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Freie Universität Berlin Leistungsbericht über das Jahr 2015 zur Umsetzung des Hochschulvertrags 2014 - 2017

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Freie Universität Berlin

Leistungsbericht über das Jahr 2015 zur Umsetzung des Hochschulvertrags 2014 - 2017

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Leistungsbericht der Freien Universität Berlin für 2015

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort ...................................................................................................................... 3

1. Studium und Lehre 5

1.1 Bereitstellung von Studienplätzen und Umsetzung des Hochschulpakts 2020 . 5

1.2 Weiterentwicklung des Qualitätssicherungssystems für Studium und Lehre ..... 5

1.3 Lehrkräftebildung ............................................................................................. 8

1.4 Studienangebote für beruflich qualifizierte Studieninteressierte .......................12

1.5 Beteiligung am dialogorientierten Serviceverfahren .........................................12

1.6 Maßnahmen zur Integration von Studierenden mit Behinderung .....................13

2. Forschung 13

2.1 Absicherung und Weiterentwicklung von Projekten der Exzellenzinitiative ......14

2.2 Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen ....................16

3. Internationalisierung 20

3.1 Internationale Kooperationen ..........................................................................20

3.2 Internationalisierung in der Lehre ....................................................................21

3.3 Förderung von Auslandsaufenthalten für Studierende und Lehrende ..............22

4. Personalentwicklung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses 23

4.1 Kooperative Promotionen mit Fachhochschulen ..............................................24

4.2 Beschäftigungszeiten des wissenschaftlichen Nachwuchses ..........................25

5. Gleichstellung 26

5.1 Integration der Gleichstellungsstrategie in die Governance-Strukturen ...........27

5.2 Analyse der Beschäftigten- und Studierendenstruktur .....................................29

5.3 Gleichstellungsmaßnahmen an der Freien Universität Berlin ..........................30

5.4 Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Familie und Dual Career ......................33

6. Zusammenarbeit der Hochschulen und Wirtschaftlichkeit der Verwaltung 34

6.1 Public Health ...................................................................................................35

6.2 Flächenmanagement .......................................................................................35

7. Tabellenverzeichnis 39

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Vorwort

Exzellenzuniversität seit 2007, eine der fünf besten deutschen Universitäten laut aktuellem Ranking des Times Higher Education-Magazins, beliebtester Ort für internationale Spitzen- und Nachwuchswissenschaftler/innen laut mehreren Rankings der Alexander von Humboldt-Stiftung, eine der fünf erfolgreichsten Universitäten Deutschlands im aktuellsten Förderran-king der Deutschen Forschungsgemeinschaft – schon diese kurze Auflistung der nationalen und internationalen Anerkennungen für die Freie Universität Berlin spricht für sich: Sie ist eine leistungsstarke und dynamische Universität, die es verstanden hat, ihre Chancen zu nutzen und ihre Erfolgsgeschichte mit Unterstützung ihres einzigartigen Netzwerks aus regi-onalen und internationalen Partnern fortzuschreiben. Die Freie Universität Berlin bildet damit eine treibende Kraft für die Innovations- und Wirtschaftskraft Berlins und leistet einen we-sentlichen Beitrag zum Erfolg der Hauptstadt als Innovationsstandort. Der vorliegende Bericht über das Jahr 2015 dokumentiert die kontinuierlichen Leistungen der Freien Universität Berlin in Forschung, Lehre und Nachwuchsförderung und zeigt, dass die im Hochschulvertrag 2014 - 2017 mit dem Land Berlin vereinbarten Ziele und Anforderungen von der Freien Universität Berlin vollumfänglich umgesetzt worden sind. Für diesen Leis-tungsbericht sind Schwerpunkte in den Themenbereichen Geschlechtergleichstellung sowie Qualitätssicherung in Studium und Lehre zu setzen gewesen - beides Bereiche, in denen die Freie Universität Berlin stets besonders herausragende Erfolge vorweisen kann. Im Bereich der Geschlechtergleichstellung gilt die Freie Universität Berlin bundesweit als Vorreiterin. Ihr Gleichstellungskonzept, das die Freie Universität Berlin gemäß Hochschulvertrag der zu-ständigen Senatsverwaltung Ende 2015 vorgelegt hat, ist Ausdruck ihrer über 30jährigen Expertise in der Förderung von Frauen in der Wissenschaft. In der Qualitätssicherung in Studium und Lehre hat die Freie Universität Berlin in den letzten Jahren ein Verfahren der internen Akkreditierung entwickelt und erprobt, das voraussichtlich im Sommer 2016 im Rahmen der Systemakkreditierung erfolgreich zertifiziert wird. Im Bereich Studium und Lehre hat die Freie Universität Berlin unter erheblichen Anstrengun-gen Erfolgreiches geleistet: Mit der Umsetzung des neuen Lehrkräftebildungsgesetzes und dem aus dem Hochschulpakt 2020 finanzierten Aufbau zusätzlicher Studienplätze seien nur zwei Aufgaben genannt, die beide mit hohem Anspruch an die Qualität des Studiums und der Lehre bewältigt worden sind. Im Sinne dieses Anspruchs ist es der Freien Universität Berlin ein wichtiges Anliegen nachdrücklich darauf hinzuweisen, dass der in den letzten Jah-ren realisierte Gesamtaufwuchs an Studierendenzahlen eine strukturelle Überlastung der Studienkapazitäten darstellt. Die Zahl der strukturplanmäßig abgesicherten Studienplätze liegt deutlich unter ihrer aktuellen Gesamtzahl. Die Erhöhung des Studienplatzangebots ist an der Freien Universität Berlin vor allem durch temporäre Maßnahmen sowie durch Über-buchung stark nachgefragter Fächer realisiert worden. In diesem Bereich wieder eine struk-turelle Absicherung herzustellen, muss daher ein wesentliches Ziel sein, um die hohe Quali-tät der Lehr- und Studienbedingungen nicht zu gefährden. Zusätzlich sind aus Sicht der Freien Universität Berlin Konsequenzen aus der Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur zu benennen, denn die nach zwölf Jahren an die Universitäten kommenden Studienanfänger/innen haben häufig nicht die nötigen Kenntnisse und Fertigkei-ten erworben, um die universitären Anforderungen erfolgreich zu meistern. Über die im vor-liegenden Leistungsbericht genannten Maßnahmen und Programme hinaus arbeitet die Freie Universität Berlin derzeit an der Entwicklung eines einjährigen Orientierungsstudiums,

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um den Herausforderungen auf diesem Gebiet besser begegnen zu können. Es sei zudem auf das Programm „Welcome@FUBerlin“ hingewiesen, mit dem die Freie Universität Berlin ein umfangreiches Paket an akademischen Angeboten für geflüchtete Menschen geschaffen hat, das kontinuierlich weiterentwickelt wird. Im Bereich der Forschung gehört die Freie Universität Berlin zu den leistungsfähigsten Uni-versitäten Deutschlands. Die Drittmittelbilanz der Freien Universität Berlin fällt auch nach den erheblichen Steigerungen über eine Periode von zehn Jahren sehr erfolgreich aus, jedoch spricht Vieles dafür, dass die Grenzen für weitere Steigerungen erreicht worden sind. Das Potenzial für Drittmitteleinwerbungen steht in einer engen Relation zu verfügbaren personel-len, räumlichen, technischen und administrativen Ressourcen, die aus der Grundausstattung der Universität abgesichert werden müssen. Gerade die sehr hohen Pro-Kopf-Raten der ein-geworbenen Drittmittel zeigen, dass die Grenzen erreicht sind. Nicht nur in Hinblick auf einen erneuten Erfolg in der Exzellenzinitiative wird es daher von zentraler Bedeutung sein, durch eine auskömmliche Landesfinanzierung im Rahmen der nächsten Hochschulverträge den Grundstein für die Weiterentwicklung der Freien Universität Berlin und des gesamten Wis-senschaftsstandorts Berlin im nationalen und internationalen Maßstab zu legen. Die Freie Universität Berlin hat ihrerseits einen wichtigen Grundstein für eine nachhaltige Absicherung ihrer Leistung-, Verbund- und Innovationsfähigkeit gelegt: Im Berichtszeitraum konnte der mit den Nachbaruniversitäten abgestimmte Strukturplanungsprozess abgeschlos-sen werden. Über die abgestimmten Strukturpläne und die in ihnen dokumentierte Schärfung und Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Profils ist eine herausragende Basis für den anstehenden Exzellenzwettbewerb geschaffen worden. Dabei ist hervorzuheben, dass es nach langen Jahren der Kürzungen gelungen ist, die Sollstruktur nicht nur zu halten, sondern um eine flexible Ergänzungsausstattung an temporär eingerichteten Professuren zu erwei-tern. Dieses Potenzial geht vor allem auf die erweiterten Gestaltungsmöglichkeiten zurück, die sich aus den eingeworbenen Drittmitteln und den dazugehörigen Overheads ergeben. Die Flexibilität, temporäre Ergänzungen vornehmen und Schwerpunkte setzen zu können, ist für die erfolgreiche Entfaltung des wissenschaftlichen Profils der Freien Universität Berlin und für ihre nationale wie internationale Konkurrenzfähigkeit von zentraler Bedeutung. Die Leistungen der Freien Universität Berlin gründen auf drei Säulen, die für das Verhältnis der Universität zum Land Berlin von zentraler Bedeutung sind: Autonomie und Verantwor-tungsbereitschaft, Verlässlichkeit im Handeln und Planungssicherheit. Das bewährte System der Hochschulverträge und Globalzuschüsse bildet eine wichtige Grundlage für eine weiter-hin erfolgreiche Entwicklung. Die Freie Universität Berlin hat die aus der Hochschulautono-mie entstehenden Gestaltungsspielräume von Anfang an verantwortungsbewusst genutzt. Um die Erfolgsgeschichte fortzuschreiben, gilt es, die vertrauensbasierte Zusammenarbeit und Autonomie zu stärken, den Tendenzen zu Detailsteuerung und Überregulierung eine Absage zu erteilen, und der Freien Universität Berlin die verantwortungsvolle und an den gemeinsamen Interessen orientierte Wahrnehmung von Gestaltungsmöglichkeiten zu ermög-lichen. Hierzu gehört auch, seitens des Landes Berlin dafür Sorge zu tragen, dass die wirt-schaftliche Planungssicherheit durch eine stabile, aufgabengerechte, auskömmliche Finan-zierung gewährleistet ist. Der vorliegende Leistungsbericht belegt erneut, dass die Freie Uni-versität Berlin die ihr anvertrauten Ressourcen effizient und sehr erfolgreich einzusetzen weiß.

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1. Studium und Lehre Die Freie Universität Berlin bietet derzeit 73 grundständige Studiengänge, 101 Masterstudi-engänge und 22 weiterbildende Masterstudiengänge an. Im WiSe 2015/2016 waren rund 31.000 Studierende (ohne Promotionsstudierende) immatrikuliert. Die Freie Universität Berlin verfolgt einen hohen Anspruch an die Qualität der Lehr- und Studienbedingungen. Hier sieht sie sich allerdings mit divergierenden Anforderungen konfrontiert: Für die Mittelzuweisungen an die Universität wird die Zahl der Studienanfänger/innen im ersten Hochschulsemester als wesentlicher Faktor herangezogen, weshalb das bestehende hohe Niveau bei den Studien-anfängern/-innen gehalten werden muss. In Bezug auf die zur Verfügung zu stellenden Stu-dienplätze bedeutet das eine spürbare Überlast insgesamt und eine sehr ausgeprägte Über-last in stark nachgefragten Fächern. Dessen ungeachtet gilt es, den Studierenden ein quali-tativ hochwertiges Studium mit guten Studienbedingungen zu bieten. Um dies zu gewährleis-ten, wurden auf den verschiedenen Ebenen verlässliche Regelprozesse und -verfahren im-plementiert und vielfältige Unterstützungsmaßnahmen für die Studierenden etabliert.

1.1 Bereitstellung von Studienplätzen und Umsetzung des Hochschulpakts 2020 Nach Hochschulvertrag Anlage 4 ist die Freie Universität Berlin verpflichtet, jährlich mindes-tens 6.319 Studierende im 1. Hochschulsemester aufzunehmen. Nachdem die Freie Univer-sität Berlin im Jahr 2014 diese Zielzahl schon mit einem Wert von 6.713 Studierenden im 1. Hochschulsemester übertroffen hat, verzeichnete sie in 2015 einen weiteren Anstieg auf 6.915 Studierende im 1. Hochschulsemester. Mit dieser erheblichen Übererfüllung der Ziel-werte leistet die Freie Universität Berlin einen maßgeblichen Beitrag zur Absicherung der hochschulvertraglich vereinbarten Zuschüsse für andere Vertragshochschulen, indem sie deren Zielwertunterschreitungen durch ihre Mehrleistungen kompensiert. Es ist zu betonen, dass diese erhebliche Überschreitung der Zielwerte auch ein Resultat der massiven Überauslastung tatsächlich vorhandener Studienkapazitäten darstellt. Diese Über-auslastung wurde erforderlich, um die quantitativen Parameter des Modells zur Hochschulfi-nanzierung so erreichen zu können, dass die Freie Universität Berlin ihre Vertragssumme auch tatsächlich ausbezahlt bekommt. Hier hat es bei der prognostischen Modelljustierung für die Freie Universität Berlin eine strukturell zu hohe Veranschlagung der quantitativen Pa-rameter „Studierende in der Regelstudienzeit“ und „Absolventen/-innen“ gegeben, die mit dem nächsten Hochschulvertrag korrigiert werden muss, sofern man keine dauerhafte Über-last fortschreiben möchte.

1.2 Weiterentwicklung des Qualitätssicherungssystems für Studium und Lehre Neben den kapazitären, ressourcenbezogenen Aspekten ist die Qualitätssicherung von Stu-diengängen von zentraler Bedeutung für die Freie Universität Berlin. Das universitätsweite Qualitätsmanagement für Studium und Lehre wird kontinuierlich überprüft, angepasst und weiterentwickelt und ist Voraussetzung für einen erfolgreichen Abschluss des Verfahrens der Systemakkreditierung in 2016. Die im Rahmen des Verfahrens zur Systemakkreditierung in der Merkmalsstichprobe 2013 von der Gutachtergruppe an die Freie Universität Berlin ge-richteten Anregungen für die weitere Ausgestaltung der Qualitätssicherungsverfahren wur-den aufgegriffen und umgesetzt. So wurden beispielsweise dauerhaft die Positionen der De-kanatsreferenten/-innen für Studium und Lehre zur Unterstützung des prozessbegleitenden Monitorings an allen Fachbereichen verstetigt. Die Referenten/-innen tragen mit ihrem Auf-

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gabenprofil zur Verbesserung der Effektivität von qualitätssichernden Maßnahmen und einer erhöhten Transparenz dieser Verfahren auch durch eine größere Homogenisierung von Strukturen und Aufgabenzuordnungen an den Fachbereichen bei. Des Weiteren wurde insbesondere das Verfahren der internen Akkreditierung konzeptioniert und pilotiert. Das Verfahren dokumentiert die regelhafte Verknüpfung von Steuermechanis-men und weiteren Instrumenten der Qualitätssicherung, wie die sogenannte Ampelliste, Eva-luationen, Einbeziehung externer Expertise (Fachgespräch), studien- und lehrbezogenes Monitoring. Ein wichtiges Element zur Erfüllung der Qualitätskriterien für den Erhalt des Sie-gels des Akkreditierungsrats ist das Modell einer regelhaften externen Beratung auf Studien-gangsebene. In den Fachgesprächen werden Profil, Zielsetzung und inhaltliche Ausrichtung der Studienprogramme in Hinblick auf die angemessene Berücksichtigung von Fachstan-dards durch Externe betrachtet. 2013 hatte die Freie Universität Berlin sich für den Umstieg auf das neue Regelwerk für die Systemakkreditierung entschieden. Im Januar 2016 erfolgte die zweite Begehung, in der die Gutachter/-innengruppe die flächendeckende Anwendung und das Funktionieren des Quali-tätssicherungssystems insgesamt und anhand von zwei Stichproben überprüft hat. Im Mai 2016 folgte die gesonderte Lehramtsstichprobe. Nach den Eindrücken, die diese Begehun-gen vermittelten, ist zu erwarten, dass die Freie Universität Berlin den Prozess der Sys-temakkreditierung im Sommer 2016 erfolgreich abschließen wird. Die Freie Universität Berlin hat die Umsetzung der Vorgaben aus dem zum Lehrkräftebil-dungsgesetz termingerecht und vollständig abgeschlossen. Für alle Studienprogramme wur-den entsprechende Änderungsordnungen in Kraft gesetzt, der Masterstudiengang für das Lehramt an Grundschulen wurde neu eingerichtet. Die Einhaltung formaler Gestaltungskriterien im Sinne der Bologna-Reform auf der Grundla-ge der geltenden, externen gesetzlichen Vorgaben, insbesondere der Vorgaben der Kultus-minister/innenkonferenz (KMK) und der landesgesetzlichen Vorgaben, aber auch der Rah-menvorgaben der Freien Universität Berlin, wie sie im Rahmenkonzept für Bachelor- und Masterstudiengänge und der Rahmenstudien- und Prüfungsordnung formuliert sind, wird – sofern keine Änderungen der rechtlichen bzw. übergeordneten Vorgaben erfolgen – in einem Turnus von sieben Jahren regelhaft überprüft. Dies betrifft Aspekte z.B. in Hinblick auf Mo-dulgrößen und Prüfungskonzepte. Sollten Abweichungen von den vorgegebenen Gestal-tungskriterien vorliegen, sind die Fachbereiche angehalten die erforderlichen Änderungen und Anpassungen innerhalb einer angemessenen Frist durchzuführen. Die formal-konzeptionelle Überprüfung aller Studienprogramme, auch die der lehramtsbezogenen Stu-diengänge, ist im Qualitätsmanagementsystem der Freien Universität Berlin als Qualitätssi-cherungsprozess mit eigener Dokumentation fest verankert. Sie ist unabdingbares Qualitäts-kriterium bei der Akkreditierung von Studiengängen. Ein Überblick über das Qualitätsmanagementsystem der Freien Universität Berlin mit den verschiedenen Akteuren/-innen, Steuerungsinstrumenten und -verfahren sowie deren Pro-zessdokumentation ist unter folgender Webseite abrufbar: http://www.fu-berlin.de/sites/qm/index.html. Im Jahr 2010 haben Änderungen an rechtlichen und strukturellen Vorgaben zur außertur-nusmäßigen Überprüfung sämtlicher Studienprogramme geführt. Die turnusgemäße Prüfung ist zuletzt im Jahr 2014 erfolgt. Dabei wurden die Vorgaben des neuen Lehrkräftebildungs-

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gesetzes bereits berücksichtigt. Darüber hinaus sind nachfrageorientiert und unter Berück-sichtigung der Ergebnisse der Qualitätssicherung folgende Studiengänge neu eingerichtet worden:

• Weiterbildender Masterstudiengang Deutsches und Europäisches Wirtschaftsprivat- und Wirtschaftsverwaltungsrecht (WiSe 2014/2015),

• Masterstudiengang Niederlandistik im internationalen Kontext (WiSe 2014/2015), • Bachelorstudiengang Medieninformatik (WiSe 2014/2015), • Doppelbachelorstudiengang Deutsch-Französische Literatur- und Kulturstudien (Wi-

Se 2014/2015), • Doppelmasterstudiengang Global Communication and International Journalism (WiSe

2014/2015), • Bachelorstudiengang Integrierte Chinastudien (WiSe 2015/2016), • Masterstudiengang Pharmazeutische Forschung (WiSe 2016/2017), • Masterstudiengang Integrierte Japanstudien (WiSe 2015/2016), • Masterstudiengang Semitistik (WiSe 2015/2016), • Masterstudiengang Integrierte Koreastudien (WiSe 2015/2016).

Ein Kernelement des Qualitätssicherungssystems bilden zentrale Befragungen. Die Freie Universität Berlin beteiligt sich seit 2008 an dem vom Internationalen Zentrum für Hochschul-forschung an der Universität Kassel (INCHER) organisierten und koordinierten Kooperati-onsprojekt zur Analyse der Wirkungen hochschulischer Studienangebote und -bedingungen in Deutschland mit Hilfe von Absolventen/-innenbefragungen („Kooperationsprojekt Absol-ventenstudien“ - KOAB). An diesem Projekt beteiligen sich mehr als 50 Hochschulen in Deutschland. Für die Befragung des Absolventen/-innenjahrgangs 2011 (die Befragung erfolgte 2013, also 1-1,5 Jahre nach dem Abschluss) wurden erstmalig zentrale Ergebnisse der Befragung der Absolventen/-innen der Freien Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin und Techni-schen Universität Berlin im Bundesvergleich ausgewertet. Die Analysen erfolgten im Auftrag der drei Universitäten nach einem von den Universitäten entwickelten und mit der zuständi-gen Senatsverwaltung abgestimmten Konzept durch das INCHER Kassel. Die Ergebnisse werden differenziert nach Fächerclustern und Abschlussarten für ausgewählte Indikatoren im Vergleich zu Durchschnittswerten der 43 weiteren Universitäten, die an dem bundesweiten Kooperationsprojekt beteiligt sind, dargestellt. Die Ergebnisdarstellung legt dabei den Fokus auf statistisch signifikante Abweichungen der Einschätzungen der Absolventen/-innen bezüg-lich ihres Studiums sowie ihrer beruflichen Situation im Vergleich zum Bundesdurchschnitt. Dieser Bericht wurde auf der Webseite zur Absolventen/-innenbefragung der Freie Universi-tät Berlin veröffentlicht (http://www.ewi-psy.fu-berlin.de/einrichtungen/arbeitsbereiche/lehr_studienqualitaet/zentrale-evaluation/absolventenbefragung/index.html). Mit der zuständigen Senatsverwaltung wurde eine weitere gemeinsame Auswertung der Er-gebnisse der Befragung des Abschlussjahrgangs 2015 verabredet. Dabei sollen auch Daten zum Bachelor-Master-Übergang in der Auswertung berücksichtigt werden. Die internen Befunde der Befragung der Absolventen/-innenjahrgänge 2011, 2012 und 2013 der Freien Universität Berlin werden nach Abschlussarten und Fächergruppen differenziert zum Ende des Sommersemesters 2016 veröffentlicht. In diesem Bericht werden die Ergeb-nisse im zeitlichen Vergleich dargestellt. Die Feldphase der aktuell durchgeführten Befra-

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gung des Abschlussjahrgangs 2014 ist Mitte Februar 2016 beendet worden. Diese Ergebnis-rückmeldung erfolgt, sobald die Tabellenbände von Seiten des INCHER Kassel zur Verfü-gung gestellt werden. Die Befragung von Bachelor- und Masterstudierenden aller Studiengänge findet an der Freien Universität Berlin in einem regelmäßigen Turnus von jeweils vier Jahren statt. Die kontinuierliche Rückmeldung der Einschätzungen zur Studiengangskonstruktion und den Studienbedingungen durch die Studierenden dient der datengestützten Verbesserung der Bachelor- und Masterstudiengänge. Darüber hinaus befragt die Freie Universität Berlin ex-matrikulierte Studierende, um zu erfahren, mit welchen Erwartungen und Voraussetzungen sie das Studium an der Freien Universität Berlin begonnen und aus welchen Gründen sie es nicht weitergeführt haben.

Art der Befragung Durchführung Ergebnisb ericht Bachelorbefragung SoSe 2015 Ende SoSe 2016 Masterbefragung SoSe 2013 liegt vor Lehramtsmasterbefragung SoSe 2017 - Exmatrikuliertenbefragung WiSe 2014/15 liegt vor

Tabelle 1: Übersicht der zentralen Befragungen an der Freien Universität Berlin

Die Befragungen werden von der Arbeitsstelle Lehr- und Studienqualität der Freien Universi-tät Berlin entwickelt und ausgewertet. Die Berichte sind im Internet abrufbar unter http://www.ewi-psy.fu-berlin.de/einrichtungen/arbeitsbereiche/lehr_studienqualitaet/zentrale-evaluation/index.html.

1.3 Lehrkräftebildung Wie auch in den Jahren zuvor wurde der Übergang der Lehramtsbachelorabsolventen/-innen in die Master of Education-Studiengänge kapazitär abgesichert. Allen Bewerbern/-innen für einen Studienplatz im Master of Education wurde ein passender Studienplatz angeboten, sofern die fachlichen Voraussetzungen erfüllt waren. Zum WiSe 2014/2015 hatte die Freie Universität Berlin 438 Studienplätze in Lehramtsmasterstudiengängen bereitgestellt, die zu über 100% ausgelastet waren. Hierbei wurde dem im laufenden Hochschulvertrag dokumen-tierten Wunsch des Landes nach einer Verstärkung der MINT-Fächer Rechnung getragen. Dem nach Abschluss der Hochschulverträge formulieren Bedarf nach Lehramtsabsolventen/-innen für das Grundschullehramt wurde mit einer erheblichen Ausweitung der Zulassung von Studienanfängern/-innen oberhalb der verfügbaren Ausbildungskapazitäten entsprochen, was durch temporäre Umschichtungen von Ressourcen in den Studiengang hinein aus Mit-teln der Freien Universität Berlin abgesichert wurde. Im WiSe 2015/2016 war die Nachfrage für lehramtsbezogene Masterstudiengänge etwas geringer. Es ist zu vermuten, dass dies mit der Neustrukturierung der Lehramtsmasterstudi-engänge zusammenhängt. Zuletzt waren die zur Verfügung gestellten Lehramtsmasterstudi-enplätze nahezu ausgelastet (8% der Studienplätze wurden nicht genutzt). Die Freie Univer-sität Berlin setzt eine Vielzahl von Aktivitäten und Projekten zur Steigerung der Attraktivität des Lehramtsstudiums um. Allerdings gibt es Grenzen, wie weit Studierende durch die Uni-versität von der Attraktivität des Berufsfeldes Schule überzeugt werden können. Dies, kom-biniert mit einer bundesweit zu beobachtenden Zurückhaltung gegenüber den vom Land Ber-lin nachgefragten „Mangelfächern“, insbesondere in Hinblick auf die naturwissenschaftlichen Studienangebote, macht es angesichts des Fächerspektrums der Freien Universität Berlin schwierig, die Lehramtskapazitäten auszulasten. Es lassen sich inzwischen aber Effekte aus den durchgeführten Maßnahmen in Form einer steigenden Nachfrage durch Studierende

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beobachten. Allerdings handelt es sich um Wirkungen, die mit einer höheren zeitlichen Ver-zögerung und nicht unmittelbar eintreten. Die Verabschiedung des neuen Lehrkräftebildungsgesetztes (LBiG vom 07.02.2014) im Feb-ruar 2014 erforderte eine grundlegende Überarbeitung der Studiengänge sowie die Weiter-entwicklung des Zentrums für Lehrerbildung der Freien Universität Berlin zu einem Zentra-linstitut nach § 83 des Berliner Hochschulgesetzes. Entsprechend den gesetzlichen Vorga-ben wurden die neuen Studiengänge zum WiSe 2015/2016 implementiert und das Zentra-linstitut „Dahlem School of Education“ im Dezember 2015 durch das Kuratorium eingerichtet. Die spezifische Struktur des Zentralinstituts „Dahlem School of Education“ versteht sich als konsequente Weiterentwicklung der mit dem Zentrum für Lehrerbildung etablierten und be-währten Strukturen und fördert vor allem die Verzahnung von Fach und Fachdidaktik in Ver-antwortung der beteiligten Fachbereiche. Die Kohärenz der berufswissenschaftlichen Anteile und die Profilbildung der Lehramtsmasterstudiengänge werden in der „Gemeinsamen Kom-mission der Lehrkräftebildung“, in der Professoren/-innen, wissenschaftliche Mitarbei-ter/innen und Studierende der Fachdidaktiken und der beteiligten Fachbereiche vertreten sind, und fächerübergreifend im Zentralinstitut „Dahlem School of Education“ abgestimmt. Die strukturelle und inhaltliche Kooperation in der Dahlem School of Education wird ergän-zend durch einen im Mai 2016 erstmals gewählten Institutsrat gestärkt. Die Dahlem School of Education wird interdisziplinäre (Verbund-)Forschungsprojekte und gemeinsame Initiativen ermöglichen. Das gemeinsame „Forum für Lehrerbildung“ begleitet die konsequent inhaltlich synchrone Umsetzung der neuen Querschnittsaufgaben (z. B. Deutsch als Zweitspra-che/Sprachbildung, Inklusion). In 2014 konnte der gemeinsame Arbeitsprozess der drei großen Berliner Universitäten, der für Schule zuständigen Senatsverwaltung, der Vertreter/innen der zweiten Phase der Lehr-kräfteausbildung und der Schulpraxis unter Einbeziehung von externen Experten/-innen zur Entwicklung struktureller Vorgaben abgeschlossen werden. Diese Vorgaben berücksichtigen sowohl die Standards der KMK1 als auch die Ziele der LBiG-Reform, insbesondere die An-passung der Studienstruktur an die Schulreform, Egalisierung der Ausbildungszeiten für alle Lehrämter sowie die Einführung eines Praxissemesters im Masterstudium. Im Ergebnis sind auf Grundlage des LBiG und der Verordnung für den Zugang zum Vorbereitungsdienst (LZVO vom 30.6.2014) institutionsübergreifend abgestimmte Struktur- und Kompetenzent-wicklungsmodelle der Lehrkräftebildung entstanden – einschließlich der Eckpunkte zur Um-setzung des Praxissemesters. Die landesspezifischen Anforderungen an die Lehrkräftebildung wurden prozessbegleitend in der „Steuerungsgruppe Lehrerbildung“ beraten. Im Rahmen der von der Steuerungsgruppe eingesetzten „Experten/-innenkommission Praxissemester“ wurden folgende universitäts-übergreifende Konzepte erarbeitet:

• Strukturmodell für Bachelor- und Masterstudiengänge ISS-Gymnasium, inkl. Praxis-semester,

• Strukturmodell für Bachelor- und Masterstudiengänge Grundschule, inkl. Praxisse-mester,

1 Ländergemeinsame inhaltliche Anforderungen für die Fachwissenschaften und Fachdidaktiken in der Lehr-

kräftebildung, Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 16.10.2008 in der Fassung vom 10.09.2015.

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• Modell zum Kompetenzerwerb in den Ausbildungsphasen der Lehrkräfte, • Konzept zur Lernbegleitung im Praxissemester, • Abstimmung der Qualifikationsziele für Bachelor und Master Grundschule, • standardisierte Qualifikationsziele für das erziehungswissenschaftliche Studi-

um/Inklusion in der Lehrkräfteausbildung, • standardisierte Qualifikationsziele für die Studienanteile in Deutsch als Zweitspra-

che/Sprachbildung. Es wurden für alle angebotenen Studienfächer und die Bereiche der Berufswissenschaften spezifische Konzepte/Modullinien entwickelt, welche die ländergemeinsamen, landesspezifi-schen und universitätsinternen Vorgaben berücksichtigen. Dabei wurde – unter Berücksichti-gung der vorhandenen Lehrkapazität und unter Beachtung der Ergebnisse aus den ver-schiedenen Fachgesprächsrunden – überprüft, in welchem Umfang für die Lehrkräftebildung ein besonderes Lehrangebot notwendig ist. Auf Basis dieser Konzepte hat die Freie Universi-tät Berlin die Studien- und Prüfungsordnungen erarbeitet. Hierbei wurden die Ergebnisse der an der Freien Universität Berlin entwickelten zentralen Befragungsinstrumente (z. B. der Lehramtsmasterbefragung von 2009 oder der Bachelorbefragungen 2006, 2008, 2010 und 2015 berücksichtigt. Im WiSe 2014/2015 sind die universitären Konzepte, die den aktuellen KMK-Beschlüssen entsprechen, unter Beteiligung aller betreffenden Akteure/-innen entwickelt und in den zu-ständigen Gremien verabschiedet worden. Das Studium im neuen Modell startete für das 1. Fachsemester in allen Bachelor- und Masterstudiengängen zum WiSe 2015/2016. Für Stu-dierende in höheren Fachsemestern sind Übergangsbestimmungen entwickelt worden, die die Bedürfnisse der Studierenden berücksichtigen. Sämtliche Absolventen/-innen der lehr-amtsrelevanten Bachelorstudiengänge im bisherigen Modell können das Studium unter An-rechnung der bereits erbrachten Leistungen im modernisierten Modell fortsetzen und damit die Verbesserungen nutzen. Insbesondere im Studium für das Lehramt an Grundschulen ist aufgrund der Verlängerung des Studiums um zwei Semester eine fachwissenschaftliche Ver-tiefung nun auch im Masterprogramm gewährleistet. Gemäß den gesetzlichen Bestimmun-gen mussten für das gemeinsame Lehramt für die Integrierte Sekundarschule/Gymnasium zwei gesonderte Masterstudiengänge eingerichtet werden, die sich darin unterscheiden, dass Module in den Fachdidaktiken und in der Erziehungswissenschaft unter Berücksichti-gung der unterschiedlichen Anforderungen der beiden Schularten inhaltlich zu mindestens 50 % differenziert angeboten werden. Neben der Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben hat die Freie Universität Berlin ergänzend eine Vielzahl von Programmen, Maßnahmen und Projekten zur Gewinnung, Unterstützung und (Weiter-)Qualifizierung von Lehramtsstudierenden und Lehrenden. Zur Verbesserung der Studienerfolgsquote der Lehramtsstudierenden werden über die Berli-ner Qualitätsoffensive 2012-2016 ergänzend zum Mentoringprogramm in den Fachdidaktiken der Freien Universität Berlin Tutoren/-innen eingesetzt, die als „Teaching Assistants“ in den Modullinien auf Bachelor- und Masterebene die Studierenden nicht nur lehrveranstaltungs-bezogen begleiten, sondern auch bei der Planung ihres Studienverlaufs unterstützen. Eine Weiterführung dieser Unterstützung aus Mitteln des Nachfolgeprogramms ist angestrebt, um höhere Abschlussquoten zu erzielen, aber auch um den Professionsbezug des Studiums

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qualitativ zu verbessern. Zudem wurden in den Naturwissenschaften und in der Mathematik erfolgreich Module erprobt und etabliert, die auch von Seiten der Fachwissenschaften aus-schließlich für Lehramtsstudierende konzipiert worden waren. Hier hat die Freie Universität Berlin in den vergangenen Jahren Alleinstellungsmerkmale herausgebildet, die sie bei der Lehrkräftebildung in den MINT-Fächern berlinweit auszeichnet. Zur Förderung des fachdidaktischen Nachwuchses wurde das Projekt „K2teach - Know how to teach“ konzipiert, mit dem sich die Freie Universität Berlin erfolgreich in der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern beworben hat. Das Projekt verfolgt das Ziel, künftige Lehrer/innen bereits im Studium systematisch auf die praktischen Anforde-rungen für einen lernwirksamen Unterricht vorzubereiten. Dazu werden spezifische Lernge-legenheiten entwickelt, die den kumulativen Erwerb von Handlungskompetenzen für eine adaptive Unterrichtspraxis in heterogenen Klassenzimmern wirksam unterstützen. „K2teach“ wird seit 2015 gefördert. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung von Lerngelegenheiten, die Studierende im Erwerb von Entscheidungswissen, in der Entwicklung von Kompetenzen der Wahrnehmung und Verarbeitung von Unterrichtssituationen sowie in der Entwicklung, Ein-übung und Reflexion von Handlungsskripts unterstützen. Im Rahmen eines Teilprojekts soll für „Quereinstiegs-Studierende“, die nicht über die notwendigen Zugangsvoraussetzungen für das Regelstudium des Master of Education verfügen ein spezifisches Studienprogramm erarbeitet und erprobt werden, das ihnen ermöglicht, diesen Abschluss innerhalb von vier Semestern zu erwerben. Zum WiSe 2016/2017 soll prototypisch zunächst für eine Studien-kohorte das Studienmodell, insbesondere für die ausgewählten Mangelfächer Fremdspra-chen, Mathematik, Physik und Informatik, erprobt werden. Ein weiteres Teilprojekt bietet dem wissenschaftlichen Nachwuchs in der Lehrkräftebildung mit einem Qualifizierungsprogramm eine umfassende, interdisziplinär ausgerichtete Weiterqualifizierung. Von zentraler Bedeu-tung sind die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen in der Projektarbeit und im wissen-schaftlichen Arbeiten, forschungsmethodische Kompetenzen sowie Kompetenzen in der wis-senschaftlichen Kommunikation. Ergänzend wird der fachliche Austausch über zentrale The-orien und empirische Befunde projektintern und mit externen Experten/-innen systematisch gestärkt. Das Teilprojekt sichert durch eine strukturierte Betreuung der Promovierenden die Qualität der Forschung sowie die universitätsinterne, nationale und internationale Vernet-zung. Erfolgreich evaluierte Lerngelegenheiten werden nachhaltig in die Lehrkräftebildung an der Freien Universität Berlin integriert. Darüber hinaus bietet die Freie Universität Berlin verschiedene weiterbildende Masterstudi-engänge und in Kooperation mit der zuständigen Senatsverwaltung befristete Weiterbil-dungsprogramme für Lehrkräfte aus der Schule an. So existiert seit 2006 ein zweisemestri-ger Masterstudiengang „Schulentwicklung und Qualitätssicherung“, der sich an Akteure/-innen des Schulsystems richtet, die für Schlüsselpositionen der Schulentwicklung qualifiziert werden wollen. Darüber hinaus werden in Kooperation mit der zuständigen Senatsverwal-tung Zertifikatsfortbildungen konzipiert und befristet angeboten, die dem Erwerb der Lehrbe-fähigung für ein weiteres Unterrichtsfach dienen. Als gemeinsames Projekt der lehrkräftebildenden Universitäten, der zuständigen Senatsver-waltung, des Berliner Netzwerks für Lehrkräfte mit Migrationshintergrund und der gemeinnüt-zigen Hertie-Stiftung wurde in 2015 der „MigraMentor-Campus“ geplant und vorbereitet. Ziel

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der zweitägigen Veranstaltung war es, Schüler/innen der Jahrgangsstufen 10 bis 13 mit Mig-rationshintergrund für den Beruf einer Lehrkraft zu interessieren und sie in ihrer Berufs- und Studienwahl zu unterstützen. Die erwartete Resonanz der Zielgruppe war stark rückläufig und machte ein modifiziertes Konzept erforderlich. Als Nachfolgeprojekt wird derzeit der Ber-liner Campus für Lehrkräftebildung vorbereitet. Dieser wird am 23. September 2016 zum ersten Mal stattfinden, ein zweiter Durchlauf ist für Februar 2017 geplant. Hinzu kommt ein breites Angebot, das über das Zentrum für Schulkooperationen der Freien Universität Berlin gebündelt wird. Hierbei kommt den Schüler/innenlaboren (NatLab, Phy-sLab) eine besondere Bedeutung zu. Über deren Angebot sollen zum einen Schüler/innen frühzeitig Einblicke in Wissenschaft und Universität ermöglicht werden und sie über ein Stu-dium und die jeweiligen Fächer informieren und für sie zu interessieren. Zum anderen erhal-ten Lehramtsstudierende die Möglichkeit praxisnah das Vermitteln von wissenschaftlichen Inhalten zu lernen. Fort- und Weiterbildungen für Lehrende ergänzen das Angebot.

1.4 Studienangebote für beruflich qualifizierte Studieninteressierte Die Freie Universität Berlin setzt die in § 11 BerlHG formulierten Möglichkeiten, für berufliche Qualifizierte ein Studium aufzunehmen, um. In den letzten Jahren ist mit kleineren Schwan-kungen insgesamt eine Steigerung der Immatrikulationen zu verzeichnen: Im WiSe 2012/2013 waren 53 beruflich Qualifizierte immatrikuliert, im WiSe 2015/2016 waren es 78. Finanziert aus Mitteln der Berliner Qualitätsoffensive konnten auf der Grundlage der in 2014 veröffentlichten fächerübergreifenden Prüfungsordnung für beruflich qualifizierte Studieninte-ressenten/-innen Vorbereitungskurse in den Fächern Geschichte, Deutsche Literatur, Sozio-logie, Mathematik, Chemie, Physik durch Fachdozenten/-innen des Studienkollegs konzipiert und als Lehrangebot bereitgestellt werden. Im Jahr 2015 wurden zudem Betreuungs- und Beratungsangebote unter Einbezug der bislang gemachten Erfahrungen erweitert und das Angebot an Vorbereitungskursen passgenauer auf die Nachfrage ausgerichtet. Der Erfolg der Weiterentwicklung der Angebote zeigte darin, dass sich die Teilnehmer/innenzahlen in den Vorbereitungskursen gegenüber 2014 nahezu verdoppelt haben. Insgesamt war in 2015 ein deutlicher Anstieg der Zahl der gemeldeten Prüfungskandidaten/-innen zu verzeichnen. Weiterhin konnte nach Abstimmung mit der Charité - Universitätsmedizin Berlin über die Ordnung für den Hochschulzugang beruflich qualifizierter Bewerber/innen in 2015 eine neue Ordnung zur Zugangsprüfung verabschiedet und die Prüfungen erstmals auch für die Charité - Universitätsmedizin Berlin durchgeführt werden. Vor dem Ausbau des Angebots der weiterbildenden Masterstudiengänge ist zunächst eine Konsolidierung des bestehenden Angebots angestrebt. In 2015 wurden die weiterbildenden Masterstudiengänge in Bezug auf Nachfrageorientierung, Passförmigkeit von Angebotsprofil und Arbeitsmarkterfordernissen sowie die Kostendeckung überprüft.

1.5 Beteiligung am dialogorientierten Serviceverfahren Die Freie Universität Berlin beteiligt sich mit einer wachsenden Zahl an Bachelor-Studiengängen am dialogorientierten Serviceverfahren (DoSV), wobei aus ihrer Sicht das

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Verfahren nur für Mono-Studiengänge in Frage kommt. Zum WiSe 2016/2017 werden alle hoch nachgefragten Monostudiengänge über das DoSV abgewickelt. Die Erfahrungen der letzten Zulassungen zeigen, dass das DoSV den Studienbewerbern/-innen lange Zeiträume und Möglichkeiten einräumt, Entscheidungen zur Studienplatzan-nahme aufzuschieben und auf bessere Angebote zu warten, oder auch trotz Platzannahme keine Immatrikulation vorzunehmen. Dies wird von den Bewerbern/-innen auch in hohem Maße in Anspruch genommen. Die Planbarkeit und Steuerungsfähigkeit der Universität in Bezug auf die Durchführung der Zulassungsverfahren und die Erreichung einer Vollauslas-tung ist dadurch deutlich zurückgegangen.

1.6 Maßnahmen zur Integration von Studierenden mit Behinderung Das Präsidium der Freien Universität Berlin hat in 2013 eine Behindertenbeauftragte gemäß § 28a BerlHG bestellt und deren Funktionen im Sinne einer gleichberechtigten Teilhabe aller Universitätsmitglieder auf der strategischen Ebene verankert. Ergänzt wird diese Funktion auf der operativen Ebene durch das eigens für die Beratung und Betreuung behinderter und chronisch kranker Studierender eingerichtete Beratungsbüro. Die Beratungsstelle berät zu Anträgen auf Nachteilsausgleich bei der Zulassung, im Studium und bei Prüfungen. Auf Grundlage einer Verwaltungsvereinbarung zwischen den Berliner Hochschulen, dem Studentenwerk Berlin und dem Land Berlin werden Integrationshilfen für behinderte Studie-rende gemäß § 9 Abs. 2 BerlHG vom Berliner Studentenwerk erbracht. Dabei handelt es um individuelle Hilfen wie z.B. Assistenzkräfte für körperbehinderte Studierende oder PC-Hard- und Software für blinde Studierende. In 2015 hat das Studentenwerk Integrationshilfen für insgesamt 1,04 Mio. € erbracht, zuzüglich Administrationskosten in Höhe von 88.000 €. Das Land beteiligte sich gemäß § 3a des laufenden Hochschulvertrags mit 600.000 €, die übrigen Kosten tragen die Hochschulen. In 2015 entfiel auf die Freie Universität Berlin ein Anteil von 124.000 €. In 2015 erhielten insgesamt 194 behinderte Studierende der Berliner Hochschu-len Integrationshilfen des Studentenwerks. An der Freien Universität Berlin erhielten 34 Stu-dierende, darunter zehn sehbehinderte, zehn körperbehinderte, ein gehörloser und 13 chro-nisch kranke Studierende. Die Kooperation mit dem Studentenwerk Berlin bei der Vergabe der Integrationshilfen hat sich bewährt und sollte fortgeführt werden. Durch Neu- und Umbauten wurde die Barrierefreiheit der Freien Universität Berlin weiter verbessert. Einen wesentlichen Anteil daran hat der Bezug des Neubaus „Kleine Fächer“, durch den einzelne Institute des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften, die zuvor in für Rollstuhlfahrer/innen nicht zugänglichen Gebäuden untergebracht waren, nun barrierefrei zu erreichen sind. Anstehende bauliche Sanierungsarbeiten, z.B. für die Institute Chemie und Zoologie, beziehen barrierefreie Planungen mit ein. 2. Forschung Die Freie Universität Berlin ist eine der forschungsstärksten Universitäten in Deutschland. Sie hat derzeit für elf Sonderforschungsbereiche (SFB), neun Forschergruppen und fünf Graduiertenkollegs die Sprecherschaft inne. Laut Förderatlas der Deutschen Forschungs-gemeinschaft (DFG) aus dem Jahr 2015 belegt die Freie Universität Berlin bei den DFG-

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Bewilligungen im absoluten und fächerstrukturbereinigten Ranking Platz 5 und führt mit gro-ßem Abstand die Rangliste der Geistes- und Sozialwissenschaften an (absolut und personal-relativiert). Mit ihrem Forschungsprofil, das auf einer leistungsfähigen, konsolidierten Fä-cherstruktur sowie auf interdisziplinären wissenschaftlichen Netzwerken aufbaut, ist die Freie Universität Berlin hoch attraktiv für wissenschaftliche Kooperationen mit der universitären und außeruniversitären Forschung auf nationaler und internationaler Ebene. Das zeigt sich an den zahlreichen Verbünden, die maßgeblich durch die Freie Universität Berlin getragen werden. Die Freie Universität Berlin verfügt über ein System aufeinander abgestimmter In-strumente zur Förderung von innovativen Einzelvorhaben und neuen Verbundinitiativen, die zur Erschließung neuer Drittmittelquellen beitragen und damit die Zukunfts- und Verbundfä-higkeit der Freien Universität Berlin nachhaltig absichern. Insgesamt hat die Freie Universität Berlin im Jahr 2015 ihr hohes Niveau in der Forschung behaupten können und sich darüber hinaus im Hinblick auf mögliche Anschlussprogramme zur Exzellenzinitiative wettbewerbsfä-hig aufgestellt.

2.1 Absicherung und Weiterentwicklung von Projekten der Exzellenzinitiative Die Freie Universität Berlin2 war in der zweiten Runde der Exzellenzinitiative in allen drei Förderlinien erfolgreich. Neben dem Exzellenzcluster „TOPOI - The Formation and Trans-formation of Space and Knowledge in Ancient Civilizations“ (gemeinsame Sprecherschaft mit der Humboldt-Universität zu Berlin) hat die Freie Universität Berlin die Sprecherschaft für die „Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien“ sowie für die drei regionalwissenschaftlichen Graduiertenschulen „Muslim Cultures and Societies“, „Nord-amerikastudien“ und „Ostasienstudien“ inne. Mit der Förderung von fachbereichs- und institu-tionsübergreifenden Focus Areas und der Förderung des promovierten wissenschaftlichen Nachwuchses aus Mitteln des Zukunftskonzepts hat die Freie Universität Berlin den Auf- und Ausbau von Profil- und Potenzialbereichen systematisch weiter ausgebaut. Bereits seit 2006 bilden die so genannten Focus Areas als fachbereichsübergreifende For-schungsallianzen zentrale Elemente der Forschungsstrategie der Freien Universität Berlin. Sie sind Plattformen, in denen innovative Forschungsthemen diskutiert, neue Projekte konzi-piert und bis zur Antragsreife weiterentwickelt werden – von Sonderforschungsbereichen über die DFG-Exzellenzförderung bis hin zu europäischen Verbundprojekten. In den Focus Areas arbeiten Wissenschaftler/innen der Freien Universität Berlin aus unterschiedlichen Disziplinen und Einrichtungen über einen längeren Zeitraum gemeinsam an komplexen wis-senschaftlichen Fragestellungen von hohem gesellschaftlichem Wert. Universitäre For-schungsschwerpunkte werden dadurch gestärkt und zusammen mit gesellschaftlichen, politi-schen und wirtschaftlichen Akteuren/-innen weiterentwickelt. Durch ihre hohe Flexibilität, Dynamik und Offenheit sind die Focus Areas ein idealer Ort für die Entwicklung und Erpro-bung neuer Ideen und die kooperative Vorbereitung neuer Forschungsverbünde und -projekte. Derzeit bestehen die folgenden Focus Areas:

• CAS – Center for Area Studies, seit 2006, • DHC – Dahlem Humanities Center, seit 2007, • DCPS – Dahlem Centre of Plant Sciences, seit 2009,

2 Alle im Folgenden gemachten Angaben und Aussagen beziehen die Charité – Universitätsmedizin Berlin, sofern nicht explizit genannt, nicht mit ein.

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• NanoScale – Nanoskalige Funktionsmaterialien, seit 2009, • DynAge – Alterns-assoziierte Erkrankungsprozesse beim Menschen, seit 2013

Angesichts der sich abzeichnenden Schwerpunktsetzung der nächsten Runde der Exzellenz-initiative auf die Förderung von Forschungsclustern hat die Freie Universität Berlin eine Clus-terstrategie entwickelt, die auf dem Forschungsprofil der Universität als Volluniversität mit interdisziplinären Schwerpunkten in den Natur-/Lebens- und Geistes-/Sozialwissenschaften, die über die sogenannten Wissensallianzen3 abgebildet werden, fußt. Zur nachhaltigen Si-cherung der Effekte der Exzellenzinitiative auf die universitäre Profilbildung werden sowohl die Graduiertenschulen und Exzellenzcluster als auch die aus Mitteln des Zukunftskonzepts finanzierten Projekte und Strukturelemente zur Förderung der Spitzenforschung unter Einbe-ziehung der internationalen und regionalen Kollaborations- und Vernetzungskapazitäten mit der Antragsstrategie verzahnt. Ein Kernelement der Clusteranträge wird die Fortführung der Forschungen im seit 2007 ge-förderten Exzellenzcluster „TOPOI“ sein, das die großen, zum Altertum forschenden Instituti-onen Berlins vereint: Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Deutsches Archäologisches Institut, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und Stiftung Preußischer Kulturbesitz. 2011 wurde aus dem Exzellenzcluster heraus das Berliner Antike-Kolleg gegründet, um der Alter-tumsforschung in Berlin eine nachhaltige Verbundstruktur zu geben. Das als Focus Area geförderte „Center for Area Studies“ bildet zusammen mit dem Sonder-forschungsbereich „Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit“ und den regionalwis-senschaftlichen Graduiertenschulen die wissenschaftliche und strukturelle Basis für eine wei-tere Clusterinitiative. Wesentlich für diese Initiative ist eine interdisziplinäre und interinstituti-onelle Vernetzung in den Sozial- und Regionalwissenschaften zwischen der Freien Universi-tät Berlin und ihren zwei Kooperationspartnern, dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozial-forschung und der Humboldt-Universität zu Berlin. Die im Rahmen der Focus Area „NanoScale“ aufgebauten Strukturen der interdisziplinären Zusammenarbeit in der Biochemie und Biophysik der naturwissenschaftlichen Fachbereiche der Freien Universität Berlin und eine Vielzahl regionaler außeruniversitären Kooperations-partnern in Berlin-Brandenburg (Bundesanstalt für Materialforschung, Leibniz-Institut für Mo-lekulare Pharmakologie Berlin, Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin, Robert Koch-Institut, Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, Zuse-Institut Berlin) bilden den Ausgangspunkt für eine Clusterinitiative in den Naturwissenschaften. Wichtige Strukturen innerhalb der Freien Universität Berlin sind in diesem Kontext drei Sonderforschungsbereiche „Multivalenz als chemisches Organisations- und Wirkprinzip“, „Einrüstung von Membranen“, „Angeborene Immunität der Lunge“ sowie die nach § 91b des Grundgesetzes geförderten Forschungsbauten „Center for Resistance

3 Die Wissensallianzen beschreiben das wissenschaftliche Profil der Freien Universität Berlin anhand übergeord-neter Forschungsthemen in wenigen allgemeinverständlichen Begriffen: Biomedizinische Grundlagen, Gesund-heit und Lebensqualität, Material, Komplexe Systeme, Un-Sicherheit, Mensch-Umwelt-Interaktion, Bildungspro-zesse und -erträge, Transregionale Beziehungen, Kulturelle Dynamiken. Die Wissensallianzen überspannen unterschiedliche Fachkulturen und leisten die notwendige Definition von potenziellen Anschlussstellen des Fä-cherspektrums der Freien Universität Berlin an die Humanmedizin.

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Research in Veterinary Medicine” und „Supramolecular Functional Architectures at Biointer-faces”. Die Charité - Universitätsmedizin Berlin ist eine der wesentlichen Kooperationen in diesem Kontext. Neben der Clusterplanung hat die Freie Universität Berlin mit der Fokussierung und Zusam-menführung von Potenzialen aus unterschiedlichen Fächern und Verbünden begonnen, um ihre Planung für die erfolgreichen Schwerpunkte über den Förderzeitraum der Exzellenziniti-ative hinaus vorzunehmen. Aus dem 2014 ausgelaufenen Exzellenzcluster „Languages of Emotion“ heraus konnte der Sonderforschungsbereich „Affective Societies: Dynamiken des Zusammenlebens in bewegten Welten" eingeworben werden. Diese Prozesse werden ergänzt durch die internen Evaluierungen zentraler Strukturelemente des Zukunftskonzepts der Freien Universität Berlin im Bereich Internationales, Nachwuchs-förderung und Forschungsplanung. Beispielhaft sei hier die Evaluierung der Focus Area „Dahlem Humanities Center“ genannt. Die dort herausgearbeiteten Empfehlungen wurden produktiv umgesetzt und münden aktuell in die Vorbereitung einer weiteren Clusterinitiative in den Geisteswissenschaften in enger Kooperation mit der Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien.

2.2 Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen Im Jahr 2015 wurden an der Freien Universität Berlin ca. 300 Projekte4 mit einer Beteiligung von außeruniversitären Forschungseinrichtungen durchgeführt; von diesen Projekten starte-ten ca. 85 Projekte im Jahr 2015. Die Beziehungen zu außeruniversitären Partnern sind aus-gesprochen vielfältig. Zahlreiche Einrichtungen aus dem Berlin-Brandenburger Raum sind wiederholt als Projektpartner vertreten, aber auch bundesweit kooperiert die Freie Universität Berlin mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen, vor allem in Förderformaten, die kei-ne geographische Begrenzung der Partner vorsehen. In den Förderformaten, bei denen eine internationale Beteiligung erwünscht oder gefordert ist, zeigt sich die hervorragende Vernet-zung der Wissenschaftler/innen der Freien Universität Berlin auch auf internationaler Ebene. Im Jahr 2015 nahmen etwa 15 internationale Kooperationsprojekte mit außeruniversitären Partnern ihre Arbeit auf. Erfreulicherweise kann jeder Fachbereich der Freien Universität Berlin mindestens ein Ko-operationsprojekt mit außeruniversitären Partnern aufweisen; der Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie sogar etwa 20 Kooperationsprojekte, die Fachbereiche Geowissen-schaften, Politik- und Sozialwissenschaften und Veterinärmedizin verbuchen jeweils etwa zehn solcher Projekte. Das unterstreicht die Breite der Forschung an der Freien Universität Berlin und ihre sehr gute Vernetzung mit den außeruniversitären Einrichtungen in den unter-schiedlichen Disziplinen. Eine Vielzahl der Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen erfolgt im Rahmen von DFG-geförderten Verbundprojekten. Der Modellcharakter dieser Kooperationen liegt darin, dass hier die Forschungsexpertise von außeruniversitären Einrichtungen mit jener

4 Verbundprojekte werden in dieser Zählung nur einmal berücksichtigt, auch wenn ggf. mehrere Teilprojekte oder Unterprojekte mit außeruniversitären Partnern kooperieren. Alle im Folgenden namentlich genannten Projekte sind ausgewählte Beispiele aus der Vielzahl der durchgeführten und laufenden Projekte.

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der Universitäten zusammengeführt wird, die tragende Rolle in Form der Sprecherschaft aber immer bei den Universitäten verbleibt und diese damit von den strukturbildenden Effek-ten, insbesondere bei Sonderforschungsbereichen, profitieren. Als Beispiele aus dem Jahr 2015 können genannt werden:

• SFB „Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit“, Sprecherschaft am Fachbe-reich Politik- und Sozialwissenschaften der Freien Universität Berlin, Kooperationen u.a. mit dem Wissenschaftszentrum Berlin und dem German Institute of Global and Area Studies in Hamburg.

• SFB „Multivalenz als chemisches Organisations- und Wirkprinzip“, Sprecherschaft am Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie der Freien Universität Berlin, Kooperatio-nen u.a. mit Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie, Zuse Institut Berlin, Ro-bert-Koch-Institut und dem Max-Planck-Institut für Kolloid-und Grenzflächenforschung in Potsdam-Golm.

• SFB „Einrüstung von Membranen“, Sprecherschaft am Fachbereich Biologie, Che-mie, Pharmazie der Freien Universität Berlin, Kooperationen mit dem Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Bergholz-Rehbrücke, Leibniz-Institut für Molekula-re Pharmakologie und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin.

• Kolleg-Forschergruppe „BildEvidenz“, Sprecherschaft am Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften der Freien Universität Berlin, Kooperationen mit den Staat-lichen Museen Berlin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (Kupferstichkabinett).

Zudem wurde die Kooperation in der Graduiertenausbildung mit außeruniversitären For-schungseinrichtungen gestärkt. Die Einbindung von außeruniversitären Partnern ist hier be-sonders modellhaft, da die Promovierenden von der ausgewiesenen Expertise der außeruni-versitären Forschungseinrichtungen profitieren können, zugleich aber eine intensive Zu-sammenarbeit mit den Universitäten Grundvoraussetzung ist, da nur diese über das Promo-tionsrecht verfügen. Hier kann auf folgende Projekte verwiesen werden:

• DFG-Graduiertenkolleg „Parasite Infections: From Experimental Models to Natural Systems“, Sprecherschaft Fachbereich Veterinärmedizin, Kooperation mit der Hum-boldt-Universität zu Berlin, Charité - Universitätsmedizin, dem Robert-Koch-Institut, Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenz-flächenforschung, Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung und das Länderinsti-tuts für Bienenkunde.

• Beteiligung am Graduiertenkolleg „Natural hazards and risks in a changing world“, Sprecherschaft Universität Potsdam, Kooperation mit der Universität Potsdam, dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Helmholtz-Zentrums Potsdam „Deutsches GeoForschungsZentrum“.

• Beteiligung am Graduiertenkolleg „Integrating Biodiversity Research with Movement Ecology in Dynamic Agricultural Landscapes (BioMove)“, Sprecherschaft Universität Potsdam, Kooperation mit der Universität Potsdam, dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung und Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e.V.

Darüber hinaus wurden auch die gemeinsamen Projekte im Bereich der Bundesförderung weiter ausgebaut. Exemplarisch können folgende im Jahr 2015 gestarteten Projekte genannt werden:

• Bundesministerium für Bildung und Forschung, Programm „Zwanzig20 – Partner-schaft für Innovation“, gefördertes Projekt: „InfectControl2020“, beteiligte Fachberei-

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che Veterinärmedizin und Politik- und Sozialwissenschaften, in Kooperation u.a. mit dem Robert-Koch-Institut und Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung Hans-Knöll-Institut in Jena.

• Bundesministerium für Bildung und Forschung, Programm „Wissen - Grundlage für Klimaschutz und Anpassung“, gefördertes Projekt: „Mittelfristige Klimaprognosen“ (MIKLIP), Fachbereich Geowissenschaften, in Kooperation u.a. mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt Köln, Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meer-forschung in Bremerhaven, Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg und Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel GEOMAR.

• Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, gefördertes Projekt: „Entwick-lung stufenübergreifender Reduktionsmaßnahmen für Antibiotikaresistente Erreger beim Mastgeflügel (EsRAM)“, Fachbereich Veterinärmedizin, Kooperationen u.a. mit dem Bundesinstitut für Risikobewertung Berlin, Leibniz-Institut für Agrartechnik in Potsdam-Bornim e.V. und Friedrich-Loeffler-Bundesforschungsinstitut für Tier-gesundheit in Braunschweig.

• Bundesministerium für Bildung und Forschung, Programm „Energieforschung“, geför-dertes Projekt: „Erforschung von Ionischen Flüssigkeiten für den Einsatz als Aktiv-massen in neuartigen Redox-Flow-Batterien-Synthese (Neuartige IL-RFB)“, Fachbe-reich Biologie, Chemie, Pharmazie, in Kooperation u.a. mit dem Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg.

Aus dem Europäischen Forschungsrahmenprogramm „Horizon 2020“ konnten im Jahr 2015 in beträchtlichem Umfang Mittel eingeworben werden, und das, obwohl die universitäre Grundlagenforschung nicht zu den Programmschwerpunkten zählt. Exemplarisch können folgende Projekte genannt werden:

• Förderlinie „FET Proactive“, Beteiligung des Fachbereichs Physik am Projekt „Analog quantum simulators (AQuS)“, Kooperation u.a. mit Partnern aus Deutschland, Frank-reich, Österreich und Italien. Als außeruniversitäre Einrichtungen sind u.a. das Centre National de la Recherche Scientifique in Paris und das Max-Planck-Institut für Quan-tenoptik in Garching eingebunden.

• Beteiligung des Fachbereichs Geowissenschaften am Projekt „Bringing INnovation to onGOing Water Management“ (BINNGO) aus dem Bereich der Societal Challenges, Kooperation mit Partnern aus Portugal, den Niederlanden, Zypern, Norwegen und Spanien. Als außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sind hier u.a. das Labo-ratório Nacional de Engenharia Civil aus Lissabon, das Institut für Wasserforschung aus Mülheim an der Ruhr und das KWR Watercycle Research Institute Nieuwegein (Niederlande) involviert.

• Beteiligung des Fachbereichs Mathematik und Informatik am Verbund im Rahmen des Infrastrukturprojekts „An e-infrastructure for software, training and consultancy in simulation and modelling“ (eCAM) mit Partnern aus den Niederlanden, der Schweiz, Finnland, Italien, Irland, Großbritannien, Österreich, Spanien und Frankreich. Hier sind als außeruniversitäre Forschungseinrichtungen u.a. das Forschungszentrum Jü-lich, das Centre National de la Recherche Scientifique Paris, das Max-Planck-Institut für Polymerforschung Mainz und der Science and Technology Facilities Council Swindon Teil des Konsortiums.

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Als weitere Kooperation mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen können die von der Einstein Stiftung Berlin geförderten Maßnahmen zur Einrichtung eines „Einstein Center for Antiquity“ genannt werden, die Altertumswissenschaftler/innen der Freien Universität Berlin unter der Federführung des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften und in Ko-operation mit der Humboldt-Universität zu Berlin und der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW), dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin, den Staatlichen Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz und dem Deutschen Archäologischen Institut erarbeiten und umsetzen. Hier zeigt sich in besonderem Maße, wie Exzellenzförderung – die Kooperation beruht auf dem Exzellenzcluster „TOPOI“ – und sich daraus entwickelnde Dachstrukturen, wie das Berliner Antike-Kolleg, ineinandergreifen und eine dauerhafte Zusammenarbeit zwischen universitärer und außeruniversitärer Forschung geschaffen wird. Für die Freie Universität Berlin ist die enge Zusammenarbeit mit den außeruniversitären Partnern in Berlin ein wichtiger Aspekt im Rahmen ihres exzellenzgeförderten Zukunftskon-zepts „Internationale Netzwerkuniversität“. Kooperationen und Projekte mit außeruniversitä-ren Partnern werden unter anderem in den Focus Areas und durch gemeinsame Maßnah-men zur Förderung wissenschaftlicher Karrieren gefördert. Im Rahmen des in der Exzellenz-initiative entwickelten Karrierewegemodells an der Freien Universität Berlin wurden insge-samt 18 Nachwuchsgruppen eingerichtet, von denen neun in Kooperation mit außeruniversi-tären Forschungseinrichtungen entstanden. Kennzeichnend für diese Gruppen ist eine Juni-orprofessur mit Personal- und Sachausstattung und dass sich die außeruniversitären For-schungseinrichtungen an der Finanzierung von Qualifikationsstellen für Nachwuchswissen-schaftler/innen (Praedoc) beteiligen. In 2015 nahmen folgende, auf einer Kooperation mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen basierende Gruppen ihre Arbeit auf:5

• „Kunst-Paare. Beziehungsdynamiken und Geschlechterverhältnisse in den Künsten“, Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften, in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung,

• „Globale Gesundheitspolitik“, Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften, in Ko-operation mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung,

• „Quantification of Risk and Uncertainty”, Fachbereich Mathematik und Informatik, in Kooperation mit dem Zuse Institut Berlin

In der Gruppe der im Rahmen des Zukunftskonzepts eingerichteten fünf Focus Areas der Freien Universität Berlin konnte insbesondere die gemeinsam mit der Charité - Universitäts-medizin Berlin betriebene Focus Area „DynAge – Disease in Human Aging“ ihre Kooperatio-nen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen ausbauen. Seit 2015 ist das Deutsche Institut für Ernährungsforschung in Potsdam Rehbrücke an „DynAge“ beteiligt, seit 2016 auch das Robert-Koch-Institut. Mit dem Max-Planck-Institut für Bildungsforschung kooperiert die Focus Area seit 2015 in der gemeinsamen Forschungsgruppe „Sozioemotionale Entwick-lung und Gesundheit im Lebensverlauf“. 5 Die anderen Gruppen sind bereits 2014 gestartet. Für eine Gesamtübersicht siehe hier: http://www.fu-berlin.de/sites/inu/research/careers-in-research/junior-research-groups/index.html.

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3. Internationalisierung Mit dem Titel ihres im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder wiederholt ausgezeichneten Zukunftskonzepts „Internationale Netzwerkuniversität“ benennt die Freie Universität Berlin bereits ihren Anspruch: Sie will die im Bereich Internationalisierung führen-de Universität in Deutschland sein. Internationalisierung wird nicht als Selbstzweck verstan-den, sondern erfolgt an der Freien Universität Berlin sowohl vor dem Hintergrund ihrer Ge-schichte als auch als Antwort auf den sich verschärfenden globalen Wettbewerb in Wissen-schaft und Forschung. Mit den in den letzten Jahren umgesetzten zahlreichen Maßnahmen zur Internationalisierung werden an der Freien Universität Berlin im Wesentlichen drei Hauptziele verfolgt: a) Sicherung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, b) weitere Steigerung der wissenschaftlichen Exzellenz und Wettbewerbsfähigkeit, c) Optimie-rung der Lehre und ihre Anpassung an globale Herausforderungen. In allen drei Bereichen hat die Freie Universität Berlin in den vergangenen Jahren bedeutende Fortschritte erzielt.

Auch in 2015 hat die Freie Universität Berlin weiter ihr Profil im Bereich Internationalisierung ausgebaut und geschärft. Zu den Schwerpunktbereichen gehörten neben der „internationali-zation at home“, also der Gewinnung von ausländischen Studierenden, Doktoranden/-innen und Wissenschaftler/innen, die aktive Förderung von Austausch- und Kooperationsmöglich-keiten für Studierende und Forscher/innen der Freien Universität Berlin. Bei den Kennzahlen für die wichtigsten Internationalisierungsindikatoren, wie die Anzahl der ausländischen Stu-dierenden und Doktoranden/-innen, der Erasmus- und anderen Austauschstudierenden, der durch die Alexander von Humboldt-Stiftung geförderten Gastwissenschaftler/innen sowie die vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderten Stipendiaten/-innen und eingeworbenen DAAD-Mittel belegte die Freie Universität Berlin auch 2015 deutsch-landweit Spitzenplätze oder führte die Ranglisten an.

3.1 Internationale Kooperationen Zu den Vorzeigeprojekten im Bereich der strategischen Internationalisierung gehören neben den strategischen Partnerschaften der Universität weiterhin die sieben Verbindungsbüros der Freien Universität Berlin in Brüssel, Delhi, Kairo, Moskau, New York, Peking und São Paulo. Neben Services für Wissenschaftler/innen der Freien Universität Berlin, der Unterstützung von bilateralen Forschungskooperationen und dem allgemeinen Marketing spielt in allen Ländern die Rekrutierung von Nachwuchswissenschaftlern/-innen eine zentrale Rolle. Die Auswirkung der forcierten Bewerbung von Programmen der Freien Universität Berlin ist un-mittelbar ablesbar: 2015 kamen von den ausländischen Doktoranden/-innen mehr als ein Drittel aus den sechs Zielregionen (ohne Europäische Union). Im Jahr 2015 führte die Freie Universität Berlin eine Evaluation dieser Büros (mit Ausnahme des Standorts Brüssel) durch. Diese Evaluation, deren Ergebnisse auch für die Weiterentwicklung des Zukunftskonzepts genutzt werden, wurde im Januar 2016 mit einem so positiven Resultat abgeschlossen, dass vorläufig alle Büros weitergeführt werden. Aus dem ausgesprochen vielfältigen Bereich der internationalen Kooperationsbeziehungen sollen beispielhaft vier Projekte herausgehoben werden, und zwar a) das neue Nachhaltig-keits-Netzwerk der Universität, b) das Chinesisch-Deutsche Wissenschaftsforum, c) das

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Zentrum für Deutschlandstudien sowie d) die Einrichtung eines „International House“ an der Freien Universität Berlin:

a) Mit einer jährlichen Ausschreibung von Sondermitteln für die strategischen Partner Hebräische Universität, Staatliche Universität St. Petersburg, Universität von British Columbia in Vancouver und Peking Universität wurden die Beziehungen zu diesen vier Universitäten weiter intensiviert, sodass inzwischen enge Beziehungen auf nahe-zu allen Ebenen – von gemeinsamen Forschungsprojekten über Doktoranden/-innenausbildung und Lehre bis zu Verwaltungsbereichen - bestehen, und zwar in na-hezu allen Fachrichtungen. Ein besonderer Erfolg gelang hierbei mit der Etablierung der vom DAAD zunächst für vier Jahre geförderten „Sustainability Alliance“. Dieses Netzwerk rückt das Thema "Nachhaltigkeit" als ganzheitlichen Ansatz für die Zusam-menarbeit in Forschung, Lehre, Hochschulmanagement und Wissenstransfer in den Fokus.

b) An der Peking-Universität wurde in 2015 das Chinesisch-Deutsche Wissenschaftsfo-rum für Geistes-, Sozial- und Rechtswissenschaften eröffnet. Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt zwischen der Humboldt-Universität zu Berlin, der Freien Univer-sität Berlin und der Peking-Universität und wird durch Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert. Die beteiligten Wissenschaftler/innen arbeiten unter dem Generalthema „Transnationale Interaktionen und die Ordnung und Steue-rung gesellschaftlicher Prozesse im Zeitalter der Globalisierung“ zusammen. Es soll den wissenschaftlichen Dialog zwischen Deutschland und China zu relevanten und drängenden Fragen unserer Zeit befördern. Dabei sollen die beteiligten Fellows neue Formate entwickeln und erproben.

c) Weiterhin besonders wichtig für die chinesisch-deutschen Zusammenarbeit im Hoch-schulbereich das „Zentrum für Deutschlandstudien" (ZDS) an der Peking-Universität, das seit zehn Jahren gemeinsam von Freier Universität Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin betrieben wird. Im Jahr 2015 wurde das Zentrum erfolgreich eva-luiert und seine Förderung durch den DAAD um fünf Jahre verlängert. Mit der Verlän-gerung erfolgte die administrative Anbindung zurück an die Freie Universität Berlin.

d) Einen neuen Rahmen für internationale Kooperationen hat die Freie Universität Berlin durch die Renovierung des Gebäudes in der Ehrenbergstr. 26/28 geschaffen, das in ein „International House“ umgewidmet wurde. In diesem Gebäude sind nun neben den diversen deutsch-amerikanischen Programmen, die an der Freien Universität Berlin angesiedelt sind, auch das oben erwähnte ZDS sowie der Internationale Club untergebracht. Es ist geplant, in Zukunft weitere internationale Programme oder auch Verbindungsbüros von befreundeten Universitäten hier anzusiedeln.

3.2 Internationalisierung in der Lehre

Um den Ansprüchen einer international ausgerichteten Zielsetzung zu entsprechen, ist die Freie Universität Berlin weiterhin bemüht, den Anteil der ausländischen Dozenten/-innen zu erhöhen. Während dies beim wissenschaftlichen Personal teilweise gelingt, stagniert die Zahl bei den Professoren/-innen. Dies ist auch ein Anzeichen für die Schwierigkeit, im inter-

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nationalen Wettbewerb mitzuhalten und erfolgreiche Berufungen aus dem Ausland zu ge-winnen. Insofern ist es sehr sinnvoll, das Augenmerk nicht ausschließlich auf die Nationalität bzw. Staatsbürgerschaft von neu zu gewinnenden Dozenten/-innen zu legen, sondern auf ihre internationale Lehrerfahrung. Denn mittlerweile stellen Auslandserfahrungen einen Be-standteil des akademischen Lebenslaufs von Neuberufenen dar, sei es in ihrer Zeit als Dok-torand/in oder Postdoc. Im Jahr 2015 haben 54 neuberufene (Junior-)Professoren/-innen ihren Dienst an der Freien Universität Berlin angetreten, davon wurden 20 % direkt aus dem Ausland berufen, weitere 10 % verfügen über eine nichtdeutsche Nationalität, hatten vor ih-rer Berufung an die Freie Universität Berlin aber bereits eine Tätigkeit in Deutschland ausge-übt. Auch im Jahr 2015 gelang es, den Anteil an fremdsprachlichen Lehrveranstaltungen und Studienprogrammen weitgehend zu stabilisieren. Der überwiegende Anteil der fremdsprachi-gen Lehrveranstaltungen wird auf Englisch und im Rahmen von Master- und Promotionsstu-diengängen angeboten, wobei die 25 englischsprachigen Masterprogramme der Freien Uni-versität Berlin besonders hervorzuheben sind. In den Naturwissenschaften (insbesondere Physik und Chemie) wird Englisch nicht nur als Unterrichtssprache, sondern als „lingua fran-ca“ in den Arbeitsgruppen der Institute eingesetzt, der Publikationsanteil in englischer Spra-che erreicht einen Anteil von mindestens 90%. Gleichwohl ist eine weitere Steigerung des Angebots fremdsprachiger Lehrveranstaltungen eine Herausforderung, denn es bedarf ent-sprechend geschulter Dozenten/-innen. Zudem gibt es vor allem in Hinblick auf Bachelor-Studiengänge Erwägungen grundsätzlicher Art, die einen Wechsel zu einer englischen Un-terrichtssprache, insbesondere in den Geisteswissenschaften, ausschließen. Durch eine Integration des Lehrangebots von kooperierenden Partnerhochschulen soll in Zukunft das fremdsprachliche Angebot weiter gestärkt werden. Ebenso sollen die Möglich-keiten für Doppelabschlüsse erweitert werden. Ein besonders erfolgreiches und nachgefrag-tes Angebot ist in dieser Hinsicht der im WiSe 2014/2015 gestartete englischsprachige Dop-pel-Masterstudiengang „Global Communication and International Journalism“, der gemein-sam mit der Universität in St. Peterburg durchgeführt wird.

3.3 Förderung von Auslandsaufenthalten für Studierende und Lehrende Die großen Mobilitätsprogramme der Freien Universität Berlin haben sich im Berichtszeit-raum ausgesprochen positiv entwickelt. Im größten Mobilitätsprogramm „Erasmus+“ (Euro-pa) ist eine leichte Steigerung der Zahl der ins Ausland gehenden Studierenden auf 584 in 2015 zu verzeichnen. Das Direktaustauschprogramm der Freien Universität Berlin, das auf bilateralen Verträgen mit vor allem außereuropäischen Partnern beruht, konnte im Berichts-zeitraum sowohl in Bezug auf die Zahl der Partneruniversitäten als auch die Teilneh-mer/innenzahlen weiter ausgebaut werden. Die Anzahl der Studierenden, die mit diesem Programm ins Ausland gingen, konnte mit 219 Teilnehmern/-innen in 2015 deutlich gestei-gert werden. Durch die Bereitstellung von Mitteln des DAAD im Rahmen des „PROMOS-Programms“ und die Aufstockung durch Haushaltsmittel der Freien Universität Berlin konnten 162 Studierende und Doktoranden/-innen gefördert werden. Das Programm entwickelt sich positiv, da es selbstorganisierte Auslandsaufenthalte der Studierenden finanziell unterstützt und somit di-

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rekt den Bedürfnissen der Studierenden entspricht. Darüber hinaus können mit dem Pro-gramm auch jene Studierenden unterstützt werden, deren Direktaustausch keine finanzielle Unterstützung vorsieht. Das „Erasmus Mundus Action 2“-Programm der Europäischen Union war im Jahr 2015 in der Auslaufphase und förderte nur noch vereinzelt Mobilitätsaktivitäten. Die Freie Universität Berlin hat erfolgreich Mittel aus dem Nachfolgeprogramm „Erasmus+“ (weltweit) eingewor-ben (737.818 € für zwei Jahre ab dem WiSe 2015/2016). Erfolgreich war die Freie Universi-tät Berlin vor allem für die Zielländer USA, Israel, Ägypten, China und Indien. Die Mittel sind sowohl für Studierende, Doktoranden/-innen, als auch Verwaltungspersonal gedacht, werden aber entsprechend der Programmvorgaben in deutlich größerem Maße jenen Studierenden, Wissenschaftlern/-innen und Beschäftigten zugutekommen, die aus dem Ausland für einen Aufenthalt an die Freie Universität Berlin kommen. Mit Mitteln der Exzellenzinitiative wurden auch in 2015 Forschungsprojekte mit ausländi-schen Partnern gefördert. In 125 Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von ca. 350.000 € wurden sowohl Wissenschaftler/innen der Freien Universität Berlin, die für Anbahnungsge-spräche ins Ausland gingen, als auch ausländische Gäste, die für gemeinsame Projekte nach Berlin kamen, unterstützt. Mittelfristig möchte die Freie Universität Berlin das Ziel der Bundesregierung erreichen, dass jede/r zweite Hochschulabsolvent/in im Laufe des Studiums studienbezogene Auslandser-fahrung sammelt. Daher wurden auch 2015 gezielte Informationsveranstaltungen organisiert. Im Rahmen dieser Kommunikationsbemühungen veranstaltete die Freie Universität Berlin im Sommersemester 2015 zum ersten Mal eine „Internationale Woche“ unter dem Motto „6 days - 5 continents, 4 you“, die mit einem breit gefächerten Angebot an Veranstaltungen für alle wichtigen Zielgruppen der Freien Universität Berlin zu einem großen Erfolg wurde. 4. Personalentwicklung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses Der demographische Wandel wird auch in der Wissenschaft dazu beitragen, dass in den kommenden Jahren zunehmend Fachkräfte fehlen werden und sich der Wettbewerb um die besten Wissenschaftler/innen verschärfen wird. Nachwuchswissenschaftler/innen bilden ein wichtiges Element im universitären Gefüge. Insbesondere als wissenschaftliche Beschäftigte nehmen sie zentrale Aufgaben in Lehre und Forschung wahr und tragen erheblich zur Aus-bildung von Studierenden und zu den Forschungsleistungen der Freien Universität Berlin bei. Deshalb widmet die Freie Universität Berlin mit ihrem Karrierewege-Modell der Verbesse-rung der Rahmenbedingungen für die Qualifizierung von Nachwuchswissenschaftlern/-innen große Aufmerksamkeit. Die Freie Universität Berlin setzt an einer frühen Phase an, indem sie die Durchlässigkeit bereits im Studium befördert, sowohl was die Anerkennung von an anderen Hochschulen, insbesondere im Ausland, erworbenen Studienabschlüssen als auch den Übergang vom Bachelor- in das Masterstudium betrifft, um vorhandene Potenziale frühzeitig erkennen und weiterentwickeln zu können. Das Karrierewege-Modell der Freien Universität Berlin zielt auf eine höhere Verlässlichkeit von Karrieren im Wissenschaftssystem. Insbesondere die Über-

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gänge von einer Karrierephase zur nächsten – von der Promotion zur PostDoc-Phase und von der PostDoc-Phase zur Professur – stellen Wissenschaftler/innen im fragmentierten deutschen Wissenschaftssystem oftmals vor große Herausforderungen. Ein wesentlicher Aspekt ist es, Nachwuchswissenschaftlern/-innen eine hinreichende individuelle Planungssi-cherheit zu geben. Deshalb wurden an der Freien Universität Berlin, neben einer Vielzahl bedarfsbezogener Unterstützungsmaßnahmen, den Vorgaben des Wissenschaftszeitver-tragsgesetzes entsprechende Rahmenregelungen für die Laufzeiten von Arbeitsverträgen festgelegt. Auch die Gewinnung von Promovierenden, die ihren Studienabschluss an einer Fachhoch-schule erworben haben, bildet ein Element zur Erschließung von Potenzialen für den wis-senschaftlichen Nachwuchs. Dort, wo das Fächerspektrum sinnvolle Kooperationen mit Fachhochschulen zulässt, werden diese auf- und ausgebaut.

4.1 Kooperative Promotionen mit Fachhochschulen Die Freie Universität Berlin strebt eine Erhöhung des Anteils von Fachhochschul-Absolventen/-innen an den Promotionen an und hat ihre Promotionsordnungen den entspre-chenden Erfordernissen angepasst. Darüber hinaus wurde 2014 eine Kooperationsvereinba-rung zwischen der Freien Universität Berlin und der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) unterzeichnet. Bereits seit 2013 bieten die Freie Universität Berlin (Fachbereich Ge-owissenschaften) und die HTW (Fachbereich Gestaltung/Grabungstechnik) gemeinsam den Masterstudiengang „Landschaftsarchäologie“ an. Die Zusammenarbeit mit der HTW trägt vor allem im Exzellenzcluster „TOPOI“ Früchte, in dem gemeinsam zur Restauration archäologi-scher Fundstücke geforscht wird. Derzeit laufen zwei Promotionen in Kooperation mit der HTW, eine dritte befindet sich in der Ausschreibung. Verglichen mit den Zahlen von Promotionen, die in Kooperation mit einer Fachhochschule abgeschlossen werden (jeweils ein Abschluss in 2013 und 2014, für 2015 liegen seitens der Fachhochschulen noch keine Daten vor), ist die Zahl der Promovierenden mit einem an einer Fachhochschule erworbenen Studienabschluss an der Freien Universität Berlin deutlich hö-her. In 2015 hatten 26 Promotionsstudierende ihren letzten Studienabschluss an einer Fach-hochschule erworben. Bezieht man den vorletzten Studienabschluss ein, liegt die Zahl bei etwa 45 Promotionsstudierenden. Die Freie Universität Berlin kommt auch unabhängig vom Instrument der kooperativen Promotion dem Auftrag nach, Absolventen/-innen von Fach-hochschulen den Zugang zur Promotion zu erleichtern. Zu einer erfolgreichen gemeinsamen Antragstellung für ein DFG-Graduiertenkolleg ist es bislang nicht gekommen, wofür die Unterschiedlichkeit der Fächerprofile der Freien Universi-tät Berlin und der Berliner Fachhochschulen verantwortlich ist. Allerdings beteiligt sich die Freie Universität Berlin an der Konzeptentwicklung für das Graduiertenprogramm „GraPro-Digital: Qualifizierung des Professorinnennachwuchses mit einem interdisziplinären Gradu-ierten-Programm zum Thema Digitalisierung“, das im Verbund aller Berliner Hochschulen im Rahmen des Berliner Programms zur Förderung der Chancengleichheit für Frauen in For-schung und Lehre beantragt wurde. Mit dem Graduiertenprogramm soll ein hochschulüber-greifendes, strukturiertes Programm für Nachwuchswissenschaftlerinnen, Berufspraktikerin-nen und Künstlerinnen zur Qualifizierung initiiert werden, in dem aus der Perspektive ver-

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schiedener Disziplinen das aktuelle Thema Digitalisierung bearbeitet wird. Es sollen Wissen-schaftlerinnen und Künstlerinnen unterschiedlicher Disziplinen mit eigenen Qualifizierungs- oder Forschungsprojekten mittels Qualifizierungsstellen (Promotion/Postdoc/künstlerische Mitarbeiterinnen) sowie einem ergänzenden Qualifizierungsprogramm, das dem Aufbau spe-zifischer überfachlicher Kompetenzen dient, auf den Weg zur Professur unterstützt und ge-fördert werden.

4.2 Beschäftigungszeiten des wissenschaftlichen Nachwuchses Die Freie Universität Berlin hat sich nicht nur durch den Abschluss des laufenden Hoch-schulvertrages in der Pflicht gesehen, dem wissenschaftlichen Nachwuchs Planungssicher-heit zu geben. Vielmehr hat sie bereits im Jahr 2004 mit dem Erlass ihrer internen Verwal-tungsvorschriften über die befristete Beschäftigung von wissenschaftlichen Mitarbeitern/-innen u. a. Mindestvertragslaufzeiten von drei Jahren im Grundsatz festgelegt. Diese Anfor-derung an Transparenz und Planungssicherheit hat die Freie Universität Berlin im Jahr 2011 mit einer Neufassung der Verwaltungsvorschriften erneut bekräftigt, wonach im Regelfall befristete Arbeitsverträge mit den aus Haushaltsmitteln finanzierten, nicht promovierten und promovierten Mitarbeitern/-innen mit einer Beschäftigungsdauer von mindestens drei Jahren zu schließen sind. Derzeit werden diese Verwaltungsvorschriften gemäß dem novellierten Wissenschaftszeitvertragsgesetz überarbeitet und entsprechend angepasst. Es ist vorgese-hen, die Mindestvertragslaufzeit für Beschäftigungen mit dem Qualifikationsziel Promotion, die aus Haushaltsmitteln finanziert sind, beim Erstvertrag künftig auf vier Jahre festzusetzen. Im Berichtszeitraum hatten viele Fachbereiche und Zentralinstitute der Freien Universität Berlin Grundsatzbeschlüsse bezüglich der zu vereinbarenden Beschäftigungszeiten gefasst:

Grundsatzre geln zu Vertragslaufzeiten bei P romotionsstellen (Erstverträge) 5 Jahre Politik- und Sozialwissenschaften 4 Jahre Recht, Wirtschaftswissenschaften, Erziehungswissenschaft und Psychologie, Ge-

schichts- und Kulturwissenschaften, Philosophie und Geisteswissenschaften, Geowis-senschaften, Zentralinstitut Lateinamerika

3,5 Jahre Biologie, Chemie, Pharmazie 3 Jahre Zentralinstitut Osteuropa, Zentralinstitut John-F.-Kennedy-Institut für Lateinamerika, Ve-

terinärmedizin, Mathematik und Informatik, Physik Tabelle 2: Übersicht Grundsatzregeln für Beschäftigungszeiten an der Freien Universität Berlin

In den Jahren 2014 und 2015 ist die Freie Universität Berlin sowohl der Vereinbarung des § 21 des laufenden Hochschulvertrages als auch ihrer eigenen, zu diesem Zeitpunkt geltenden Regelung gerecht geworden. So betrug die durchschnittliche Beschäftigungszeit für wissen-schaftliche Mitarbeiter/innen, deren Beschäftigung aus Haushaltsmitteln finanziert wird/wurde, für das Jahr 2014 36,2 Monate und für das Jahr 2015 36,8 Monate. In begründeten Fällen wurden aus folgenden Gründen Ausnahmen zugelassen:

• für eine kurzfristige Beschäftigung und finanzielle Absicherung zur Fertigstellung der Dissertation, insbesondere nach Auslaufen eines Stipendiums;

• für eine Zwischenfinanzierung für (Promotions-)Studierende nach Beendigung einer Drittmittelbeschäftigung wegen Abschlusses des Projekts und noch ausstehender Entscheidung über die Bewilligung eines Nachfolge- oder neuen Forschungsprojekts;

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• für interne Anschubfinanzierungen zur Antragstellung von Drittmittelprojekten im Rahmen eines hochschulinternen Sonder-(Qualifizierungs-)Programms „Wissen-schaftlerinnovationsprogramm“;

• für Beschäftigungen für nicht aus überwiegend Drittmitteln finanzierte, projektbezo-gene Forschungsaufgaben;

• für Beschäftigungen während des Referendariats bzw. bis zum Zweiten Staatsexa-men am Fachbereich Rechtswissenschaft;

• für Beschäftigungen, die aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen des SGB II nur für den Zeitraum der Aufenthaltsberechtigung begründet werden dürfen;

• für vorübergehende Beschäftigungen wegen vorzeitiger Auflösung des Arbeitsvertra-ges mit dem/der ursprünglichen Stelleninhaber/in zur Sicherstellung des Lehr- und Forschungsbetriebes bis zur Nachbesetzung der Vakanz;

• für Beschäftigungen, die abhängig von dem Eintritt in den Ruhestand der/des fach-vorgesetzten Hochschullehrers/-in sind, um keine personellen Vorentscheidungen für die/den neu zu Berufene/n zu treffen.

Bei den befristeten Beschäftigungen im Drittmittelbereich betrug die durchschnittliche Ver-tragslaufzeit in den Jahren 2014 und 2015 24,5 Monate. Auch hier gilt, dass die Vertrags-laufzeit entsprechend der Zweckbestimmung grundsätzlich ausgeschöpft wird. Die geförder-ten Drittmittelprojekte haben jedoch in der Regel lediglich eine Projektlaufzeit von zwei Jah-ren. Ähnliches gilt für die Beschäftigung von ausgewiesenen Nachwuchswissenschaftlern/-innen, die in Sonderforschungsbereichen und großen Forschungsverbünden ihrer Arbeit in Teilprojekten nachgehen. Insofern kann auch hier festgestellt werden, dass die Beschäfti-gungszeiten den Förderzeiträumen und der jeweiligen Zweckbestimmung entsprechen. Auf Grund der ersten Änderung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes vom 11.03.2016 (BGBl. I S. 442) bleibt abzuwarten, wie sich die Vertragslaufzeiten in Bezug auf den Ab-schluss von Erstverträgen entwickeln werden, da diese dem Qualifikationsziel angemessen sein müssen. In der Konsequenz heißt das, dass durch die vielzähligen Möglichkeiten der wissenschaftlichen und beruflichen Qualifizierung und der damit verbundenen unterschiedli-chen Zeiten regelhafte Beschäftigungslaufzeiten von mindestens drei und höchstens fünf Jahren im Erstvertrag auszuschließen sind. 5. Gleichstellung Die Freie Universität Berlin kann auf eine jahrzehntelange sehr engagierte Gleichstellungs-politik zurückschauen. Sie gilt als Vorreiterin in diesem Bereich; ihre zum Teil seit Jahrzehn-ten etablierten Maßnahmen und Programme zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft dienten zahlreichen Hochschulen in Deutschland als Vorbild. Im Jahr 2014 wurde die Freie Universität Berlin zum fünften Mal in Folge für ihre an Chancengleichheit orientierte vorbildli-che Hochschul- und Personalpolitik mit dem Total E-Quality Science Award (TEQ) ausge-zeichnet. Im bundesweiten Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten vom Kompe-tenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) führt sie seit 2005 die Spitzen-gruppe an. Im Jahr 2013 hat sie zum wiederholten Male erfolgreich die Re-Auditierung der Hertie-Stiftung als „familienfreundliche Hochschule“ durchlaufen. Die Arbeitsgruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zu den forschungsorientierten Gleichstellungs-

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standards bewertete die Stellungnahme der Freien Universität Berlin als „durchgängig über-zeugendes und sehr professionelles Konzept“ und stufte die Freie Universität Berlin 2009, 2011 und 2013 in Stadium 46 ein. Auch im Professorinnen-Programm des Bundes und der Länder konnte das Gleichstellungskonzept der Freien Universität Berlin überzeugen und be-rechtigte die Universität zur Beantragung von zusätzlichen für Gleichstellung einzusetzenden Mittel.7 Gleichstellungsziele und die Förderung von Geschlechterforschung sind zentrale Be-standteile der Entwicklungsstrategie der Freien Universität Berlin. In 2015 hat die Freie Universität Berlin ihr Gleichstellungskonzept8 überarbeitet und darin für den Zeitraum 2015-2020 übergreifende Gleichstellungsziele formuliert und Zielwerte festge-legt. Dabei wurden die bestehenden gesetzlichen Vorgaben und Selbstverpflichtungen in die Zielformulierung integriert. Das Gleichstellungskonzept folgt den Grundsätzen des Gender-Mainstreaming-Ansatzes. Ein Kernelement des Gleichstellungskonzepts der Freien Universität Berlin ist die Verzah-nung von Hochschul-Governance mit den vielfältigen Fach- und Fachbereichskulturen, das heißt, dass die Ziele und Maßnahmen sowohl auf die Ebene der zentralen und dezentralen Hochschulsteuerung als auch auf spezifische Einzelmaßnahmen ausgerichtet sind. Überge-ordnetes Ziel ist eine gleichstellungsorientierte Organisationsentwicklung; die Grundlage da-für ist eine analysebasierte Handlungsfeldbestimmung und Zieldefinition. Die Gleichstel-lungsstandards, sowohl die forschungsorientierten Gleichstellungsstandards der DFG als auch die Allgemeinen Gleichstellungsstandards an den Berliner Hochschulen, sind in die Zielformulierung und Maßnahmenentwicklung integriert. Die Maßnahmen, die aus Bundes- und Landesprogrammen gefördert werden, wie das Professorinnen-Programm, das Berliner Programm zur Förderung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre oder die Exzellenzinitiative, sind in die Gleichstellungsstrategie eingebettet und auf die Gleichstel-lungsziele der Freien Universität Berlin abgestimmt, um eine nachhaltige Wirkung entfalten zu können.

5.1 Integration der Gleichstellungsstrategie in die Governance-Strukturen Das Anliegen der Gleichstellung der Geschlechter ist an der Freien Universität Berlin sowohl über ein breites Netz an Akteuren/-innen als auch über die Integration von Gleichstellungs-zielen in die Steuerungsinstrumente der Freien Universität Berlin auf allen Entscheidungs-ebenen verankert. Seit 1999 gehört das Ziel der Gleichstellung der Geschlechter zur Res-sortzuständigkeit einer Vizepräsidentin/eines Vizepräsidenten der Freien Universität Berlin. Die Freie Universität Berlin kann bei der Umsetzung ihrer gleichstellungspolitischen Ziele von 6 Die DFG definiert Stadium 4 wie folgt: „Ein bereits erfolgreich etabliertes Konzept wird weitergeführt und durch weitere innovative Ansätze ergänzt.“ (Vgl. auch www.dfg.de/foerderung/grundlagen_rahmenbedingungen/chancengleichheit/forschungsorientierte_standards/umsetzungsprozess/index.html) 7 Der Freien Universität Berlin wurden im Rahmen des Professorinnen-Programms I insgesamt fast 980.000 Euro bewilligt. An den von diesen Mitteln umgesetzten Gleichstellungsmaßnahmen beteiligt sich die Freie Universität Berlin mit zusätzlich 245.000 Euro an eigenen Mitteln. Im Rahmen des Professorinnen-Programms II wurde bis-her ein Antrag im Umfang von rund 158.000 Euro bewilligt und die Freie Universität Berlin unterstützt die umzu-setzenden zusätzlichen Gleichstellungsmaßnahmen mit fast 15.000 Euro. Zwei weitere Anträge liegen dem Pro-jektträger vor, davon befindet sich ein Antrag auf der Warteliste. 8 Das Gleichstellungskonzept der Freien Universität Berlin ist hier abrufbar: http://www.fu-berlin.de/universitaet/profil/gesellschaft/gleichstellung/index.html

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der Expertise einer Vielzahl von Gleichstellungsakteuren/-innen und einer in mehr als 35 Jahren gezielt geförderten Struktur für die Gleichstellungsarbeit profitieren. Neben vielfälti-gen Organisationseinheiten, Kommissionen und Arbeitsgruppen sowie Akteuren/-innen in der akademischen Selbstverwaltung gehören auch eine Vielzahl von Wissenschaftlern/-innen dazu, die zu Gender- und Diversity-Fragen forschen, diese Ansätze in der Lehre ver-treten, im universitären Alltagshandeln entsprechende Perspektiven einbringen und als Mul-tiplikatoren/-innen in besonderer Weise zur Gender-Awareness der Freien Universität Berlin beitragen. Für die Unterstützung und Beratung der zentralen und dezentralen Einheiten in Angelegenheiten der Gleichstellung kommt darüber hinaus der hauptberuflichen, zentralen und den nebenberuflichen, dezentralen Frauenbeauftragten eine besondere Bedeutung zu. Die Freie Universität Berlin vertritt die Überzeugung, dass für eine nachhaltige geschlechter-gerechte und familienfreundliche Organisationsentwicklung die Integration von gleichstel-lungspolitischen Zielen in die Steuerungsmechanismen der Universität unerlässlich ist. Aus diesem Grund stellen diese Ziele einen integralen Bestandteil der Steuerungsinstrumente sowie Anreiz- und Qualitätssicherungsverfahren dar. Zwei zentrale Steuerungsinstrumente sind z.B. die Zielvereinbarungen und die leistungsorientierte Mittelvergabe:

1) Das Instrument der Zielvereinbarungen zwischen Präsidium und Fachbereichen wird an der Freien Universität Berlin seit 1999 flächendeckend und von Beginn an mit ei-nem eigenständigen Zielkomplex „Gleichstellung“ angewendet. Sie dienen vor allem der Definition quantitativer Ziele für die Erhöhung der Anteile von Frauen auf den ver-schiedenen Qualifikationsstufen sowie von qualitativen Zielen in Form von konkreten Projekten und Maßnahmen im Gleichstellungsbereich. Die Zielvereinbarungen sind eng mit dem Instrument der Frauenförderpläne verzahnt. Die regelmäßige Aktualisie-rung und Fortschreibung der Frauenförderpläne ist in den Zielvereinbarungen veran-kert.

2) Zudem sind Gleichstellungsindikatoren seit 2006 im Instrument der leistungsorientier-

ten Mittelvergabe verankert (als konsequente Weiterentwicklung des bereits 1993 entwickelten Anreizsystems Frauenförderung). Indikatoren sind die Zahl der Neuberu-fungen von Frauen, der Anteil von Frauen an Professuren, der Anteil von Frauen an Qualifizierungsstellen und der Anteil von Frauen an Promotionen. Insgesamt werden 30 % der Sach- und Personalmittel nach Leistungsindikatoren vergeben, 5 % davon nach den genannten Gleichstellungsindikatoren. Über diesen Mechanismus wurden für die Gleichstellung zum Beispiel im Jahr 2015 rund 1,17 Millionen Euro vergeben.

Seit 2011 verfolgt die Freie Universität Berlin mit dem Instrument des Gender-Controllings das Ziel, die Verfahren der Zieldefinition, Maßnahmenentwicklung und Umsetzungskontrolle im Gleichstellungsbereich systematisch zu verbinden und weiterzuentwickeln sowie die ad-ministrative Betreuung zu professionalisieren. Ein Schwerpunkt besteht in der Umsetzungs-begleitung des Gleichstellungskonzepts und der Frauenförderpläne. 2015 hat die Förderungsstruktur im Bereich der Geschlechterforschung eine Neustrukturie-rung erfahren. Die bisherigen Förderungsstrukturen,

• die 1980 gegründete Zentraleinrichtung zur Förderung von Frauen- und Geschlech-terforschung (ZEFG),

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• das Interdisziplinäre Zentrum für Geschlechterforschung, das 2011 zur Förderung und Vernetzung von Aktivitäten in der Geschlechterforschung gegründet wurde,

• das Kompetenz- und Innovationsnetzwerk „GenderNet“, in dem seit 2010 in Projekt-teams gemeinsam von gleichstellungspolitisch arbeitenden Akteuren/-innen, mit Fra-gen der Geschlechterforschung befassten Wissenschaftler/innen und Vertreter/innen aus Management und Verwaltung Empfehlungen zu aktuellen gleichstellungspoliti-schen Fragen und Themen der Geschlechterforschung erarbeitet wurden (zum Bei-spiel zu Gender in der Lehre, Internationalisierung, Gender in MINT-Fächern und Diversity),

wurden zu einer neuen Struktur zusammengeführt, dem Margherita-von-Brentano-Zentrum. Auf diese Weise werden die neueren Netzwerke mit den bewährten Strukturen und Angebo-ten der ZEFG verbunden und nachhaltig verankert.

5.2 Analyse der Beschäftigten- und Studierendenstruktur Die Freie Universität Berlin konnte die Anteile von Frauen an den Beschäftigten und Studie-renden bereits sehr erfolgreich steigern oder stabilisieren und erreicht kontinuierlich Werte, die weit über dem Bundesdurchschnitt liegen. Die Erfolge in den verschiedenen Fächergrup-pen und Qualifikationsstufen fallen allerdings sehr unterschiedlich aus:

Frauenanteile in den Fächergruppen (in %)

Geisteswi s-senschaften

Sozialwi s-senschaften

Naturwisse n-schaften I 1

Naturwissen -schaften II 2

FU gesamt ∅∅∅∅ Bund

2010 2015 2010 2015 2010 2015 2010 2015 2010 2015 2014 Studierende 67 66 59 61 79 76 33 35 59 59 51 Absolventen/-innen3 70 71 53 64 80 78 42 35 64 62 54

Promotionsstudierende 59 58 50 81 82 70 44 42 57 56 45 abgeschl. Promotionen 61 53 51 49 75 69 28 34 55 52 45

Wiss. Mittelbau 51 56 53 57 58 57 30 32 46 49 41

Habilitationen 80 33 75 30 0 40 0 29 44 32 28 Juniorprofessuren 56 59 42 40 55 57 25 42 46 56 39

W2-/C3-Professuren 51 55 42 45 13 39 33 33 40 45 26 W3-/C4-Professuren 36 40 15 29 30 31 6 11 22 28 17

Tabelle 3: Frauenanteile in den Fächergruppen an der Freien Universität Berlin Quellen: Statistikdatenbank der Freien Universität Berlin und Statistisches Bundesamt 1) umfasst die Fächer Veterinärmedizin, Biologie, Pharmazie 2) umfasst die Fächer Mathematik, Informatik, Physik, Bio-/Chemie, Geowissenschaften 3) Es liegen noch keine Daten für 2015 vor. Es wurden Daten zum Jahr 2014 verwendet.

Anhand der Frauenanteile werden Tendenzen der horizontalen und vertikalen Segregation sichtbar. Während die Frauenanteile an den Studierenden, Absolventen/-innen, Promotions-studierenden und abgeschlossenen Promotionen vor allem in den Geistes-, Sozial- und Na-turwissenschaften I zum Teil sehr hoch sind, sind die Frauenanteile in den Naturwissen-schaften II bereits bei den Studierenden deutlich niedriger. Zudem wird das Phänomen der „gläsernen Decke“ nach der Promotion nahezu flächendeckend sichtbar, denn die Frauenan-teile liegen bei den Professuren in allen Fächergruppen unter denen der vorangegangenen Qualifikationsstufen. Die Frauenanteile an den Professuren der Freien Universität Berlin liegen zwar deutlich über dem Bundesdurchschnitt, dennoch ist es der Freien Universität Berlin ein wichtiges Anliegen, auch weiterhin Bemühungen zur Steigerung dieses Anteils zu unternehmen. Deshalb fokus-

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sieren die im Gleichstellungskonzept der Freien Universität Berlin festgelegten Zielwerte auf die unbefristeten Professuren. Die Zielwertfestlegung für die darunter liegenden Qualifikati-onsstufen erfolgt im Rahmen der Frauenförderpläne der dezentralen Bereiche. Das Errei-chen dieser Zielwerte wird im Zuge der Zielvereinbarungen zwischen Präsidium und den Fachbereichen geprüft. Der Frauenanteil an unbefristeten Professuren soll universitätsüber-greifend von 31 % in 2014 bis 2020 auf 40 % gesteigert werden. Die Frauenanteile an den Führungskräften und Entscheidungsträgern/-innen im wissen-schaftsstützenden Bereich der Freien Universität Berlin konnten ebenfalls erheblich gestei-gert werden. In den höchsten Tarifgruppen (A15, A16, TV-L 15) lag der Frauenanteil 2014 bei 32 %. Gleichzeitig werden gegenwärtig die Führungspositionen in der zentralen Universi-tätsverwaltung zu 50 % von Frauen wahrgenommen und an neun von elf Fachbereichen haben Frauen die Verwaltungsleitung inne. Die Frauenanteile in den Gremien der Universität zeigen für die Wahlperiode 2015/2016 ein sehr heterogenes Bild. Im Präsidium der Freien Universität Berlin (Amtszeit 2014 bis 2018) sind von sechs Mitgliedern zwei weiblich (33 %). Im Akademischen Senat sind 48 % der Mitglieder weiblich, 46 % der professoralen Mitglieder sind Frauen. Im Kuratorium der Freien Universität Berlin liegt der Frauenanteil derzeit sogar bei 50 %. In den Dekanaten sind derzeit 32 % der Mitglieder weiblich. Von elf Dekanen/-innen sind drei weiblich. In den Fachbereichsräten sind 39 % der Mitglieder weiblich, der Frauenanteil an den professoralen Mitgliedern der Fachbereichsräte beträgt sogar 58 %.

5.3 Gleichstellungsmaßnahmen an der Freien Universität Berlin Die Freie Universität Berlin kann im Gleichstellungsbereich auf einen vielfältigen Maßnah-menkatalog verweisen. In ihrem Gleichstellungskonzept hat die Freie Universität Berlin ihre Gleichstellungsmaßnahmen in den Handlungsfeldern Organisationskultur, Personal, Ge-schlechtergerechtigkeit in Studium und Lehre, Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Familie sowie Geschlechterforschung gebündelt dargestellt. Die zahlreichen Maßnahmen der de-zentralen Einheiten der Freien Universität Berlin sind in den jeweiligen Frauenförderplänen aufgeführt. Die Maßnahmen, die im Rahmen des Berliner Programms zur Förderung der Chancen-gleichheit für Frauen in Forschung und Lehre eingeworben werden konnten, sind in das Gleichstellungskonzept eingebettet. In der Programmphase 2012-2015 hat die Freie Univer-sität Berlin insgesamt rund 1,13 Mio. Euro erhalten. Aus diesen Mitteln wurden eine vorge-zogene Nachfolgeberufung auf eine unbefristete Professur, drei W2-Zeitprofessuren, zehn Juniorprofessuren sowie sechs Gastprofessuren realisiert. In der Programmphase 2016-2020 wurden der Freien Universität Berlin bisher rund 1,6 Mio. Euro bewilligt. Hiervon wer-den zwei vorgezogene Nachfolgeberufungen auf unbefristete Professuren, zwölf Juniorpro-fessuren, eine internationale Summer School („Diversity in the Cultures of Physics), ein Lehrauftrag „Diversity in the Cultures of Physics“ sowie Personalkosten für eine Koordinati-onsstelle (0,75 TV-L 13), finanziert. Die folgende Übersicht zeigt eine Auswahl an Gleichstellungsmaßnahmen, die an der Freien Universität Berlin etabliert sind:

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Gleichstellungsmaßnahmen an der Freien Universität Berlin (Auswahl) Ringvorlesungen Im Rahmen des „Offenen Hörsaals“ finden regelmäßig öffentliche Ring-

vorlesungen zu Themen der Geschlechter-, Gender- und Diversity-Forschung statt, zum Beispiel „Feminismus und die Philosophie des Lei-bes“, oder „Hat die Wissenschaft ein Geschlecht? Analysen und Reflexio-nen zu Geschlechterverhältnissen in der Wissenschaft“.

Margherita-von-Brentano-Preis

Seit 1995 würdigt die Freie Universität Berlin innovative Projekte der Ge-schlechterforschung oder auf dem Gebiet der Frauenförderung mit dem Margherita-von-Brentano-Preis. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben und ist mit 15.000 Euro dotiert.

Berufungsleitfaden Der Berufungsleitfaden wurde 2008 vom Präsidium herausgegeben und wird fortlaufend aktualisiert. Zum Verfahren gehört, dass das Präsidium Vorschläge zur Besetzung von Berufungskommissionen prüft, wobei der Anteil von Frauen ein Kriterium darstellt. Ein Kernelement ist ein gezieltes Talent-Scouting, bei dem potenziell infrage kommende Bewerber/innen ermittelt werden, davon mindestens 50 % Frauen. Es ist für alle W2- und W3-Ausschreibungen Voraussetzung; für Juniorprofessuren wird es emp-fohlen. Zudem werden die Frauenbeauftragten an allen Verfahrensschrit-ten beteiligt.

W2-auf-Zeit-Professuren-Programm

Mit diesem Programm werden gezielt Wissenschaftlerinnen auf befristete Professuren berufen, um ihnen eine gute Ausgangsbasis für Bewerbun-gen für unbefristete Professuren zu verschaffen. Mit Stand 31.12.2015 waren an der Freien Universität Berlin insgesamt 20 W2-auf-Zeit-Professuren mit einer Wissenschaftlerin besetzt, sechs weitere sind ge-plant. Seit Bestehen des Programms haben 14 Wissenschaftlerinnen ei-nen Ruf auf eine Professur erhalten (entspricht einer Erfolgsquote von 82%), davon neun in den Naturwissenschaften.

Juniorprofessuren (W1-Programm)

Zum Stichtag 31.12.2015 waren 18 Juniorprofessuren mit Nachwuchswis-senschaftlerinnen besetzt, die durch das Berliner Chancengleichheitspro-gramm gefördert werden. Hinzukommen weitere sechs Juniorprofessuren, die aus dem „Berliner Masterplan – Ausbildungsoffensive 2008-2011“ oder der „Berliner Qualitätsoffensive für die Lehre 2012–2016“ finanziert werden.

Fonds zur Unterstüt-zung von befristet be-schäftigten Nach-wuchswissenschaftle-rinnen

Finanziert aus Mitteln des Professorinnen-Programms wurde ein Fonds zur Unterstützung von befristet beschäftigten Nachwuchswissenschaftle-rinnen eingerichtet, aus dem Mittel zur Förderung der wissenschaftlichen Profilbildung, zur Ausarbeitung von Drittmittelanträgen oder für den Auf-bau fachlicher Vernetzungen beantragt werden können.

Mentoring-Programm „ProFiL – Professionali-sierung von Frauen in Forschung und Lehre“

Seit 2004 betreiben die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin und die Technische Universität Berlin gemeinsam das Mento-ring-Programm „ProFiL“. Es richtet sich an Wissenschaftlerinnen nach der Promotion und ist eine Kombination aus Mentoring, strategischem Netz-werkaufbau und wissenschaftsspezifischen Seminaren, die auf künftige Führungs- und Managementaufgaben vorbereiten.

Mentoring- und Qualifi-zierungsprogramm DREAM

Das 2011 entwickelte Mentoring- und Qualifizierungsprogramm „DREAM“ unterstützt weibliche Promovierende beim Übergang in eine akademische oder nichtakademische Berufslaufbahn. Es ermöglicht ihnen eine gezielte individuelle Unterstützung bei der Laufbahngestaltung, der Entwicklung und Vertiefung berufsrelevanter Fähigkeiten sowie beim Aufbau verlässli-cher Netzwerke.

Rhoda-Erdmann-Programm

Das 1997 eingerichtete Rhoda-Erdmann-Programm ist ein fester Bestand-teil im Weiterbildungsprogramm der Freien Universität Berlin. Es richtet

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Gleichstellungsmaßnahmen an der Freien Universität Berlin (Auswahl) sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen. Themen sind zum Beispiel Ver-handlungs- und Kommunikationsstrategien, Techniken effektiver Zeit- und Arbeitsorganisation, Rhetorik für Frauen in der akademischen Selbstver-waltung, Karriereplanung, Konfliktmanagement und wissenschaftliches Publizieren.

Girls’ Day Die Freie Universität Berlin beteiligt sich seit 2002 am bundesweiten Girls’ Day, dem Mädchen-Zukunftstag. In 60-80 Workshops erhalten die Schüle-rinnen Gelegenheit, jene Fächer kennenzulernen, in denen Frauen bisher unterrepräsentiert sind. Die Freie Universität Berlin gehört zu den größten Anbietern in Berlin.

Projekt „NATürlich – Schülerinnen treffen Naturwissenschaftlerin-nen“

Seit 2008 können Schülerinnen im Rahmen des Projekts „NATürlich“ in jeweils zehn Veranstaltungen pro Durchlauf Naturwissenschaftlerinnen, ihre Arbeitsfelder, Berufswege und ihren Arbeitsalltag kennenlernen, im Labor eigene Experimente ausführen und an externen Veranstaltungsor-ten (Unternehmen, Museen, ScienceCenter und andere) mögliche spätere Arbeitsplätze in den Blick nehmen.

Projekt „MINToring“ Das Projekt „MINToring“ bietet seit 2011 Schülerinnen die Möglichkeit, die Fächer Physik und Informatik, auch in Form eines Betriebspraktikums, kennenzulernen. Entscheiden sich Schülerinnen, das Studium in diesen Fächern aufzunehmen, werden sie in der Studieneingangsphase durch ein Mentoring begleitet und unterstützt.

Arbeitskreis „Gender in der Lehre“

Seit 2013 wird im Rahmen des Arbeitskreises „Gender in der Lehre“ die vorhandene Expertise zur Implementierung von gender- und diversitysen-siblen Lehr- und Lernmethoden gebündelt und weiterentwickelt. Aus die-sem Kreis ist auch das Projekt „Gender und Diversity in der Lehre“ her-vorgegangen, das aus Mitteln des Professorinnen-Programms gefördert wird und zum Ziel hat, eine Toolbox und Online-Materialsammlung mit praktischen Hinweisen, Ressourcen und Anlaufstellen für Lehrende zur Anwendung von gender- und diversitysensiblen Lehr- und Lernmethoden bereitzustellen. Zudem sollen flankierende Maßnahmen im Bereich der Lehrqualifizierung entwickelt werden.

Internationale Gastpro-fessur für Geschlechter-forschung

Im Rahmen des Zukunftskonzepts wurde eine Internationale Gastprofes-sur für Geschlechterforschung eingerichtet, die jährlich im Rotationsprin-zip jeweils für ein Semester vergeben wird. Bisher konnten die renom-mierten Wissenschaftlerinnen Prof. Dr. Verónica Schild (Politikwissen-schaft), Prof. Dr. Leila Papoli Yazdi (Archäologie) und Prof. Dr. Irina Catri-nel Crăciun (Erziehungswissenschaft) gewonnen werden.

Publikationen der Ge-schlechterforschung

Publikationen der Geschlechterforschung werden vom Margherita-von-Brentano-Zentrum (ehemals ZEFG) gezielt gefördert, zum Beispiel durch die Herausgabe von Open-Access-Zeitschriften (Querelles – Jahrbuch für Frauen- und Geschlechterforschung und querelles.net – Rezensionszeit-schrift für Frauen- und Geschlechterforschung) sowie im Rahmen von Drittmittelprojekten zur Modernisierung der Publikationsmodelle in der Geschlechterforschung (von der DFG geförderte Projekte „Geschlechter-forschung und Open Access“ und „GenderOpen. Ein Repositorium für die Geschlechterforschung“, gemeinsam mit Humboldt-Universität zu Berlin und Technischer Universität Berlin).

Tabelle 4: Gleichstellungsmaßnahmen (Auswahl) an der Freien Universität Berlin

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Trotz der insgesamt knappen finanziellen Ressourcen, die den Universitäten in Berlin zur Verfügung stehen, war der Freien Universität Berlin die Umsetzung und Weiterentwicklung ihres Gleichstellungskonzepts stets ein wichtiges Anliegen. Sie will auch künftig das bereits erreichte hohe Niveau bei der Umsetzung des gesetzlichen Auftrags zur Gleichstellung der Geschlechter halten. Gleichermaßen ist die Freie Universität Berlin bestrebt, neueren politi-schen Anforderungen, etwa nach Diversity Policies, Internationalisierungsstrategien, dauer-haften Perspektiven für Nachwuchswissenschaftlerinnen, entsprechend den Vorgaben im Hochschulvertrag gerecht zu werden. Um eine nachhaltige Umsetzung aller politischen Auf-träge sicherstellen zu können, ist seitens des Landes Berlin dafür Sorge zu tragen, dass den Hochschulen ausreichend finanzielle und personelle Ressourcen zur Verfügung stehen. Die Freie Universität Berlin hat in ihrem Gleichstellungskonzept sieben Herausforderungen formuliert, denen sie sich stellen wird und für die sie die Entwicklung und Umsetzung von innovativen Maßnahmen anstrebt. Die Perspektivthemen umfassen die Konsolidierung der Freien Universität Berlin als Vorreiterin im Bereich Gleichstellung von Frauen und Männern an Hochschulen, die Erhöhung des Frauenanteils an den unbefristeten Professuren, die Er-weiterung der Gleichstellungsstrategie um Diversity-Aspekte, die Integration von Inhalten der Geschlechterforschung in die Hochschullehre und gender- und diversitysensible Lehrkräf-teausbildung, die Weiterentwicklung von Maßnahmen für eine familienbewusste Universität, die Förderung von Geschlechterforschung und Internationalisierung von Gleichstellungsakti-vitäten.

5.4 Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Familie und Dual Career Um Beruf, Studium und Familie besser miteinander vereinbaren zu können, setzt die Freie Universität Berlin auf eine familienfreundliche Personalpolitik und Hochschulgestaltung. 2013 hat sie erfolgreich den zweiten Re-Auditierungsprozess als „familiengerechte Hochschule“ durchlaufen und sich im Rahmen der mit der Hertie-Stiftung geschlossenen Zielvereinbarun-gen bis 2016 umfangreiche neue Ziele gesetzt, die auf eine familienbewusste Organisations-entwicklung hinwirken und eine familienbezogene Perspektive in die Strukturen, Prozesse und Aufgaben integrieren. Im Juni 2015 ist die Freie Universität Berlin der Charta „Familie in der Hochschule“ beigetre-ten. Der damit verbundene Beitritt zum Best-Practice-Club „Familie in der Hochschule“ er-möglicht den operativen Austausch mit den etwa 60 Mitgliedsuniversitäten in Deutschland und Österreich zu allen Thematiken rund um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder Studium und dient einer stetigen Verbesserung und Aktualität des Service. Zum Auftakt die-ser Mitgliedschaft richtete die Freie Universität Berlin das erste Arbeitstreffen in Berlin aus. Die Zusammenarbeit im Best Practice-Club zielt durch die Teilnahme in den jeweiligen Ar-beitsgruppen verstärkt auf den Bereich der familienfreundlichen Führung und der Vereinbar-keitsthematik für den Bereich Pflege von Angehörigen. Diese Zusammenarbeit ergänzt den bisherigen Austausch mit den regional ansässigen Universitäten in Berlin und im Umland. 2007 hat die Freie Universität Berlin ein Familienbüro eingerichtet, dessen bisheriger Aufga-benbereich um ein Beratungsangebot für Doppelkarrierepaare erweitert wurde und nun unter dem neuen Namen „Dual Career & Family Service“ geführt wird. Es ist zentrale Anlauf- und

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Koordinierungsstelle für alle Studierenden und Beschäftigten der Freien Universität Berlin mit Fragen zur Vereinbarkeit von Beruf oder Studium und Familie. Der neu eingerichtete Dual Career Service der Freien Universität Berlin unterstützt Lebens-partner/innen von neuberufenen Professoren/-innen beim beruflichen Einstieg in Berlin. Der individuelle Service umfasst eine Beratung zu potenziellen Stellen in der Berliner Berufsland-schaft und Hilfestellung bei der Organisation von Kindergarten- und Schulplätzen. Vielfältige Kontakte und Kooperationen mit regionalen Hochschulen und Universitäten, Forschungsin-stitutionen, den Berliner Senatsverwaltungen und zu Partnern aus der freien Wirtschaft er-möglichen eine gezielte Unterstützung bei der Stellensuche. Der Service erfreut sich seit seiner Einrichtung einer zunehmenden Nachfrage. Zudem kooperiert die Freie Universität Berlin weiterhin gemeinsam mit den Berliner Hochschulen im von der Berlin Partner für Wirt-schaft und Technologie GmbH betriebenen Dual Career Netzwerk Berlin (DCNB). Familie sieht die Freie Universität Berlin überall dort, wo langfristig soziale Verantwortung wahrgenommen wird. Dies umfasst neben Erziehenden von Kindern auch Menschen, die ihre Angehörigen pflegen. Die Freie Universität Berlin bietet ihren Beschäftigten und Studie-renden vielfältige Möglichkeiten zur Kinderbetreuung, zur flexiblen Zeiteinteilung sowie zur Beratung und Information an. Die allgemeinen Beratungstätigkeiten zu Fragestellungen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf/Studium wurden in der zweiten Jahreshälfte 2015 ver-stärkt durch Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Dazu zählen Informationsver-anstaltungen, ein neuer Webauftritt und die Neuauflage und Überarbeitung der Informations-flyer. Im Bereich der Pflege wurde das Angebot um eine vierteljährliche Pflegesprechstunde für Studierende und Beschäftigte erweitert, die in Kooperation mit den Berliner Pflegestütz-punkten in den Räumlichkeiten des Dual Career & Family Service stattfindet. 6. Zusammenarbeit der Hochschulen und Wirtschaftlichkeit der Verwaltung Die Region Berlin ist ein starkes Wissenschaftsumfeld, das eine herausragende Vielzahl ex-zellenter Wissenschaftseinrichtungen vereint. Dieses Potenzial der Verbundfähigkeit ist aus Sicht der Freien Universität Berlin ein wesentlicher Erfolgsfaktor für ihre Leistungsfähigkeit, aber auch des Wissenschafts-, Wirtschafts- und Kulturstandorts Berlin insgesamt. Die Freie Universität Berlin pflegt und gestaltet ihre Kooperationen mit anderen Berliner Hochschulen deshalb sehr bewusst. Neben starken Forschungsverbünden, wie etwa das „Matheon“ oder das Berliner Antike-Kolleg, gehören dazu auch die vielfältigen Kooperationen in der Lehre oder die „Berlin School of Public Health“. Zudem kann eine erfolgreiche wissenschaftliche Wertschöpfung ihre Wirksamkeit und Leis-tungsfähigkeit erst durch eine professionelle, moderne und leistungsfähige Verwaltungs- und Servicestruktur entfalten. Dies umfasst an der Freien Universität Berlin unter anderem die Verwaltung, bauliche und technische Infrastruktur, Informationstechnik und Bibliotheken, die sehr effizient tätig sind und die kontinuierlich, ausgehend von bestehenden und stets wach-senden Anforderungen für Lehre, Nachwuchsförderung und Forschung, weiterentwickelt werden. In diesen Bereichen setzt die Freie Universität Berlin oftmals Standards, die vielfach als Orientierungspunkt und Benchmark für andere Einrichtungen herangezogen werden -

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und zwar sowohl in Bezug auf Qualität als auch Effizienz. Dies wird kontinuierlich unter Be-weis gestellt.

6.1 Public Health Die Freie Universität Berlin hat sich im Vertragszeitraum vereinbarungsgemäß an einem zwi-schen der Charité – Universitätsmedizin Berlin, den drei großen Berliner Universitäten und der Alice-Salomon-Hochschule geführten, intensiven Abstimmungsprozess über die Einrich-tung einer hochschulübergreifenden „Berlin School of Public Health“ (BSPH) beteiligt. Im Rahmen dessen wurden Möglichkeiten der Übernahme von Lehrverpflichtungen und der Betreuung von Masterarbeiten von Seiten der Freien Universität Berlin sondiert und der Cha-rité - Universitätsmedizin Berlin für die Planungen übermittelt. Die Angebote werden zu-nächst vom Arbeitsbereich „Public Health: Prävention und psychosoziale Gesundheitsfor-schung“ der Freien Universität Berlin übernommen. Weitere Lehre kann bei entsprechender Kostenübernahme in den folgenden Bereichen ermöglicht werden: Lebensmittelsicherheit, klinische Pharmazie sowie Pharmakoepidemiologie und -ökonomie. Im Rahmen vorhande-ner Kapazitäten ist die Teilnahme an Pflichtvorlesungen der Staatsexamensstudiengänge unentgeltlich. Spezielle Angebote (Seminare, Betreuung von Masterarbeiten und ggf. auch Prüfungen im Anschluss an Vorlesungen) bedürfen der Kostenübernahme. Diese Gespräche sollen in Kürze abgeschlossen werden. Als Gast im Steuerungskreis der BSPH nimmt die Freie Universität Berlin zudem an der Ausgestaltung des im WiSe 2016/2017 beginnenden Masterstudiengangs teil und beteiligt sich an den Planungen eines international führenden Public Health-Zentrums.

6.2 Flächenmanagement Ein wichtiger Faktor für die Leistungsfähigkeit der Freien Universität Berlin besteht in der Infrastruktur. Im Zuge ihrer Campusentwicklung ist es der Freien Universität Berlin gelungen, ihre Standorte (Dahlem, Düppel, Lankwitz) weiter räumlich zu konzentrieren, zu sanieren und zu modernisieren, um die Studien-, Forschungs- und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Mit der Schaffung einer modernen, energieeffizienten und nachhaltigen Infrastruktur kann die Universität einen möglichst wirtschaftlichen Betrieb gewährleisten. Dazu gehört vor allem auch eine bedarfsgerechte Flächenbereitstellung. Die Grundlagen für die Ermittlung der da-für benötigten Flächen bilden die seinerzeit in Kooperation mit der Humboldt-Universität zu Berlin und der Technischen Universität Berlin abgestimmten Parameter auf Basis der Grund-lagenstudien der „HochschulInformationsSystem eG - HIS“. Die Gesamtfläche der rund 210 Gebäude der Freien Universität Berlin umfasst zum Stichtag 31.12.2015 rund 538.000 m2, davon 327.000 m2 Hauptnutzfläche. Insbesondere mit dem Bezug der „Holzlaube“ (Neubau Kleine Fächer und Campusbibliothek) konnten räumliche Optimierungen vorgenommen und u.a. mehrere Mietgebäude aufgegeben werden. Derzeit nutzt die Freie Universität Berlin noch sechs Mietgebäude sowie das Pferdesportzentrum in Bad Saarow. Damit konnten die Mietflächen in den vergangenen Jahren deutlich gesenkt werden (seit 2012 um knapp 20 %, ohne das Pferdesportzentrum Bad Saarow sind es knapp 50 %). Eine weitere Reduzierung der Mietflächen wird auch künftig angestrebt.

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Die Freie Universität Berlin hat mit dem Bezug der „Holzlaube“ auch den Verkauf mehrerer freigewordener Liegenschaften bei den zuständigen Senatsverwaltungen beantragt. Mit ihrer Freigabe zum Verkauf könnte die Freie Universität Berlin ihren Flächenbestand weiter sen-ken. Zudem werden die erwarteten Verkaufserlöse zwingend zur Gegenfinanzierung des Neubaus „Holzlaube“ benötigt, da die Freie Universität Berlin seinerzeit die Zusage zur Fi-nanzierung des hälftigen Eigenanteils an der Finanzierung nach § 91b des Grundgesetzes übernehmen musste. Die bedarfsgerechte Flächenausstattung wird an der Freien Universität Berlin unter Zuhilfen-ahme des Mieter-Vermieter-Modells umgesetzt, das seit 2011 für die wissenschaftlichen Be-reiche flächendeckend in Betrieb und seit 2012 haushaltswirksam ist. Insgesamt ist festzu-stellen, dass die Flächenbilanzen der wissenschaftlichen Bereiche und Zentraleinrichtungen mittlerweile weitgehend ausgeglichen sind. Es ist aber auch festzustellen, dass der Flächen-bedarf in den vergangenen Jahren nicht zuletzt durch Drittmittelprojekte und eine wachsende Zahl an Studierenden deutlich gestiegen ist. Fachbereiche/Zentralinstitute /Zentraleinrichtungen

Mai 2011 November 2015

Flächenbestand 117.444 m2 137.069 m2 Flächenbedarf 113.455 m2 136.723 m2 Bilanz + 3.989 m2 + 346 m2 Tabelle 5: Flächenbilanz der Freien Universität Berlin

Da mit den Auswirkungen der Studienreform die bisher zugrunde gelegten Berechnungen der HIS eG (außer für Staatsexamensstudiengänge) für eine Bedarfsberechnung für Lehrflä-chen nicht mehr anwendbar geworden sind, hat die Freie Universität Berlin für große Teile des Campus Auslastungsprüfungen durchgeführt, um die Nutzung der Lehrflächen zu prü-fen. Das Ergebnis hat auch im Vergleich zu anderen von der HIS eG im Rahmen von Work-shops befragten Universitäten (Deutschland, Großbritannien, Niederlande) eine überdurch-schnittlich hohe Auslastung von 65 % ergeben (Erhebungszeit Montag bis Freitag, in der Zeit von 8 bis 20 Uhr). Seit dieser Auslastungsprüfung sind die Studierendenzahlen weiter ge-stiegen, so dass die Werte mittlerweile nochmals höher sein werden. Die Bemessung der Bibliotheken wurde bis zur Zusammenführung der naturwissenschaftli-chen Bibliotheken und Bibliotheken der Kleinen Fächer in der neuen Campusbibliothek (Neubau „Holzlaube“) zurückgestellt. Die Bilanzierung der Büro- und Büroergänzungsflächen der Universitätsbibliotheken ist jedoch für 2016 geplant. Zudem wurden in Abstimmung mit der Humboldt-Universität zu Berlin und Technischen Uni-versität Berlin die Parameter für die Abteilungen der Zentralen Universitätsverwaltung, das Präsidium und die Gremien angepasst. Da die Übertragung der Vorgehensweise aus den wissenschaftlichen Bereichen nicht sinnvoll erschien, wurden basierend auf den Ausführun-gen des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung zu „Höchstflächen für Geschäftszimmer der Bundesbehörden“ Flächenparameter für Verwaltungspersonal abge-stimmt. Weiterhin wurde u.a. aufgrund der aktuellen Preisentwicklungen im Dienstleistungs- und Energiebereich der bisher festgelegte Mietpreis an die aktuellen Entwicklungen angepasst.

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Der bisherige Mietpreis von 10,22 € je m² überschüssiger Hauptnutzungsfläche im Monat beruhte auf den Aufwendungen der drei großen Berliner Universitäten aus dem Jahr 2005. Auf Grundlage der Aufwendungen der drei großen Berliner Universitäten aus dem Jahr 2015 wurde ein neuer Durchschnittspreis von rund 16,00 € ermittelt und festgelegt. Um künftige Kostensteigerungen regelmäßig abzubilden und die Bereiche bei einer Flächenüberausstat-tung an den realen Kosten zu beteiligen, sollen die Preise künftig in kürzeren Abständen ge-prüft und ggf. angepasst werden. Entsprechend der Vereinbarung zu den Grundsätzen zur Einführung des Mieter-Vermieter-Modells hat die Freie Universität Berlin regelmäßig zum aktuellen Stand an die zuständige Senatsverwaltung Bericht erstattet, zuletzt im April 2015. In Hinblick auf jüngste erfolgreiche Bauprojekte der Freien Universität Berlin kann auf zwei Neubauten verwiesen werden: Zum einen auf die bereits genannte Zusammenführung der sogenannten Kleinen Fächer und verschiedener Bibliotheken im Neubau „Holzlaube“, der in 2015 fertiggestellt wurde sowie zum anderen auf das Studierenden-Service-Center, das En-de 2014 eröffnet wurde und in dem nun zentrale Funktionen der Studierendenberatung und -betreuung gebündelt verortet sind. Der für die Zusammenführung der Kleinen Fächer ge-nehmigte Kostenrahmen von 51,65 Mio. € wurde eingehalten. Der Neubau wurde vom Bund nach Artikel 91b des Grundgesetzes mit rund 18,5 Mio. € gefördert. Die Differenz in Höhe von 33,15 Mio. € wurde, wie auch das Studierendenzentrum, gänzlich aus dem Etat der Freien Universität Berlin finanziert. Für bauliche Investitionsmaßnahmen, die im Rahmen des Flächenmanagements und in Bauherrenschaft der Freien Universität Berlin durchgeführt werden, erfolgt der Ausgleich für die Vorfinanzierung durch die Freie Universität Berlin durch die Erlösauskehr aus dem Verkauf freigewordener Wohn- und Villengebäude. Für den Be-richtszeitraum sind 55 bauliche Maßnahmen mit einem Finanzvolumen von rund 100 Mio. € veranschlagt, die im Zeitraum bis 2018 zur Verfügung stehen. Darüber hinaus wurden der Freien Universität Berlin für Sanierungsbaumaßnahmen Mittel durch das Land Berlin aus BAföG-Entlastungsmitteln der Bundes in Höhe von 4.875 T€ be-reitgestellt. Das Projektpaket umfasst sowohl hochbauliche als auch fachtechnische Maß-nahmen. Die letzten Maßnahmen werden im Laufe des Jahres 2016 abgeschlossen. Für die Jahre 2016 und 2017 wurden im Rahmen des Investitionspaktes für Hochschulbau durch die zuständige Senatsverwaltung Mittel in Höhe von 9.829 T€ genehmigt. Die vorgesehenen Projekte befinden sich derzeit in der Planung und werden in diesem Jahr mit der baulichen Durchführung beginnen. Mit einem Gesamtvolumen von über 200 Mio. € werden derzeit durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt fünf Einzelbaumaßnahmen geplant und durchgeführt, z.B. der erste Bauabschnitt zur Grundsanierung des Chemie-Gebäudes mit Gesamtkosten von 32,4 Mio. €. Die Fertigstellung ist bis Ende 2017 geplant. Der zweite Bauabschnitt ist in Pla-nung, die Vorplanung geht von Gesamtkosten von rd. 99 Mio. € aus. Die Realisierung ist in zwei Abschnitten ab 2017 geplant. Im Zuge von zwei erfolgreichen Anträgen für Forschungsbauten nach Artikel 91b des Grund-gesetzes werden zwei Neubauten geplant:

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Leistungsbericht der Freien Universität Berlin für 2015

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1. TZR (Tiermedizinisches Zentrum für Resistenzforschung); Campus Düppel; Gesamt-kosten ca. 31,9 Mio. €, Baubeginn 2017, Fertigstellung Ende 2019.

2. SupraFAB (Supramolekulare Funktionale Architekturen an Biogrenzflächen); Campus Dahlem; Gesamtkosten ca. 42,3 Mio. €, Baubeginn 2018, Fertigstellung Ende 2020.

Die Freie Universität Berlin hat für ihre Umsetzung über 32 Mio. € an Bundesförderung ein-geworben. Für den Neubau des Instituts für Fleischhygiene und -technologie am Campus Düppel mit geschätzten Kosten von 19,6 Mio. € wird zurzeit das Bedarfsprogramm erarbeitet. In der In-vestitionsplanung des Landes sind die ersten Mittel für die bauliche Umsetzung 2019 einge-plant. Vor dem Hintergrund des mehrfach thematisierten Instandhaltungsrückstaus wurde im Be-richtszeitraum mit den anderen Berliner Hochschulen ein gemeinsamer Prozess gestartet, der die Ermittlung des tatsächlichen Investitionsbedarfs zum Ziel hat. Insgesamt betrachtet hat die Freie Universität Berlin ihre hohe Kompetenz und erfolgreiche Rolle als Bauherrin (auch für Großprojekte) und Betreiberin der Liegenschaften wiederholt unter Beweis gestellt.

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7. Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Übersicht der zentralen Befragungen an der Freien Universität Berlin ............................. 8

Tabelle 2: Übersicht Grundsatzregeln für Beschäftigungszeiten an der Freien Universität Berlin .......25

Tabelle 3: Frauenanteile in den Fächergruppen an der Freien Universität Berlin .............................29

Tabelle 4: Gleichstellungsmaßnahmen (Auswahl) an der Freien Universität Berlin ..........................32

Tabelle 5: Flächenbilanz der Freien Universität Berlin .................................................................36

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Datenteil zum Leistungsbericht über das Jahr 2015

Freie Universität Berlin

Eckdaten

Anzahl darunter Frauen darunter Ausländ.

Studierende 35.413 20.905 59% 7.358 21%

Bachelor- u.a. grundständige Studiengänge 20.755 12.191 59% 2.676 13%Konsekutive Masterstudiengänge 8.199 4.940 60% 1.632 20%Weiterbildende Studiengänge 588 387 66% 241 41%Promotionsstudien 4.406 2.469 56% 1.427 32%Internationale Austausch- und Mobilitätsprogramme 1.404 883 63% 1.378 98%Sonstige 61 35 57% 4 7%

Personal 7.950 4.297 54% 906 11%

Professorinnen und Professoren 548 206 38% 65 12%Sonstige wissenschaftliche u. künstl. Beschäftigte 2.238 1.117 50% 486 22%Nicht-wissenschaftliche Beschäftigte 2.357 1.584 67% 96 4%Studentische Beschäftigte 1.713 991 58% 195 11%Nebenberufliches Lehrpersonal 1.094 399 36% 64 6%

Studiengänge 223

Bachelor- u.a. grundständige Studiengänge 73Konsekutive Masterstudiengänge 101Weiterbildende Studiengänge 22Promotionsstudiengänge 27

Haushaltsvolumen in Mio. € 506,0

Zuschuss des Landes Berlin 329,1Drittmitteleinnahmen 114,4sonstige Einnahmen 62,5

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Freie Universität Berlin - Daten und Fakten 2015

1. Finanzausstattung

abs. in %

1.1. Einnahmen nach Einnahmearten (in T€)

Einnahmen insgesamt 441.018 499.618 512.707 506.013 -6.694 -1%

Einnahmen für konsumtive Zwecke insgesamt1) 306.439 365.594 366.742 373.918 7.176 2%

Zuschuss Land Berlin gemäß Hochschulvertrag 274.225 298.483 308.036 311.623 3.587 1%Sondermittel aus Landes-/Bundes-Ergänzungsfinanzierung 3) 2.210 14.782 5.163 2.480 -2.683 -52%Immatrikulations- und Rückmeldegebühren 2.928 3.141 3.058 3.165 107 3%Akademische Weiterbildung 2.438 2.837 2.784 2.613 -171 -6%Mittel aus Stiftungsvermögen 984 2.755 1.965 4.554 2.589 >100%Erlöse aus Hochschulambulanzen/Veterinärmedizin 4.706 3.303 4.825 4.785 -39 -1%Personalkostenerstattung 4.589 9.500 9.109 9.197 88 1%Mieterlöse Grundstücke, Gebäude und Räume 2.649 2.835 1.960 1.511 -449 -23%Patenterlöse, Erlöse aus Beteiligungen 0 12 28 3 -26 -91%Sonstige Einnahmen 11.710 27.944 29.813 33.987 4.174 14% - darunter interne Verrechnung von 3.077 16.192 15.392 18.928 3.537 23%

Overheadpauschalen aus dem Drittmittelbereich

Einnahmen für investive Zwecke insgesamt1) 23.132 19.631 17.431 17.679 247 1%

Zuschuss und Zuweisungen des Landes Berlin 21.086 19.631 17.263 17.512 249 1% - darunter Konjunkturprogramm II 9.139 - - - 0 - - darunter Weiterleitung nach Art. 91b GG 742 8.426 6.058 3.707 -2.350 -39% - darunter Investitionspakt für Hochschulbau 2.599Sonstige Zuschüsse für Investitionen 2.046 0 169 167 -2 -1%

Einnahmen aus Drittmitteln insgesamt2) 111.447 114.393 128.534 114.416 -14.118 -11%

nach MittelgeberDrittmittel von der DFG 60.116 61.014 72.755 63.912 -8.843 -12%Drittmittel vom Bund 24.036 24.390 27.729 22.491 -5.238 -19%Drittmittel von der EU, einschl. ESF, EFRE 7.029 6.976 7.764 6.626 -1.138 -15%Drittmittel von sonstigen öffentlichen Bereichen 1.397 1.814 2.056 2.466 410 20%Drittmittel von der gewerblichen Wirtschaft 5.343 2.844 3.212 2.858 -354 -11%Drittmittel von Stiftungen u. dgl. 7.180 9.053 8.087 7.818 -269 -3%Drittmittel von sonstigen Bereichen 6.345 8.303 6.931 8.245 1.314 19% - darunter Spenden 619 407 787 2.311 1.524 >100%

nach Verwendungszwecküberwiegend Forschung 111.447 111.771 125.606 112.468 -13.138 -10%überwiegend Lehre 2.622 2.928 1.949 -979 -33% - darunter Qualitätspakt Lehre 2.622 2.928 1.949 -979 -33%

nachrichtlich: Einnahmen aus Krediten vom Kreditmarkt,Entnahmen aus Rücklagen und Einnahmenaus kassenmäßigen Überschüssen

69.873 116.745 91.104 95.798 4.694 5%

1) ohne Drittmittel2) Drittmittel für konsumtive und investive Zwecke, ohne weitergeleitete Drittmittel3) inkl. der einmaligen Erstattung der Rückerstattung von Rückmeldegebühren in Höhe von 13,3 Mio. € 2013 und 2,8 Mio. € 2014

2010 2013 2014 2015Diff. zum Vorjahr

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Freie Universität Berlin - Daten und Fakten 2015

1. Finanzausstattung

abs. in %2010 2013 2014 2015

Diff. zum Vorjahr

1.2. Ausgaben nach Ausgabearten (in T€, inkl. Drittmittel)

Ausgaben insgesamt 436.744 501.386 506.799 510.194 3.395 1%

Personalausgaben insgesamt 286.573 313.337 325.030 333.203 8.172 3%

Vergütungen Angestellte und Arbeiter 188.309 208.307 217.498 219.386 1.888 1%Dienstbezüge Beamte 41.147 44.144 45.753 49.543 3.789 8%Beihilfen und Unterstützungen für aktive Dienstkräfte 1.135 1.351 1.210 1.137 -73 -6%Ausgaben für Lehrbeauftragte u. freie Mitarbeiter 4.765 4.919 4.459 5.447 987 22%Versorgungsbezüge der Beamten, Angestellten u. Arbeiter 43.304 48.235 49.561 50.775 1.215 2%Beihilfen und Unterstützungen für Versorgungsempfänger 5.072 5.324 5.820 5.869 49 1%Sonstige Personalausgaben 2.842 1.057 729 1.047 318 44%

Sachausgaben insgesamt 133.458 151.441 143.993 139.844 -4.150 -3%

Lernmittel, Aus- und Weiterbildung 35.286 32.827 33.725 31.971 -1.753 -5%Geschäftsbedarf, Geräte, Ausstattungen, Verbrauchsmat. 11.197 10.824 11.105 11.983 878 8%Erstattungen, sonst. Zuschüsse und Stipendien 27.913 28.349 28.880 26.094 -2.786 -10%Bauunterhaltung 27.613 18.365 15.147 13.924 -1.224 -8%Bewirtschaftung (o. Energie) 8.036 9.108 9.484 10.342 858 9%Energiekosten 11.869 14.048 14.897 12.952 -1.946 -13%Mieten und Pachten für Gebäude und Grundstücke 1.003 1.211 1.433 1.387 -46 -3%Sonstige Mieten und Pachten 1.448 1.098 1.485 1.300 -185 -12%Sonstige Sachausgaben 9.093 35.610 27.838 29.891 2.053 7% - darunter interne Verrechnung von 3.077 16.192 15.392 18.928 3.537 23%

Overheadpauschalen aus dem Drittmittelbereich

Investitionsausgaben insgesamt 16.713 36.608 37.775 37.148 -628 -2%

Baumaßnahmen, Bauvorbereitungsmittel 4.422 24.036 29.758 24.096 -5.662 -19%Geräteinvestitionen 10.942 11.222 8.018 13.052 5.034 63%Erwerb von Grundstücken und Gebäuden 1.062 200 0 0 0 -Sonstige Investitionen 286 1.150 0 0 0 -

nachrichtlich: Ausgaben zur Schuldentilgung am Kreditmarkt,der Zuführungen an Rücklagen und Ausgabenzur Deckung eines kassenmäßigen Fehlbetrags

74.147 112.693 97.012 91.617 -5.395 -6%

1.3. Drittmittelausgaben nach Ausgabearten (in T€)

Drittmittelausgaben insgesamt 106.290 123.544 125.349 126.596 1.248 1%

Personalausgaben 65.055 75.405 76.164 77.450 1.286 2%Sachausgaben 36.337 43.495 44.638 43.613 -1.024 -2%Investitionsausgaben 4.897 4.644 4.547 5.533 985 22%

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Freie Universität Berlin - Daten und Fakten 2015

abs. in %

2.647 2.749 2.704 2.786 82 3%

Finanzierungsart Haushalt 1.447 1.474 1.453 1.454 1 0%Drittmittel 1164 1.225 1.190 1.274 84 7%Erstattung 36 50 61 58 -3 -5%

Beschäftigungsdauer unbefristet 551 544 541 533 -8 -1%befristet 2.096 2.205 2.163 2.253 90 4%

Beschäftigungsumfang Vollzeit 1.442 1.500 1.475 1.486 11 1%Teilzeit 1.205 1.249 1.229 1.300 71 6%

474 524 538 548 10 2%

309 335 328 319 -9 -3%

Finanzierungsart Haushalt 279 301 294 282 -12 -4%Drittmittel 4 0 1 3 2 >100%Erstattung 26 34 33 34 1 3%

31 35 40 54 14 35%

Finanzierungsart Haushalt 29 29 30 36 6 20%Drittmittel 2 1 3 12 9 >100%Erstattung 0 5 7 6 -1 -14%

77 95 108 106 -2 -2%

Finanzierungsart Haushalt 63 80 85 77 -8 -9%Drittmittel 8 8 12 21 9 75%Erstattung 6 7 11 8 -3 -27%

57 59 62 69 7 11%

Finanzierungsart Haushalt 32 39 35 44 9 26%Drittmittel 25 19 26 24 -2 -8%Erstattung 0 1 1 1 0 0%

2.173 2.225 2.166 2.238 72 3%

Finanzierungsart Haushalt 1.044 1.025 1.009 1.015 6 1%Drittmittel 1.125 1.197 1.148 1.214 66 6%Erstattung 4 3 9 9 0 0%

Beschäftigungsdauer unbefristet 242 209 213 214 1 0%befristet 1.931 2.016 1.953 2.024 71 4%

Beschäftigungsumfang Vollzeit 972 995 953 969 16 2%Teilzeit 1.201 1.230 1.213 1.269 56 5%

2.2. Nebenberufliches wissenschaftliches und künstlerisches Personal1)2)

Lehrbeauftragte 865 590 515 545 30 6%

Finanzierungsart Haushalt 862 590 515 545 30 6%Drittmittel 3 0 0 0 0 -

596 585 546 549 3 1%

1.662 1.762 1.737 1.713 -24 -1%

Finanzierungsart Haushalt 1.090 1.292 1.296 1.297 1 0%Drittmittel 572 470 439 415 -24 -5%

Studentische Hilfskräfte, Tutorinnen u. Tutoren

1) Anzahl des Personals nach Personen gem. amtlicher Hochschulstatistik.2) In dieser Gruppe sind auch viele Beurlaubte, die daher keine Lehrverpflichtung haben. Der errechnete Wert ist daher bezogen auf die realen Verhältnisse zu hoch.

Privatdozent(inn)en, Honorar-Prof.2)

2.1. Hauptberufliches wissenschaftliches und künstlerisches Personal1)2)

Prof. und Mittelbau insgesamt

Professorinnen und Professoren insgesamt

Professorinnen und Professoren auf Lebenszeit

Professorinnen und Professoren auf Zeit

Juniorprofessorinnen und -professoren

Gastprofessorinnen und -professoren

Mittelbau insgesamt

2. Personal der Hochschule

2013 2014 2015Diff. zum Vorjahr

2010

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Freie Universität Berlin - Daten und Fakten 2015

abs. in %

2. Personal der Hochschule

2013 2014 2015Diff. zum Vorjahr

2010

2.3. Hauptberufliches nicht-wissenschaftliches Personal1)

2.216 2.350 2.360 2.357 -3 0%

Finanzierungsart Haushalt 2.046 2.176 2.195 2.199 4 0%Drittmittel 150 160 152 143 -9 -6%Erstattung 20 14 13 15 2 15%

Beschäftigungsdauer unbefristet 1.727 1.765 1.777 1.823 46 3%befristet 489 585 583 534 -49 -8%

Beschäftigungsumfang Vollzeit 1.679 1.744 1.721 1.693 -28 -2%Teilzeit 537 606 639 664 25 4%

nach Personalart1109 1.061 1.088 1.130 42 4%294 288 277 260 -17 -6%534 690 700 690 -10 -1%101 100 91 93 2 2%177 211 204 184 -20 -10%

1.383,4 1.350,0 1.334,5 1.338,7 4,2 0%

304,0 330,0 325,5 314,5 -11,0 -3%29,0 34,0 37,0 42,0 5,0 14%68,0 84,0 94,5 83,5 -11,0 -12%32,0 35,0 32,0 43,7 11,7 37%

unbefristeter Mittelbau 221,0 197,0 199,5 201,0 1,5 1%befristeter Mittelbau 557,0 552,0 543,0 545,0 2,0 0%Lehrbeauftragte3) 172,4 118,0 103,0 109,0 6,0 6%

1) Anzahl des Personals nach Personen gem. amtlicher Hochschulstatistik2) Bildung der VZÄ gem. amtlicher Hochschulstatistik: hauptberufliches wiss. und künstl. Personal: Vollzeit 1,0 VZÄ, Teilzeit 0,5 VZÄ, nebenberufliches Lehrpersonal 0,2 VZÄ.3) In dieser Gruppe sind auch Lehrbeauftragte enthalten, die im genannten Zeitraum keine Lehrverpflichtung hatten. Der errechnete Wert ist daher bezogen auf die realen Verhältnisse zu hoch.

Gastprofessorinnen und -professoren

- Bibliothekspersonal- Technisches Personal inkl. DV-Personal4)

- Auszubildende- Sonstiges nicht-wissenschaftliches Personal

2.4. Haupt- und nebenberufliches wissenschaftliches und künstlerisches Personal

(ohne Drittmittelpersonal) in Vollzeitäquivalenten (VZÄ)2)

Personal-Vollzeitäquivalente (VZÄ) insgesamt

Professorinnen und Professoren auf LebenszeitProfessorinnen und Professoren auf ZeitJuniorprofessorinnen und -professoren

Nicht-wissenschaftlich Beschäftigte

- Verwaltungspersonal4)

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Freie Universität Berlin - Daten und Fakten 2015

3. Studium und Lehre1)

abs. in %

3.1. Entwicklung der Studierendenzahlen insgesamt

Studierende insgesamt 32.043 33.245 34.512 35.413 901 3%

Bachelor- u.a. grundständige Studiengänge 21.736 19.567 20.120 20.755 635 3%Konsekutive Masterstudiengänge 4.344 7.063 7.793 8.199 406 5%Weiterbildende Studiengänge 650 647 614 588 -26 -4%Promotionsstudien 3.902 4.450 4.479 4.406 -73 -2%Internationale Austausch- und Mobilitätsprogramme 1.348 1.469 1.472 1.404 -68 -5%Sonstige2) 63 49 34 61 27 79%

3.2. Studienanfängerinnen und -anfänger

3.2.1. Studienanfänger/-innen im 1. HS insgesamt 5.785 6.015 6.713 6.919 206 3%

nach Land des Erwerbs der HochschulzugangsberechtigungBerlin 1.433 1.687 2.027 2.022 -5 0%Brandenburg 385 354 407 419 12 3%andere Bundesländer 1.204 968 1.189 1.211 22 2%Ausland 2.763 3.006 3.090 3.267 177 6%

nach StaatsangehörigkeitDeutsche 2.973 2.908 3.503 3.562 59 2%Ausländer/-innen 2.812 3.107 3.210 3.357 147 5% - Bildungsinländer/-innen3) 106 145 172 145 -27 -16% - Bildungsausländer/-innen4) 2.706 2.962 3.038 3.212 174 6% - EU-Staatsangehörigkeit5) 1.348 1.337 1.349 1.314 -35 -3% - Nicht-EU-Staatsangehörigkeit 1.358 1.625 1.689 1.898 209 12%

nach Art der HochschulzugangsberechtigungAllg. u. fachgeb. Hochschulreife, Fachhochschulreife 5.764 5.965 6.657 6.862 205 3%nach § 11 BerlHG, beruflich Qualifizierte 21 50 56 57 1 2%

3.2.2. Studienanfänger/-innen im 1. FS insgesamt 9.218 10.373 11.694 11.940 246 2%

Bachelor- u.a. grundst. Anfänger/-innen 1. FS insgesamt 4.364 4.749 5.796 6.019 223 4%

nach Land des Erwerbs der HochschulzugangsberechtigungBerlin 1.865 2.351 2.836 2.863 27 1%Brandenburg 514 495 572 594 22 4%andere Bundesländer 1.620 1.539 1.905 1.957 52 3%Ausland 365 364 483 605 122 25%

nach StaatsangehörigkeitDeutsche 3.864 4.212 5.092 5.235 143 3%Ausländer/-innen 500 537 704 784 80 11% - Bildungsinländer/-innen3) 135 185 246 199 -47 -19% - Bildungsausländer/-innen4) 365 352 458 585 127 28% - EU-Staatsangehörigkeit5) 181 155 222 286 64 29% - Nicht-EU-Staatsangehörigkeit 184 197 236 299 63 27%

Master-Anfänger/-innen 1. FS insgesamt (o. Weiterbild.) 2.124 2.368 2.863 2.720 -143 -5%

nach StaatsangehörigkeitDeutsche 1.813 1.949 2.356 2.121 -235 -10%Ausländer/-innen 311 419 507 599 92 18% - Bildungsinländer/-innen3) 36 44 49 75 26 53% - Bildungsausländer/-innen4) 275 375 458 524 66 14% - EU-Staatsangehörigkeit5) 133 176 221 219 -2 -1% - Nicht-EU-Staatsangehörigkeit 142 199 237 305 68 29%

Master-Anfänger mit Bachelor-Abschluss an eigener Hochschule6) 1.015 942 1.374 1.263 -111 -8%

2) Sonstige Abschlüsse gem. amtlicher Hochschulstatistik: Zertifikat, sonstiger Abschluss, kein Abschluss möglich3) Bildungsinländer/-innen sind ausländische Studierende, welche in Deutschland eine Hochschulzugangsberechtigung (z.B. Abitur) erworben haben.4) Bildungsausländer/-innen sind ausländische Studierende, welche ihre Hochschulzugangsberechtigung im Ausland erworben haben.5) EU-Länder und zulassungsrechtlich gleichgestellte Länder6) Bachelor-Abschluss oder anderer grundständiger Abschluss an der eigenen Hochschule; nicht nur unmittelbare Übergänge. Angaben der Hochschule.

2010 2013 2014 2015Diff. zum Vorjahr

1) In Kapitel 3 handelt es sich um die endgültigen Ergebnisse gem. amtlicher Hochschulstatistik.

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Freie Universität Berlin - Daten und Fakten 2015

3. Studium und Lehre

abs. in %

3.3. Ausländische Studierende

Ausländische Studierende nach Qualifikationsstufen

insgesamt 6.042 6.652 7.011 7.358 347 5%

proz. Anteil an Studierenden insgesamt 19% 20% 20% 21%

in Bachelor- u.a. grundständigen Studiengängen 2.564 2.395 2.477 2.676 199 8%proz. Anteil in Bachelor- u.a. grundst. Studiengängen 12% 12% 12% 13%

in konsekutiven Masterstudiengängen 774 1.202 1.398 1.632 234 17%proz. Anteil in den kons. Masterstudiengängen 18% 17% 18% 20%

in weiterbildenden Studiengängen 250 245 256 241 -15 -6%proz. Anteil in weiterb. Studiengängen 38% 38% 42% 41%

in Promotionsstudien 1.117 1.374 1.434 1.427 -7 0%proz. Anteil in Promotionstudien 29% 31% 32% 32%

im Austauschstudium 1.335 1.432 1.442 1.378 -64 -4%proz. Anteil im Austauschstudium 99% 97% 98% 98%

Sonstige1) 2 4 4 4

insgesamt 881 940 983 1.024 41 4%

proz. Anteil an Studierenden insgesamt 3% 3% 3% 3%

darunterin Bachelor- u.a. grundständigen Studiengängen 724 739 780 795 15 2%proz. Anteil in Bachelor- u.a. grundst. Studiengängen 3% 4% 4% 4%

1) Sonstige Abschlüsse gem. amtlicher Hochschulstatistik: Zertifikat, sonstiger Abschluss, kein Abschluss möglich

Ausländische Studierende, die ihre Hochschulzugangsberechtigung in Deutschland erworben haben

(Bildungsinländer/-innen)

2010 2013 2014 2015Diff. zum Vorjahr

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Freie Universität Berlin - Daten und Fakten 2015

3. Studium und Lehre

abs. in %

3.4. Studienanfängerinnen und -anfänger nach Qualifikationsstufen und Fächergruppen

Studienanfängerinnen und -anfänger im 1. Fachsemester (FS)

Bachelor- u.a. insgesamt 4.364 4.749 5.796 6.019 223 4%

grundständige Geisteswissenschaften 1.137 1.135 1.599 1.628 29 2%Studiengänge Rechts-, Wirtschafts-, Sozialwissenschaften 1.376 1.339 1.753 1.906 153 9%

Mathematik, Naturwissenschaften 1.016 1.423 1.404 1.343 -61 -4%Agrar- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin 178 183 210 216 6 3%Ingenieurwissenschaften 288 283 308 416 108 35%Kunst, Kunstwissenschaft 243 250 360 363 3 1%Sonstige1) 126 136 162 147 -15 -9%

darunter mit Lehramtsoption 566 585 872 872 0 0%darunter Staatsexamen (ohne Lehramt) 679 668 815 800 -15 -2%

Konsekutive insgesamt 2.124 2.368 2.863 2.720 -143 -5%

Masterstudien- Geisteswissenschaften 675 712 871 849 -22 -3%gänge Rechts-, Wirtschafts-, Sozialwissenschaften 773 784 955 1.004 49 5%

Mathematik, Naturwissenschaften 393 525 679 525 -154 -23%Ingenieurwissenschaften 101 145 133 134 1 1%Kunst, Kunstwissenschaft 142 125 158 154 -4 -3%Sonstige1) 40 77 67 54 -13 -19%

darunter Lehramtsmaster 403 447 539 434 -105 -19%

Weiterbildende insgesamt 410 368 331 396 65 20%

Studiengänge Geisteswissenschaften 80 55 43 50 7 16%Rechts-, Wirtschafts-, Sozialwissenschaften 317 300 288 281 -7 -2%Agrar- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin 13 13 0 65 65 -

darunter weiterbildende Master 410 354 322 371 49 15%

1) Sonstige gem. amtlicher Hochschulstatistik: sonstige Fächer und ungeklärt, außerhalb der Studienbereichsgliederung

2010 2013 2014 2015Diff. zum Vorjahr

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Freie Universität Berlin - Daten und Fakten 2015

3. Studium und Lehre

abs. in %2010 2013 2014 2015

Diff. zum Vorjahr

3.5. Studierende in der Regelstudienzeit (RSZ) nach Qualifikationsstufen und Fächergruppen1)

Studierende innerhalb der RSZ insgesamt 19.012 20.438 21.298 21.983 685 3%

Studierende i.d. RSZ (ohne Weiterbild.) 18.369 19.801 20.698 21.408 710 3%

Studierende i.d. RSZ prozentual (ohne Weiterbild.) 67% 70% 70% 71%

Bachelor- u.a. insgesamt 13.554 13.859 14.404 14.992 588 4%

grundständige Geisteswissenschaften 3.117 3.209 3.468 3.704 236 7%Studiengänge Rechts-, Wirtschafts-, Sozialwissenschaften 4.756 4.507 4.812 5.139 327 7%

Mathematik, Naturwissenschaften 2.928 3.404 3.177 3.005 -172 -5%Agrar- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin 998 1.022 1.065 1.093 28 3%Ingenieurwissenschaften 787 704 709 806 97 14%Kunst, Kunstwissenschaft 626 680 800 866 66 8%Sonstige2) 342 333 373 379 6 2%

darunter mit Lehramtsoption/Staatsex. Lehramt 1.656 1.699 1.960 2.139 179 9%darunter Staatsexamen (ohne Lehramt) 3.010 3.009 3.157 3.183 26 1%darunter ungestufte Studiengänge (Dipl., Mag.) 789 6 2 1 -1 -50%

Konsekutive insgesamt 3.467 4.473 4.822 5.012 190 4%

Masterstudien- Geisteswissenschaften 1.099 1.367 1.434 1.567 133 9%gänge Rechts-, Wirtschafts-, Sozialwissenschaften 1.262 1.436 1.629 1.739 110 7%

Mathematik, Naturwissenschaften 631 1.017 1.110 1.078 -32 -3%Ingenieurwissenschaften 173 272 255 247 -8 -3%Kunst, Kunstwissenschaft 239 276 288 287 -1 0%Sonstige2) 63 105 106 94 -12 -11%

darunter Lehramtsmaster 561 688 812 731 -81 -10%

Internationale insgesamt 1.348 1.469 1.472 1.404 -68 -5%

Austausch- und Geisteswissenschaften 533 538 546 487 -59 -11%Mobilitäts- Rechts-, Wirtschafts-, Sozialwissenschaften 617 732 715 702 -13 -2%programme Mathematik, Naturwissenschaften 86 70 90 94 4 4%

Agrar- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin 12 21 22 10 -12 -55%Ingenieurwissenschaften 12 16 15 26 11 73%Kunst, Kunstwissenschaft 88 92 84 85 1 1%

Weiterbildende insgesamt 581 588 566 529 -37 -7%

Studiengänge Geisteswissenschaften 156 118 99 93 -6 -6%Rechts-, Wirtschafts-, Sozialwissenschaften 412 457 467 403 -64 -14%Agrar- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin 13 13 0 33 33 -

darunter weiterbildende Master 581 560 531 494 -37 -7%

Sonstige Abschlüsse3) 62 49 34 46 12 35%

1) ohne Promotionen und Bühnen-/ Konzert-/ Opernreifeprüfung, Meisterklassen2) Sonstige gem. amtlicher Hochschulstatistik: sonstige Fächer und ungeklärt, außerhalb der Studienbereichsgliederung3) Sonstige Abschlüsse gem. amtlicher Hochschulstatistik: Zertifikat, sonstiger Abschluss

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3. Studium und Lehre

abs. in %

3.6. Absolventinnen und Absolventen nach Qualifikationsstufen und Fächergruppen

Absolventinnen und Absolventen insgesamt 4.914 5.602 5.646 5.722 76 1%

Bachelor- u.a. insgesamt 3.713 3.287 3.039 2.987 -52 -2%

grundständige Geisteswissenschaften 972 805 764 771 7 1%Studiengänge Rechts-, Wirtschafts-, Sozialwissenschaften 1.503 1.252 1.182 1.115 -67 -6%

Mathematik, Naturwissenschaften 834 768 658 694 36 5%Agrar- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin 130 144 169 156 -13 -8%Ingenieurwissenschaften 102 168 130 111 -19 -15%Kunst, Kunstwissenschaft 171 150 135 138 3 2%

darunter Bachelor mit Lehramtsoption 229 346 347 405 58 17%darunter Staatsexamen Lehramt 213 18 16 9 -7 -44%darunter Staatsexamen (ohne Lehramt) 461 555 547 533 -14 -3%darunter ungestufte Studiengänge (Diplom, Magister) 1.758 655 404 246 -158 -39%

Konsekutive insgesamt 382 1.235 1.575 1.661 86 5%

Masterstudien- Geisteswissenschaften 59 338 463 478 15 3%gänge Rechts-, Wirtschafts-, Sozialwissenschaften 216 546 589 635 46 8%

Mathematik, Naturwissenschaften 79 239 341 359 18 5%Ingenieurwissenschaften 24 53 82 89 7 9%Kunst, Kunstwissenschaft 4 59 100 100 0 0%

darunter Lehramtsmaster 139 226 230 304 74 32%

Weiterbildende insgesamt 206 340 342 321 -21 -6%

Studiengänge Geisteswissenschaften 53 65 68 54 -14 -21%Rechts-, Wirtschafts-, Sozialwissenschaften 153 239 260 239 -21 -8%Agrar- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin 0 36 14 28 14 100%

darunter weiterbildende Master 206 340 342 321 -21 -6%

Promotion insgesamt 604 740 690 752 62 9%

Geisteswissenschaften 86 106 117 112 -5 -4%Rechts-, Wirtschafts-, Sozialwissenschaften 173 217 167 217 50 30%Mathematik, Naturwissenschaften 229 304 281 291 10 4%Agrar- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin 78 66 71 83 12 17%Ingenieurwissenschaften 13 26 16 20 4 25%Kunst, Kunstwissenschaft 25 21 38 29 -9 -24%

darunter FH-Absolvent/-innen 0 0 0 0 0 -

Sonstige Abschlüsse1) 9 0 0 1 1 -

Abschlüsse innerhalb der Regelstudienzeit (Anteil an allen Abschlüssen)

Bachelor- u.a. grundst. Abschlüsse i.d. RSZ 21% 24% 24% 25% 1% 6%Bachelor- u.a. grundst. Abschlüsse i.d. RSZ + 2 Sem. 55% 60% 63% 64% 0% 0%

konsekutive Masterabschlüsse i.d. RSZ 23% 17% 17% 22% 6% 35%konsekutive Masterabschlüsse i.d. RSZ + 2 Sem. 90% 61% 60% 70% 10% 18%

1)Sonstige Abschlüsse gem. amtlicher Hochschulstatistik: Zertifikat, sonstiger Abschluss

2010 2013 2014 2015Diff. zum Vorjahr

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Freie Universität Berlin - Daten und Fakten 2015

3. Studium und Lehre

abs. in %

3.7. Betreuungsrelationen

Betreuungsrelation insgesamt 21,3 22,7 23,9 24,4 0,5 2%

gem. amtlicher Geisteswissenschaften 25,7 26,5 29,0 30,5 1,5 5%Hochschulstatistik

1) Rechts-, Wirtschafts-, Sozialwissenschaften 27,6 27,1 29,1 30,3 1,2 4%Mathematik, Naturwissenschaften 14,4 17,0 17,7 16,8 -0,8 -5%Agrar- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin 10,8 12,1 11,3 11,2 -0,2 -2%Ingenieurwissenschaften 39,7 46,5 45,1 56,2 11,1 25%Kunst, Kunstwissenschaft 33,6 36,8 41,4 46,8 5,5 13%

Betreuungsrelation insgesamt 15,8 17,4 17,8 18,4 0,6 4%

gem. Berliner Sprach- und Kulturwissenschaften 17,9 18,7 20,5 21,1 0,6 3%Kennzahlenprojekt

2) Rechts-, Wirtschafts-, Sozialwissensch. 24,1 25,4 26,7 30,4 3,7 14%Mathematik, Naturwissenschaften 12,0 15,0 13,3 13,1 -0,3 -2%Veterinärmedizin 6,5 6,8 8,0 8,0 -0,1 -1%Kunst, Kunstwissenschaft 18,4 20,3 22,3 23,9 1,6 7%

Abschlüsse je Professor/-in3)

Bachelor-Abschlüsse insgesamt 7,8 6,3 5,6 5,5 -0,2 -4%

u.a. grundständige Geisteswissenschaften 7,5 6,0 5,7 5,6 -0,1 -1%Studiengänge Rechts-, Wirtschafts-, Sozialwissenschaften 11,1 7,9 7,2 6,6 -0,6 -9%

Mathematik, Naturwissenschaften 6,4 5,1 4,3 4,3 0,0 0%Agrar- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin 4,6 4,8 5,3 4,7 -0,6 -10%Ingenieurwissenschaften 5,7 8,4 6,8 5,3 -1,6 -23%Kunst, Kunstwissenschaft 5,7 5,2 5,4 6,3 0,9 16%

Master-Abschlüsse insgesamt 0,8 2,4 2,9 3,0 0,1 4%

(ohne Weiterbildung) Geisteswissenschaften 0,5 2,5 3,4 3,5 0,0 1%Rechts-, Wirtschafts-, Sozialwissenschaften 1,6 3,5 3,6 3,7 0,1 4%Mathematik, Naturwissenschaften 0,6 1,6 2,2 2,2 0,0 -1%Ingenieurwissenschaften 1,3 2,7 4,3 4,2 -0,1 -2%Kunst, Kunstwissenschaft 0,1 2,0 4,0 4,5 0,5 14%

Promotionen insgesamt 1,3 1,4 1,3 1,4 0,1 7%

Geisteswissenschaften 0,7 0,8 0,9 0,8 -0,1 -6%Rechts-, Wirtschafts-, Sozialwissenschaften 1,3 1,4 1,0 1,3 0,3 25%Mathematik, Naturwissenschaften 1,8 2,0 1,8 1,8 0,0 -2%Agrar- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin 2,8 2,2 2,2 2,5 0,3 13%Ingenieurwissenschaften 0,7 1,3 0,8 1,0 0,1 13%Kunst, Kunstwissenschaft 0,8 0,7 1,5 1,3 -0,2 -13%

1) Quotient aus der Anzahl der Studierenden insgesamt und der Anzahl der haupt- oder nebenberuflichen wissenschaftlichen und künstlerischen Beschäftigten (ohne Drittmittelpersonal und ohne studentische Beschäftigte) je Personalvollzeitäquivalent gem. amtlicher Hochschulstatistik: hauptberufliches Personal: Vollzeit 1,0 VZÄ, Teilzeit 0,5 VZÄ, nebenberufliches Lehrpersonal 0,2 VZÄ; zum Teil inkonsistente Zuordnung des Personals zu Lehr- und Studienbereichen.2) Quotient aus der Anzahl der Studierenden in der RSZ und der Anzahl der haupt- oder nebenberuflichen wissenschaftlichen und künstlerischen Beschäftigten (ohne Drittmittelpersonal und ohne studentische Beschäftigte) je Beschäftigungsvollzeitäquivalent gem. Berliner Kennzahlenprojekt:

3) Abschlüsse je hauptberufl. Professor/-in gezählt in Personen (inkl. Juniorprof. und Gastprof.)

Nach Lehrdienstleistungsverflechtung gewichtete Studierendenvollzeitäquivalente.

2010 2013 2014 2015Diff. zum

Studierende je Wissenschaftlerin bzw. Wissenschaftler

A 11

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Freie Universität Berlin - Daten und Fakten 2015

4. Drittmittel, Forschung, Wissenstransfer, künstlerische Entwicklung

abs. in %

4.1. Drittmittelausgaben für Forschung, Nachwuchsförderung u. Innovationen in T€

Drittmittelausgaben für Forschungszwecke insgesamt1) 106.290 121.050 122.863 124.279 1.416 1%

davonDeutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) 56.822 63.993 64.925 72.187 7.262 11%

davon Exzellenzinitiative 22.678 16.424 19.336 25.814 6.478 34%

Exzellenzinitiative: Exzellenzcluster 9.607 6.375 5.016 3.747 -1.268 -25%Exzellenzinitiative: Graduiertenschulen 3.043 2.214 3.198 4.105 907 28%Exzellenzinitiative: 3. Förderlinie 10.029 7.835 11.122 17.961 6.839 61%davon DFG ohne Exzellenzinitiative 34.144 47.569 45.589 46.373 784 2%

DFG-Forschungszentren 1.246 827 593 -593 -100%Graduiertenkollegs 2.447 2.836 2.399 2.691 293 12%Sonderforschungsbereiche 12.729 20.623 20.873 19.656 -1.216 -6%Forschergruppen 1.473 3.128 4.473 5.617 1.144 26%Einzelförderung 15.821 18.954 16.195 15.317 -878 -5%Leibniz-Preis 85 213 20 0 -20 -100%Schwerpunktprogramme 0 0 587 1.399Sonstige 343 988 451 1.692 1.241 >100%

Bund 19.691 22.487 23.723 21.569 -2.154 -9%

Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) 0 210 270 361 91 34%EXIST-Gründerförderung 109 369 806 748 -58 -7%EXIST-Projekte (Gründerstipendien) 1.232 1.008 652 683 31 5%BMBF 0 17.257 17.917 16.979 -938 -5%Weitere Bundesministerien 0 1.616 1.694 928 -766 -45%Sonstige 18.350 2.027 2.384 1.870 -514 -22%

Europäische Union (EU) 4.360 8.369 8.440 8.349 -91 -1%

6. und 7. EU-Forschungsrahmenprogramm, Horizon 3.199 2.121 1.899 1.955 56 3%European Research Council (ERC) 492 2.705 2.902 2.584 -319 -11%Europäischer Sozialfonds (ESF) 669 127 - -Marie Curie Nachwuchsförderung 0 1.250 688 665 -23 -3%Sonstige 0 2.166 2.951 3.145 194 7%

Sonstige öffentliche Bereiche 4.899 1.962 1.980 2.384 404 20%

Gewerbliche Wirtschaft 5.113 5.083 4.669 4.034 -636 -14%

Stiftungen u. dgl. 7.295 9.068 9.470 8.186 -1.284 -14%

Einsteinstiftung - 1.548 2.168 1.771 -398 -18%Sonstige Bereiche 8.109 10.089 9.655 7.571 -2.084 -22%

4.2. Forschungsausgaben aus Sondermitteln der Landes- und Bundesfinanzierung in T€

Masterplan-Forschungsoffensive 568 - - - - -Sonstige Sondermittel (bis 2010 inkl. Einsteinstiftung) 2.414 1.478 1.989 2.194 205 10%

4.3. Kooperationen/Wissenstransfer

Anzahl der Stiftungsprofessuren 7 6 3 1 -2 -67%Anzahl der Erstattungsprofessuren (S-Professuren) 26 39 46 44 -2 -4%

Anzahl der Patente Erfindungsmeldungen (Invention Reports) 21 13 13 25 12 92%Patentanmeldungen (Patent Applications) 8 6 5 9 4 80%Patentverwertungen (Patent Commercialisierung)2) 0 8 9 6 -3 -33%

Projekte in regionalen Technologie- und Gründerzentren 182 167 217 191 -26 -12%

4.4. Internationalität der Forschung

Anzahl der AvH-Stipendiatinnen und -Stipendiaten3) 61 65 38 38 0 0%Anzahl der AvH-Preisträgerinnen und -Preisträger3) 9 6 4 3 -1 -25%Anzahl der AvH-Professuren 0 1 0 0 0 -Anzahl der ERC-Grants 0 1 2 2 0 0%1) Summe der an den Hochschulen im jeweiligen Förderprogramm und Jahr insgesamt verausgabten Drittmittel2) Verwertung beinhaltet die per Vertrag verwerteten Prio-Patentanmeldungen (auch, wenn es eine Familie ist). Es wurden nicht die einzelnen Verträge gezählt, sondern die Patentverwertungen und Anmeldungen mit und durch Industrie sowie die erteilten Patente in diesen Jahren.3) jährliche Personenäquivalente nach Aufenthaltsmonaten (8 Aufenthaltsmonate entsprechen einem VZÄ)

2010 2013 2014 2015Diff. zum Vorjahr

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Freie Universität Berlin - Daten und Fakten 2015

überreg.

abs. in % AKL (2012)

5.1. Kostenkennzahlen für die Lehre

Jährliche Lehrkosten je Jahreswochenstunde Lehrangebot (in €)

Hochschule insgesamt 5.146 5.292 5.256 5.469 213 4% 4.516

Sprach- und Kulturwissenschaften 4.271 4.252 4.313 4.478 165 4% 3.798Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 5.283 5.243 5.266 5.717 451 9% 4.780Mathematik, Naturwissenschaften 5.661 6.365 6.125 6.225 100 2% 5.304Veterinärmedizin 7.568 7.766 7.739 7.483 -256 -3% k. A.Kunst, Kunstwissenschaft 5.348 4.602 4.614 5.485 871 19% 2.628

Jährliche Lehrkosten je Studierendem innerhalb der Regelstudienzeit (in €)

Hochschule insgesamt 4.531 4.130 4.259 4.378 119 3% 4.056

Sprach- und Kulturwissenschaften 3.991 3.771 3.941 3.782 -159 -4% 3.761Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 2.829 2.607 2.679 2.797 118 4% 2.531Mathematik, Naturwissenschaften 6.221 5.157 5.263 6.027 764 15% 5.912Veterinärmedizin 10.440 10.507 10.414 9.207 -1.207 -12% k. A.Kunst, Kunstwissenschaft 4.229 3.513 3.717 3.783 66 2% 4.072

5.2. Kostenkennzahlen für die Forschung

Gesamtkosten Forschung je Professorin bzw. Professor in T€2)

Hochschule insgesamt 626 681 693 715 21 3% 462

Sprach- und Kulturwissenschaften 527 543 538 556 18 3% 318Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 416 466 474 524 50 10% 376Mathematik, Naturwissenschaften 810 889 881 891 10 1% 694Veterinärmedizin 897 1.040 1.056 1.009 -46 -4% k. A.Kunst, Kunstwissenschaft 604 683 881 992 111 13% 333

Drittmittelausgaben je Professorin bzw. Professor (in T€)

Hochschule insgesamt 289 315 338 336 -1 0% 205

Sprach- und Kulturwissenschaften 286 260 265 270 5 2% 106Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 134 161 168 184 16 10% 110Mathematik, Naturwissenschaften 393 455 477 459 -18 -4% 328Veterinärmedizin 201 304 307 291 -17 -6% k. A.Kunst, Kunstwissenschaft 341 415 588 637 49 8% 157

Drittmittelanteil an Gesamtkosten für Forschung

Hochschule insgesamt 46% 46% 49% 47% -2% 44%

Sprach- und Kulturwissenschaften 54% 48% 49% 49% -1% 33%Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 32% 34% 35% 35% 0% 29%Mathematik, Naturwissenschaften 48% 51% 54% 52% -3% 47%Veterinärmedizin 22% 29% 29% 29% 0% k. A.Kunst, Kunstwissenschaft 56% 61% 67% 64% -3% 47%

1) ohne Berücksichtigung von Sondereinrichtungen, Bewirtschaftungsausgaben und baubezogenen Kosten (s. Definition AKL)2) inkl. Drittmittel

5. Kostenrelationen nach dem regionalen und überregionalen Ausstattungs-,

Kosten- und Leistungsvergleich1)

2010 2012 2013 2014Diff. zum Vorjahr

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Freie Universität Berlin - Daten und Fakten 2015

6. Gleichstellung

abs. in %

6.1. Frauenanteile nach Qualifikationsstufen1)

Frauen

Studienanfänger/-innen grundständige Studiengänge 2.380 2.798 3.513 3.641 128 4%Studierende 18.542 19.414 20.307 20.905 598 3%Bachelorabschlüsse 290 1.171 1.240 1.334 94 8%Master- und ungestufte Abschlüsse 1.972 1.566 1.630 1.526 -104 -6%abgeschlossene Promotionen 285 371 358 397 39 11%wissenschaftlicher u. künstl. Mittelbau 982 1.079 1.052 1.117 65 6%

Frauen in %

Studienanfänger/-innen grundständige Studiengänge 57% 59% 61% 60% 0% 0%Studierende 59% 58% 59% 59% 0% 0%Bachelorabschlüsse 60% 57% 60% 61% 1% 1%Master- und ungestufte Abschlüsse 64% 64% 64% 62% -2% -3%abgeschlossene Promotionen 50% 50% 52% 53% 1% 2%wissenschaftlicher u. künstl. Mittelbau 48% 48% 49% 50% 1% 3%

6.2. Frauenanteile an den Professuren1)

Frauen 124 193 197 206 9 5%

Gastprofessuren (hauptberuflich) 12 23 24 25 1 4%Professuren auf Zeit (ohne Juniorprof., ohne Gastprof.) 9 19 21 31 10 48%Juniorprofessuren 22 51 52 50 -2 -4%Professuren auf Lebenszeit 81 100 100 100 0 0%- W2/C3 (inkl. C2) 37 39 40 40 0 0%- W3/C4 44 61 60 60 0 0%

Frauen in % 28% 37% 37% 38% 1% 3%

Gastprofessuren (hauptberuflich) 34% 39% 39% 36% -2% -6%Professuren auf Zeit (ohne Juniorprof., ohne Gastprof.) 43% 54% 53% 57% 5% 9%Juniorprofessuren 40% 54% 48% 47% -1% -2%Professuren auf Lebenszeit 24% 30% 30% 31% 1% 3%- W2/C3 (inkl. C2) 29% 34% 35% 36% 1% 3%- W3/C4 21% 28% 28% 29% 1% 3%

6.3. Neuberufungen von Professorinnen und Professoren2)

Neuberufungen von Frauen auf Lebenszeit

Bewerbung um Professuren auf Lebenszeit 503 138 116 217 101 87%Platzierung auf Listenplätzen auf Lebenszeit 65 16 19 25 6 32%Berufungen auf Lebenszeit 15 7 5 8 3 60%Ernennungen auf Lebenszeit 11 8 5 4 -1 -20%

Frauen in %

Bewerbung um Professuren auf Lebenszeit 33% 28% 28% 30% 2% 8%Platzierung auf Listenplätzen auf Lebenszeit 50% 32% 40% 38% -3% -6%Berufungen auf Lebenszeit 48% 35% 31% 50% 19% 60%Ernennungen auf Lebenszeit 46% 35% 38% 27% -12% -31%

Neuberufungen von Frauen auf Zeit

Bewerbung um Professuren befristet 54 128 223 225 2 1%Platzierung auf Listenplätzen befristet 15 29 45 45 0 0%Berufungen befristet 5 12 24 13 -11 -46%Ernennungen befristet 4 18 16 20 4 25%

Frauen in %

Bewerbung um Professuren befristet 39% 35% 35% 38% 4% 10%Platzierung auf Listenplätzen befristet 41% 43% 39% 47% 8% 21%Berufungen befristet 29% 43% 49% 42% -7% -14%Ernennungen befristet 24% 60% 39% 53% 14% 35%

1) Es handelt sich um Angaben gemäß amtlicher Hochschulstatistik.

2010 2013 2014 2015Diff. zum Vorjahr

2) Es handelt sich um Daten gemäß Berufungsstatistik der SenBJW.

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Page 54: Leistungsbericht 2015 Freie Universität BerlinLeistungsbericht der Freien Universität Berlin für 2015 4 von 39 um den Herausforderungen auf diesem Gebiet besser begegnen zu können.

Freie Universität Berlin - Daten und Fakten 2015

6. Gleichstellung

abs. in %2010 2013 2014 2015

Diff. zum Vorjahr

6.4. Besetzung von leitenden Positionen in der Hochschule3)

Frauen in %

Hochschulleitung4) 40% 33% 33% 33% 0% 0%Dekan/Dekanin/wiss. und künstl. Abteilungsleitungen 9% 36% 27% 36% 9% 33%

6.5. Besetzung von Hochschulgremien (Mitgliedschaft durch Wahl)3)

Frauen in % 39% 45% 40% 44% 3% 8%

Kuratorium aktiv/Hochschulrat 67% 60% 50% 50% 0% 0%Konzil/erweiterter Akademischer Senat 45% 36% 28% 39% 11% 39%Akademischer Senat 44% 44% 44% 56% 12% 27%Kommissionen des Akademischen Senats 39% 54% 48% 52% 4% 7%Fakultäts- und Fachbereichsräte 34% 43% 41% 41% 0% 1%

3) Es handelt sich um Angaben der Hochschulen.4) Präsident/in, Vizepräsident/in, Kanzler/in, Rektor/in, Prorektor/in

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