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Leitfaden wissenschaftliches Arbeiten Liebe Studierende am Institut für Berufsbildung, mit diesem Leitfaden möchten wir Ihnen einige Hinweise zur Erstellung wissenschaftlicher Arbei- ten geben. Sie finden Ratschläge zur Erstellung wissenschaftlicher Hausarbeiten, Abschlussarbei- ten und Exposees. Unsere Angaben stellen einschlägige Richtlinien für wissenschaftliches Arbeiten in den Sozialwis- senschaften dar. Einige Aspekte (z.B. das Bibliografierprogramm CITAVI) beziehen sich auf das Studieren an der Universität Kassel. In anderen Fächern und an anderen Universitäten können einige Details anders gehandhabt werden. Bitte lassen Sie sich dadurch nicht verunsichern. All- gemein gültig sind in jedem Fall folgende Regeln: - Schreiben Sie selbst, d.h. entwenden Sie Ihre Text nicht anderen Personen ohne diese namentlich zu benennen. - Wenn Sie sich auf Texte anderer beziehen, zitieren Sie stets so, dass die Quellen von Dritten zweifelsfrei aufgefunden werden können. - Welchen Zitierstil Sie auch verwenden: Verwenden Sie ihn innerhalb eines Textes ein- heitlich. Bitte zögern Sie nicht, sich bei Fragen an die Lehrenden im Institut zu wenden! Wir hoffen, dass Ihnen unsere Hinweise das Handwerkszeug vermitteln, mit dem Sie dann formal korrekt und in- haltlich umso freier und selbstbestimmter arbeiten können. Wir danken ganz herzlich Frau Prof. Dr. Martina Deckert, Frau Esther Tiedtke und Frau Janet Harland vom Institut für Wirtschaftsrecht, die uns ihren Leitfaden zur Verfügung gestellt haben. Unser Text baut auf dieser Broschüre auf. Prof. Dr. Ute Clement

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Leitfaden wissenschaftliches Arbeiten

Liebe Studierende am Institut für Berufsbildung,

mit diesem Leitfaden möchten wir Ihnen einige Hinweise zur Erstellung wissenschaftlicher Arbei-ten geben. Sie finden Ratschläge zur Erstellung wissenschaftlicher Hausarbeiten, Abschlussarbei-ten und Exposees.

Unsere Angaben stellen einschlägige Richtlinien für wissenschaftliches Arbeiten in den Sozialwis-senschaften dar. Einige Aspekte (z.B. das Bibliografierprogramm CITAVI) beziehen sich auf das Studieren an der Universität Kassel. In anderen Fächern und an anderen Universitäten können einige Details anders gehandhabt werden. Bitte lassen Sie sich dadurch nicht verunsichern. All-gemein gültig sind in jedem Fall folgende Regeln:

- Schreiben Sie selbst, d.h. entwenden Sie Ihre Text nicht anderen Personen ohne diese namentlich zu benennen.

- Wenn Sie sich auf Texte anderer beziehen, zitieren Sie stets so, dass die Quellen von Dritten zweifelsfrei aufgefunden werden können.

- Welchen Zitierstil Sie auch verwenden: Verwenden Sie ihn innerhalb eines Textes ein-heitlich.

Bitte zögern Sie nicht, sich bei Fragen an die Lehrenden im Institut zu wenden! Wir hoffen, dass Ihnen unsere Hinweise das Handwerkszeug vermitteln, mit dem Sie dann formal korrekt und in-haltlich umso freier und selbstbestimmter arbeiten können.

Wir danken ganz herzlich Frau Prof. Dr. Martina Deckert, Frau Esther Tiedtke und Frau Janet Harland vom Institut für Wirtschaftsrecht, die uns ihren Leitfaden zur Verfügung gestellt haben. Unser Text baut auf dieser Broschüre auf.

Prof. Dr. Ute Clement

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Impressum

Leitfaden wissenschaftliches Schreiben

Stand

25. Januar 2010

Herausgeber:

Universität Kassel

Institut für Berufsbildung

Heinrich-Plett-Straße 40

34132 - Kassel

www.ibb.uni-kassel.de

Redaktion:

Herr Christian Reichold

Frau Prof. Ute Clement

auf der Grundlage einer Handreichung des

Instituts für Wirtschaftsrecht der Universität Kassel

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INHALTSVERZEICHNIS

Inhaltsverzeichnis ............................................................................................................................... I

1. Einführung und Bestandteile der Arbeit ....................................................................................... 3

2. Bestandteile der Arbeit ................................................................................................................. 3

2.1 Aufbau .................................................................................................................................... 3

2.2 Titelblatt ................................................................................................................................. 3

2.3 Gliederung und Inhaltsverzeichnis ......................................................................................... 4

2.4 Literaturverzeichnis ................................................................................................................ 5

2.4.1 Wesentliche Angaben zum Autor und Titel des Werks .................................................. 5

2.4.2 Zitieren elektronischer Medien ...................................................................................... 6

2.4.3 Was nicht zitierfähig ist .................................................................................................. 7

2.5 Abkürzungsverzeichnis ........................................................................................................... 7

2.6 AbbildungsVerzeichnis ........................................................................................................... 8

2.7 TabellenVerzeichnis................................................................................................................ 8

3. Formale Anforderungen ................................................................................................................ 9

3.1 Form und Layout .................................................................................................................... 9

3.2 Zitierweise .............................................................................................................................. 9

3.2.1 Wörtliche Zitate .............................................................................................................. 9

3.2.2 Sinngemäße Zitate / Paraphrasierungen ...................................................................... 11

4. Besonderheiten der Universität Kassel ....................................................................................... 12

4.1 Referate mit schriftlicher Ausarbeitung / Hausarbeiten ...................................................... 12

4.2 Exposé .................................................................................................................................. 13

4.3 Bachelor- und Masterarbeiten ............................................................................................. 16

4.4 Plagiate ................................................................................................................................. 16

5. Inhaltliche Hinweise und weitere Tipps ...................................................................................... 18

5.1 Zum Inhalt der Arbeit ........................................................................................................... 18

5.2 Literaturrecherche................................................................................................................ 18

5.3 Literaturverwaltung mit „Citavi“ .......................................................................................... 19

5.4 Zeitmanagement .................................................................................................................. 21

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5.6 Verwenden von Logos .......................................................................................................... 21

6. Weiterführende Literatur ............................................................................................................ 22

7. Anhang ........................................................................................................................................ 23

7.1. Beispiel Titelseite................................................................................................................. 23

7.2. Beispiel eidesstattliche Versicherung .................................................................................. 24

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1. EINFÜHRUNG UND BESTANDTEILE DER ARBEIT

Seminararbeiten, Hausarbeiten, Bachelor- und Masterarbeiten etc. sind selbstständige wissen-

schaftliche Arbeiten und stellen die schriftliche Auseinandersetzung mit einem ausgewählten

Problemkreis dar. Von den Bearbeitern wird eine wissenschaftliche Auseinandersetzung verlangt,

die eine klar strukturierte Darstellung des Problems, die Verarbeitung relevanter und aktueller Li-

teratur, die Diskussion unterschiedlicher Meinungen und einen etwaigen eigenen Lösungsansatz

umfasst.

2. BESTANDTEILE DER ARBEIT

2.1 AUFBAU

Für die schriftlichen Ausarbeitungen ist folgender allgemeiner Aufbau einzuhalten:

1. Titelblatt

2. Inhaltsverzeichnis (mit Seitenzahlen)

3. Abkürzungsverzeichnis

4. Ggfs. Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

5. Text

6. Literaturverzeichnis

7. Schlusserklärung/Versicherung (vgl. Anhang 2) mit Unterschrift

2.2 TITELBLATT

Als Titelblatt oder Titelseite wird die Deckseite einer Arbeit bezeichnet. Auf dem Titelblatt sind

die wichtigsten bibliographischen Daten aufgeführt. Neben dem Haupt- und ggfs. Untertitel der

Arbeit sollte die Verfasserin bzw. der Verfasser mit vollem Namen angegeben werden. Das Titel-

blatt der schriftlichen Ausarbeitungen am IBB muss folgende Angaben enthalten:

− Name, Adresse und Email-Adresse sowie Matrikelnummer der Verfasserin bzw. des Verfas-

sers

− Angabe des Fachsemesters und Studiengangs

− Titel der Arbeit

− Lehrveranstaltung, in deren Rahmen die Arbeit angefertigt wurde und Name der Seminarlei-

terin bzw. des Seminarleiters

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− nähere Bezeichnung der Arbeit

Ein Beispiel für ein Titelblatt findet sich im Anhang.

2.3 GLIEDERUNG UND INHALTSVERZEICHNIS

Die Gliederung soll einen Überblick über den Inhalt und die Schwerpunkte der Arbeit geben, in-

dem sie die Gliederungspunkte der Ausarbeitung mit den jeweiligen Seitenangaben wiedergibt.

Aus diesem Grund muss ein Gliederungspunkt inhaltlich aussagefähig, verständlich und logisch

nachvollziehbar sein. Die Gliederungstiefe hängt von der Länge, dem Thema und der konkreten

Problemstellung der Arbeit ab. Die Unterteilung der Ausarbeitung in zu viele Gliederungsebenen

kann dazu führen, dass die Argumentationslinie nicht mehr nachvollziehbar ist. Deshalb: Gliedern

Sie nichts, wo es nichts zu gliedern gibt. Grundsätzlich gilt: Einem Gliederungspunkt a) muss auch

ein b) folgen, einem 1. auch ein 2.

Im Inhaltsverzeichnis wird die Gliederung wiedergegeben. Für die Gliederungspunkte kann ein

„dekadisches“ oder ein „gemischtes“ System verwendet werden. Das dekadische System wird

empfohlen. In keinem Fall dürfen beide Gliederungssysteme kombiniert werden.

Beispiele für ein dekadisches System: Beispiel für ein gemischtes System:

Beispiel für ein gemischtes System:

1.

1.1.

1.2.

1.2.1.

1.2.2.

2.

2.1.

2.2.

2.2.1.

2.2.2.

3.

4.

1.

a)

b)

i.

2.

a)

b)

i.

ii.

3.

4.

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2.4 LITERATURVERZEICHNIS

Das Literaturverzeichnis hat eine Informations- und eine Abkürzungsfunktion. Es informiert über

alle Titel und Quellen, die in der Arbeit verwertet und erwähnt wurden. Daher müssen alle zitier-

ten Titel im Literaturverzeichnis enthalten sein, und andererseits dürfen dort auch nur solche Ti-

tel angeführt werden, die auch tatsächlich im Text zitiert sind. In das Literaturverzeichnis ist

demnach die gesamte zitierte Literatur aufzunehmen. Die einzelnen Titel sind alphabetisch nach

den Namen der VerfasserInnen bzw. HerausgeberInnen zu ordnen. Möglich ist auch eine tabella-

rische Anordnung, indem jeweils links die Namen der AutorInnen/HerausgeberInnen und rechts

die übrigen Angaben eingetragen werden. Eine Trennung nach Lehrbüchern und Aufsätzen ist

nicht empfehlenswert.

2.4.1 WESENTLICHE ANGABEN ZUM AUTOR UND TITEL DES WERKS

Die folgenden Hinweise sollen als Leitfaden dienen und enthalten die wesentlichen Punkte, die

zwingend im Literaturverzeichnis aufzuführen sind:

− Name(n), Vorname(n) (aller VerfasserInnen). Der Vorname kann auch mit dem jeweiligen An-

fangsbuchstaben abgekürzt werden. Beides ist möglich, man sollte es jedoch einheitlich ver-

wenden.

− Titel der AutorInnen (Prof., Dr. etc.) werden nicht angegeben

Beispiel:

Kaiser, F.-J., Pätzold, G. (Hrsg.)…

Rebmann, K., Tenfelde, W., Uhe, E. (Hrsg.)…

− vollständiger Titel des Werkes (wenn das zitierte Werk nicht ohne Weiteres zuzuordnen ist,

weil in der Bearbeitung z. B. mehrere Werke eines Autors zitiert werden, oder wenn der Titel

zu lang für eine vollständige Aufführung im Text ist, ergänzt man die Jahreszahl um eine

Kennzeichnung, z.B. 2000a oder 2000b. In diesem Fall sollte diese Kennzeichnung im Litera-

turverzeichnis mit angegeben werden) .

− ab der zweiten Auflage Angabe der Auflagenzahl

− Erscheinungsort, Erscheinungsjahr

− Besonderheiten für Aufsätze:

• Angabe des Titels der Zeitschrift, in der der Aufsatz erschienen ist

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• Angabe der Jahreszahl der Zeitschrift und die Anfangsseite

• Angabe der Nummer, wenn die Zeitschrift nach Nummern erscheint

• soweit der Aufsatz einer Festschrift entstammt, sind der Titel der Festschrift und die

Fundstelle des Aufsatzes anzugeben.

Beispiele:

Kaiser, F.-J., Pätzold, G. (Hrsg.), Wörterbuch Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Bad Heilbrunn,

2. Auflage, 2006

Büchter, Karin/ Kipp, Martin, Werkzeitungen als Erziehungsinstrumente in der Weimarer Re-

publik und im Nationalsozialismus, in: Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik, 98. Jg,

2002, S. 225-232

Harney, Klaus, Erwachsene in der Berufsbildung, in: Arnold, R./ Lipsmeier, A. (Hg.): Handbuch

der Berufsbildung, Opladen, 2. Auflage, 2006, S. 84-94

2.4.2 ZITIEREN ELEKTRONISCHER MEDIEN

Verweise auf elektronische Datenbanken und Internetseiten sollten möglichst nur verwendet

werden, soweit entsprechende zitierfähige Printveröffentlichungen nicht vorhanden sind. Oft-

mals sind für den Verfasser die elektronischen Quellen jedoch wesentlich leichter zugänglich. In

diesen Fällen kann zum Zitieren zusätzlich auch auf die Internetquelle zurückgegriffen werden. Es

empfiehlt sich dann folgende Zitierweise:

Beispiel:

Patricia Arnold: Einsatz digitaler Medien in der Hochschullehre aus didaktischer Sicht. 12. Januar

2005, URL: http://www.e-teaching.org/didaktik/theorie/lerntheorie/arnold.pdf (Abruf am 3. No-

vember 2008)

Im Übrigen gibt es zur Zitierweise aus elektronischen Medien keine pauschale Vorgabe. Grund-

sätzlich gilt, dass möglichst viele und präzise Informationen über den Fundort angegeben werden

müssen. Dazu zählen bei Aufsätzen aus dem Internet insbesondere:

− Name, Vorname der Autorin bzw. des Autors

− Erscheinungsjahr

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− Titel des Beitrages

− URL

− Datum der Recherche

In Fällen, in denen kein Aufsatz aus dem Netz zitiert wird, sondern das Internet lediglich als In-

formationsquelle gedient hat, sind zumindest die URL und das letzte Abrufdatum anzugeben. Es

wird jedoch empfohlen, auf solche „flüchtigen“ Quellen, deren wissenschaftlicher Wert zweifel-

haft sein kann, weitestgehend zu verzichten.

2.4.3 WAS NICHT ZITIERFÄHIG IST

Obwohl oben ausdrücklich darauf hingewiesen wurde, dass in das Literaturverzeichnis sämtliche

in der Arbeit verwendete Literatur aufgenommen werden muss, gibt es doch einige wenige - aber

wichtige - Ausnahmen.

Folgende Angaben bzw. Informationsquellen sind generell nicht zitierfähig und sollten daher in

Ihrer Arbeit nicht verwendet werden:

− Wikipedia bzw. andere Wikis!!!

− Mitschriften aus Vorlesungen und Seminaren

− andere Hausarbeiten

2.5 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

Ein Abkürzungsverzeichnis ist nicht verpflichtend für eine wissenschaftliche Arbeit; generell gilt, dass alle verwendeten Abkürzungen außer den allgemein üblichen, wie z.B., u.a., a.a.O., usw. (ohne innere Leerzeichen!), mindestens im laufenden Text explizit definiert werden. Optional und zur besseren Übersicht kann bei Verwendung diverser Abkürzungen ein Verzeichnis vorangestellt werden. Dort müssen dann alle in der Arbeit gebrauchten Abkürzungen einheitlich (!) in ihrer Kurzform und ausgeschrieben aufgeführt werden.

Beispiele:

BIBB: Bundesinstitut für Berufsbildung oder

LO = Lernende Organisation oder

PE.................................................Personalentwicklung

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2.6 ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Das Abbildungsverzeichnis listet alle im Text dargestellten Abbildungen in der Reihenfolge ihres Erscheinens auf. Dabei ist die im Fließtext genannte Unterschrift inklusive Nummer einheitlich und mit identischem Wortlaut aufzulisten.

Beispiel:

Abbildung 1: Struktur des Berufsgrundbildungsjahrs, entnommen aus: Pahl, J. (2007): Die berufs-bildende Schule, Bielefeld, S. 223

2.7 TABELLENVERZEICHNIS

Ähnlich wie bei Abbildungen listet das Tabellenverzeichnis alle im Text gezeigten Tabellen chro-nologisch auf. Im Text werden Tabellen bereits durchnummeriert und mit Überschrift versehen; die verwendete Nummer und Überschrift gleicht der Bezeichnung im Verzeichnis, das eine ein-heitliche Formatierung aufweist.

Beispiel:

Tabelle 3: [Tabellenüberschrift ggf. mit Quelle]................................................S. 14

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3. FORMALE ANFORDERUNGEN

3.1 FORM UND LAYOUT

− Weißes Papier im DIN A 4-Format, das nur einseitig beschriftet wird.

− Bitte halten Sie auf der linken Blattseite einen Rand von 2,5 cm frei, auf der rechten Blattsei-

te einen Rand von 4,5 cm. Am Seitenanfang und am Seitenende sind jeweils 2,0 cm frei zu

halten. Bei der Verwendung von Kopf- und Fußzeilen kann sich der Abstand vergrößern.

− Standard-Text: Times New Roman oder Arial, 12 pt., 1,5-facher Zeilenabstand.

− Fußnoten-Text: Times New Roman oder Arial, 10 pt., einfacher Zeilenabstand (Hinweis:

Fußnoten an Überschriften sind unüblich).

− Textausrichtung: Blocksatz.

− Automatische Silbentrennung sollte aktiviert sein.

− Überschriften sind im Text durch größere Abstände und durch Fettdruck hervorzuheben.

− Die Seiten sind fortlaufend mit Seitenzahlen zu versehen. Es bleibt dem Verfasser überlas-

sen, an welcher Stelle die Seitenzahlen eingefügt werden. Das Deckblatt soll keine Seiten-

zahl enthalten. Vor Beginn des Haupttextes (ggf. Vorwort, Inhaltsverzeichnis, ggf. Tabellen-

und Abbildungsverzeichnis) werden römischen Seitenzahlen verwendet - der Haupttext und

das Literaturverzeichnis werden mit arabischen Ziffern, beginnend mit 1, gezählt.

3.2 ZITIERWEISE

Das Wort „Zitat“ wird aus dem lateinischen Wort citare (= herbeirufen) hergeleitet und hat die

Bedeutung einer wörtlich oder sinngemäß übernommenen Stelle aus einem Text oder eines Hin-

weises auf eine bestimmte Textstelle. Ein Zitat ist also ein expliziter Hinweis auf einen anderen

Autor und dient damit als Beleg für die wissenschaftliche Arbeit. Aus diesem Grund müssen Zitate

nachprüfbar sein und sollten grundsätzlich als Primärzitate verwendet werden (also keine Fund-

stellen, in denen auf die Originalaussage nur verwiesen wird). Mehrere Verweise in einer Zitati-

onsstelle werden durch Semikola voneinander getrennt (z.B. Tippelt 2006; Pätzold 2006)

3.2.1 WÖRTLICHE ZITATE

Wörtliche (direkte) Zitate werden in Anführungszeichen gesetzt und erfordern grundsätzlich

buchstabengenaue Wiedergabe. Ein wörtliches Zitat muss formal und inhaltlich völlig mit dem

Original übereinstimmen. Dies gilt auch für Hervorhebungen (Unterstreichungen, gesperrt Ge-

drucktes u. Ä.) und eigenwillige Zeichensetzung innerhalb des Originals. Wird ein längeres wörtli-

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ches Zitat in eine eigene Arbeit eingebaut, so erfolgt die Kennzeichnung zusätzlich durch Einrü-

cken des Textes.

Ist es nötig, eigene Hervorhebungen einzufügen, so sind diese unmittelbar nach dem das Zitat

beendenden Anführungszeichen als solche zu kennzeichnen.

Beispiel: "zu kennzeichnen" (meine Unterstreichung)

Hervorhebungen und Unterstreichungen, die auch im Original vorhanden sind, können entspre-

chend gekennzeichnet werden:

Beispiel: "entsprechend gekennzeichnet werden" (Hervorhebung im Original)

Ist es nötig, einzelne Wörter in einem Zitat zu verändern, zu ergänzen, zu ersetzen oder auszulas-

sen, sind die eigene Worte bzw. die das ausgelassene Wort ersetzenden drei Punkte in eckige

Klammern zu setzen.

Beispiel: „entsprechend [von mir] gekennzeichnet werden“

Beispiel: „[…] gekennzeichnet werden“ (ausgelassenes Wort durch 3 Punkte in eckigen

Klammern ersetzt)

Wörtliche Zitate sollten in der Regel sparsam und nur dann eingesetzt werden, wenn nicht nur

der Inhalt der Aussage, sondern auch deren Formulierung von Bedeutung ist. Ist das nicht der

Fall, ist eine sinngemäße Wiedergabe in Form eines indirekten Zitats vorzuziehen.

Alle Zitate müssen durch einen genauen Quellennachweis ergänzt werden. Die Quellenangabe

sollte in Form eines Vollbelegs unmittelbar hinter dem Zitat oder in der Fußnote erfolgen.

Beispiel: „Das deutsche Berufsbildungssystem galt lange Zeit international – und gilt hierzu-

lande vielen auch jetzt noch – als das beste der Welt.“ (Baethge 2007: 23)

oder

„Das deutsche Berufsbildungssystem galt lange Zeit international – und gilt hierzulande vielen

auch jetzt noch – als das beste der Welt.“1

1 Baethge, M., 2007, S. 23

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Wörtliche Zitate aus englischen Quellen müssen nicht übersetzt werden. Wörtliche Zitate aus an-

deren Sprachen sollten in Originalsprache in den Text eingefügt und in einer Fußnote übersetzt

werden.

3.2.2 SINNGEMÄßE ZITATE / PARAPHRASIERUNGEN

Werden Gedanken nicht wörtlich übernommen, liegt ein sinngemäßes (indirektes) Zitieren vor.

Die sinngemäße Wiedergabe fremder Äußerungen erfolgt zur Abgrenzung von eigenen Aussagen

im Konjunktiv. Sie kann zusätzlich durch den Namen des Verfassers und/oder Anmerkungen wie:

„in Anlehnung an“; „sinngemäß nach“; „vgl. hierzu: …“ gekennzeichnet werden.

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4. BESONDERHEITEN DER UNIVERSITÄT KASSEL

4.1 REFERATE MIT SCHRIFTLICHER AUSARBEITUNG / HAUSARBEITEN

Der Umfang für die schriftliche Ausarbeitung von Referaten soll in der Regel für ein Teilmodul im

Umfang von 2 SWS (3 Credits) 10 bis 12 Seiten und für ein komplettes Modul im Umfang von 4

SWS (6 Credits) 15 bis 20 Seiten betragen. Diese Seitenzahlangaben beziehen sich auf die reine

inhaltliche Ausarbeitung (ohne Vorwort, Inhalts-, Abkürzungs-, Literaturverzeichnis).2

In einigen Fällen wird der Umfang von der jeweiligen Seminarleiterin bzw. dem Seminarleiter in-

dividuell vorgegeben. In jedem Fall gilt jedoch, dass eine Seminararbeit eine eigenständige wis-

senschaftliche Bearbeitung einer Fragestellung liefern soll. Die Fragestellung, also das zu untersu-

chende Problem, ist zunächst darzustellen. Im Anschluss daran sind diskussionswürdige Punkte

herauszuarbeiten.

In diesem Zusammenhang besteht eine zentrale Aufgabe darin, den Meinungsstand in der wis-

senschaftlichen und ggf. auch in der politischen Diskussion zu ermitteln und konzentriert darzu-

stellen, natürlich stets unter Angabe der jeweiligen Fundstellen. Wissenschaftliche Diskussion

meint in erster Linie die Diskussion, wie sie in einschlägigen Fachzeitschriften3

Für die Bearbeitung reichen Internet-Recherchen allein nicht aus. Bitte beziehen Sie ihre wissen-

schaftliche Arbeit in erster Linie immer auf Zeitschriftenartikel, Bücher und andere schriftlich ver-

fügbare Dokumente.

, Monographien

oder Festschriften stattfindet.

Ihre Aufgabe ist, die Literatur insbesondere auf Klarheit, Konsistenz und Relevanz der Aussagen

zu prüfen. Achten Sie bitte darauf, dass Sie nicht unbesehen im Schrifttum enthaltene Konzepte

und Kritikpunkte in Ihre Arbeit übernehmen. Besonders wichtig ist darüber hinaus, dass Sie über

den aktuellen Diskussionsstand berichten, also inzwischen eingetretene Änderungen berücksich-

tigen, und dass Sie möglichst das „Pro und Contra“ zu den referierten Vorschlägen wiedergeben.

Schließlich soll in Auseinandersetzung mit den in der Literatur vertretenen Standpunkten eine

2 Gliederung, Vorwort u.ä. stehen vor Beginn des Haupttextes und sind ggfs. mit römischen Sei-tenzahlen zu kennzeichnen, vgl. oben Punkt 3.1.

3 z.B. Berufs- und Wirtschaftspädagogik (BWP), Zeitschrift für Pädagogik (ZfPäd), Zeitschrift für Er-ziehungswissenschaft (ZfE), Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik (ZBW), Die Berufli-che Schule

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begründete eigene Position bezogen werden. Überhaupt sind gut bzw. wissenschaftlich begrün-

dete eigene Gedanken erstrebenswert und steigern die Qualität Ihrer Arbeit.

4.2 EXPOSÉ

Ein Exposé wird ausschließlich im Kontext größerer wissenschaftlicher Arbeiten, wie Abschluss-

oder Doktorarbeiten, verfasst. Es dient der Eingrenzung des zu bearbeitenden Themas und der

Planung des wissenschaftlichen Vorgehens. Darüber hinaus hilft es bei der Selbstvergewisserung

über das geplante Vorhaben.

Verfasst wird ein Exposé im Anschluss an eine erste Orientierungsphase, in der es gelungen ist,

ein Thema zu finden und einzugrenzen und die vorherrschende Material- und Forschungslage gut

(≠ vollständig) zu recherchieren. Des Weiteren ist die Entscheidung zur Art der Arbeit gefallen (Li-

teratur- vs. Empiriearbeit) und sowohl eine Fragestellung entwickelt als auch das dazu notwendi-

ge methodische Vorgehen reflektiert worden.

Ein Exposé hat auf dieser Grundlage das Potenzial, frühzeitig logische und/ oder konzeptionelle

Schwächen aufzudecken und damit mögliche Probleme bei der weiteren Bearbeitung zu minimie-

ren.

Die „Sprache“ eines Exposés entspricht der von wissenschaftlichen Arbeiten inklusive des dazu-

gehörigen Umgangs mit Zitaten, Abkürzungen u.ä..

Formal sollte ein Exposé zur Anmeldung einer Arbeit vorliegen, einen Textumfang von 3-5 Seiten

(Diplomarbeit) bzw. 10-20 Seiten (Promotion) haben und neben den oben aufgelisteten Punkten

mindestens Angaben zur Person, dem Prüfungszeitraum und dem/der potenziellen Betreuer/in

machen.

Insgesamt sollte ein Exposé Ihnen selbst und dem/der Betreuer/in einen Überblick über folgende

Punkte geben:

Thema/ Arbeitstitel

Das Thema der Arbeit ist entweder vom verantwortlichen Lehrenden vorgegeben (vorgeschla-

gen) oder kann selbständig oder in Kooperation mit einer Institution erarbeitet und einem/-r po-

tenziellen Betreuer/in angeboten werden.

Kontext der Arbeit bzgl. Problemstellung, Forschungsstand und Erkenntnisinteresse

Zum Kontext der Arbeit gilt es, das eigene Erkenntnisinteresse begründet darzulegen, zu erläu-

tern, welche übergeordnete (gesellschaftliche, wissenschaftliche, ökonomische etc.) Relevanz die

Beantwortung der Fragestellung beinhaltet und den aktuellen Forschungsstand zum Thema zu

präzisieren.

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Fragen:

• Thema/ Arbeitstitel

• Kontext der Arbeit bzgl. Problemstellung, Forschungsstand und Erkenntnisinteresse

• Fragestellung/ Leitfrage/ Untersuchungsgegenstand

• Zielsetzung/ erwartete Ergebnisse

• methodisches Vorgehen/ Auswertungsgesichtspunkte/ Auswahl der Analyseebenen

• Zeitplan/ Arbeitsschritte/ -plan/ Projektdesign

• wichtige Literatur/ Literaturüberblick/ Quellenlage

• Warum ist das Thema relevant?

• Was interessiert an der Fragestellung?

• Wozu ist bereits in welchem Umfang geforscht worden, wo sind Potenziale/ Defizite in

Bezug auf das Forschungsobjekt vorhanden?

Fragestellung/ erwartete Ergebnisse

Die Leitfrage ergibt sich aus dem Thema bzw. der Zielsetzung der Arbeit und bestimmt den roten

Faden, entlang dessen die Untersuchung entwickelt wird.

• methodisches Vorgehen/ Auswertungsgesichtspunkte/ Auswahl der Analyseebenen

• Das Forschungsdesign leitet sich aus der Zielsetzung ab und beschreibt die Schritte zu ih-

rer Erreichung.

Fragen:

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• Was soll nach Fertigstellung der Arbeit an zusätzlichem Wissen über das bearbeitete For-

schungsobjekt bereit stehen?

• Ist die Beantwortung der Frage mit zur Verfügung stehenden Mitteln möglich?

• Inwiefern dürften sich die Ergebnisse der Arbeit von bisherigen Forschungsergebnissen

unterscheiden?

• Was dürfte die Studie zu zentralen Fragen der wirtschafts-/ berufspädagogischen Diskus-

sion beitragen?

• Ist das erwartete Ergebnis potenziell durch andere Untersuchungen falsifizierbar?

• Wie soll das Ziel erreicht werden?

für die theoretische Auseinandersetzung

Welche (neueren) Theorieansätze erhellen den Untersuchungsgegenstand (neu)?

bei empirischen Studien

• Welche Hypothesen sollen überprüft werden?

• Welche Daten werden benötigt?

• Welche Methode wird angewandt?

• Wie groß ist der gewählte Stichprobenumfang und welche Eingrenzungen werden vorge-

nommen und warum?

• Wie sollen die Daten analysiert werden?

Zeitplan/ Arbeitsschritte/ -plan/ Projektdesign

Der Arbeits- und Zeitplan skizziert die in dem gegebenen Zeitrahmen vorzunehmenden Arbeits-

schritte zur Erreichung des gesteckten Ziels.

Fragen:

wichtige Literatur/ Literaturüberblick/ Quellenlage (bei empirischen Arbeiten)

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• In welchen Schritten soll das Forschungsziel erreicht werden?

• Welche Aktivitäten werden in welchem Zeitfenster abgeschlossen?

Ein abschließender Literaturüberblick dient dazu, den aktuellen Stand der Diskussion bzw. For-

schung auf dem Zielgebiet abzubilden und die wichtigsten bis zu diesem Zeitpunkt identifizierten

Quellen aufzulisten (Sekundärliteratur, Interviews, Archivdokumente u.ä.).

4.3 BACHELOR- UND MASTERARBEITEN

Bachelorarbeiten sollen einen Umfang zwischen 30 und 40 Seiten, Masterarbeiten einen Umfang

von 60 bis 80 Seiten haben. Diese Seitenzahlangaben beziehen sich auf die reine inhaltliche Aus-

arbeitung (ohne Vorwort, Inhalts-, Abkürzungs-, Literaturverzeichnis).4

4.4 PLAGIATE

Für Bachelor- und Mas-

terarbeiten gelten im Grundsatz dieselben Regeln wie für Seminararbeiten. Allerdings kann in

diesen Arbeiten angesichts des größeren Umfangs eine gründlichere Darstellung des jeweiligen

Themas erfolgen. Dabei wird eine Bachelorarbeit in der Regel über den jeweiligen Gegenstand

einen Überblick und eine kritische Analyse geben sowie eine eigene Wertung enthalten. Bei Mas-

terarbeiten sind darüber hinaus eigene originelle und innovative Ansätze gewünscht.

An dieser Stelle ist noch einmal besonders hervorzuheben, dass sämtliche schriftlichen Ausarbei-

tungen eigenständige Leistungen des Autors oder der Autorin sein müssen. Die Vorlage eines

fremden Werkes als eigenes oder die Wiedergabe von Texten, die ohne Nachweis von anderen

übernommen werden, werden als Plagiat angesehen und sind verboten. Dies gilt sowohl für eine

exakte Kopie, für Textelemente, die von anderen stammen und nunmehr umformuliert werden,

als auch für eine Nacherzählung (Strukturübernahme). Die Versuchung, fremde Texte zu über-

nehmen, ist insbesondere bei der Verwendung von Internetquellen groß. Es wird hier besondere

Vorsicht empfohlen, denn alle schriftlichen Arbeiten sind auch als Datei (Word) vorzulegen und

werden mit Hilfe einer Plagiatsoftware untersucht. Besonders schwere Plagiatsfälle können eine

Exmatrikulation nach sich ziehen.

4 Gliederung, Vorwort u.ä. stehen vor Beginn des Haupttextes und sind ggfs. mit römischen Sei-tenzahlen zu kennzeichnen, vgl. oben Punkt 3.1.

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Ebenfalls keine eigene Leistung ist es im Allgemeinen, die „eigene“ Arbeit zu großen Teilen aus

einfach nur umformulierten Passagen fremder Texte zusammenzusetzen, selbst wenn die Quel-

len nachgewiesen werden.

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5. INHALTLICHE HINWEISE UND WEITERE TIPPS

5.1 ZUM INHALT DER ARBEIT

Seminararbeiten sowie Bachelor- und Masterarbeiten sollten mit einer kurzen Einleitung begin-

nen und mit einer Schlussbemerkung enden.

Die Einleitung soll die Problemstellung, möglicherweise in Abgrenzung zu benachbarten Themen,

sowie die Zielsetzung der Arbeit erläutern. Darüber hinaus empfiehlt es sich, bereits hier auf die

Relevanz der Arbeit einzugehen, sowohl in theoretischer als auch in praktischer Hinsicht. Ferner

ist die Vorgehensweise bei der Bearbeitung des Themas kurz darzustellen und hinsichtlich der

einzelnen Teilprobleme auf die entsprechenden Kapitel zu verweisen, um dem Leser eine Orien-

tierung für die Lektüre zu geben.

Im Schlussteil sollen die Ergebnisse präsentiert werden. Dazu sind die gefundenen Ergebnisse

kurz zusammenzufassen, die eigene Arbeit kritisch zu würdigen und – sofern es das Thema er-

laubt oder auch verlangt – ein Ausblick auf die weitere Entwicklung oder auf Konsequenzen für

weitere Fragestellungen in Wissenschaft und/oder Praxis zu wagen.

Über den Aufbau des Hauptteils der Arbeit lassen sich keine klaren und verbindlichen Aussagen

treffen. Er ist abhängig vom konkreten Thema. Stets gilt jedoch: Eine schriftliche, wissenschaftli-

che Ausarbeitung ist keine Kommentierung oder ähnliches, die einfach mehr oder weniger will-

kürlich die einzelnen Aussagen zum Thema hintereinander reiht. Eine wissenschaftliche Arbeit ist

eine eigenständig formulierte und eigenständig gegliederte Darstellung, in welcher der Aufbau

des Gedankenganges selbst entwickelt wurde. Die einzelnen Aspekte sollten aufeinander auf-

bauen und zum Ergebnis oder den Ergebnissen des Arbeit hinführen, so dass ein geschlossener

Text entsteht, in dem die Überschriften und Gliederungspunkte lediglich der Orientierung dienen.

Aus der Gliederung des Hauptteils soll erkennbar sein, welche Schwerpunkte in der Arbeit gesetzt

werden. Ziel ist es, dass der Aufbau in sich geschlossen und logisch stringent ist.

5.2 LITERATURRECHERCHE

Bei der Literaturrecherche hilft zunächst die beim Einstieg in das Thema geleistete Vorarbeit: In

den Lehrbüchern und Überblicksaufsätzen finden sich in der Regel eine Fülle von weitergehenden

Hinweisen aus dem Schrifttum. Geht man diesen Nachweisen nach, finden sich wiederum viele

weitere Hinweise. Mittels dieses „Schneeballsystems“ ist es ein Leichtes, eine umfangreiche und

ausführliche Literaturliste zu erstellen.

Auf der so gefundenen und ausgewerteten Literatur baut die wissenschaftliche Arbeit auf und

berücksichtigt sie in einem qualitativ und quantitativ angemessenen Umfang.

Qualitativ angemessene Literaturauswahl bedeutet:

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− Verwendung aktueller wissenschaftlicher Zeitschriften und Monographien

− Verwendung themenspezifischer Fachliteratur

− Einarbeitung der jeweils aktuellsten Auflage

− grundsätzlich Verwendung von Primärquellen; Sekundärzitation ist nur zulässig, wenn das

zitierte Werk auch über die Fernleihe nicht in angemessener Zeit zu beschaffen ist

− Die Zitatstelle muss sich exakt auf das im Text Erklärte beziehen.

Eine quantitativ angemessene Literaturauswahl ist abhängig vom gewählten Thema. Für aktuelle

oder sehr spezifische Themen ist Literatur nicht in einem solchen Maß vorhanden wie für be-

kannte oder allgemeine Themen. Als Faustregel gilt: Die Anzahl der verwendeten Quellen sollte

mindestens der Seitenzahl entsprechen.

Die verwendete Literatur sollte nicht unkritisch übernommen werden, sondern etwaige Wider-

sprüche sollten aufgedeckt und im Text herausgearbeitet werden. Abhängig von der Bedeutung

entsprechender Literaturhinweise für das Thema hat der Bearbeiter selbst zu den Abweichungen

Stellung nehmen.

5.3 LITERATURVERWALTUNG MIT „CITAVI“

An der Universität Kassel besteht die Möglichkeit, kostenlos auf das Literaturverwaltungspro-

gramm „Citavi“ zurückzugreifen. Mit Hilfe von „Citavi“ können Literaturlisten unter Windows

komfortabel verwaltet werden. Dabei unterscheidet das Programm zwischen drei verschiedenen

Programmteilen: Literaturverwaltung, Wissensorganisation und Aufgabenplanung.

In der Literaturverwaltung können Informationen zu einzelnen Titeln (Autor, Titel, Jahr, Verlag

usw.) beispielsweise per Eingabe der ISBN aus den für Citavi zugänglichen Datenbanken herun-

tergeladen werden, statt diese selber per Hand eingeben zu müssen. Zudem haben Sie die Mög-

lichkeit, jedem Titel eine eigene Beschreibung hinzuzufügen, eine Auswahl an Zitaten aus dem

jeweiligen Titel zu verwalten, den jeweiligen Titel betreffende Aufgaben zu definieren (z. B. „Le-

sen“), Standorte zu vermerken („Wo und unter welcher Signatur ist der Titel erhältlich“) und wei-

tere Zusätze (z. B. Sprache, Preis oder Anzahl an Seiten) zu ergänzen. Darüber hinaus können je-

dem Titel eigene Gedanken zugeordnet werden.

Die Wissensorganisation besteht darin, diese ausformulierten Gedanken und die einzelnen Zitate

in selbst definierbare Kategorien einzusortieren und sie somit z. B. an die Gliederung Ihrer Haus-,

Studien-, Diplom- oder Doktorarbeit anzupassen. Dadurch behalten Sie stets den Überblick, an

welcher Stelle Sie welches Zitat einbinden wollten.

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Die den einzelnen Titeln in der Literaturverwaltung zugewiesenen Aufgaben werden in der Auf-

gabenplanung aufgelistet. Sie können die Aufgaben nach bestimmten Kriterien (Aufgabentyp,

Wichtigkeit, Arbeitsstand usw.) filtern oder sortieren und diese bearbeiten, ergänzen oder lö-

schen.

Die Vorteile des Programms liegen dabei insbesondere in folgenden Möglichkeiten der Nutzung:

– umfangreicher Datenimport: Direktimport aus ca. 300 Buchhandels- und Bibliothekskatalo-

gen, außerdem Import aus Fachdatenbanken, anderen Literaturverwaltungsprogrammen

(LiteRat, EndNote, Bibliographix, Visual Composer) und weiteren Formaten (z. B. BibTeX,

Microsoft Access und Excel, OpenOffice Calc) möglich

– Literatur-Recherche in Online-Datenbanken

– Such- und Auswahlfunktionen zum schnellen Auffinden von Titeln in umfangreicheren Lite-

raturlisten

– einzelnen Einträgen können spezielle Aufgabentypen (Ausleihen, Bewerten usw.), Zusätze

und Gedanken zugewiesen bzw. hinzugefügt werden

– literarische Werke können u.a. aus dem Programm heraus bei selbst ausgewählten Online-

Buchhandlungen bestellt werden

– automatische Erstellung von Literaturverzeichnissen für Dokumente aus Microsoft Word

und OpenOffice Writer

Die Vorteile der Nutzung eines solchen Literaturverwaltungsprogramms bei der Erstellung von

wissenschaftlichen Arbeiten liegen also klar auf der Hand, weil es die aufwändige Literaturver-

waltung (Aktualisierung, manuelle Erstellung von Literaturverzeichnissen etc.) ersetzt und syste-

matisch überprüft.

Da Citavi sehr intuitiv zu bedienen ist und zudem eine umfangreiche, illustrative Hilfefunktion

beinhaltet, hält sich die Einarbeitungszeit in Grenzen. Deshalb ist es durchaus lohnenswert, das

Literaturverwaltungsprogramm bei der Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten zu benutzen.

Technisch erfordert das Programm unter Windows folgende Voraussetzungen:

– Microsoft Windows 98 SE, ME, 2000 (ab Service Pack 3), XP (ab Service Pack 2) oder Server 2003

– Betriebssystem: Windows XP ab SP 2, Vista, Windows Server 2003

– Framework: Microsoft .NET Framework 2.0 (wird ggf. automatisch mitinstalliert) oder .NET Framework 3.0

– Prozessor Pentium IV; Arbeitsspeicher mind. 192 MB

– Speicherplatz: ca. 50 MB für das Programm; zusätzlicher Speicherplatz für Projektdatenban-ken mind. 20 MB

Sie können die Software hier kostenlos downloaden: http://educampus.uni-kassel.de/?p=348

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5.4 ZEITMANAGEMENT

Das Zeitmanagement ist bei einer wissenschaftlichen Ausarbeitung besonders wichtig.

Das sorgfältige Recherchieren und Bibliografieren von Quellen und Sekundärliteratur nimmt eini-

ge Tage in Anspruch. Hier liegt schon die erste Verzögerungsmöglichkeit: Bücher können ausge-

liehen oder gar nicht in der Bibliothek vorhanden sein. Im ersten Fall merkt man sie vor, im zwei-

ten Fall schickt man eine Fernleihbestellung los – in beiden Fällen muss man warten.

Ist die Literatur dann vorhanden, ist das Lesen, Verarbeiten und Ordnen der Information der

nächste und wohl zeitintensivste Schritt. Hier bestimmt das individuelle Lesetempo den Zeitauf-

wand, der auch mangels Abschätzung nicht vernachlässigt werden darf. Das eigentliche Schrei-

ben selbst braucht dann in der Regel am wenigsten Zeit, aber auch hier gilt: langsam und sorgfäl-

tig zu arbeiten bringt mehr. Mehr als zwei bis vier Seiten Text pro Tag sind auch für geübte

Schreiber meist nicht erreichbar.

Sinnvoll ist es häufig, nicht mit der Einleitung zu beginnen, da diese einen Überblick über den Ge-

samttext erfordert (den es zu Beginn ja noch gar nicht gibt). Außerdem hilft die Strategie, die Ein-

leitung erst zum Schluss zu verfassen, über die Schwierigkeit des 1. Satzes hinweg – häufig

scheint der Anfang eines Textes besonders schwer zu formulieren zu sein. Dann fangen Sie ein-

fach mit dem zweiten Absatz an!

Wichtig ist außerdem, sich für die Endkorrekturen nochmals genug Zeit zu nehmen. Das gilt zum

einen für die formalen Vorgaben der Arbeit; aber auch der Text (und natürlich die Fußnoten!)

selbst sollte nochmals sorgfältig überarbeitet und ggf. verbessert werden, wenn die Arbeit inhal-

tlich fertig gestellt ist. Diese Aufgaben benötigen etwa zwei bis drei Tage. Sinnvoll ist es schließ-

lich auch, vor der Abgabe z.B. von einem Dritten die fertige Arbeit lesen zu lassen (und gegebe-

nenfalls Korrekturen nachzutragen), da man zur eigenen Arbeit oft die erforderliche Distanz nicht

mehr aufbauen kann. Lesen Sie die Arbeit in jedem Fall zweimal Korrektur: Einmal strikt unter

formalen, einmal strikt unter inhaltlichen Kriterien.

5.6 VERWENDEN VON LOGOS

Die Verwendung der Logos der Universität Kassel und des Instituts für Berufs- und Wirt-

schaftspädagogik ist, z.B. auf Titel- oder Deckblättern, grundsätzlich erlaubt. Logos können aller-

dings den Eindruck entstehen lassen, dass es sich bei der Arbeit z. B. um ein offizielles Dokument

der Universität oder des Instituts handelt. Deshalb muss bei der Verwendung von Logos etc. in

jedem Fall deutlich gemacht werden, dass es sich bei der vorliegenden Arbeit um eine studen-

tische Arbeit handelt, die im Rahmen einer Vorlesung oder eines Seminars erstellt worden ist.

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6. WEITERFÜHRENDE LITERATUR

− Boeglin, Martha, Wissenschaftlich arbeiten Schritt für Schritt: gelassen und effektiv studie-

ren, Paderborn 2007, ISBN 978-3-8252-2927-6

− Eco, Umberto, Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt: Doktor-, Diplom-

und Magisterarbeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften, 12. Auflage, Heidelberg 2007,

ISBN 978-3-8252-1512-5

− Franck, Norbert / Stary, Joachim, Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens: eine praktische

Anleitung, 14. Auflage, Stuttgart 2008, ISBN 978-3825207243

− Theisen, Manual René, Wissenschaftliches Arbeiten: Technik - Methodik - Form, 13. Auflage,

München 2006, ISBN 978-3-8006-3358-6

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7. ANHANG

7.1. BEISPIEL TITELSEITE

Universität Kassel

Fachbereich 7 Institut für Berufsbildung

Name des Seminars Seminarverantwortlicher

Thema der Arbeit

Eingereicht von: Name, Vorname Anschrift Matrikelnummer Abgabedatum

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7.2. BEISPIEL EIDESSTATTLICHE VERSICHERUNG

Eidesstattliche Versicherung:

"Ich versichere, dass ich die vorliegende Arbeit ohne Hilfe Dritter und ohne Be-nutzung anderer als der angegebenen Quellen und Hilfsmittel verfasst und die den benutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Diese Arbeit hat meines Wissens in gleicher oder ähnli-cher Form noch keiner Prüfungsbehörde vorgelegen.

(Kassel, den ) (Unterschrift)