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Leitfaden zur Berufsausbildung Hinweise für Ausbildungsbetriebe

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Leitfaden zur BerufsausbildungHinweise für Ausbildungsbetriebe

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2 Inhalt

5 Vorwort

Tipps zur Bewerberauswahl7 Bewerbungsunterlagen8 Vorstellungsgespräch9 Betriebspraktikum

Vom Bewerber zum Lehrling11 Berufsausbildungsvertrag12 Ausbildungsvergütung12 Probezeit13 ÄrztlicheErstuntersuchung14 AnmeldungzurSozialversicherung15 Lohnsteuerkarte15 Aufenthalts-undArbeitserlaubnis16 AnmeldungbeiderBerufsschule16 BereitstellungderAusbildungsmittel16 Ausbildungsnachweis17 HinweisaufUnfallgefahren17 AushangvonGesetzen

Die ersten Tage in der Ausbildung19 Begrüßungsschreiben20 Begrüßung20 Einstellungsformalitäten20 VorstellungdesAusbildersundwichtigerRegelungen21 VorstellungderMitarbeiterundderbetrieblichenEinrichtungen21 InformationüberSicherheitsbestimmungen22 EinweisungindenArbeitsplatz22 InformationüberBerufsschuleundüberbetrieblicheLehrlingsunterweisung

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Während der Ausbildung25 ÄrztlicheNachuntersuchung25 AusbildungsordnungundbetrieblicherAusbildungsplan26 BesuchderBerufsschule26 ZwischenprüfungenundgestrecktesPrüfungsverfahren27 ÜberbetrieblicheLehrlingsunterweisung27 Vertragsänderungen28 VerkürzungderAusbildungszeit28 KündigungdesBerufsausbildungsverhältnisseswährendderProbezeit29 KündigungdesBerufsausbildungsverhältnissesnachderProbezeit30 Aufhebungsvertrag30 VorzeitigeZulassungzurGesellen-oderAbschlussprüfung31 VerlängerungderAusbildungszeit

Der erfolgreiche Ausbildungsabschluss33 BeendigungdesBerufsausbildungsverhältnisses33 DieGesellen-oderAbschlussprüfung34 VerlängerungderAusbildungszeitbeinichtbestandenerPrüfung35 WeiterbeschäftigungnachderBerufsausbildung35 Ausbildungszeugnis

Musterschreiben und KopiervorlagenAbmahnungAusbildungszeugnis(einfach/qualifiziert)AufhebungsvertragBeurteilungsbogen(Bewerbungsgespräch/Probezeit)Kündigung(Probezeit/fristlos)UnterweisungüberGefahrenUrlaubsbescheinigung

Inhalt

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Der„LeitfadenzurBerufsausbildung“isteineZusammenstellungwichtigerInformationen,dieimRahmenderAusbildungbeachtetwerdenmüssen.ErerhebtaufgrundseinerkomprimiertenFormkeinenAnspruchaufVollständigkeit.FürweitereInformationenstehtIhnendieAusbildungs-beratungIhrerHandwerkskammerzurVerfügung.

AusGründenderLesbarkeitwirdlediglichdieweiblicheodermänn-licheSchreibweiseverwendet.SiestehtstetsstellvertretendfürbeideBezeichnungen.

Gefördertdurch

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DieAusbildungjungerMenschenhatimHandwerkeinelangeTradition.Wirgebenunser Wissen und Können an die nächste Generation weiter, sichern damit dieZukunft unseres Wirtschaftsbereichs und erfüllen eine wichtige gesellschaftlicheAufgabe.

RundumdieAusbildungstellensichvieleFragenundesgibteinigeDingezubeach-ten.Der„LeitfadenzurBerufsausbildung“unterstütztSiedabeiundbegleitetSiemitTippsundHinweisenwährenddergesamtenAusbildung.

WirwünschenIhneneinglücklichesHändchenbeiderAuswahlIhresLehrlingsundvielErfolgbeiderAusbildung.

Vorwort

Dr. Lothar SemperHauptgeschäftsführer

Dipl.-Ing. Franz Xaver PeteranderlPräsident

Vorwort

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Tipps zur BewerberauswahlDie richtige Berufswahl ist eine wichtige Voraussetzung für den erfolg- reichen Verlauf der Berufsausbildung. Prüfen Sie daher die Motivation, die Eignung und die Neigung des Bewerbers für den gewählten Ausbildungs- beruf. Die Zeit, die Sie in die Bewerberauswahl investieren, ist gut angelegt.

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7Tipps zur Bewerberauswahl

AnschreibenWerten Sie das Anschreiben hinsichtlich seiner äußeren Form (Rechtschreibung,Aufbau) und seiner inhaltlichen Aussage aus. Achten Sie dabei auch auf dieMotivationdesJugendlichenfürdieBewerbung.

LebenslaufDerLebenslaufgibt instrukturierterFormdiewesentlichenLebensabschnittedesBewerberswiederundermöglichtdenAbgleichmitdenbeigefügtenUnterlagenwiezumBeispielZeugnissen.

ZeugnisseZeugnissegebenHinweisedarauf,inwelchenBereichendieStärkeneinesBewerbersliegen. Gute Ergebnisse beispielsweise in Mathematik oder in naturwissenschaft-lichen Fächern deuten auf die Fähigkeit zum logischen Denken und auf Abstrak-tionsvermögenhin;guteNoteninLernfächernwieErdkundeoderGeschichteweisenaufdenFleißeinesBewerbershin.GuteBeurteilungeninmusischenFächernsindZeicheneinerkreativ-künstlerischenBegabung.

BesondereAussagekraftbesitzenZeugnisbemerkungen,z.B.überdieInteressen,dasVerhaltenunddieMitarbeitdesJugendlichen.

Vermeiden Sie es jedoch, sich ausschließlich anhand der Noten ein Bild vomBewerberzumachen.AuchBewerbermitwenigergutenZensurenverfügenüberpraktische Fähigkeiten und soziale Kompetenzen, die in einer Ausbildung wichtigsind.

Bewerbungsunterlagen

AchtenSiebesondersaufPraktikaimLebenslauf.SiesindeinHin-weisaufdieMotivationunddasEngagementdesBewerbersfüreinenBeruf.

FallsSieeinenBewerbernichtberücksichtigenkönnen:BehaltenSiedasAnschreibenundsendenSiedierestlichenUnterlagenzurück.BedankenSiesichfürdieBewerbung,verzichtenSieaberaufeineBegründungIhrerAbsage.

VerlangenSienichtausdrücklicheinBewerbungsfoto,daesjedemBewerberfreigestelltist,sichmitoderohneBildzubewerben.PrüfenSiedeshalballeBewerbungenaufihrenInhalt–auchsolcheohneFoto.

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MitdenBewerbungsunterlagenhabenSiebereitsvielewichtigeInformationenüberden Bewerber erhalten. Nutzen Sie dasVorstellungsgespräch, um sich nun einenpersönlichenEindruckvonIhrempotentiellenLehrlingzuverschaffen:

n SehenSiedieBewerbungsunterlagenvordemGesprächnocheinmaldurch.n WählenSieeinengeeigneten,ruhigenRaumfürdasGespräch.n SchaffenSieeinelockereundzwangloseAtmosphäre.n VermeidenSieStörungenwährenddesVorstellungsgesprächs.n LegenSiesichFragenfürdasVorstellungsgesprächzurecht.

BeginnenSieambestenzunächstmitetwasSmallTalk,umdasEiszubrechenunddemBewerberdieNervositätzunehmen.SchaffenSieeineangenehmeGesprächs-atmosphäre,umoffeneundehrlicheAntwortenzuerhalten.

StellenSiekurze,klareFragenundvermeidenSieFragestellungen,diederBewerbernurmitJaoderNeinbeantwortenkann.FragenSiez.B.nachn LieblingsfächerninderSchule,n ungeliebtenSchulfächern,n Hobbys,FreizeitgestaltungundsportlicherBetätigung,n InteressenbeiKino,Fernsehen,imInternetusw.,n Gründen,warumsichderBewerbergeradefürdiesenAusbildungsberufundfür

diesenBetriebentschiedenhat,n Vorstellungen,diederBewerbermitdemBerufverbindet.

SprechenSiespezielleAspektean,diedieStelleunddenAusbildungsberufbetreffen.GehenSieindieserPhaseaufbesondereUmständeein,diedieAusbildungmitsichbringt(z.B.Arbeitszeiten,Samstagsarbeit,körperlicheAnforderungen,Berufsschul-standort oder auch Durchführungsort überbetrieblicher Maßnahmen mit gege-benenfallsauswärtigerUnterbringungimInternat).

VersuchenSiewährenddesGesprächskeinezustimmende,ablehnendeoderwer-tendeReaktionzuzeigen.

Eltern können insbesondere bei minderjährigen Bewerbern für Sie wichtigeAnsprechpartnerbeieventuell späterauftretendenSchwierigkeiten inderAusbil-dungsein.DaherkönnenSieerwägen,dieElterndeszukünftigenLehrlingsineinempersönlichenGesprächkennenzulernen.AuchwennsichkeineProblemewährendderAusbildungergeben,istderKontaktzumElternhausnützlich.

Vorstellungsgespräch

TreffenSieIhreEntscheidungerst,wennSiealleBewerberderenge-renAuswahlkennengelernthaben.

Tipps zur Bewerberauswahl

Vermeiden Sie Äußerungen, die ein Indiz für eine Benachteiligung darstel-len können. Fragen nach Schwangerschaft, Partei-, Religions- oder Gewerk-schaftszugehörigkeitodersexuellerOrientierungsindnichtzulässig.

EinBeurteilungsbogenhilftIhnenbeiderAuswahldesBewerbers.EineKopiervorlagefindenSiehintenimHeftoderalsPDFunterwww.hwk-bayern.de/ausbilderleitfaden.

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Wenn Sie einen Bewerber in die engere Auswahl genommen haben, können Siedurch ein Betriebspraktikum vor Abschluss des Berufsausbildungsvertrages fest-stellen, ob eine erfolgreiche Zusammenarbeit für die Dauer der Ausbildungszeitmöglicherscheint.

WennderBewerberbereitsPraktikaabsolviertundhierzuUnterlagenvorgelegthat,könnenSiedenBemerkungenderPraktikumsbetriebewertvolleHinweiseaufdieEignungfürdengewähltenAusbildungsberufunddasVerhaltendesJugendlichenimBetriebentnehmen.

Betriebspraktikum

Tipps zur Bewerberauswahl

WennSieeinPraktikumvor-schaltenmöchten,erhaltenSiebeiIhrerHandwerkskammerdasPraktikumsbegleitheft„MeinPraktikum“,dasSiedemBewerbervordemPraktikumaushändigenkönnen.EinedigitaleVersionfin-denSieunterwww.hwk-bayern.de/meinpraktikum.

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Vom Bewerber zum LehrlingBevor die Ausbildung beginnt, müssen Sie einige Dinge beachten: Berufs-ausbildungsvertrag, Erstuntersuchung und Beschäftigungsverbote nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz für Lehrlinge unter 18 Jahren, Sozial- versicherung, Berufsschule, Gesetzesaushänge im Betrieb und so weiter. Die folgenden Seiten helfen Ihnen dabei, nichts zu vergessen.

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11Vom Bewerber zum Lehrling

DerBerufsausbildungsvertragwirdzwischendemAusbildenden(Betrieb)unddemLehrlinggeschlossen.BeiminderjährigenLehrlingenmüssenauchdiegesetzlichenVertreterdenVertragunterzeichnen.

DerBerufsausbildungsvertragmussunverzüglichnachAbschluss,spätestensabervorBeginnderBerufsausbildungschriftlichniedergelegtwerden.StellenSiesicher,dass Sie alle gesetzlich vorgeschriebenen Vertragsinhalte berücksichtigen. DieVordruckeIhrerzuständigenHandwerkskammerhelfenIhnendabei.

In den Berufsausbildungsvertrag müssen alle wesentlichen Vereinbarungen auf-genommenwerden.

SprechenSiebeiAbschlussdesBerufsausbildungsvertragesmitdemLehrlingundden Eltern die aufgeführten Bestimmungen durch, insbesondere die Rechte undPflichtenderbeidenVertragspartner.

Der vollständig ausgefüllte und unterschriebene Berufsausbildungsvertrag mussspätestensvorBeginnderAusbildungandiezuständigeHandwerkskammeroderInnung/Kreishandwerkerschaftgeschicktwerden.DortwerdendieVertragsinhaltegeprüftundvonderHandwerkskammerindasVerzeichnisderBerufsausbildungs-verhältnisse(„Lehrlingsrolle“)eingetragen.

AllgemeineFragenrundumdieAusbildung(Ausbildungsberechtigung,Verkürzungder Ausbildungszeit etc.) klären die Ausbildungsberater der HandwerkskammergernemitIhnenineinempersönlichenGespräch.

Berufsausbildungsvertrag

NutzenSieden„Lehrvertragonline“.ÜbereinenLinkaufderInternetseiteIhrerHandwerks-kammerwerdenSieSchrittfürSchrittbeimErstellendesBerufs-ausbildungsvertragesbegleitet.Ausdrucken,unterschreiben,abschicken,fertig!

VorVertragsabschlussmüssenSiedemBewerberallebekanntenUmständeoffenlegen,dieeinererfolgreichenBerufsausbildungimWegestehenkönn-ten (z. B. drohende Insolvenz, Probleme bei der Eignung der Ausbildungs-stätte).WenndiesnichtgeschiehtundderLehrlingeinenSchadenerleidet,haterAnspruchaufSchadensersatz.

Vermeiden Sie es, im Berufsausbildungsvertrag alle Eventualitäten zubeschreiben.WendenSiesichimZweifelvorVertragsabschlussandieAusbil-dungsberatungIhrerHandwerkskammer.

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12 Vom Bewerber zum Lehrling

DerLehrlinghatdasRechtaufeineangemesseneVergütung,dieimLaufderAusbil-dungmindestensjährlichansteigt.

Finden (Entgelt-)Tarifverträge z. B. aufgrund einer Allgemeinverbindlichkeit derTarifverträge oder beiderseitiger Tarifbindung Anwendung auf das Ausbildungs-verhältnis,ist(mindestens)dietariflicheVergütungzuzahlen.UnterbeiderseitigerTarifbindungverstehtmandieMitgliedschaft inArbeitgeberverbandbzw. InnungeinerseitsundintarifschließenderGewerkschaftandererseits.ImÜbrigengilt:

LiegteineeinschlägigetariflicheRegelungvor,giltdietariflicheVergütungalsan-gemessen.

Bestehen keine tarifvertraglichen Regelungen, jedoch von der Innung bzw. demFachverbandempfohleneVergütungssätze,sinddieseSätzealsangemesseneVer-gütung anzusehen. Ändern sich die tariflichen Vergütungen oder die Verbands-empfehlungen, sind für die Frage der Angemessenheit die neuen Werte maß-gebend.ImErgebniskann–ohnedassdiesbeiVertragsschlussvorhersehbarwar–eineErhöhungderVergütungerforderlichwerden.

Zu Beginn der Berufsausbildung ist eine Probezeit vorgeschrieben. Die Probezeitbietet fürSieund IhrenLehrlingdieGelegenheit,sichbesserkennenzulernen.Siekönnen prüfen, ob der Lehrling für den gewählten Ausbildungsberuf geeignet istundsichindasbetrieblicheUmfeldunddieAbläufeeinfügenkann.

Ausbildungsvergütung

Probezeit

InformationenüberdieaktuellenVergütungenerhaltenSiebeidenSozialpartnernoderdenAusbil-dungsberaternIhrerHandwerks-kammer.

DasMindestlohngesetzfindetkeineAnwendung.

DieProbezeitbeträgtmindestenseinenundhöchstensvierMonate.WenndieProbezeitwegenKrankheitummehralseinDrittelunterbrochenwird,kannsiejedochumdenZeitraumderUnterbrechungverlängertwerden.

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13Vom Bewerber zum Lehrling

EineKopiervorlagefüreinenBeurteilungsbogenfindenSiehintenimHeftoderalsPDFunterwww.hwk-bayern.de/ausbilderleitfaden.

FalscheRücksichtnahmebeifestgestellterfehlenderEignungbzw.beinichtvorhan-denerNeigunghilftwederdemLehrlingnochIhnenunddemBetrieb.NachAblaufderProbezeitkanneinAusbildungsverhältnisvonIhrerSeitenurnochbeiVorliegeneineswichtigenGrundesgekündigtwerden.DasEndederProbezeitistalsoderent-scheidendeZeitpunkt,sichüberdieweitereZusammenarbeitklarzuwerden.

NehmenSiesichdaheretwasZeit,fallsIhnendieEntscheidungnichtleichtfällt.EinBeurteilungsbogenkanndabeihelfen,sichKlarheitzuverschaffen.

DieKündigungdesAusbildungsvertrageswährendderProbezeiterfolgtfrist-losundmussgrundsätzlichnichtbegründetwerden.

EinJugendlicherdarfnurbeschäftigtwerden,wennerinnerhalbderletzten14Mona-tevorEintrittindasBerufslebenvoneinemArztuntersuchtwurdeunddemArbeit-gebereineBescheinigungvorliegt.OhnedieseBescheinigungisteineEintragungindasVerzeichnisderBerufsausbildungsverhältnisse(Lehrlingsrolle)nichtmöglich.

BeiderärztlichenErstuntersuchunghandeltessichnichtumeinegesundheitlicheEignungsfeststellungfüreinenbestimmtenBeruf.DieBescheinigungdient Ihnenvielmehr zur Prüfung, ob unter Beachtung eventueller Beschäftigungsverbote(körperliche Einschränkungen, Allergien) eine Ausbildung in einem bestimmtenBerufoderBetriebsinnvollist.

Berechtigungsscheine für die Untersuchung werden von der zuletzt besuchtenSchuleausgegebenodersindbeimGewerbeaufsichtsamterhältlich.

BeivolljährigenLehrlingenentfälltdieärztlicheErstuntersuchung.

Ärztliche Erstuntersuchung

DerJugendlichehatdiefreieArztwahl,dieUntersuchungistfürJugendlicheundfürAusbildungsbetriebekostenlos.

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14 Vom Bewerber zum Lehrling

Der Lehrling unterliegt mit Beginn der Ausbildung der Sozialversicherungspflicht(Kranken-,Renten-,Arbeitslosen-,Pflege-undUnfallversicherung).

Die Anmeldung für die Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Pflege-versicherung erfolgt durch den Ausbildungsbetrieb (nach Vorlage des Sozial-versicherungsausweises) bei der gewählten Krankenkasse. Sie muss grundsätz-lichmitdererstenEntgeltabrechnungerfolgen,spätestensjedoch6WochennachBeginnderAusbildung.

Für die Versicherung in der gesetzlichen Unfallversicherung ist eine namentlicheAnmeldungdesBeschäftigtennichterforderlich.DerArbeitgebermusslediglichdasgezahlteArbeitsentgeltimLohnnachweisandieBerufsgenossenschaftmelden.

Der Ausbildungsbetrieb trägt die gesamten Sozialversicherungsbeiträge zurKranken-,Renten-,Pflege-undArbeitslosenversicherungalleine,wenndiemonat-licheAusbildungsvergütungdieGeringverdienergrenzevonderzeit325Euro(StandAugust2016)nichtübersteigt.

LiegtdieAusbildungsvergütungüberdiesemBetrag,werdendieBeiträgederzeitca.jeweilszurHälftevomAusbildungsbetriebundvomLehrlinggetragen.

Die Beiträge zur gesetzlichen Unfallversicherung bringt der Ausbildungsbetriebunabhängig von der Höhe der Ausbildungsvergütung alleine auf. Der Unfall-versicherungsschutz beginnt mit der Aufnahme der Berufsausbildung im Betrieb.Eine namentliche Anmeldung des Lehrlings zur gesetzlichen Unfallversicherung(Berufsgenossenschaft)istinderRegelnichtnotwendig.

Anmeldung zur Sozialversicherung

ZurbesserenBekämpfungderSchwarzarbeitmüssenArbeitgeberinbestim-menBranchenspätestensbeiAufnahmedesBeschäftigungsverhältnisseseineSofortmeldungandieDatenstellederTrägerderRentenversicherungmachen.Informationen erhalten Sie unter www.deutsche-rentenversicherung.deunter dem Schlagwort „Sofortmeldung“. Für Betriebsinhaber, BeschäftigteundLehrlingebesteht indiesenBrancheneineMitführungspflicht fürAus-weispapiere.

www.deutsche-rentenversicherung.deunterdemSchlagwort„Sofort-meldung“.

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15Vom Bewerber zum Lehrling

Die Lohnsteuerkarte wurde abgeschafft und zum 1. Januar 2013 durch die soge-nanntenElektronischenLohnSteuerAbzugsMerkmale(ELStAM)ersetzt.BeiELStAMhandelt es sich um die Angaben, die bislang auf derVorderseite der Lohnsteuer-karte eingetragen waren (zum Beispiel Steuerklasse, Zahl der Kinderfreibeträge,Freibetrag,Kirchensteuerabzugsmerkmal).

KlärenSiebeiBewerberndieStaatszugehörigkeitanhanddesAusweisesoderReise-passes.

Bewerber aus der Europäischen UnionSeitdem1.Januar2014könnenStaatsangehörigeallerEU-Staatenausgebildetwerden.

Bewerber aus DrittstaatenBei Bewerbern aus Drittstaaten muss dem Ausbildungsbetrieb vor Beginn derAusbildung die gültige „Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis“ (Aufenthaltstitel zurAusübungeinerBeschäftigung)vorliegen.EinVerstoßkannmithohenGeldstrafengeahndetwerden.

Asylbewerber/geduldete PersonenBei Bewerbern aus diesem Personenkreis gibt es zudem einige wichtige Punkte zubeachten,dasichgesetzlicheRegelungendiesbezüglichhäufigändern.Beispielsweisemuss ein Ausbildungsabruch unverzüglich der zuständigen Ausländerbehörde mit-geteiltwerden,daseit1.August2016ansonstenGeldbußenvonbiszu30.000Eurodrohen.Nehmen Sie im Zweifelsfall Kontakt mit den zuständigen Ausländerbehör-denoder IhrerHandwerkskammerauf,umsichüberaktuellgültigeRegelungenzuinformieren.

Lohnsteuerkarte

Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis

KopierenSiedie„Aufenthalts-undArbeitserlaubnis“undbewahrenSiediesewährenddergesamtenAusbildungszeitauf.

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16 Vom Bewerber zum Lehrling

Die Berufsschule ist der Partner der Ausbildungsbetriebe im dualen Berufsaus-bildungssystem.MeldenSieIhrenLehrlingunmittelbarnachAbschlussdesBerufs-ausbildungsvertragesbeiderzuständigenBerufsschulean.DorterfahrenSiezumBeispielauch,wannderUnterrichtstattfindet.

Der schriftliche Ausbildungsnachweis (früher „Berichtsheft“) dient der zeitlichenundsachlichenDokumentationdesAusbildungsablaufs.

AlsAusbildungsbetriebmüssenSien denAusbildungsnachweisbeiAusbildungsbeginnkostenloszurVerfügungstellen,n währendderAusbildungszeitdieMöglichkeitgeben,diesenzuführenundn denAusbildungsnachweisregelmäßigkontrollieren.

Der Ausbildungsnachweis kann auch elektronisch geführt werden und zählt zudenZulassungsvoraussetzungenfürdieGesellen-oderAbschlussprüfung.Unvoll-ständige oder fehlende Ausbildungsnachweise können eine Nichtzulassung zurFolgehaben.

Der Ausbildungsbetrieb muss die Ausbildungsmittel, die zur Berufsausbildunginklusive der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung und zum Ablegen vonZwischen-, Gesellen- oder Abschlussprüfungen erforderlich sind, kostenlos zurVerfügung stellen. Gemeint sind damit insbesondere Werkzeuge, Bücher undWerkstoffe.Diesgiltauchdann,wenndiePrüfungerstnachBeendigungdesBerufs-ausbildungsverhältnissesstattfindet.

Anmeldung bei der Berufsschule

Ausbildungsnachweis

Bereitstellung der Ausbildungsmittel

DieregionalzuständigeBerufs-schulefürIhrenAusbildungsberuferfahrenSiebeiderBezirksregie-rungoderbeiIhrerHandwerks-kammer.

BeiInnungenundKreishand-werkerschaftenerhaltenSieoftberufsspezifischeAusbildungs-nachweise,imInternetfindenSieaußerdemkostenloseVorlagen(beispielsweisebeidenHand-werkskammern).

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17Vom Bewerber zum Lehrling

Der Arbeitgeber hat allgemein eine Gefährdungsbeurteilung vorzunehmen, diesezudokumentieren,dieBefähigungderBeschäftigtenzurBeachtungvonSicherheitundGesundheitsschutzbeiderÜbertragungvonAufgabenzuberücksichtigen,beibesonderen Gefahren geeignete Maßnahmen zu treffen und Beschäftigte überSicherheitundGesundheitsschutzzuunterweisen.

Wer Jugendliche beschäftigt, hat besondere Pflichten. Er muss vor Beginn derBeschäftigung Jugendlicher und bei wesentlicher Änderung der Arbeitsbedin-gungen eine Gefährdungsbeurteilung vornehmen. Außerdem muss er geeigneteSchutzvorkehrungenundMaßnahmentreffenunddieJugendlichenvorBeginnderBeschäftigungüberdieUnfall-undGesundheitsgefahren,denensiebeiderBeschäf-tigungausgesetztseinkönnensowieüberdieEinrichtungenundMaßnahmenzurAbwendungdieserGefahreninformieren.

Jugendliche dürfen nicht bei gefährlichen Arbeiten beschäftigt werden, die bei-spielsweisediephysischeoderpsychischeLeistungsfähigkeitübersteigen.Ausnah-menbestehennur,wenneszumErreichendesAusbildungszielsnotwendigistundeinefachkundigeAufsichtdenSchutzdesJugendlichengewährleistet.

Die sogenannten Unterweisungen müssen Sie nach dem Jugendarbeitsschutz-gesetzmindestenshalbjährlichwiederholen.AuchwennsichwesentlicheArbeits-bedingungenändern,müssenSieerneutüberdieUnfall-undGesundheitsgefahreninformieren.

WennSieminderjährigeLehrlingeeinstellen,müssenSiedasJugendarbeitsschutz-gesetzunddieAnschriftderzuständigenAufsichtsbehördeimBetriebzurEinsichtaushängenundeinVerzeichnisderbeiIhnenbeschäftigtenJugendlichenführen.

Wenn Sie im Ausbildungsbetrieb regelmäßig mindestens drei Jugendliche unter18Jahrenbeschäftigen,musseinAushangüberBeginnundEndederregelmäßigentäglichenArbeitszeitundderPausenderJugendlichenangeeigneterStelleange-brachtwerden.

DarüberhinauskannderAushangvonweiterenGesetzen(z.B.Mutterschutzgesetz)vorgeschrieben sein. Bei der Klärung, welche Gesetze für Sie relevant sind, unter-stütztSiedieRechtsberatungderHandwerkskammer.

Hinweis auf Unfallgefahren

Aushang von Gesetzen

InformierenSiesichbeiIhrerzuständigenBerufsgenossen-schaftoderbeiIhremGewerbe-aufsichtsamt,wennSiewegenUmfangundInhaltdererforder-lichenUnterweisungeninIhremGewerkunsichersind.

EineKopiervorlagefürdieBestäti-gungdererfolgtenUnterweisungfindenSiehintenimHeftoderalsPDFunterwww.hwk-bayern.de/ausbilderleitfaden

DiejeweiligenGesetzestextefindenSieimInternetunterwww.gesetze-im-internet.de.VieleVerlagebietenaucheineSammlungallersogenanntenaushangpflichtigenGesetzean.

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Die ersten Tage in der AusbildungDer erste Eindruck zählt – das gilt auch für die Ausbildung. Das Verhältnis des neuen Lehrlings zum Ausbildungsbetrieb wird oft während der ersten Ausbildungstage bestimmt. Die sorgfältige Vorbereitung auf den Ausbildungsstart ist deshalb besonders wichtig.

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19Die ersten Tage in der Ausbildung

WennderersteTagderAusbildungnäherrückt,könnenSiedemzukünftigenLehr-lingalsZeichenderWertschätzungundumeventuelleNervositätabzubaueneinBegrüßungsschreibenschicken.

EinBegrüßungsschreibenkannwiefolgtaussehen:

Begrüßungsschreiben

An

Frau/Herrn MustermannMusterstraße XXXXXX Musterstadt

Musterstadt, den XX.XX.XXXX

Sehr geehrte(r) Frau/Herr Mustermann,

bald ist Ihr erster Ausbildungstag und wir, das ganze Team von Firmenname, freuen uns schon darauf, Sie dann bei uns begrüßen zu können.

Bestimmt sind Sie auch schon gespannt, was Sie während Ihrer Ausbildung zum/zur Ausbildungsberuf erwartet. Wir sind davon überzeugt, dass Sie bei uns alles lernen können, was zum erfolgreichen Abschluss der Ausbildung nötig ist und wir freuen uns darauf, diesen Weg gemeinsam mit Ihnen zu gehen.

Bitte kommen Sie am Wochentag, den Datum um Uhrzeit nach Adresse. Falls Sie noch Fragen haben, rufen Sie uns einfach unter Telefonnummer an.

Bis dahin wünschen wir Ihnen alles Gute!

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr(e) …

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20 Die ersten Tage in der Ausbildung

ZeigenSiedemneuenLehrlingamerstenTagIhreWertschätzung.EinepersönlicheBegrüßungdurchden„Chef“–inkleinenBetriebenmeisteineSelbstverständlich-keit–solltediesauchinmittlerenundgrößerenBetriebenzumAusdruckbringen.

Viele Dinge haben Sie sicherlich im Vorfeld bereits geklärt. Falls Sie noch Unter-lagenbrauchen,zumBeispieleinFotofürdiePersonalakten,könnenSiedasgleichzuBeginndeserstenTagesklären.

DerAusbilderistdiewichtigsteBezugspersonderkommendenAusbildungsjahre.

EristAnsprechpartnerbeieinerVielzahlvonThemen:n Arbeitszeit:Beginn,EndeundPausen,n Kleiderordnung,n Urlaubsregelung,n Ausbildungsvergütung:TerminundZahlungsweise,n RechtenundPflichtenausdemAusbildungsvertrag,n betrieblicheOrdnung(z.B.Rauchverbot),n ModalitätenbeieinerKrankmeldung,n Weisungsbefugnisse.

Der Ausbilder kann dem Lehrling den Ausbildungsnachweis überreichen und ihmdessenFunktionundFührungerklären.

Begrüßung

Einstellungsformalitäten

Vorstellung des Ausbilders und wichtiger Regelungen

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21Die ersten Tage in der Ausbildung

Bei einem gemeinsamen Rundgang durch den Ausbildungsbetrieb werden Kolle-genvorgestellt,mitdenenderneueLehrlingzusammenarbeitenwirdunddieihmgegenüberweisungsbefugtsind.

AußerdemlerntderLehrlingdiebetrieblichenEinrichtungenkennen:n Pausen-undEssensräume,n Umkleideräume,n sanitäreEinrichtungen.

Falls es in Ihrem Betrieb möglich ist, können Sie dem Lehrling einen Spind oderSchrankfürpersönlicheDingewiezumBeispielseinMobiltelefonzuweisen.

Interessant ist für Ihren neuen Lehrling sicherlich auch, wie er am besten zumArbeitsplatzgelangenkann.InformierenSieihndeshalbbeispielsweiseübern Verkehrsverhältnisse,n Parkplätze,n MitfahrgelegenheitbeianderenMitarbeitern.

SicherheitstehtanersterStelle.InformierenSiedaherüber:n Unfallverhütungsvorschriften mit Hinweis auf besondere Gefahrenstellen im

Betrieb,n Brandschutzvorschriften,n Schutzkleidung,n VerhaltenbeiUnfällen.

Stellen Sie Ihrem neuen Lehrling auch den Ersthelfer und den Sicherheitsbeauf-tragtenvor.

Vorstellung der Mitarbeiter und der betrieblichen Einrichtungen

Information über Sicherheitsbestimmungen

AmerstenTagistallesneu.Über-fordernSiedenLehrlingnichtundkonzentrierenSiesichaufdiewich-tigstenPersonenundInformatio-nen.SehrhilfreichsindschriftlicheBetriebsvereinbarungenetwazurArbeitszeitoderzumkorrektenVerhaltenimKrankheitsfalletc.,diedasGehörtenochmalsdoku-mentieren.

HaltenSiedieerfolgtenUnter-weisungenschriftlichfestundlassenSiedenLehrlingunter-schreiben.

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22 Die ersten Tage in der Ausbildung

WeisenSiedemLehrlingseinenvorbereitetenArbeitsplatzzu.

Dazugehörtauchn dieAushändigungderArbeitsmittel,n eineBeschreibungundEinführungindieTätigkeit,n dieAushändigungundErklärungderAusbildungsordnung,n eineEinweisungindieBedienungvonMaschinenundGeräten.

Die ersten Tage im Ausbildungsbetrieb sind der richtige Zeitpunkt, um über dieBedeutungderBerufsschuleunddenNutzenderüberbetrieblichenLehrlingsunter-weisung(ÜLU)zusprechen.

WeitereInformationenzurBerufsschuleundzurüberbetrieblichenLehrlingsunter-weisungfindenSieimnächstenKapitel.

Einweisung in den Arbeitsplatz

Information über Berufsschule und überbetriebliche Lehrlings- unterweisung

NutzenSiedenSchwungdesers-tenTagsundgebenSiedemneuenLehrlingdirekteinesorgfältigausgewählteundinteressanteAufgabe.

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23Die ersten Tage in der Ausbildung

Ihre Notizen

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Während der AusbildungUm den Ablauf der Ausbildung erfolgreich zu gestalten, sind Informationen zum Besuch der Berufsschule, die Anmeldung zu Prüfungen oder die über-betriebliche Lehrlingsunterweisung wichtig. Wenn der Vertrag geändert, aufgehoben oder eine Kündigung ausgesprochen wird, müssen ebenfalls einige Dinge beachtet werden.

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25Während der Ausbildung

EinJahrnachAufnahmedererstenBeschäftigungistderJugendlicheverpflichtet,demArbeitgebereineärztlicheBescheinigungüberdieNachuntersuchungvorzule-gen.

LegtderJugendlichedieBescheinigungnichtnachAblaufeinesJahresvor,mussihnderArbeitgeberunterHinweisaufdasgegebeneBeschäftigungsverbotschriftlichauffordern,dieBescheinigungvorzulegen.EineDurchschriftdiesesSchreibensgehtandiegesetzlichenVertreterunddenBetriebsrat.

BeizwischenzeitlichvolljährigenLehrlingenentfälltdieNachuntersuchung.

Die Berufsausbildung wird verbindlich nach der Ausbildungsordnung planmäßig,sachlichundzeitlichgegliedertdurchgeführt.DieAusbildungsordnungenthältdenAusbildungsrahmenplanundwirdvomRahmenlehrplanderBerufsschuleergänzt.

DieAusbildungsordnungmussdemLehrlingbeiAusbildungsbeginnausgehändigtwerden.

AufderGrundlagederAusbildungsordnungerstelltderAusbilderfürjedenLehrlingeineneinzelbetrieblichenAusbildungsplan,deraufdiespeziellenGegebenheitenimBetriebunddie individuelleLehrzeitabgestimmt istundsomitden tatsächlichenAblaufderAusbildungabbildet.

Ärztliche Nachuntersuchung

Ausbildungsordnung und betrieblicher Ausbildungsplan

DerJugendlichedarfnachAblaufvon14MonatennachAufnahmedererstenBeschäftigungnichtweiterbeschäftigtwerden,solangeerdieBescheinigungnichtvorlegt.

DieInhaltederAusbildungsordnungsinddieMindestanforderungen,dieinderAusbildungvermitteltwerdenmüssen.SiesindgleichzeitigGrundlagederGesellen-oderAbschlussprüfung.

WendenSiesichbeiFragenzumbetrieblichenAusbildungsplanandieAusbildungsberatungIhrerHandwerkskammer.Beifachbe-zogenenFragenkönnenAusbilderauchdenLehrlingswartderzuständigenInnungansprechen.

AusbildungsordnungenkönnenbeimBundesinstitutfürBerufsbil-dungunterwww.bibb.dekosten-loseingesehenundausgedrucktwerden.

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26 Während der Ausbildung

DieSchulpflichtinBayerndauertgrundsätzlichzwölfJahre.Siegliedertsichineineneunjährige Vollzeitschulpflicht und eine anschließende dreijährige Berufsschul-pflicht.

FürdieZeitderAusbildungistderLehrlinginderRegelberufsschulpflichtig,höch-stensjedochbiszumEndedesSchuljahres,indemerdas21.Lebensjahrvollendet.

DerAusbildungsbetriebistverpflichtet,denschulpflichtigenLehrlingzurTeilnahmeamBerufsschulunterrichtanzuhaltenundfreizustellen.BeiberufsschulberechtigtenLehrlingenwirdderSchulbesuchinderRegelmitdemLehrvertragvereinbart.

In vielen Ausbildungsberufen legt der Lehrling während der Ausbildung eineZwischenprüfung entsprechend der Ausbildungsordnung ab. Der Ausbildungs-betriebmussdenLehrlingzurTeilnahmeanderZwischenprüfungfreistellen.

In vielen Berufsfeldern wird mittlerweile eine sogenannte „gestreckte Gesellen-oder Abschlussprüfung“ durchgeführt. Das gestreckte Prüfungsverfahren lässtdieLeistungenvonTeilIderGesellen-oderAbschlussprüfungzueineminderAus-bildungsordnungfestgelegtenAnteilindasPrüfungsergebniseinfließen.EsfindetkeineklassischeZwischenprüfungmehrstatt.

Besuch der Berufsschule

Zwischenprüfungen und gestrecktes Prüfungsverfahren

Von der Berufsschulpflicht gibt es auch Ausnahmen. Beispielsweise habenjunge Menschen mit Hochschulzugangsberechtigung (Abitur) die Schul-pflichtinBayernerfülltundsindnurnochberufsschulberechtigt.ImZweifelwendenSiesichandieBerufsschuleoderIhreHandwerkskammer.

DieVolljährigkeitistfürdieSchulpflichtnichtrelevant.

DieTeilnahmeanderZwischenprüfungistZulassungsvoraussetzungfürdieGesellen-oderAbschlussprüfung.

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27Während der Ausbildung

DieAusbildungimBetriebwirdinvielenAusbildungsberufendurchdieüberbetrieb-licheLehrlingsunterweisungergänzt.DerAusbildungsbetriebmussdenLehrlingzurTeilnahmeanderüberbetrieblichenUnterweisungfreistellenunddieKostenfürdieTeilnahmedaranübernehmen.

DieüberbetrieblicheLehrlingsunterweisungn gewährleisteteinebreiteGrundausbildung,n vervollständigtdiebetrieblicheAusbildung,n gleichteventuelleSpezialisierungenderBetriebeausundn stellteineAnpassungantechnischeundwirtschaftlicheVeränderungensicher.

WesentlicheÄnderungendesBerufsausbildungsvertragesmüssenderHandwerks-kammerunverzüglichschriftlichmitgeteiltwerden,dazugehörtbeispielsweisen die vorzeitige Beendigung des Lehrverhältnisses durch Kündigung oder durch

einenAufhebungsvertrag,n dieVerlängerungdesLehrverhältnissesz.B.aufVerlangendesLehrlingswegen

nichtbestandenerPrüfung,n dieUnterbrechungdurchElternzeit,n AuslandsaufenthaltevonmehralsvierWochenimRahmenderAusbildung,n eineÄnderungderKontaktdatenbeiBetrieboderLehrling,n derWechseldesAusbildersodern derWechselderFachrichtung,desSchwerpunktesoderderWahlqualifikation.

Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung

Vertragsänderungen

DieüberbetrieblicheLehrlingsunterweisungistkeinfreiwilligesAngebotanAusbildungsbetriebeundLehrlinge,sondernverpflichtenderBestandteilderBerufsausbildung.

EinenaktuellenÜberblicküberdiefürIhrenAusbildungsberufvor-geschriebenenüberbetrieblichenLehrgängeerhaltenSievonIhrerHandwerkskammer.

Mittlerweileistesteilweisemög-lich,Vertragsänderungenauchonlinevorzunehmen.Informa-tionenzumdigitalenVerfahrenerhaltenSiebeiIhrerHandwerks-kammer.

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28 Während der Ausbildung

DiereguläreAusbildungszeitkannbeigegenseitigemEinverständnisunterbestimm-tenVoraussetzungenbereitsbeiAbschlussdesLehrvertrages,alsovorBeginnderAusbildungverkürztwerden(z.B.AbituroderabgeschlosseneBerufsausbildung).

Vorausbildungszeiten wie z. B. ein Berufsgrundschuljahr oder der Besuch einerBerufsfachschulekönnenaufdieAusbildungszeitangerechnetwerden.

EineVerkürzungnachBeginnderAusbildungistmöglich,wennderLehrlingsowohlinderbetrieblichenAusbildungalsauchinderBerufsschuleguteLeistungenzeigt.Dafür ist ein gemeinsamer Antrag des Lehrlings und des Ausbildungsbetriebesnotwendig.

In allen Fällen muss ein gemeinsamer Antrag von Betrieb und Lehrling gestelltwerden.DiezuständigeHandwerkskammerentscheidetsowohlvoralsauchnachBeginnderAusbildungüberdieVerkürzungoderAnrechnung.

WährendderProbezeitkannderLehrvertragjederzeit,fristlosundohneAngabevonGründengekündigtwerden.DiesgiltsowohlfürdenLehrlingalsauchdenBetrieb.Die Kündigung muss schriftlich erfolgen, bei minderjährigen Lehrlingen muss dieKündigungdemgesetzlichenVertreterzugehen.

Verkürzung der Ausbildungszeit

Kündigung des Berufs- ausbildungsverhältnisses während der Probezeit

Die Richtlinien der zuständigen Handwerkskammer müssen beachtet wer-den.AnträgeundFormulareerhaltenSiebeiIhrerHandwerkskammer.

Ein Ausbildungsverhältnis kann auch schon nach Abschluss des Vertrages,aber noch vor Beginn der Lehre wieder gekündigt werden. Hier gelten die-selbenRegelungenwiebeiderKündigungwährendderProbezeit.

EineweitereMöglichkeit,dieAusbildungszeitzuverkürzen,bietetdievorzeitigeAblegungderGesellen-oderAbschlussprüfung(sieheSeite30).

EineKopiervorlagefürdieKündigunginderProbezeitfindenSiehintenimHeftoderalsPDFunterwww.hwk-bayern.de/ausbilderleitfaden.

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29Während der Ausbildung

EineKündigungdesAusbildungsverhältnissesnachAblaufderProbezeitistfürdenAusbildungsbetriebnurbeiVorliegeneineswichtigenGrundesmöglich.Einwich-tigerGrundistdanngegeben,wenndieFortsetzungdesAusbildungsverhältnissesunterBerücksichtigungallerUmständedesEinzelfallsbeiAbwägenderInteressenbeiderVertragsparteiennichtlängerzumutbarist.

FürdieKündigungmusseinwichtigerGrundvorliegen.GründefürdieKündigungdesLehrlingsdurchdenBetriebkönnenverhaltensbedingt,personenbedingtoderbetriebsbedingt sein. Beispiele hierfür sind beharrlich unentschuldigtes Fehlen inderBerufsschuleodereineBetriebsstilllegung.

VoreinerfristlosenKündigungwegenFehlverhaltensmussderLehrlinginallerRegelvorherunterAndrohungderKündigungfürdenWiederholungsfallabgemahntwor-densein.

BeiJugendlichenmussdieKündigungdengesetzlichenVertreternzugehen.Inderfristlosen,schriftlichenKündigungmüssendiewichtigenGründefürdieKündigungangeführtwerden.DiefristloseKündigungmussunverzüglich,spätestensinnerhalbvonzweiWochennachBekanntwerdendeswichtigenKündigungsgrundeserfolgen.EinenachdieserFristerfolgteKündigungistunwirksam.

Kündigung des Berufs- ausbildungsverhältnisses nach der Probezeit

Ausbildungsverhältnisse können nach der Probezeit grundsätzlich nichtordentlich,sonderndurchdenAusbildungsbetrieboderdenLehrlingnurfrist-losgekündigtwerden.AlsAusnahmedavonkannderLehrlingmiteinerFristvonvierWochenkündigen,umjeglicheBerufsausbildungaufzugebenodersichfüreineandereBerufstätigkeitausbildenzulassen.DieKündigungmussimmerschriftlicherfolgen.

EsempfiehltsichinjedemFall,voreinerKündigungdieBeratungundVermittlungdurcheinenAusbil-dungsberaterderHandwerkskam-meroderdenLehrlingswartderInnunginAnspruchzunehmen.

MahnenSieausGründendesNachweisesinjedemFallschrift-lichab.

EineKopiervorlagefürdieAbmahnungundfürdiefrist-loseKündigungfindenSiehintenimHeftoderalsPDFunterwww.hwk-bayern.de/ausbilderleitfaden.

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30 Während der Ausbildung

Eine Aufhebung des Berufsausbildungsverhältnisses ist jederzeit, auch in Fällen,indeneneineKündigungz.B.aufgrundbesondererKündigungsschutzregelnunzu-lässigwäre,inbeidseitigemEinvernehmenmöglich.

Esempfiehltsich,umeineAnfechtungwegenfehlenderAufklärungzuvermeiden,demLehrlingdieBedeutungderAufhebungausführlichzuerläutern.ZurAufklärunggehörtderHinweis,dassernichtverpflichtet ist,einemAufhebungsvertragzuzu-stimmen.ZudemmussderLehrlingbeibesonderenKündigungsschutzvorschriften(z.B.Mutterschutz)aufgeklärtwerden,dasseineKündigungunzulässigwäre.

DerAufhebungsvertragmuss,umwirksamzusein,schriftlichgeschlossenwerden.Bei minderjährigen Lehrlingen muss er von dessen gesetzlichenVertretern unter-zeichnetseinbzw.bedarferihrerZustimmung.

Sofern sich Betrieb und Lehrling einvernehmlich geeinigt haben, braucht derBetriebsratnichtangehörtzuwerden.

BeigutenLeistungenimBetriebundinderBerufsschulekannderLehrlingbereitsinderRegelsechsMonatevorseinemregulärenPrüfungsterminzurPrüfungzuge-lassen werden. Die vorzeitige Zulassung sollte rechtzeitig bei der zuständigenHandwerkskammer beantragt werden, die Entscheidung trifft der Prüfungsaus-schuss.DasAusbildungsverhältnisendetmitdemvorzeitigenBestehenderPrüfung.

Aufhebungsvertrag

Vorzeitige Zulassung zur Gesellen- oder Abschlussprüfung

Eine Kopie des Aufhebungsvertrages muss unverzüglich (ggf. über die zu-ständige Kreishandwerkerschaft oder Innung) an die Handwerkskammergesendetwerden.

DieRichtlinienderjeweilszuständigenHandwerkskammermüssenbeachtetwerden.

LassenSiesichdieAufklärungschriftlichbestätigen.

EineKopiervorlagefüreinenAufhebungsvertragfindenSiehintenimHeftoderalsPDFunterwww.hwk-bayern.de/ausbilderleitfaden.

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31Während der Ausbildung

Wennabzusehenist,dassderLehrlingaufgrundbesondererUmstände(z.B.langeKrankheit) das Ausbildungsziel in der vorgesehenen Zeit nicht erreicht, kann derLehrling bei der Handwerkskammer die Verlängerung der Ausbildungszeit be-antragen.DerAusbildungsbetriebwirdzudiesemAntraggehört.

Verlängerung der Ausbildungszeit

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Der erfolgreiche AusbildungsabschlussDamit man auf der Zielgeraden nicht stolpert, müssen noch einige Dinge beachtet werden. Danach steht der Beschäftigung Ihres Lehrlings als frisch ausgebildete Fachkraft nichts mehr im Wege.

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33Der erfolgreiche Ausbildungsabschluss

DerBerufsausbildungsvertragistrechtlichgeseheneinbefristeterVertrag,dermitAblauf der vereinbarten Ausbildungszeit endet. Das Lehrverhältnis endet auto-matisch vorzeitig mit Bekanntgabe des bestandenen Prüfungsergebnisses derGesellen-oderAbschlussprüfung,wennderPrüfungsbescheidbereitsvorAblaufdesregulärenVertragsendesimLehrvertragzugeht.

ZurGesellen-oderAbschlussprüfungwirdzugelassen,n wer die Ausbildungszeit zurückgelegt hat oder wessen Ausbildungszeit nicht

späteralszweiMonatenachdemPrüfungsterminendet,n wer an der vorgeschriebenen Zwischenprüfung teilgenommen und die vor-

geschriebenenAusbildungsnachweise(Berichtsheft)geführthatundn wessen Ausbildungsverhältnis in das Verzeichnis der Berufsausbildungs-

verhältnisse(Lehrlingsrolle)eingetragenist.

Aufgrund der Vereinbarungen im Lehrvertrag ist der Ausbildungsbetrieb ver-pflichtet, den Lehrling mit dessen Einverständnis zur Prüfung anzumelden. DieAnmeldungerfolgtschriftlichbeiderdurchführendenStelle–jenachAusbildungs-berufistdasdieHandwerkskammeroderdieInnung.

Beendigung des Berufs- ausbildungsverhältnisses

Die Gesellen- oder Abschlussprüfung

FindetdieerstmöglichePrüfungerstnachAblaufdesvertraglichfestgelegtenAusbildungsendesstatt,mussderLehrlingbisdahinnichtweiterbeschäftigtwerden.

DiePrüfungsgebührträgtderAusbildungsbetrieb.

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34 Der erfolgreiche Ausbildungsabschluss

BestehtderLehrlingdieGesellen-oderAbschlussprüfungnicht,endetdieBerufs-ausbildunggrundsätzlichmitAblaufdervereinbartenAusbildungszeit.DerLehrlingkannaberdieVerlängerungseinesBerufsausbildungsverhältnissesbiszurnächst-möglichenWiederholungsprüfungverlangen.

EineVerlängerungistauchmöglich,wenneinzelnePrüfungsteilenichtbestandenwurden oder wenn der Lehrling wegen krankheitsbedingter ArbeitsunfähigkeitnichtinderLagewar,anderPrüfungteilzunehmen.DieHandwerkskammermusshierüberunverzüglichbenachrichtigtwerden.

Besteht der Lehrling die erste Wiederholungsprüfung nicht und stellt er einenerneuten Antrag auf Verlängerung, so verlängert sich das Berufsausbildungs-verhältnisbiszurzweitenWiederholungsprüfung.

ImgestrecktenPrüfungsverfahrenkanndieVerlängerungerstnachAbschlussdergesamtenPrüfung(Teil1und2)beantragtwerden.

Verlängerung der Ausbildungszeit bei nicht bestandener Prüfung

BeiallenVerlängerungengilteineGrenzefürdieGesamtverlängerungszeitvonhöchstenseinemJahr.FürdenBeginndesVerlängerungszeitraumsistdasEndederursprünglichenAusbildungszeitmaßgebend.

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35Der erfolgreiche Ausbildungsabschluss

Grundsätzlich gibt es keine Verpflichtung, einen Lehrling nach der Ausbildungweiterzubeschäftigen,anderetarifvertraglicheRegelungensindallerdingsmöglich.AucheinLehrlingunterliegtkeinerrechtlichenVerpflichtung,nachderAusbildungimAusbildungsbetriebzubleiben.

WirdeinLehrlingjedochnachbestandenerGesellen-oderAbschlussprüfungstill-schweigend weiterbeschäftigt, so gilt ein Arbeitsverhältnis auf unbestimmte Zeitalsbegründet.Dabeireichtes,wennderLehrlingamerstenTagnacherfolgreicherPrüfungarbeitet,ohnedasshierübereineVereinbarungbesteht.

DerLehrlinghatbeiBeendigungdesBerufsausbildungsverhältnisseseinengesetz-lichenAnspruchaufeinschriftlichesZeugnis–auchwenner imgleichenBetriebweiterbeschäftigtwird.

Das einfache Zeugnis wird vom Ausbildungsbetrieb (Ausbildender und Ausbilder)erstelltundunterzeichnet.EsenthältAngabenüberdenAusbildungsberuf,dieAus-bildungsdauer,dasAusbildungszielsowiedieGesellen-oderAbschlussprüfungundüberdieerworbenenFertigkeiten,FähigkeitenundKenntnissedesLehrlings.

Weiterbeschäftigung nach der Berufsausbildung

Ausbildungszeugnis

Auf Verlangen des Lehrlings müssen auch Angaben über Verhalten und Leistungaufgenommenwerden(qualifiziertesZeugnis).

VerständigenSiesichmitIhremLehrlingrechtzeitigvorAusbil-dungsende,wieesweitergehensoll.EinanschließendesArbeits-verhältniskannjedochfrühestenssechsMonatevorAusbildungsen-degeschlossenwerden.

EineKopiervorlagefüreineinfachesundeinqualifiziertesArbeitszeugnisfindenSiehintenimHeftoderalsPDFunterwww.hwk-bayern.de/ausbilderleitfaden.

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Musterschreiben und KopiervorlagenRund um die Themen Beurteilungsbögen, Abmahnung, Kündigung, Aufhebungsvertrag oder Ausbildungszeugnis finden Sie hier nützliche Vordrucke, die sofort griffbereit sind.

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n Abmahnung(minderjährigerLehrling)n Abmahnung(volljährigerLehrling)n Aufhebungsvertragn Ausbildungszeugnis(einfach)n Ausbildungszeugnis(qualifiziert)n Beurteilungsbogen(Bewerbungsgespräch)n Beurteilungsbogen(Probezeit)n FristloseKündigung(minderjährigerLehrling)n FristloseKündigung(volljährigerLehrling)n KündigungProbezeit(minderjährigerLehrling)n KündigungProbezeit(volljährigerLehrling)n UnterweisungüberGefahrenn Urlaubsbescheinigung

Alle Vorlagen auch zum Download

www.hwk-bayern.de/ausbilderleitfaden

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Impressum

HerausgeberArbeitsgemeinschaftderbayerischenHandwerkskammernMax-Joseph-Straße480333MünchenTelefon0895119-0Telefax0895119-295info@hwk-bayern.dewww.hwk-bayern.de

V.i.S.d.P.Dr.LotharSemperHauptgeschäftsführer

DruckDruckereiVoglGmbH&Co.KGGeorg-Wimmer-Ring985604Zorneding

GestaltungarsliteraGmbHPhantasiestraße881827München

BildquellenHandwerkskammerEvaJüngerwww.argum.dewww.fotolia.com

StandMärz2017

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1) Das Muster betrifft ein Ausbildungsverhältnis mit einem minderjährigen Auszubildenden. Bei Minderjährigen ist die Abmahnung an den gesetzlichen Vertreter zu adressieren.

2) Bei Minderjährigen muss die Abmahnung dem gesetzlichen Vertreter zugehen.

Briefkopf Ausbildender, Anschrift

An

Frau/Herrn1) Ort, Datum

Anschrift

PLZ, Ort

Abmahnung

Sehr geehrte(r) Frau/Herr 1)

leider müssen wir feststellen, dass Ihre Tochter/Ihr Sohn am mit nachfolgend dargestelltem Verhalten ihre/seine Verpflichtungen aus dem Ausbildungsvertrag nicht ordnungsgemäß erfüllt hat (Was? Wann (Uhrzeit)? Wo?):

Diese Pflichtverletzung hatte folgende betriebliche Konsequenzen:

Wir fordern Ihre Tochter/Ihren Sohn eindringlich auf, künftig ihren/seinen Verpflichtungen aus dem Ausbildungsverhältnis ordnungsgemäß nachzukommen, andernfalls behalten wir uns vor, das Ausbildungs-verhältnis mit Ihrer Tochter/Ihrem Sohn außerordentlich fristlos zu kündigen.

Eine Durchschrift dieser Abmahnung werden wir zu den Personalakten nehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Unterschrift Ausbildender

Zusatz auf einer Kopie dieses Schreibens: Das Schreiben wurde mir im Original am ausgehändigt.

Unterschrift gesetzlicher Vertreter des Auszubildenden 2)

AbmahnungAusbildungsverhältnis mit einem minderjährigen Lehrling

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Briefkopf Ausbildender, Anschrift

An

Name Auszubildender Ort, Datum

Anschrift

PLZ, Ort

Abmahnung

Sehr geehrte(r) Frau/Herr Name Auszubildende(r)

leider müssen wir feststellen, dass Sie am mit nachfolgend dargestelltem Verhalten Ihre Verpflichtungen aus dem Ausbildungsvertrag nicht ordnungsgemäß erfüllt haben (Was? Wann (Uhrzeit)? Wo?):

Diese Pflichtverletzung hatte folgende betriebliche Konsequenzen:

Wir fordern Sie eindringlich auf, künftig Ihren Verpflichtungen aus dem Ausbildungsverhältnis ordnungsgemäß nachzukommen, andernfalls behalten wir uns vor, das Ausbildungsverhältnis außerordentlich fristlos zu kündigen.

Eine Durchschrift dieser Abmahnung werden wir zu den Personalakten nehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Unterschrift Ausbildender

Zusatz auf einer Kopie dieses Schreibens: Das Schreiben wurde mir im Original am ausgehändigt.

Unterschrift des Auszubildenden

AbmahnungAusbildungsverhältnis mit einem volljährigen Lehrling

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1) Aufhebungsverträge bedürfen zu ihrer Wirksamkeit der Schriftform. Die elektronische Form ist ausgeschlossen.2) Minderjährige werden durch ihre gesetzlichen Vertreter vertreten. Der Aufhebungsvertrag ist bei Minderjährigen von den gesetzlichen

Vertretern zu unterzeichnen.

Zwischen der Firma und Frau/Herrn

Name Ausbildender Name Auszubildender 2)

Anschrift Anschrift

PLZ, Ort PLZ, Ort

wird folgender Aufhebungsvertrag geschlossen:

§ 1 Beendigung des AusbildungsverhältnissesDie Vertragsparteien sind einig, dass das zwischen Ihnen bestehende Ausbildungsverhältnis mit Ablauf des

(Datum) auf Veranlassung des Ausbildenden/Auszubildenden endet.

§ 2 Pflichten, VergütungBis zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses wird der Vertrag beiderseits erfüllt. Die Vergütung wird bis zu dem in § 1 genannten Beendigungszeitpunkt vertragsgemäß abgerechnet und bezahlt.

§ 3 UrlaubDem Auszubildenden wird der ihm für das Jahr und das Jahr noch verbleibende Resturlaub von Arbeitstagen/Werktagen noch gewährt werden. / Wegen der vorzeitigen Beendigung des Ausbildungsverhältnisses konnte der Auszubildende den ihm zustehenden Resturlaub für das Jahr und das Jahr von Arbeitstagen/Werktagen nicht nehmen. Der Ausbildende zahlt deshalb eine Urlaubsabgeltung, die zu dem in § 1 genannten Beendigungszeit-punkt / zum fällig ist.

§ 4 ZeugnisDer Ausbildende verpflichtet sich, dem Auszubildenden ein wohlwollend formuliertes, qualifiziertes Ausbildungs-zeugnis zu erteilen, das sich auch auf das Verhalten und die Leistung des Auszubildenden erstreckt.

§ 5 Rückgabe von Firmenunterlagen und -gegenständenDer Auszubildende verpflichtet sich, dem Ausbildenden noch in seinem Besitz befindliche Firmenunterlagen und -gegenstände (Werkzeuge, Arbeitskleidung, Stundenzettel usw.) unverzüglich auszuhändigen.

§ 6 Sonstiges

Aufhebungsvertrag 1)

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1) Aufhebungsverträge bedürfen zu ihrer Wirksamkeit der Schriftform. Die elektronische Form ist ausgeschlossen.2) Minderjährige werden durch ihre gesetzlichen Vertreter vertreten. Der Aufhebungsvertrag ist bei Minderjährigen von den gesetzlichen

Vertretern zu unterzeichnen.

§ 7 Hinweis auf die Freiwilligkeit der Unterschrift unter diesen VertragDer Auszubildende ist darauf hingewiesen worden, dass das Ausbildungsverhältnis durch diesen Vertrag nur endet, sofern der Auszubildende den Vertrag unterschreibt, wozu er nicht verpflichtet ist.

§ 8 Aufklärungspflichten1. Der Ausbildende hat den Auszubildenden auf mögliche sozialrechtliche Nachteile in Verbindung mit diesem

Aufhebungsvertrag, insbesondere hinsichtlich des Bezugs von Entgeltersatzleistungen wie Arbeitslosengeld, hingewiesen. Verbindliche Auskünfte erteilen die Sozialversicherungsträger, insbesondere die Agenturen für Arbeit.

2. Der Auszubildende ist nach dem Gesetz zur Vermeidung einer Sperrzeit beim Arbeitslosengeld verpflichtet, sich spätestens 3 Monate vor der Beendigung des Ausbildungsverhältnisses durch diesen Vertrag persönlich bei der Agentur für Arbeit arbeitsuchend zu melden. Liegen zwischen der Kenntnis des Beendigungszeitpunktes und der Beendigung des Ausbildungsverhältnisses weniger als 3 Monate, hat die Meldung innerhalb von 3 Tagen nach Kenntnis des Beendigungszeitpunktes zu erfolgen. Zur Wahrung der Frist reicht eine fernmündliche Meldung aus, wenn die persönliche Meldung nach terminlicher Vereinbarung nachgeholt wird.

Weiterhin besteht die Notwendigkeit zu eigenen Aktivitäten bei der Suche nach einer anderen Beschäftigung.

§ 9 ErledigungsklauselDie Vertragsparteien sind einig, dass mit diesem Vertrag alle gegenseitigen Ansprüche aus dem Ausbildungsverhältnis und seiner Beendigung erledigt sind. Von dieser Ausgleichsklausel sind etwaige Ansprüche des Auszubildenden auf betriebliche Altersversorgung / nicht erfasst.

Damit sind alle Ansprüche, gleichgültig ob bekannt oder unbekannt und aus welchen Rechtsgründen, abgegolten.

§ 10 Vollständigkeit, Salvatorische Klausel1. Die Vertragsparteien sind einig, dass mit diesem Vertrag alle Punkte abschließend geregelt sind.2. Sollte eine Bestimmung des Vertrages ganz oder teilweise unwirksam sein oder werden, wird die Wirksamkeit der

übrigen Bestimmungen davon nicht berührt. Die Vertragsparteien verpflichten sich, anstelle der unwirksamen Bestimmung eine dieser Bestimmung möglichst nahekommende wirksame Regelung zu treffen.

Ort, Datum Ort, Datum

Unterschrift Ausbilder Unterschrift Auszubildender bzw. gesetzliche Vertreter 2)

Die vorzeitige Beendigung des Ausbildungsverhältnisses ist der Handwerkskammer unverzüglich – am besten unter Zusendung einer Kopie des Aufhebungsvertrages – mitzuteilen.

Seite 2 Aufhebungsvertrag 1)

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1) streichen, sofern nicht zutreffend

Briefkopf Ausbildender, Anschrift

Ausbildungszeugnis

Frau/Herr ,

geb. am in ,

wurde in der Zeit vom bis in unserem Betrieb in dem

staatlich anerkannten Ausbildungsberuf eines/r ausgebildet.

(Ausbildungsberuf)

Frau/Herr durchlief während der Ausbildung folgende Abteilungen: 1)

(auflisten, sofern zutreffend)

Dabei hat sie/er alle in der Ausbildungsordnung für die Berufsausbildung zur/zum (Ausbildungsberuf)

festgelegten Fertigkeiten und Kenntnisse erworben, so unter anderem:

(schwerpunktmäßige Darstellung entsprechend Ausbildungsordnung/Ausbildungsrahmenplan)

Frau/Herr hat das Ausbildungsziel erreicht.

Neben der betrieblichen Ausbildung nahm Frau/Herr an den vorgeschriebenen Ausbildungsmaßnahmen außerhalb der Ausbildungsstätte teil. 1)

Während ihrer /seiner Ausbildung besuchte Frau/Herr regelmäßig die Berufsschule.1)

Ort, Datum Unterschrift Ausbildender

Einfaches Ausbildungszeugnis

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1) streichen, sofern nicht zutreffend

Briefkopf Ausbildender, Anschrift

Ausbildungszeugnis

Frau/Herr ,

geb. am in ,

wurde in der Zeit vom bis in unserem Betrieb in dem

staatlich anerkannten Ausbildungsberuf eines/r ausgebildet.

(Ausbildungsberuf)

Frau/Herr durchlief während der Ausbildung folgende Abteilungen: 1)

(auflisten, sofern zutreffend)

Dabei hat sie/er alle in der Ausbildungsordnung für die Berufsausbildung zur/zum (Ausbildungsberuf)

festgelegten Fertigkeiten und Kenntnisse erworben, so unter anderem:

(schwerpunktmäßige Darstellung entsprechend Ausbildungsordnung/Ausbildungsrahmenplan)

Alle Fertigkeiten und Kenntnisse beherrscht sie/er sehr gut.

(weitere Angaben über die Leistung, insbes. Ausbildungsbereitschaft, Ausbildungsbefähigung, Lern- und Arbeitsweise, Arbeitserfolg und zusam-menfassende Leistungsbeurteilung, und über das Verhalten der/des Auszubildenden wie allgemeines Sozialverhalten, Verhalten gegenüber Vor-gesetzten, Mitarbeitern und Kunden)

Neben der betrieblichen Ausbildung nahm Frau/Herr an den vorge- schriebenen Ausbildungsmaßnahmen außerhalb der Ausbildungsstätte teil.1) Während ihrer/seiner Ausbildung besuchte Frau/Herr regelmäßig die Berufsschule.1)

Frau/Herr hat das Ausbildungsziel erreicht. Die Abschlussprüfung vor der Handwerkskammer hat sie/er am erfolgreich bestanden.

Wir hätten Frau/Herrn nach der Ausbildung gerne übernommen, können ihr/ihm aber derzeit leider keine Stelle anbieten. Wir wünschen Frau/Herrn auf ihrem/seinem weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute und viel Erfolg.

Ort, Datum Unterschrift Ausbildender

Qualifiziertes Ausbildungszeugnis

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Name des Bewerbers Datum

Beurteilungsbogen für Bewerbungsgespräche

Bewertungskriterien sehr gut befriedigend mangelhaft

äußere Erscheinung (angemessen/unpassend)

Auftreten (höflich/unhöflich)

Selbstvertrauen (sicher/unsicher)

sprachlicher Ausdruck (klar/unklar)

Selbsteinschätzung des Bewerbers (realistisch/unrealistisch)

Belastbarkeit (leistungsfähig/nicht belastbar)

ZeugnisseSonstiges

Gesamteindruck

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Persönliche Merkmale

Berufsbezogene Merkmale

Name des Bewerbers Datum

Beurteilungsbogen zur Probezeit

Bewertungskriterien sehr gut befriedigend mangelhaft

Zuverlässigkeit

Engagement

Lernbereitschaft

Leistungsbereitschaft

Durchhaltevermögen

Konzentrationsfähigkeit

Teamfähigkeit

Kritikfähigkeit

Hilfsbereitschaft

Verantwortungsbereitschaft

Gesundheitliche Eignung

Bewertungskriterien sehr gut befriedigend mangelhaft

Interesse an der Tätigkeit

Handwerkliches Geschick

Auffassungsgabe

Genauigkeit bei der Arbeitsausführung

Zeiteinteilung bei der Arbeitsausführung

Organisation am Arbeitsplatz

Arbeitsmenge

Arbeitstempo

Umgang mit Kunden

Freude bei der ArbeitSonstiges

Gesamteindruck

Ich halte den Lehrling für eine Ausbildung in dieser Berufsrichtung für

Sehr gut geeignet Gut geeignet Noch nicht geeignet

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Briefkopf Ausbildender, Anschrift

An

Frau/Herrn1) Ort, Datum

Anschrift

PLZ, Ort

Fristlose Kündigung

Sehr geehrte(r) Frau/Herr 1)

hiermit kündigen wir das mit Ihrer Tochter/Ihrem Sohn bestehende Ausbildungsverhältnis fristlos mit sofortiger Wirkung. Die Kündigung ist durch nachfolgenden Vorfall / nachfolgende Vorfälle begründet:2)

Ihre Tochter/Ihren Sohn haben wir wegen deren / dessen Verhalten bereits mit Schreiben vom und vom / abgemahnt. Aufgrund fortgesetzten Fehlverhaltens ist uns eine Fortsetzung des Ausbildungsverhältnisses mit Ihrer Tochter/ Ihrem Sohn bis zu seinem vertragsgemäßen Ende nicht zuzumuten. Ihre Tochter/Ihr Sohn hat die Firmengegenstände und Arbeitsunterlagen sofort abzugeben und den Betrieb zu verlassen.

Hinweis: Zur Vermeidung einer Sperrzeit beim Arbeitslosengeld ist ihre Tochter/Ihr Sohn nach dem Gesetz verpflichtet, sich innerhalb von 3 Tagen nach Kenntnis des Zeitpunktes der Beendigung des Ausbildungsverhältnisses persönlich bei der Agentur für Arbeit arbeitsuchend zu melden. Weiterhin ist sie/er verpflichtet, aktiv nach einer Beschäftigung zu suchen.

Mit freundlichen Grüßen

Unterschrift Ausbildender

Die vorzeitige Beendigung des Ausbildungsverhältnisses ist der Handwerkskammer unverzüglich – am besten unter Zusendung einer Kopie der Kündigung – mitzuteilen.

Zusatz auf einer Kopie dieses Schreibens: Das Schreiben wurde mir im Original am ausgehändigt.

Unterschrift gesetzlicher Vertreter des Auszubildenden 3)

Kündigung nach der ProbezeitAusbildungsverhältnis mit einem minderjährigen Lehrling

1) Das Muster betrifft ein Ausbildungsverhältnis mit einem minderjährigen Auszubildenden. Bei Minderjährigen ist die Kündigung an den gesetz-lichen Vertreter zu adressieren.

2) Nach der Probezeit kann der Ausbildende das Ausbildungsverhältnis nur aus einem wichtigen Grund kündigen, wobei die Kündigung schriftlich unter Angabe der Kündigungsgründe erfolgen muss.

3) Bei Minderjährigen muss die Kündigung dem gesetzlichen Vertreter zugehen.

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Briefkopf Ausbildender, Anschrift

An

Name Auszubildender Ort, Datum

Anschrift

PLZ, Ort

Fristlose Kündigung

Sehr geehrte(r) Frau/Herr Name Auszubildende(r)

hiermit kündigen wir das Ausbildungsverhältnis fristlos mit sofortiger Wirkung.Die Kündigung ist durch nachfolgenden Vorfall / nachfolgende Vorfälle begründet:1)

Wegen Ihres Verhaltens haben wir Sie bereits mit Schreiben vom und vom / abgemahnt. Aufgrund Ihres fortgesetzten Fehlverhaltens ist uns eine Fortsetzung des Ausbildungsverhältnisses bis zu seinem vertragsgemäßen Ende nicht zuzumuten. Sie haben die Firmengegenstände und Arbeitsunterlagen sofort abzugeben und den Betrieb zu verlassen.

Hinweis: Zur Vermeidung einer Sperrzeit beim Arbeitslosengeld sind Sie nach dem Gesetz verpflichtet, sich innerhalb von 3 Tagen nach Kenntnis des Zeitpunktes der Beendigung des Ausbildungsverhältnisses persönlich bei der Agentur für Arbeit arbeitsuchend zu melden. Weiterhin sind Sie verpflichtet, aktiv nach einer Beschäftigung zu suchen.

Mit freundlichen Grüßen

Unterschrift Ausbildender

Die vorzeitige Beendigung des Ausbildungsverhältnisses ist der Handwerkskammer unverzüglich – am besten unter Zusendung einer Kopie der Kündigung – mitzuteilen.

Zusatz auf einer Kopie dieses Schreibens: Das Schreiben wurde mir im Original am ausgehändigt.

Unterschrift des Auszubildenden

Kündigung nach der ProbezeitAusbildungsverhältnis mit einem volljährigen Lehrling

1) Nach der Probezeit kann der Ausbildende das Ausbildungsverhältnis nur aus einem wichtigen Grund kündigen, wobei die Kündigung schriftlich unter Angabe der Kündigungsgründe erfolgen muss.

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Briefkopf Ausbildender, Anschrift

An

Frau/Herrn1) Ort, Datum

Anschrift

PLZ, Ort

Kündigung

Sehr geehrte(r) Frau/Herr 1)

hiermit kündigen wir das mit Ihrer Tochter/Ihrem Sohn bestehende Ausbildungsverhältnis während der Probezeit fristlos.1)

Ihre Tochter/Ihr Sohn hat die Firmengegenstände und Arbeitsunterlagen sofort abzugeben und den Betrieb zu verlassen.

Hinweis: Zur Vermeidung einer Sperrzeit beim Arbeitslosengeld ist ihre Tochter/Ihr Sohn nach dem Gesetz verpflichtet, sich innerhalb von 3 Tagen nach Kenntnis des Zeitpunktes der Beendigung des Ausbildungsverhältnisses persönlich bei der Agentur für Arbeit arbeitsuchend zu melden. Weiterhin ist sie/er verpflichtet, aktiv nach einer Beschäftigung zu suchen.

Mit freundlichen Grüßen

Unterschrift Ausbildender

Die vorzeitige Beendigung des Ausbildungsverhältnisses ist der Handwerkskammer unverzüglich – am besten unter Zusendung einer Kopie der Kündigung – mitzuteilen.

Zusatz auf einer Kopie dieses Schreibens: Das Schreiben wurde mir im Original am ausgehändigt.

Unterschrift gesetzlicher Vertreter des Auszubildenden 2)

Kündigung in der ProbezeitAusbildungsverhältnis mit einem minderjährigen Lehrling

1) Das Muster betrifft ein Ausbildungsverhältnis mit einem minderjährigen Auszubildenden. Bei Minderjährigen ist die Kündigung an den gesetz-lichen Vertreter zu adressieren. Die Kündigung muss schriftlich erfolgen. Während der Probezeit kann das Berufsausbildungsverhältnis jederzeit ohne Einhalten einer Kündigungsfrist gekündigt werden.

2) Bei Minderjährigen muss die Kündigung dem gesetzlichen Vertreter zugehen.

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Briefkopf Ausbildender, Anschrift

An

Name Auszubildender 1) Ort, Datum

Anschrift

PLZ, Ort

Kündigung

Sehr geehrte(r) Frau/Herr Name Auszubildende(r)

hiermit kündigen wir das Ausbildungsverhältnis fristlos.1)

Sie haben die Firmengegenstände und Arbeitsunterlagen sofort abzugeben und den Betrieb zu verlassen.

Hinweis: Zur Vermeidung einer Sperrzeit beim Arbeitslosengeld sind Sie nach dem Gesetz verpflichtet, sich innerhalb von 3 Tagen nach Kenntnis des Zeitpunktes der Beendigung des Ausbildungsverhältnisses persönlich bei der Agentur für Arbeit arbeitsuchend zu melden. Weiterhin sind Sie verpflichtet, aktiv nach einer Beschäftigung zu suchen.

Mit freundlichen Grüßen

Unterschrift Ausbildender

Die vorzeitige Beendigung des Ausbildungsverhältnisses ist der Handwerkskammer unverzüglich – am besten unter Zusendung einer Kopie der Kündigung – mitzuteilen.

Zusatz auf einer Kopie dieses Schreibens: Das Schreiben wurde mir im Original am ausgehändigt.

Unterschrift des Auszubildenden

Kündigung in der ProbezeitAusbildungsverhältnis mit einem volljährigen Lehrling

1) Die Kündigung muss schriftlich erfolgen. Während der Probezeit kann das Berufsausbildungsverhältnis jederzeit ohne Einhalten einer Kündi-gungsfrist gekündigt werden.

Page 53: Leitfaden zur Berufsausbildung - Handwerkskammer für … · Eignung für den gewählten Ausbildungsberuf und das Verhalten des Jugendlichen im Betrieb entnehmen. Betriebspraktikum

1) BeiwesentlichenÄnderungenderArbeitsbedingungenz.B.durchneueMaschinenisteineneueUnterweisungnotwendig.DieUnterweisungensindinangemessenenZeitabständen,mindestensaberhalbjährlich,zuwiederholen.

BestätigungdesAuszubildenden

Name,VornamedesAuszubildenden

überdieinderFirma erfolgteUnterweisungüberGefahrengem.§29Jugendarbeitsschutzgesetz

Unterweisung vor Beginn der BeschäftigungIch bestätige hiermit, dass ich heute bei Beginn meines Berufsausbildungsverhältnisses über die Unfall-und Gesundheitsgefahren, denen ich bei der Beschäftigung ausgesetzt bin, sowie über die Einrichtungenund Maßnahmen zur Abwendung dieser Gefahren durch den Arbeitgeber bzw. dessen Beauftragten

ausdrücklichunterwiesenwordenbin.

Ort,Datum Unterschrift

Unterweisung über besondere Gefahren (erstmalige Beschäftigung an Maschinen usw.)Ichbestätigehiermit,dassichheutevordererstmaligenBeschäftigungn anMaschinen,n angefährlichenArbeitsstellen,n mitArbeiten,beideneneineBerührungmitgesundheitsgefährdendenStoffenmöglichistüberdiebesonderen

Gefahren dieser Arbeiten sowie über das bei ihrerVerrichtung erforderlicheVerhalten vom Arbeitgeber bzw.dessenBeauftragten unterwiesenwordenbin.

Ort,Datum Unterschrift

Unterweisung über Gefahren(§ 29 Jugendarbeitsschutzgesetz)

Vor-undZuname

Vor-undZuname

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1) BeiwesentlichenÄnderungenderArbeitsbedingungenz.B.durchneueMaschinenisteineneueUnterweisungnotwendig.DieUnterweisungensindinangemessenenZeitabständen,mindestensaberhalbjährlich,zuwiederholen.

Wiederholung der Unterweisungen1)

Ichbestätigehiermit,dassicherneutüberdieGefahren,diemiteinerBeschäftigunginmeinemBerufundBetriebverbunden sind, vom Arbeitgeber bzw. dessen Beauftragten unterwiesenwordenbin.

Ort,Datum Unterschrift

Ort,Datum Unterschrift

Ort,Datum Unterschrift

Ort,Datum Unterschrift

Ort,Datum Unterschrift

Ort,Datum Unterschrift

Ort,Datum Unterschrift

Ort,Datum Unterschrift

Ort,Datum Unterschrift

Unterweisung über Gefahren(§ 29 Jugendarbeitsschutzgesetz)

Vor-undZuname

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1) Der Arbeitgeber ist verpflichtet, bei Beendigung des Arbeitsverhältnissses dem Arbeitnehmer eine Bescheinigung über den im laufenden Kalen-derjahr gewährten oder abgegoltenen Urlaub auszuhändigen. Der neue Arbeitgeber kann vom Arbeitnehmer die Vorlage der Bescheinigung verlangen, um Doppelanspüche auszuschließen. Dies gilt für Ausbildungsverhältnisse entsprechend.

2) betrifft schwerbehinderte Menschen

Urlaubsbescheinigung1)

Frau/Herr

geb. am in

wohnhaft in

war im Urlaubsjahr vom bis als Auszubildender bei uns beschäftigt.

Der volle gesetzliche/tarifliche/arbeitsvertragliche Urlaubsanspruch beträgt Arbeitstage/Werktage im Kalenderjahr .

Für das Jahr wurden Arbeitstage/Werktage gewährt und Werktage/Arbeitstage abgegolten.

Ferner wurden für das Jahr Arbeitstage Zusatzurlaub 2) gewährt bzw. abgegolten.

Ort, Datum

Unterschrift Ausbildender