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Leitlinienreport zur S1 Leitlinie: Depression bei Menschen mit Querschnittlähmung: Besonderheiten in der Diagnostik und Behandlung AWMF-Register-Nummer: 179 - 003 Version 1.0, Oktober 2016 Herausgeber Deutschsprachige Medizinische Gesellschaft für Paraplegie e.V.(DMGP) Federführende Fachgesellschaft Deutschsprachige Medizinische Gesellschaft für Paraplegie e.V.(DMGP) Kontakt Petra Rauch Direktion der Klinik für Paraplegiologie Universitätsklinikum Heidelberg Schlierbacher Landstr. 200a 69118 Heidelberg Koordination der Leitlinienentwicklung Dr. med. Peter Prang Facharzt für Neurologie Klinik für Paraplegiologie Universitätsklinikum Heidelberg Schlierbacher Landstr. 200a 69118 Heidelberg Vertretung: Dr. Annette Stolle Dipl.-Psych. BG Klinik Ludwigshafen Ludwig-Guttmann-Str. 13 67071 Ludwigshafen Begründung für die Auswahl des Leitlinienthemas Depression ist eine häufige Komplikation nach dem Eintritt einer Querschnittlähmung, welche den Rehabilitationserfolg negativ beeinflussen kann. Bei Menschen mit Querschnittlähmung ist davon auszugehen, dass 20-40% an einer depressiven Störung erkranken. Auch finden sich in Verbindung mit einer Depression Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für somatische Komplikationen, z.B. Dekubitalulcera, Darmfunktionsstörungen, Harnwegsinfektionen und kardiovaskuläre Erkrankungen. Bei der Diagnostik und Behandlung sind Besonderheiten zu beachten, insbesondere müssen körperliche Begleiterscheinungen der Querschnittlähmung von einer Depressionssymptomatik differenziert werden.

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Leitlinienreport zur S1 Leitlinie:

Depression bei Menschen mit Querschnittlähmung: Besonderheiten in der Diagnostik und Behandlung AWMF-Register-Nummer: 179 - 003 Version 1.0, Oktober 2016

Herausgeber

Deutschsprachige Medizinische Gesellschaft für Paraplegie e.V.(DMGP)

Federführende Fachgesellschaft

Deutschsprachige Medizinische Gesellschaft für Paraplegie e.V.(DMGP)

Kontakt

Petra Rauch Direktion der Klinik für Paraplegiologie Universitätsklinikum Heidelberg Schlierbacher Landstr. 200a 69118 Heidelberg

Koordination der Leitlinienentwicklung

Dr. med. Peter Prang Facharzt für Neurologie Klinik für Paraplegiologie Universitätsklinikum Heidelberg Schlierbacher Landstr. 200a 69118 Heidelberg

Vertretung:

Dr. Annette Stolle Dipl.-Psych. BG Klinik Ludwigshafen Ludwig-Guttmann-Str. 13 67071 Ludwigshafen

Begründung für die Auswahl des Leitlinienthemas Depression ist eine häufige Komplikation nach dem Eintritt einer Querschnittlähmung, welche den Rehabilitationserfolg negativ beeinflussen kann. Bei Menschen mit Querschnittlähmung ist davon auszugehen, dass 20-40% an einer depressiven Störung erkranken. Auch finden sich in Verbindung mit einer Depression Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für somatische Komplikationen, z.B. Dekubitalulcera, Darmfunktionsstörungen, Harnwegsinfektionen und kardiovaskuläre Erkrankungen. Bei der Diagnostik und Behandlung sind Besonderheiten zu beachten, insbesondere müssen körperliche Begleiterscheinungen der Querschnittlähmung von einer Depressionssymptomatik differenziert werden.

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Zielorientierung der Leitlinie Verbesserung der Prävention, Diagnostik und Behandlung von depressiven Störungen bei Menschen mit Querschnittlähmung.

Patientenzielgruppe Erwachsene mit akuter und chronischer Querschnittlähmung Versorgungssektor Die Leitlinie wird sowohl für den ambulanten als auch den stationären Versorgungssektor entwickelt, in dem Patienten mit Querschnittlähmung ärztlich und/oder psychotherapeutisch behandelt werden. Sie soll der Prävention, Früherkennung, Diagnostik und Therapie von Depressionen bei Menschen nach Querschnittlähmung dienen.

Anwenderzielgruppe

Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen und Psychotherapeuten, die mit der ganzheitlichen Versorgung von Menschen mit akuter oder chronischer Querschnittlähmung befasst sind.

Im Rahmen einer Testphase wurde die Leitlinie den Mitgliedern der DMGP vorgestellt. Diese wurden am 13.4.2016 durch einen Newsletter informiert, dass die Leitlinie auf der DMGP-Webseite für vier Wochen zur Diskussion steht. Nach Ablauf des Zeitraums war eine Anmerkung eingegangen und wurde dem Koordinator schriftlich vorgelegt und bearbeitet. Im Konsens mit dem Expertenteam wurde eine Änderung im Leitlinientext vorgenommen.

Zusammensetzung der Leitliniengruppe Das Expertengremium besteht aus in Zentren für Querschnittlähmung klinisch tätigen fünf psychologischen Psychotherapeutinnen/Psychotherapeuten und einem Neurologen.

Methodologische Exaktheit Die Ausarbeitung der Leitlinie erfolgte in mehreren Abschnitten. Zunächst wurden Schlüsselfragen formuliert und eine Gliederung der zukünftigen Leitlinie erstellt. Nach formalen Vorgaben der Leitlinienkommission der federführenden Fachgesellschaft (DMGP) wurde eine erste Rohfassung von einem mehrköpfigen Expertenteam (Leitliniengruppe) erstellt, welche durch das Leitliniengremium der DMGP gesichtet und kommentiert wurde. Die Leitlinie basiert auf vorhandenen nationalen und internationalen Leitlinien, Metaanalysen, Reviews, Originalarbeiten und Expertenmeinungen. Die Leitliniengruppe führte eine Selektion der Literatur ohne systematische Evidenzbasierung oder strukturelle Konsensfindung durch. Der Leitlinientext wurde von den Gruppenmitgliedern erarbeitet und im Rahmen mehrerer redaktioneller Treffen des Expertenteams im Plenum diskutiert bis eine vollständige Konsensusbildung hinsichtlich sämtlicher Empfehlungen erreicht werden konnte. Die konzertierte Leitlinie wurde dann abschließend der Leitlinienkommission der DMGP vorgelegt und genehmigt.

Beim Leitlinien-Erstellungsprozess wurden die u.g. themenrelevanten Leitlinien berücksichtigt:

S3-Leitlinie/Nationale Versorgungsleitlinie Unipolare Depression, AWMF-Register-Nr.: nvl-005

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Consortium for Spinal Cord Medicine (1998). Depression Following Spinal Cord Injury: A Clinical Practice Guideline for Primary Care Physicians. Washington (DC): Paralyzed Veterans of America. http://www.pva.org/site/apps/ka/ec/catalog.asp?c=ajIRK9NJLcJ2E&b=6423003&en=8hIFJRMvG7JOI1OyE6KLIXMIIlJQLXNALfIRK8MQKvH&CategoryID=322146

Orenczuk S, Slivinski J, Mehta S, Teasell RW (2012). Depression Following Spinal Cord Injury. In Eng JJ, Teasell RW, Miller WC, Wolfe DL, Townson AF, Hsieh JTC, Connolly SJ, Noonen VK, Loh E, McIntyre A (editors). Spinal Cord Injury Rehabilitation Evidence. Version 5.0: p1-35. https://www.scireproject.com/rehabilitation-evidence/depression-following-spinal-cord-injury

Externe Begutachtung und Verabschiedung: Die S1-Leitlinie wurde folgenden Fachgesellschaften/Berufsgruppen/Personen zur Kommentierung zugeschickt:

Leitlinienkommission der federführenden Fachgesellschaft (DMGP)

Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN)

Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen, die mit der umfassenden Behandlung von Menschen mit Querschnittlähmung befasst sind

in der stationären Versorgung Querschnittgelähmter erfahrener examinierter Krankenpfleger

Betroffene mit chronischer Querschnittlähmung Die eingegangenen Kommentare bzw. Änderungswünsche wurden gesammelt und im Konsens mit dem Expertenteam wurden Änderungen im Leitlinientext vorgenommen. Die Kommentierenden wurden über den Umgang mit eingegangenen Kommentaren per E-Mail informiert. Die finale Version der Leitlinie wurde im Oktober 2016 erstellt.

Redaktionelle Unabhängigkeit Eine Finanzierung der Leitlinie ist nicht erfolgt. Die Erklärung zu potenziellen Interessenkonflikten wurde nach den Kriterien des AWMF-Formblattes eingeholt und innerhalb der Autorengruppe diskutiert Es erfolgte gemeinsam die Bewertung hinsichtlich möglicher Interessenkonflikte der einzelnen Autoren im Rahmen einer Selbstbewertung. Die Autorengruppe kam einstimmig zum Entschluss, dass bei dieser Leitlinie keiner der beteiligten Autoren einen Interessenskonflikt hat, insofern gab es auch keine Enthaltungen bei der Bewertung der Leitlinie.

Verbreitung und Implementierung Eine Publikation der Leitlinie auf der Webseite der DMGP ist geplant.

Gültigkeitsdauer und Aktualisierungsverfahren Ab Datum der Veröffentlichung soll die Leitlinie maximal 5 Jahre gültig sein. Die Koordination der Überarbeitung unterliegt federführend Herrn Dr. Prang und Frau Dr. Stolle.

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Anhang

Leitlinienkoordinator: Dr. med. Peter Prang Leitlinie: Depression bei Menschen mit Querschnittlähmung: Besonderheiten in der Diagnostik und Behandlung Registernr: 179 - 003

Martina Neikes

Dr. med. Peter Prang

Jörg Eisenhuth

Bärbel Drzin- Schilling

Peter Janker

Dr. phil. Annette Stolle

1 Berater- bzw. Gutachtertätigkeit oder bezahlte Mitarbeit in einem wissenschaftlichen Beirat eines Unternehmens der Gesundheitswirtschaft (z.B. Arzneimittelindustrie, Medizinproduktindustrie), eines kommerziell orientierten Auftragsinstituts oder einer Versicherung

nein ja nein nein ja nein

2 Honorare für Vortrags- und Schulungstätigkeiten oder bezahlte Autoren- oder Co-Autorenschaften im Auftrag eines Unternehmens der Gesundheitswirtschaft, eines kommerziell orientierten Auftragsinstituts oder einer Versicherung

nein ja ja nein ja nein

3 Finanzielle Zuwendungen (Drittmittel) für Forschungsvorhaben oder direkte Finanzierung von Mitarbeitern der Einrichtung von Seiten eines Unternehmens der Gesundheitswirtschaft, eines kommerziell orientierten Auftragsinstituts oder einer Versicherung

nein nein nein nein nein nein

4 Eigentümerinteresse an Arzneimitteln/Medizinprodukten (z. B. Patent, Urheberrecht, Verkaufslizenz)

nein nein nein nein nein nein

5 Besitz von Geschäftsanteilen, Aktien, Fonds mit Beteiligung von Unternehmen der Gesundheitswirtschaft

nein nein nein nein nein nein

6 Persönliche Beziehungen zu einem Vertretungsberechtigten eines Unternehmens Gesundheitswirtschaft

nein nein nein nein nein nein

7 Mitglied von in Zusammenhang mit der Leitlinienentwicklung relevanten Fachgesellschaften/Berufsverbänden, Mandatsträger im Rahmen der Leitlinienentwicklung

ja nein ja ja nein ja

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8 Politische, akademische (z.B. Zugehörigkeit zu bestimmten „Schulen“), wissenschaftliche oder persönliche Interessen, die mögliche Konflikte begründen könnten

nein nein nein nein nein nein

9 Gegenwärtiger Arbeitgeber, relevante frühere Arbeitgeber der letzten 3 Jahre

BG Klinikum Hamburg

Universitätsklinik Heidelberg

Werner Wicker Klinik, Bad Wildungen

Universitätsklinik Heidelberg

BG Klinik Murnau

BG Klinik Ludwigshafen