Leo d. Große_Sermo82

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ihres Martyriums herrlich zu feiern .. Das sind ja die

Die Kirche feiert ihre Gedenktage am 29. Juni. Die

festen chronologischen Grenzen für die Zeit des Märtyrertodes

der beiden Apostel sind der Beginn der N eronischen Ver-

folgung

im

Juli 64 und

der

Tod des

Kaisers

Anfang

68.

Ein

genaues

Datum

innerhalb dieser

Zeit

läßt sich

nicht mit voller

Sicherheit feststellen,

ebensowenig

wie der Tag, an welchem sie

starben." [Hergenröther, Handbuch der allgemeinen Kirchen-

bes-sere und ·Gründer waren,

als

j:ene,

durch

der.en Fursorge ,der

erste

Stein zu deinen Mauern

gelegt wurde;

d-enn

der

eine

von ihnen, der

dir

seinen

Herrschaft weiter- ausbreiten

als

Vordem durch deine.

worden de1n Herrenrecht über Länder und Meere_ aus-

 

unterJochte,

klemer

.als

dasr

Welches

.dir·

das

frie.d:..

dem Menschengeschlechte-

sein

Erbarmen versagt'

1

• Im-

in

so

reicher

Fülle

gespendeten

Wohltaten zu

erkennen

gegeben.

So

erbarmte er sich auch, gemäß einem- gehei-

meren Ratschlusse, und um uns

seine

Liebe

noch

mehr zu·

ren Sünden neigenden-Verderbtheit

1

indem

er·ihnen·das

Remt;s ü_ber_

die

-VO J. B;-ud.er

aufgefuhrten me?ngen Mauern R( ms spottend hinwegsprang,

wurde

er

von

d1esem

erschlagen.

Zur

Sühne

wurden

.die

Le-

murien eingeführt,

die

man am 9. Mai feierte.

Y,9L

dazu

die Verse PräsperS ixl-

seinem Gedi'chte "DC

mgrahs

 

"Sedes Roma Petri, quae paStoralis honore

Facta caput mundo, quidquid non possidet armis.

Religione tenet."

zugeschriebenen Schrift: .,De vocatione omnium

oentium"

lib. 2, c. 16.

e>

In der

'ältesten

vatikaniSchen

HS. findet sich hier

noch

der besonders für Rom passende Zusatz: "Für uns hat er auch

noc 1

die

seligen

Apostel

und Märtyrer in dieser Stadt als

Schumherren

aufgestellt.''

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Leo der Große

Natur so mit der menschl-ichen vereint, daß es durch

sein Herabsteigen zur tiefsten Stufe uns auf die höchste

erstehen, dessen Grenzen sich

so

erweiterten, daß die

konnte die Kunde

unserer

Erlösung:.;

rasch und ungehin-

zur Diener.in

all

ihrer törichten Lehren. Ja sie wähnte

sogar besonders viel Rel.igion zu besitzen, weil

·Sie k-eine

durch Christus um

so

wunderbarer,

j

fester

s-ie

durch

die Gabe erlangt hatten, in allen Zungen zu 1·eden, und

der

Erde unter

sich verteilten,

wurde

der

hochselige Pe-

werden, um rascher zu wirken. Denn

wo

gäbe es ein Volk,

"\Vir lesen mit einigen HSS. "praedicatio

statt des weniger guten .,praedicatio generalis".

Anfangs hatten die Römer strenge auf die R7mhaltung

ihrer heimischen Religion geachtet, unter

den K_arsern abe.r

fanden

die

ausländischen

Kulte,

besonders der Isrs-

und

Mx-

thrasdienst sowie

die

Sterndeuterei

der

Chaldäer, bereits

zahl-

reiche Anhänger.

hier war es

also

geboten,

die

Anschauungen

der Philoso-

im

Hause des Kaiphas

Vor

eirl.er

Magd

des

Hohimprie.sters

oder

die

Grausamkeit

eines

Nero

10

weniger zu

bedeuteri

Die Römer scheuten sicl1, fremde Gottheiten durch

eine

Abweisung

ihrer Prü;ster zu ve_rletzen. Ja sogar aufgeklärte

Männcr, wie Vespasian, Hadrüm. und Marcus Antoninus hatten

ihre ausländischen \Vahrsager:

"Eine alte überliefernng', ·.welche seit dem

3.

J hrhun-

dcrt bezeugt ist, schreibt dem- hl. Petrus einen 25jährigen

in

Rom

zu; daraus;

s_chloß

man

schon

im

4.

Jahr-

hun9ert vrelfach, daß

das

Haupt- der ·Apostel unter der Re-

sei. Es nichts im -Wege; die Nachricht des

Sueton,

daß

Claudius gegen Ende seiner Regierung die Juden wegen be-

ständigen, auf Anstiften des Chrestus entstandenen Aufruhrs

untereinander, aus der Stadt vertrieb, von Streitigkeiten zu

verstehen, die infolge der .Verbreitung des Christentums in

der jüdischen Kolonie zu Rom entstanden waren:· [Suet.,

Claud. 25.] Von Petri Aufenthalt in Rom unter Claudius

handeln:

Euscb., Chron. I 2i I-Iieron., De viris ill.

c.

1;

Oros.,

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Lco der Große

der Juden?

Die

Gewalt der Liebe war es, die keine Angst

müssen, die du Jieben wolltes t. D ieser furchtloSe, opfer-

freudige Sinn ·war dir in Wahrheit

schon

damals ins Herz

bereits die Völker unterwiesen, die sich von der Beschnei-

Kirche von Antiochia, wo zuerst

-der

Name "Christ" zu

dem Vertrauen, daß deine Lebenstage ausreichen wiir-

denH1, trttgst

dU

das _Siegesba:imer des

·Kreuzes

Christi in

auf dich wartet-e11.

apostel,

t,das

Gefäß

der Auser.wähl-ung

1611

1

.der

besondere

Die Bekehrung Judäas war das \'Verk des hl. Petrus, dieses

"Apostels der Beschneidung". wie

er

in

den Briefen des hl. Pau-

Vql. Apg. 11, 26. "Petrus stand der judenchristliehen

Gemeinde in Antiochicn längere Zeit vor, die in ihm den

.ersten Begründer ihres Glaubens ehrte." [Eus.,

Chron. 1 2.;

Bergenröther a.

a.

0 S

85 ]

1 l

VgL zu dieser Aufzählung den Anfang des 1. Briefes

Nach den \\Torten Jesu:

11

Wenn du aber alt geworden

sein wirst, wirst

du

deine Hände ausstrecken,

und

ein anderer

wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst,"

(Joh. 21, 18) konnte Petrus auf ein höheres Alter rechnen.

· : c :_

Lehrer der Heiden

17

• Er

verband

sich mit dir

zu

einer

samkeit stürzte diesen Kais'er

in

einen

solchen

Strudel

nen, wepn er die· Heiligen moi·den ließ, während ihnen

Herrn

.l lit neuen Ähre:f:1; denn jedes Korn,

das

auf seinen

götti.ichen.Samens war, .das be.wiesen

:die v.ielen Tausende-

für die.

sie

sozusagen e.ine

einz&ge,

aus der

Zier vieler

Im Tahre 61 -wtirde_ Pauhts' von. dem röinischen Proku·

rator nach Rom gesandt,-

wO

-_er

iti:t

nächsten' Frühling ankam

und

in-

nicht_ allzu 'drückender Haft lebte. Eine alte

übei:M

Iieferung berichtet,- daß Paulus \vieder frei wurde und noch

meh:i:erc

daruriter au·ch n·acli Spanien, unternahm, bis

er

endlich wiederum als Gefangcrie;r nach Rom. gebraCht wurde

Die

erste VerfolgUng-

fällt in

das Jahr 64. Nero

,vollte

damit seine Schuld an dem ungeheuren Brande Roms, durch den

10

Regionen eingeäschert wurden, aUf die Christen abwälzen.

Dieses Bild wird ·von den Kirchenvätern, namentlich

auch von

Augustin,

häufig gebraUcht. Vgl. dazu

auch

das be-

kannte \Vort des Tertullian in seillern

ApologeHeus

(c. 50)

"Semen est Christianorum sanguis".

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Lco

der Große

Glauben verhehen hat, mussen Wir uns, Geliebteste, an

sermaßen die beiden

11

Augen" sind. In ihren Verdiensten

und Tugenden, die sich nicht in Worten ausdrücken las-

sen, dürfen wir keinerlei Unterschied annehmeni denn sie

wurden auf gleiche Weise erwählt

23

, ertrugen dieselben

eigener Erfahrung sowie des Zeugnisses unserer Vor-

in .demselben Maße, in welchem uns unsere Sündenlast

zu Bo.den drückt, durch ihre Verdienste auch wieder

davon aufrichten ·können, durch

Jesus

Chr.istus, unseren

a

Die Worte:

"Sie

wurden auf gleiche Weise erwählt'\

fehlen in der ältesten vatikanischen HS. Da sie sich nnr auf

Herrn selbst ausging, beeinträchtigen sie in keiner Weise die

er_findet s ch erst in späteren Sammlungen, doch

1st er ganz

Im

Sttle und m der Denkweise Leos abgefaßt.

es, d-er unserer Stadt in seiner Gnade im heiligen Petrus,

um uns die Geheimnisse seines Erlösungswerkes und

ben,

der sich über

all

die verkehrten Verrimtungen der

men

trotzt:::. So

erzählt uns .das Evangelium, daß der

Leute von ihm hätten

3

• Soweit ·sie

nun

berichten, was

Quesnel betra"chtetC diese Rede als t:mcCht,-

da

sie, ab-

gesehen von der eine v' Örtliche, nur zum Schluß

etwas umgestaltete Wiederholung dessen ist,_ was Leo schon in

seiner dritten und vierten: JahrestagSpredigt gCs"agt. hat: -Doch

braucht man sich daran nicht zu-stoßen da auch

iri

der-be-

rühmten "Epistula

ad

[Ep.

28]

mehrere Sätze vor-

kommen

. .

die worto;;':'örtlich

aus

seitien \Vdhnachtspredigten

(Srm.

21 u. 22) heritbergenommen ·sind.

Ja

in einem seiner

stehen ganze Kapitel,

die.

aus seinem Schreiben an die in

spiele ließen sich noch vermehren . DieseS· ,.Sich selbst Aus-

schreiben" findet sich öfters bei den Kirchenvätern, z. B. bei

Dieser Satz ist. wortwörtlich

aus

Srm. 3, 3 hcrüberge-

nommen, alles andere aus Srm.

4.--

Vgl. Srm.

51, I