Leo d. Große_Sermo82
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7/25/2019 Leo d. Große_Sermo82
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ihres Martyriums herrlich zu feiern .. Das sind ja die
Die Kirche feiert ihre Gedenktage am 29. Juni. Die
festen chronologischen Grenzen für die Zeit des Märtyrertodes
der beiden Apostel sind der Beginn der N eronischen Ver-
folgung
im
Juli 64 und
der
Tod des
Kaisers
Anfang
68.
Ein
genaues
Datum
innerhalb dieser
Zeit
läßt sich
nicht mit voller
Sicherheit feststellen,
ebensowenig
wie der Tag, an welchem sie
starben." [Hergenröther, Handbuch der allgemeinen Kirchen-
bes-sere und ·Gründer waren,
als
j:ene,
durch
der.en Fursorge ,der
erste
Stein zu deinen Mauern
gelegt wurde;
d-enn
der
eine
von ihnen, der
dir
seinen
Herrschaft weiter- ausbreiten
als
Vordem durch deine.
worden de1n Herrenrecht über Länder und Meere_ aus-
unterJochte,
klemer
.als
dasr
Welches
.dir·
das
frie.d:..
dem Menschengeschlechte-
sein
Erbarmen versagt'
1
• Im-
in
so
reicher
Fülle
gespendeten
Wohltaten zu
erkennen
gegeben.
So
erbarmte er sich auch, gemäß einem- gehei-
meren Ratschlusse, und um uns
seine
Liebe
noch
mehr zu·
ren Sünden neigenden-Verderbtheit
1
indem
er·ihnen·das
Remt;s ü_ber_
die
-VO J. B;-ud.er
aufgefuhrten me?ngen Mauern R( ms spottend hinwegsprang,
wurde
er
von
d1esem
erschlagen.
Zur
Sühne
wurden
.die
Le-
murien eingeführt,
die
man am 9. Mai feierte.
Y,9L
dazu
die Verse PräsperS ixl-
seinem Gedi'chte "DC
mgrahs
"Sedes Roma Petri, quae paStoralis honore
Facta caput mundo, quidquid non possidet armis.
Religione tenet."
zugeschriebenen Schrift: .,De vocatione omnium
oentium"
lib. 2, c. 16.
e>
In der
'ältesten
vatikaniSchen
HS. findet sich hier
noch
der besonders für Rom passende Zusatz: "Für uns hat er auch
noc 1
die
seligen
Apostel
und Märtyrer in dieser Stadt als
Schumherren
aufgestellt.''
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Leo der Große
Natur so mit der menschl-ichen vereint, daß es durch
sein Herabsteigen zur tiefsten Stufe uns auf die höchste
erstehen, dessen Grenzen sich
so
erweiterten, daß die
konnte die Kunde
unserer
Erlösung:.;
rasch und ungehin-
zur Diener.in
all
ihrer törichten Lehren. Ja sie wähnte
sogar besonders viel Rel.igion zu besitzen, weil
·Sie k-eine
durch Christus um
so
wunderbarer,
j
fester
s-ie
durch
die Gabe erlangt hatten, in allen Zungen zu 1·eden, und
der
Erde unter
sich verteilten,
wurde
der
hochselige Pe-
werden, um rascher zu wirken. Denn
wo
gäbe es ein Volk,
"\Vir lesen mit einigen HSS. "praedicatio
statt des weniger guten .,praedicatio generalis".
Anfangs hatten die Römer strenge auf die R7mhaltung
ihrer heimischen Religion geachtet, unter
den K_arsern abe.r
fanden
die
ausländischen
Kulte,
besonders der Isrs-
und
Mx-
thrasdienst sowie
die
Sterndeuterei
der
Chaldäer, bereits
zahl-
reiche Anhänger.
hier war es
also
geboten,
die
Anschauungen
der Philoso-
im
Hause des Kaiphas
Vor
eirl.er
Magd
des
Hohimprie.sters
oder
die
Grausamkeit
eines
Nero
10
weniger zu
bedeuteri
Die Römer scheuten sicl1, fremde Gottheiten durch
eine
Abweisung
ihrer Prü;ster zu ve_rletzen. Ja sogar aufgeklärte
Männcr, wie Vespasian, Hadrüm. und Marcus Antoninus hatten
ihre ausländischen \Vahrsager:
"Eine alte überliefernng', ·.welche seit dem
3.
J hrhun-
dcrt bezeugt ist, schreibt dem- hl. Petrus einen 25jährigen
in
Rom
zu; daraus;
s_chloß
man
schon
im
4.
Jahr-
hun9ert vrelfach, daß
das
Haupt- der ·Apostel unter der Re-
sei. Es nichts im -Wege; die Nachricht des
Sueton,
daß
Claudius gegen Ende seiner Regierung die Juden wegen be-
ständigen, auf Anstiften des Chrestus entstandenen Aufruhrs
untereinander, aus der Stadt vertrieb, von Streitigkeiten zu
verstehen, die infolge der .Verbreitung des Christentums in
der jüdischen Kolonie zu Rom entstanden waren:· [Suet.,
Claud. 25.] Von Petri Aufenthalt in Rom unter Claudius
handeln:
Euscb., Chron. I 2i I-Iieron., De viris ill.
c.
1;
Oros.,
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Lco der Große
der Juden?
Die
Gewalt der Liebe war es, die keine Angst
müssen, die du Jieben wolltes t. D ieser furchtloSe, opfer-
freudige Sinn ·war dir in Wahrheit
schon
damals ins Herz
bereits die Völker unterwiesen, die sich von der Beschnei-
Kirche von Antiochia, wo zuerst
-der
Name "Christ" zu
dem Vertrauen, daß deine Lebenstage ausreichen wiir-
denH1, trttgst
dU
das _Siegesba:imer des
·Kreuzes
Christi in
auf dich wartet-e11.
apostel,
t,das
Gefäß
der Auser.wähl-ung
1611
1
.der
besondere
Die Bekehrung Judäas war das \'Verk des hl. Petrus, dieses
"Apostels der Beschneidung". wie
er
in
den Briefen des hl. Pau-
Vql. Apg. 11, 26. "Petrus stand der judenchristliehen
Gemeinde in Antiochicn längere Zeit vor, die in ihm den
.ersten Begründer ihres Glaubens ehrte." [Eus.,
Chron. 1 2.;
Bergenröther a.
a.
0 S
85 ]
1 l
VgL zu dieser Aufzählung den Anfang des 1. Briefes
Nach den \\Torten Jesu:
11
Wenn du aber alt geworden
sein wirst, wirst
du
deine Hände ausstrecken,
und
ein anderer
wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst,"
(Joh. 21, 18) konnte Petrus auf ein höheres Alter rechnen.
· : c :_
Lehrer der Heiden
17
• Er
verband
sich mit dir
zu
einer
samkeit stürzte diesen Kais'er
in
einen
solchen
Strudel
nen, wepn er die· Heiligen moi·den ließ, während ihnen
Herrn
.l lit neuen Ähre:f:1; denn jedes Korn,
das
auf seinen
götti.ichen.Samens war, .das be.wiesen
:die v.ielen Tausende-
für die.
sie
sozusagen e.ine
einz&ge,
aus der
Zier vieler
Im Tahre 61 -wtirde_ Pauhts' von. dem röinischen Proku·
rator nach Rom gesandt,-
wO
-_er
iti:t
nächsten' Frühling ankam
und
in-
nicht_ allzu 'drückender Haft lebte. Eine alte
übei:M
Iieferung berichtet,- daß Paulus \vieder frei wurde und noch
meh:i:erc
daruriter au·ch n·acli Spanien, unternahm, bis
er
endlich wiederum als Gefangcrie;r nach Rom. gebraCht wurde
Die
erste VerfolgUng-
fällt in
das Jahr 64. Nero
,vollte
damit seine Schuld an dem ungeheuren Brande Roms, durch den
10
Regionen eingeäschert wurden, aUf die Christen abwälzen.
Dieses Bild wird ·von den Kirchenvätern, namentlich
auch von
Augustin,
häufig gebraUcht. Vgl. dazu
auch
das be-
kannte \Vort des Tertullian in seillern
ApologeHeus
(c. 50)
"Semen est Christianorum sanguis".
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Lco
der Große
Glauben verhehen hat, mussen Wir uns, Geliebteste, an
sermaßen die beiden
11
Augen" sind. In ihren Verdiensten
und Tugenden, die sich nicht in Worten ausdrücken las-
sen, dürfen wir keinerlei Unterschied annehmeni denn sie
wurden auf gleiche Weise erwählt
23
, ertrugen dieselben
eigener Erfahrung sowie des Zeugnisses unserer Vor-
in .demselben Maße, in welchem uns unsere Sündenlast
zu Bo.den drückt, durch ihre Verdienste auch wieder
davon aufrichten ·können, durch
Jesus
Chr.istus, unseren
a
Die Worte:
"Sie
wurden auf gleiche Weise erwählt'\
fehlen in der ältesten vatikanischen HS. Da sie sich nnr auf
Herrn selbst ausging, beeinträchtigen sie in keiner Weise die
er_findet s ch erst in späteren Sammlungen, doch
1st er ganz
Im
Sttle und m der Denkweise Leos abgefaßt.
es, d-er unserer Stadt in seiner Gnade im heiligen Petrus,
um uns die Geheimnisse seines Erlösungswerkes und
ben,
der sich über
all
die verkehrten Verrimtungen der
men
trotzt:::. So
erzählt uns .das Evangelium, daß der
Leute von ihm hätten
3
• Soweit ·sie
nun
berichten, was
Quesnel betra"chtetC diese Rede als t:mcCht,-
da
sie, ab-
gesehen von der eine v' Örtliche, nur zum Schluß
etwas umgestaltete Wiederholung dessen ist,_ was Leo schon in
seiner dritten und vierten: JahrestagSpredigt gCs"agt. hat: -Doch
braucht man sich daran nicht zu-stoßen da auch
iri
der-be-
rühmten "Epistula
ad
[Ep.
28]
mehrere Sätze vor-
kommen
. .
die worto;;':'örtlich
aus
seitien \Vdhnachtspredigten
(Srm.
21 u. 22) heritbergenommen ·sind.
Ja
in einem seiner
stehen ganze Kapitel,
die.
aus seinem Schreiben an die in
spiele ließen sich noch vermehren . DieseS· ,.Sich selbst Aus-
schreiben" findet sich öfters bei den Kirchenvätern, z. B. bei
Dieser Satz ist. wortwörtlich
aus
Srm. 3, 3 hcrüberge-
nommen, alles andere aus Srm.
4.--
Vgl. Srm.
51, I