Lernsequenzen unter Berücksichtigung der Prinzipien guten Unterrichts FI Mag. Günther Schwarz.

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Lernsequenzen unter Berücksichtigung der Prinzipien guten Unterrichts FI Mag. Günther Schwarz

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Lernsequenzen unter Berücksichtigungder Prinzipien guten Unterrichts

FI Mag. Günther Schwarz

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Didaktik und Methodik

• Prinzipien guten Unterrichts

• Struktur von Lernpaketen

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Prinzipien guten Unterrichts

Prof. Dr. Hermann AstleitnerUniversität Salzburg

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Prinzip 1: Unterricht als systematisch gestaltete Gelegenheit für reflexives Lernen

• störungsvorbeugende Unterrichtsdurchführung• erfolgreicher Umgang mit kritischen Ereignissen • angemessenes - nicht maximales - Unterrichtstempo • Klarheit und Gliederung der Darbietung des Lehrstoffes

und der Aufgabenstellungen• in Phasen variierende Unterrichtsmethoden• konsequent an Lehrzielen ausgerichteter Unterricht• gehäufte Übungsmöglichkeiten• Berücksichtigung und Unterstützung individueller

Voraussetzungen und Lernfortschritte• affektive Qualität der Schüler-Lehrer-Beziehung

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Prinzip 2: Mehrfache Förderung von kognitiven Schülereigenschaften

Kognitiv ist Unterricht dann wirksam, wenn er • über Lehrziele informiert, • Vorwissen anspricht, • zum Denken und Lernen anregenden Lehrstoff anbietet, • Lernprozesse steuert, • Rückmeldungen vermittelt, Lernfortschritt beurteilt und • Wissenstransfer sichert.

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Unterricht ist motivierend, wenn er• Aufmerksamkeit fördert, • die Relevanz des Gelernten aufzeigt, • das Selbstvertrauen der Schüler stärkt• Zufriedenheit mit den Lernergebnissen erzielt.Unter emotionaler Perspektive soll Unterricht • negative Gefühle (vor allem Angst, Neid und Ärger)

reduzieren und • positive Gefühle fördern.

Prinzip 2: Förderung von motivationalen undemotionalen Eigenschaften

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Prinzip 3: Berücksichtigung von Stärken der Schüler

• Stärken erkennen ausbauen und fördern• Anleitungen bieten, eigene Schwächen auszugleichen. • Berücksichtigung schülerische Vorlieben hinsichtlich

– der Art des Lernens (z.B. fremd- oder selbstgesteuert), – der Lernvorlagen (z.B. Texte oder Vorträge)– der Lernleistungen (z.B. mündliche oder schriftliche Prüfungen)

• individuelle Leistungsentwicklungen in Beziehung zu fachbezogenen bzw. lehrzielbezogenen Standards aufbauen (wo habe ich mich verbessert?) und weniger auf im sozialen Vergleich begründete Bezugsnormen (wie schneide ich gegenüber anderen ab?).

• detaillierte und konstruktive Hinweise dazu, wie eine gezeigte Leistung verbessert werden kann

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Prinzip 4: Wissenserwerb und Wissensanwendung in variierenden Kontexten

• zunächst eine Wissensbasis für einen Fachbereich schaffen

• grundlegendes Fakten- und Regelwissen, sachlich richtig, strukturiert und mit anderen Wissensteilen vernetzt, im Unterricht darstellen

• das Wissen in Praxisfällen wiederholt nutzen• den Erfolg dieser Nutzung überprüfen• Variation von Schwierigkeitsgrad• Realitätsnähe ist förderlich• unterrichtliche Hilfen sind notwendig

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Prinzip 5: Fakten- und Regelwissen, aber auch höhere Denkprozesse fördern und überprüfen

• Sich Produkte vorstellen• Produkte selbst erstellen

(wie kann ich aus dem Gelernten etwas Neues machen?).

Analytisches und kreatives Denken trainieren durch Problemlösung

• Problemfindung (was ist das Problem?),• Problemdefinition (welche Bestandteile weist es auf?), • Formulierung einer Problemlösestrategie

(wie ist das Problem zu lösen?), • Festlegung und Zuweisung von Ressourcen

(womit löse ich das Problem?)• Lösungsbewertung (war die Lösung erfolgreich?)

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Prinzip 5: Fakten- und Regelwissen, aber auch höhere Denkprozesse fördern und überprüfen

möglichst viele verschiedene übliche und moderne Formen der Leistungsbewertung :

• Tests• Beobachtungen• Portfolios einsetzen

die ein umfangreiches und vielschichtiges Bild

schülerischen Wissens, Denkens und Verhaltens

liefern.

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Prinzip 6: Kritikfähigkeit anregen

• zwischen Fakten und Werten unterscheiden lernen• die Zuverlässigkeit einer Aussage abschätzen können;• zwischen relevanten und nicht relevanten Informationen

unterscheiden können• Fehler bei Argumenten aufzeigen können. • Schüler gezielt im logischen Denken schulen• Ziele, Mittel und Konsequenzen von Sachverhalten

behandeln• ein und derselbe Sachverhalt aus unterschiedlichen

Perspektiven (in rechtlicher, ökonomischer, ökologischer, sozialer, etc. Hinsicht) betrachten

• sokratisches Fragen (was, wie, wann, warum, etc.) einsetzen

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Prinzip 7: Selbst-reguliertes Lernen gewährleisten und anleiten

• ein vom Lehrer systematisch gestalteter Unterricht ist besonders förderlich für die Leistungsentwicklung der Schüler

• durch selbst-reguliertes Lernen können ebenso positive Leistungsresultate erzielen werden

• Beim selbst-regulierten Lernen – steuert der Schüler den Lernprozess eigenständig, – in dem er - auf Ziele bezogen - seinen Lernfortschritt

beobachtet bzw. bewertet und – Maßnahmen zur Verbesserung der Lernleistung setzt.

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Prinzip 8: Dosierte Neuheit und Automatisierung für effizientes Lernen

• Effizientes Lernen tritt besonders dort auf, wo Schüler durch Aufgaben herausgefordert, aber nicht über- oder unterfordert werden.

• Aufgaben bearbeiten, die am Vorwissen des Schülers anknüpfen, aber auch darüber hinaus gehen.

• Zugrundeliegenden Lern- und Denkprozesse sollen automatisiert ablaufen.

• neben der Richtigkeit von Aufgabenbearbeitungen, auch die Schnelligkeit der Lösung von Aufgaben (in Wettbewerben mit sich selbst, etc.) verbessern.

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Prinzip 9: Interesse wecken und aufrechterhalten

• Herausforderungen erfolgreich bewältigen • eigene Ziele setzen können und "geschützt" vor sozialen

Vergleichen mit Mitschülern arbeiten• Lehrstoff zur Erreichung selbst gesetzter Ziele• Bei fundiertem Vorwissen schrittweise Wissenslücken

veranschaulichen• Einbeziehung von

– Vorbildern– aktivierenden Arbeitsblättern– Lernspielen– angeleiteter Gruppenarbeit mit befreundeten Mitschülern– für die Lebenswelt oder Altersgruppe besonders stimulierenden

Lehrinhalten

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Prinzip 10: Positive Gefühle fördern

• auf Lernen und Unterricht bezogene Beziehungen zwischen den Schülern verstärken

• Schüler lernen, unter Beachtung grundlegender Kommunikationsregeln und der Bedürfnisse der anderen Schüler miteinander umzugehen;

• kooperative Lernstrukturen etablieren, in denen ein Lehrziel durch konstruktive Zusammenarbeit der Schüler erreicht werden kann

• Programme einrichten, in denen Schüler sich und anderen bei alltäglichen Problemen helfen.

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Prinzip 11: Negative Gefühle verringern

Abbau von Angst:• im Unterricht möglichst oft Erfolgserfahrungen machen• Fehler als Chancen zum Lernen sehen• in einer entspannten Atmosphäre arbeitenVerringerung von Neid • Leistungsvergleiche nicht nach sozialen, sondern nach individuellen

Leistungsverläufen und nach fachbezogenen Kriterien • Schülerleistungen objektiv und transparent beurteilen • echtes und offenes Verhalten vorzeigen und fördern • Privilegien an Schüler nicht ungleich oder ungerecht verteilenVerringerung von Ärger• Ärgerkontrolltechniken (z.B. Stopp-Regeln, wenn Ärger aufkommt)

einsetzen• Probleme durch Verweis auf unterschiedliche Sichtweisen

relativieren (wie sehen andere das Problem?); • keinerlei Form von verbaler, körperlicher, etc. Gewalt akzeptieren

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Prinzip 13: Selbst-instruktive Lehrmaterialien

• kontinuierliche Lehrzielorientierung • klare Strukturierung des Lehrstoffes • Aufgaben, die es Schülern erlauben, ihren Wissensstand

zu überprüfen• Anleitung der Lernaktivitäten durch Leitfragen und

Randbemerkungen• vorbereitende und nachbereitende Übersichten• verschieden schwierige Übungsaufgaben mit Lösungen • motivierende Textteile (, die z.B. Schüler persönlich ansprechen);

• lernförderliche Textgestaltung • Abbildungen, die über den Text hinaus zum Lernen

anregen

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Struktur eines Lernpaketes

• Metadaten (Standard bm:bwk)

• Lehrziele• Voraussetzungen - Vorwissen• Unterrichtsplan - Arbeitsplan - Zeitleiste• Motivation• Lehrstoff - Materialien• Aufgabenstellungen - Übungen• Leistungsbewertung

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Lehrziele

• Wissen (Begriffe, Faketen und Prozeduren definieren, beschreiben, bezeichnen, auflisten)

• Verstehen (Fakten, Prinzipien unterscheiden, erklären, generalisieren, zusammenfassen, vorhersagen)

• Anwenden (verändern berechnen,produzieren, bneützen, entdecken, lösen)

• Analyse (Implizite Annahmen, Irrtümer, Fakten Schlussfolgerungen identifizeiren, unterscheiden, differenzieren, in Beziehung setzen)

• Synthese (Texte, Pläne, abstrakte Beziehungen katgorisieren, kombinieren, generieren, gestalten, konstruieren, organisieren)

• Evaluation (Logische Konsistenz, Adäquatheit, Relevanz, Wert vergleichen, kritisieren, interpretieren, stützen)

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Voraussetzungen - Vorwissen

• Notwendiges Vorwissen definieren• Vorwissen überprüfen• Materialien zur Erreichung des Vorwissens anbieten• Vorwissen ansprechen

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Unterrichtsplan - Arbeitsplan - Zeitleiste

• Lehreraktivitäten• Schüleraktivitäten• Zeitleiste - Termine

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Motivation

• An Vorwissen anknüpfen• Zum Denken und Lernen anregen• Bezug zur Lebenswelt herstellen• Relevanz aufzeigen• Stimulierende Materialien verwenden• Spielerischen Zugang wählen• Zur Gruppenarbeit anleiten• Ideen sammeln

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Lehrstoff - Materialien

• Powerpointfolien• PDF - Files• Links• Multimediale Programme• Musterbeispiele mit Lösungen• Simulationen• ...

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Übungen - Aufgabenstellungen

• Übung: Automatisierung, Schnelligkeit steigernAnwendungen, Spiele

• Aufgabenstellungen: weiterführend, vertiefend, herausfordernd, nicht über/unterfordernd,

• Simulationen• Problemstellungen - Wissenstransfer• Themenstellung für umfangreichere Arbeiten (Portfolio)• Bewertungsfragen

(Wert, Zuverlässigkeit, Konse-quenzen, verschiedene Perspektiven, sokratische Fragen)

• Einzel - Partner - Team/Gruppenarbeiten• Kommunikative und kooperative Arbeitsformen

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Leistungsbewertung

• TestMultiple Choice, Lücken, Zuordnung, freie Antworten

• Rückmeldungen über Lernfortschritt Lehrer - Forum, Chat, E-MailComputer - Testprogramm

• Beobachtung (fremd - selbst)• Portfolio• Maßnahmen zur Verbesserung der Lernleistung