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13.02.2013 Andre Schaller Bürgermeister Hans-Striegelski-Str. 5 15562 Rüdersdorf bei Berlin Sehr geehrte(r) Herr Schaller, seit vielen, vielen Jahren dürfen sich die Bewohner der Franz Künstlersiedlung an neuen Straßen, gepflegten Grundstückszufahrten, intakten Bürgersteigen und funktionierender Straßenbeleuchtung erfreuen. Auf dem ehemals verwahrlosten Gelände gegenüber der ehemaligen Schule in Alt- Rüdersdorf wurde ein sehenswertes Areal mit Grünanlagen und einer Reihe von Parkplätzen geschaffen. Auch an schattenspendende Bäume wurde gedacht. Einen neuen Markplatz hat sich Rüdersdorf gegönnt und auch die Sanierung der angrenzenden Nebenstraßen wurde realisiert. Bereits mehrfach hat man sich um eine Verbesserung der Zufahrt zum Neubaugebiet Vogelsdorfer Straße bemüht, wenn auch bisher vergeblich. Nun, vielleicht klappt es ja dieses Jahr. Auch der Sanierung der Straße der Jugend inklusive der Brückensanierung wünschen alle Bürger Rüdersdorfs viel Erfolg. Es ist schon einiges passiert in Rüdersdorf. Aber es sind ja auch schon 23 Jahre seit der Wende vergangen. Und so fragen wir, die Bewohner der Waldstraße, nach Kenntnisnahme der diesjährigen Baupläne, die neben besagter Straße der Jugend, Seestraße und Neuer Vogelsdorfer Straße auch Nebenstraßen in Alt-Rüdersdorf umfassen sollen, ob andernorts eine besonders emsige Lobby tätig ist. Vielleicht können wir von denen lernen, wie man seinen Interessen zu mehr Nachdruck verhilft. Die Notwendigkeit der Instandsetzung der Friedensstraße oder der Seestraße will niemand bestreiten. Ob hier der Schwerpunkt richtig gesetzt wurde, darf dennoch bezweifelt werden. Auch ob die immensen Mittel für den Umzug des Bauhofes nach Hennickendorf (warum eigentlich?) dort richtig eingesetzt sind, ist zu hinterfragen. Denn die Musik, wenn man überbordenden Verkehr so nennen will, spielt neben Reinhard Weisener Waldstr. 73 15562 Rüdersdorf

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13.02.2013

Andre SchallerBürgermeisterHans-Striegelski-Str. 515562 Rüdersdorf bei Berlin

Sehr geehrte(r) Herr Schaller,

seit vielen, vielen Jahren dürfen sich die Bewohner der Franz Künstlersiedlung an neuen Straßen, gepflegten Grundstückszufahrten, intakten Bürgersteigen und funktionierender Straßenbeleuchtung erfreuen. Auf dem ehemals verwahrlosten Gelände gegenüber der ehemaligen Schule in Alt-Rüdersdorf wurde ein sehenswertes Areal mit Grünanlagen und einer Reihe von Parkplätzen geschaffen. Auch an schattenspendende Bäume wurde gedacht. Einen neuen Markplatz hat sich Rüdersdorf gegönnt und auch die Sanierung der angrenzenden Nebenstraßen wurde realisiert. Bereits mehrfach hat man sich um eine Verbesserung der Zufahrt zum Neubaugebiet Vogelsdorfer Straße bemüht, wenn auch bisher vergeblich. Nun, vielleicht klappt es ja dieses Jahr. Auch der Sanierung der Straße der Jugend inklusive der Brückensanierung wünschen alle Bürger Rüdersdorfs viel Erfolg. Es ist schon einiges passiert in Rüdersdorf. Aber es sind ja auch schon 23 Jahre seit der Wende vergangen.Und so fragen wir, die Bewohner der Waldstraße, nach Kenntnisnahme der diesjährigen Baupläne, die neben besagter Straße der Jugend, Seestraße und Neuer Vogelsdorfer Straße auch Nebenstraßen in Alt-Rüdersdorf umfassen sollen, ob andernorts eine besonders emsige Lobby tätig ist. Vielleicht können wir von denen lernen, wie man seinen Interessen zu mehr Nachdruck verhilft. Die Notwendigkeit der Instandsetzung der Friedensstraße oder der Seestraße will niemand bestreiten. Ob hier der Schwerpunkt richtig gesetzt wurde, darf dennoch bezweifelt werden. Auch ob die immensen Mittel für den Umzug des Bauhofes nach Hennickendorf (warum eigentlich?) dort richtig eingesetzt sind, ist zu hinterfragen.Denn die Musik, wenn man überbordenden Verkehr so nennen will, spielt neben dem Zentrum vor allem in der Waldstraße. Hier preschen jeden Tag gefühlte zehntausend Fahrzeuge aller Art durch und offenbar meint jedes zweite Auto, es sei ein Formel 1-Rennwagen und befinde sich auf dem Lausitzring. Jeder, der nach Woltersdorf, Erkner oder Gosen will, will hier lang; alle Angestellten des größten Arbeitgebers in Rüdersdorf, der Immanuel Klinik, müssen hier entlang; auch die Mitarbeiter der REHA-Klinik sollen nicht unerwähnt bleiben. Dazu kommen die Besucher beider Kliniken und die Angestellten, Besucher und Lieferanten der Poliklinik. Auch die Anwohner der Siedlung

Reinhard WeisenerWaldstr. 7315562 Rüdersdorf

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Seebad und der Waldstraße selbst bestehen nicht nur aus Fußgängern. Desweiteren sind da die Touristen, die nicht nur per Fahrrad sondern auch mit Ihren Limousinen in immer größerer Zahl die Waldstraße Richtung Woltersdorf und südlichem Berliner Erholungsgebiet passieren und das ist ja auch gut so. Vielleicht entdeckt dieser oder jener auch die schönen Seiten von Rüdersdorf und kommt wieder.

Ein einziges Fahrzeug aber erzeugt beim jetzigen Zustand der Straße im Schlafzimmer straßenseitig bei angekipptem Fenster einen Schalldruck von 67 dB. Und so muss sich jeder Rüdersdorfer entscheiden, -schlafe ich straßenseitig, muss ich das Fenster geschlossen halten oder Oropax verwenden,- schlafe ich gartenseitig, muss ich auf Westwind hoffen. Widrigenfalls wacht man mit dem Gefühl auf, auf der Leitplanke genächtigt zu haben. Sicher könnte eine Beschränkung auf 30 km/h das Leid etwas lindern wenn sich auch jemand daran hält. Eine Lösung ist das aber nicht wirklich.Es wird Zeit für Nägel mit Köpfen. Was in der Thälmannstraße möglich war, sollte auch in der Waldstraße möglich sein. Es ist schön, dass Rüdersdorf schuldenfrei ist. Wir, die Bewohner der Waldstraße hoffen, dass das auch so bleibt. Aber eine Kreditaufnahme zur Umsetzung eines wichtigen und notwendigen Bauvorhabens ist das Normalste der Welt und sollte auch für Rüdersdorf möglich sein. Es wohnen nur ein paar hundert Menschen in der Waldstraße, aber Tausende werden von einer Grundinstandsetzung unserer Straße und des Gehweges (dessen Sanierung ja bereits begonnen wurde) profitieren,- Tag für Tag und Jahr für Jahr.Und eines sollten Sie bedenken,- es sind alles Bürger und damit auch alles Wähler.

Zugegeben, dieser Brief ist lang. Dennoch ist er bei weitem nicht so lang wie die Geduld der Anwohner der Waldstraße bisher. Doch alles hat ein Ende, auch die menschliche Leidensfähigkeit.

Hochachtungsvoll

Reinhard Weisener im Namen vieler Anwohner der Waldstraße