Liebe Freunde der TERRARISTIKA!Wir freuen uns besonders, euch heute hier zur 22. TERRARISTIKA...

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Wir freuen uns besonders, euch heute hier zur 22. TERRARISTIKA begrü- ßen zu dürfen. Wir hoffen, dass ihr und eure Tiere den Sommer (der zumindest in unserer Re- gion wohl eher ein grüner Winter war) gut überstanden habt und alle gesund geblieben seid. Aber auch das kühle Wetter hat ja be- kanntlich seine guten Seiten – so ist in diesem Jahr von vielen Seiten zu hören, dass besonders viele Terrari- aner auf ein gutes Nachzuchtjahr zu- rücksehen können. Wem ist nicht noch der Sommer vor zwei Jahren in Er- innerung, als viele von uns aufgrund der hohen Temperaturen durchaus eine Menge Probleme bei der Inku- bation (wohl dem, der einen kühlen Kellerraum zur Verfügung hatte) ihrer Gelege und viele Ausfälle zu verzeich- nen hatten. Aber auch noch andere Vorteile hatte das kühle Wetter der letzten Monate. So kann ich mir durchaus vorstellen, dass besonders bei der Diskussion un- ter der Leitung des Bundesministeri- ums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft über den Inhalt der bundeseinheitlichen Leitlinien für Tier- börsen sonst der eine oder die andere kollabiert wären. Dennoch muss das Raumklima in Bonn deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt gelegen haben. Nur so kann ich mir bei der hitzigen Diskussion über den Verkauf von Naturentnahmen auf Tierbörsen vorstellen, dass ein Mitglied des Zen- tralverbandes Zoologischer Fachhänd- ler (ZZF) für sich in Anspruch nimmt, jederzeit Naturentnahmen von Nach- zuchten unterscheiden zu können. Glücklicherweise waren aber auch küh- lere Köpfe zugegen, sodass immer noch die Hoffnung in uns lebt, doch noch irgendwann praxisnahe Leitlinien in den Händen zu halten. So gilt an dieser Stelle mein besonderer Dank folgenden Mitgliedern der einbe- rufenen Expertengruppe, die uns zum Teil auch die Möglichkeit gegeben ha- ben, aktiv an der Ausarbeitung der Leitlinien teilzunehmen: Ingo Pauler (DGHT), Lorenz Haut (BNA), Dr. Silvia Blahak (TVT) und nicht zuletzt Dr. Bernhard Polten (BMVEL) sowie Dr. Hinrich Snell (BMVEL). Wir werden uns nicht von unserem ein- geschlagenen Weg abbringen lassen und alles daran setzen, die TERRA- RISTIKA so zu erhalten, wie wir sie seit Jahren kennen. 1 TERRARISTIKA Vorwort Liebe Freunde der TERRARISTIKA! Produktion: Natur und Tier - Verlag GmbH Redaktion und Lektorat: Heiko Werning & Kriton Kunz Layout: Ludger Hogeback, hohe birken Druck: Veiters, Riga © 2005 Nicole Joswig Dortmunder Str. 180 45665 Recklinghausen Tel. 0 23 61 / 49 81 12 Impressum

Transcript of Liebe Freunde der TERRARISTIKA!Wir freuen uns besonders, euch heute hier zur 22. TERRARISTIKA...

  • Wir freuen uns besonders, euch heutehier zur 22. TERRARISTIKA begrü-ßen zu dürfen.

    Wir hoffen, dass ihr und eure Tiere denSommer (der zumindest in unserer Re-gion wohl eher ein grüner Winter war)gut überstanden habt und alle gesundgeblieben seid.Aber auch das kühle Wetter hat ja be-kanntlich seine guten Seiten – so ist indiesem Jahr von vielen Seiten zuhören, dass besonders viele Terrari-aner auf ein gutes Nachzuchtjahr zu-rücksehen können. Wem ist nicht nochder Sommer vor zwei Jahren in Er-innerung, als viele von uns aufgrundder hohen Temperaturen durchauseine Menge Probleme bei der Inku-bation (wohl dem, der einen kühlenKellerraum zur Verfügung hatte) ihrerGelege und viele Ausfälle zu verzeich-nen hatten.

    Aber auch noch andere Vorteile hattedas kühle Wetter der letzten Monate.So kann ich mir durchaus vorstellen,dass besonders bei der Diskussion un-ter der Leitung des Bundesministeri-ums für Verbraucherschutz, Ernährungund Landwirtschaft über den Inhalt derbundeseinheitlichen Leitlinien für Tier-

    börsen sonst der eine oder die anderekollabiert wären. Dennoch muss dasRaumklima in Bonn deutlich über dembundesdeutschen Durchschnitt gelegenhaben. Nur so kann ich mir bei derhitzigen Diskussion über den Verkaufvon Naturentnahmen auf Tierbörsenvorstellen, dass ein Mitglied des Zen-tralverbandes Zoologischer Fachhänd-ler (ZZF) für sich in Anspruch nimmt,jederzeit Naturentnahmen von Nach-zuchten unterscheiden zu können.Glücklicherweise waren aber auch küh-lere Köpfe zugegen, sodass immer nochdie Hoffnung in uns lebt, doch nochirgendwann praxisnahe Leitlinien inden Händen zu halten.So gilt an dieser Stelle mein besondererDank folgenden Mitgliedern der einbe-rufenen Expertengruppe, die uns zumTeil auch die Möglichkeit gegeben ha-ben, aktiv an der Ausarbeitung derLeitlinien teilzunehmen: Ingo Pauler(DGHT), Lorenz Haut (BNA), Dr.Silvia Blahak (TVT) und nicht zuletztDr. Bernhard Polten (BMVEL) sowieDr. Hinrich Snell (BMVEL).Wir werden uns nicht von unserem ein-geschlagenen Weg abbringen lassenund alles daran setzen, die TERRA-RISTIKA so zu erhalten, wie wir sieseit Jahren kennen.

    1TERRARISTIKA

    Vo r w o r t

    Liebe Freunde der TERRARISTIKA!

    Produktion: Natur und Tier - Verlag GmbHRedaktion und Lektorat: Heiko Werning & Kriton Kunz

    Layout: Ludger Hogeback, hohe birkenDruck: Veiters, Riga

    © 2005 Nicole JoswigDortmunder Str. 18045665 RecklinghausenTel. 0 23 61 / 49 81 12

    Impressum

  • TERRARISTIKA2

    Auch sehen wir nicht ein, aus welchemGrund wir hier auf der TERRARIS-TIKA nicht das Gleiche dürfen sollenwie der Zoohandel. Sicherlich lässt sichüber den Verkauf von Naturentnah-men – nicht nur auf Tierbörsen – strei-ten, jedoch habe zumindest ich gelernt,dass in Deutschland gleiches Recht füralle gilt.Wie auch immer – ihr seht also,dass in Zukunft sicherlich noch daseine oder andere auf uns zukommenwird. Wir sind uns aber ziemlich sicher,das die TERRARISTIKA auch diesunbeschadet überstehen wird.

    Nun noch einige Hinweise in eigenerSache.

    Nachzucht-TERRARISTIKAWie bereits angedacht, haben wir unsentschlossen, am 10. Dezember 2005eine reine Nachzucht-TERRARIS-TIKA ins Leben zu rufen. Selbstver-ständlich werden auch wieder zahl-reiche Zubehör-, Literatur-, Pflanzen-und Futtertieranbieter zugegen sein.Ferner dürfen natürlich auch einzelne,lang eingesessene Naturentnahmenangeboten werden. Sicher wird eswieder Diskussionen darüber geben,wie wir frisch entnommene Naturent-nahmen von Nachzuchten unterschei-den wollen. Aber wir sind uns sicher:Wenn ein Vertreter des ZZF jederzeit

    in der Lage sein will, diese unterschei-den zu können, werden wir gemeinsamsicherlich nicht viel schlechter sein.Vielleicht sollten wir aber auch nichtversäumen, eine Person mit solch un-glaublicher Kompetenz als Sachver-ständigen hinzuzuziehen. Keine Sorge,diesen Weg erwägen wir nicht wirklich– wenn er auch sicherlich in punktoUnterhaltungswert nicht zu unter-schätzen wäre.

    TERRARISTIKA-NachzuchtpreisDer diesjährige Nachzuchtpreis ist miteinem Preisgeld von 4450,00 € dotiertund wird heute um 14.00 Uhr vor derInformation überreicht. Wir bedankenuns noch einmal recht herzlich bei denzahlreichen Sponsoren, die es ermög-licht haben, ein solch hohes Preisgeldauszusetzen. Nähere Informationenüber den Nachzuchtpreis 2005/2006findet ihr unter www.terraristika.deund in diesem Heft.

    So, nun bleibt uns nur noch übrig, euchallen wieder einmal einen interessan-ten Tag zu wünschen, und wir verblei-ben bis zum Dezember mit den bestenWünschen für euch und eure Tiere!

    Euer TERRARISTIKA-TeamFrank IzaberNicole Joswig

    www.exotic-animal.deBörse, Forum, Kleinanzeigen

    Vo r w o r t

    www.terraristika-hamm.deBörse, Forum, Kleinanzeigen

  • ler aus dem Jahre 1996. Von diesem hat-ten sie das Tier als Jungschlange erstan-den, und es wurde von ihnen bis zurÜbergabe an mich gepflegt.

    ErnährungsumstellungDas Weibchen war nach Angaben der Vor-besitzer ausschließlich mit Mäusen ge-füttert worden. Da es aber nie trächtiggeworden war, obwohl es immer miteinem Männchen derselben Unterartvergesellschaftet gelebt hatte, beschlossich, die Ernährung auf die gleiche Misch-kost umzustellen, die meine anderen adul-ten Strumpfbandnattern erhalten. Diesefüttere ich ein- bis zweimal wöchentlichmit einer Schüssel voll Mischfutter, be-stehend aus z. B. Moderlieschen, Blau-bandbärblingen, Schleien, Goldorfen undMäuse- sowie Rattenbabys. Ab und zu be-kommen sie auch Hähnchenherz undForellen- oder Süßwasserwelsfilet. DasFutter wird zusätzlich noch mit Vitaminenvor allem der B-Gruppe angereichert.

    Erster Zuchtversuch 2003Bei mir zu Hause bezog das damals sie-ben Jahre alte Weibchen ein Terrariummit den Maßen 80 x 40 x 40 cm. Um eineNachzucht zu versuchen, setzte ich einMännchen (Nachzucht 2001) von ZüchterMartin Hallmen dazu. Nach erfolgterPaarung endete die erste Trächtigkeit desWeibchens am 10. Juli 2003 leider mitdem Absetzen von zwölf Wachseiern undeiner Totgeburt.

    Winterruhe 2003/2004Alle meine San-Francisco-Strumpfband-nattern wurden durch ein reichlichesNahrungsangebot auf die jährliche Win-terruhe vorbereitet. Ungefähr drei Wo-chen vor deren Beginn stellte ich die Füt-

    4 TERRARISTIKA

    N a c h z u c h t e r f o l g m i t e i n e r S a n - F r a n c i s c o - S t r u m p f b a n d n a t t e r

    Eine der schönsten Unterarten vonThamnophis sirtalis ist die San-Francisco-Strumpfbandnatter (Thamnophis sirtalistetrataenia).Fast jeder Terrarianer kennt diese attrak-tive Schlange zumindest dem Namennach oder von Bildern her. In Bezug aufNachzuchterfolg und erreichbares Alteraber genießt diese Strumpfbandnatterunter Haltern nicht gerade den bestenRuf. Viele San-Francisco-Strumpfband-nattern bereiten Schwierigkeiten bei derNachzucht oder sterben aus oft unbe-kannten Gründen schon im Alter von we-nigen Jahren.

    Hat ein T. s. tetrataenia erst einmal dasstolze Alter von acht Jahren erreicht, gilter bereits als äußerst alt. Dass eine San-Francisco-Strumpfbandnatter durchausso alt werden kann und in diesem Alterauch noch in der Lage ist, gesundenNachwuchs zu bekommen, möchte ichmit diesem Zuchtbericht zeigen.

    Herkunft des T.-s.-tetrataenia-WeibchensIch erhielt das Weibchen im Frühjahr2003 von einem Ehepaar aus Neu-Ulm.Laut Angaben der Eheleute ist das Tiereine Nachzucht des Züchters Peter Geiss-

    Nachzuchterfolg mit einer acht Jahrealten San-Francisco-Strumpfbandnatter

    Text und Fotos von Gerlinde Hiendlmeyer

    Acht Jahre altes Weibchen von Thamnophis sirtalis tetrataenia

  • 7TERRARISTIKA TERRARISTIKA

    Innerhalb von drei Tagen fuhr ich Tem-peratur und Beleuchtung annähernd aufNormalzustand hoch.Als Partner für meine betagte Schlangewählte ich dieses Mal mein T.-s.-tetra-taenia-Männchen (Nachzucht 2000), dasim Jahr zuvor Nachwuchs mit einem an-deren Weibchen hatte.Ich holte das Männchen ebenfalls aus derWinterruhe, stellte es samt seiner Boxneben das Natternweibchen, und erst kurzvor der bevorstehenden Häutung des Weib-chens setzte ich das Männchen zu ihm. Umdie beiden in Paarungsstimmung zubringen, besprühte ich die Einrichtung samtden Tieren kräftig mit lauwarmem Wasser,und sogleich begann das Männchen dasNatternweibchen heftig zu umwerben.Zwei Tage später, am 11. Februar 2004,häutete sich das Weibchen und paarte sich

    anschließend sofort mit seinem Partner.Ein Sekretpfropfen in der Kloake desWeibchens zeigte wenig später, dass eineBegattung stattgefunden hatte. Ab diesemZeitpunkt konnte ich keine weiteren Paa-rungsbemühungen seitens des Männchensmehr feststellen, sodass ich die beiden Tie-re eine Woche später voneinander trennte.Hoffnungsvoll setzte ich das Schlangen-weibchen in ein großes Terrarium mit denMaßen 120 x 60 x 80 cm. In demselbenBecken brachte ich noch zwei weitere,ebenfalls vermutlich trächtige Weibchenunter.

    TrächtigkeitDas Terrarium, in dem ich meine träch-tigen Weibchen gemeinsam hielt, war aus-gestattet mit Repti-Bark als Bodengrund,einigen Korkeichenrinden als Unter-

    terung komplett ein, um den Tieren dieMöglichkeit zu geben, ihren Darm so weitwie möglich zu entleeren.Während dieser drei Wochen veränderteich Temperatur und Beleuchtungsdauernur geringfügig. Lediglich nachts schalte-te ich die Beheizung nun völlig aus. Erstnach dieser dreiwöchigen Frist stimmteich die Nattern innerhalb einer Wochedurch Reduzierung der Temperatur undBeleuchtung auf die Winterruhe ein.Eingewintert wurden meine T. s. tetratae-nia alle separat. Jedes Tier kam in eine fürdie Winterruhe vorgesehene Faunaboxmit den Maßen 50 x 30 x 20 cm. Als Bo-dengrund verwandte ich eine dickeSchicht frisches, feuchtes Repti-Bark. EinStück Korkeichenrinde, in den Boden-grund gebettet, diente als Unterschlupf.Eine Schüssel mit Wasser vervollständigtedie Einrichtung.

    Die Überwinterungsboxen wurden fürungefähr sechs Wochen in einem abge-dunkelten Raum bei ca. 14–17 °C unter-gebracht.Auch meine ältere „Strumfbandnatter-Dame“ musste diesen Prozess über sichergehen lassen, denn im Frühjahr 2004wollte ich mit ihr einen weiteren Zucht-versuch starten…

    Zuchtversuch Frühjahr 2004Ende Januar 2004 entdeckte ich bei einerKontrolle der Überwinterungsboxen,dass sich die Augen des älteren Weib-chens eintrübten, ein sicheres Zeichen füreine beginnende Häutungsphase.Kurzerhand beschloss ich, die Winterruhezu beenden, um das Tier mit einem pas-senden Männchen zu vergesellschaften.Ich stellte die Faunabox mit dem Schlan-genweibchen in ein wärmeres Zimmer.

    Z u c h t v e r s u c h t F r ü h j a h r 2 0 0 4

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    Edition ChimairaChimaira Buchhandelsgesellschaft mbh · Heddernheimer Landstr. 20 · 60439 Frankfurt/Main Tel.: +49 69 49 72 23 · Fax: +49 69 49 78 26 · E-Mail: [email protected] · www.chimaira.de

    DE LANG, Ruud/VOGEL, Gernot:The Snakes of Sulawesi. A FieldGuide to the Land Snakes of Sula-wesi with Identification Keys, 2005,geb., 312 S., 142 Farbfotos, alle Artenmit Verbreitungskarte. 39.80 €

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    Internationale FachliteraturInternationale Fachliteratur

    Fütterung der adulten San-Francisco-Strumpfbandnattern durch Mischkost mit überwiegendemFischanteil

  • 8 9TERRARISTIKA TERRARISTIKA

    und her kroch.Schnell holte ichdie bereitgestellte„Geburtskiste“,öffnete vorsichtigdie Terrarienschei-be und sah zweiweitere Schlan-genbabys unter ei-nem Korkeichen-stück verschwin-den. Ich sammeltedie zappelndenNatternbabys einund überführtesie in die Wurf-kiste.Die Geburt war nun in vollem Gange.Trotzseines beträchtlichen Alters brachte meinWeibchen zwölf gesunde Schlangenbabyszur Welt.Alle schafften es ganz alleine, ihreEihüllen zu verlassen, sodass weder Mutternoch T.-s.-tetrataenia-Babys Hilfe nötig hat-ten. So nutzte ich die Möglichkeit, neben-

    bei einige Fotos von der Geburt zumachen.Nach Beendigung des Geburtsvorgangestastete ich die Mutterschlange nach even-tuell in ihrem Körper verbliebenen Jung-tieren oder Wachseiern ab. Da ich aberkeine fühlen konnte, entließ ich das Weib-chen wieder in sein gereinigtes Terrarium.

    schlupfmöglichkeit, einem Kletterast undeinem großen Wasser-Badebecken.Als Beleuchtung diente eine 80-W-Fauna-spotlampe mit einer Betriebszeit von täg-lich 12–13 Stunden. Die Beheizung wurdeüber einen 150-W-Elsteinstrahler geregelt,der für eine Umgebungstemperatur von28–33 °C, örtlich bis zu 40 °C sorgte.Da ich anfangs nicht mit Sicherheit wuss-te, ob meine Weibchen wirklich alle Nach-wuchs erwarteten, verbrachte ich nun vielZeit vor dem Terrarium, um die Tieregenau zu beobachten. Gefüttert wurdendie Schlangenweibchen in dieser Zeitweiter einmal wöchentlich mit reichlichMischkost.Nach einigen Wochen konnte ich beob-achten, dass vor allem das ältere Weib-chen ständig an einer besonders warmenStelle unter dem Spotstrahler lag. Baldtaten es ihm die beiden anderen Weib-chen nach, und der wärmste Ort des Ter-rariums wurde zum beliebten Treffpunktder werdenden Schlangenmütter.

    Auch der Appetit der Schlangenweibchensteigerte sich enorm, sodass ich nunmehrzwei Mal pro Woche fütterte. Da sich dieSchlangen bei den Mahlzeiten immersehr futterneidisch zeigten, musste ichsehr aufpassen, um Beißereien zu ver-meiden.Das inzwischen achtjährige Weibchenwurde vor allem im hinteren Körperdrit-tel zusehends dicker, sodass nunmehr ein-deutig war, dass es zum zweiten Mal inseinem Leben Nachwuchs erwartete.Im April rückte der Zeitpunkt der Ge-burt immer näher, und ich hoffte instän-dig, die Geburt beobachten zu können.

    GeburtAm 28. April 2004 bemerkte ich eine auf-fällige Unruhe im Terrarium. Das betagteWeibchen wühlte nervös im Bodengrund,kroch unentwegt im Terrarium umherund nahm öfters ein ausgiebiges Bad imWasserbecken. Die Geburt stand nun

    unmittelbar bevor.Aufgrund des Alters desWeibchens beschloss ich,auch nachts alle paarStunden nach ihm zu se-hen. Aber auch als ich am30. April 2004 um 7.00Uhr morgens das Hausverließ, wühlte das Weib-chen noch immer im Bo-den, und eine Geburt hat-te noch immer nicht statt-gefunden.Als ich aber um 8.00 Uhrzurückkehrte, um nach derSchlange zu sehen, ent-deckte ich am Lüftungs-blech des Terrariums einNatternbaby, das dort hin

    Ein Schlangenbaby wird geboren. Wurfkiste mit den neugeborenen tetrataenia-Babys

    G e b u r t

  • Aufzucht der JungtiereNachdem ich die Schlangenbabys unter-sucht und versorgt hatte, brachte ich sienach Geschlechtern getrennt in kleinenAufzuchtboxen unter, die genau wie dieTerrarien der Adulti ausgestattet waren.Lediglich die Temperaturregelung derMini-Terrarien gestaltete sich etwasschwieriger. Die Werte lagen meistzwischen 28 und 35 °C. Bei Temperaturenbis 31 °C war zu beobachten, dass dieJungtiere stets unter der Wärmelampelagen, stieg die Temperatur hingegen biszu 35 °C an, so verschwanden alle unterder Wasserschüssel oder in den Boden-grund.Das Anfüttern der Strumpfbandnattern-babys gestaltete sich zunächst etwas zeit-aufwändig. Der anfängliche Einsatz waraber die Mühe wert, da alle Jungschlan-gen nach meiner Anfüttermethode spä-testens am vierten Tag fraßen.Die Methode bestand in einer Einzelfüt-terung. Dazu legte ich eine leere Heim-

    chenbox mit feuchtem Küchenpapier ausund setzte das zu fütternde Schlangenba-by zusammen mit einem oder zwei klei-nen, lebenden Fischen, wie Moderlies-chen oder Neons, in die Box. Die flinkstenSchlangenjungen fingen sich sofort einenzappelnden Fisch, den sie auch gleich ver-schlangen. Ich machte dabei die Erfah-rung, dass die Futteraufnahme der Jung-schlange in Zukunft problemlos verlief,wenn sie einmal auf diese Weise gefressenhatte. Außerdem hatte diese Fütterungs-methode den Vorteil, einen Überblick da-rüber zu haben, ob und wie viel jedesJungtier gefressen hatte.Nach einer Woche Einzelfütterung in derHeimchenbox stellte ich die Fütterungum. Nun gab es tote Fische in einer Schüs-sel, die ich ins Aufzuchtterrarium stellte.Wie erwähnt, bereitete die Futterumstel-lung für die Natternbabys keine Proble-me. Sie fraßen gierig weiter.Schwierig gestaltete sich allerdings dieUmstellung auf Mischkost: Immer wieder

    kam es vor, dass die eineoder andere Jungnatterwochen-, ja sogar mona-telang diese Art derNahrung strikt verwei-gerte.Inzwischen aber sind dieJungen meines achtjähri-gen Weibchens kräftiggewachsen und erfreuensich bester Gesundheit.Auch das Weibchen hatsich von der Geburtwieder gut erholt und istimmer noch fit.Jetzt hat sich die „alteSchlangendame“ ihrenAltersruhestand redlichverdient.

    10 TERRARISTIKA

    A u f z u c h t d e r J u n g t i e r e

    Ein Jungtier frisst seinen ersten Fisch bei der Einzelfütterung ineiner Heimchendose.

  • 12 13TERRARISTIKA TERRARISTIKA

    4450.00 € direkt cash in Empfang und mitnach Hause nehmen.Der Sieger wird bei einer TERRARIS-TIKA im Herbst/Winter 2006 bekanntgegeben und erhält dort seinen Preisdirekt in bar.Um mitzumachen, senden Sie uns bis zum1. August 2006 Ihre Unterlagen: Versu-chen Sie, so viele Informationen über dieHaltung und Nachzucht Ihrer Tiere wiemöglich aufzuschreiben. Das muss kei-neswegs „druckreif“ sein, sollte abermöglichst auch auf Diskette oder CD-ROM beigelegt sein. Aber lassen Sie sichnicht vom „Schriftkram“ abschrecken!Bei uns zählt nur Ihr Nachzuchterfolg!Der allerdings sollte schon wirklich Ihr

    Nachzuchterfolg sein – benennen Siedaher bitte außerdem zwei Terrarianer,die Ihren Erfolg bezeugen können.Senden Sie zudem bitte eine Auswahlschöner Bilder über Ihre Tiere, IhreNachzuchten und Ihre Terrarien mit.Diese nach Möglichkeit als Dias, aberauch Fotos (Papierbilder) werden ange-nommen. Bei Digitalbildern achten Siebitte auf eine Auflösung von 300 dpi beieiner Größe von mindestens 15 x 10 cm.

    D e r T E R R A R I S T I K A - N a c h z u c h t p r e i s

    TER

    RA

    RIS

    TIK

    A-NACHZUCHT

    PR

    EIS

    2006

    Der Grundgedanke unserer Terraristik-Börse ist es, dass die Züchter von Rep-tilien, Amphibien und Wirbellosen hierein Forum finden, um ihre Nachzuchttiereabzugeben und um Gleichgesinnte zutreffen. Umgekehrt sollen Hobby-Terra-rianer die Möglichkeit erhalten, ihre Tieredirekt vom Züchter kaufen zu könnenund mit diesem in Kontakt zu kommen.Deshalb haben wir vor zwei Jahren denTERRARISTIKA-Nachzuchtpreis insLeben gerufen, den wir auch im nächstenJahr wieder ausschreiben! Jeder, der 2005 oder 2006 erfolgreichReptilien, Amphibien oder Wirbellosenachgezogen hat, kann teilnehmen. Miteiner Beschreibung der Haltungsbedin-

    gungen und der Aufzucht sowie schönenBildern können Sie dabei sein! Unter allen Einsendern wählt unsere Juryeinen Preisträger aus. Wir legen beson-deren Wert auf den Idealismus, die Müheund die Originalität, die hinter dem Nach-zuchterfolg steht – keineswegs darauf, obdie betreffende Tierart selten gehaltenwird oder nicht! Als Preis winken sichere 1500 Euro, dievon der TERRARISTIKA gestiftetwerden; außerdem gibt es einen Jackpot,der von unseren Sponsoring-Partnerngefüllt wird und dessen Inhalt ebenfallsan den Gewinner geht – es kann sich alsowirklich lohnen, bei uns mitzumachen!Der Preisträger von 2005 konnte satte

    D e r T E R R A R I S T I K A - N a c h z u c h t p r e i s

    1. Preis: 1.500 Euro + Jackpot!

    Einsendungen bis zum 01.08.2005

    an:

    Frank Izaber

    Dortmunder Str. 180

    45665 Recklinghausen

    TERRARISTIKA-Nachzuchtpreis 2006 auf einen Blick:

    Was? Beschreibung einer Reptilien-, Amphibien- oder Wirbellosen-Nachzucht aus 2005/2006

    Wie? Mit Beschreibung Ihres Nachzuchterfolges (möglichst als Aus-druck UND Datei auf Diskette oder CD) und schönen Bilderndazu. Außerdem zwei Zeugen benennen.

    Wann? Einsendungen bis zum 1.8.2006

    Wohin? TERRARISTIKA, Frank Izaber, Dortmunder Str. 180, 45665 Recklinghausen

  • 14 15TERRARISTIKA TERRARISTIKA

    Grabowitz, Valentina WGrahl, Karsten 23Grammel, Norbert 5Gramminske, Achim 9Grathwohl, Jan RGGravius, Maike 28Großmann, Susanne WGrübner, Daniel 5Grützmacher, Frank TUGünther, Klaus WGünzel, Klaus TUGustavsson, Mattias TUGuszek, Marten 13Guzy, Frank 13Halbig, Andreas 2Hännig, Stefan 14Haschke, Stefan 13Hasselberg, Dirk WHaupner, Andreas 5HCH 14Heckers, Marc ZR/3Heitmann, Udo 13Hellkvist, Daniel WHerpprofessionell Umor Aqueo ZeltHessler, Claudia RGHeynen, Gerad 15Hickler, Wolfgang 14Hilger, Axel 4Hindelmeyer, Gerlinde 2Hine, Ray TUHoffgaard, Claus TUHoffmann, Martin 14Hofmann, Thomas RGHöhle, Martin WHöhler, Peter KRHohmeister, Andreas GHolfert, Tino 14Hölzel, Jürgen ZR4Hoppe, Klaus 2Hoppe, Christian ZR4Hübel, Klaus 2Hufer, Hilmar TUHuhn, Volker 15Huisman, Johan 15Hulbert, Felix 5Huwig, Claus 14Iguana Verde WIsensee, Michael RGJacobs, Hans J. RGJacobsson, Mats RGJäger, Frank 1Jensen, Sune RGJohansson, Stefan RGJohansson, Anders KRKahlenberg, Herwig 3Kaiser, Wolfgang TUKakteenwelt ZR3Kamke, Karsten 14Kamp, Birgit 15Karkos, Udo 15Karlson, Jan GKarwatzki, Ajoscha 31

    Kassuba, Wolfgang GKaufmann, Corina 15Kaufmann, Mike TUKellner, Mathias TUKelterborn, Christoph 15Keßler, Joachim 15Kiesel, Michael 21Kirchner, Oliver RGKixmöller, Klaus 16Klatter, Philip 16Klinkenbus, Ingo RGKlus, Thorsten RGKnoch, Petra ZR3Koch, Bianca 16Köeger, Mathias ZR/3Köhler, Mathias 19Kölpin, Thomas 5Konädi, Michael ZR4Kooij, Jaap TUKool, Rob TUKosa, Gabor 4Koslowski, Thomas 9Köster, Dirk ZR4Koszinsky, Torsten 19Kozor, Norbert 9Krähling, Peter WKraiss, Rainer RGKrause, Markus 16Krcal, Vita 3Kreuzer, Michael GKroes, Thorsten 29Krusber, Wolfgang 16Kuch, Dennis WKuhls-Oppermann, Rene 16Kühne, Heiko 9Kuitert, Peter 16KuK Terrarien AußenKunsch, Thorsten 17Kunschke, Olaf 5Küpper, Klaus 16Kurth, Frank 16Kurth, Sascha 32La Ferme Tropicale WLabude ZR1Lague, Phillip KRLamberts, Klaus 32Laukau, Dieter A. AußenLauterbach, Jens ZR4/5Lehmann, Axel RGLehmann, Jürgen 29Leonardi, Franco 4Lettner, Stefan 18Liebich, Dr.Michael 4Lipp, Hartmut 1Lossau, Dirk 32Loyen, Hans-Peter RGLudanyi, Tibor 4M+S Reptilien SaalMachlitt, Caroline 32Mack, Helga GMaierhofer, Petra ZR4Malek, Ahmad 31

    S t a n d l i s t e

    Name/Firma ReiheAhrens, Jürgen 1Altmann, Wolfgang GAndersen, Flemming RGAndreson, Anette RGAnken, Thomas RGAppelton, David WAqua Terra Shop WArth, Steven 1Auer, Hans-Werner WAugustin, Andreas 4Avaria, Pedro 7Aye, Björn 5Bader, Rainer 7Baljeu, Henk 7Ballandat, Stefan 5Barcenas, Eva KRBauer, Thomas 7Baumann, Kerstin 7Baumann, Frank 7Bayer, Carlo 5Bazin, Eric GBecker, Kevin 1Bekston, Claus WBell, Marc WBens Jungle ZeltBergner, Peter TUBergner, Niclas GBerschinsky, Mario 8Bleys, Kurt 8Böhm, Karel 3Bol, Steven 2Borer, Marcus 10Bossel, Torsten 8Brandt, Markus 10Braune, Martin 8Bremod Modellbau ZR1Brinkmann, Daniela 8Broszinski, Andree 8Bruck, Udo 11Bruse, Frank 10Bruyndonckx, Herman 2Buchholz, Christian 1Budszinski, Silvia 1Bundt, Dieter 1Bungert, Horst GBurggraf, Frank 8Carlsson, Stefan 8Caspari, Christoph RGCavy, Frederic KRChimaira, Firma SaalChrissy Versand ZR1Christ, Herbert 8Christensen, Jonny 9Christoph, Arno RGChrusciell, Rafael 9Chudoba, Christian 9Clanzett, Theo WClark, Jeff WClarkson, Renate 30Coatriex, Samuel KRCole, Jerry 11

    Collins, Jim WCrysal Palace Reptiles 11D.A.G. Heller Dohmen, Marion WDanielszik, Björn 31de Fillipo, Francesco 4de Haas, Rene KRDe Smedt, Johann GDeck, Andreas RGDefabiani, Nicolas KRDegenkolbe, Maik 2Denes, Micha RGDenkewiz, Sven 11DGHT SaalDijkgraaf, Nils 16Doberning, Alexander WDöhmen, Jochen WDöring, Daniel RGDragon Inh.C.Faust SaalDresens, Harry 12Drewes, Thorsten WDüss, Gregor RGEberhard, Silvio 9Einfeld, Lars RGElmenhorst, Hendrick 2Engel, Kai 2ENT Terrarientechnik GmbH WEntholzer, Daniel WErikzen, Mlpe GErnst, Thomas 11Esders, Silvia RGExo-Terra SaalExotic-Haus WFabry, Beate AussenFaes, Sven WFeistner, Frank 12Fergin, Marc RGFernandez, Juan 12Fesser, Rainer 4Fietz, Stefan 12Finke, Sabine 12Finke, Gerhard GFlade, Udo 12Fleischer, Chrisantos RGFlemming Jul, Jan 12Fölling, Markus 10Follmer, Thorsten 12Franz, Jochen 13Fricke, Axel 12Friedel, Bodo 13Friedrich, Reno 12Froik, Thomas 14Frühauf, Heinz 18Fuhrmann, Dieter 28Gahlrt, Tim RGGeierhos, Fritz 13Geißinger, Maria RGGettkand, Michael RGGillam, Chris 11Gimmel, Stephan GGlades Herp inc. GGödde, John 13Gozzo, Stefano 4

    S t a n d l i s t e

  • Kass

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    Schörgendorfer, Alexander 21Schouten, Ruud 11Schramke, Franz 23Schrante, Patricia 10Schröter, Markus 6Schultz, Heinz 19Schulz, Kathy RGSchulz, Harald 6Schulze, Marita 15Schulze Niehof, Peter GSchutt, Elco 23Schwer, Thorsten 23Seeber, Henni WSens, Jörg 2Severyns, Guy 21Siefert, Wolfgang TUSiegel, Mathias ZR1Sielaff, Frank GSiepen, Karl-Heinz 30Simek, Dr.Rotislav 3Simon, Harry 22Singer, Franz RGSino, Wolfgang 21Sittner, Wolfgang WSmith, Antony TUSoppe, Ronald TUSörensen, Michael 18Spellbrink, Michael GSpellbrink, Michael KRStaas, Thomas SaalStadler, Werner RGStegmiller, Markus 20Stein, Michael 6Stern, Olaf 6Stollenwerk, Markus 20Striegl, Franz-Josef 18Stümpel, Nicolas GSummerhayes, Barry 20Surmann, Jan 3Tank, Helge ZR3Tanzer, Harald 18Ter, J van het Meer ZR6Terhöfen, Peter 23Thete, Fabrice 21Tietz, Alexander ZR4Timm, Ivonne 22Toygar, Cen TUToygar, Cen GToygar, Ceniz RGToygar, Ceniz GTrabant, Stephanie 22Trip, Erik 22Trobisch, Dietmar 22Tröger, Michael 9Trompa, Harald 22Tropenparadies 7/8Tropic Hused 10Tünsmeyer, Ilse ZR2Tuvesson, Björn 18Twardack, Jens 17

    Uebach, Birgit ZR4van der Meulen, Jan 9Van der Vliet, Ron ZR1van Ee, Wilco 20van Halderen, Rene ZR5Van Hellem, Hermann 21van Ißem, Peter Gvan Malderen, Julien ZR4van Turnhout, Lizzy ZR2van Wanrooy, Eric ZR5van Zwool, Peter 20Verdez, Jean Michel 17Verwej, Esther KRVerwest, Marc 14Vinnmann, Thomas WVogeley, Hans-Jürgen Gvon Freiberg, Alexander 17Vonk, Freek GVonk, Freek 22Vreulink, Dennis 19Wabu-Desing AußenWade, Mathias GWagner, Bernhard 17Wallner, Alfred GWallrafen, Gerhard 19Wamsler, Thomas 19Wehmeyer, Frank 2Weier, Markus 19Weima, Andree GWeissengruber, Roland ZR2Weißler, Michael RGWelsch, Tim ZeltWenig, Manuela 20Werther, Søren RGWessel, Hendrik ZR5West Yorkshire Zoological 19Westhof, Guido GWickert, Frank DurchgangWicklein, Alexander AußenWiese, Frank 6Wieskämper, Peter 6Willekens, Kevin WWilsch, Achim 21Winner, Hans-Jörg WWolf, Terrarien ZR4/5Wolf-Christoph, Stefanie ZR5Wolters, Walter 6Wosinski, Gerhard ZR1Wulf, Markus GWuyts, Marcel 9Yang, Jun GZander, Rainer WZankl, Josef 26Zanni, Massimo 4Zasmeta, Thomas 10Zauner, Otto 20Zoo MedLaboratories,Inc SaalZoo Sperrer 26Zoohandlung Mense WZsilinski, Alexander 22

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    Malschofski, Marko 32Marwinski, Harpo 32Materna, Sören RGMatzen, Kent 32Matzka, Robert 32Mc Cullum, Simon 32Meder, Martin 30Meidinger, Robert GMeissler, Sascha 30Mellauhen, Christian 31Mende, Dieter KRMeyring, Carsten TUMiddelbeck, Manfred 31Moeller, Stefan 29Molnar, Manuel 5Mönk, Marco 6Mönneke, Janisch ZeltMoormann, Thomas ZR4Morawietz, Peter 2Moritz, Mirco 19Moser, Helmut 31Mozzarecchia, Alessandro 3Müller, Rene GMüller, Reinhart ZR5Müller, Mathias ZR5Müller, Lucia 5Müller, Uwe 31Müller, Norbert 31Müller, Henry ZR4Müller, Claus-Peter 2Müller, Werner 31Muschke, Stefan 31Nahles, Ted TUNamiba Terra ZR2/3Naths, Volker 30Naujox, Thomas TUNaumann, Marion 6Naumburg, Marcel 30Netopil, Sonja 9Neukirch, Carsten WNeusius, Patrik 17Niehaus, Marco 29Niemann, Isabell 29Nilsson, Tony RGNoack, Holger 27Nordheim Kork ZeltNuyten, Pit 29Nyult, Jiri 3Obelgönner, Lutz 29Öhler, Ralf GOrphall, Ines 29Oth, Markus 29Otto, Stephan ZR2/3Otto, Per Boris 27Pakendorf, Norma 6Paul, Alfred 27Pedersen, Jesper 30Pedersen, Jürgen Soe 27Pedersen, Nicolay GPeranic, Ivo 28Perduns, Rainer RG

    Petersen, Brian 3Petersen, Falke 27Petri, Claudia WPettig, Merle 27Pezold, Roman 10Pfeiffer, Jörg 25Pichottka, Joachim 27Pirot, Ralf 3Plückebaum, Stefan RGPohl, Tomas 3Pohlmann, Jan 25Poliszuk, Paul WPosthumus, Bertus 28Priwara, Hans Georg 26Pürkel, Oliver 10Rading, Stefan 25Radke, Jörg 25Radny, Rolf TURadspieler, Clemens GRahn, Robert 25Rauscher, Thorsten 6Reif, Jens 24Reptilia Espania ZeltReuss, Carlos 24Reute, Jürgen ZR4Rheinecke, Danny 25Rheinhard, Edward 24Riad, El Hage 4Rice, Peter 24Riehl, Markus ZR4Riemann, Uwe GRiper, Daniel WRißmann, Florian RGRoemer, Dr.Klaus GRöhe, Uwe 5Rojc, Matjaz 5Roßbauer, Anna 28Roza, Eric WRuf, Dieter RGRundquist, Dennis 25Sabate Poncela, David ZR4Salewski, Manfred TUSallinski, Hans-Otto 27Sangel, Christian ZR5Sattler, Uwe AußenSchaarn, Timo 24Schade, Wolfgang 23Schaefer, Frank 24Schäfer, Frank 28Schaub, Michael WScheuermann, Frank 6Schewe u. Klimek AußenSchitter, Daniela 23Schleich, Mareike 23Schlepper, Rüdiger 6Schmidt, Jürgen 23Schmidt, Dagmar 5Schmidt, Ingolf 24Schmidt, Hans 24Schneider, Reiner 4Schönecker, Patrik 1

  • Irgendwann, es muss in den Jahren 1986oder 1987 gewesen sein, bekam ich dasHeft Nr. 34 der „herpetofauna“ zu lesen.Darin befand sich ein Beitrag von BÖHME& HENKEL, der sich mit der HerpetofaunaNeukaledoniens beschäftigte. Dabei wur-de ausführlich auf die Gattung Rhacodac-tylus eingegangen und über die Wieder-entdeckung der Art R. sarasinorum be-richtet. Rhacodactylus sarasinorum war1913 von ROUX beschrieben worden undseitdem nur durch zwei Museumsexem-plare wissenschaftlich bekannt. Es dauer-te bis 1983, bis die Art wieder in das In-

    teresse von Wissenschaftlern und Terra-rianern rückte. Henkel und Sameit fan-den neben neuen Zeichnungsformen vonR. auriculatus auch einen Gecko, den siezunächst nicht einordnen konnten. MitHilfe von Prof. Dr. Böhme vom MuseumKoenig, Bonn, konnte dieser als R. sarasi-norum identifiziert werden. Etwa zeit-gleich kam auch ein australisches Muse-um unter weitaus tragischeren Umstän-den in den Besitz der Art. Ein Herpeto-loge namens Peter Rankin stürzte beimFang der Tiere ab und verstarb an denFolgen.

    21TERRARISTIKA

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    Zur langjährigen Haltung und Vermeh-rung von Rhacodactylus auriculatus undRhacodactylus sarasinorum im Terrarium

    Text und Fotos von Tino Holfert

    Rhacodactylus auriculatus

  • land. Es konnten auch schonTiere an Zaunpfählen gefundenwerden, was evtl. dafür spricht,die Art als Kulturfolger einzu-ordnen.

    AussehenVon beiden Arten sind verschie-dene Farbformen und Zeich-nungsvarianten bekannt. Von R.auriculatus ist die braungraue bis-beige Färbung mit marmorier-ter Zeichnung am häufigsten inden Terrarien vertreten. Tieremit netzartiger Zeichnung odergestreiften Zeichnungselemen-ten sind seltener und gehörenebenso wie solche mit rotenFarbanteilen zu den begehrterenTerrarienpfleglingen.Rhacodactylus sarasinorumweist ebenfalls eine brauneGrundfärbung auf, die in ver-schiedenen Farbtönen einedunkle Mittellinie auf demRücken entstehen lässt, die sich im NackenY-artig gabelt und als Schläfenband zu denAugen verläuft. Bei der selteneren sogenannten weißen Farbform hebt sich dasY-artige Zeichnungselement in kräftigemWeiß hervor, außerdem finden sich aufRücken und Schwanz weiße Zeichnungs-elemente.

    HaltungFür die Haltung der beiden Arten ver-wende ich Terrarien, die höher als breit

    sind. Dabei haben sich für die paarweiseHaltung Becken der Größe 40 x 40 x 60 cmals ausreichend erwiesen. Will man grö-ßere Gruppen zusammen pflegen, müssendie Terrarien entsprechend geräumigerkonzipiert werden.Von R. auriculatus halte ich seit neun Jah-ren eine Gruppe von einem Männchenund vier Weibchen gemeinsam (zeitweisegelang es, zwei Männchen und vier Weib-chen zusammen zu pflegen), was keineProbleme bereitet. Bei R. sarasinorum

    Nach dem Lesen des genannten Beitragswar mein Interesse für die Gattung Rha-codactylus und insbesondere für R. sarasi-norum geweckt. In der DDR war die Gat-tung meines Wissens nur durch die Art R.auriculatus in den Terrarien vertreten.Die Tiere wurden zu horrenden Preisengehandelt und waren für mich nicht zubekommen. Es sollte noch bis 1990 dau-ern, bis ich über Tiertausch erstmalsNachzuchten bekam. Im Jahr 1994 erhieltich dank der Unterstützung von WilliHenkel dann endlich auch ein Paar derheiß ersehnten R. sarasinorum. Seit nun-mehr 14 bzw. zehn Jahren werden die bei-den Arten nun kontinuierlich von mir ge-

    pflegt und nachgezogen, worüber im Fol-genden berichtet werden soll.

    Verbreitung und LebensraumDie etwa 20 cm (R. auriculatum) bzw. 25cm (R. sarasinorum) großen Geckos sindim Süden der Insel Neukaledonien behei-matet, wobei der rein baumbewohnende R.sarasinorum bisher ausschließlich in Pri-märwäldern gefunden wurde, die teilweisenur noch als Restbestände in einer völligzersiedelten Landschaft vorhanden sind(SEIPP & HENKEL 2000). Rhacodactylusauriculatus wurde auch am Boden und inSträuchern nachgewiesen. Dieser Geckobesiedelt überwiegend trockeneres Busch-

    22 TERRARISTIKA 23TERRARISTIKA

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    Rhacodactylus sarasinorum, braune Farbform Rhacodactylus sarasinorum, weiße Farbform

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  • Haltung und Zucht bei-der Arten nicht zwin-gend erforderlich, er-höht aber den ästheti-schen Wert des Terrari-ums und entsprichteher dem natürlichenLebensraum der Ge-ckos. Ein Paar von R.sarasinorum wird seitsieben Jahren erfolg-reich in einem Terrari-um gepflegt und ver-mehrt, das nur mitkünstlichen Pflanzenausgestattet ist. Dieanderen Behälter sind mit Sansiverien(bei R. auriculatus) bzw. Ficus benjamini(bei R. sarasinorum) versehen.Als Teil einer Terrarienanlage werden dieBecken mit Leuchtstoffröhren (OsramLumilux) beleuchtet und durch die da-runter befindliche Terrarienreihe auch er-wärmt. Von Februar bis Juli erhöht sichdie Beleuchtungsdauer zunächst von acht

    auf zwölf Stunden, von September bisNovember wird sie dann wieder auf achtStunden reduziert. Im Dezember und Ja-nuar werden die Terrarien für ca. sechsWochen weder beheizt noch beleuchtet.In der warmen Jahreszeit ergeben sich soTemperaturen von 22–30 °C, in der kaltenJahreszeit belaufen sich die Werte auf 17–24 °C.

    kam es beim Versuch, eine Gruppe voneinem Männchen und zwei Weibchenzusammen zu pflegen, nach zehn Monatengemeinsamer Haltung zum Verlust desjüngeren und später hinzugesellten Weib-chens, ohne dass vorher jemals Anzeichenvon äußerlichem Stress bei dem Tier er-

    kennbar gewesenwären. Seitdempflege ich R. sarasi-norum nur paar-weise. Eine Verge-sellschaftung meh-rerer Männchen istbei beiden Artennach meinen Er-fahrungen fast im-mer unmöglich.Diese erweisensich über kurz oderlang als äußerstunverträglich undliefern sich heftigeBeißereien, die imschlimmsten Fallzum Verlust we-nigstens eines Tie-res führen, wennman als Pflegernicht einschreitet.Als Bodengrundverwende ich eineS a n d - To r f - M i -schung (1 : 2), dieca. 5 cm hoch ein-gebracht wird. Bei-de Arten zeigeneine Vorliebe fürglatte Äste alsKletter- und Sitz-m ö g l i c h k e i t e n .

    Diese bilden gemeinsam mit Rindenröh-ren als Versteckmöglichkeiten die Einrich-tung. Um die Kletterfläche zu vergrößern,ist die Rückwand der Terrarien aus einemSand-Zement-Latex-Gemisch modelliert.Eine Bepflanzung der Terrarien ist nachmeinen Erfahrungen für die erfolgreiche

    24 TERRARISTIKA

    H a l t u n g F u t t e r

    25TERRARISTIKA

    Rhacodactylus sarasinorum, Jungtiere beider Farbformen

    Paarung bei Rhacodactylus auriculatus

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  • unter einem Nackenbiss des Männchensvollzieht sich die Paarung.Verweigert sichdas Weibchen, kommt es zu Verfol-gungsjagden im Terrarium. Hier liegt es inder Verantwortung des Halters, frühzeitigStress auszumachen und die Tiere zutrennen. Zu junge bzw. trächtige Weib-chen zeigen unter dem ständigen Druckdes Männchens sonst sehr schnell ein apa-thisches Verhalten.Für die Eiablage stehen den WeibchenPlastikdosen zur Verfügung, die etwa 10–15 cm hoch mit einer Sand-Torf-Mischungbefüllt sind. Außerdem benutzen ver-schiedene Weibchen auch die Blumen-töpfe für die Eiablage. Beide Arten ver-graben ihre Eier. Die Haupteiablagezeitfällt unter den geschilderten Haltungsbe-dingungen für beide Geckoarten auf dieMonate März bis August. Während derlangjährigen Haltung kam es aber mitt-lerweile bei beiden Arten auch in denübrigen Monaten des Jahres zu vereinzel-ten Eiablagen „außer der Reihe“. Gutkonditionierte Weibchen können bis zusechs Gelge hintereinander produzieren,dabei liegt der Zeitabstand zwischen denEiablagen nach meinen Erfahrungen bei4–6 Wochen. Bei beiden Arten kam esvor, dass ein Gelege gelegentlich aus nureinem Ei bestand bzw. dass bei Doppel-gelegen nur ein Ei befruchtet war. Dieweichschaligen Eier werden in Jaeger-Kunstglucken gezeitigt. Als Brutsubstratverwende ich seit vielen Jahren aus-schließlich ein Gemisch (1 : 4) aus Aktiv-kohle und Seramisgranulat. Andere Sub-

    strate, wie Vermiculit, Perlit oder Blu-menerde, haben sich aber ebenfalls be-währt. Die Eier nehmen während derZeitigung an Größe zu, das Zeitigungs-substrat muss immer feucht gehaltenwerden. Zu trockenes Substrat bedingtein Verderben der Eier.Bei Temperaturen von 27–29 °C vergehenbei R. auriculatus 52–65 Tage bis zum

    TERRARISTIKA

    Ve r m e h r u n g

    FutterBeide Arten können als Allesfresser be-zeichnet werden, was sie als Terrarien-tiere besonders attraktiv macht. LängereZeiten ohne Futtertiere lassen sich pro-

    blemlos mit Früchten überbrücken.Hauptsächlich verwende ich Grillen,Heuschrecken, Zophobas-Larven, nest-junge Mäuse und eine Fruchtbreimi-schung, bestehend aus gequetschter Bana-

    ne und Babybrei (Pfirsich/Maracuja) fürdie Ernährung meiner Geckos. DiesemBrei werden in unregelmäßigen Ab-ständen Vitamine beigemischt. Die Fut-tertiere werden mit verschiedenen Kalzi-um- und Mineralstoffpräparaten einge-stäubt.

    VermehrungUnter den beschriebenen Haltungsbe-dingungen finden Paarungen größten-teils von Januar bis Juni statt. Bei R. au-riculatus konnten Kopulationen bereitsim Januar während der „kühlen Phase“bei noch ausgeschalteter Beleuchtungbeobachtet werden. Bei beiden Artennähert sich das Männchen in gleicherWeise unter zuckenden Bewegungenmit dem Kopf meist vom Schwanz be-ginnend der Nackenregion des Weib-chens. Wenn das Weibchen paarungs-bereit ist, verharrt es an der Stelle, und

    26 TERRARISTIKA 27

    F u t t e r

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    Eiablage bei Rhacodactylus auriculatus

    Rhacodactylus sarasinorum, Eiablage

  • ob es sich um solche „Aggressoren“handelt, wenn sie gleichzeitig schlüpfen,ansonsten wird man sehr schnell auf dieLautäußerungen der kleinen Geckos ausdem Brutapparat bzw. später aus demAufzuchtbehälter aufmerksam, währendsich die Tiere attackieren. Da nicht alleSchlüpflinge den gleichen ungestümenCharakter zeigen, ist es trotzdem mög-lich, die friedlicheren Tiere in Gruppenaufzuziehen. Die generelle Einzelauf-zucht, wie ich sie eine Zeit lang prakti-ziert habe, stellt bei größeren Nachzucht-zahlen eine gewise Herausforderung inSachen Platz und Arbeitsaufwand dar.Jungtiere von R. sarasinorum sind nachdem Schlupf annähernd 9 cm groß undzeigen eine intensive Rotfärbung. Leiderverliert sich diese bereits spätestens biszur dritten Lebenswoche und geht in dienormale Erwachsenenfärbung über. DieJungtiere dieser Art werden in Gruppenaufgezogen. Dabei achte ich darauf, mög-lichst gleich große Tiere zu vergesell-schaften. Es erwies sich als unproblema-tisch, junge R. sarasinorum mit gleich gro-ßen R. ciliatus und R. chahoua gemeinsamaufzuziehen. Bringt man Jungtiere unter-schiedlicher Größe zusammen, werden

    die kleineren Tiere sehr schnell unter-drückt und zeigen ein deutlich langsame-res Wachstum. Ich habe nie versucht, R.auriculatus mit anderen Rhacodactylus-

    Ve r m e h r u n g

    Schlupf. Junge R. sarasinorum schlüpfenbei dieser Temperatur nach 56–73 Tagen.Verringert man die Zeitigungstemperaturbeispielsweise auf 24 °C, benötigt R. auri-culatus 74–96 Tage bis zum Schlupf, R. sa-rasinorum 78–91 Tage. Mit verschiedenhohen Zeitigungstemperaturen ist es of-fensichtlich möglich, bei R. sarasinorumEinfluss auf die Geschlechterverteilung

    der Jungtiere zu neh-men. So entwickeltensich aus bei niedrigenTemperaturen gezeitig-ten Eiern mehr Weib-chen, während bei hö-heren Bruttemperatu-ren mehr Männchen zuverzeichnen waren. FürR. auriculatus kann ichdiesen Umstand leidernicht bestätigen, beidieser Art besteht einabsoluter Weibchen-überschuss, der sichnach meinen Erfahrun-gen nicht über die Zei-tigungstemperatur kor-rigieren lässt. Auch derTipp, die Eier zunächstfür vier Wochen beiZimmertemperatur zuzeitigen und dann ineinen Inkubator zuüberführen (E. SCHRÖ-DER, mdl. Mittlg.), führ-te nicht zu den erhoff-ten männlichen Nach-zuchttieren.Junge R. auriculatusmessen beim Schlupfetwa 7 cm. Verschie-

    dentlich zeigen sie ein sehr aggressives Ver-halten. Schlüpfen zwei solcher aggressivenJungtiere gleichzeitig, beißen sie sich meistbereits im Zeitigungsbehälter die Schwän-ze ab. Es ist unmöglich, solch aggressiveJungtiere in Gruppenhaltung aufzuzie-hen, da sie im Aufzuchtterrarium einemDauerstress ausgesetzt wären. Wie be-schrieben, ist es sehr einfach zu erkennen,

    28 TERRARISTIKA

    Ve r m e h r u n g

    Gelege von Rhacodactylus sarasinorum

    Rhacodactylus auriculatus, Schlupf

    Nach dem Schlupf ist Rhacodactylus sarasino-rum zunächst attraktiv rot gefärbt.

  • Arten zu vergesellschaften. BACH (2004)berrichtet über die erfolgreiche Haltungvon R. auriculatus zusammen mit R.ciliatus. Der entscheidende Nachteil derGruppenaufzucht dürfte darin bestehen,dass eine sichere Differenzierung derGeschlechter erst sehr spät vorzunehmenist. Einzeln aufgezogene Männchen sindnach etwa einem Dreivierteljahr sicherals solche zu erkennen. In der Gruppewird man nach dieser Zeit nur einMännchen (das dominierende) eindeutigan den ausgebildeten Hemipenistaschenausmachen können, weitere in derGruppe vorhandene Männchen werdenihre Geschlechtsmerkmale erst späterbzw. nach Entfernung des dominierendenMännchens ausbilden. Für die Haltungder heranwachsenden Geckos kommensowohl entsprechend kleinere Terrarien

    als auch handelsübliche Faunaboxen inFrage, beides hat sich bewährt. Als Futtererhalten die Jungtiere das bereits weiteroben erwähnte Spektrum.

    MissbildungenBei den Nachzuchten von R. auriculatuskam es wiederholt zu verschiedenen Ab-normalitäten. Über die Doppelköpfigkeiteines Jungtieres bzw. eine Zwilingsanlagewurde bereits an anderer Stelle berichtet(HOLFERT 1999/2002). Weiterhin warenmehrfach missgebildete Jungtiere zu ver-zeichnen, die durch eine sehr helle Färbungund Kieferanomalien auffielen, außerdemfehlten diesen Tieren meist die Augen. Sol-che Tiere schlüpften nie selbstständig. DieEier, die solche missgebildeten Jungtiereenthielten, lagen lange über den Schlupf-termin hinaus im Inkubator, ohne zu

    verderben. Wurdendie Eier 4–6 Wo-chen nach dem er-rechneten Schlupf-termin geöffnet,fanden sich die ver-krüppelten Jung-tiere lebend im Ei,wobei der Bauchmeist vollkommenverschlossen war. Insporadisch einge-richteten Plastik-terrarien lagen dieseTiere permanent aufdem Boden und be-wegten sich kaum.

    31TERRARISTIKA

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    Rhacodactylus-Nachzuchten: R. sarasinorum (links), R. auriculatus (oben),R. ciliatus (Mitte), R. leachianus henkeli (rechts), R. chahouha (unten)

    Nach spätestens fünf Tagen wurdendie missgebildeten Geckos euthana-siert.

    Übersicht über die Zahl der nachgezoge-nen Jungtiere beider Arten in den letztenzehn Jahren

    Jahr R. auriculatus R. sarasinorum1994 2 01995 1 31996 3 121997 27 41998 18 91999 17 42000 18 82001 20 32002 20 152003 20 52004 bisher 6 bisher 4

    gesamt 152 67

    AusblickAngesichts einer weltweit anhalten-den Zerstörung der natürlichen Le-bensräume von Reptilien und Amphi-bien wird das Argument „Arterhal-tung durch Nachzucht“ entscheidenddazu beitragen, der Terraristik auchzukünftig eine Lobby zu verleihen.Daher sollten sich mehr Terrarianerin Beständigkeit üben, was die gehal-tenen Arten betrifft. Viel zu oft ver-schwinden immer noch verschiedeneArten stillschweigend von der Bild-fläche, sobald sie eine gewisse Häufig-keit in den Terrarien erlangt haben,zugunsten anderer, seltenerer Arten.Es spricht sicher nichts dagegen, sichfür die Haltung weiterer, bisher selte-ner Arten zu begeistern, jedoch solltedies nicht fortlaufend auf Kosten derArten geschehen, deren sicherer

    Rhacodactylus auriculatus, Schlüpfling

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    Bestand als Terrarientiere zunächst injahrelanger Kleinarbeit aufgebaut wurde.In Zukunft wird es mehr und mehr auf dasausgewogene Nebeneinander neuer,seltener Arten und bekannter, häufiger

    Arten ankommen. Das auf den Wurzelneiner Wegwerfgesellschaft beruhendeKonsumverhalten vieler Reptilienfreundewird sonst unweigerlich in eine Sackgassefür die Terraristik führen.

    LiteraturBACH, S. (2004): Haltung und Nachzucht des Höcker-kopfgeckos Rhacodactylus auriculatus BAVAY, 1869. –DRACO 18: 82–87.BÖHME, W. & F.W. HENKEL (1985): Zur Kenntnis der Her-petofauna Neukaledoniens, speziell der Gattung Rha-codactylus. – herpetofauna, Weinstadt, 34: 23–29.HOLFERT, T. (1999): Doppelköpfigkeit (Bicephalie) bei Rha-codactylus auriculatus (BAVAY, 1869). – elaphe 7(2): 13.

    – (2002): Drei Jungtiere aus zwei Eiern – Zwillinge beiRhacodactylus auriculatus (BAVAY, 1869). – elaphe10(4): 29–30.SAMEIT, J. (1985): Reiseziel Neukaledonien. – DATZ38(6): 279–281.SEIPP, R. & F.W. HENKEL (2000): Rhacodactylus. Biologie,Haltung und Zucht. – Edition Chimaira, Frankfurt/M.,173 S.

    Arterhaltung durch Nachzucht ist ein wichtiges Argument für die Terraristik!

    Herbst_05_01_19.pdfHerbst_05_20_32.pdf