Liebe Freunde von AIDA e.V., · Liebe Freunde von AIDA e.V., ev.net ein Jahr mit beunruhigenden...

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Liebe Freunde von AIDA e.V., www.aidaev.net ein Jahr mit beunruhigenden politischen und wirt- schaftlichen Entwicklungen und Ereignissen auf der ganzen Welt neigt sich dem Ende zu. Man kann sich nicht des Eindrucks erwehren, dass das Miteinander in unserer schnelllebigen Zeit oft unter fehlender Auf- merksamkeit und Achtsamkeit, ja unter wachsendem Egoismus leidet. Ausgesprochen Erfreuliches dagegen gibt es aus Tanguá zu berichten. Meine Frau und ich holten im Oktober unsere im Juni ausgefallene Reise nach Bra- silien nach und haben dabei drei wunderschöne Tage in St. Antons Kinder- und Jugendzentrum verbracht. Schon der Empfang war überaus herzlich: Frei José Francisco, der Leiter von Sefras, und Darlei, der Leiter vor Ort, seine Familie und Freunde und Helfer be- reiteten uns eine fröhliche Willkommensfeier. Diesen Abend mit lieben Freunden haben wir sehr genossen. Der nächste Tag, ein Sonntag, gab uns die Gelegenheit, in Ruhe das gesamte Gelände und seine Gebäude zu inspizieren. Nachdem sich niemand fand, der die alte Schreinerwerkstatt hätte betreiben können, wurde das Gebäude komplett renoviert. Jetzt beherbergt es einen großen Unterrichtsraum sowie zwei kleinere Spielzimmer. Die Wände sind liebevoll mit Zeich- nungen der Kinder geschmückt, auf Schautafeln sind die Ergebnisse der in den letzten Monaten behan- delten Themen wie Umwelt, Natur, Gewaltfreiheit, Frieden usw. angebracht. Der neu überdachte Vor- raum bietet ebenfalls Platz zum Spielen. Sobald die alte nicht genutzte Garage demnächst in eine Küche für die Verpflegung von bis zu 200 Kindern umge- wandelt ist, sollen sie dort auch ihre Mahlzeiten ein- nehmen können. Außerdem werden noch Toiletten und Duschen für die Kinder entstehen, für viele die einzige Möglichkeit zu duschen. Eines der früheren Kinderhäuser wurde ebenfalls mit erstaunlich geringem Aufwand komplett renoviert. Jetzt befinden sich hier Versammlungs-, Bespre- chungs- und Spielräume. Die anderen Häuser sind noch in einem den klimatischen Verhältnissen und der jahrelangen starken Beanspruchung entspre- chend schlechten Zustand, wobei die Bausubstanz noch gut ist. Ihre Renovierung soll später erfolgen. Der Kinderspielplatz, die Gemüsegärten und die Außenanlagen wirkten wegen der lang anhaltenden Trockenperiode ziemlich dürr, denn es hatte seit über 100 Tagen nicht mehr geregnet. Nach einem Regentag konnten wir feststellen, wie schnell sich die Natur wieder regeneriert. Das vor einigen Jahren gebaute Schwestern- und Gästehaus ist in fast allen Räumen mit Betten zur Unterbringung von Sefras-Personal und Gästen ausgestattet. Auch wir wohnten dort und haben uns in den einfachen, bescheidenen Räumen sehr wohl gefühlt. Es war herrlich zu beobachten, wie sich das Gelände am Montag mit fröhlichen Kindern füllte. Beein- druckend war, wie einfühlsam der Pädagoge Rodrigo und die Sozialarbeiterinnen Esthefanie und Cheyla in der Unterrichtsstunde mit dem Thema Frieden die Kinder unterschiedlichen Alters in ihren Bann zogen. Danach waren Spaß und Spiel angesagt, zwischen- durch gab es eine kleine Mahlzeit. Beim gemein- samen Spiel mit den Kindern wurde uns klar, wie wohl und frei sie sich in St. Antons Kinder- und Jugendzentrum fühlen. Derzeit kommen 63 Kinder regelmäßig, aber die Zahl erhöht sich stetig. Leider lässt es die Gemeinde- verwaltung von Tanguá aus nicht nachvollziehbaren Gründen an der versprochenen Unterstützung fehlen. Der zugesagte Transport zwischen Schule und un- serer Einrichtung findet immer noch nicht statt, die Kinder müssen sich selbst auf den Weg machen. Das Sefras-Team lässt sich davon jedoch nicht entmutigen und findet eigene Wege, den Kindern in Not zu helfen.

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Liebe Freunde von AIDA e.V.,

www.aida­ev.net

ein Jahr mit beunruhigenden politischen und wirt-schaftlichen Entwicklungen und Ereignissen auf derganzen Welt neigt sich dem Ende zu. Man kann sichnicht des Eindrucks erwehren, dass das Miteinanderin unserer schnelllebigen Zeit oft unter fehlender Auf-merksamkeit und Achtsamkeit, ja unter wachsendemEgoismus leidet.

Ausgesprochen Erfreuliches dagegen gibt es ausTanguá zu berichten. Meine Frau und ich holten imOktober unsere im Juni ausgefallene Reise nach Bra-silien nach und haben dabei drei wunderschöne Tagein St. Antons Kinder- und Jugendzentrum verbracht.Schon der Empfang war überaus herzlich: Frei JoséFrancisco, der Leiter von Sefras, und Darlei, der Leitervor Ort, seine Familie und Freunde und Helfer be-reiteten uns eine fröhliche Willkommensfeier. DiesenAbend mit lieben Freunden haben wir sehr genossen.

Der nächste Tag, ein Sonntag, gab uns die Gelegenheit,in Ruhe das gesamte Gelände und seine Gebäude zuinspizieren. Nachdem sich niemand fand, der die alteSchreinerwerkstatt hätte betreiben können, wurdedas Gebäude komplett renoviert. Jetzt beherbergt eseinen großen Unterrichtsraum sowie zwei kleinereSpielzimmer. Die Wände sind liebevoll mit Zeich-nungen der Kinder geschmückt, auf Schautafeln sinddie Ergebnisse der in den letzten Monaten behan-delten Themen wie Umwelt, Natur, Gewaltfreiheit,Frieden usw. angebracht. Der neu überdachte Vor-raum bietet ebenfalls Platz zum Spielen. Sobald diealte nicht genutzte Garage demnächst in eine Küchefür die Verpflegung von bis zu 200 Kindern umge-wandelt ist, sollen sie dort auch ihre Mahlzeiten ein-nehmen können. Außerdem werden noch Toilettenund Duschen für die Kinder entstehen, für viele dieeinzige Möglichkeit zu duschen.

Eines der früheren Kinderhäuser wurde ebenfalls miterstaunlich geringem Aufwand komplett renoviert.Jetzt befinden sich hier Versammlungs-, Bespre-chungs- und Spielräume. Die anderen Häuser sindnoch in einem den klimatischen Verhältnissen undder jahrelangen starken Beanspruchung entspre-chend schlechten Zustand, wobei die Bausubstanznoch gut ist. Ihre Renovierung soll später erfolgen.Der Kinderspielplatz, die Gemüsegärten und dieAußenanlagen wirkten wegen der lang anhaltenden

Trockenperiode ziemlich dürr, denn es hatte seit über100 Tagen nicht mehr geregnet. Nach einem Regentagkonnten wir feststellen, wie schnell sich die Naturwieder regeneriert. Das vor einigen Jahren gebauteSchwestern- und Gästehaus ist in fast allen Räumenmit Betten zur Unterbringung von Sefras-Personalund Gästen ausgestattet. Auch wir wohnten dort undhaben uns in den einfachen, bescheidenen Räumensehr wohl gefühlt.

Es war herrlich zu beobachten, wie sich das Geländeam Montag mit fröhlichen Kindern füllte. Beein-druckend war, wie einfühlsam der Pädagoge Rodrigound die Sozialarbeiterinnen Esthefanie und Cheyla inder Unterrichtsstunde mit dem Thema Frieden dieKinder unterschiedlichen Alters in ihren Bann zogen.Danach waren Spaß und Spiel angesagt, zwischen-durch gab es eine kleine Mahlzeit. Beim gemein-samen Spiel mit den Kindern wurde uns klar, wiewohl und frei sie sich in St. Antons Kinder- undJugendzentrum fühlen.

Derzeit kommen 63 Kinder regelmäßig, aber die Zahlerhöht sich stetig. Leider lässt es die Gemeinde-verwaltung von Tanguá aus nicht nachvollziehbarenGründen an der versprochenen Unterstützung fehlen.Der zugesagte Transport zwischen Schule und un-serer Einrichtung findet immer noch nicht statt, dieKinder müssen sich selbst auf den Weg machen. DasSefras-Team lässt sich davon jedoch nicht entmutigenund findet eigene Wege, den Kindern in Not zu helfen.

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Ihre Spende kommt an. Für Spenden ab 50 Euro stellen wir eine Spendenquittung aus. Dafürbenötigen wir Ihre vollständige Anschrift. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Spendenquittung

Nach drei Tagen voller positiver Eindrücke haben wirTanguá wieder verlassen, um später die Zentrale vonSefras in São Paulo zu besuchen. Auch im Convent derFranziskaner wurden wir von unserem Freund FreiJosé Francisco und seinen Mitbrüdern herzlich em-pfangen. Er zeigte uns einige Projekte von Sefras wiez.B. eine Kindertagesstätte in einer Favela, Tages-stätten für ältere Menschen und für Obdachlose,einen Wertstoffhof, in dem Obdachlose Arbeit und einbescheidenes Einkommen finden, sowie ein Wohn-heim für Immigranten. Bei all diesen Projekten beein-druckten uns auch hier das große Engagement unddie Menschlichkeit, aber auch das konsequent durch-dachte Konzept, das sich wie ein Leitfaden durch alleProjekte von Sefras zieht. Die Mitarbeiter betrachtenjeden einzelnen Menschen unabhängig von seinerHerkunft und Religion als Persönlichkeit und ver-suchen, jeden im Rahmen seiner Möglichkeiten wie-der in die Gesellschaft zu integrieren. Im Gegenzugverlangen sie aber auch die Einhaltung von Regelnund den persönlichen Willen, die gegebenen Chancenzu nutzen.

Mit all diesen Eindrücken, die wir in Tanguá und inSão Paulo gewinnen konnten, hat sich unsere Über-zeugung verfestigt, dass St. Antons Kinder- undJugendzentrum bei Sefras und seinen Mitarbeitern in

guten und sicheren Händen ist. Die Spenden ausDeutschland werden in Tanguá sinnvoll eingesetztund kommen dort den Kindern zugute, die unser allerHilfe benötigen.

Ihnen, liebe Spender, möchten wir ganz herzlich fürIhre treue Hilfe danken und Ihnen eine schöneWeihnachtszeit sowie Gesundheit und Zufriedenheitfür das Jahr 2018 wünschen.Mit herzlichen Grüßen

Ihr Thomas Reverchon