Liebe Leserin, lieber Leser, - erlangen.de · 2008 und 2009 der Markgräfi n Wilhelmine, einer ......

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Vorwort 3 in einem Doppeljubiläum gedenkt die Stadt Bayreuth 2008 und 2009 der Markgräfin Wilhelmine, einer herausragenden Persönlichkeit unter den deutschen Fürstinnen des 18. Jahrhunderts. Am 14. Oktober 2008 jährte sich ihr Todestag zum 250. Mal, am 3. Juli 2009 feiern wir ihren 300. Geburtstag. Markgräfin Wilhel- mine hat Bayreuth in einer Weise geprägt, von der die Stadt, ihre Bewohner und ihre Besucher noch heute in vielfältiger Hinsicht profitieren. Die in Berlin aufgewachsene preußische Königstochter wurde von ihrem Vater 1731 unter erheblichem Zwang mit dem Erbprinzen von Bayreuth verheiratet. Nachdem sie ihre Probleme mit der neuen Umgebung und ihre Enttäuschung über die kleine, bescheidene Residenz überwunden hatte, entdeckte und nutzte sie bald auch die Möglichkeiten, die sich ihr hier boten. Ihre Repräsenta- tionspflichten waren gering, und so konnte sie sich zeitlebens ausgiebig ihren Interessen widmen: Lesen, Komponieren und Schreiben, ferner die Ausgestal- tung ihres Lieblingssitzes, der Eremitage. Sie verfasste mehrere Opernlibretti, schrieb scharfzüngige Memoiren und führte einen umfangreichen Briefwech- sel, allen voran mit ihrem Bruder Friedrich dem Großen, der ihr besonders nahestand, aber zeitweise auch mit Voltaire. Eine Fülle von Veranstaltungen soll den Bayreuthern und den Gästen der Stadt die Markgräfin nahebringen und an sie erinnern. Musik und Theater waren ihre besondere Leidenschaft, und dementsprechend liegt der Schwerpunkt auf diesen beiden Sparten. Die unterschiedlichsten Veranstalter, Gruppen und Initiativen haben sich zusammengefunden und Beiträge zu diesem Doppel- jubiläum erarbeitet, so dass jeder Interessierte in einer Fülle von Angeboten fündig werden kann. Ich danke allen Unterstützern, die ihr Wissen, ihre Kreativität, ihre Energie oder auch ihr Geld eingebracht haben, um diesen Veranstaltungsreigen möglich zu machen. Wir freuen uns darauf, Wilhelmine besser kennen zu lernen und bekannter zu machen. Viel Vergnügen und viele neue Eindrücke beim Eintauchen in die Markgrafen- Zeit wünscht Ihnen Dr. Michael Hohl Oberbürgermeister Liebe Leserin, lieber Leser,

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Vorwort

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in einem Doppeljubiläum gedenkt die Stadt Bayreuth

2008 und 2009 der Markgräfi n Wilhelmine, einer

herausragenden Persönlichkeit unter den deutschen

Fürstinnen des 18. Jahrhunderts. Am 14. Oktober 2008

jährte sich ihr Todestag zum 250. Mal, am 3. Juli 2009

feiern wir ihren 300. Geburtstag. Markgräfi n Wilhel-

mine hat Bayreuth in einer Weise geprägt, von der die

Stadt, ihre Bewohner und ihre Besucher noch heute in

vielfältiger Hinsicht profi tieren.

Die in Berlin aufgewachsene preußische Königstochter wurde von ihrem Vater

1731 unter erheblichem Zwang mit dem Erbprinzen von Bayreuth verheiratet.

Nachdem sie ihre Probleme mit der neuen Umgebung und ihre Enttäuschung

über die kleine, bescheidene Residenz überwunden hatte, entdeckte und

nutzte sie bald auch die Möglichkeiten, die sich ihr hier boten. Ihre Repräsenta-

tionspfl ichten waren gering, und so konnte sie sich zeitlebens ausgiebig ihren

Interessen widmen: Lesen, Komponieren und Schreiben, ferner die Ausgestal-

tung ihres Lieblingssitzes, der Eremitage. Sie verfasste mehrere Opernlibretti,

schrieb scharfzüngige Memoiren und führte einen umfangreichen Briefwech-

sel, allen voran mit ihrem Bruder Friedrich dem Großen, der ihr besonders

nahestand, aber zeitweise auch mit Voltaire.

Eine Fülle von Veranstaltungen soll den Bayreuthern und den Gästen der Stadt

die Markgräfi n nahebringen und an sie erinnern. Musik und Theater waren

ihre besondere Leidenschaft, und dementsprechend liegt der Schwerpunkt

auf diesen beiden Sparten. Die unterschiedlichsten Veranstalter, Gruppen und

Initiativen haben sich zusammengefunden und Beiträge zu diesem Doppel-

jubiläum erarbeitet, so dass jeder Interessierte in einer Fülle von Angeboten

fündig werden kann.

Ich danke allen Unterstützern, die ihr Wissen, ihre Kreativität, ihre Energie oder

auch ihr Geld eingebracht haben, um diesen Veranstaltungsreigen möglich zu

machen.

Wir freuen uns darauf, Wilhelmine besser kennen zu lernen und bekannter zu

machen.

Viel Vergnügen und viele neue Eindrücke beim Eintauchen in die Markgrafen-

Zeit wünscht Ihnen

Dr. Michael Hohl

Oberbürgermeister

Liebe Leserin, lieber Leser,

suchte – Landschaften im buchstäblichen Sinne wie die Eremitage vor den Toren von Bayreuth, imaginäre Landschaften aber auch: Lite-ratur, Philosophie, das Schöne in der Kunst.Wilhelmine war eine unkonventionelle Frau, wenn sie auch das De-corum einer Fürstin stets wahrte und auf Etikette großen Wert legte. Sie konnte überraschend pragmatisch sein, einfallsreich und, wie wir heute sagen würden, lösungsorientiert. Vor allem aber konnte sie quer denken. Zeit ihres Lebens hat sie die Balance gehalten zwischen der Staatsräson und dem, was Vernunft und Herz ihr eingaben. Heute mag das nicht spektakulär erscheinen. Wenn wir uns allerdings ein wenig zurück versetzen und in Wilhelmines Epoche vertiefen, dann erst erkennen wir die vielfältigen Facetten, die diese außergewöhn-liche Frau in ihrer Biographie zusammengefasst hat. Es lohnt sich also, auf Wilhelmines Spuren zu wandeln und genauer zu betrachten, was sie erreicht, manchmal auch erkämpft hat; was ihr Spaß machte, worüber sie sich aufregen konnte, was ihr interessant schien, was sie uns hinterlassen hat. Das „Spekulative“ ist dabei ein guter Wegweiser. Es zeigt auf Mehrdeutiges, Doppelbödiges, Unaus-gesprochenes. Da gibt es viele Botschaften zu entdecken, auch solche, die der heutigen Lust aufs Eindeutige etwas entgegen setzen. Wilhelmine hat uns etwas zu sagen – hören wir also genau zu.

Prof. Dr. Ruth Müller-Lindenberg

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Historische Bedeutung

Zwanzig Jahre alt war sie und jung verheiratet, als sie im Januar des Jahres 1732 nach Bayreuth kam: die Königstochter und zukünftige Markgräfi n Wilhelmine Friederike Sophie. Bittere Erfahrungen brach-te sie mit: Am preußischen Königshof hatte sie Demütigungen und Misshandlung erleben müssen, und es war nicht leicht zu verschmer-zen, dass sie als „spätes Mädchen“ den Bayreuther Erbprinzen hatte nehmen müssen, weil es ihren Eltern nicht gelungen war, sie mit dem englischen Thronfolger zu verheiraten. Gewiss war sie aber auch vol-ler Hoffnung bei ihrem Einzug in die oberfränkische Residenz, und vor allem hatte sie all ihre Talente dabei: Begabung zur Musik, zum Ma-len, zum Schreiben, zum Gestalten, wo immer sich Gelegenheit bot, Leidenschaft für philosophische Fragen und immer Lust auf Neues.Mehr als ein Vierteljahrhundert lebte Wilhelmine in Bayreuth, fast ununterbrochen, und an vielen Orten innerhalb und außerhalb der Stadt hat sie ihre Spuren hinterlassen.Blättert man in den Briefen und Lebenserinnerungen der Markgrä-fi n, dann blickt man oft unvermutet hinter die glänzende Fassade fürstlicher Repräsentation. Wilhelmine war verletzlich, spitzzüngig, hellsichtig, desillusioniert, wie es Menschen sind, die große Gaben haben und viel aushalten müssen: Krankheiten, die sie oft über Mo-nate plagten, die Untreue des geliebten Ehemannes, den jahrelangen Streit mit dem königlichen Bruder in Berlin, dem sie sich ihr Leben lang tief verbunden fühlte. Eine strahlende Siegerin war sie nicht, und so schuf sie sich ihr eigenes Reich, in dem die Künste regierten und die Phantasie eine Hauptrolle spielte. Und Wilhelmine machte nichts halb: Das Markgräfl iche Opernhaus gehört heute zu den bedeutendsten barocken Theaterbauten jenseits der Alpen. In der Bayreuther Hofmusik suchte und fand die Markgrä-fi n den Anschluss an den Ton angebenden preußischen Hof und die dort tätigen Komponisten. Sie selber spielte nicht nur Violine, Cem-balo und Laute, sondern ließ sich im Gesang und in der Komposition unterrichten. Die tragische Oper „Argenore“ ist ein höchst individu-elles Beispiel für den Umgang mit der Form der höfi schen Festoper. Als Theaterleiterin engagierte die Markgräfi n Künstlerinnen und Künstler, entwarf Szenarien für neue Stücke, inszenierte selber und stellte den Spielplan zusammen. „Ich liebe alles Spekulative“, hat Wilhelmine einmal geschrieben, und in diesem Satz zeigt sich ihr beweglicher Geist, der sich für die Erkun-dungsfl üge von Phantasie und Kreativität immer neue Landschaften

Wilhelmine

Markgräfi n von BayreuthEuropas letzte Prinzessin

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che der Markgräfi n, in der sie mit ihren Kreisen

kommunizierte. Während Wilhelmine und ihre

Damen sehr exklusiv und abgeschieden von der

Bayreuther Bevölkerung ihre Tage verbrachten,

erstreckte sich die Lebenswelt der höfi schen

Herren und des Markgrafen Friedrich deutlich

darüberhinaus.

Besonders stolz war Wilhelmine auf ihre Her-

kunft aus dem preußischen Königshaus. Im

Gegensatz zu ihrem Gemahl, der als Markgraf

nur „Durchlauchtigster Fürst“ tituliert wurde,

führte sie den Titel „Königliche Hoheit“. Stets

bestand sie darauf, bei zeremoniellen Anlässen

als „Königliche Hoheit“ behandelt zu werden, was

nicht selten zu diplomatischen Schwierigkeiten

führte.

Dabei hatte das preußische Königtum noch

keinerlei Tradition. Erst 1701, acht Jahre vor ihrer

Geburt, hatte sich ihr Großvater Friedrich (I.)

selbst zum ersten „König in Preußen“ gekrönt.

Bitte beachten Sie: Um Ihnen die thematische

Zuordnung der einzelnen Programmpunkte des

Doppeljubiläums zu erleichtern, haben wir in die

Beschreibungen der einzelnen Veranstaltungen

und Angebote die jeweils „passenden“ Lebens-

welten-Signets mit eingefügt.

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Bayreuther Barock

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Das Bayreuth der Markgräfi n war eine Stadt

von weniger als 10.000 Einwohnern und damit

eine der wirklich kleinen Residenzen im Heiligen

Römischen Reich. Was sie nach ihrer Ankunft

sofort vermisste, waren repräsentative und

moderne Bauten im französisch geprägten Stil

ihrer Zeit. 1735 begann sie mit der Vergrößerung

und Umgestaltung der Eremitage, ihres Lieb-

lingssitzes. Zusammen mit Markgraf Friedrich

berief sie zahlreiche Künstler aus allen Sparten

an den Hof. 1744/48 entstand das Opernhaus, ab

1754 dann das Neue Schloss. Auch Angehörige

des Hofes und Bürger wurden animiert, neue

Bauten zu errichten, so dass Bayreuth auch eine

Reihe ansehnlicher Privathäuser aus jener Zeit

aufzuweisen hat.

Die Stadt verdankt Wilhelmine diejenigen Se-

henswürdigkeiten, die heutzutage – neben dem

Erbe Richard Wagners – jedes Jahr Tausende von

Fremden hierher locken.

Wilhelmine schuf sich abseits des großen Berli-

ner Hofes ein eigenes Arkadien in Bayreuth. Sie

verfasste Memoiren, Opernlibretti und führte

eine umfangreiche Briefkorrespondenz. Höfi sche

Feste wurden lange vorbereitet und in großar-

tigen Dekorationen gefeiert. Frankreich war das

große Vorbild, und Französisch war auch die Spra-

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Die Lebenswelten

Höfi sche Lebensart

Preußisches Königtum

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Benda in Bayreuth (Bayreuther Barock) 61 25.09.2009 Farinellis Feuerwerk (Bayreuther Barock) 60 26.09.2009 Music for awhile (Bayreuther Barock) 62 26.09.2009 Oden nach Texten von Friedrich II. 51 27.09.2009 Kammerkonzert (Bayreuther Barock) 65 03.10.2009 La Conversione di Sant‘Agostino 68 04.10.2009 (Bayreuther Barock)

Lesung Memoiren einer preußischen Königstochter 32 Juli 2009

Illumination Bayreuth erstrahlt 36 03.07. – 28.08.2009

Oper Georg Friedrich Händel, Alcina 18 17. / 18. / 19.04.2009 Wilhelmine 20 25.04., 26.04., 30.04., 01.05., 02.05., 03.05.2009 Argenore 22 08. / 09. / 10.05.2009 Serse (Bayreuther Barock) 56 18. / 19.09.2009 L’ Huomo (Bayreuther Barock) 66 02. / 03.10.2009

Seminare/ Workshops Kleidung und Accessoires der Markgrafenzeit 14 15.02.2009 Wilhelmine trifft Markgrafenschule 16 April – Juni 12. Oberfränkische Malertage 27 21.05. – 24.05.2009 Bayreuth 2009 (Teil l) „Zwischen Hofkunst und Avantgarde“ 31 27.06.2009 Leben am Musenhof der Wilhelmine 40 10.07. – 12.07.2009

Theater/Tanz La fête galante 42 12.07.2009

Vorträge Damen, Frauen, Komödiantinnen 50 17.09.2009 Serse, Alcina und all die anderen 57 20.09.2009 L’ Huomo – Der Mensch 64 01.10.2009 Andrea Bernasconis Festa 65 04.10.2009 teatrale „L´Huomo“ von 1754

Wanderung

Von Neptun zum Wassermann – 26 16.05. / 20.06. / die Magie des Wassers 11.07.2009

SEIT

E

Jahresübersicht

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Ausstellungen 01.01. – 31.12.2009 11 Wilhelmine brachte Bayreuth zum Blühen 03.04. – 28.06.2009 16 Der Brandenburger Weiher 25.04.2009 19 Die Großmeisterin und ihr Gemahl 15.06. – 27.08.2009 29 Floras Füllhorn 27.06. – 11.08.2009 30 10 Jahre BAT Campus Galerie 05.07. – 30.09.2009 38 Barockkomponistinnen 10.07. – 31.08.2009 39 Faszination der Bühne 12.07. – 29.08.2009 44 12. Oberfränkische Malertage

Bayreuth 2009 (Teil ll) 15.07. – 19.08.2009 45 Wilhelmines Bayreuth 17.07. – 21.08.2009 46 Szenen höfi scher Lebensart

mit Markgräfi n Wilhelmine 23.08. – 11.10.2009 48 Die Juden in Bayreuth zur

Markgrafenzeit (1735 – 1763)

Ball 10.01.2009 12 45. Ball der Stadt Bayreuth

Feste/Festakte 03.07. – 05.07.2009 34 32. Bayreuther Bürgerfest 03.07.2009 35 Festakt zum 300. Geburtstag

der Markgräfi n Wilhelmine

Führungen 11.01.2009 13 Frauen – Bilder April – September 17 Kinderführungen zum Wilhelminejahr 06. / 13.06.2009 28 Markgräfi n Wilhelmine lädt ein –

Ein Nachmittag am Bayreuther Hof 24. / 25.06.2009 30 Zu Gast bei Wilhelmine 19.09. – 04.10.2009 54 Residenztage

Kongress 03. / 04.10.2009 70 Kongress der historischen Theater Europas

Konzerte 01.01.2009 10 Neujahrskonzert – Wilhelmine

meets Georg Friedrich 08.05. – 17.05.2009 24 48. Musica Bayreuth 2009 02.07.2009 33 Glanzlichter aus berühmten

Opern zu Ehren Wilhelminens 05.07.2009 37 Barockkomponistinnen 22.08.2009 48 Benefi zkonzert 23.08.2009 49 Arkadien 19.09.2009 59 Barockes Orchesterkonzert (Bayreuther Barock) 20.09.2009 58 Barocker Glanz – brillante Galanterie

(Bayreuther Barock)

SEIT

E

2009

Ausstellung

Wann:Donnerstag, 1. Januar 2009,

16.00 Uhr

Wo:Schlosskirche Bayreuth,

Schlossberglein 1,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Kirchenmusik an der

Schlosskirche Bayreuth

Eintritt:18/12 EUR

Internet:www.musik-bayreuth.de

gefördert durch:

Neujahrskonzert – Wilhelmine meets Georg Friedrich

Januar 2009

Konzert

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Barockkonzert mit Werken der Jubiläumskomponisten

Der Titel des Konzerts ist Programm: Zwischen

Potsdam und Bayreuth entwickelte sich in vielen

Zentren barocke Musizierkunst zu höchster Blüte

von europäischem Rang. So stehen von Musikern

und Komponisten am Berliner und Bayreuther

Hof wie Johann Joachim Quantz und Carl Heinrich

Graun (250. Todesjahr) virtuose Instrumentalkon-

zerte auf dem Programm. Von Georg Friedrich

Händel (250. Todesjahr) erklingt neben einem Kon-

zert für Orchester und konzertierende Orgel die

Ouvertüre zu „Alexander’s Fest“, bezeichnender

Weise auch überschrieben mit „Die Macht der

Musik“. Und selbstverständlich darf das Konzert

für Cembalo und Streicherorchester der Jubilarin

Wilhelmine von Bayreuth nicht fehlen.

Ausführende:Johann Friedrich Fasch-Ensemble Halle auf historischen InstrumentenLeitung und Solist an Cembalo und Orgel:Christoph Krückl

Eine Ausstellung von Bildern und Objekten, be-gleitet von Konzerten, Vorträgen und Lesungen

Wo Sarazen hat über den Zeitraum von 20 Jahren

Bilder und Objekte zum Thema Wilhelmine

geschaffen. Das Ausstellungsprogramm umfasst

folgende Bausteine:

im weitläufi gen Treppenhaus: „Wilhelmine als

Paradiesvogel – Innen- und Außenansichten

der Markgräfi n oder: in platonischer Liebe

entbrannt.“

im Konzert- und Lese-Saal: „Wilhelmines

Vogelparadies“, Objekte, die die Untere Grotte,

den Sonnentempel und andere Orte in der

Eremitage in phantastischer Zuschreibung und

symbolisch spiegeln.

im Garten vor dem Wilhelmine-Denkmal

(aus Metall) werden barocke surrealistische

Stuhl-Objekte im Kreis aufgestellt, um dort

zu „verrotten“ unter dem Titel: „Bayreuth ließ

Wilhelmine im Regen stehen“.

Zu „Wilhelmines Vogelparadies“ ist auch ein

kleines Kunstbüchlein erschienen.

Konzerte, Liederabende, Sketche und Lesungen

sollen die Ausstellung umrahmen und beleben.

Interessenten und Kooperationspartner sind

willkommen.

Wann:Donnerstag,

1. Januar 2009 –

Donnerstag,

31. Dezember 2009

Öffnungszeiten:

nach Vereinbarung

Wo:Kunstauktionshaus

Waltraud Boltz,

Brandenburger Str. 36,

95448 Bayreuth

Veranstalter:Wo Sarazen alias

Werner Baumann

Eintritt:frei

Infotelefon: 09 21 / 2 06 16

Wilhelmine brachte Bayreuth zum Blühen

11

mit dem

Alt-WienerStrauss-EnsembleStuttgart

Markgräfliches Opernhaus

Montag 5. Januar 2009 19.00 UhrTheaterkasse Bayreuth Luitpoldplatz 9Telefon 09 21/6 90 01 Fax 09 21/2 20 [email protected]

Stadt BayreuthKultur- und Tourismusreferat

Leitung: Ralph KullingModeration: Dr. Eduard StraussSolistin: Helene Schneidermann Mezzo-Sopran

Neujahrs- konzert

www.bayreuth.de Konzert

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Ball der Stadt Bayreuth

Januar 2009

„Barocke Welten“

Seit über vier Jahrzehnten ist der Ball der Stadt

Bayreuth der Auftakt zur jährlichen Ballsaison

in der Stadthalle und einer der Höhepunkte des

gesellschaftlichen Lebens in der gesamten Region.

Im Jahr des 300. Geburtstags der Markgräfi n Wil-

helmine wird der 45. Ball der Stadt die Besucher

auf eine Zeitreise schicken und Mode, Musik und

Lebensgefühl der Barockzeit auferstehen lassen.

So werden alle Räume der Stadthalle entspre-

chend festlich dekoriert. Es werden Themen

aufgegriffen, die auch Wilhelmine in ihren

Schlössern und Gärten aufs Prächtigste verwirkli-

chen ließ: Barocke Himmel, Dekor mit Vögeln und

Blumen, Luftgeistern und Göttern, Kutschen und

Teehaus-Stil, China-Sehnsucht und orientalische

Phantasien. Für rund 1.600 Besucher bietet der

Ball der Stadt Amüsement pur, Vergnügen als

Lebenszweck, ganz so wie im goldenen Zeitalter

des Barock.

Ball Frauen - BilderWeibliche Portraits im Neuen Schloss Bayreuth

Sonderführung in Zusammenarbeit mit dem

Kunstmuseum Bayreuth

(Begleitprogramm zur Ausstellung „Georg

Tappert: Frauen!“)

Themenführung

Wann:Sonntag, 11. Januar 2009,

14.00 Uhr

Wo:Neues Schloss Bayreuth,

Ludwigstr. 21,

95444 Bayreuth

Treffpunkt an der

Museumskasse

Veranstalter:Schloss- und Garten-

verwaltung Bayreuth-

Eremitage

Eintritt:4 EUR

Internet:www.bayreuth-

wilhelmine.de;

www.schloesser.bayern.de

Wann:Samstag, 10. Januar 2009,

20.00 Uhr

Wo:Stadthalle, Ludwigstr. 31,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Kongress- und Tourismus-

zentrale

Eintritt:18 – 45 EUR

Vorverkauf:Theaterkasse

Internet:www.bayreuth.de

12

Kleidung und Accessoires der Markgrafenzeit

Februar 2009

Zu diesem Workshop sind diejenigen eingeladen,

die sich über die Kleidung der Markgrafenzeit

informieren möchten. Und alle, die schon lange

davon träumen, bei der einen oder anderen

Gelegenheit markgräfl ich gekleidet zu gehen. Aus

welchen Einzelteilen bestand ein markgräfl iches

Gewand für Herren und für Damen? Welche

Accessoires waren obligatorisch? Welche Farben,

welche Stoffqualitäten, welche Schmuckelemente

waren typisch? Was trug der Mann, die Frau aus

dem Volk? Was war damals chic, was verpönt?

Wie lässt sich ein eigenes Kostüm zuwege brin-

gen? Lassen sich schon vorhandene Versatzstücke

verwenden oder umarbeiten? Wie schwierig ist

es, sich ein eigenes Gewand zu schneidern? Mit

welchem Aufwand an Zeit und Material muss ich

rechnen?

Eine erfahrene Kostümbildnerin referiert „aus

dem Nähkästchen“ und aus der Historienkiste

und berät Sie – auch über die Realisierbarkeit Ihrer

Kostümträume.

Workshop

Wann:Sonntag, 15. Februar 2009,

15.00 – 18.00 Uhr

Wo:vhs Seminarraum,

Luitpoldplatz 13,

95444 Bayreuth

Veranstalter:vhs Bayreuth

Teilnehmergebühr:8 EUR

Internet:www.vhs-bayreuth.de

Denn dieser Workshop ist auch als Auftakt zu

einem Kurs im Frühjahrssemester gedacht, in

dem ganz praktisch Kostüme gemeinsam

geschneidert werden sollen. Wenn Sie also

schon Ideen für ein Kostüm oder eine Abbildung

von einem Kleid haben, das Sie gerne nach-

schneidern möchten – bitte zum Workshop mit-

bringen!

Referentin: Agnes HeubleinAnmeldeschluss: 6. Februar 2009

1514

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Wilhelmine trifft Markgrafenschule

April 2009

Kinder erkunden das Leben der Markgräfi n Wilhelmine: Lebenslauf, Interessen, Grundhaltungen

Ein markierter Weg von Kindern für Kinder:

Kinder werden zu einer kleinen kunsthistorischen

Entdeckungsreise eingeladen. Sie suchen und

verfolgen ca. 3 km lang Wilhelmines Lebens-

spuren, beginnend an der Markgrafenschule bis

zur Stadtkirche.

Das „Wegbegleitheft“ (kostenfrei) wird beim

„Start“ an der Markgrafenschule ausgehändigt.

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Kinderkunstprojekt

Wann:Eröffnung April / Mai 2009

Ende Mitte Juli 2009

Wo:Innenstadt

Veranstalter:Markgrafenschule

(Tagesstätte)

Eintritt:frei

Internet:www.tagesstaette.mark-

grafenschule-bayreuth.de

Eine Bühne für fürstliche Lustbarkeiten

Der Brandenburger Weiher, zwischen der 1701

gegründeten Stadt St. Georgen und dem Nach-

barort Bindlach gelegen, war ein fürstlicher Ver-

gnügungsort von außergewöhnlicher Originalität.

Der Weiher, das am Ufer erbaute Schloss und der

dazugehörige Barockgarten dienten für spiele-

rische Seeschlachten, Feuerwerke, Theaterauf-

führungen und Redouten des Hofes. Geprägt von

der exzentrischen Persönlichkeit des Markgrafen

Georg Wilhelm, wurde der Ort jedoch auch von

Markgraf Friedrich und Markgräfi n Wilhelmine

gern und oft für Festlichkeiten genutzt.

Die Ausstellung zeigt die verschiedenen Aspekte

des Weihers und seiner Umgebung in der Zeit

zwischen seinen Anfängen 1699 und dem Ver-

schwinden der letzten Reste nach 1950. Sie geht

ferner auf die dortigen Veranstaltungen und auf

die Gäste ein, die dazu geladen waren.

Wann:3. April – 28. Juni 2009

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Sonntag,

10.00 – 17.00 Uhr

Wo:Historisches Museum,

Kirchplatz 6,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Historisches Museum

Eintritt:1,60/0,50 EUR

Internet:www.bayreuth.de

Der Brandenburger WeiherAusstellung

FührungKinderführungen zum WilhelminejahrFührungen für Kinder und ihre Eltern

Kinderführungen zu Themen wie z.B. „Alte

Mauern erzählen – Das Neue Schloss und

seine Geschichte“ oder „Ich sehe was, was

Du nicht siehst – Was wir auf Bildern alles

entdecken können.“

Nähere Informationen und ausführliches

Programm ab März an den Museumskassen

und unter: SGV Bayreuth-Eremitage,

Tel.: 0921 / 75 969-19.

Anmeldung: Anmeldung erforderlich (0921 / 75 969-19)

Wann:Sonntag, 5. April 2009,

Sonntag, 3. Mai 2009,

Sonntag, 7. Juni 2009,

Sonntag, 5. Juli 2009,

Sonntag, 2. August 2009,

Sonntag, 6. September 2009,

jeweils 14.00 Uhr

Wo:Neues Schloss, Markgräf-

liches Opernhaus und Ere-

mitage Bayreuth, Schloss

Fantaisie Eckersdorf,

Felsengarten Sanspareil

Veranstalter:Schloss- und Gartenverwal-

tung Bayreuth-Eremitage

Eintritt:Kinder 2 EUR / Erwachsene

regulärer Eintritt des jewei-

ligen Objekts

Internet:www.bayreuth-

wilhelmine.de;

www.schloesser.bayern.de

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Die Großmeisterin und ihr GemahlVon Maurern und Möpsen

Zwei Welten rituellen Erlebens vereinen sich

durch die Markgräfi n und ihren Ehemann Fried-

rich: die phantasievolle, von Freundschafts- und

Treueschwüren angefüllte Welt der „Mopsge-

sellschaft“ und die vom Ideal der Aufklärung

geprägte Welt der Freimaurer.

Das Deutsche Freimaurermuseum stellt erleb-

nisnah die zwei miteinander korrespondierenden

Sehnsüchte des Markgrafenpaares einander

gegenüber. Im Rahmen der Installation eines

rituellen Arbeitsraums der Freimaurer präsentiert

sich der Markgraf. Historische Persönlichkeiten

seiner Zeit „bevölkern“ den eingerichteten frei-

maurischen Tempel.

Nebenan ist eine Loge des Mopsordens eingerich-

tet. In ihr befi nden sich die wenigen vorhandenen

Zeugnisse des Mopsordens. Textpassagen aus sei-

nem Ritual geleiten den Besucher schmunzelnd

in dessen Gedankenwelt. Und stets begleitet die

Frage: Wann erscheint Wilhelmine?

Georg Friedrich Händel, Alcina

April 2009

Oper in 3 Akten

Das Jahr 2009 bietet sowohl für die Stadt

Bayreuth als auch für das Bayreuther Osterfestival

einen besonderen Anlass zum Feiern: Die Kultur-

stadt begeht den 300. Geburtstag der Markgräfi n

Wilhelmine und das Bayreuther Osterfestival mit

seinen Benefi z-Konzerten zu Gunsten krebskran-

ker Kinder fi ndet zum 15. Mal an historischen

Orten in Bayreuth statt. Dies war Grund genug für

die Veranstalter des Osterfestivals, in Kooperation

mit der Stadt Bayreuth diese Jubiläen würdig zu

begehen. So wird im Rahmen des 15. Bayreuther

Osterfestivals die Oper „Alcina“ von Georg Fried-

rich Händel (1685 – 1759), dessen Todestag sich am

14. April 2009 zum 250. Mal jährt, im Markgräf-

lichen Opernhaus aufgeführt. In Szene gesetzt

wird die Oper in 3 Akten von Stephan Jöris, der

den Bayreuthern als Mitarbeiter der Leitung der

Bayreuther Festspiele bekannt ist. Für Jöris ist es

bereits die zweite Opern-Produktion im Rahmen

des Bayreuther Osterfestivals: 2007 inszenierte er

Antonio Salieris „Prima la musica e poi le parole“

(musikalische Leitung: der umjubelte Tannhäuser-

Dirigent Christoph Ulrich Meier).

Die Uraufführung der „Alcina“ fand am

16. April 1735 in Covent Garden statt.

Regie: Stephan JörisLibretto: Antonio MarchiMusik: Georg Friedrich Händel (1685 – 1759)

Oper

18

Wann:Freitag, 17. April 2009,

19.00 Uhr,

Samstag, 18. April 2009,

19.00 Uhr,

Sonntag, 19. April 2009,

17.00 Uhr

Wo:Markgräfl iches Opernhaus,

Opernstraße 14,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Bayreuther Osterfestival

Eintritt:10 – 58 EUR

Vorverkauf: Theaterkasse

Internet:www.osterfestival.de

Wann:1. Vernissage:

Samstag, 25. April 2009,

16.00 Uhr

2. Szenische Lesung:

Freitag, 8. Mai 2009,

19.30 Uhr

3. Finissage:

Sonntag, 19. Juli 2009,

16.00 Uhr

4. Schauspiel:

„Der Freimaurer“ von

A.v. Kotzebue im

Markgräfl ichen Opernhaus,

September 2009,

Ankündigung folgt

Wo: 1. – 3.

Ausstellungsraum, Vor-

tragsraum und Hof des

Deutschen Freimaurer-

museums, Im Hofgarten 1,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Deutsches Freimaurer-

museum e.V. Bayreuth

Eintritt:2 EUR

Szenische Lesung: 3 EUR

Schauspiel: 5 EUR

AusstellungSzenische Lesung, Schauspiel

WilhelmineSemi-Oper (Schauspiel mit Musik) über das Leben der Markgräfi n Wilhelminevon Uwe Hoppe (Text) und Hans Martin Gräbner (Komposition)

In üppigen historischen Kostümen aus der Zeit

des Rokoko werden die wichtigsten Stationen des

Lebens der preußischen Prinzessin auf die Bühne

gebracht. Höfi sche Szenen wechseln mit bunten

Bildern des einfachen Volkes von Bayreuth. Ein

Orchester, Sänger und Chor illustrieren das schau-

spielerische Geschehen musikalisch.

Der erste Teil schildert Wilhelmines Kindheit und

Jugend am Berliner Königshof: die martialische

Erziehung durch ihren Vater, den Soldatenkönig

Friedrich Wilhelm I. und seine brutale Heirats-

politik, Wilhelmines Flucht in Kunst, Kultur und

Musik und schließlich die scheinbar glückliche

Liebesheirat mit dem Erbprinzen von Branden-

burg – Bayreuth.

Der zweite Teil spielt in Bayreuth: Wilhelmine wird

konfrontiert mit dem ärmlich-provinziellen Hof

des Bayreuther Markgrafen und zieht sich zurück

in eine innere Emigration. Darin erträumt sie

sich einen idealen Musenstaat. Sie baut sich die

Parkanlagen der Eremitage und Sanspareil, das

Opernhaus und das Neue Schloss zu phantasti-

schen Rückzugsorten aus.

Musikalische Leitung: Hans Martin GräbnerInszenierung: Uwe HoppeBühnenbild: Daniel ReimKostümbild: Heike BetzLichtdesign: Ronald KropfMitwirkende: Vier Sänger (Solisten), das Orches-ter „Les solistes sans pareils“, das Schauspielen-semble der Studiobühne und der „Zamir-Chor“

Eine Produktion der studiobühne bayreuth.

April 2009

Semi-Oper

Wann:Samstag, 25. April 2009,

Sonntag, 26. April 2009,

Donnerstag, 30. April 2009,

Freitag, 1. Mai 2009,

Samstag, 2. Mai 2009,

Sonntag, 3. Mai 2009,

jeweils 19.00 Uhr

Wo:Markgräfl iches Opernhaus,

Opernstraße 14,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Studiobühne Bayreuth

Eintritt:12 – 38 EUR

Vorverkauf:Theaterkasse

Internet:www.studiobuehne-

bayreuth.de

20 21

Einmalig in der jüngeren Geschichte des Opern-

hauses und auch künftig nicht mehr realisierbar:

Am 9. Mai wird im Parkett während der Auffüh-

rung ein Diner serviert – wie zur Barockzeit üblich.

Regie: Axel KöhlerLibretto: Andrea GallettiBatzdorfer Hofkapelle, Leitung: Viktor LukasSolisten: Hagen Matzeit, Silvia Weiss, Ralf Simon, Britta Schwarz, Marlen Herzog, Raimonds Spogis

Argenore

Mai 2009

22

Oper der Markgräfi n Wilhelmine von Bayreuth

Die Oper „Argenore“ der Wilhelmine ist keine

Fürstenhuldigung, wie man sie von Opern ge-

meinhin kennt, sondern eine Tragödie.

König Argenore von Ponto empfängt seine sieg-

reichen Generäle Ormondo und Leonida. Prinz

Leonida verspricht er die Hand seiner Tochter

Palmide, die jedoch in heimlicher Ehe schon

lange mit Ormondo verbunden ist. Martesia, die

vermeintliche Schwester des Ormondo – der in

Wirklichkeit ein Sohn des Königs ist, als Kind ent-

führt wurde und nun unerkannt am Hofe lebt –,

liebt Leonida, der seinerseits vergeblich versucht,

sich Palmide zu nähern.

Alcasto, ein Vertrauter des Königs, der Palmide

ebenfalls liebt, lauert ihr auf und will sie verfüh-

ren. Ormondo tritt dazwischen. Alcasto schmiedet

daraufhin eine Intrige und verrät Argenore die

geheime Ehe von Ormondo und Palmide. Der

erzürnte König, der zunächst im Jähzorn seine

eigene Tochter töten wollte, befi ehlt deren Heirat

mit Leonida und wirft Ormondo ins Gefängnis.

Dort soll Ormondo zwischen Dolch und Gift als

seiner Todesart wählen. Doch es gelingt ihm,

die Schergen zu überwältigen und zu fl iehen. Er

zettelt einen Aufruhr gegen König Argenore an,

kämpft mit Leonida und fällt. Die verzweifelte

Palmide zerstört im Tempel die Götterstatuen und

ersticht Leonida, den Mörder ihres Mannes.

Da erinnert sich Martesia eines Briefes, den sie

einst von ihrem Vater erhielt, und den sie nun – zu

spät – König Argenore überreicht. Er bezeugt, dass

Ormondo der einst entführte Knabe Eumene ist,

der verloren geglaubte Sohn Argenores.

Palmide wird sich des Inzests mit ihrem Bruder

bewusst und ertränkt sich im Meer.

Argenore durchschaut erst jetzt Alcastos Intrigen

und lässt ihn töten. Der König, seiner beiden

Kinder beraubt, gibt sich im letzten Rezitativ

selbst den Tod.

Oper

Wann:Freitag, 8. Mai 2009,

19.30 Uhr

Samstag, 9. Mai 2009,

19.00 Uhr

Sonntag, 10. Mai 2009,

17.00 Uhr

Wo:Markgräfl iches Opernhaus,

Opernstraße 14,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Musica Bayreuth

Eintritt:22 – 65 EUR

(am 9. Mai gelten

Sonderpreise)

Vorverkauf:Musica Bayreuth

Theaterkasse ab

9. März 2009

Internet:www.musica-bayreuth.de

Infotelefon:09 21 / 6 10 90

Musica Bayreuth

23

Mai 2009

24

48. Musica Bayreuth 2009Festival

Wann:Freitag, 8. Mai –

Sonntag, 17. Mai 2009

Wo:Markgräfl iches Opernhaus,

Opernstraße 14,

95444 Bayreuth

Schloss Fantaisie-

Gartenkunstmuseum,

95488 Eckersdorf

Jean-Paul-Platz,

95444 Bayreuth

Städtische Musikschule,

Brandenburgerstr. 15,

95448 Bayreuth

Veranstalter:Musica Bayreuth

Eintritt:8 – 42 EUR

Vorverkauf:Musica Bayreuth

Theaterkasse ab

9. März 2009

Internet:www.musica-bayreuth.de

Infotelefon:für 9. Mai 2009

09 21 / 6 10 90

Markgräfi n Wilhelmine zu Ehren

Seit vier Jahrzehnten ist sie eine feste Konstante

im Kulturleben von Stadt und Region: die Musica

Bayreuth – „das Kulturereignis außerhalb der

Festspiele“ (NK). Auch zu ihrem 48. Geburtstag

wird die Veranstaltungsreihe unter der Leitung

von Viktor Lukas zu einem künstlerischen Höhe-

punkt werden: Mit einem vitalen und abwechs-

lungsreichen Programm und dem Gleichgewicht

zwischen bekannten Interpreten und preisge-

krönten jungen Künstlern ist Musica Bayreuth ein

Anziehungspunkt für Kenner und Liebhaber.

Samstag, 9. Mai 2009, 17.00 UhrKammermusiksaal Steingraeber HausKLAVIERKONZERT Alexander SchimpfPreisträger Deutscher Musikwettbewerb 2008Beethoven, 32 Variationen c-moll; Sonate A-Dur

op. 101; Chopin, 24 Préludes op. 28; Adrian Sieber,

„Augenblicke – eine Sammlung“ (2008)

Sonntag, 10. Mai 2009, 11.00 UhrSchloss Fantaisie – GartenkunstmuseumVOM ZAUBER DES GARTENSLieder und Arien von der Barockzeit bis zur

Romantik

Holger Schumacher, Tenor;

Heike Bleckmann, Klavier

Sonntag, 10. Mai 2009, 13.00 UhrJean-Paul-PlatzMUSIKALISCHE SPAZIERFAHRTzum Schloss Greifenstein und zur Pfarrkirche

St. Veit und St. Michael in Heiligenstadt.

Mittwoch, 13. Mai 2009, 20.00 UhrStädtische MusikschuleNEUE MUSIK AUS OBERFRANKENZeitgenössische Komponisten stellen

ihre Werke vor

25

Freitag, 15. Mai 2009, 20.00 UhrMarkgräfl iches OpernhausDIE SINGPHONIKERVokale Kammermusik mit sechs Sängern, auch

mit Klavier, aus Renaissance, Klassik, Romantik

und dem 20. Jahrhundert

Samstag, 16. Mai 2009, 17.00 Uhr Markgräfl iches OpernhausBLECHBLÄSERENSEMBLE LUDWIG GÜTTLERFünf Trompeten, Horn, drei Posaunen und Tuba

spielen Werke vom 16. bis zum 20. Jahrhundert

Leitung: Ludwig Güttler

Sonntag, 17. Mai 2009, 11.00 Uhr Schloss FantaisieKAMMERKONZERTHaydn, Trio C-Dur XV/27 und Es-Dur XV/29;

Schubert, Trio Es-Dur op. 100;

Johanna Doderer, Trio DedicatedToHaydn

Haydn Trio Eisenstadt: Harald Kosik, Klavier;

Verena Stourzh, Violine;

Hannes Gradwohl, Violoncello

Sonntag, 17. Mai 2009, 17.00 Uhr Markgräfl iches OpernhausDAS GENIE BEETHOVENQuintett Es-Dur op. 16, Oktett Es-Dur op.103,

„Fidelio-Ouverture“

Linos-Ensemble mit Klavier, zwei Oboen, zwei

Klarinetten, zwei Hörner, zwei Fagotte und

Kontrabass

Klaus Becker, Moderation

Musica Bayreuth

27

12. Oberfränkische Malertage Bayreuth 2009„Das Markgräfl iche Bayreuth“ Teil I

Im Rahmen des Markgräfi n-Wilhelmine-Jubilä-

ums treffen sich etwa 25 namhafte Künstlerin-

nen und Künstler aus Oberfranken und anderen

Regionen, um sich vom „Markgräfl ichen Bayreuth“

inspirieren zu lassen.

Vom 21. bis 24. Mai kann man ihnen bei der

Entstehung ihrer Werke sowohl im Alten Schloss

(Maxstr. 6) als auch in der Eremitage und anderen

Parkanlagen sowie bei entsprechenden Objekten

in der Innenstadt über die Schulter schauen.

Den Höhepunkt der 12. Oberfränkischen Maler-

tage bildet dann die Präsentation der Gemälde

vom 12. Juli bis 29. August in der Ausstellungs-

halle im Neuen Rathaus.

Mai 2009

Von Neptun zum Wasser-mann – die Magie des WassersEine Brunnenwanderung durch die drei markgräfl ichen Parkanlagen

Der aus 32 Skulpturen bestehende „Triumphzug

des Neptun“ wurde nach Wilhelmines Tod aufge-

teilt und in Hofgarten und Fantaisie verstreut. Der

Mythos steht für kollektives Unterbewusstes, für

das erwachende Europa, für das Element Wasser

und für das Zeitalter des erwachenden Geistes.

Auch die technische Faszination der Wasserspiele

wird angesprochen.

Referentin: Ute Domeyer

Wanderung

Wann:Samstag, 16. Mai 2009,

Samstag, 20. Juni 2009,

Samstag, 11. Juli 2009,

jeweils 13.30 – ca. 18.00 Uhr

Wo:Start: Eremitage, am

Sonnentempel, Hofgarten,

Marktplatz und Schloss

Fantaisie

Veranstalter:Kongress- und Tourismus-

zentrale

Eintritt:13 EUR

Anmeldung:Kongress- und Tourismus-

zentrale

Workshop/Ausstellung

Wann:Teil I (Arbeitstage):

Donnerstag, 21. Mai –

Sonntag, 24. Mai 2009

Donnerstag, 21. Mai,

15.00 – 18.00 Uhr;

Freitag., 22. Mai und

Samstag, 23. Mai,

9.00 – 18.00 Uhr;

Sonntag, 24. Mai,

9.00 – 14.00 Uhr

Wo:Altes Schloss (Maxstr. 6),

Bayreuther Innenstadt,

Hofgarten und Eremitage

Veranstalter:Oberfränkische

Malertage e.V.

Eintritt:frei

26

Bilder zum Bayreuther Blumenrokoko, Gemälde und Zeichnungen von Hermann Rongstock

Markgräfi n Wilhelmine, berauscht von ihrem

Musenhof Bayreuth, feiert einen Sieg der Liebe

vor dem Zauberpalast Apollons. Inspiriert vom

Blühen und raschen Vergehen von Blumen und

Pfl anzen sind die meist farbigen Bilder ent-

standen. Blumenstuck, Blumenbordüren

und -malereien sind weitere Anregungen für

diese Arbeiten. Das Füllhorn der Flora bringt

Blühendes, aber leider auch die Fäulnis des

Vergehens.

Floras Füllhorn

29

Markgräfi n Wilhelmine lädt ein – Ein Nachmittag am Bayreuther Hof

28

Juni 2009

Sonderführung Ausstellung

Wann:Montag, 15. Juni –

Donnerstag, 27. August 2009

Öffnungszeiten:

Montag – Donnerstag,

7.30 – 16.00 Uhr,

Freitag,

7.30 – 14.00 Uhr

Wo:Barockpalais

Verwaltungsgericht,

Friedrichstr. 16,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Verwaltungsgericht

Eintritt:frei

Spaziergang mit Musik, Lesung, Theater, Tanz sowie Canapés und Sekt

Die Markgräfi n lädt ein, eine Reise in die Vergan-

genheit zu unternehmen. Das Ende am Anfang:

Der Spaziergang beginnt an der Grabstätte des

Markgrafenpaares in der Schlosskirche – und

führt direkt mitten ins kulinarische Vergnügen

im historischen Ambiente des Operncafés. In der

Tonbildschau im Markgräfl ichen Opernhaus be-

gegnet man Wilhelmine von Bayreuth in Worten,

Bildern, Musik und Illuminationen. Natürlich darf

ein Ausfl ug in Wilhelmines Refugium im Grünen

nicht fehlen: In der Eremitage entführen die

Markgräfi n und ihr Hofstaat die Gäste ins fürst-

liche Flair des 18. Jahrhunderts mit einer Lesung,

Menuett und Musik zwischen Blumenpracht und

Wasserkünsten. Mit perlendem Schaumwein

und kulinarischen Häppchen verabschiedet die

Königliche Hoheit ihre Besucher zurück ins 21.

Jahrhundert.

Führung in der Eremitage: Ute DomeyerOrganisation: Elfi KieltschDr. F. Piontek (Monolog der Markgräfi n)S. Wilkerson (Spielszene)

Wann:Samstag, 6. Juni 2009,

Samstag, 13. Juni 2009,

jeweils 14.00 Uhr

Wo:Schlosskirche / Opern-

haus / Eremitage

Veranstalter:Kongress- und Tourismus-

zentrale

Eintritt:Pauschalpreis 50 EUR

Anmeldung:Kongress- und Tourismus-

zentrale

Internet:www.bayreuth-

tourismus.de

Werke aus 31 Ausstellungen

Die CampusGalerie der British American Tobacco

(BAT) hat es sich seit dem Jahr 2000 zur Aufgabe

gemacht, den Blick auf die internationale künstle-

rische Avantgarde zu öffnen. Dazu hat sie in über

30 Ausstellungen in Zusammenarbeit mit der

Universität Bayreuth junge Künstler gefördert

wie auch große Namen der Gattungen Malerei

und Fotografi e eingeladen.

Bei jeder einzelnen Ausstellung hat das Unter-

nehmen eines oder mehrere Werke erworben.

10 Jahre BAT CampusGalerie

führung

Wann:Freitag, 24. Juni 2009,

Samstag, 25. Juni 2009,

jeweils 16.30 Uhr

Wo:Evangelische Familien-

bildungsstätte, Storchen-

haus, Ludwigstr. 29,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Evangelische

Familienbildungsstätte

Teilnehmergebühr:6/5 EUR

Anmeldung:Tel. 09 21 / 6 29 93

Internet:www.fbs.bayreuth.org

Ausstellung

Wann:Vernissage:

Freitag, 26. Juni 2009,

18.30 Uhr

Samstag, 27. Juni –

Dienstag, 11. August 2009

Öffnungszeiten:

täglich, 10.00 – 18.00 Uhr

Wo:Foyer des Audimax,

Universität Bayreuth,

Universitätsstr. 30,

95447 Bayreuth

3130

Zu Gast bei Wilhelmine Schlosserlebnis mit Geburtstagsfest

Gemeinsam mit Wilhelmine alias Ute Domeyer

feiern wir den 300. Geburtstag Ihrer König-

lichen Hoheit. Dazu sollten alle Teilnehmer

möglichst etwas Festliches anziehen. In der

Familien-Bildungsstätte verpacken wir zunächst

ein Geschenk und schmücken uns für die Mark-

gräfi n. Bei der anschließenden Schlossführung

für Familien zeigt uns Wilhelmine ihre Gemächer.

Wir erfahren interessante Geschichten über das

Leben am Hof damals.

Zum Abschluss feiern wir den 300. Geburtstag

im Schloss mit Tanz und Musik und einem

Kuchenpicknick im Garten.

Referentin: Ute Domeyer

Juni 2009

Öffentliches Colloquium mit Prof. Bazon Brock

Zu Ihrem 10. Geburtstag hat die BAT CampusGa-

lerie Bazon Brock nach Bayreuth eingeladen, um

ein Colloquium zu moderieren, das sich der Frage

widmet, auf welchem Weg sich die Kunst seit den

Zeiten der Markgräfi n Wilhelmine befi ndet. Zu

ihrem 300. Geburtstag und unter Anwesenheit

einiger CampusGalerie-Künstler wird es im

Audimax hoch her gehen.

Bazon Brock nennt sich selbst „Künstler ohne

Werk“ und schafft es immer wieder, ungeahnte

Einblicke in Kunstepochen und Kunstwerke zu

geben.

In unzähligen Fernsehsendungen (z.B. die Reihe

„Bilderstreit“ in 3Sat), Artikeln und Büchern bis

hin zu seinem ganz eigenen Format „Action

Teaching“ transportiert er eine meist neue

Sichtweise auf die Kunst.

In einem kunstwissenschaftlichen Colloquium

wird der Wuppertaler Ästhetikprofessor mit

einigen Gästen der BAT CampusGalerie der

vergangenen 10 Jahre gemeinsam um den

Stand der Kunst und deren Motivation zwischen

höfi scher Kunst des Barock und der Avantgarde

von heute streiten.

„Zwischen Hofkunst und Avantgarde“ Colloquium

Wann:Samstag, 27. Juni 2009,

14.00 Uhr

Wo:Foyer des Audimax,

Universität Bayreuth,

Universitätsstr. 30,

95447 Bayreuth

Veranstalter:BAT CampusGalerie

Eintritt:frei

Dadurch hat sich in den letzten 10 Jahren eine

beachtliche Sammlung zeitgenössischer Malerei

und Fotografi e entwickelt, die zum Jubiläum in

die BAT CampusGalerie zurückgeholt und dort

ausgestellt wird.

Die Jubiläums-Ausstellung wird am 26. Juni um

18.30 Uhr durch den Wuppertaler Ästhetik-

professor Bazon Brock eröffnet.

Veranstalter:BAT CampusGalerie

Eintritt:frei

Ausstellung

33

Glanzlichter aus berühmten Opern zu Ehren Wilhelminens

Wann:Donnerstag, 2. Juli 2009,

20.00 Uhr – 22.00 Uhr

Wo:Stadthalle,

Ludwigstr. 31,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Philharmonischer Chor

Bayreuth

Eintritt:10 – 20 EUR

Vorverkauf:Theaterkasse

Internet:www.philharmonischer-

chor-bayreuth.de

Konzert

Wann:Juli 2009,

Montag – Freitag,

jeweils 12.30 Uhr

Wo:Stadtbibliothek,

Leseraum, Luitpoldplatz 7,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Stadtbibliothek Bayreuth

Eintritt:frei

Internet:www.stadtbibliothek.

bayreuth.de

Memoiren einer preußischen Königstochter

Juli 2009

Bayreuther lesen aus den Memoiren Wilhelmines

Von 1744 bis 1747 verfasste Wilhelmine ihre

Memoiren, um sie dann vor ihren Zeitgenossen zu

verstecken. Erst mehr als fünfzig Jahre nach ihrem

Tod, als die Französische Revolution schon die

alten Machtstrukturen gebrochen hatte, gelangte

das Memoirenbuch ans Licht der Öffentlichkeit.

Der Markgräfi n gelang ein ungewöhnliches und

sehr persönliches Zeitgemälde, auf dem Men-

schen nicht posieren, sondern in den tradierten

und zwanghaften Verhaltensmustern, die ihre

Zeit ihnen vorschrieb, leben.

Aus dieser faszinierenden Zeitreise lesen pro-

minente und weniger prominente Bayreuther

Bürgerinnen und Bürger täglich ca. 10 – 15 Minu-

ten ab 12.30 Uhr im Lesesaal der Stadtbibliothek

Bayreuth.

Lesung

Der Philharmonische Chor Bayreuth lädt zusam-

men mit dem Konzertchor musica vocalis am

Vorabend des 300. Geburtstages von Markgräfi n

Wilhelmine von Bayreuth am 2. Juli 2009 zu

einem Festkonzert in die Stadthalle Bayreuth ein.

Unter der musikalischen Leitung von Arn Goerke,

1. Kapellmeister am Theater Plauen-Zwickau, wird

der Zuhörer dabei – im Andenken an die Kompo-

nistin und Intendantin der damaligen Bayreuther

Hofoper – mit Chören, Ensembles und Arien aus

berühmten Opern in die zauberhafte Welt der

Oper entführt.

Die musikalische Reise durch die klassische

Opernwelt, bei der unter anderem beliebte Aus-

schnitte aus „Carmen“, „Nabucco“ und „Aida“,

„Eugen Onegin“, „Die Lustigen Weiber von

Windsor“ sowie „Fidelio“ erklingen werden, wird

begleitet vom Orchester der Hofer Symphoniker.

Als Solisten hat der Philharmonische Chor renom-

mierte Opernsänger eingeladen – u.a. die Sopra-

nistin Angelina Ruzzafante, die Mezzosopranistin

Hermine May, den Bariton Bernd Valentin und

den Bass Wieland Satter. Ferner wird es noch

einen „Überraschungsgast“ geben, der das Publi-

kum charmant durch den Abend führt.

Dirigent: Arn GoerkeMitwirkende: Philharmonischer Chor Bayreuth, Gesangssolisten, Hofer Symphoniker

32

Wann:Freitag, 3. Juli –

Sonntag, 5. Juli 2009

Wo:Historische Innenstadt und

Fußgängerzone

Veranstalter:BAYREUTH Service & Veran-

staltungs-GmbH

Eintritt:frei

Internet:www.bayreuth.de

32. Bayreuther Bürgerfest

Juli 2009

mit 15. Künstlermarkt und französischem Wein-fest im Innenhof des Historischen Museums

Das Bürgerfest fi ndet alljährlich am ersten Juli-

Wochenende im historischen Zentrum Bayreuths

statt. Neben dem Bayreuther Volksfest ist es das

Highlight der Festsaison schlechthin. Hatte das

Bürgerfest 1978 noch als eintägiges Straßen-

fest begonnen, so entwickelte es sich rasch zur

beliebtesten Festveranstaltung im sommerlichen

Bayreuth. Heute ist es eine dreitägige Megaveran-

staltung mit bis zu 120 000 Besuchern. Haupt-

attraktionen des Festes sind die „Bierstraße“ der

fünf Bayreuther Brauereien, mehrere Aktionsbüh-

nen mit Live-Musik und Tanz für Jung und Alt, der

Bürgerfest-Sonntag, der traditionell der Kultur

und den Kunstschaffenden gewidmet ist, sowie

die in regelmäßigen Abständen veranstalteten

Weinfeste der Partnerstädte, im Jahr 2009 mit

Weinen und Spezialitäten aus der französischen

Partnerstadt Annecy.

Fest

34

Der Festakt zum 300. Geburtstag der Markgräfi n

Wilhelmine wird besonders stimmungsvoll be-

gangen. Ehrengäste, Bürgerinnen und Bürger

sind eingeladen, diesen Geburtstag zu feiern

und der Markgräfi n Wilhelmine zu gedenken. Vor

dem Opernhaus fl anieren festliche und kuriose

Figuren, die auf die Feierlichkeiten einstimmen.

Pagen und Hofdamen verteilen süße Geburts-

tagsgrüße. Im Opernhaus erhält jeder Besucher

ein Glas Sekt, um auf das Wohl der berühmten

Muse Bayreuths anzustoßen. Der Festakt beginnt

mit feierlicher Barockmusik von Georg Fried-

rich Händel, interpretiert durch das Bayreuther

Kammerorchester unter der Leitung von Nicolaus

Richter. Nach der Begrüßung durch den Ober-

bürgermeister und den Vertreter der Schlösser-

verwaltung wird die Festrednerin Frau Professor

Dr. Müller-Lindenberg über die Bedeutung der

Markgräfi n sprechen. Musik von Telemann und

Händel runden das Programm ab. Alle Gäste sind

herzlich eingeladen, im Anschluss das besondere

Geburtstags-Bürgerfest zu besuchen.

Nach Einbruch der Dunkelheit wird erstmals die

besondere Lichtinstallation zu Ehren der Mark-

gräfi n Wilhelmine zu bewundern sein.

Mitwirkende: Bayreuther Kammerorchester unter der musikalischen Leitung von Nicolaus Richter

Festakt zum 300. Geburtstagder Markgräfi n Wilhelmine

Wann:Freitag, 3. Juli 2009,

19.00 Uhr (nach Eröffnung

des Bürgerfestes)

Wo:Markgräfl iches Opernhaus,

Opernstraße 14,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Stadt Bayreuth und

Bayerische Verwaltung

der staatlichen Schlösser,

Gärten und Seen

Eintritt:frei, Restkarten ab 29. Juni

an der Theaterkasse

Internet:www.bayreuth.de;

www.wilhelmine.

bayreuth.de

gefördert durch:

Festakt

35

Wann:Freitag, 3. Juli –

Freitag, 28. August 2009

Wo:Innenstadt

Veranstalter:Stadt Bayreuth

Eintritt:frei

Internet:www.bayreuth.de

gefördert durch:

Bayreuth erstrahlt

Juli 2009

Seit Menschengedenken ist die Verlängerung des

Tages durch Licht ein Thema. Im Barock hatte Licht

eine philosophische Bedeutung. Die Sonne galt

als Symbol der Fürsten und des Absolutismus und

später als Symbol der Aufklärung – Erleuchtung

im Gegensatz zum „fi nsteren“ Mittelalter.

Im Markgräfl ichen Opernhaus brannte das Licht

während der Aufführung im Zuschauerraum,

denn wichtig war auch der Auftritt des Publikums,

nicht nur der Künstler. Man wollte sich sehen.

Und dafür wurde nicht gespart. Das teuerste an

barocken Theateraufführungen waren die Kerzen,

nicht die Gagen. Das ist heute anders, aber an der

Bedeutung des Lichts hat sich nichts geändert.

Mit Phantasie und Licht wird das Markgräfl iche

Opernhaus in neuem Lichtglanz erscheinen.

Die Nacht wird zum Tag.

Gute Lichtgestaltung präsentiert die Qualitäten

der Stadt und bringt Verborgenes ans Licht.

Stadträume und Zusammenhänge werden durch

Illuminierung wahrnehmbar, Kleinode der Stadt

aus dem Unsichtbaren ins Blickfeld gerückt.

Gute Lichtgestaltung kann eine identitäts-

stiftende Funktion haben.

Illumination der Stadt Barockkomponistinnen

Wann:Sonntag, 5. Juli 2009,

16.00 Uhr

Wo:Rokokosaal bei Stein-

graeber und Söhne,

Friedrichstr. 2,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Bayreuther Hof Musique

Eintritt:VVK 10/7 EUR,

Abendkasse 12/8 EUR

Vorverkauf: Klaviermanufaktur

Steingraeber & Söhne

Internet:www.steingraeber.de

36 37

Konzert zur Ausstellungseröffnung

Im Barock blühten Kompositionstechniken und

-stile besonders vielseitig und bunt. Das wurde

besonders durch die immer mehr ins Rampen-

licht drängende Oper begünstigt.

Auch die Frauen, denen Musikausübung vieler-

orts durch die Kirche lange untersagt war,

nahmen nun die Gelegenheit wahr, ihre Talente

in ihren Kreisen vorzustellen, sei es als Sängerin

auf der Bühne oder als kreativ schöpferische

Komponistin. Meist hingen instrumentales und

kompositorisches Können eng zusammen.

Gerade die höfi sche Welt war ein fruchtbares

Podium für sie, so der Hof Ludwig des 14. für

Elisabeth-Claude Jacquet de la Guerre oder der

Bayreuther Hof für die preussische Prinzessin

Wilhelmine, die als Schülerin des Dresdener

Lautenvirtuosen Sylvius Leopold Weiß eine letzte

Blüte des Lautenspiels in Bayreuth begründete.

Konzert

Barockkomponistinnen

Juli 2009

In Bayreuth wirkten zwei Barockkomponistinnen:

Markgräfi n Wilhelmine von Bayreuth und Anna

Bon di Venezia.

Beide haben wunderschöne Musik hinterlassen,

die inzwischen ausgegraben und veröffentlicht

wurde. Die Ausstellung im Steingraeber Haus

widmet sich ihnen und ihren europäischen

Kolleginnen.

Ausstellung

Barocke Bühnentechnik in Europa

Die Ausstellung setzt sich zum Ziel, die barocke

Bühnentechnik wieder lebendig werden zu

lassen, die leider nur noch an wenigen Bühnen

in Europa erhalten ist. Sie präsentiert Nach-

bauten zum großen Teil in Originalgröße und

voll funktionsfähig sowie Modelle, die dem

Besucher den Zauber barocker Bühnentechnik

und die barocke Aufführungspraxis vermitteln.

Die Ausstellung bleibt aber nicht bei der glän-

zenden Außenseite des barocken Theaterlebens

stehen, sondern fragt nach den Hintergründen.

Das Weltbild der Epoche und die transzenden-

tale Bedeutung der Metapher von der „Welt

als Bühne“ stehen ebenso im Mittelpunkt wie

die sozialen Belastungen, die die Opern- und

Schauspielbegeisterung der Fürstenhäuser den

Untertanen auferlegte.

Am Beispiel des Bayreuther Hofes, der unter der

Markgräfi n Wilhelmine ein Kulturzentrum von

europäischem Rang war, gibt die Ausstellung Ein-

blicke in die Entwicklung des barocken Theater-

lebens sowie in die sozialen, wirtschaftlichen

und politischen Hintergründe.

Faszination der BühneWann:Freitag, 10. Juli –

Montag, 31. August 2009,

täglich 9.00 – 18.00 Uhr

Vernissage:

Freitag, 10. Juli 2009,

11.00 Uhr

Wo:Markgräfl iches Opernhaus,

Opernstraße. 14,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Stadt Bayreuth in Koopera-

tion mit dem Gymnasium

Christian-Ernestinum und

der SGV Bayreuth-Eremi-

tage

Eintritt:5/4 EUR

gefördert durch:

Ausstellung

3938

Wann:Sonntag, 5. Juli –

Mittwoch, 30. September

2009

Vernissage:

Sonntag, 5. Juli 2009,

17.30 Uhr

Öffnungszeiten:

Montag – Freitag,

10.00 – 18.00 Uhr,

Samstag,

10.00 – 14.00 Uhr

Wo:Galerie bei Steingraeber

und Söhne, Friedrichstr. 2,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Bayreuther Hof Musique

Eintritt:frei

Internet:www.steingraeber.de

41

Leben am Musenhof der Wilhelmine

Juli 2009

4040

Wann:Kostümkurs ab 6. Februar

2009 (Einführungsabend),

alle anderen Kurse an

dem Wochenende

Freitag, 10. Juli –

Sonntag, 12. Juli 2009

zum Abschluss Barockfest

am 12. Juli 2009,

ab 18.00 Uhr

Uhrzeit:Je nach Workshop

unterschiedlich

Wo:Prinzessinnenhaus,

Markgrafenallee 44,

95448 Bayreuth und

Schlosshotel Eremitage,

Eremitage 6,

95448 Bayreuth

Veranstalter:vhs in Kooperation mit

dem Kulturamt der Stadt

Bayreuth

Teilnehmergebühr:Variabel je nach Work-

shopdauer von 35 EUR bis

125 EUR (inklusive Fest mit

markgräfl ichem Menü)

Anmeldung:vhs Bayreuth

Internet:www.vhs-bayreuth.de

Tages-Workshops/Wochenendseminar

gefördert durch:

41

Workshops in markgräfl icher Lebenskunst mit großem Abschlussfest

Die Workshops verknüpfen kulturelle Bildung mit

kreativer Animation und Kulturpädagogik. Sie

vermitteln Informationen über die Zeit der Wil-

helmine, über das Leben am Hof, über Esskultur,

Sprache und Lieblingsaktivitäten der Markgräfi n

und laden zum eigenen lustvollen Ausprobieren

ein. Im Mittelpunkt stehen dabei Wilhelmines

musische und geistige Interessen. Das Ziel, die

Workshop-Ergebnisse in einem Fest miteinander

zu teilen, sorgt zusätzlich für Dynamik und leben-

diges Lernen mit allen Sinnen.

Folgende Workshops sind geplant:

Mon Dieu! Französische Sprachhappen

zum Würzen des Tischgesprächs

Höfi sches Französisch – Parlieren und

korrespondieren wie Wilhelmine

Theatervergnügen des Rokoko: Medaillons

und Schäferspiele

Lieblingslektüren zur Zeit Wilhelmines

Schreiben wie Wilhelmine – mit Feder

und Tintenfass

Besonders die Damen sollten Philosophie

treiben – Übungen im Geist Wilhelmines

zwischen Glaube und Aufklärung

Info-Workshop: Markgräfl iche Mode,

Kostüme und Accessoires

Fein für Wilhelmines Fest: ein eigenes mark-

gräfl iches Gewand selbst nähen oder durch

Abändern von Kleidungsstücken herstellen

Confi serie à la mode: Markgräfl iche

Überraschungskekse backen

Schminken und Frisieren für das

Markgrafenfest

Der Tanzmeister bittet zum Menuett-Tanzen

Gesellschaftsspiele, Gesprächsthemen und

Lebensart am Musenhof

Ein Fest am Musenhof der WilhelmineBarockfest

Ein Kindertanztheater als Auftakt, Menschen

in prachtvollen Kostümen, Musikgenuss aus

Barock und Rokoko, höfi sch parlierende Gäste,

ein köstliches Menü mit mehreren Gängen aus

Wilhelmines Schlossküche, Überraschungskek-

se mit galanten Botschaften, ein meisterliches

Tanzsolo, Gruppentänze und Schauspielszenen

– all dies und einiges mehr dürfen die Gäste des

Barockfestes erwarten, die neben den Teilneh-

mern der Musenhof-Wochenendworkshops an

diesem Abend das Schlosshotel in der Eremitage

bevölkern.

Kosten: für Gäste 40 Euro (inkl. Menü)Passende Garderobe erwünscht!

La fête galante

Juli 2009

KinderTanzTheater Berlin-Brandenburg

4342

Wann:Sonntag, 12. Juli 2009,

18.00 Uhr

Wo:Eremitage, Ruinentheater

Veranstalter:vhs in Kooperation mit

dem Kulturamt der Stadt

Bayreuth

Eintritt:frei

Vorverkauf:Karten ab Dienstag,

den 7. Juli an der Theater-

Kasse, Restkarten an der

Abendkasse beim Theater

Internet:www.wilhelmine.

bayreuth.de;

www.kindertanztheater.de

Gefl ügelte Amoretten stiften mit ihren Pfeilen

allerlei Liebesglück und lassen, ganz im Stil der

damaligen Bühnenkunst, auch Vögelchen

fl iegen oder Schneefl ocken vom Himmel rieseln.

Schäferinnen und Schäfer erzählen zarte Liebes-

geschichten und entführen die Besucher mit

fi ligranen Tänzen zur Musik des Rokoko und

Barock auf eine verzaubernde Reise durch die

wechselnden Jahreszeiten.

Die Markgräfi n Wilhelmine und ihr Lieblingsbru-

der, Friedrich der Große, teilten ein Leben lang die

Liebe zu Musik und Kunst. Sie tauschten sich in

einer regen Korrespondenz über ihre gemeinsame

Leidenschaft aus, berieten einander bei der Ver-

vollständigung ihrer diversen Kunst-Sammlungen,

sandten einander Noten und empfahlen sich

Künstler und Architekten. Noch heute bewundern

wir die Zeugnisse ihrer unermüdlichen Tätigkeit.

Friedrich hatte eine Vorliebe für französische

Genre-Malerei. Vor allem die Darstellungen länd-

lich-amouröser Gartenfeste – der fêtes galantes –

faszinierten den großen König, und so verfügen

die preußischen Schlösser heute über eine der

schönsten Gemäldesammlungen der Werke

Antoine Watteaus und anderer Zeitgenossen.

Das KinderTanzTheater Berlin-Brandenburg hat

sich von den Gemälden des 18. Jahrhunderts

inspirieren lassen und lässt in seinem Stück La

fête galante das von Tändeleien und Galanterien

geprägte Lebensgefühl dieser besonders leichten

und luftigen Rokoko-Malerei in bewegten

Bildern lebendig werden.

44 45

Wann:Mittwoch, 15. Juli –

Mittwoch, 19. August 2009

Vernissage:

15. Juli 2009, 18.00 Uhr

Öffnungszeiten:

Dienstag – Sonntag,

11.00 – 18.00 Uhr

Wo:Altes Schloss,

Maxstrasse 6,

95445 Bayreuth

Veranstalter:Christel Gollner

Eintritt:frei

Wilhelmines Bayreuth

Juli 2009

In der kleinen verschlafenen Residenzstadt

Bayreuth entfaltet sich die königliche Prinzessin

aus Berlin durch ihre vielfältige, musische Bega-

bung zu einer künstlerischen Persönlichkeit,

deren Ruf in Europa nahezu legendär war.

Die Malerin beabsichtigt, den Blick des Betrach-

ters auf Details im großartigen Schaffen der

Markgräfi n zu lenken, die ihm sonst im fl üchtigen

Vorübergehen verborgen blieben.

Auch das Ganze, die große Schöpfung, all die

prächtigen Bauten, die uns Wilhelmine als

Vermächtnis hinterlassen hat, werden durch die

Bilder von Christel Gollner ins Bewusstsein des

Betrachters gerückt.

Einführung: Ute Domeyer, Museumspädagogin

Ausstellung

„Das Markgräfl iche Bayreuth“ Teil II

Zum zweiten Mal seit ihrer Gründung 1998 fi nden

die Oberfränkischen Malertage in Bayreuth

statt. Im Rahmen des Markgräfi n-Wilhelmine-

Jubiläums 2009 treffen sich wieder namhafte

Künstlerinnen und Künstler zur gemeinsamen

Arbeit aus Oberfranken und anderen Regionen,

um sich ausschließlich von den Bauten, Parks und

zahlreichen weiteren Sehenswürdigkeiten des

„Markgräfl ichen Bayreuth“ inspirieren zu lassen.

Das Besondere daran ist die jedem Künstler

eigene Auslegung und Bildsprache zu diesem

außergewöhnlichen Thema.

Die während der Arbeitstage im Mai entstande-

nen Werke werden in der Ausstellungshalle des

Neuen Rathauses der Öffentlichkeit präsentiert.

Gespannt und neugierig werden die Bayreuther

und ihre Gäste auf die Ausstellung sein, die in

ihrer Art und Vielfalt einmalig sein dürfte.

Im Rahmen der Ausstellung ist für

Sonntag, 9. August, ein Konzert mit

markgräfl icher Musik vorgesehen.

12. Oberfränkische Malertage Bayreuth 2009

Workshop/Ausstellung

Wann:Sonntag, 12. Juli –

Samstag, 29. August 2009

Vernissage:

Sonntag, 12. Juli, 11.00 Uhr,

Hallenöffnung 10.00 Uhr

Öffnungszeiten:

Montag – Freitag,

10.00 – 17.00 Uhr

(Haupteingang)

Samstag und Sonntag,

14.00 – 17.00 Uhr

(Seiteneingang)

Wo:Ausstellungshalle im

Neuen Rathaus,

Luitpoldplatz 13,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Oberfränkische

Malertage e.V.

Eintritt:frei

46

Szenen höfi scher Lebensart mit Markgräfi n Wilhelmine

Wann:Freitag, 17. Juli 2009 –

Freitag, 21. August 2009

Öffnungszeiten:

täglich 9.00 – 17.30 Uhr

Wo:Orangerie des Neuen

Schlosses,

Glasenappweg 3,

Hofgarten,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Dieter Hartmann in

Kooperation mit der

Bayerischen Verwaltung

der staatlichen Schlösser,

Gärten und Seen

Eintritt:frei

Ausstellung

Juli 2009

Ausstellung mit Flaschenfi guren von Dieter Hartmann

Markgräfi n Wilhelmine und interessante Ereig-

nisse am Hofe werden in zwölf Figuren-Szenarien

dargestellt. Die Bilder sind nach den Erzählungen

aus Bayreuth in Briefen an ihren Bruder Friedrich

entstanden. Höfi sches Leben – die Markgräfi n

als dominante farbige Figur – in amüsantem,

unerwartetem Zusammentreffen oder herrschaft-

lichem Zusammentreffen mit Menschen des

Volkes, Künstlern und Größen der Geistes- oder

der Naturwissenschaft. Die Markgräfi n als

1. Geigerin im Quartett mit Hofdamen und

ihrer Base, welche die 2. Geige, das Cello und die

Bassgeige spielen. Zu diesem Bild liest der Bruder:

„… auch ich sitze bis über beide Ohren in der

Musik. Seit acht Tagen lerne ich Violine spielen

und extemporiere schon …“. In einem anderen

Brief schreibt Wilhelmine von „mathematischen

Instrumenten, die das System des Kopernikus,

Tycho de Brahes und anderer beweisen und ver-

anschaulichen“. Wilhelmine will die Instrumente

auch für

Friedrich bestellen: „Wenn dir das Spaß macht …“.

In der Ausstellungsszene zu diesem Brief führen

die Höfl inge die beschriebenen Geräte vom

„ … kürzlich sehr merkwürdigen Einkauf“ der

Markgräfi n vor.

Alle zwölf Bilder, durch ausgewählte Glasfl a-

schen-Pappmachee-Figuren gestaltet und mit

visuellen und auditivem Brieftext versehen,

werden auf Ausstellungspodesten präsentiert.

Führung durch die Ausstellung: Ute Domeyer, Museumspädagogin

47

Wann:Samstag, 22. August 2009,

19.30 Uhr

Wo:Markgräfl iches Opernhaus,

Opernstraße 14,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Bayreuther Festspiele,

Stadt Bayreuth

Vorverkauf: Theaterkasse

Eintritt:33 – 75 EUR

Benefi zkonzert

August 2009

mit Ensemblemitgliedern der Bayreuther Festspiele

Im Rahmen des Jubiläumsjahres konzertieren

Mitwirkende der Bayreuther Festspiele unter der

Leitung von Sebastian Weigle. Programmschwer-

punkt werden Werke aus der Zeit des Barock und

der Frühklassik sein. Die Tradition der Benefi zkon-

zerte der Festspiele genießen in Bayreuth und

weit über die Grenzen der Stadt hinaus einen

hervorragenden Ruf.

Konzert Arkadien Musikspektakel

48 49

Wann:Sonntag, 23. August

(Matinee) – Sonntag,

11. Oktober 2009

Öffnungszeiten:

täglich 10 – 16 Uhr,

Schulklassen und Gruppen

nach Vereinbarung auch

zusätzliche Zeiten

Wo:Altes Schloss, Maxstr. 6,

95444 Bayreuth

Veranstalter:IKG Bayreuth

Eintritt:frei

Ausstellung

Nachdem es schon fast keine Juden mehr in

Bayreuth gab, holte Markgraf Friedrich gleich

nach Regierungsantritt Moses und David Seckel

aus der Fürther und Erlangen-Brucker-Gegend.

Sie sollten ihm und der Markgräfi n Wilhelmine

bei der Finanzierung der teuren Bauvorhaben,

Feste und Kulturveranstaltungen helfen – so wie

es an anderen europäischen Fürstenhöfen auch

üblich war. 1759/60 ging dafür die Redoute (heute

Operncafé) in der Münzgasse als Ankauf an

Moses Seckel über, der den hinteren Bühnentrakt

für die zehn großenteils neu angesiedelten jü-

dischen Familien in eine Synagoge umbauen ließ.

Diese Zeit soll in einer kleinen Ausstellung wieder

lebendig werden.

Anmeldung erforderlich:Gruppen-Führungen bitte anmelden unter Tel. 09 21 / 64 38 9 (von 10 – 14 Uhr)

Die Juden in Bayreuth zur Markgrafenzeit (1735 – 1763)

Wann:Sonntag, 23. August 2009,

20.00 Uhr

Wo:Jardin secret – geheimer

Garten.

Abholung des geneigten

Publikums vor

Wilhelmines Residenz,

dem Neuen Schloß,

Ludwigstraße

Veranstalter:Festival junger Künstler

Bayreuth

Eintritt:25/20 EUR,

Kinder und Jugendliche

bis 14 Jahre frei

Vorverkauf: Theaterkasse und Festival

junger Künstler Bayreuth

Internet:www.YoungArtists-

Bayreuth.com

Musikspektakel um eine preußische Königstochter

Im Zentrum steht Wilhelmine von Bayreuth. In

einem schillernden Kaleidoskop dreier Jahrhun-

derte posiert die Markgräfi n als virtuose Haupt-

darstellerin auf der großen Weltenbühne ihres

selbst erschaffenen Musentempels und ver-

strickt in geistvollen Dialogen alle großen

Persönlichkeiten dieser Stadt in eine spannende

Geschichte. So trifft Voltaire auf Jean Paul,

Friedrich der Große auf Ludwig II. und Wagner

auf Wilhelmine. Diese bunte Revue überwindet

gängige Musiktheater- und Musical-Klischees

und erreicht ein breites internationales, an

Bayreuth und seiner wechselvollen Geschichte

interessiertes Publikum.

Komposition: Fredrik SchwenkLibretto: Uwe HoppeDirigent: Roger Epple

September 2009

Damen, Frauen, KomödiantinnenDie Welt der Musikerin im barocken Wien zur Zeit der Markgräfi n Wilhelmine

Vortrag von Prof. Dr. Georg Hauer in Zusammen-

arbeit mit dem „Club der Wiener Musikerinnen“

(gegr. 1886).

Am Vorabend der Residenztage und des

Bayreuther Barock 2009 (ent-)führt der Wiener

Musikwissenschaftler zu einem Treffen mit der

meist verkannten weiblichen Seite der Musikge-

schichte. Der Vortrag wird ergänzt mit Trouvaillen

an Musik- und Bildbeispielen.

Vortrag

51

Oden nach Texten von Friedrich II.an seine Schwester Wilhelmine für eine Singstimme und Klavier in Uraufführungen

von Moritz Eggert und Manfred Trojahn.

Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen und Sibylle

Prinzessin von Preußen lesen Auszüge aus dem

Briefwechsel zwischen Friedrich und Wilhelmine.

Die Besucher werden nach der Veranstaltung zu

einem kleinen Empfang mit Prinz und Prinzessin

zusammen mit dem Komponisten Moritz Eggert

und Manfred Trojahn geladen.

Wann:Sonntag, 27. September

2009,

18.00 Uhr

Wo:Rokokosaal bei

Steingraeber und

Söhne, Friedrichstr. 2,

95444 Bayreuth

Eintritt:inkl. Empfang 39 EUR

(nur Vorverkauf;

limitierte Plätze!)

Vorverkauf:Klaviermanufaktur

Steingraeber & Söhne

Internet:www.steingraeber.de

Lesung & Konzert

Wann:Donnerstag, 17. September

2009,

19.30 Uhr

Wo:Kammermusiksaal bei

Steingraeber und

Söhne, Friedrichstr. 2,

95444 Bayreuth

Eintritt:VVK 8/5 EUR,

Abendkasse 9/6 EUR

Vorverkauf: Klaviermanufaktur

Steingraeber & Söhne

Internet:www.steingraeber.de

50

Bayreuther Barock 2009

53

Die erste – wenn auch nur sehr kurzlebige und

bald nach Erlangen verlegte – Bayreuther Univer-

sität wurde gegründet sowie eine Akademie der

freien Künste und Wissenschaften.

Was für eine Frau, die zudem Opernlibretti dich-

tete und komponierte – ihr Cembalokonzert ist

noch heute zu hören. Als Intendantin und Regis-

seurin machte sie aus Bayreuth eine renommierte

Stätte des Musiktheaters.

Sie philosophierte im Feld zwischen Aufklärung,

Empfi ndsamkeit und Vorromantik. Voltaire war

ihr Partner, Freund und Bewunderer. Mit ihren

Erinnerungen hinterließ sie eines der bekanntes-

ten und meistgerühmten Memoirenwerke. Sie

hat Bayreuth zu einer der ersten Residenzstädte

ihrer Zeit gemacht.

Im Jahr 2009 jährt sich der Geburtstag der

Markgräfi n Wilhelmine zum 300. Male.

Die Stadt Bayreuth gedenkt ihr mit einem

bunten Strauß von Veranstaltungen.

Das Festival Bayreuther Barock und die Residenz-

tage würdigen das besondere Geburtstagsjahr

dieser bedeutenden Frau mit einem heraus-

ragenden Programm an drei Wochenenden.

Weitere Informationen hierzu unter:

www.bayreuther-barock.bayreuth.de

Nicht vergessen : Das Markgräfl iche Opernhaus wird ab Oktober

2009 für mehrere Jahre wegen Sanierungsar-

beiten nicht mehr für Konzert- und Opernauf-

führungen zur Verfügung stehen. Sichern Sie

sich rechtzeitig die begehrten Tickets für eine

der stimmungsvollen Aufführungen in diesem

einzigartigen Ambiente. Der Kartenvorverkauf

hat bereits begonnen!

September 2009

Markgräfi n Wilhelmine in Bayreuth

Was für eine Frau! Als preußische Prinzessin zu-

erst dem englischen Thronfolger versprochen,

musste sie, der Politik zuliebe und unter Andro-

hung von Repressalien gegen ihren geliebten

Bruder, den späteren Friedrich den Großen, den

Erbprinzen von Bayreuth heiraten. Vom Königshof

in Berlin – einer Stadt mit 90.000 Einwohnern

– wurde sie in ein Provinzstädtchen verpfl anzt,

das damals 7.000 Seelen zählte und für ihren

Ehrgeiz, ihr Format und ihre Talente beklemmend

klein war. Aber selbstbewusst und emanzipiert,

intelligent, begabt und energisch, wie sie war,

sprengte sie den Rahmen der beschränkten Ver-

hältnisse, baute, gründete und engagierte ohne

Rücksicht auf drohenden fi nanziellen Ruin. Und

riss durch ihre Begeisterungsfähigkeit den ohne-

hin prachtliebenden und lebensfrohen Gemahl

samt ihrer Umgebung mit.

In der Regierungszeit dieses Paares entstanden

das Opernhaus, das Neue Schloss, die Reithalle,

der Sonnentempel mit seinen Anlagen in der

Eremitage, eine Kunst- und Naturaliensammlung,

die ganze Friedrichstraße, der Hofgarten

und vieles mehr.

52

Sonderprogramm zum Jubiläum der Markgräfi n Wilhelmine

Wann:Samstag, 19. September –

Sonntag, 4. Oktober 2009

Wo:Neues Schloss,

Markgräfl iches Opernhaus,

Eremitage Bayreuth,

Schloss Fantaisie

(Eckersdorf)

Veranstalter:Bayerische Verwaltung

der staatlichen Schlösser,

Gärten und Seen

Ganzjährig

54

Schloss und Park Fantaisie war der Sommersitz

der Herzogin Elisabeth Friederike Sophie von

Württemberg, der Tochter des Markgrafenpaares

Friedrich und Wilhelmine.

Der Schlosspark ist ein besonders reizvolles Gar-

tenkunstwerk aus drei verschiedenen Stilphasen

vom Rokoko bis zum 19. Jahrhundert. Im ersten

deutschen Gartenkunst-Museum lassen seltene

Exponate, Inszenierungen und Kurzfi lme die Ge-

schichte der Gartenkunst lebendig werden.

Besucher mit Opern- oder Konzertkarte erhal-

ten in der Zeit vom 19. September bis 4. Oktober

2009 einmalig ermäßigten Eintritt in eine der

Bayreuther Sehenswürdigkeiten der Bayerischen

Schlösserverwaltung.

Das Programm zu den Bayreuther Residenztagen fi nden Sie mit allen Führungsterminen ab Mitte 2009 unter www.schloesser.bayern.de

Weitere Informationen:www.bayreuth-wilhelmine.de

Schloss- und Gartenverwaltung

Bayreuth-Eremitage

Ludwigstraße 21

95444 Bayreuth

Tel. (09 21) 75 96 90

[email protected]

www.schloesser.bayern.de

Führung ResidenztageSonderführungen der Bayerischen Schlösserver-waltung

Genießen Sie Bayreuths schönste Sehenswürdig-

keiten. Anlässlich des Festivals „Bayreuther Barock“

lädt die Bayerische Schlösserverwaltung Bayreuther

und auswärtige Besucher ein, die Schlösser, Parkan-

lagen und unbekannte Ecken in Bayreuth kennen zu

lernen. Entdecken Sie nicht nur die Geschichte und

die Kunst, sondern auch die Musik und das Leben

zur Zeit der Markgräfi n Wilhelmine.

Auf dem Programm der Residenztage stehen

attraktive Sonderführungen im Markgräfl ichen

Opernhaus, im Neuen Schloss, im Hofgarten Ere-

mitage sowie in Schloss und Park Fantaisie. Neben

kunsthistorischen Themen und barocker Musik

bietet das Führungsprogramm abwechslungsreiche

Ausfl üge in die Gartengeschichte, den einen oder

anderen Blick hinter die Kulissen sowie spannende

Veranstaltungen für Kinder.

Das Markgräfl iche Opernhaus, eine der größten

Attraktionen der Stadt, gehört zu den wenigen in

Europa erhaltenen Theaterbauten des 18. Jahr-

hunderts. Markgräfi n Wilhelmine wirkte hier als

Bühnenautorin, Komponistin und Schauspielerin

und hatte seit 1737 die Intendanz der Hofoper inne.

Das Neue Schloss, die Stadtresidenz des Mark-

grafenpaares Friedrich und Wilhelmine, besticht

durch seine von der Markgräfi n selbst mitge-

stalteten Prunkräume. In der im letzten Jahr neu

eröffneten Zweiggalerie der Bayerischen Staats-

gemäldesammlungen werden rund 100 Gemälde

des Spätbarock prachtvoll in Szene gesetzt.

Der Hofgarten Eremitage diente Wilhelmine als

heiteres Sommerquartier. Hier schrieb sie im

Alten Schloss im Chinesischen Spiegelkabinett

ihre berühmten Memoiren. Dem Garten galt das

besondere Augenmerk der Markgräfi n: Sie ließ ihn

mit barocken Elementen, Bosketten, Wasserspielen,

künstlichen Grotten und einem Ruinentheater

ausstaffi eren.

Bayreuther Barock 2009

55

Bayreuther Barock 2009September 2009

Wann:Freitag, 18. September

2009,

Samstag, 19. September

2009,

jeweils 19.30 Uhr

Wo:Markgräfl iches Opernhaus,

Opernstraße. 14,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Stadt Bayreuth

Eintritt:15 – 57 EUR

Vorverkauf: Theaterkasse

Internet:www.bayreuther-barock.

bayreuth.de

SerseOper

Nun bringt die national und international erfolg-

reiche Lautten Compagney Berlin diese eindrucks-

volle Barockoper unter der Leitung von Wolfgang

Katschner auf die Bühne des Markgräfl ichen

Opernhauses.

Die Besucher erwartet ein unvergessliches

Erlebnis: virtuose Gesangskunst gepaart mit

einem mitreißend komponierten und interpre-

tierten barocken Spiel um Liebe und Pfl icht.

Für die Oper werden kostenlose Einführungs-

vorträge jeweils am Tag der Aufführung eine

Stunde vor Aufführungsbeginn im Mark-

gräfl ichen Opernhaus angeboten.

Serse, Alcina und all die anderenGeorg Friedrich Händels Opern

In einem Vortrag mit Musikbeispielen führt

Dr. Frank Piontek in das umfangreiche Opern-

schaffen Georg Friedrich Händels ein, dessen

Vitalität in den letzten Jahren mit bemerkens-

werten Aufführungen wiederentdeckt wurde.

Im Mittelpunkt stehen einige der schillerndsten

Figuren der barocken Opernbühne: Alcina,

Serse, Giulio Cesare, Rinaldo …

Wann:Sonntag, 20. September

2009,

11.00 Uhr

Wo:Historischer Sitzungssaal

im Alten Rathaus

Maxstraße 33,

95444 Bayreuth

Veranstaltervhs in Kooperation mit

den Kulturamt der Stadt

Bayreuth

Eintritt:4 EUR

Internet:www.bayreuther-barock.

bayreuth.de

Vortrag

57

Oper von Georg Friedrich Händel

Familiendrama auf höchster Ebene

Anlässlich des 250. Todesjahres von Georg

Friedrich Händel eröffnet das Festival Bayreuther

Barock in diesem Jahr mit dessen tragisch-

komischer Oper „Serse“.

Besonders zu beachten: Da das Bayreuther Opern-haus ab 2010 generalsaniert wird, ergibt sich dieses Jahr wohl die letzte Möglichkeit vor diesem Renovierungszeitraum, eine Barockoper auf der Bühne dieser unverwechselbaren Spielstätte erleben zu können.

Diese wohl schönste satirische Oper Händels

geriet, nachdem sie am 15. April 1738 im Londoner

King’s Theatre uraufgeführt worden war, nach

lediglich fünf Vorstellungen für rund 200 Jahre

in Vergessenheit. Heute aber fi ndet dieses Werk

in verschiedensten Inszenierungen den Weg auf

zahlreiche Opernbühnen Deutschlands und der

Welt und erfreut sich größter Beliebtheit.

„Das Gewebe dieses Dramas ist so überaus leicht

zu verstehen, dass es den Leser nur beschweren

würde, ihm zur Erklärung eine lange Inhaltsanga-

be vorzusetzen.“ Diesem Zitat zufolge erach-

tete der Komponist es selbst anscheinend für

geradezu unnötig, dem Zuschauer eine genauere

Beschreibung der Handlung seiner Oper zu geben.

Das verworrene Netz aus Ereignissen, das sich

um den König Persiens, Serse, dessen Bruder Ar-

samene und deren diverse Liebschaften entspinnt,

ist typisch für das Opernsujet der damaligen Zeit.

Entstanden ist hierbei ironisch betrachtet ein

Familiendrama auf höchster Ebene. Wieder ein-

mal wird deutlich, wie nah Liebe und Eifersucht,

Neigung und Pfl icht nebeneinander liegen. Das

wohl dosierte Quantum Ironie, mit welchem der

leider bis heute anonym gebliebene Textdichter

die Handlung versah, lässt diese Oper zu einem

unterhaltsamen Erlebnis voll Witz und Humor

werden, bei dem aber auch stets ein tiefer Einblick

in die Gefühlswelt der Figuren gewährt wird.

56

Bayreuther Barock 2009

58

Wann:Sonntag, 20. September

2009,

16.00 Uhr

Wo:Schlosskirche Bayreuth,

Schlossberglein 1,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Stadt Bayreuth /

Bayreuther Barock und

Kirchenmusik an der

Schlosskirche Bayreuth

Eintritt:24/15 EUR

Barocker Glanz – brillante GalanterieVirtuose Solokonzerte und Solokantaten am Bayreuther Hof

Kompositionen von Mitgliedern und Gästen der Bayreuther Hofkapelle. Musikalische Pretiosen aus Bayreuther Archiven

Der Name Bayreuth ist durch Richard Wagner zu

einem kulturgeschichtlichen Begriff erster Ordnung

geworden, und die Weltgeltung der Bayreuther

Festspiele hat die frühere musikalische Vergangen-

heit der Markgrafenstadt zurückgedrängt, obwohl

diese in Zeiten höfi scher Opernpfl ege bedeutende

Ereignisse aufzuweisen vermag.

Schon Markgraf Christian Ernst (1661 – 1712) und

sein Sohn Georg Wilhelm (1712 – 1726) gaben dem

Hofe mit der Verpfl ichtung namhafter Künstler

wie die Gebrüder Krieger aus Nürnberg und der

Einrichtung einer Hofmusik mit deutschen und ita-

lienischen Musikern bedeutendes Ansehen. Für die

Leitung der Opernaufführungen wurden Meister

wie Gottfried Heinrich Stölzel, Georg Friedrich Tele-

mann und Conrad Friedrich Hurlebusch beauftragt.

Mit dem Regierungsantritt des Markgrafen

Friedrich (1735) sollte sich die Opernpfl ege im

markgräfl ich höfi schen Bayreuth zu neuer Blüte

erheben. Urheberin ist die Markgräfi n Wilhelmine,

Schwester des preußischen Königs Friedrich des

Großen, die ihre ganze Liebe der Musik, dem Thea-

ter und der Baukunst widmete.

Das Theater im alten Schloss konnte den sze-

nischen Ansprüchen nicht mehr genügen und so

wurden der Hofbaumeister Joseph Saint-Pierre

und Giuseppe Galli-Bibiena beauftragt, das neue

Operntheater zu bauen, noch heute eines der

kostbarsten Beispiele barocker Theaterbaukunst.

Zu den deutschen Musikern und italienischen

Vokalisten gesellten sich nun bedeutende Künst-

ler aus Potsdam wie die Brüder Carl Heinrich und

Jakob Gottlieb Graun, Franz Benda und Johann

Joachim Quantz oder der Dresdner Hofkapell-

meister Johann Adolf Hasse, sei es als Gast oder

um in Bayreuth verpfl ichtet zu werden. Neben

dem Opernhaus spielte man in der Eremitage und

im Schloss Sanspareil. Für das Repertoire wie für

Konzert

den Aufführungsstil war offenbar Berlin vorbild-

lich. Die beträchtlich verstärkte Hofkapelle unter

seinem Leiter Johann Pfeiffer (1697 – 1761) brachte

es auch auf konzertantem Gebiet zu großem

Ansehen: Garanten waren u.a. der Lautenist Adam

Falkenhagen, die Brüder Johann Wolfgang und

Jakob Friedrich Kleinknecht und der weltbekannte

Flötist Georg Gotthelf Liebeskind.

Erst mit Wilhelmines Tod sollte die musikalische

Glanzzeit jäh zu Ende gehen.

Mitwirkende: Kammerensemble, InstrumentalsolistenMusikalische Leitung und am Cembalo: Christoph Krückl

September 2009

59

Barockes Orchesterkonzert

Wann:Samstag, 19. September

2009,

16.00 Uhr

Wo:Markgräfl iches Opernhaus,

Opernstraße 14,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Stadt Bayreuth

Eintritt:10 – 30 EUR

Vorverkauf: Theaterkasse

Internet:www.bayreuther-barock.

bayreuth.de

Konzert

Die Besucher erwartet ein barockes Orchester-

konzert mit musikalischen Leckerbissen des

barocken Orchesterrepertoires. Das Barock-

orchester der Lautten Compagney musiziert

unter der musikalischen Leitung von Wolfgang

Katschner, der auch die kurzweilige Moderation

übernimmt.

Bayreuther Barock 2009

60

September 2009

Wann:Samstag, 26. September

2009,

16.00 Uhr

Wo:Markgräfl iches Opernhaus,

Opernstraße. 14,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Stadt Bayreuth

Eintritt:10 – 30 EUR

Vorverkauf:Theaterkasse

Internet:www.bayreuther-barock.

bayreuth.de

Farinellis FeuerwerkMusikalisches Feuerwerk höchster Sangeskunst

Farinelli – auch heute noch steht dieser Name für

eine schillernde Persönlichkeit mit einzigartigem

sängerischem Können. Der Kastrat, der nicht nur

als Sänger ein außergewöhnliches Talent aufwies,

trat – was wohl die wenigsten wissen – auch als

Komponist in Erscheinung. Mit dem Konzert

„Farinellis Feuerwerk“ präsentiert nun die Salzbur-

ger Hofmusik zusammen mit dem Sopranisten

Jörg Waschinkski unter anderem Arien und Lieder

aus der Feder dieses Ausnahmetalents.

Neben diesen Werken erklingen Kompositionen

von und über Spanien – dem Land, das in Farinellis

Leben eine so schicksalhafte Rolle gespielt hat.

Ganze 22 Jahre verbrachte der gefeierte Opernstar

in diesem Land. Anfangs eigentlich für nur eine

Spielzeit nach Madrid gereist, blieb Carlo Broschi

– so Farinellis bürgerlicher Name – schließlich

über diesen langen Zeitraum dort und sang

zehn Jahre lang dem spanischen König Philipp V.

allabendlich dieselben vier Arien vor. Sein Gesang

hatte eine heilende Wirkung auf den depressiven

Monarchen. Es war ihm allerdings verboten, in

dieser Zeit öffentlich aufzutreten. Nach Philipps

Tod wurde er unter Ferdinand VI. einer der ein-

fl ussreichsten Höfl inge in Madrid. Er leitete die

Hoftheater und beaufsichtigte die künstlerische

Gestaltung der königlichen Gärten und Paläste.

Jörg Waschinski, der im Jahr 2002 bei der Auf-

führung von Markgräfi n Wilhelmines Tragedia

„Argenore“ bereits als Ormondo auf der Bühne

des Bayreuther Opernhauses zu erleben war,

ist einer der erfolgreichsten Sopranisten der

heutigen Zeit. Er verkörperte zahlreiche Kastra-

tenrollen in Opern von Händel, Monteverdi und

Mozart. Seine bisherigen Engagements führten

ihn mit namhaften Dirigenten und Regisseuren

zusammen und bescherten ihm zahlreiche

Auszeichnungen für seine überragende Kunst als

Sopranist und Operndarsteller.

Konzert

Bei diesem Konzert wird er von der Salzburger

Hofmusik begleitet. Dieses Spezialistenensemble

wurde 1991 von seinem jetzigen Leiter Wolfgang

Brunner gegründet. Im Sinne einer möglichst

authentischen Darbietung spielen die Musiker

hauptsächlich auf historischen Instrumenten

oder originalgetreuen Kopien. Diesen Nachmittag

voll faszinierender Barockmusik auf höchstem

Niveau sollten Sie sich nicht entgehen lassen.

61

Benda in Bayreuth

Im Bayreuther Stadtarchiv befi nden sich noch aus

dem 18. Jahrhundert stammende Violinstimmen

einiger Violinkonzerte des seinerzeit zu Recht

berühmten und geschätzten Komponisten Franti-

sek/Franz Benda (1709 – 1786). Andernorts haben

sich glücklicherweise die kompletten „Bayreuther“

Konzerte erhalten. Benda vermittelte zwischen

Böhmen, Berlin und Bayreuth.

Der Markgräfi n Wilhelmine erteilte er am

Bayreuther Hof Gesangsunterricht. Seine schönen

und musikgeschichtlich bedeutenden Konzerte

gehören zu den bedeutendsten Concerti zwischen

Bach und Mozart, da sie reizvoll zwischen dem

Spätbarock und der Wiener Klassik changieren.

In diesem Konzert spielt der Prager Geiger Jaros-

lav Sveceny einige dieser Konzerte, um von Neu-

em im Geist der Wilhelmine

von Bayreuth die kulturellen

Beziehungen zwischen Prag

und Bayreuth, zwischen

Böhmen und Franken zu be-

legen. Es spielt das Ensemb-

le Virtuosi Pragenses unter

der musikalischen Leitung

von Jaroslav Sveceny.

Wann:Freitag, 25. September

2009,

19.30 Uhr

Wo:Markgräfl iches Opernhaus,

Opernstraße 14,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Stadt Bayreuth in

Zusammenarbeit mit der

Deutsch-Tschechischen

Gesellschaft Bayreuth

Eintritt:10 – 30 EUR

Vorverkauf:Theaterkasse

Internet:www.bayreuther-barock.

bayreuth.de

Konzert

Wann:Samstag, 26. September

2009,

19.30 Uhr

Wo:Markgräfl iches Opernhaus,

Opernstraße 14,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Stadt Bayreuth

Eintritt:10 – 30 EUR

Vorverkaufsstellen:Theaterkasse

Internet:www.bayreuther-barock.

bayreuth.de

Music for awhileKonzert

62

September 2009

Bayreuther Barock 2009

Zum 350. Geburtstag von Henry Purcell

Wie lebt und arbeitet ein Künstler, Komponist und

Musiker in einem Jahrhundert voller politischer

und religiöser Unruhen? England im 17. Jahrhun-

dert ist erschüttert vom Sturz der Monarchie,

der blutigen Revolution und dem Versuch einer

Restauration, während derer sich innerhalb von

wenigen Jahrzehnten drei Monarchen das Zepter

übergeben.

Purcells musikalische Laufbahn in dieser Zeit ist

vielfältig, vielseitig, vielschichtig: ausgebildet

als Chorknabe an Westminster Abbey, nach dem

Stimmbruch Schützling des königlichen Instru-

mentenwarts und Komponisten John Hingestons,

Schüler der Koryphäen John Blow, Christopher

Gibbons und Matthew Locke, Orgelstimmer, No-

tenkopist und Komponist an Westminster Abbey,

später sogar Organist, „Gentleman of the Chapel

Royal“ als einer von drei Organisten am könig-

lichen Hof, anerkannter Hofkomponist, später tin-

gelnd als Organist an der Anglikanischen Kapelle

und Musiklehrer. Unerwartet und unvorbereitet

und mitten aus seinem Schaffen heraus macht

er 1695 hastig sein Testament und stirbt noch am

gleichen Tag. Am Abend des 26. November wird er

in Westminster Abbey beigesetzt, am einem für

ihn würdigen Ort: neben der Orgel.

Die Hamburger Ratsmusik: ein junges Ensemble

mit 500-jähriger Geschichte. Dieser Gegensatz

reizt zum kreativen Dialog zwischen Tradition

und Gegenwart, von alter Musik und lebendiger

Interpretation.

Die Anfänge der Hamburger Ratsmusik reichen

zurück bis ins 16. Jahrhundert. Wiederauferweckt

1991 von der Gambistin Simone Eckert hat das

Ensemble in nun mehr als fünfzehnjähriger

Zusammenarbeit mit Hingabe und Enthusias-

mus ein umfangreiches und außergewöhnliches

Repertoire erarbeitet. Für die Musiker ist die Musik

ihrer Vorgänger durch ihre enge Anlehnung an

Rhetorik und durch nuancenreiche Artikulation so

„beredt“, so nah an der menschlichen Sprache wie

keine andere. Durch ihre klaren Strukturen und

die vielfältigen Rhythmen, entlehnt jahrhun-

dertealter Tänze, entwickelt die Musik des 16.

bis 18. Jahrhunderts ihren eigenen Swing. 2006

wurde das Ensemble mit dem Echo-Klassik, dem

wichtigsten deutschen Musikpreis, für die CD

„Lübecker Virtuosen“, ausgezeichnet .

Die internationale Presse lobt die „Subtilität“ und

die „exzellente Kenntnis des barocken Stils“ seiner

Interpretationen und die Hamburger Ratsmusik

als „führendes Ensemble für Alte Musik“.

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Oktober 2009

Wann:Donnerstag, 1. Oktober

2009,

19.30 Uhr

Wo:Historischer Sitzungssaal

im Alten Rathaus,

Maxstr. 33,

95444 Bayreuth

Veranstalter:vhs in Zusammenarbeit

mit dem Kulturamt der

Stadt Bayreuth

Eintritt:4 EUR

Internet:www.bayreuther-barock.

bayreuth.de

L’ Huomo – Der MenschVortrag

Bayreuther Barock 2009

65

KammerkonzertEs spielen Ensemblemitglieder des Orchesters

Concert Royal Köln unter der musikalischen

Leitung von Steffen Leißner.

Wann:Samstag, 3. Oktober 2009,

16.00 Uhr

Wo:Markgräfl iches Opernhaus,

Opernstraße 14,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Stadt Bayreuth

Eintritt:10 – 30 EUR

Vorverkauf:Theaterkasse

Internet:www.bayreuther-barock.

bayreuth.de

Konzert

Andrea Bernasconis Festa teatrale „L´Huomo“ von 1754

Nach einem Textentwurf von Markgräfi n Wilhelmine: Eine philosophische Oper?

In einem Vortrag wird die Musik zu der einzigen

erhaltenen Oper, die für das Markgräfl iche

Opernhaus entstanden ist, vorgestellt und einige

Überlegungen zu dem Text des Werkes angestellt,

in dem Ideen der Aufklärung und der Freimaurer-

bewegung in ungewöhnlicher Form als allego-

risches Welttheater umgesetzt werden.

Referent: Steffen Voss, Musikwissenschaftler

Vortrag

Wann:Sonntag, 4. Oktober 2009,

11.00 Uhr

Wo:Historischer Sitzungssaal

im Alten Rathaus,

Maxstr. 33,

95444 Bayreuth

Veranstalter:vhs in Zusammenarbeit

mit dem Kulturamt der

Stadt Bayreuth

Eintritt:4 EUR

Markgräfi n Wilhelmine als Dichterin

Als Schriftstellerin ist Markgräfi n Wilhelmine

vor allem durch ihre Memoiren bekannt. Ihre

Tätigkeit als Dichterin von Libretti zu den in

Bayreuth aufgeführten Opern wurde weniger

beachtet, obwohl sie gerade hier völlig neue

Wege beschritten hat. Sie hat den herkömm-

lichen historischen Opern neue Themenkreise

erschlossen, aus der Einsicht heraus, dass nicht

die Geschichte, sondern die „menschlichen

Leidenschaften“ die Grundlage der Handlung

bilden müssen. Im Zusammenspiel mit der Musik

und dem Bühnenbild sollen „die Augen und das

Gemüth auf gleiche Weise gerührt werden.“ Ihre

bedeutendste eigenschöpferische Dichtung ist

das Libretto, das sie schlicht als „L‘Huomo – Der

Mensch“ bezeichnet. Sie verfasste es für den ers-

ten Theaterbesuch ihres Bruders König Friedrich

des Großen im Markgräfl ichen Opernhaus im Juni

1754. Die Hauptfi guren sind der „gute Geist“, der

Sohn der Sonne, und der „böse Geist“, der Sohn

der Finsternis, die sich um die Seele des Menschen

streiten. Es ist ein philosophischer Diskurs in

theatralischer Einkleidung, in dem zum Schluss

die „Vernunft“ siegt, wie es bei dieser Philosophin

der Aufklärung zu erwarten war. Wilhelmine ist

allerdings Realistin genug, um zu wissen, dass

ein solcher Sieg nur auf dem Theater möglich ist.

Wilhelmine übertrug in diesem Stück die Struktur

der religiösen Allegorien-Oper des Frühbarock in

das säkularisierte Theater im Geist der Aufklärung

– eine Leistung, die allein schon ihren Rang als

Dichterin zu bestätigen vermag.

Referent: Oswald Georg BauerTheaterwissenschaftler, ehemals wissenschaft-

lich-künstlerischer Mitarbeiter von Wolfgang

Wagner und Leiter des Pressebüros der Bayreuther

Festspiele, dann Generalsekretär der Bayerischen

Akademie der Schönen Künste und jetzt deren

Ehrenmitglied.

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Oktober 2009

Wann:Freitag, 2. Oktober 2009,

Samstag, 3. Oktober 2009,

jeweils 19.30 Uhr

Wo:Markgräfl iches Opernhaus,

Opernstraße 14,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Stadt Bayreuth

Eintritt:15 – 57 EUR

Vorverkauf:Theaterkasse

Internet:www.bayreuther-barock.

bayreuth.de

L’ HuomoFesta teatrale von Andrea Bernasconi

Herrschaft der VernunftDas Festival Bayreuther Barock gewährt mit

„L’Huomo“ Einblick in die Gedankenwelt der

Markgräfi n.

Ein Opernspektakel wie zu Zeiten der Markgrafen

können die Besucher des Festivals Bayreuther

Barock erleben. Zu hören und zu sehen gibt es die

einaktige Festa teatrale „L’Huomo“, komponiert

von Andrea Bernasconi, mit einem von Markgräfi n

Wilhelmine selbst verfassten Libretto.

„Das Ziel der Autorin dieses Schauspiels ist es,

die Herrschaft der Leidenschaften über das

menschliche Herz darzustellen, und zu zeigen,

dass wahre Glückseligkeit nur erreicht werden

kann, wenn jene Leidenschaften von der Vernunft

gezähmt und in die rechten Bahnen geleitet

werden.“ Dieser Auszug aus dem Vorwort zu der

Oper „L’Huomo“ zeigt deutlich jene aufklärerische

Tendenzen, die Wilhelmines Gedankenwelt zu

einem großen Teil bestimmt haben. So ist das von

der Markgräfi n selbst verfasste Libretto dieser ein-

aktigen Festa teatrale geprägt durch allegorische

Figuren. Nicht reale Menschen, sondern symbo-

lische Vertreter der bösen und guten Mächte in

persona lenken hier die Handlung. Anemone und

Anima, das menschliche Liebespaar, sind bloße

Spielbälle – unmündig im Kampf zwischen Licht

und Dunkelheit. Die tatsächlich handelnden

Figuren sind ideale Verkörperungen menschlicher

Tugenden und Laster sowie abstrakter Konzepte

wie der „Vernunft“ oder der „Liebe“. Und schluss-

endlich ist es auch die Vernunft, die ganz nach

den Ideen der Aufklärung – als Abkömmling der

Sonne dargestellt – in der Rolle der Heilsbringerin

auftritt.

In Musik gesetzt hat dieses aufwändige musika-

lische Festspiel der damalige Hofkapellmeister

des Bayerischen Kurfürstenhof in München, An-

drea Bernasconi. Besonders zu betonen ist hierbei,

Oper

dass zwei Cavatinen – zu singen vom „Buon Ge-

nio“ – aus der Kompositions-Feder der Markgräfi n

selbst stammen. Diese wählte jene im Vergleich

zu einer typischen barocken Arie eher einfachere

Form der Gesangskomposition auf Wunsch ihres

Bruders Friedrich, anlässlich dessen Besuchs jene

Oper konzipiert und komponiert wurde. Die zahl-

reichen Wiederholungen, die für eine Da-Capo-

Arie so essentiell sind, werden bei dieser Gattung

ausgelassen und ein klarerer melodischer und

harmonischer Aufbau bevorzugt.

„L’Huomo“ ist demnach ein extra für das Mark-

gräfl iche Opernhaus verfasstes Werk, das nun

rund 255 Jahre nach seiner Erstaufführung wieder

in Bayreuth im originären Umfeld zu erleben sein

wird. Das Barockensemble Concert Royal Köln

wird diese Oper unter der Leitung von Steffen

Leißner musikalisch interpretieren. Der gebür-

tige Dresdner unternahm als Dirigent und als

Cembalist zahlreiche gefeierte Konzertreisen und

Gastspiele im In- und Ausland und sammelte in

der Zusammenarbeit mit René Jacobs wichtige

Erfahrungen für seine interpretatorische Arbeit

an Barockopern. Die Inszenierung wird der

Kölner Regisseur Igor Folwill übernehmen. Sein

Repertoire umfasst heute rund 80 Stücke aus

allen Epochen und Genres des Musiktheaters,

von den frühen Opern bis zur Moderne, wobei

seine besondere Liebe den musikdramatischen

Werken der Barockzeit gilt.

Mit diesen Aufführungen soll das künstlerische

und musische Schaffen der Markgräfi n noch

einmal gebührend gewürdigt und gleichzeitig

den Besuchern die Gelegenheit gegeben werden,

einen unvergesslichen barocken Opernabend

erleben zu können.

Für die Oper werden kostenlose Einführungs-

vorträge jeweils am Tag der Aufführung eine

Stunde vor Aufführungsbeginn im Markgräf-

lichen Opernhaus angeboten.

Bayreuther Barock 2009

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68

Wann:Sonntag, 4. Oktober 2009,

20.00 Uhr

Wo:Schlosskirche Bayreuth,

Schlossberglein 1,

95444 Bayreuth

Veranstalter:Stadt Bayreuth /

Bayreuther Barock und

Kirchenmusik an der

Schlosskirche Bayreuth

Eintritt:24/15 EUR

La Conversione di Sant‘AgostinoOratorium

Oktober 2009

Bayreuther Barock 2009

69

Das außerordentlich populäre Werk wurde bis

1756 allein in Dresden noch viermal wiederholt

und darüber hinaus zu Lebzeiten Hasses in

zahlreichen Städten Europas gegeben. Auch als

am 18. Juli 1768 das Schlosstheater in Sanssouci

eröffnet wurde, stand nicht etwa eine Oper auf

dem Programm, sondern eben dieses Oratorium

des von Friedrich dem Großen geschätzten und

bewunderten Hasse.

Den Hintergrund des Oratoriums bilden die Be-

kenntnisse Augustins. Die geheimsten Regungen

seines Herzens ausbreitend, beschreibt der Kirchen-

vater darin seinen Weg als Hinwendung zu einem

vollkommenen Dienst an Gott und damit zur

Entsagung und Askese. Maria Antonia Walpurgis,

die Verfasserin des Librettos, komprimierte die

Bekehrung auf die Unterwerfung des Willens Au-

gustins unter den Willen Gottes. In traditioneller

Formgebung des neapolitanischen Solooratori-

ums des 17./18. Jahrhunderts bevorzugt Hasse

eine gefühlsbetont empfi ndsame Musiksprache.

Mitwirkende: Solisten und OrchesterMusikalische Leitung: Christoph Krückl

Oratorium über „die Bekehrung des Heiligen Augustinus“von Johann Adolph Hasse

Dresden war in der ersten Hälfte des 18. Jahrhun-

derts neben Wien das bedeutendste Zentrum

katholischer Oratorientradition im deutschspra-

chigen Raum. Über Wien knüpften sich die Bezie-

hungen nach Italien, und der Dresdner Hofkapell-

meister Johann Adolph Hasse sollte in Venedig als

der „geliebte Sachse“ Musikgeschichte schreiben.

Als am 26. September 1748 das Markgräfl iche

Opernhaus in Bayreuth zur Hochzeit der Prinzes-

sin Friederike glanzvoll eröffnet wurde, stand die

1730 in Neapel uraufgeführte Oper „Ezio“ auf dem

Programm. Die Musik stammte vom sächsischen

Hofkapellmeister Johann Adolf Hasse, der wohl

der bedeutendste Vertreter in der Blütezeit der

italienischen opera seria war. Neben Hasse, der

schon seit längerem Beziehungen zu Bayreuth

hatte, war dessen Frau, die Sopranistin Faustina

Bordoni, eine der vielen Stars dieser Festauffüh-

rung.

Zwischen 1734 und 1750 schuf Hasse acht Orato-

rien für den kursächsischen Hof, die während der

Karwoche in der Hofkirche gespielt wurden. Das

letzte dieser Werke ist die am 28. März 1750, dem

Karsamstag des Jahres, in der Dresdner Hofkapelle

unter der Leitung des Komponisten erstmals auf-

geführte ‚La conversione di Sant‘ Agostino‘ (Die

Bekehrung des Heiligen Augustinus).

70 71

Oktober 2009

Kongress der historischen Theater EuropasKongress

Wann:Samstag, 3. Oktober 2009

Sonntag, 4. Oktober 2009,

ab 9.00 Uhr, ganztags

Wo:Stadthalle (Balkonsaal),

Ludwigstr. 31,

95444 Bayreuth

Veranstalter:PERSPECTIV – Gesellschaft

der historischen Theater

Europas e.V., in Kooperation

mit der Stadt Bayreuth

Teilnehmergebühr:circa 90 EUR;

50 % Ermäßigung

für Studenten

gefördert durch:

Die Gesellschaft der historischen Theater Europas,

PERSPECTIV, hält einen zweitägigen Kongress in

der Residenzstadt ab. Ein Treffpunkt für alle, die

in Europa für historische Theater verantwortlich

sind, und alle, die sich berufl ich oder privat für his-

torische Theater interessieren. Schwerpunktthe-

men des Kongresses werden unter anderem die

„Europastraße Historische Theater“ sowie die

stilechte Aufführung von Opern des 17. und 18.

Jahrhunderts sein.

Kongresssprachen: Deutsch, Englisch, Französisch (es wird simultan gedolmetscht)

Details unter www.perspectiv-online.org

Gruft in der Schlosskirche

Bayreuth – Grabstätte der

Markgräfi n Wilhelmine

73

Die Stadt Bayreuth bedankt sich bei allen Mitwir-

kenden und engagierten Veranstaltern sowie bei

allen Sponsoren, die wesentlich zum Gelingen der

einzelnen Veranstaltungen sowie der beiden

Jubiläumsjahre insgesamt beigetragen haben.

Besonderer Dank geht an:

Oberfrankenstiftung

Kulturfond Bayern

Sparkasse Bayreuth

Bayerlein Consulting

sowie Herrn Mäder

Ein besonderer Dank geht auch an die Damen und

Herren des wissenschaftlichen Programmbeirates:

Herr Professor Dr. Günter Berger

Frau Dr. Karla Fohrbeck

Frau Dr. Sylvia Habermann

Herr Ralph Lange, Kultur- und Tourismusreferent

Frau Professor Dr. Ruth Müller-Lindenberg

Danksagungen

© Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen:Seite 4; Seite 6/7; Seite 11; Seite 28; Seite 34/35; Seite 49; Seite 51; Seite 52/53; Seite 59; Seite 65

Wunschpunkt:Seite 23; Seite 36; Seite 38; Seite 46/47

Veranstalter:Seite 13; Seite 14/15; Seite 17; Seite 18; Seite 19; Seite 21; Seite 25; Seite 27; Seite 29; Seite 30/31; Seite 33; Seite 37; Seite 39; Seite 41; Seite 45; Seite 61

Schlosskirche Bayreuth:Seite 58/59; Seite 68; Seite 70/71

Stadt Bayreuth:Seite 3; Seite 10; Seite 26; Seite 54; Seite 62/63; Seite 64; Seite 68/69; Seite 72

Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg: Seite 38; Seite 42/43Steingräber: Seite 50Waschinski: Seite 60www.portrait.kaar.at: Seite 57Sigrid Engelbrecht: Innenstadtplan Bayreuthfotolia.com: Seite 12 und Seite 25 unten

Vorverkaufsstellen

Bildnachweise

Theaterkasse, Luitpoldplatz 9, 95444 Bayreuth, Tel. 0921/69001, Fax 0921/88555,[email protected]

Musica Bayreuth, Ludwigstraße 26, 95444 Bayreuth, Tel. und Fax 0921/67367, [email protected]

Evang. Familien-Bildungsstätte, Ludwigstraße 29, 95444 Bayreuth, Tel. 0921/62993, Fax 0921/511178, [email protected]

Klaviermanufaktur Steingraeber und Söhne KG,Friedrichstraße 2 und Steingraeberpassage 1, 95444 Bayreuth, Tel. 0921/64049, Fax 0921/58272, [email protected]

Festival junger Künstler Bayreuth, Äussere Badstraße 7a, 95448 Bayreuth, Tel. 0921/9800444, Fax 0921/9800449, [email protected]

vhs, Luitpoldplatz 13, 95444 Bayreuth, Tel. 0921/251381, Fax 0921/251588, [email protected]

Kongress- und Tourismuszentrale, Luitpoldplatz 9, 95444 Bayreuth, Tel. 0921/88588, Fax 0921/88555, [email protected]

72

74

Veranstaltungsorte

1 Kunstauktionshaus Waldtraud Boltz, Brandenburger Str. 36, 95448 Bayreuth

2 Altes Rathaus, Historischer Sitzungssaal, Maxstr. 33, 95444 Bayreuth

3 Schlossgaststätte Eremitage, Eremitage 6, 95448 Bayreuth

4 Neues Rathaus, Luitpoldplatz 13, 95444 Bayreuth

5 Markgräfl iches Opernhaus, Opernstr. 14, 95444 Bayreuth

6 vhs, Seminarraum, Luitpoldplatz 13, 95444 Bayreuth

7 Schlosskirche Bayreuth mit Grabstätte der Markgräfi n Wilhelmine, Schlossberglein 1, 95444 Bayreuth

8 Neues Schloss Bayreuth, Ludwigstr. 21, 95444 Bayreuth

9 Orangerie des Neuen Schlosses, Glasenappweg 3, 95448 Bayreuth

10 Verwaltungsgericht Bayreuth, Friedrichstr. 16, 95444 Bayreuth

11 Universität Bayreuth, Universitätsstr. 30, 95447 Bayreuth

12 Schloss Fantaisie, Bamberger Str. 3, 95488 Eckersdorf

13 Ev. Familienbildungsstätte, Storchenhaus, Ludwigstr. 29, 95444 Bayreuth

14 Steingraeber und Söhne, Friedrichstr. 2 und Steingraeberpassage 1, 95444 Bayreuth

15 Prinzessinnenhaus, Markgrafenallee 44, 95448 Bayreuth

16 Hofgarten Eremitage, Neues Schloss, 95448 Bayreuth

17 Stadthalle, Ludwigstr. 31, 95444 Bayreuth

18 Historisches Museum, Kirchplatz 6, 95444 Bayreuth

19 Stadtbibliothek Bayreuth, Luitpoldplatz 7, 95444 Bayreuth

20 Altes Schloss, Maxstr. 6, 95444 Bayreuth

21 Deutsches Freimaurermuseum, Im Hofgarten 1, 95444 Bayreuth