Liebe Mitbrüder, - msc- · PDF filevon Seriñá im Jahre 1936 oder der 13...
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Liebe Mitbrüder,
Viele Grüße und gute Wünsche von uns allen aus Rom zum 162. Jahrtag der
Gründung der Herz-Jesu-Missionare. Wir nützen diese Gelegenheit, um euch
schon jetzt ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr zu wünschen. Wir
beten für euch. Möge das Erscheinen der liebenden Zärtlichkeit unseres Gottes
euch immer mehr Jesus gleich machen, wie er sich uns gleichgemacht hat.
Wir feiern den Tag unserer Gründung inmitten der Vorbereitungen auf unser 25.
Generalkapitel, das eine Zeit der Gnade sein wird. Und zugleich feiern wir zwei
„Premieren“ unserer Geschichte: die Ernennung des ersten MSC-Kardinals
und die erste Seligsprechung einiger Mitbrüder.
Die Ankündigung während des Konsistoriums am 20. November 2016, dass
Erzbischof von Port Moresby, John Ribat MSC, zum Kardinal ernannt werden
soll, war ein Augenblick großer Freude. Er wird der erste MSC-Kardinal und
der erste Kardinal aus Papua-Neuguinea sein. Seine Ernennung unterstreicht
die Qualität seiner Dienste für die Kirche von Papua-Neuguinea und seinen
wegweisenden Einfluss in moralischen und sozialen Fragen. Er hat sich
kategorisch gegen die Todesstrafe gestellt und fördert einen einfachen
Lebensstil, der die Umwelt schützt. Mit dieser Ernennung werden unser
Charisma und unsere Spiritualität präsent in der Leitung der Weltkirche und
beim nächsten Konklave.
Andererseits gibt die Ernennung von Kardinal Ribat Zeugnis von der
unablässigen Arbeit unserer eigenen Mitbrüder während der vergangenen 135
Jahre und vieler anderer Ordensleute, Priester und Laien, die das Evangelium
im Pazifik verkündet haben und so Zeugnis gegeben haben von der erbarmenden
Liebe Gottes – überall und für alle. Wir können stolz sein über das, was
„unserer kleine Gemeinschaft“ und die ganze Chevalier-Familie in Papua-
Neuguinea im ganzen südpazifischen Raum erreicht haben. Kardinal Ribat ist
das Symbol dieser Berufung und Sendung.
Im Juli haben wir die Nachricht der baldigen Seligsprechung von sieben unserer
Mitbrüder erhalten, Antonio Arribas Hortigüela und seiner Gefährten. Eine
weitere „Premiere“ für unsere Gemeinschaft! Sie folgen zwei anderen
Märtyrern, den Laien Peter To Rot und Benedict Daswa, Mitglieder der
Chevalier-Familie, die ihr Leben für den Glauben gegeben haben.
Unsere „spanischen Märtyrer“ waren nie so berühmt unsere Baininger
Märtyrer oder die in Guatemala. Die Fälle unseres Gründers und der Bischöfe
Verjus und Boismenu schienen wichtiger zu sein als die der sieben Getöteten
von Seriñá im Jahre 1936 oder der 13 Ermordeten in Langgur im Jahr 1942.
Und doch sind es die weniger bekannten, die seliggesprochen werden!
Im Gegensatz zu unseren anderen Kandidaten für eine Seligsprechung haben die
spanischen Märtyrer nie wirklich etwas gemacht! Sie hatten keine Gelegenheit
dazu! Die zwei ältesten waren 28 Jahre. Br. José del Almo, der jüngste, war
gerade mal 20 Jahre alt. Sie hatten nie Gelegenheit, neue Kirchen zu gründen,
das Evangelium in entlegene Gebiete zu bringen oder ein Buch zu
veröffentlichen. Diese drei Brüder und vier Priester waren ganz gewöhnliche
Ordensleute. „Gewöhnlicher“ als die meisten von uns!
Aber sie waren Ordensleute, Herz-Jesu-Missionare. Das Dekret, das ihre
Seligsprechung beweist, legt fest: „in odium fidei, quia religiosi, focili
interfecti sunt.“ (Sie wurden ermordet aus Hass auf den Glauben weil sie
Ordensleute waren.)
Sie waren gewöhnliche Ordensleute, die treu ihre Arbeit gemacht haben. P.
Antonio, der Verantwortliche der Gruppe, war erst ein Jahr zuvor zum Priester
geweiht worden. Man beschreibt ihn als fröhlich und arbeitsam. P. Abundio war
liebenswert und offen, während P. José Oriol schüchtern und reserviert war. Br.
Jesús, der Koch, hatte erst zeitliche Gelübde abgelegt, ebenso wie Br. José del
Almo. Als der Provinzial den Mitbrüdern befahl, die Hausgemeinschaft von
Canet del Mar zu verlassen, weil man ihn unterrichtet hatte, dass sie in Gefahr
waren, während der Nacht getötet zu werden, nahm sich P. José Vergara die
Zeit, die Studenten darauf vorzubereiten, was passieren wird und die Brüder
Gumersindo und Jesús blieben noch, um das Abendessen zu bereiten. Dann
gingen auch sie um sich den anderen auf dem Berg anzuschließen. Sie
versuchten nach Frankreich zu gelangen. Einige Tage später wurden sie
gefangen genommen; sie waren erschöpft und erschrocken. Sie blieben ihrer
Berufung treu und starben als Märtyrer.
Keiner von uns kann behaupten, dass er „gewöhnlicher“ sei als diese sieben.
Deshalb können wir sie als Symbole in unserem Ordensleben betrachten. Es ist
nicht so sehr das, was wir machen (oder nicht machen), was uns zu Heiligen
macht. Es ist unsere Beziehung zu Jesus und den Anderen. Das heiligt uns und
macht unser Leben wertvoll. Das Thema unseres nächsten Kapitels ist „die
Erneuerung unseres MSC-Ordenslebens“. Der selige Antonio und seine
Gefährten, sie lehren uns viel über das Ordensleben. Ihr Beispiel ist ein Zeichen
dafür, dass Gott tatsächlich den besten Wein bis heute aufgehoben hat. Geliebt
sei überall das Heiligste Herz Jesu! In Ewigkeit!
Mark McDonald, MSC
F. X. Wahyudi, MSC
Carl Tranter, MSC
Chris McPhee, MSC