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KOMPAKT 15/8 – NOVEMBER 2015 1 KOMAPKT 15/8 Ihre wichtigsten Anliegen im Hochschulrat sind die Profilbildung und die Vernetzung in der Stadt: „Die PH hat jetzt begonnen, die neuen anspruchsvollen Bachelor- und Master-Lehramtsstudiengänge um- zusetzen und ihre Profilbildung voranzutreiben. Der Hochschulrat hat die Aufgabe, diese Entwicklung positiv zu begleiten und zu unterstützen. Mir ist da- bei der Ausbau der Kooperationen mit den anderen Hochschulen, dem KIT, der Hochschule Karlsruhe Technik und Wirtschaft, der Musikhochschule und der Kunsthochschule sehr wichtig“, so die neue Vorsitzende. Rektorin Christine Böckelmann spricht ihr die herzlichsten Glückwünsche aus und wünscht ihr viel Erfolg in ihrem neuen Amt. Ein besonderer Dank der Rektorin gilt Werner Fischer für seine engagierte und professionelle Arbeit in den vergangenen Jahren. Dabei hat er sich nicht nur für die PH Karlsruhe eingesetzt, sondern mit hochschulpolitischer Weitsicht immer auch für die Pädagogischen Hochschulen insgesamt. Durch seine sehr gute Vernetzung in Politik und Wirtschaft sind für die PH Karlsruhe zahlreiche Kontakte und fruchtbare Kooperationen entstanden. Ein besonderer Schwerpunkt war für ihn die Förderung der MINT-Bildung. In diesem Bereich initiierte A US DEM REKTORAT Renate Rastätter ist neue Hochschulratsvorsit- zende an der PH Karlsruhe Der Hochschulrat hat in seiner Sitzung vom 3. November 2015 einstimmig Renate Rastätter zur neuen Vorsitzenden gewählt. Sie folgt damit Werner Fischer nach. Der ehemaliger Rektor der Hochschu- le Karlsruhe Technik und Wirtschaft gehörte dem Hochschulrat seit dem 1. Oktober 2006 an, in sei- nen insgesamt drei Amtszeiten war er über sieben Jahre (seit Mai 2008) als Vorsitzender tätig. Die gebürtige Karlsruherin Renate Rastätter ist der PH Karlsruhe, an der sie von 1971 bis 1975 Englisch und Geschichte studierte, eng verbun- den. Nach ihrem Studium war sie als Lehrerin an der Realschule Königsbach-Stein im Enzkreis tätig, bis sie im Jahr 1996 als Abgeordnete der Grünen in den baden-württembergischen Landtag einzog. Diesem gehörte sie bis 2011 an und profilierte sich unter anderem als bildungspolitische Sprecherin ih- rer Partei. Die engagierte Politikerin ist, wie schon von 1984 – 1994, mittlerweile wieder Stadträtin in Karlsruhe. Weiter ist sie Mitglied im Vorstand des Landesschulbeirats und Beirätin im Vorstand der Lebenshilfe Karlsruhe, Ettlingen und Umgebung. Dem Hochschulrat der PH Karlsruhe gehört sie seit vier Jahren an. Live bei „PH im Rathaus“: Kinder der Leopoldschule werkeln an einer für ihr Alter konzipierten Werkbank

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KompaKt 15/8 – November 2015

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Ihre wichtigsten Anliegen im Hochschulrat sind die Profilbildung und die Vernetzung in der Stadt: „Die PH hat jetzt begonnen, die neuen anspruchsvollen Bachelor- und Master-Lehramtsstudiengänge um-zusetzen und ihre Profilbildung voranzutreiben. Der Hochschulrat hat die Aufgabe, diese Entwicklung positiv zu begleiten und zu unterstützen. Mir ist da-bei der Ausbau der Kooperationen mit den anderen Hochschulen, dem KIT, der Hochschule Karlsruhe Technik und Wirtschaft, der Musikhochschule und der Kunsthochschule sehr wichtig“, so die neue Vorsitzende.

Rektorin Christine Böckelmann spricht ihr die herzlichsten Glückwünsche aus und wünscht ihr viel Erfolg in ihrem neuen Amt.

Ein besonderer Dank der Rektorin gilt Werner Fischer für seine engagierte und professionelle Arbeit in den vergangenen Jahren. Dabei hat er sich nicht nur für die PH Karlsruhe eingesetzt, sondern mit hochschulpolitischer Weitsicht immer auch für die Pädagogischen Hochschulen insgesamt. Durch seine sehr gute Vernetzung in Politik und Wirtschaft sind für die PH Karlsruhe zahlreiche Kontakte und fruchtbare Kooperationen entstanden. Ein besonderer Schwerpunkt war für ihn die Förderung der MINT-Bildung. In diesem Bereich initiierte

Aus dem RektoRAt

Renate Rastätter ist neue Hochschulratsvorsit-zende an der PH Karlsruhe

Der Hochschulrat hat in seiner Sitzung vom 3. November 2015 einstimmig Renate Rastätter zur neuen Vorsitzenden gewählt. Sie folgt damit Werner Fischer nach. Der ehemaliger Rektor der Hochschu-le Karlsruhe Technik und Wirtschaft gehörte dem Hochschulrat seit dem 1. Oktober 2006 an, in sei-nen insgesamt drei Amtszeiten war er über sieben Jahre (seit Mai 2008) als Vorsitzender tätig.

Die gebürtige Karlsruherin Renate Rastätter ist der PH Karlsruhe, an der sie von 1971 bis 1975 Englisch und Geschichte studierte, eng verbun-den. Nach ihrem Studium war sie als Lehrerin an der Realschule Königsbach-Stein im Enzkreis tätig, bis sie im Jahr 1996 als Abgeordnete der Grünen in den baden-württembergischen Landtag einzog. Diesem gehörte sie bis 2011 an und profilierte sich unter anderem als bildungspolitische Sprecherin ih-rer Partei. Die engagierte Politikerin ist, wie schon von 1984 – 1994, mittlerweile wieder Stadträtin in Karlsruhe. Weiter ist sie Mitglied im Vorstand des Landesschulbeirats und Beirätin im Vorstand der Lebenshilfe Karlsruhe, Ettlingen und Umgebung. Dem Hochschulrat der PH Karlsruhe gehört sie seit vier Jahren an.

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er zukunftsweisende Projekte und verhalf der Hochschule zu wichtigen Fördergeldern. Aber auch andere Themenbereiche haben von seinem enormen Engagement und seinen innovativen Entwicklungsideen profitiert.

Die PH Karlsruhe hat nicht nur eine neue Hoch-schulratsvorsitzende, sie kann auch weitere neue Hochschulratsmitglieder begrüßen: Neben Udo Götschel (IHK Karlsruhe, Geschäftsbereichsleiter Außenwirtschaft) und Dagmar Zobel (Evangelische Landeskirche Baden, Prälatin des Kirchenkreises Südbaden), die seit Juli 2015 dem Gremium ange-hören, hat das Ministerium im Oktober die neuen Mitglieder Vittorio Lazaridis (Regierungspräsidium Karlsruhe, Leiter der Abteilung Schule und Bildung), Anke Rigbers (Evaluationsagentur evalag, Stiftungs-vorstand) und das studentische Mitglied Markus Widmann bestätigt.

studium und LehRe

Qualitätspakt Lehre: Pädagogische Hochschu-le Karlsruhe überzeugt mit ihrer Bildungsiniti-ative L2

Die PH Karlsruhe war mit ihrem Fortsetzungsan-trag zu der seit 2011 geförderten Bildungsinitiati-ve L2 erfolgreich und erhält bis 2020 rund 1,8 Mio. Euro aus dem von Bund und Länder beschlossenem „Qualitätspakt Lehre“. Bundesweit wurden für die zweite Förderphase von insgesamt 174 eingereich-ten Fortsetzungsanträgen 137 Anträge zur Förde-rung ausgewählt.

Die erfolgreiche Arbeit der ersten Förderphase und das Gesamtkonzept für die zweite Förderphase ha-ben das Auswahlgremium überzeugt. Mit den einge-worbenen Mitteln wird eine Weiterentwicklung und Ausweitung der bisherigen Aktivitäten finanziert:

- Die für die Qualität des selbstgesteuerten Ler-nens wichtige und in der ersten Förderphase er-folgreiche Tutorenqualifizierung wird auf alle Stu-diengänge ausgeweitet.

- Für die „Großfächer“ Deutsch und Mathematik wird eine fachspezifische Tutorenqualifizierung

entwickelt. Weiter wird eine spezifische Unter-stützung von Erstsemestern beim Erwerb von Kompetenzen im Bereich des wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens aufgebaut.

- Aufgrund erster Erfahrungen mit einem Intervisi-onskonzept wird eine Lernberatung Peer-to-Peer etabliert.

- Die Maßnahmen zur Unterstützung der Lehren-den im Bereich der Hochschuldidaktik werden ausgebaut und durch einen spezifischen Bereich des mediendidaktischen Supports ergänzt.

Mit der Ausdehnung der Maßnahmen sowie der weiteren Pflege des Lehr-Lern-Zentrums wird die nachhaltige Verankerung des Projekts in der Hoch-schule verstärkt.

FoRschung und nAchwuchsFöRdeRung

Informationsveranstaltung und Expertenwork-shop zu EU-Projekten

Ulrike Steiger und Elena Grassler vom EU-For-schungsreferat der Pädagogischen Hochschulen haben am 22. Oktober 2015 in einer Informations-veranstaltung einen Überblick zu aktuellen Förder-programmen und Ausschreibungen der EU gege-ben.

Anschließend fand zum zweiten Mal das Treffen des „EU-Expertennetzes“ statt. Das EU-Experten-netz ist ein informeller Zusammenschluss, der sich an alle EU-Projektverantwortlichen an den Pädago-gischen Hochschulen wendet, um sich über Fragen und Herausforderungen von EU-Projekten auszu-tauschen. An dem Treffen nahmen Projektleiterin-nen und -leiter sowie Mitarbeitende laufender und startender EU-Projekte teil.

Im Fokus des Workshops stand u.a. der Themen-komplex „Disseminationsstrategien und Nachhaltig-keit“. Katja Maaß (PH Freiburg), Projektkoordinatorin des Projekts „mascil. mathematics and science for life“, lieferte hierzu einen spannenden Erfahrungs-bericht.

Renate Rastätter dankt ihrem Vorgänger Werner Fischer für seine langjährige Arbeit als Vorsitzender des Hoch-schulrats.

Eindrücke von der PH-übergreifenden Veranstaltung zu EU-Projekten

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Auftaktveranstaltung Promotionskolleg „Bil-dungsprozesse in der frühen Kindheit verste-hen und unterstützen“ (ProBiK)

Am 16. Oktober 2015 fand die Auftaktveranstal-tung des am 1. August 2015 neu gegründeten Pro-motionskollegs „Bildungsprozesse in der frühen Kindheit verstehen und unterstützen“ (ProBiK) an der PH Karlsruhe statt. Sprecher des Kollegs ist Ul-rich Wehner vom Institut für Frühpädagogik.

Das Promotionskolleg „ProBiK“ ist ein größten-teils vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK) finanziertes gemeinsames Vorhaben des Hochschulnetzwerks „Bildung und Erziehung in der Kindheit Baden Württemberg“. Es bietet qualifizierten Nachwuchs-wissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern eine strukturierte Begleitung und Förderung in einem ge-meinsamen Qualifizierungsverbund von Pädagogi-schen Hochschulen und Fachhochschulen.

Das Promotionskolleg umfasst gegenwärtig vier Stipendien, die durch das MWK getragen werden. Zudem beteiligt sich die PH Karlsruhe mit der Fi-nanzierung eines Stipendiums nach dem Landes-graduiertenförderungsgesetz an ProBiK. Derzeit sind folgende Hochschulen an ProBiK beteiligt: die Evangelische Hochschule Freiburg (EH) sowie die Pädagogischen Hochschulen aus Freiburg, Karlsru-he, Schwäbisch-Gmünd und Weingarten.

Nach der Begrüßung durch Ulrich Wehner bot das erste Treffen von ProBiK den Mitgliedern die Gelegenheit einander kennenzulernen und ihre For-schungsvorhaben vorzustellen. Diskutiert wurde ne-ben konzeptionellen und organisatorischen Themen auch die inhaltliche Ausrichtung der künftigen Arbeit des Kollegs, die sich vor allem an den theoretischen und methodologischen Bedürfnissen der Promo-venden ausrichten soll. Zudem wurde die Gradu-iertenakademie der Pädagogischen Hochschulen – vertreten durch die Referentin Juliane Zeiser – vor-gestellt und erste Vorschläge für künftige Kooperati-onen diskutiert. Auch Kenneth Horvath war in seiner Funktion als Methodenberater für Forschungspro-jekte zugegen und bot seine Unterstützung an.

Das nächste Treffen soll am 25. und 26. Febru-ar 2016 an der EH Freiburg stattfinden. Thematisch soll es dabei um Interaktionsforschung in frühkindli-chen Settings gehen.

Erfolgreiche Antragstellungen in Erasmus+

Im neuen EU-Bildungsprogramm Erasmus+ konn-ten sich folgende Anträge unter Beteiligung von An-gehörigen der PH Karlsruhe durchsetzen:

Mehr-sprachliche Bildung. Entwicklung und Er-probung von Language-Awareness-Konzepten im Unterricht aller Fächer

Beteiligte Hochschulen: PH Karlsruhe (Heidi Rösch, Projektleitung und Nicole Bachor-Pfeff, Ko-ordinatorin), Universität Luxemburg (Luxemburg), Karl-Franzens Universität Graz (Österreich).

Laufzeit: Dezember 2015 – November 2018Das Projekt fokussiert die Professionalisierung

von Lehrkräften und die Schulprofilentwicklung. Im Zentrum steht die Sensibilisierung für Mehrspra-chigkeit auf individueller, institutioneller und ge-sellschaftlicher Ebene. Dabei geht es v.a. um die Einbindung von Migrationssprachen. In den drei Ländern werden unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt, „Language Awareness“ wird mit Literalität (Österreich), Wortschatzarbeit (Deutschland) und Kontinuität (Luxemburg) in Beziehung gesetzt.

Durch die Zusammenarbeit werden nicht nur unterschiedliche Dimensionen von Sprache und Sprachkompetenz im Kontext Schule abgedeckt, sondern es werden v.a. Erkenntnisse zur Umsetz-barkeit unterschiedlicher theoretischer Ansätze für die Praxis zusammengeführt, gebündelt und für die Lehreraus- und -fortbildung zugänglich gemacht.

VEO – Video Enhanced ObservationBeteiligte Hochschulen: University of Newcastle

upon Tyne (Großbritannien, Projektleitung), edEUca-tion (Großbritannien), University of Lapland (Finn-land), PH Karlsruhe (Götz Schwab), Regionales In-spektorat Haskovo (Bulgarien), University of Ankara (Türkei)

Laufzeit: Oktober 2015 – September 2017VEO Europa ist ein Projekt, mithilfe dessen die Leh-

reraus- und weiterbildung verbessert werden soll. Das Projekt basiert auf einer App für iPads (www.veo-group.com), welche nicht nur die Unterrichts-beobachtung erleichtert, sondern auch Studieren-den und Lehrkräften ermöglicht, gezielt und direkt im Anschluss an ihren Unterricht über ausgewählte Aspekte zu sprechen und diese zu reflektieren – al-lein, mit Mentorinnen und Mentoren oder im Team mit Kolleginnen und Kolleginnen. Erste Erprobungen

Die Teilnehmenden des ersten Treffens von ProBik

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fanden an der PH Karlsruhe bereits im Rahmen des Englischunterrichts statt, wobei die App in allen Fä-chern und Schulstufen einsetzbar ist.

STORIES – foSTering early childhOod media li-teRacy competencies

Beteiligte Hochschulen: Coopselios sc (Reggio Emilia, Italien), Università degli studi di Modena e Reggio Emilia (Modena, Italien), Computer Learning Società Cooperativa (Trento, Italien), University of Jyväskylä (Finnland), Mimar Sinan Fine Arts Univer-sity (Istanbul, Türkei), PH Karlsruhe (Isabel Martin)

Laufzeit: September 2015 – August 2018Das Projekt „STORIES“ hat zum Ziel, ein päda-

gogisches Rahmenmodell für die Förderung von Medienkompetenz in der frühkindlichen Bildung zu schaffen. Ein Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Entwicklung und Evaluation von Lernszenarien nach dem Ansatz des Digital Storytelling. Jeder Projekt-partner untersucht darüber hinaus weitere Aspekte der Kompetenzförderung durch Digital Storytelling (PH Karlsruhe: Sprachförderung). Die Projektergeb-nisse werden Erzieherinnen und Erziehern in Form von Leitfäden zur Verfügung stehen, auf deren Ba-sis entsprechende Lernarrangements zur Förderung von Medienkompetenz in der frühkindlichen Bildung geplant und umgesetzt werden können.

PRojekte

Kooperationsvertrag zwischen Universität Gifu, Japan, und PH Karlsruhe

Eine lange und fruchtbare Zusammenarbeit zwi-schen Mutfried Hartmann (Institut für Mathematik und Informatik) und Testsushi Kawasaki von der japanischen Universität Gifu in Yanagidu (Präfek-tur Gifu) mündete in einen offiziellen Kooperations-vertrag zwischen beiden Hochschulen, der künftig auch weiteren Dozierendenaustausch und gemein-same Forschungskooperationen ermöglicht.

Bei der feierlichen Unterzeichnungszeremonie am 21. Oktober 2015 waren Prorektorin Christiane Benz als Vertretung des Rektorats sowie Mutfried

Hartmann und Gabriele Weigand als Partner in ei-nem Forschungsprojekt als offizielle Delegation der PH Karlsruhe anwesend. Neben einem Besuch beim Präsidenten der Universität Gifu standen Besuche in der Faculty of Education und im Fakultätsrat auf dem Programm. Auch bei den Besuchen in Schulen und Kindergärten wurden vielfach Kooperationswünsche in Bezug auf gemeinsame Projekte geäußert.

„Teaching English in Laos: Experiment und Abenteuer“

Am 27. Oktober 2015 folgten Isabel Martin und fünf Absolventinnen und Absolventen der PH Karls-ruhe der Einladung der „Engel für Kinder“-Stiftung in Ban Sikeud und Ban Phan Heng (bei Vientiane in Laos), zwei Grund- und eine Mittelschule mit ihrer Englisch-Expertise zu unterstützen. Die Stiftung er-möglicht seit 2003 auch den ärmsten Familien der Region, ihre Kinder in eine Schule zu schicken. Nach dem Aufbau elementarer Infrastrukturen gilt das Au-genmerk nun der Verbesserung des Unterrichts. Hierfür werden die Praktikantinnen und Praktikanten im Tandem mit den laotischen Kolleginnen und Kol-legen Englisch unterrichten und dabei kommunika-tive Unterrichtsmethoden anwenden, die dort noch unbekannt sind. Gleichzeitig wird den Englischlehr-kräften Englischunterricht (Elementary) erteilt; nach-mittags werden für alle Interessierten sprachprakti-sche „Activities“ angeboten. – Laos ist eines der am wenigsten entwickelten Länder der Erde, Englisch-kenntnisse konnten bisher kaum aufgebaut werden.

In weiteren Sondierungsgesprächen äußerten auch die Lao German Technical School, die National University of Laos, das College of Teacher Educati-on, das Research Institute of Education sowie das Ministry of Education den Wunsch nach einer Ko-operation und Unterstützung durch die PH Karls-ruhe. Der deutsche Botschafter Michael Grau plant nun zusammen mit der „Engel für Kinder“-Stiftung und der Gesellschaft für Internationale Zusammen-arbeit (GIZ) weitere mögliche Schritte. Im Dezem-ber 2015 ist ein weiterer Besuch von Isabel Martin in Laos geplant. Unterstützung erfährt das Projekt auch durch das Akademische Auslandsamt der PH. (Isabel Martin)

Feierliche Unterschrift der Vereinbarung zwischen der PH und der Universität Gifu, Japan

Empfang beim Botschafter Michel Grau (links im Bild) im Rahmen der Einladung der „Engel für Kinder“-Stiftung nach Laos

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Neue Publikation: Sozialgeschichte der Erzie-hung. Von der Antike bis in die Moderne. Ein Studienbuch

Timo Hoyer (Institut für All-gemeine und Historische Er-ziehungswissenschaft) führt in diesem Studienbuch anschau-lich in die Sozialgeschichte der Erziehung ein. Das Buch spannt den Bogen von der Antike bis zur Moderne und betrachtet dabei vor dem Hintergrund der politischen und sozio-kulturel-len Veränderungen sowohl die unterschiedlichen Aspekte der

privaten als auch der schulischen Erziehung. So schildert der Autor bspw. die Kindheits- und Fami-lienverhältnisse in Athen und Rom, die klösterliche Erziehung im Mittelalter, die ersten Universitäts-gründungen, die Hofmeistererziehung der Frühen Neuzeit, die Alphabetisierungserfolge seit der Auf-klärung, die Kinder- und Frauenarbeit während der Industriellen Revolution und die Entwicklungen des deutschen Schulsystems, der vorschulischen und sonderpädagogischen Erziehungseinrichtungen bis zum Ende des Deutschen Kaiserreichs. Der Band zeigt sowohl Verbesserungen im Erziehungssystem als auch anhaltende soziale Diskriminierungen auf und ermöglicht es, die aktuellen pädagogischen He-rausforderungen und Debatten auf Grundlage his-torischer Erkenntnis einzuordnen und zu beurteilen. Das Studienbuch ist im Oktober 2015 bei der Wis-senschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt (WBG) erschienen. (Timo Hoyer)

„Jetzt geht’s rund! – Redoxreaktionen in Algi-natbällchen

Unter diesem Titel erscheint in der nächsten Ausgabe der Zeit-schrift CHEMKON ein Beitrag von Matthias Ducci vom Insti-tut für Chemie. Darin beschreibt er völlig neuartige chemische Schul- und Hochschulexperi-mente, die er zum Themenfeld Donator-Akzeptor-Reaktionen in den zurückliegenden Monaten entwickelt hat. Die Ergebnisse seiner Forschungen zu diesem

Themenfeld hat er erstmals auf dem Wissenschafts-forum Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker, das vom 30. August bis zum 2. September 2015 in Dresden stattgefunden hat, präsentiert. Neben

dem fachdidaktischen Nutzen zeichnen sich diese chemischen Experimente durch eine besonders ein-drucksvolle Ästhetik auf, so dass Herr Ducci von der CHEMKON-Redaktion auch darum gebeten wurde, das Titelbild dieser Ausgabe zu gestalten (vgl. Ab-bildung). (Matthias Ducci)

„Karlsruhe bildet“ – Eine Audiocollage zum 300. Stadtgeburtstag

Sie war bereits im Sommer beim PH-FEST zu hö-ren, nun ist sie online für alle zugänglich: „Karlsruhe bildet.“ Eine Audiocollage zum 300. Stadtgeburts-tag.

Gemeinsam mit Timo Hoyer haben Jean-Philippe Englert und weitere Studierende der Allgemeinen Erziehungswissenschaft ein mosaikartiges Hörspiel zur Volksschulgeschichte, Mädchen- und Lehrerin-nen- und Lehrerbildung in Karlsruhe produziert.

Themen sind „Die Volksschule im Spiegel der Jahrhunderte“, „Das erste Mädchengymnasium Deutschlands“, „Über 50 Jahre Lehrerinnen- und Lehrerbildung an der Pädagogischen Hochschule“ und „Die Schule von morgen“.

Historische Quellen, Zeitzeugen, Experten, Schü-lerinnen und Schüler lassen die Vergangenheit, Ge-genwart und Zukunft der Bildung in Karlsruhe leben-dig werden. Die Dauer der Audiocollage beträgt ca. 32 Minuten. Interessierte finden sie unter: https://etpm.ph-karlsruhe.de/audiocollage

Unterrichtsmaterial zur Aufführung von Hauffs Märchen „Zwerg Nase“

Unter der Leitung von Beate Laudenberg (Institut für deut-sche Sprache und Literatur) mit Unterstützung von Anne Brit-ting, Theaterpädagogin am Ba-dischen Staatstheater, erstell-ten Studierende Arbeitsblätter zur Vor- und Nachbereitung der Inszenierung „Zwerg Nase“. Die-se werden für Lehrkräfte zum Download auf der Homepage der PH zur Verfügung gestellt.

In der von der Dramaturgin Annalena Schott und dem Regisseur Sebastian Welker erstellten Büh-nenfassung der berühmten Geschichte aus Wilhelm Hauffs spätromantischem Almanach wird gehext, verwünscht und vor allem gekocht. Dementspre-chend dreht sich auch das Material (für den Deut-schunterricht) nicht nur um Hauff und einen Haufen Kräuter, sondern auch um Zwerg Nases (Suppen-)Kochkünste quasi immer der Nase nach!

www.CHEMKON.wiley-vch.de

CHEMKON 22 (4) 157–000 (2015) . ISSN 0944-5846 . D 10651 . Vol. 22 . No. 4 . 2015

Poren nach Maß – Struktur-Eigenschafts-Beziehungenunter der chemiedidaktischen Lupe

(S. Herzog, O. Finlayson, K. Hickmann, I. Parchmann)

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VeRAnstALtungen

Bundestagsabgeordnete Karin Binder und Ro-semarie Hein besuchten PH Karlsruhe

Die Landesgruppe der Fraktion der Linken im Bundestag machte Ende Oktober 2015 eine Bil-dungs-Tour durch Baden-Württemberg und besuch-te verschiedene Schulen, Hochschulen und Fach-hochschulen.

Im Rahmen dieser Tour kamen am Dienstag, den 27. Oktober 2015 Rosemarie Hein, Bildungsex-pertin der Linksfraktion, Karin Binder, Bundestag-sabgeordnete aus Karlsruhe, Jürgen Creutzmann, Kreistagsabgeordneter, und der wissenschaftliche Mitarbeiter Stefan Wende an die PH Karlsruhe.

Rektorin Christine Böckelmann begrüßte die Gäs-te und erläuterte die Bedeutung des Hochschultyps. Denn, so Rosemarie Hein, im Zuge der Diskussion um die Lehrerbildung ist es für Politikerinnen und Politiker außerhalb des Landes Baden-Württem-bergs interessant, diesen nur hier existierenden Hochschultyp zu besuchen und sich über die Er-fahrungen und Expertisen zu informieren. So gab es einen interessanten Austausch über die verschie-denen Konzepte von Lehrerbildung in den Ländern und welche Lehrerinnen und Lehrer es in Zukunft braucht.

Eine der Expertisen der PH Karlsruhe in Lehre und Forschung ist die Medienbildung, die ein weiterer Grund für den Besuch war. Ulf Kerber, Institut für Transdisziplinäre Sozialwissenschaft, stellte hierzu das Erasmus+ Projekt „Mobilising and Transforming Teacher Education Pedagogies“ vor. Außerdem gab Thomas Borys, Institut für Mathematik und Informa-tik, einen Überblick über weitere Projekte mit Schu-len und außerschulischen Lernorten, wie der Teil-nahme bei den Science Days im Europa Park.

Nach gut zwei Stunden endete der Besuch der Abgeordneten, die sich sehr für die Gelegenheit zum Austausch und die Anregungen bedankten.

Language barriers and bridges: a South African perspective on multilingualism Die Studierenden des Seminars „Mehrsprachig-keit: individuell – gesellschaftlich – institutionell“ im Rahmen des Masterstudiengangs Interkulturelle Bildung, Migration und Mehrsprachigkeit begrüßten am 29. Oktober 2015 Christine Fourie von der Uni-versität Stellenbosch, Südafrika. Frau Fourie, die zur Zeit an der Universität Antwerpen, Belgien, an ihrer Dissertationsschrift zum Einsatz sozialer Netzwer-ke in mehrsprachigen Arzt-Patienten-Gesprächen arbeitet, führte die Studierenden nicht nur in die mehrsprachige Welt Südafrikas im Allgemeinen und des Western Cape im Besonderen ein, sondern dis-kutierte mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch die problematische Natur des Konzepts Mehr-sprachigkeit. Heute, 25 Jahre nach dem Ende der Apartheid, besitzt Südafrika nicht weniger als 11(!) offizielle Sprachen; eine Sprachsituation, die immer wieder zu Konflikten, nicht nur zwischen Sprechen-den der afrikanischen Sprachen und ehemaligen Ko-lonialsprachen (z.B. Afrikaans und Englisch), führt. Der Vortrag zeigte praktisch, wie Mehrsprachigkeit im Alltag individuell, gesellschaftlich und institutio-nell (eben nicht) umgesetzt wird. Christine Fouries Vortrag wird noch lange nachwirken und unseren Blick auf Mehrsprachigkeit sicherlich auch über das Seminar hinaus beeinflussen. Thank you, baie dan-kie und hamba kakuhle. (Christian Ludwig)

Ready Learner 1: Video games in the classroom – Gastvortrag Bert Van Poeck

Das Institut für Mehrsprachigkeit lud am 9. Novem-ber 2015 alle Interessierten zu einem Vortrag zum Thema Videospiele im Fremdsprachenunterricht im Rahmen des Seminars „Methods and Approaches in Foreign Language Teaching and Learning“ ein. Bert Van Poeck beschäftigt sich in seinem Dissertations-projekt nicht nur mit dem Potential von Videospielen für den Fremdsprachenunterricht Englisch, sondern

Christine Fourie von der Universität Stellenbosch, Süd-afrika, beim Gastvortrag an der PH

Die Abgeordneten Karin Binder und Rosemarie Hein mit Kreistagsabgeordnetem Jürgen Creutzmann (v.r.) mit Ulf Kerber, Thomas Borys und Christine Böckelmann (v.l.)

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untersucht auch, welche Prinzipien Videospielen zugrunde liegen und ob/wie man diese für die Er-stellung von Aufgaben im Fremdsprachenunterricht nutzbar machen kann. Im Rahmen des Vortrages wurde den Teilnehmenden nicht nur ein Grund-wissen in Videospielgeschichte vermittelt, sondern auch ihre eigenen Spielerfahrungen aktiv miteinbe-zogen.

Bert Van Poeck blieb jedoch nicht auf der theo-retischen Ebene verhaftet, sondern stellte exemp-larisch drei Studien vor, die das Lernpotential von Videospielen untersuchten. Die immer wieder auf-kommenden Diskussionen sowie die Q&A Runde am Ende des Vortrages zeigten, wie viel Diskussions-potential das Themabietet und das auch Bereiche der Fremdsprachenforschung wie Identitätsfindung und Gender hier keinesfalls ausgeklammert werden. Hartelijk bedankt, Bert. (Christian Ludwig)

Groß und Klein bei „PH im Rathaus“ Besonders freute sich Bürgermeister Klaus Stapf,

Ehrenbürgermeister Dieter Ludwig sowie einige Kin-der und Jugendliche am 10. November 2015 unter den Besucherinnen und Besuchern von „PH im Rat-haus“ zum Thema „Die Werkstatt – neue Wege des Verstehens“ begrüßen zu dürfen. „Das zeigt“, so betonte er, „das generationenübergreifende Interes-se an Wissenschaft in Karlsruhe. Es ist bemerkens-wert, dass unsere Hochschulen immer bereit sind, in direkten Dialog mit der Bevölkerung zu treten.“

Rektorin Christine Böckelmann dankte für die Einladung und die Gelegenheit für die PH Karlsru-he, Einblicke in ihre Forschungsbereiche zu geben: „Karlsruhe pflegt seine Hochschulen, das wissen wir sehr zu schätzen.“

Im Mittelpunkt des Abends stand die Werkstattpä-dagogik aus ganz unterschiedlichen Perspektiven:

Lutz Schäfer ging es in seinem reich bebilderten Vortrag zur Kinderkunstwerkstatt der Hochschule um die sinnliche Erfahrung und Bewegung im Raum. Beides ermöglicht den Kindern bei der unmittelba-ren Begegnung mit dem Material wie dem Werkzeug und der ihnen gegebenen Freiheit, sich im Raum im wörtlichen Sinne selbst einen Weg zu suchen. Hierin sieht er zwei „anthropologische Motive der Werk-

stattpädagogik“ und wichtige Voraussetzungen für künstlerisches Tun.

„Mathematik ist nicht nur Wissen, Mathematik ist auch eine Tätigkeit“, begann Christiane Benz ihren Vortrag zur von der Baden-Württemberg Stiftung und der Klaus Tschira-Stiftung geförderten Mit-mach-Werkstatt „MiniMa“. Hier entdecken Kinder und Erwachsene Mathematik: Die Kinder, indem sie mit Alltagsgegenständen wie Eiern, Eierschachteln oder Eisbechern zum Messen, Vergleichen oder Zahlen Erfassen animiert werden, die Lernbegleiter und Lernbegleiterinnen, in dem sie beim Beobachten entdecken, wie Kinder mathematisches Bewusst-sein erlangen. Die Fortbildung der Lernbegleiter ist ein wichtiger Baustein des Projekts, wie Johanna Zöllner im zweiten Teil des Vortrags erläuterte.

Der klassischen Vorstellung von Werkstatt schien der Vortrag von Christian Wiesmüller aus dem Be-reich der Technischen Bildung zu entsprechen. Doch genau „die real existierende Technik-Werkstatt“ verschwindet immer mehr aus dem Alltag und den Schulen. Mit vier „real existierenden Kindern“ aus der Leopoldschule führte er eine speziell für Kinder angefertigte Werkbank live vor dem Publikum vor. Diese aus einem vom „Haus der kleinen Forscher“ geförderten Projekt hervorgegangene Werkbank ist so konzipiert, dass die (Grundschul-)Kinder sicher und selbstständig sägen, bohren, schrauben und vieles mehr können. Und tatsächlich demonstrier-ten die Kinder während Herr Wiesmüller die kreati-ve Seite der Technik und seinen „Wunschtraum“ für einen zentralen Technikfachraum an allen Schulen beschrieb, exemplarisch eine Fertigungsaufgabe, die das staunende Publikum mit großem Applaus bedachte.

Im Anschluss konnte das Publikum selbst die Werkbank ausprobieren und auch die Kinderkunst-werkstatt bot mit Tonwürfeln die Möglichkeit eigener Materialerfahrungen, während bei der Mitmach-Sta-tion der Mathematik die beschriebenen Alltagsge-genstände zu mathematischen Aktivitäten anregten. Für diese praktischen Tätigkeiten stärken konnten sich die Besucherinnen und Besucher beim Emp-fang der Stadt, die traditionsgemäß zu Saft und Bre-zeln lud.

Der Gastvortrag von Bert van Poeck von der Universität Antwerp, Belgien, ist gut besucht

Ein Kunststudent der PH erläutert Besucherinnen das Prinzip der Kinderkunstwerkstatt