LÄNDERREPORT Zeitung Lebensmittel

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Stralsund Rügen Greifswald Usedom Rostock Güstrow Neubrandenburg MECKLENBURG Wismar Schwerin VORPOMMERN Die Enähngindie Mecklen- bg-Vmmen i eine agende Säle de Wichaf nd eiehin af Eflgk Da edelichen ach die Ineiin-Akiiäen de Unenehmen S nehmen beiiel- eie die Veanlichen de Mecklenbge Kaffeleedlng GmbH in Hagen akell nd 5 Mi E in die Hand m die P- dkinkaaiäen am Sand edeln Die Gläene Mlkeei GmbH in Dech ha meh al , Mi E in eine nee Jgh-P- dkinlinie ineie nd die Blck Men GmbH, Zaenin, lan diee Jah eine Ineiin n fnf Mi E f die Eeieng de Pdk- in nd Lagekaaiäen Wi e- eichnen 8 eine iie Uma- enicklng De Cnenience- Mak äch afgnd de anhalen- den Kche-Mangel eie ak an nd dan fiie ach Blck Me- n, die Begndng n Kal- Hein Käme, Vand de Blck Fd AG Nach Angaben de Wichafmi- nieim ind in den 88 Lebenmiel heellenden Unenehmen mi meh al 5 Bechäfigen ingeam nd 5 Miabeie äig Die Banche eichafee einen Jahem- a n nd 4, Milliaden E De Aneil de Enähngindie am Geamma de eabeienden Ge- ebe beäg nd Pen Die Enähngichaf i dami inne- halb de Veabeienden Geebe - hl gemeen an de Zahl de Be- chäfigen al ach nach dem Uma de gße Indieeig de Bnde- lande Z den bedeenden Pdk- inbeeichen gehen die Backa- enindie, die Fleich- nd Milch- eabeing, die Ficheabeing nd die Geänkeheellng Sich Fich In Sk dlich n Schein i ein Uneneh- men an den Sa gegangen, da mi einem bendeen Fich nke: dem Afikanichen Wel Da ae- ilich e File, da i ne dem Label Ske Wel emaken, i akich gäenfei, mild im Ge- chmack nd lä ich eh leich nd ieleiig beeien, beiche Ca- haina Haenning, die bei de Sk- e Bienegie & Welfam GmbH f Makeing nd Veieb ean- lich eichne Da Unenehmen e af eine nachhalige Eegng Die f die Fichafch in Aakl benige Enegie kmm a de ei- genen Bigaanlage In de kmmen nachachende Rhffe a eige- nem Anba m Eina Wae, da a den Keiläfen heagefile id, nen i Beäeng n- ee Felde, Haenning Ach die Plin GmbH in Gim- men ha in Sachen Nachhaligkei ei- nige bieen Da Unenehmen emake ne de Make Made ih le ein flanliche Alenai- en Mlkeeidken nd i da- af eialiie, da Eieiß de Sß- line eahieen Linen bin- den Sickff im Bden nd ebe- en die Bdenaliä Afgnd ih- e gen Vfcheigenchafen lei- en die Linen dem einen ichi- gen Beiag nachhaligen Land- bichaf, ag Makeing Diek Rland Bandä l - Die Ernährungsindus- trie Mecklenburg- Vorpommerns erwirt- schaftet einen Umsatz von knapp fünf Milliarden Euro und beschäftigt rund 15000 Mitarbeiter. Damit ist sie eine tragende Säule der Wirtschaft. Die Enähngichaf im Bndeland ineie käfig Ruhige See: Für viele Unternehmen der Region heißt es volle Fahrt voraus. von Dieter Heimig Eine Banche häl K FOTO:PICSFIVE; PIXELKLEX/STOCK.ADOBE.COM. Ausgabe 6 8. Februar 2019 Lebensmittel Zeitung 51 LÄNDERREPORT MECKLENBURG-VORPOMMERN Mehr Geld vom Ministerium Schwerin. Da in de Kaliine- einbang de Landeegieng Mecklenbg-Vmmen ge- ecke Ziel, bi einen Um- fang n 5 ha klgich be- ichafee Fläche eeichen, de beei 8 ealiie Sei Jana egangenen Jahe ha da Bndeland nd ha Ök- Fläche hingennen Dami eden in Mecklenbg-Vm- men 5 ha landichafli- che Nfläche klgich bei- chafe Da enich einem An- eil n ,4 Pen Die i ein Egebni, da ich ehen laen kann nd mi dem i bndeei an de Sie miielen, ben de Minie f Landichaf nd Umel D Till Backha Sein Minieim nee die klgiche Wichafeie in- flge de eiigen Eflg mi Mi E älich Dami ehen in de akellen Fdeeide 5 Mi E f den Ök-Landba Vefgng dhl - ÖKOLOGISCHER LANDBAU Glashäger setzt verstärkt auf Mehrweg. Seite 56 Den Aalbestand langfristig sichern Schwerin. De Ehal de Aalbe- ande bleib eine ichige Afga- be de Lande Mecklenbg-V- mmen Dehalb fh da Ini- f Ficheei de Landef- chnganal Mecklenbg-V- mmen ein enechende P- jek bi Deembe eie Im Fk ehen dabei da Mniing de Aalbeande nd die ien- chafliche Begleing n Bea- maßnahmen Da Land nd de Eäiche Meee- nd Fiche- eifnd neen da Vha- ben mi nd , Mi E De Aal i eine bedeende A f die Eäiche Befficheei, de Beand jedch eiehin ak ge- fähde Da haben ienchafli- che Sdien egeben Diee En- icklng men i engegen- een - a Gnden de Aen- che nd a ichaflichen Geichnken, Mecklen- bg-Vmmen Minie f Landichaf nd Umel D Till Backha Dank de Fdemiel a dem Bndeland nd Ea den ei ingeam nd , Mi Aale in die Geäe de Lande agebach dhl - BERUFSFISCHEREI AMV Landesforschungsanstalt Netto 54 FISCH UND FLEISCH Fürstenhof Gottfried Friedrichs Ludwigsluster Schweriner Fleischwaren 55 MILCH UND NÄHRMITTEL Gläserne Molkerei Mecklenburger Backstuben Mecklenburger Kartoffel- veredlung 56 GETRÄNKE Glashäger Brunnen Rügener Insel Brauerei Störtebeker Braumanufaktur 52 MARKETING Inhalt

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Page 1: LÄNDERREPORT Zeitung Lebensmittel

Stralsund

Rügen

Greifswald

Usedom

Rostock

Güstrow

Neubrandenburg

MECKLENBURG

Wismar

Schwerin

VORPOMMERN

Die Ernährungsindustrie Mecklen-burg-Vorpommerns ist eine tragendeSäule der Wirtschaft und weiterhinauf Erfolgskurs. Das verdeutlichenauch die Investitions-Aktivitäten derUnternehmen. So nehmen beispiels-weise die Verantwortlichen derMecklenburger KartoffelveredlungGmbH in Hagenow aktuell rund 25Mio. Euro in die Hand um die Pro-duktionskapazitäten am Standort zuverdoppeln. Die Gläserne MolkereiGmbH in Dechow hat mehr als 2,6Mio. Euro in eine neue Joghurt-Pro-duktionslinie investiert und die BlockMenü GmbH, Zarrentin, plant diesesJahr eine Investition von fünf Mio.Euro für die Erweiterung der Produk-tion und Lagerkapazitäten. „Wir ver-zeichnen 2018 eine positive Umsatz-entwicklung. Der Convenience-Markt wächst aufgrund des anhalten-den Köche-Mangels weiter stark anund davon profitiert auch Block Me-nü“, so die Begründung von Karl-

Heinz Krämer, Vorstand der BlockFoods AG.

Nach Angaben des Wirtschaftsmi-nisteriums sind in den 88 Lebensmittelherstellenden Unternehmen mit mehrals 50 Beschäftigten insgesamt rund15000 Mitarbeiter tätig. Die Brancheerwirtschaftete 2017 einen Jahresum-satz von rund 4,7 Milliarden Euro. DerAnteil der Ernährungsindustrie amGesamtumsatz des verarbeitenden Ge-werbes beträgt rund 33 Prozent. DieErnährungswirtschaft ist damit inner-halb des Verarbeitenden Gewerbes so-wohl gemessen an der Zahl der Be-schäftigten als auch nach dem Umsatzder größte Industriezweig des Bundes-landes. Zu den bedeutendsten Produk-tionsbereichen gehören die Backwa-renindustrie, die Fleisch- und Milch-verarbeitung, die Fischverarbeitungund die Getränkeherstellung.

Stichwort Fisch. In Sukow südlichvon Schwerin ist 2012 ein Unterneh-men an den Start gegangen, das miteinem besonderen Fisch punktet:dem Afrikanischen Wels. „Das appe-titlich rote Filet, das wir unter demLabel Sukower Wels vermarkten, istpraktisch grätenfrei, mild im Ge-

schmack und lässt sich sehr leicht undvielseitig zubereiten“, berichtet Ca-tharina Haenning, die bei der Suko-wer Bioenergie & Welsfarm GmbH fürMarketing und Vertrieb verantwort-lich zeichnet. Das Unternehmen setztauf eine nachhaltige Erzeugung. Diefür die Fischaufzucht in Aquakulturbenötigte Energie kommt aus der ei-genen Biogasanlage. In der kommennachwachsende Rohstoffe aus eige-nem Anbau zum Einsatz. „Wasser, dasaus den Kreisläufen herausgefiltertwird, nutzen wir zur Bewässerung un-serer Felder“, so Haenning.

Auch die Prolupin GmbH in Grim-men hat in Sachen Nachhaltigkeit ei-niges zu bieten. Das Unternehmenvermarktet unter der Marke „Madewith luve“ rein pflanzliche Alternati-ven zu Molkereiprodukten und ist da-rauf spezialisiert, das Eiweiß der Süß-lupine zu extrahieren. „Lupinen bin-den Stickstoff im Boden und verbes-sern die Bodenqualität. Aufgrund ih-rer guten Vorfruchteigenschaften leis-ten die Lupinen zudem einen wichti-gen Beitrag zur nachhaltigen Land-birtschaft“, sagt Marketing DirektorRoland Brandstätt. lz 06-19

Die Ernährungsindus-trie Mecklenburg-Vorpommerns erwirt-schaftet einen Umsatzvon knapp fünfMilliarden Euro undbeschäftigt rund15000 Mitarbeiter.Damit ist sie einetragende Säule derWirtschaft.

Die Ernährungswirtschaft im Bundesland investiert kräftig

Ruhige See: Für viele Unternehmen der Region heißt es volle Fahrt voraus.

von Dieter Heimig

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Ausgabe 68. Februar 2019

LebensmittelZeitung 51LÄNDERREPORT

MECKLENBURG-VORPOMMERN

Mehr Geld vomMinisteriumSchwerin. Das in der Koalitionsver-einbarung der LandesregierungMecklenburg-Vorpommern ge-steckte Ziel, bis 2021 einen Um-fang von 150000 ha ökologisch be-wirtschaftete Fläche zu erreichen,wurde bereits 2018 realisiert. SeitJanuar vergangenen Jahres hat dasBundesland rund 13200 ha Öko-Fläche hinzugewonnen. Damitwerden in Mecklenburg-Vorpom-mern 152700 ha landwirtschaftli-che Nutzfläche ökologisch bewirt-schaftet. Das entspricht einem An-teil von 11,4 Prozent. „Dies ist einErgebnis, das sich sehen lassenkann und mit dem wir bundesweitan der Spitze mitspielen“, betontder Minister für Landwirtschaftund Umwelt Dr. Till Backhaus.Sein Ministerium unterstütze dieökologische Wirtschaftsweise in-folge des vorzeitigen Erfolgs mit 30Mio. Euro zusätzlich. Damit stehenin der aktuellen Förderperiode 195Mio. Euro für den Öko-Landbauzur Verfügung. dh/lz 06-19

ÖKOLOGISCHER LANDBAU

Glashäger setztverstärkt aufMehrweg.Seite 56

Den Aalbestandlangfristig sichernSchwerin. Der Erhalt des Aalbe-standes bleibt eine wichtige Aufga-be des Landes Mecklenburg-Vor-pommern. Deshalb führt das Insti-tut für Fischerei der Landesfor-schungsanstalt Mecklenburg-Vor-pommern ein entsprechendes Pro-jekt bis Dezember 2021 weiter. ImFokus stehen dabei das Monitoringdes Aalbestandes und die wissen-schaftliche Begleitung von Besatz-maßnahmen. Das Land und derEuropäische Meeres- und Fische-reifonds unterstützen das Vorha-ben mit rund 1,6 Mio. Euro. „DerAal ist eine bedeutende Art für dieEuropäische Berufsfischerei, derBestand jedoch weiterhin stark ge-fährdet. Das haben wissenschaftli-che Studien ergeben. Dieser Ent-wicklung müssen wir entgegen-steuern - aus Gründen des Arten-schutzes und aus wirtschaftlichenGesichtspunkten“, so Mecklen-burg-Vorpommerns Minister fürLandwirtschaft und Umwelt Dr.Till Backhaus.

Dank der Fördermittel aus demBundesland und Europa wurdenseit 2009 insgesamt rund 10,3 Mio.Aale in die Gewässer des Landesausgebracht. dh/lz 06-19

BERUFSFISCHEREI

AMVLandesforschungsanstaltNetto

54 FISCH UND FLEISCH

FürstenhofGottfried FriedrichsLudwigslusterSchweriner Fleischwaren

55 MILCH UND NÄHRMITTEL

Gläserne MolkereiMecklenburger BackstubenMecklenburger Kartoffel-veredlung

56 GETRÄNKE

Glashäger BrunnenRügener Insel BrauereiStörtebeker Braumanufaktur

52 MARKETING

Inhalt

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Frau Bull, die Netto ApS & Co.KG geht mit der Eigenmarke„GoÖko“ an den Start. WelcheProdukte bieten Sie unter demneuen Label an?Zum Start der neuen Eigenmar-ke umfasst die Produktpaletterund 30 Erzeugnisse in Bioqua-lität aus verschiedenen Pro-duktgruppen. Das Sortimentumfasst beispielsweise frischesObst und Gemüse, aber auchtiefgekühlte Früchte wie etwaHimbeeren. Außerdem im An-gebot: Molkereiprodukte, darun-ter Milch, Käse, Butter oderFrischkäse. Auch Getränke sinderhältlich wie Tomaten- undKarottensaft sowie Limonaden,die von dem regionalen Liefe-

ranten Darguner Brauerei ausMecklenburg-Vorpommernhergestellt werden. Unter demLabel offerieren wir zudem Rot-und Weißwein. Im Laufe desJahres werden wir die Pro-duktpalette der neuen Ei-genmarke von Netto erweitern.

Und wo kommen die Produkteher?Die Bio-Produkte von „GoÖko“stammen unter anderem vonregionalen und langjährigenGeschäftspartnern, wie bei-spielsweise der Darguner Braue-rei. Aufgrund der langen Zu-sammenarbeit kann Netto da-rauf vertrauen, dass diese Pro-dukte qualitativ hochwertig sind

und den Kunden ein gutesPreis-Leistungs-Verhältnis ge-boten wird. Dies steht für unserUnternehmen stets im Fokus.

Werden dieArtikel desLabels dauer-haft in dasFestsortimentvon Netto in-tegriert?Die Mehrheit derProdukte ist dau-erhaft verfügbar und somit festim Sortiment gelistet. Wir stre-ben an, das bisher bestehendeBio-Sortiment kontinuierlich umweitere Festlistungs- als auchAktionsartikel zu erweitern.

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Ausgabe 68. Februar 2019LÄNDERREPORT MECKLENBURG-VORPOMMERN

Ende des vergangenen Jahres sindLandwirte und Wissenschaftler inDummerstorf südlich von Rostock zueinem Erfahrungsaustausch über denAnbau und die Verwertung von hei-mischen Eiweißpflanzen zusammen-gekommen. Die Teilnehmer engagie-ren sich im Lupinen-Netzwerk unddem Demonetzwerk Erbse/Bohne.Beide Netzwerke sind bundesweiteModellvorhaben im Rahmen der Ei-weißpflanzenstrategie des Bundes-landwirtschaftsministeriums undwerden durch den Bund gefördert.

Die Teilnahme Mecklenburg-Vor-pommerns an diesen Projekten erfolgtüber die Landesforschungsanstalt fürLandwirtschaft und Fischerei (LFA).

In seinem Vortrag „Lupinen kön-nen mehr – 40/40“ zeigt Dr. FredEickmeyer von der Eskusa GmbH auf,an welchen Zielen sich die Zuchtar-beit ausrichtet. „Lupinen, Erbsen undCo können mehr liefern und mankann sie zu mehr verarbeiten als Fut-termittel und Lebensmittel. „40 Dezi-tonnen je Hektar sicherer Kornertragund 40 Prozent Rohproteingehalt –das sind die Zuchtziele zur Lupineund das ist durchaus erreichbar“, soEickmeyer. Aufgrund ihres Eiweißge-halts sind großkörnige Hülsenfrüchtevor allem in der Viehfütterung eineheimische Alternative zu Importsoja.

Wegen der im Vergleich zu Soja gerin-gen Erträge und eines geringeren Fut-terwertes ist der Anbau allerdings auswirtschaftlichen Gründen in Deutsch-land zurückgegangen. Die 2012 aufge-legte Eiweißpflanzenstrategie desBundes will diese Wettbewerbs-nachteile durch eine Förderung vonForschung und Erprobung neuer Sor-ten und Anbauverfahren verringern.

Leguminosen haben zudem positi-ve Umweltwirkungen im Ackerbau.Sie sind in der Lage Stickstoff aus derLuft zu binden und sparen so Düngerein. Ihr Anbau lockert die Fruchtfolgeauf und verbessert die Bodenqualität.Blühende Leguminosen bieten da-rüber hinaus eine ausgezeichneteNahrungsgrundlage für nektarsam-melnde Insekten. dh/lz 06-19

LFA Fachleute diskutieren über die Perspektiven des Anbaus heimischer Eiweißpflanzen

Dummerstorf. Der Kornertrag undRohproteingehalt von Lupinen solldurch Züchtungsarbeit gesteigertwerden.

Mehr Ertrag und Futterwert

Mecklenburg-Vorpommern hat Na-turliebhabern eine ganze Menge zubieten. In dem Land an der Ostseegibt es drei Nationalparks, die Bio-sphärenreservate Schaalsee, Südost-Rügen sowie Flusslandschaft Elbe-MV und dazu noch sieben Natur-parks. Mehr als 2000 Seen laden Ru-hesuchende und Wassersportler zumVerweilen ein. „Die enge Verbindungvon Natur und Lebensmitteln inMecklenburg-Vorpommern assozi-iert ein positives Bild der Produkteaus unserem Bundesland. Damitwollen wir 2019 verstärkt in die Wer-bung gehen und suchen dafür Part-ner im Handel", so Jarste Weuffen,Geschäftsführerin des Agrarmarke-ting Mecklenburg-Vorpommern e.V.(AMV) in Rostock-Bentwisch. Es ge-he darum Probieranreize zu schaffenund die Verbraucher mit einem fri-schen und modernen Werbeauftrittzu faszinieren.

Die Aktivitäten sind Teil des Pro-jektes „Marketing für eine Ernäh-rung für die Gesundheit in Mecklen-burg-Vorpommern“. Das wird kofi-nanziert aus dem EuropäischenFonds für regionale Entwicklung derEuropäischen Union und aus Mittelndes Landes Mecklenburg-Vorpom-mern.

Der AMV wird im ersten Halbjahr2019 eine wichtige Maßnahme derMarketingstrategie im Globus-Wa-

renhaus Rostock-Roggentin umset-zen. Dieser Markt ist in Sachen Re-gionalität gut aufgestellt. Die Kundenkönnen dort Lebensmittel von rund30 regionalen Lieferanten kaufen.Laut Geschäftsleiter Frank Meißlergreifen die Kunden bei den Produk-ten aus der Heimat auch gerne zuund deshalb ist er immer auf der Su-che nach neuen Lieferanten aus derRegion. Agrarmarketing Mecklen-burg-Vorpommern wirbt zudem abMitte Mai in den knapp 350 Märktendes Discounters Netto für Lebens-mittel aus dem Bundesland.

Auf der Jahresmitgliederver-sammlung Ende November 2018 ha-ben übrigens mehr als 85 Prozent derMitglieder des Agrarmarketing

Mecklenburg-Vorpommern e.V. füreine Namensänderung des Vereinsgestimmt. Künftig wird er unter demNamen „Marketinggesellschaft derAgrar- und ErnährungswirtschaftMecklenburg-Vorpommern e.V." fir-mieren. Das Kürzel AMV bleibt er-halten. „Diese Namensänderung istfolgerichtig. Seit vielen Jahren steigtder Anteil der Mitglieder im AMV ausIndustrie und Handwerk, so dass deralleinige Begriff Agrar die Zusam-mensetzung und Ausrichtung desVereins nicht korrekt spiegelt“, soWeuffen. Wichtig sei ihr, dass dieVerbindung von Ernährungswirt-schaft und Agrarwirtschaft nicht ausdem Auge verloren werde. „Auchwenn die Mehrzahl der AMV-Mit-

glieder aus der Verarbeitung und Ver-edlung stammt, ist die Urproduktionein wichtiges Bindeglied." Die Mit-gliedsunternehmen des AMV erwirt-schaften mit rund 5500 Beschäftigtenjährlich einen Umsatz von ca. 1,4Mrd. Euro. Am stärksten in dem Ver-ein vertreten sind Hersteller aus denBereichen Fleisch- und Wurstwaren,Fischverarbeitung, Getränkeherstel-lung und Trockenprodukte.

Entscheidungsträger aus diesenund anderen Branchen machen sicham 15. Mai 2019 auf nach Warne-münde, denn an diesem Tag findetdort der 3. Norddeutsche Ernäh-rungsgipfel statt.

Unter dem Motto „Lebensmittelstationär und online – Chancen undHerausforderungen für regionaleProduzenten“ suchen die Teilnehmerden fachlichen Dialog. Mit von derPartie sein werden neben Entschei-dern aus der norddeutschen Ernäh-rungswirtschaft die AMV-Netzwerk-partner, Vertreter aus Handel, Poli-tik, Kammern, Verbänden und Me-dien. Partner des AMV sind die Kol-legen aus den Bundesländern Bran-denburg/Berlin, Hamburg und Nie-dersachsen. Referenten aus dem Le-bensmitteleinzelhandel, dem Dis-count und Online-Handel sowieAnalysten von LZ Retailytics habenpraxisnahe Vorträge zugesagt.

Der 3. Norddeutsche Ernährungs-gipfel hat das bewährte Format einerHalbtagsveranstaltung mit einer fach-begleitenden Ausstellung und einerAbendveranstaltung. Insgesamt wer-den zu der Veranstaltung mehr als200 Fachleute erwartet. dh/lz 06-19

AMV Mitte Mai diskutiert die Branche in Warnemünde auch über die Chancen und Herausforderungen des Online-Handels

Rostock-Bentwisch. Das Agrarmar-keting Mecklenburg-Vorpommernwill die Werbung für Produkte ausder Region im Handel verstärken.

Mit Regionalität punkten

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:AMV

Im Dialog: Der AMV will am POS noch mehr auf Produkte aus Mecklenburg-Vorpommern aufmerksam machen.

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:AMV

»Wir wollen verstärkt fürProdukte aus derRegion werben undsuchen dafür Partnerim Handel. «Jarste Weuffen

Stefanie Bull, stell-vertretende Einkaufs-leiterin bei Netto.

„GoÖko“ bieten wir unserenKunden ausgesuchte, hoch-wertige Bio-Produkte zugünstigen Preisen. Denn beiNetto ist Bio keine Frage desGeldbeutels. Unser Bio kann

sich einfach jeder leisten.Selbstverständlich erfüllen alleGoÖko-Produkte die Qualitäts-kriterien der EG-Öko-Ver-

ordnung. lz 06-19

Was zeichnet denn die Ei-genmarke „GoÖko“ aus?Das Design der Eigenmarke istangelehnt an die dänischen

Wurzeln des Lebens-mittel-Discountersund zeichnet sichdurch ein klares undpuristisches Logoaus. Mit unseremneuen Bio-Label FO

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ETTO

„Unter der Eigenmarke GoÖko bieten wir hochwertige Bio-Produkte“

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Ausgabe 68. Februar 2019LÄNDERREPORT MECKLENBURG-VORPOMMERN

Schwerin. 2018 war für die Schweri-ner Fleischwaren GmbH einschwieriges Jahr. „Mittlerweilesind wir jedoch wieder in ruhige-rem Fahrwasser“, konstatiert Rein-hard Leske. Er hat im vergangenenApril die Leitung des Betriebs inSchwerin übernommen. Seitdemrückt die Vertriebsschiene Lebens-mitteleinzelhandel in den Fokus.Jeweils ein Drittel des Umsatzeserwirtschaftet das seit 2003 zurBley Fleisch- und WurstwarenGmbH gehörende Unternehmenim Großverbraucherbereich, inden drei eigenen Fleischerfachge-schäften sowie im LEH.

„Unser Ziel ist es, in Zukunftdie Hälfte des Umsatzes im Einzel-handel zu erzielen“, sagt Leske.Aktuell beliefert der Hersteller be-reits Sky- und real-Märkte inMecklenburg-Vorpommern. Zuden Topsellern gehören Schinken-speck, Lachsschinken, Krakauerund Drachen Bratwurst, die alle-samt als SB-Ware vermarktet wer-den. Letzterehat das Unter-nehmen 2004eigens für dasSchwerinerDrachenboot-Festival ent-wickelt und sich patentieren las-sen. „Im ersten Quartal werden wireinige Neuheiten präsentieren“,kündigt der Betriebsleiter an. Mitdenen will man dann auch in denBedienungstheken des Handelspunkten. Die Schweriner Fleisch-waren GmbH produziert in derWoche 10 bis 12 t Ware. Die Kapa-zität des Betriebs liegt bei 20 t.Nach Ansicht von Reinhard Leskekönnten in Zukunft fettreduzierteWurstwaren für Wachstumsimpul-se sorgen.

Die in der Ortschaft Edewechtwestlich von Oldenburg ansässigeBley Fleisch- und WurstwarenGmbH ist übrigens im 2018 mitdem Markenfleisch-Programm na-mens Moorschwein gestartet. Dabeiwerden Schweine der Rasse Duroctierfreundlicher auf Stroh und mitAuslauf im Außenbereich gehalten.Diverse Frischfleisch-Produkte ausdem Programm, darunter Nacken-koteletts, Schinkenbraten und Gu-lasch, sind auch bei der SchwerinerFleischwaren GmbH auf Bestellungerhältlich. dh/lz 06-19

Den Einzelhandelim Visier

FettreduzierteWurstwaren habenWachstumspoten-zial.

Die Verantwortlichen der LFW Lud-wigsluster Fleisch- und Wurstspeziali-täten GmbH & Co. KG in Ludwigslustsind mit Geschäftsentwicklung zufrie-den. „Wir haben 2018 wie im Jahr zu-vor einen Umsatz von knapp 85 Mio.Euro erwirtschaftet“, sagt Geschäfts-führer Ulrich Müller. Im heißen Som-mer sei der Absatz zurückgegangen,das Ergebnis habe man aber im Laufedes Jahres ausgleichen können. Be-reits seit Jahren ist der Hersteller mitBio-Frischfleisch und Bio-Wurstwarenauf Erfolgskurs. Nach Aussage vonMüller trägt dieser Bereich bereitsmehr als 60 Prozent zum Gesamtum-satz des Unternehmens bei. Mit derMarke Biolust ist LFW national imLEH gut aufgestellt. „Wir beliefernunter anderem Edeka und Tegut. Vorallem in den südlichen BundesländernRheinland-Pfalz, Saarland, Hessenund Nordbayern haben wir eine gutePräsenz. Aber auch in den StädtenBerlin und Hamburg sind wir gut ver-treten“, berichtet der Geschäftsführer.Rund die Hälfte der vermarkteten Bio-Ware liefert der Hersteller an denLEH. Die anderen 50 Prozent sind fürBio-Fachmärkte bestimmt. Müllerund sein Team möchten den Bio-Be-reich in Zukunft weiter ausbauen undsind in Gesprächen mit weiteren po-tenziellen Handelskunden. Dabei ha-ben sie auch die Discounter im Visier.

Ausgewiesenes Ziel von LFW ist esdarüber hinaus, die Produktqualitätenin Zukunft noch weiter zu steigern.„Damit haben wir als Mittelständlerdie Chance und gegenüber den Wett-bewerbern zu profilieren“, so Müller.Er denkt dabei unter anderem an dieReduktion von Salz- und Zucker-gehalt in den Produkten, längere Rei-fezeiten und höhere Fleischanteile inFleisch- und Wurstwaren. Ausbauenmöchte der Hersteller auch das Ex-portgeschäft. Derzeit beliefert LFWunter anderem Kunden in Polen undBulgarien mit Bio-Wurstartikeln. Po-tenzial für weiteres Wachstum machtder Geschäftsführer vor allem in skan-dinavischen Ländern aus. Langfristigmöchte das Unternehmen einen Ex-

portanteil von zehn Prozent errei-chen.

Auf der letztjährigen Biofach hatdie LFW dem Fachpublikum erstmalsHamburger-Patties in Bioqualität so-wie vorgegarte und marinierte Bio-Spareribs vorgestellt. „Diese Produktesind sehr gut angekommen. Aufgrundder starken Nachfrage bieten wir dieSpareribs sogar im Winter an“, sagtder Geschäftsführer. Im Rahmen derdiesjährigen Fachmesse wird das Un-ternehmen unter anderem eine neuesechs Artikel umfassende Wurst-waren-Range in der Dose vorstellen.Außerdem im Fokus: eine umwelt-freundlichere Flat-Skin-Verpackung,die 75 Prozent weniger Kunststoffenthält. dh/lz 06-19

LUDWIGSLUSTER Der Hersteller will den Bio-Bereich ausbauen und die Exportaktivitäten forcieren

Ludwigslust. Im Rahmen der dies-jährigen Biofach präsentiert LFWeine neue Wurstwaren-Range inder Dose.

Die Qualität noch weiter steigern

Gute Position:Künftig soll inLudwigslust nochmehr Bio-Fleischverarbeitet werden.

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:LUDWIG

SLUST

ER

60%

seines Umsatzes erwirt-schaftet das Unternehmenmit Bio-Produkten.

Mittlerweile gibt es eine Reihe vonInitiativen, die etwas gegen das mas-senhafte Töten männlicher Legehen-nen-Küken tun. Die Erzeugerzusam-menschluss Fürstenhof GmbH ausFinkenthal gehört zweifellos zu denPionieren bei den Bruderhahn-Pro-jekten. Bereits im Jahr 2012 hat dasUnternehmen sein Aufzucht-Pro-gramm namens „haehnlein“ aus derTaufe gehoben. Anfangs wurden nurwenige tausend Tiere eingestallt.Heute ziehen fünf Betriebe rund170000 Tiere im Jahr auf. „Da diemännlichen Küken aus dem Bio-Be-reich stammen, werden sie auch öko-logisch gehalten. Die Aufzuchtperi-

ence-Produkte neu auf den Markt ge-bracht“ so Behrens. Die Range um-fasst acht Tiefkühl-Fertiggerichte, da-runter Hühnchen-Curry in Kokos-milch und eine Couscous-Pfanne mitFleisch und gegrilltem Gemüse, die in450-Gramm-Zweikammerschalen er-hältlich sind. Bei der Produktentwick-lung erhielt das Unternehmen übri-gens Unterstützung vom Tiefkühlspe-zialisten Geti Wilba. „Die Bio-Mahl-zeiten müssen nur noch in Mikrowel-le, Backofen oder Pfanne erhitzt wer-den“, erklärt die Leiterin des Projekt-es. Erhältlich sind die haehnlein-Arti-kel unter anderem in Märkten vonDenns, tegut und Globus.

Im Herbst 2018 hat Fürstenhof zu-dem den „haehnlein Power Mampfer“neu eingeführt. „Das ist ein 25-Gramm-Salamisnack, der aus 100Prozent Bruderhahn-Fleisch herge-stellt wird“, sagt Behrens. dh/lz 06-19

FÜRSTENHOF Erzeugerzusammenschluss erweitert sein „haehnlein“-Sortiment

Finkenthal. Mit tiefgekühlten Fer-tiggerichten in Bioqualität willFürstenhof auch neue Zielgruppenansprechen.

Convenience und Salami-Snacks

Optimistisch:Annalina Behrensund ihr Teamwollen noch mehrmännliche Le-gehennen-Kükenaufziehen.

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:FÜRST

ENHOF

ode in Ställen mit Wintergarten undAuslaufmöglichkeiten beträgt mehrals 120 Tage“, berichtet Annalina Beh-rens, die im Unternehmen für dasProjekt verantwortlich zeichnet.

Das Fleisch der Tiere vermarktet

Fürstenhof unter dem Label „haehn-lein“. Das Sortiment umfasst unteranderem tiefgekühlte Hähnchenkeu-len, Hähnchenbrustfilet und Hähn-chenflügel in Bioqualität. „Im vergan-genen Sommer haben wir Conveni-

Die Gottfried Friedrichs KG in Ham-burg befindet sich nach eigenen Anga-ben auf anhaltendem Wachstums-kurs. „Diese positive Entwicklungsetzt sich auch im aktuellen Ge-schäftsjahr fort“, konstatiert KathrinRunge, Leitung Marketing und PR imUnternehmen.

Zu den Topsellern im Sortimentzählen MSC-zertifizierter KodiakWildlachs smoked und Kodiak Wild-lachs graved, der aus den GewässernAlaskas stammt. „Mit diesen Produk-

ten erwirtschaften wir mittlerweilemehr als ein Drittel des Gesamtum-satzes“, sagt Runge und verweist da-rauf, dass die besondere Qualität desKodiak Wildlachs smoked aktuellvon der Zeitschrift Öko-Test mit derBestnote „sehr gut“ bewertet wurde.„Zu unserer Zielgruppe gehören vorallem genussorientierte Menschenmit hohen Qualitätsansprüchen undder Bereitschaft, für gute Lebensmit-tel auch mehr Geld auszugeben“, sodie Marketingleiterin. Auch im Ex-portgeschäft gehört der KodiakWildlachs zu den Umsatzbringern.Das Unternehmen hat Kunden inrund 30 Ländern, die meisten davonin Europa. Die wichtigsten Aus-

landsmärkte sind Österreich und dieSchweiz.

Zum letztjährigen Weihnachtsge-schäft hat Friedrichs den Artikel Gra-ved Lachs erstmals auch in Bio-Quali-tät in einer Sin-gle-freundlichen50-g-Packung aufden Markt ge-bracht. Ebenfallsangepasst hat derHersteller die Pa-ckungsgrößen seiner Stremel-Produk-te. Alle Sorten werden ab sofort in ei-ner 100-g-Packung angeboten. „Au-ßerdem präsentieren wir unsere Sau-cen in einem neuen Packungsdesign.Entsprechend dem Trend zu einer ge-

GOTTFRIED FRIEDRICHS Der Hersteller forciert seine Social-Media-Aktivitäten

Hamburg. Mit Bio-Lachs in derKleinpackung will Gottfried Fried-richs bei Singles punkten

Wildlachs sorgt für Wachstum

sunden Ernährung haben wir bei un-serem Sahne-Meerrettich den Zucker-und Fettgehalt reduziert. Gleichzeitigwurde der Meerrettichanteil erhöht“,berichtet Kathrin Runge. In Zeiten derDigitalisierung spielen Blogger Rela-tions und Social Media auch für einTraditionsunternehmen wie GottfriedFriedrichs eine immer größere Rolle.Neben zahlreichen Rezeptkooperatio-nen mit Food-Bloggern veranstaltetder Hersteller Blogger Events, betreibteinen Corporate Blog und entwickeltVideos für den Friedrichs YouTubeKanal. „Die Rezeptvideos performenmit teilweise über 100000 Aufrufensehr erfolgreich“, stellt die Marketing-leiterin fest. dh/lz 06-19

MSC-zertifizierterKodiak Wildlachsist der Verkaufs-schlager.

FISCH &FLEISCH

Laut Geschäftsbericht 2017/2018 des Bundesverbandsder Deutschen Fleischwaren-industrie e.V. ist die Fleisch-erzeugung 2017 gegenüberdem Vorjahr um 250000 tauf 8,8 Mio. t gesunken. DerRückgang betrifft alleFleischarten. Erstmals seitJahren ist auch die Erzeu-gung von Geflügelfleischrückläufig. Bei den Exportenverzeichnet der Verband einMinus von 3,4 Prozent.

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Ausgabe 68. Februar 2019

LebensmittelZeitung55LÄNDERREPORT MECKLENBURG-VORPOMMERN

Waren. Rund 60 Bäckerei-Filialenund Backstubencafés betreibt dieMecklenburger Backstuben GmbHin Waren an der Müritz, darunterauch Geschäfte in der Vorkassenzonevon Netto und Sky-Märkten. LautMarketingleiter Torsten Brandt ver-zeichnet man in diesem Bereich eineleicht rückläufige Entwicklung. Da-gegen befindet sich der Herstellermit tiefgekühlten Backwaren auf ei-nem guten Kurs. „Das Geschäft mitTK-Produkten bietet erheblichesWachstumspotenzial. Deshalb wer-den wir es weiter ausbauen“, kündigtBrandt an. Gefragt sind die Backwa-ren aus dem Dauerfrost auch im Aus-land. Die Firma hat unter anderemKunden in Dänemark, Schwedenund Finnland. dh/lz 06-19

Gute Geschäfte mitTK-Backwaren

Die Gläserne Molkerei GmbH in De-chow westlich von Schwerin ist nacheigenen Angaben die größte Bio-Mol-kerei Deutschlands. 2018 hat das zurEmmi Gruppe gehörende Unterneh-men an seinen Standorten in Dechowund Münchehofe 121 Mio. Liter Milchaus ökologischer Erzeugung verarbei-tet und einen Umsatz von mehr als 90Mio. Euro erwirtschaftet. Die Molke-rei beschäftigt insgesamt 117 Mitar-beiter. „Mit einer jährlichen Produkti-onsmenge von rund 4000 t sind wirauch im Biobuttersegment hierzulan-de die Nummer eins“, sagt Geschäfts-führer Peter Knopp. Das Sortimentumfasst Sauer- und Süßrahmbutter,Joghurtbutter sowie Fassbutter naturund gesalzen. Aktuell hat die Molke-rei in die Fassbutter-Produktion amStandort Münchehofe investiert. DieKapazitäten wurden verdoppelt. Imvergangenen Jahr haben die Verant-wortlichen mehr als 2,6 Mio. Euro füreine neue Joghurt-Produktionslinie in

Dechow in die Hand genommen. „Mitunserer Marke Gläserne Molkerei sindwir sehr gut unterwegs. Hier erzieltenwir im letztes Jahr ein Wachstum vonfast 40 Prozent“, berichtet der Ge-schäftsführer. Ausgewiesenes Ziel istes, den Markenartikelbereich in denkommenden Jahren kontinuierlichauszubauen.

Diverse Neuheiten sollen für dennötigen Schub sorgen. Auf der dies-jährigen Biofach wird das Unterneh-men dem Fachpublikum unter demLabel einen neuen Bio-ButtermilchDrink in den GeschmacksrichtungenZitrone und Himbeere präsentieren.Weitere Innovationen sind ein Weide-milch-Joghurt mit 1,8 Prozent Fett im500-Gramm-Becher sowie eine längerhaltbare Bio-Heumilch mit 3,8 Pro-zent Fett in der 1-Liter-Kartonverpa-ckung.

Die Gläserne Molkerei ist bereitsvor mehr als zehn Jahren mit Bio-Heumilch gestartet. Als erste Molke-rei in Deutschland hat man 2016 fürdas Heumilch-Sortiment die Zertifi-zierung „garantiert traditionelle Spe-zialität, g.t.S.“ erhalten Aktuell verar-beitet das Unternehmen jährlich

mehr als sechs Mio. Liter Heumilch inBioqualität zu Käse, Joghurt undFrischmilch. Stichwort Käse. 2018 istdas Unternehmen mit der Käsemarke„Wiese 7“ an den Start gegangen. Un-ter dem Label vermarktet die Molke-rei neun Käsesorten in Bioqualität mitReifezeiten zwischen vier Wochenund sechs Monaten. Der Name Wiese7 soll übrigens darauf hinweisen, dassdie Produkte mit einem Wiesenpflan-zen-Sud aus sieben verschiedenenKräutern veredelt werden. Den Ver-trieb der Gelben Linie übernimmtEmmi Deutschland. dh/lz 06-19

Dechow. Mit neuen Produkten willdie Gläserne Molkerei für weitereWachstumsimpulse sorgen.

FOTO

S:GLÄ

SERNEMOLK

EREI

Auf gutem Weg: Am Standortin Dechow hat die GläserneMolkerei kräftig in die Joghurt-Produktion investiert.

Das Markengeschäft ausbauenGLÄSERNE MOLKEREI Das Unternehmen verarbeitet fast ausschließlich Weidemilch Hagenow. Trotz der aktuell ange-

spannten Rohstofflage nach derJahrhundertdürre vergangenes Jahrhält die Mecklenburger Kartoffel-veredlung GmbH, Hagenow, amlaufenden Investitionsprogrammfest. Die Erweiterung und Moder-nisierung des Produktionsstand-orts südwestlich von Schwerin lau-fen nach Plan. Der erste Spaten-stich erfolgte Anfang November imBeisein von Landeswirtschaftsmi-nister Harry Glawe.

Rund 25 Mio. Euro wurden indie Hand genommen, um eineneue Flockenfabrik hochzuziehen.Mit vier Walzentrocknern der neu-esten Generation und einer zusätz-lichen Verarbeitungskapazität von120000 t Kartoffeln pro Jahr solldiese sich nahtlos in die vorhande-ne Infrastruktur einfügen, die dazuebenfalls auf Stand gebracht wer-den muss, berichtet Marketing-leiter MichaelGreve und un-terstreicht:„Die Kapazitä-ten im Werkwerden sichdann nahezuverdoppelt ha-ben und in Hinsicht auf Umwelt-verträglichkeit und Energieeffi-zienz neue Maßstäbe setzen.“ DerUnternehmenssprecher kündigtaußerdem umfangreiche Investi-tionen in den Ausbau und die Er-neuerung der Abpackanlagen fürden LEH an.

Die Mecklenburger Kartoffel-veredlung gehört zur niedersächsi-schen Emsland Group, dem nacheigenen Angaben größten Herstel-ler von Kartoffelstärke und Markt-führer für Flocken und Granulate.Als Vertriebsgesellschaft ist die Ha-genower Tochter für den LEH so-wie den Großverbraucher-Bereichzuständig und verkauft die amStandort gefertigte Produktpalette,darunter Kartoffel-Conveniencear-tikel unter der Marke „Mecklen-burger Küche“. dh/lz 06-19

Kräftig in denStandort investiert

Die MecklenburgerKartoffelveredlungGmbH verdoppeltihre Verarbeitungs-kapazitäten.

MOLKEREI-PRODUKTEDie Anlieferung von Biomilchin Deutschland hat sich seitdem Jahr 2000 mehr als ver-dreifacht. Laut dem Milch-industrie-Verband e.V. in Ber-lin haben die Molkereien imJahr 2017 938000 t Milchaus ökologischer Erzeugungvermarktet. Das ist ein Markt-anteil von 2,54 Prozent.

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10,2

13,214,7 14,5

15,2*

20182017201620102000

GESAMTABSATZ DER MINERALBRUNNENBRANCHE

Absatzentwicklung von Mineral- und Heilwasser sowie Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränke in Mrd. Litern pro Jahr

QUELLE: VERBAND DEUTSCHER MINERALBRUNNEN E.V. , JANUAR 2019

*vorläufige Angabe

LZ GRAFIK

Letztes Jahr stieg die Nachfrage nachGlashäger Mineralwasser um rund 15Prozent, weiß Axel Schümann zu be-richten. Und der Rekordsommerbrachte Zuwächse über „ausnahmslosalle Karbonisie-rungsstufen undVerpackungsfor-men“, so derMarketingleiterder GlashägerBrunnen GmbHaus Bad Dobe-ran. „Grundsätzlich jedoch bleibt esbei den Trends hin zu Mineralwassermit wenig oder ohne Kohlensäureund zu Mineralwasser in Flaschen ausGlas.“

Der kräftige Absatzschub machteim vergangenen Jahr auch nicht Haltvor den Süßgetränken, führt der Fir-mensprecher aus. „Waren die Limo-naden bisher eher weniger anfällig fürsaisonale Effekte und ‚litten‘ gewis-sermaßen unter der üblicherweise

starken Nachfrage nach Mineralwas-ser in den Sommermonaten, entwi-ckelten sie sich 2018 sehr dyna-misch.“ Konkret verzeichnete der Be-reich ein sortenübergreifendes Plusvon etwa 13 Prozent. Besonders stachdabei der „Sommer-Mix“ hervor, eineLimonade mit herbsüßem Zitrusge-schmack, die um 21 Prozent zulegte.Verständlich, dass der Brunnen dieRange im April 2019 um die neue Sor-te „Mandarine-Mango“ ergänzt.

Der Glashäger Brunnen ist Teil derHassia Mineralquellen GmbH, BadVilbel. Die 63 Mitarbeiter am StandortBad Doberan stellen insgesamt 55 ver-schiedene Markenartikel her. NebenMineralwasser sind dies Limonaden,Fruchtsaftgetränke und aromatisierteMineralwässer sowie Schorlen, Bitter-und Wellnessgetränke. Im abgeschlos-senen Jahr erreichte der Absatz „deut-lich mehr als 50 Mio. Füllungen“, diemeisten in Mehrwegflaschen, heißt esin einer Mitteilung des Unternehmens.Der Anteil von Einweggebinden lagdemnach bei rund 22 Prozent. Haupt-sächlich vertrieben werden die Pro-dukte in Mecklenburg-Vorpommern,wo man nach Unternehmensangabenunangefochtener Marktführer unterden Markenherstellern im Mineral-wasser-Segment ist. dh/lz 06-19

GLASHÄGER Brunnen vermeldet deutliche Absatzsteigerungen bei Mineralwasser und Limonaden

Bad Doberan. Die anhaltend war-men Temperaturen von April bisSeptember bescherten den Ver-brauchern trockene Kehlen – undGlashäger zweistellige Zuwachs-raten.

Der Sommer lässt es sprudeln

Mehr Mehrweg: Glashäger verkauft nur etwa ein Fünftel der Füllungen in Einweg-

flaschen.

FOTO:GLASHÄGER

Der Trend zu

Mineralwasser mit

wenig oder ohne

Kohlensäure hält

weiter an.

FOTO:CHEPKODANIL

56 LebensmittelZeitung

Ausgabe 68. Februar 2019LÄNDERREPORT MECKLENBURG-VORPOMMERN

Internationale Grüne Woche

ET 11.01.2019, AS 16.11.2018

Mecklenburg-VorpommernET 08.02.2019, AS 21.12.2018

IrlandET 22.02.2019, AS 11.01.2019

Berlin-BrandenburgET 08.03.2019, AS 25.01.2019

USAET 15.03.2019, AS 01.02.2019

NiedersachsenET 21.06.2019, AS 03.05.2019

AsienET 12.07.2019, AS 31.05.2019

BayernET 06.09.2019, AS 19.07.2019

ItalienET 13.09.2019, AS 02.08.2019

Baden-WürttembergET 20.09.2019, AS 09.08.2019

Mitteldeutschland: Sachsen,Sachsen-Anhalt und ThüringenET 27.09.2019, AS 16.08.2019

BelgienET 04.10.2019, AS 23.08.2019

FrankreichET 18.10.2019, AS 06.09.2019

ÖsterreichET 08.11.2019, AS 27.09.2019

GriechenlandET 15.11.2019, AS 04.10.2019

SpanienET 22.11.2019, AS 11.10.2019

ET = ErscheinungstagAS = Anzeigenschluss

Nordische LänderET 18.04.2019, AS 08.03.2019

NiederlandeET 26.04.2019, AS 15.03.2019

SchweizET 03.05.2019, AS 22.03.2019

Nordrhein-WestfalenET 10.05.2019, AS 29.03.2019

Schleswig-Holstein/HamburgET 14.06.2019, AS 03.05.2019

LZ LÄNDERREPORTS 2019

„Egal, ob alkoholfreie Biere oder Ge-nussbiere mit über neun Volumenpro-zent Alkohol: Unsere Brauspezialitä-ten waren 2018 so gefragt wie nochnie“, verkündet Karsten Triebe stolz.Der Absatz von insgesamt 248000 hlstellte wieder einen Rekord und zu-gleich einen deutlichen Sprung dar,sagt der Marke-tingchef der Stör-tebeker Brauma-nufaktur GmbH,Stralsund. 2017hatte der Ausstoßbei 200000 hl ge-legen, zwei Jahre davor gar noch bei140000 hl. Und beides waren bereitsRekordjahre gewesen. Das „deutlichzweistellige“ Umsatzplus, wie es in ei-ner Mitteilung heißt, konnte vergan-genes Jahr nicht nur im KerngebietNorddeutschland generiert werden,sondern auch über einen weiterenVertriebsausbau im Westen und Sü-den der Nation.

Für Inhaber Jürgen Nordmannmarkiert 2018 vor allem „einen neuenMeilenstein“ für sein Unternehmen.Den eingeschlagenen Kurs sieht er zu-dem bestätigt: „Der diesjährige Erfolg

zeigt, dass unser Konzept der außer-gewöhnlichen Spezialitätenbiere wei-ter gut ankommt und wir an den rich-tigen Stellen investiert haben.“

So verzeichneten gerade Sortenwie Atlantik-Ale, Scotch-Ale oder dieEisbock-Biere ein kräftiges Plus – teil-weise von knapp 40 Prozent. „Das At-lantik-Ale ist mittlerweile zur drittbe-liebtesten Brauspezialität nach Pilse-ner-Bier und Bernstein-Weizen aufge-stiegen“, ergänzt Marketingchef Trie-be und erklärt das Erfolgsrezept fol-gendermaßen: „Um das Potenzial derCraft- und Spezialitätenbiere zu nut-zen, müssen sie aus der Nische he-rausgehoben werden und den klassi-schen Biertrinker erreichen.“ BeiStörtebeker versuche man dies miteiner klaren Story, entsprechendenWerbemaßnahmen und einem be-sonderen Packaging, etwa der ver-schiedenen Variety-Packs wie derSchatzkiste mit sechs verschiedenenSorten oder dem gemischten Viererder Eisbock-Biere.

Ein anderer Baustein der außerge-wöhnlichen Absatzentwicklung bil-det zurzeit Bier ohne Alkohol. „In-zwischen ist jede zehnte verkaufteStörtebeker Brauspezialität alkohol-frei“, betont Triebe. Damit liege manhier deutlich über dem nationalenDurchschnitt und sei im Wachstums-markt bestens positioniert. Das imAugust letzten Jahres lancierte „At-lantik-Ale Alkoholfrei“ soll diesen

Trend stützen, genauso wie begleiten-des Marketing: Im Rahmen einerKampagne von August bis Septemberkonnten Verbraucher mit dem Kaufeiner Kiste alkoholfreier Sorten dieDeutsche Gesellschaft zur RettungSchiffbrüchiger unterstützen.

Um weiterhin auf der Erfolgswelleschwimmen zu können, investiertStörtebeker auch in den Betrieb. Ak-tuell kommt das bislang größte Bau-projekt der Firmengeschichte in dieheiße Phase. Anfang nächsten Jahressoll schließlich eine neue Abfüll-, Ver-packungs- und Logistikhalle samtHochregallager in den Testbetrieb ge-hen. dh/lz 06-19

STÖRTEBEKER Der Erfolg bleibt den Brauern treu, auch dank alkoholfreiem Bier

Stralsund. Störtebeker kann aber-mals zweistellige Zuwachsratenvermelden – und einen Jahres-ausstoß von inzwischen knappeiner Viertelmillion Hektoliter.

Die Rekordjagd geht weiter

Erst seit August 2015 ist Inhaber Mar-kus Berberich mit der Insel-Brauereiund den „Seltenen Bieren“ am Markt.Die wenig bekannten, vergessenenoder selbst kreierten Bierstile werdenmit offener Gärung und Flaschenrei-fung am Standort in Rambin auf Rügenhergestellt. Inzwischen umfasst dasAngebot 15 Sorten, die sich allesamt imobersten Preissegment positionieren.

„Wir haben es geschafft, unsdeutschlandweit erfolgreich unddauerhaft im Handel zu etablieren“,erklärt Firmengründer Berberich.In allen Bundesländern stehe dasBier von der Insel in den Regalen.Verkauft wurden 2018 rund vierMio. Flaschen. Für das laufendeJahr erwartet der Brauereichef einPlus von zehn Prozent im deutschenMarkt.

Wachstum verspricht zudem dasGeschäft jenseits der Landesgrenzen.„2018 waren wir auch im Export sehrerfolgreich“, wie Berberich betont. InHolland ist man jetzt flächendeckendvertreten. Abnehmer gibt es darüber hi-

naus in Däne-mark, Frankreich,der Schweiz undÖsterreich, aberauch in Chinaund Australien.Dabei waren dieinternationalenAuszeichnungender letzten Jahresicherlich einTüröffner. BeimWorld BeerAward 2018 wur-den gleich zweiSorten der Insel-Brauerei als welt-beste in ihrer Ka-tegorie prämiert.

dh/lz 06-19

INSEL-BRAUEREI Spezialisierung auf Genussbiere

Rambin. Die „Seltenen Biere“ derjungen Insel-Brauerei haben sichdeutschlandweit im Handel etab-liert, zunehmend sind sie aberauch im Ausland gefragt.

Von Ost- nach Übersee

Herkunft im Namen: Die Insel-Brauerei produziert auf Rügen.

FOTO:IN

SEL-B

RAUEREI

FOTO:STÖRTEBEKER

Top: Störtebeker hat Erfolg in der Nische.

In Craft- und

Spezialitätenbieren

steckt noch enor-

mes Potenzial.

GETRÄNKE

Bei Mineralwasser habenPET-Einwegverpackungendie Nase vorn. Der Markt-anteil beträgt laut dem Ver-band Deutscher Mineral-brunnen e.V. knapp 48 Pro-zent. Nur rund 24 Prozentder Erfrischungsgetränkewerden in Glas-Mehrweg-flaschen vermarktet. Im Jahr2017 konsumierten dieDeutschen im Schnitt 144Liter Mineral- und Heilwas-ser. Das sind 13,4 Liter mehrals 2010. Insgesamt hat dieBranche 2017 14,5 Mrd.Liter Getränke abgesetzt.