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Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2013 / Serie 1 – E-Profil - LÖSUNGEN Berufspraktische Situationen und Fälle 5. Juni 2013 Seite 1 von 33 Lösung Nr. 1 Leistungsziel-Nr. 1.1.1.1: Kundengespräch vorbereiten Ausgangslage: Der zuständige Kundenberater ist ausser Haus und Sie dürfen einen wichtigen Kunden Ihrer Firma empfangen und ihm eine neue Produktelinie präsentieren. Sie sind sich der Wichtigkeit der Vorbereitung des Gesprächs bewusst und möchten gerne Ihre Ziele errei- chen. Aufgaben: a) Nennen Sie sechs Kriterien, damit sich der Kunde bei Ihnen gut aufgehoben fühlt und dies zu einem erfolgreichen Verkaufsgespräch beiträgt. Pro richtige Antwort er- halten Sie ½ Punkt, total 3 Punkte. Den Kunden auf nette Weise empfangen Fester Handgriff Augenkontakt, Lächeln Pünktlich sein Sich vorstellen Den Kunden in sauberem, gepflegten Ambiente empfangen Ein Getränk vorschlagen Alle nötigen Dokumente vorbereiten b) Nennen Sie vier mögliche Verkaufshilfsmittel, die Sie an diesem Gespräch benötigen werden. Pro richtige Antwort erhalten Sie ½ Punkt, total 2 Punkte. Produktekatalog Preisliste Verkaufskonditionen Firmenbroschüre Produktemuster c) Ergänzen Sie im Gesprächsablauf die fehlenden Gesprächsphasen. Pro richtige Ant- wort erhalten Sie ½ Punkt, total 2 Punkte. Gesprächsphase/Inhalt 1 Begrüssung/Gesprächseröffnung 2 Kundenwünsche/Bedürfnisse abklären 3 Vorschlag unterbreiten 4 Produkt-/Dienstleistungsvorzüge hervorheben 5 Einwände behandeln/entkräften 6 Gesprächsergebnis festhalten 7 Verabschiedung Korrekturhinweise: a) und b): Andere sinnvolle Lösungen sind möglich. c) Andere logische Reihenfolge ist möglich. mögliche Punktzahl 7 erreichte Punktzahl

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5. Juni 2013 Seite 1 von 33

Lösung Nr. 1

Leistungsziel-Nr. 1.1.1.1: Kundengespräch vorbereiten

Ausgangslage:

Der zuständige Kundenberater ist ausser Haus und Sie dürfen einen wichtigen Kunden

Ihrer Firma empfangen und ihm eine neue Produktelinie präsentieren. Sie sind sich der

Wichtigkeit der Vorbereitung des Gesprächs bewusst und möchten gerne Ihre Ziele errei-

chen.

Aufgaben:

a) Nennen Sie sechs Kriterien, damit sich der Kunde bei Ihnen gut aufgehoben fühlt

und dies zu einem erfolgreichen Verkaufsgespräch beiträgt. Pro richtige Antwort er-

halten Sie ½ Punkt, total 3 Punkte.

Den Kunden auf nette Weise empfangen

Fester Handgriff

Augenkontakt, Lächeln

Pünktlich sein

Sich vorstellen

Den Kunden in sauberem, gepflegten

Ambiente empfangen

Ein Getränk vorschlagen

Alle nötigen Dokumente vorbereiten

b) Nennen Sie vier mögliche Verkaufshilfsmittel, die Sie an diesem Gespräch

benötigen werden. Pro richtige Antwort erhalten Sie ½ Punkt, total 2 Punkte.

Produktekatalog

Preisliste

Verkaufskonditionen

Firmenbroschüre

Produktemuster

c) Ergänzen Sie im Gesprächsablauf die fehlenden Gesprächsphasen. Pro richtige Ant-

wort erhalten Sie ½ Punkt, total 2 Punkte.

Gesprächsphase/Inhalt

1 Begrüssung/Gesprächseröffnung

2 Kundenwünsche/Bedürfnisse abklären

3 Vorschlag unterbreiten

4 Produkt-/Dienstleistungsvorzüge hervorheben

5 Einwände behandeln/entkräften

6 Gesprächsergebnis festhalten

7 Verabschiedung

Korrekturhinweise: a) und b): Andere sinnvolle Lösungen sind möglich. c) Andere logische Reihenfolge ist möglich.

mögliche Punktzahl

7

erreichte Punktzahl

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Lösung Nr. 2

Leistungsziel-Nr. 1.1.3.2: Beschwerden entgegennehmen

Ausgangslage:

Sie arbeiten im kaufmännischen Bereich einer Autogarage. Ein Kunde beschwert sich

über einen mangelhaft ausgeführten Auftrag.

Aufgaben:

a) Beschreiben Sie in den aufgeführten Phasen je zwei sinnvolle Massnahmen oder

Verhaltensmerkmale, die ein professionelles Vorgehen charakterisieren. Je sinnvolle

und nachvollziehbare Beschreibung erhalten Sie ½ Punkt, total 4 Punkte.

Phase Massnahmen/Verhaltensmerkmale (Stichworte)

Entgegennehmen

der Reklamation

Kunden beruhigen

Verständnis zeigen

Erkennen

des Problems

Gezielte Fragen stellen

Kunde aussprechen lassen

Aufmerksam zuhören

Kunde ernst nehmen

Bearbeiten

der Reklamation

Lösung suchen

Weitere Schritte kommunizieren, terminieren

Evtl. zuständige Stellen kontaktieren

Kunde informieren, bei Verzögerungen

Auswerten Zufriedenheit des Kunden gewährleistet?

Zukünftiges Verbesserungspotential

Anpassung des Beschwerdemanagements/der Arbeitsprozesse

b) Weshalb heisst es auch "eine Reklamation ist eine Chance"? Erklären Sie, was die-

se Aussage bedeutet (2 Punkte).

Durch kompetente Bearbeitung von Beschwerden fühlt sich der Kunde

ernst genommen.

Ein verärgerter Kunde wird zu einem zufriedenen Kunden.

Die Kundenbindung kann gestärkt werden.

Korrekturhinweis:

Weitere sinnvolle Lösungen gelten lassen.

mögliche Punktzahl

6

erreichte Punktzahl

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Lösung Nr. 3

Leistungsziel-Nr. 1.6.1.1: Organigramme interpretieren

Ausgangslage:

Das Organigramm stellt in grafischer Darstellung den Aufbau einer Unternehmung dar.

Aufgaben:

Betrachten Sie das Organigramm. Die Bezeichnungen der Hauptabteilungen sind im

Organigramm noch nicht eingesetzt.

a) Ordnen Sie folgende Hauptabteilungen den richtigen Stellen im Organigramm zu:

Produktion / Spedition / Verwaltung / Marketing

b) Ergänzen Sie das Organigramm. Folgende Stellen stehen zur Verfügung:

Montage / Entwicklung / Werbung / Distribution / Fabrikation / Rechnungswesen

Für jede richtige Zuordnung erhalten Sie ½ Punkt, total 5 Punkte.

Marketing Produktion Spedition Verwaltung

Geschäftsleitung

Verkauf

Werbung

Einkauf Lagerverwaltung Personal

Entwicklung

Fabrikation

Montage

Distribution Rechnungswesen

c) Um welche Art von Organisationsform handelt es sich beim aufgezeichneten Bei-

spiel? (1 Punkt)

Linienorganisation

Korrekturhinweis zu c):

Antworten zu Kontrollspanne (z.B. Tiefengliederung) oder Gliederungsarten (z.B.

funktionale Gliederung) sind als falsch zu werten.

mögliche Punktzahl

6

erreichte Punktzahl

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Lösung Nr. 4

Leistungsziel-Nr. 1.6.1.2: Arbeitsabläufe beschreiben

Ausgangslage:

Sie sind in einer Schreinerei tätig und sind für die Büromaterialbestellung verantwortlich.

Aufgaben:

a) Für den neuen Lernenden müssen Sie die folgenden 12 Tätigkeiten in die

korrekte Reihenfolge bringen. Sie erhalten je korrekt zugeteilte Tätigkeit ¼ Punkt,

total 3 Punkte.

Nr. Tätigkeit Nr. in korrekter

Reihenfolge:

1 Bestand aufnehmen 1

2 Rechnung bezahlen 11

3 Material einräumen 9

4 Rechnung kontrollieren 10

5 Offerten vergleichen 4

6 Bestes Angebot auswählen 5

7 Bedarfsermittlung 2

8 Bestellung auslösen / Auftragsbestätigung abwarten 6

9 Ware in Ordnung? 8

10 Rechnung kontieren 12

11 Offerten anfordern 3

12 Wareneingang kontrollieren 7

Korrekturhinweis:

Andere Lösungen im Bereich der Reihenfolge sind zu prüfen und falls sinnvoll und

vertretbar zu akzeptieren.

mögliche Punktzahl

5

erreichte Punktzahl

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b) Was müssen Sie bei einer Rechnung kontrollieren? Geben Sie vier Prüfinhalte einer

Rechnungskontrolle an. Sie erhalten je ½ Punkt, total 2 Punkte.

Rechnungsadresse

Preis

Skonto/Rabatt

Beträge

Zahlungstermin

Menge

MwSt-Nr.

Übereinstimmung mit Lieferschein

usw.

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Lösung Nr. 5

Leistungsziel-Nr. 2.1.3.1: Informationen beschaffen

Ausgangslage:

Ein Autoimporteur informiert seine Kunden unter anderem auch über die eigene Website.

Aufgabe:

Bestimmen Sie in der untenstehenden Tabelle zu den aufgeführten Rubriken passende

Informationsinhalte. Ergänzen Sie zudem eine weitere Rubrik, die auf der Website sinn-

vollerweise aufgeschaltet werden könnte. Halten Sie auch in dieser Rubrik drei passende

Informationsinhalte fest. Sie erhalten für jeden passenden Informationsinhalt ½ Punkt

und für eine sinnvolle Rubrik einen weiteren ½ Punkt, total 5 Punkte.

Rubriken Informationsinhalte

Produkte Fahrzeuglinien, Marken, Modellen

Farbauswahl

Occasionsliste

Neuwagen, Leasing

Händlernetz Karte der Schweiz

Adressen der Garagen

Showroom oder Werkstatt

Firma "über uns" Geschichte

Werte/Leitbild

Aktualitäten

Mitarbeitende

Offene Stellen

Korrekturhinweis:

Andere sinnvolle Antworten sind möglich.

mögliche Punktzahl

5

erreichte Punktzahl

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Lösung Nr. 6

Leistungsziel-Nr. 2.2.2.1: Arbeitsabläufe bewusst und effizient gestalten

Ausgangslage:

Das unten abgebildete Flussdiagramm stellt den Fakturierungsprozess eines kleinen Un-

ternehmens dar.

Kontrollvergleich

Rechnungsdaten mit

Bestelldaten

Ist

der Kunde

registriert

?

Ja

Kundendaten

kontrollieren

Eingabe der

Bestellungsdaten

Ende

Nein

Eingang der

Bestellung

Start

Einloggen in die

Software

Ablage der

Rechnungskopie

Versand der

Rechnungen

Rechnung drucken

2 Exemplare

Kunde registrieren

Fakturierung

Rechnung

vollständig und

korrekt

?

Ja

Nein Daten ergänzen

korrigieren

1

2

3

5

4

6

7

8 9

10

11

12

mögliche Punktzahl

6

erreichte Punktzahl

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5. Juni 2013 Seite 8 von 33

Aufgabe:

In der nachfolgenden Tabelle sind drei Arbeitsschritte aufgeführt. Überlegen Sie sich bei

jedem Schritt mögliche Folgen für Betrieb oder Kunde, falls der jeweils aufgeführte Ar-

beitsschritt fehlerhaft ist oder nicht ausgeführt wird. Halten Sie Ihre Überlegungen in der

rechten Spalte der Tabelle fest. Sie erhalten für jede sinnvolle und nachvollziehbare

Überlegung 2 Punkte pro ausgewählten Schritt mit logischer Erklärung, total 6 Punkte.

Schritt Nr. Überlegung

5 Falls die Kundendaten geändert haben und dies nicht berücksichtigt wird,

könnte die Lieferung zu spät erfolgen und der Kunde ist verärgert oder geht

eventuell verloren.

7 Eine fehlerhafte Rechnung löst Mehrarbeit aus. Kann zu Verlust von Kunden

führen.

11 Rechnungen, die nicht versandt werden, zeugen nicht von Professionalität und

führen zudem zu Ertragseinbussen.

Korrekturhinweis:

Andere Lösungen sind möglich.

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Lösung Nr. 7

Leistungsziel-Nr. 3.3.5.2: Stelleninserat formulieren

Leistungsziel-Nr. 3.3.5.3: Personal suchen

Ausgangslage:

In Ihrer Firma soll eine neue Sachbearbeiterin für das Marketing eingestellt werden.

Zu diesem Zweck wird auf der Webseite der Firma ein Stelleninserat aufgeschaltet.

Aufgaben:

a) Notieren Sie in Stichworten sechs generelle Inhalte eines Stelleninserates. Für jede

korrekte Nennung erhalten Sie ½ Punkt, total 3 Punkte.

Beschreibung / Vorstellung

der Unternehmung

Stellenbezeichnung

Anstellungspensum

Aufgaben / Kompetenzen

Anforderungen

Bewerbungsart

Kontaktangaben

b) Eine Stellenanzeige auf der Firmenwebseite stellt nicht die einzige Möglichkeit der

Personalsuche dar. Nennen Sie vier weitere sinnvolle Möglichkeiten der Personal-

rekrutierung. Sie erhalten für jede sinnvolle Aufzählung ½ Punkt, total 2 Punkte.

Stellenvermittlungsbüro

Ansagen über lokales Radio

Lokale Tagespresse

Spezialisierte Online-Portale

Printmedien

Anlässe (Messen, Job speed-dating)

mögliche Punktzahl

5

erreichte Punktzahl

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Lösung Nr. 8

Leistungsziel Nr. 1.7.5.1: Liegenschaftenbewirtschaftungsvertrag

Ausgangslage:

Herr Urs Bärtschi möchte sein 6-Familienhaus durch Ihre Immobilienbewirtschaftungsun-

ternehmung verwalten lassen. Bei einer telefonischen Besprechung stellt er Ihnen Fragen

zum Liegenschaftenbewirtschaftungsvertrag.

Aufgaben:

a) Herr Bärtschi möchte wissen, welche wichtigsten Punkte ein Bewirtschaftungsvertrag enthalten sollte. Nennen Sie mindestens sechs Punkte (Ort, Datum, Unterschrift wer-den nicht bepunktet). (je 0,25 Punkte; Total 1,5 Punkte)

- Vertragsparteien

- Bezeichnung des Vertragsobjektes

- Beginn des Auftrages

- Kündigung des Auftrages

- Rechte des Auftragnehmers

- Pflichten des Auftragnehmers

- Vollmacht

- Festsetzung des Kompetenzbetrages für Ausgaben

- Honorar

- Gerichtsstand

(Aufzählung ist nicht abschliessend)

b) Weshalb lassen Eigentümer die eigene Liegenschaft fremd verwalten? Nennen Sie mindestens zwei Gründe. (je 0,25 Punkte; Total 0,5 Punkte)

- Zeitmangel des Eigentümers

- Mangelnde Fachkenntnisse bezüglich Bauwesen oder Mietrecht

- Wohnort des Eigentümers zu weit von der Liegenschaft entfernt

- Eigentümer will sich nicht selbst mit Mietern, Hauswart und Behörden ab-

geben

(Aufzählung ist nicht abschliessend)

c) Welches sind die Aufgaben und Tätigkeiten des Auftragnehmers bei der Bewirtschaf-tung von Mietliegenschaften? Nennen Sie mindestens sechs. (je 0,25 Punkte; Total 1,5 Punkte)

- Mietzins- und Nebenkosteninkasso

- Kündigungsbearbeitung

- Insertion

- Mietverträge abschliessen

- Wohnungsabnahmen und -übergaben

- Kontakt mit Mietern

- Überwachung der Hausordnung

- Mietzinse überprüfen

- Nebenkostenabrechnungen

mögliche Punktzahl

4

erreichte Punktzahl

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- Regelmässige Liegenschaftskontrolle

- Anordnen/Überwachen von Reparaturen, Unterhaltsarbeiten

- Rechnungskontrolle und Zahlung

- Heizöl: Stand überwachen und Öl einkaufen

- Hauswart anstellen, instruieren und überwachen

- notwendige Serviceverträge und Versicherungspolicen abschliessen

- Liegenschaftsbuchhaltung, Jahresabschluss

- Budgetierung der Kosten

(Aufzählung ist nicht abschliessend)

d) Zuletzt möchte Herr Bärtschi erfahren, ob es möglich ist, den Bewirtschaftungsvertrag

nach drei Monaten zu kündigen, falls er mit Ihrer Arbeit unzufrieden wäre. Der Bewirt-

schaftungsvertrag würde mit einer jährigen Mindestdauer abgeschlossen werden.

Kann Ihnen Herr Bärtschi bei Unzufriedenheit den Auftrag nach drei Monaten schon

entziehen? Belegen Sie Ihre Antwort unter Angabe des relevanten Gesetzesartikels.

(je 0,25 Punkte; Total 0,5 Punkte)

X JA NEIN

Gesetzesartikel: OR Art. 404

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Lösung Nr. 9

Leistungsziel Nr. 1.7.5.2: Rechte und Pflichten beim Mietvertrag

Ausgangslage:

Im Zusammenhang mit dem Mietvertragsabschluss hat die neue Mieterin, Frau Eva Hänni,

Fragen über die Rechte und Pflichten beim Mietvertrag.

Aufgabe:

Frau Hänni möchte zu einigen Pflichten ein Beispiel als Erklärung haben. Ergänzen Sie

folgende Pflichten mit je einem Beispiel, welches die Pflicht umschreibt. (je 1 Punkt; Total

3 Punkte)

Sorgfaltspflicht:

- Mieter darf der Mietsache nicht absichtlich einen schweren Schaden zufügen.

- Mieter lüftet jeden Tag richtig, damit sich kein Schimmel in der Wohnung

bildet.

- Der Mieter muss die Mietsache sorgfältig gebrauchen.

(Aufzählung ist nicht abschliessend)

Duldungspflicht:

- Der Mieter muss Arbeiten an der Sache dulden, wenn sie zur Beseitigung von

Mängeln oder zur Behebung oder Vermeidung von Schäden notwendig sind.

- Der Mieter muss dem Vermieter den Zutritt gestatten für den Unterhalt, den

Verkauf oder die Wiedervermietung.

(Aufzählung ist nicht abschliessend)

Rücksichtnahmepflicht:

- Mieter muss auf die Hausbewohner und Nachbarn Rücksicht nehmen.

- Mieter muss die Nachtruhe einhalten.

- Mieter darf nicht den ganzen Tag laut musizieren.

(Aufzählung ist nicht abschliessend)

mögliche Punktzahl

3

erreichte Punktzahl

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Lösung Nr. 10

Leistungsziel Nr. 1.7.5.4: Untermiete

Ausgangslage:

Ihr langjähriger Mieter, Herr Max Fröhlich, plant einen 6-monatigen Auslandaufenthalt.

Während dieser Zeit möchte er seine 2-Zimmerwohnung möbliert untervermieten. Dazu hat

er Fragen.

Aufgaben:

a) Herr Fröhlich möchte wissen, ob er Ihre Zustimmung für die Untervermietung braucht. Belegen Sie Ihre Antwort unter Angabe des relevanten Gesetzesartikels. (je 0,25 Punk-te; Total 0,5 Punkte) X JA NEIN

Gesetzesartikel: OR Art. 262

b) Unter welchen Voraussetzungen kann der Vermieter die Untermiete verweigern? Nen-nen Sie drei. (je 0,5 Punkte; Total 1,5 Punkte)

- Der Mieter weigert sich, dem Vermieter die Bedingungen der Untermiete

bekanntzugeben.

- Die Bedingungen der Untermiete im Vergleich zu denjenigen des

Hauptmietvertrages sind missbräuchlich.

- Dem Vermieter entstehen aus der Untermiete wesentliche Nachteile.

c) Die 2-Zimmerwohnung von Herr Fröhlich kostet CHF 1'050.00 (inkl. Nebenkosten) pro

Monat. Ihr Mieter fragt Sie an, ob es möglich sei, die möblierte Wohnung für CHF 1'100.00 pro Monat unter zu vermieten? Begründen Sie Ihre Antwort. (je 0,25 Punkte; Total 0,5 Punkte)

X JA NEIN

Begründung: Da die Wohnung möbliert ist, ist der Mehrmietzins von CHF 50.00

nicht missbräuchlich.

d) Zuletzt möchte Herr Fröhlich wissen, wer Ihnen gegenüber für die Mietzinse in seiner

6-monatigen Abwesenheit haftet. Begründen Sie Ihre Antwort. (je 0,25 Punkte; Total

0,5 Punkte)

X Hauptmieter Untermieter

Begründung: Der Hauptmieter haftet gegenüber dem Vermieter und der

Untermieter haftet gegenüber dem Hauptmieter.

mögliche Punktzahl

4

erreichte Punktzahl

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e) Nennen Sie, aus der Sicht des Vermieters, je einen Vor- und einen Nachteil im

Zusammenhang mit der Untermiete. (je 0,5 Punkte; Total 1 Punkt)

Vorteile:

- Kein Leerstand des Mietobjektes

- Weniger Wohnungsübergaben/-abnahmen

- Anwesenheit in Objekt, kann melden, falls ein Schaden/Mangel entsteht

(Aufzählung ist nicht abschliessend)

Nachteile:

- Übermässige Beanspruchung des Mietobjektes

- Kontrolle des Inhalts des Untermietvertrages – Mehraufwand

- Mietzinsausstand, da Untermieter ev. nicht bezahlt

(Aufzählung ist nicht abschliessend)

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Lösung Nr. 11

Leistungsziel Nr. 1.7.5.6: Sicherheitsleistung

Ausgangslage:

Bei der Wohnungszusage hat Ihr zukünftiger Mieter, Herr Sommer, einige Fragen im

Zusammenhang mit der Sicherheitsleistung.

Aufgaben:

a) Herr Sommer möchte von Ihnen wissen, welche verschiedenen Sicherheitsleistun-

gen im Zusammenhang mit Mietobjekten vorkommen? Nennen Sie zwei. (je 0,25

Punkte; Total 0,5 Punkte)

- Mietkaution bei Bank

- Bankgarantie

- Versicherungsgarantie

- Swisscaution

- Solidarhaftung von Eltern oder anderen Personen etc.

b) Nennen Sie die Höchstgrenze der Sicherheitsleistungen nach Mietrecht. (je 0,25

Punkte; Total 0,5 Punkte)

Bei Wohnräumen: 3 Mietzinse

Bei Geschäftsräumen: unbegrenzt

c) Wird die maximale Höchstgrenze mit Brutto- oder Nettomieten gerechnet? (0,25

Punkte)

Bruttomietzins

d) Für welche Zwecke kann der Vermieter die Sicherheitsleistung verwenden? Nennen

Sie drei Gründe. (je 0,25 Punkte; Total 0,75 Punkte)

- Mietsache wurde beschädigt

- Mieter hat Mietzinsausstände

- Reparaturen zulasten Mieter

- Saldo Nebenkostenabrechnung

e) Welche zwei Voraussetzungen müssen für die Erstellung der Mietkaution (Sicherheit

in Geld) gegeben sein? (je 0,25 Punkte; Total 0,5 Punkte)

- Sicherheitsleistung muss bei einer Bank hinterlegt werden

- Konto bei der Bank muss auf den Namen des Mieters lauten

mögliche Punktzahl

4

erreichte Punktzahl

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f) Nennen Sie die drei gesetzlichen Möglichkeiten der Freigabe der Mietkaution. (je 0,5

Punkte; Total 1,5 Punkte)

- Zustimmung beider Parteien

- Rechtskräftiger Zahlungsbefehl oder ein rechtskräftiges Gerichtsurteil ist

vorhanden

- Der Vermieter hat innert einem Jahr nach Beendigung des Mietverhältnisses

keinen rechtlichen Anspruch gegenüber dem Mieter geltend gemacht, so

kann dieser von der Bank die Rückerstattung verlangen.

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Lösung Nr. 12

Leistungsziel Nr. 1.7.6.3: Monatliche Lohnabrechnung

Ausgangslage:

Michaela Otter, geboren am 28. April 1946 arbeitet gelegentlich im Betrieb ihres Sohnes

mit (Otti AG). Sie leistet die Stunden auf Abruf und wird entsprechend im Stundenlohn

entschädigt.

Aufgaben:

Michaela Otter hat sich am Wochenende mit ihrem Sohn verkracht. Nun befürchtet sie,

dass er sie bei der letzten Lohnabrechnung nicht richtig entschädigte. Sie zeigt Ihnen da-

her ihre aktuelle Lohnabrechnung und hat ein paar Fragen an Sie.

Lohnart Basis Prozent/

Ansatz Lohn/Spesen Abzüge

Bruttolohn 54 Std. 41 CHF 2'214.00

Spesen CHF 120.00

AHV/IV/EO CHF 814.00 5,15% CHF 41.95

ALV 0

NBU CHF 2'214.00 2% CHF 44.30

BVG 0

Nettolohn CHF 2'247.75

a) Frau Otter versteht nicht, was in der Zeile des Bruttolohns, in der Spalte

Prozent/Ansatz, die „41“ bedeuten. Erklären Sie es ihr. (0,5 Punkte)

Franken-Ansatz pro Stunde

b) Erklären Sie Frau Otter, weshalb als Basis für die Berechnung der AHV/IV/EO

CHF 814.00 dienen. (0,5 Punkte)

CHF 1‘400 Freibetrag pro Monat

c) Weshalb wird Frau Otter keine ALV abgezogen? (0,5 Punkte)

im Pensionsalter

mögliche Punktzahl

3

erreichte Punktzahl

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d) Was bedeutet NBU? Nennen Sie 3 mögliche Leistungen. (je 0,25 Punkte; Total 1

Punkt)

Begriff NBU: Nichtbetriebsunfall Versicherung

3 mögliche Leistungen:

Taggeld

Rente

Hilflosenentschädigung

Pflegeleistungen (medizinische Behandlung, Medikamente, Hilfsmittel,

Rettungskosten, Medizinische Rehabilitation

e) Weshalb wurde Frau Otter kein BVG abgezogen? (0,5 Punkte)

Lohn zu klein (Koordinationsabzug), resp. aufgrund Pensionsalter

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Lösung Nr. 13

Leistungsziel Nr. 1.7.6.4: Lohnausweis/Lohndeklaration

Ausgangslage:

Sie haben sich während Ihrer Ausbildung intensiv mit dem Lohnausweis beschäftigt. Das

weiss auch Ihr Onkel, der sich vor 2 Jahren selbständig gemacht hat und nun ein paar

Mitarbeiter anstellen konnte. Er ist ein vorausschauender Mann und macht sich bereits

für die Jahresdeklaration 2013 bzw. für den Lohnausweis 2013 ein paar Gedanken.

Aufgaben:

Geben Sie Ihrem Onkel Auskunft zu folgenden Fragen, benützen Sie hierfür die beiliegende

„Wegleitung zum Ausfüllen des Lohnausweises“:

a) Er offeriert seinen Mitarbeitern jeden Tag zum Znüni ein Gipfeli und zum Zvieri einen Nussgipfel. Den ganzen Tag über können die Mitarbeiter zudem gratis Kaffee, Tee und Mineral trinken. Muss er diese Pausenverpflegung auf dem Lohnausweis dekla-rieren? (1 Punkt sofern inklusive Begründung)

Ja X Nein

Begründung: nur Hauptmahlzeiten (Frühstück, Mittagessen, Abendessen) sind

anzugeben.

b) Ihr Onkel fährt einen Geschäftswagen und hat gelesen, dass man im Lohnausweis

das Feld F (unentgeltliche Beförderung zwischen Wohn- und Arbeitsort) anzukreuzen

hat, wenn man den Privatanteil Geschäftswagen versteuert. Weshalb ist das so? (0,5

Punkte)

- Durch das Ankreuzen des Feldes F bestätigt der Arbeitgeber, dass dem

Arbeitnehmer für den Arbeitsweg keine Kosten entstehen

- mit dem Privatanteil wird der Nutzwert des Autos für die private Verwendung

ohne Arbeitsweg abgegolten

- es können keine Kosten für den Arbeitsweg abgezogen werden.

(eine Antwort reicht)

c) Der unter b) erwähnte Geschäftswagen kostete in der Anschaffung CHF 50‘000 (exkl.

MWST). Wieviel muss pro Monat als Privatanteil deklariert werden? Berechnen Sie.

(0,5 Punkte)

0.8% von CHF 50‘000 = CHF 400 pro Monat

mögliche Punktzahl

3

erreichte Punktzahl

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5. Juni 2013 Seite 20 von 33

d) Einer seiner Mitarbeiter heiratete am 9. Mai 2013. Er schenkte dem Brautpaar einen Essensgutschein über CHF 600, einlösbar im Hotel Hirschen. Muss er dieses Ge-schenk im Lohnausweis 2013 aufführen? (1 Punkt sofern inklusive Begründung)

X Ja Nein

Begründung: Naturalgeschenke (z.B. Gutscheine) über CHF 500 pro Ereignis sind

zu deklarieren

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5. Juni 2013 Seite 21 von 33

Lösung Nr. 14

Leistungsziel Nr. 1.7.3.5: Jahresabschluss

Ausgangslage:

Ihre Kundin, die Hausboot AG, verleiht Schiffszubehör für die Boote Penichette und Clas-

sic Star. Die Hausboot AG führt ihre Buchhaltung unterjährig ohne Hilfe Dritter. Ihr Treu-

handbüro wird jedoch jeweils beim Jahresabschluss zur Unterstützung beizogen. Nun

steht eine solche Abschlussunterstützung an.

Probebilanz per 31.12.2012 (in TCHF) vor Abschlussbuchung:

Soll Haben

Aktienkapital 2‘000

Bank 456

Debitoren 1‘224

Delkredere 3

Gesetzliche Reserven 0

Verlustvortrag 150

Hypothek 600

Immobilienaufwand 58

Immobilienertrag 68

Liegenschaft 1‘120

Personalaufwand 85

Transitorische Passiven 0

Warenaufwand 666 66

Warenbestand 130

Warenertrag 44 1‘144

Wertberichtigung Liegenschaft 72

Wertschriften 200 154

Wertschriftenertrag 26

Aufgaben:

Verbuchen Sie die folgenden Geschäftsvorfälle. Benützen Sie dazu die vorgegebenen

Konti der Probebilanz. Falls ein Konto aus der Probebilanz nicht ersichtlich ist, dann

wählen Sie ein sinnvolles gemäss KMU-Kontoplan. (je 1 Punkt (sofern Buchungssatz

UND Betrag korrekt); Total 6 Punkte)

1. Die voraussichtlichen Verluste auf den Forderungen werden auf 5 geschätzt

Debitorenverluste / Delkredere 2

2. Auf der Liegenschaft sind 5% vom Anschaffungswert abzuschreiben

Abschreibung / WB Liegenschaft 56

3. Der Kurswert der Wertschriften beläuft sich auf 55

Wertschriften / Wertschriftenertrag 9

mögliche Punktzahl

6

erreichte Punktzahl

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5. Juni 2013 Seite 22 von 33

4. Der aufgelaufene Hypothekarzins beläuft sich per 31.12. auf 6

Immobilienaufwand / TP 6

5. Guten Kunden wurde anfangs 2013 ein Umsatzbonus (Basis Warenbezüge im 2012) von 20 vergütet.

Warenertrag / TP 20

6. Am Jahresende 2012 betrug der Warenbestand bewertet zu Einstandspreisen 210. Auf den Vorräten ist eine stille Reserve von 1/3 des Einstandspreises zu bilden.

Warenbestand / Warenaufwand 10

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5. Juni 2013 Seite 23 von 33

Lösung Nr. 15

Leistungsziel Nr. 1.7.3.6: Gewinnverteilung

Ausgangslage:

Die Hausboot AG hat in den letzten Jahren Verluste ausgewiesen, sodass die Reserven

aufgelöst und ein Verlustvortrag von CHF 150‘000 ausgewiesen wurde. Im Jahr 2012

bzw. nach Vornahme der Abschlussbuchungen gemäss Aufgabe 14 konnte erstmals seit

langem wieder ein Reingewinn erwirtschaftet werden. Dieser erlaubt dem Verwaltungs-

rat, der Generalversammlung eine Gewinnverteilung vorzuschlagen.

Aufgabe:

Erstellen Sie einen übersichtlichen Gewinnverteilungsplan und berechnen Sie, wie hoch

der auszuweisende Gewinn der Hausboot AG sein muss. (pro Zeile 0,25 Punkte; Total 1

Punkt).

Der Verwaltungsrat schlägt folgende Gewinnverteilung vor:

1. Beseitigung des Verlustvortrages der Vorjahre

2. Bildung einer gesetzlichen Reserve von CHF 60‘000

3. Dividendenausschüttung von 5% (Berechnungsgrundlage siehe Aufgabe 14)

4. Der Gewinnvortrag soll neu CHF 35‘000 betragen.

Gewinnverteilungsplan:

Verlustvortrag Vorjahre CHF 150‘000

Reservenzuweisung CHF 60‘000

Dividende 5% CHF 100‘000

Neuer Gewinnvortrag CHF 35‘000

Auszuweisender Reingewinn: CHF 345‘000

mögliche Punktzahl

1

erreichte Punktzahl

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5. Juni 2013 Seite 24 von 33

Lösung Nr. 16

Leistungsziel Nr. 1.7.3.3: Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung

Ausgangslage:

Die Rabbit GmbH wird demnächst ihre Geschäftstätigkeit aufnehmen. Sie beabsichtigt

die Produktion exklusiver (vergoldeter) Osterhasen. Da sie aufgrund des besonderen

Produkteangebots kaum über viele Kunden und Lieferanten verfügen wird, beabsichtigt

sie die Führung einer Offen-Posten-Buchhaltung.

Aufgabe:

Kreuzen Sie bei folgenden Aussagen an, ob diese richtig oder falsch sind. (je 0,25 Punk-

te; Total 2 Punkte)

richtig falsch

1 Den Kunden zugestellte Rechnungen werden vorerst nicht

gebucht

X

2 Eine Kopie der verschickten Rechnungen werden bis zur

Zahlung in einem besonderen Ordner/Mäppli aufbewahrt

X

3 Erst wenn bei der Bezahlung ein Rabatt/Skonto abgezogen

wird, wird eine Buchung vorgenommen

X

4 Die Konti werden im Fachjargon „schlafende“ Konti genannt X

5 Beim Abschluss der Buchhaltung werden die Beträge der

Guthaben addiert um den Endbestand im Debitorenkonto

zu erhalten

X

6 Wenn sich die Bestände im Kreditorenkonto aus Warenein-

käufen verändert haben, so sind folgende 2 Fälle bzw. Bu-

chungen zu unterscheiden:

Zunahme des Kreditorenbestandes: Warenaufwand / Kredi-

toren

Abnahme des Kreditorenbestandes: Kreditoren / Warener-

trag

X

7 Warenentnahmen, die nicht bezahlt werden (z.B. für Wer-

bezwecke) müssen trotzdem gebucht werden

X

8 Von Kreditoren erhaltene Rechnungen werden vorerst nicht

gebucht

X

mögliche Punktzahl

2

erreichte Punktzahl

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5. Juni 2013 Seite 25 von 33

Lösung Nr. 17

Leistungsziele

Nr. 1.7.4.1: Bundessteuer

Nr. 1.7.4.2: Direkte/Indirekte Steuern

Nr. 1.7.4.3: Steuererklärung für natürliche Personen

Nr. 1.7.4.4: Mehrwertsteuerpflicht

Ausgangslage:

Herr Roger Köppel, Verleger der Zeitschrift „Global Monat“, ist immer wieder erstaunt, wie-

viele Steuern in seinem Unternehmen anfallen. Er kommt diesbezüglich mit folgenden Fra-

gen auf Sie zu.

Aufgaben:

a) Nennen Sie zwei Hauptaufgaben eines Steuersystems. (je 0,25 Punkte; Total 0,5 Punkte)

Deckung des Finanzbedarfs (0,25)

Verteilung des Einkommens aus sozialpolitscher Sicht (0,25)

Anpassung der Steuerlast an die Wirtschaftslage (0,25)

Durchsetzung des Steuersystems (0,25)

(Aufzählung nicht abschliessend)

b) In der Tabelle finden Sie diverse Kosten von unselbständig Erwerbenden. Ordnen Sie diese durch Ankreuzen richtig ein. (je 0,25 Punkte; Total 2 Punkte)

Kosten

Gewinnungskosten

(steuerlich abziehbar)

Lebenshaltungskosten

(steuerlich nicht ab-

ziehbar)

Fahrtkosten (ÖV) zur

Arbeit

x

Fahrzeugkosten allg.

x

direkte Bundessteuer

x

Heizölkosten

x

Weiterbildungskosten

x

Kleider / Schuhe

x

Pensionskassenbeiträge

x

Essenspauschale in der

Mittagspause

x

mögliche Punktzahl

6

erreichte Punktzahl

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5. Juni 2013 Seite 26 von 33

c) Nennen Sie vier Beispiele für die von der Mehrwertsteuer «ausgenommenen» Tätigkei-

ten. (je 0,5 Punkte; Total 2 Punkte)

- Behandlungen im Spitalbereich

- Behandlung durch Ärzte / Zahnärzte, usw.

- Kranken-, Verletzten- und Invalidentransporte

- Umsätze von Einrichtungen der Sozialfürsorge

- Umsätze im Bereich Kultur- und Bildungsförderung

- Schulungsleistungen

- Sämtliche dem Publikum direkt erbrachten kulturellen Leistungen

- Im eigenen Betrieb gewonnene Produkte der Urproduktion

- Sportliche Anlässe

- Versicherungs- und Rückversicherungsumsätze

- Umsätze im Geld- und Kapitalverkehr

- Überlassung von Grundstücken zum Gebrauch oder zur Nutzung

- Kauf/Verkauf sowie Vermietung und Verpachtung von Immobilien (Aufzählung nicht abschliessend)

d) Welches ist der wesentliche Unterschied zwischen ausgenommenem und befreitem Umsatz gemäss Art. 21ff MWSTG? (1 Punkt)

Beim ausgenommenen Umsatz gem. Art. 21 MWSTG ist kein Vorsteuerabzug möglich (0,5 Punkte), während dem beim befreiten Umsatz gem. Art. 23 (in der Regel Exportleistungen) der Vorsteuerabzug geltend gemacht werden kann. (0,5 Punkte)

e) Wie viele Tage nach Zustellung der Steuererklärung kann jemand eine rechtsgültige

Einsprache erheben? (0,5 Punkte)

Ist die steuerpflichtige Person mit dem Resultat nicht einverstanden, kann sie innert 30 Tagen seit Zustellung Einsprache erheben.

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5. Juni 2013 Seite 27 von 33

Lösung Nr. 18

Leistungsziele

Nr. 1.7.7.1: Betreibungsarten

Nr. 1.7.7.3: Pfändung

Nr. 1.7.7.5: Ablauf Betreibungen

Nr. 1.7.7.6: Betreibung auf Pfändung versus Konkurs

Ausgangslage:

Ihr Kunde „Konstrukta AG“, Baustrasse 12, 3000 Bern, hat trotz Mahnung vom 10. Mai

2013 die Rechnung über CHF 2‘100.00, datiert vom 5. Februar 2013, bis heute nicht

beglichen. Die Holzlieferung erfolgte am 7. Januar 2013.

Aufgaben:

a) Sie sind Buchhalter von der Firma „Holz AG“ Holzstrasse 5, 8000 Zürich und ent-

schliessen sich, den Schuldner zu betreiben. Füllen Sie das beiliegende Betrei-

bungsbegehren (siehe nächste Seite) korrekt aus. (2 Punkte)

b) Um welche Betreibungsart handelt es sich bei der Betreibung gegen die „Konstrukta

AG“? Begründen Sie Ihre Antwort. (je 0,5 Punkte; Total 1 Punkt)

Betreibungsart: Konkurs

Begründung: Schuldner ist im HR eingetragen

c) Sie überlegen sich, welche Betreibungshandlungen während den Betreibungsferien

nicht durchgeführt werden dürfen. Zählen Sie zwei Handlungen auf. (je 1 Punkt; Total

2 Punkte)

Zustellung des Zahlungsbefehls

Rechtsöffnung, Pfändung, Ausstellung eines Verlustscheins

d) Welche Möglichkeiten hat die Konstrukta AG nach Erhalt des Zahlungsbefehls? Nen-

nen Sie zwei. (je 0,5 Punkte; Total 1 Punkt)

Rechtsvorschlag

Bezahlung der Forderung

Nichts machen

e) Ihr Schuldner ist der Meinung, dass die Forderung zu Unrecht eingefordert wurde. Wer

entscheidet im Streit zwischen Gläubiger und Schuldner, ob die Forderung zu Recht

besteht? (1 Punkt)

Richter

mögliche Punktzahl

7

erreichte Punktzahl

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Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2013 / Serie 1 – E-Profil - LÖSUNGEN Berufspraktische Situationen und Fälle

5. Juni 2013 Seite 28 von 33

Betreibung Nr.

Eingang am

Betreibungsbegehren

An das Betreibungsamt der Gemeinde Bern (0,25 Punkte) Kanton Bern

Schuldner (Vollständiger Name / Eingetragener Firmenname und genaue Adresse)

Konstrukta AG, Baustrasse 12, 3000 Bern (0,25 Punkte)

Ehegatte (Name, Vorname, genaue Adresse, Güterstand)

Gläubiger (Name, Vorname und genaue Adresse)

Holz AG, Holzstrasse 5, 8000 Zürich (0,25 Punkte)

Post- oder Bankkonto:

Allfälliger Bevollmächtigter des Gläubigers (Name, Vorname, und genaue Adresse)

Post- oder Bankkonto:

Forderungssumme: CHF 2'100.-- nebst Zins zu 5 % seit 10. Mai 2013

(je 0,25 Punkte; Total 0,75 Punkte)

Forderungsurkunde und deren Datum: wenn keine Urkunde vorhanden, Grund der Forderung

Holzlieferung vom 7. Januar 2013, Rechnung vom 5. Februar 2013, Mahnung 10. Mai 2013 (je 0.25 Punkte für Holzlieferung & Rechnung, Mahnung anstelle von Rechnung gelten lassen)

Allfällige weitere Bemerkungen

Betrag des vom Gläubiger geleisteten Kostenvorschusses CHF (bitte Rechnung)

Vorschuss geleistet (das Nichtzutreffende ist zu streichen) - bar bezahlt - durch Überweisung auf das Post- oder Bankkonto des Betreibungsamtes Begehren unterschrieben von: Anwaltsbüros, Vertreter mit und ohne Auftrag bedeutet: Wir leisten Kostengutsprache.

Ort und Datum Unterschrift des Gläubigers oder seines Vertreters

………………………………………………………….. (Eigenhändige Unterschrift des Gläubiger/Vertreters)

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5. Juni 2013 Seite 29 von 33

Lösung Nr. 19

Leistungsziel Nr. 1.7.2.4: Aktionär

Ausgangslage:

Während Ihrer Lehrzeit in einem Treuhandunternehmen gehörte es auch zu Ihren Aufga-

ben, Aktionäre von KMU, - oft Familienbetriebe -, zu beraten. Immer wieder tauchten da-

bei Fragen in Zusammenhang mit Rechten und Pflichten sowie Haftungsrisiken der Aktio-

näre auf.

Aufgaben:

a) Nennen Sie fünf Rechte eines Aktionärs. (je 0,5 Punkte; Total 2,5 Punkte)

Anspruch auf Dividende

Recht auf Teilnahme an der Generalversammlung

Stimm- und Wahlrecht

Informationsrecht (Geschäftsbericht, Revisionsbericht)

Recht auf Bezug neuer Aktien

Anspruch auf allfälligen Liquidationserlös

b) Sie finden in der unten stehenden Tabelle verschiedene Aussagen zu den Pflichten

eines Aktionärs. Kreuzen Sie jeweils an, ob die Behauptung richtig oder falsch ist.

(je 0,5 Punkte; Total 2,5 Punkte )

Nr. Aussage richtig falsch

1 Jeder Aktionär ist in der Schweiz verpflichtet, an

der GV teilzunehmen, sofern er mehr als 10% der

Aktien besitzt.

X

2 Deckt das Eigenkapital weniger als 50% der kurz-

fristigen Forderungen, so ist der Aktionär zu ent-

sprechenden Nachschusszahlungen verpflichtet

(OR-Gesetz).

X

3 Der Aktionär hat den Wert der Aktie als Einkom-

men zu versteuern.

X

4 Die vom Aktionär übernommenen (gezeichneten

Aktien) müssen einbezahlt werden.

X

5 Dividendenzahlungen an Aktionäre sind in der

Schweiz und dem Fürstentum Lichtenstein steu-

erbefreit.

X

c) Erklären Sie in einem Satz das Haftungsrisiko eines Aktionärs. (1 Punkt)

Das Risiko des Aktionärs beschränkt sich auf den Geldbetrag, der beim Ak-

tienkauf ausgegeben wurde (Aktienpreis zuzüglich Kommissionen und Spe-

sen).

mögliche Punktzahl

7

erreichte Punktzahl mögliche Punktzahl

6

erreichte Punktzahl

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5. Juni 2013 Seite 30 von 33

Lösung Nr. 20

Leistungsziele Nr. 1.7.8.1: Güterstand Nr. 1.7.8.2: Güterrechtliche Auseinandersetzung

Ausgangslage:

Herr Yves Bender heiratete Franca im Jahre 1980. Zusammen gründeten sie die Aktien-gesellschaft YBF AG mit einem Startkapital von CHF 100'000. Später erwarben sie ge-meinsam die Liegenschaft D und Frau Bender erbte die Mietliegenschaft E. Da der Ehemann kürzlich verstarb, gelangte man an Sie, als Treuhandberater die Aufteilung des Vermögens vorzunehmen. Am Todestag präsentiert sich die Vermögenslage wie folgt:

Bilanz der YBF AG Aktiven Passiven

CHF CHF

Liquidität 20‘000 Kreditoren 10‘000

Debitoren 30‘000 Hypothekarschuld 50‘000

Maschinen 50‘000 Kapital und Reserven 140‘000

Immobilien 100‘000

TOTAL 200‘000 200‘000

Aufgaben:

a) Sie nehmen die güterrechtliche Auseinandersetzung vor. Nennen Sie die drei ge-setzlich möglichen Güterstände. (je 0,25 Punkte pro Güterstand; Total 0,75 Punkte)

Errungenschaftsbeteiligung Gütertrennung Gütergemeinschaft

b) Wie heisst der ordentliche Güterstand? (0,25 Punkte) Errungenschaftsbeteiligung

Andere Vermögenswerte CHF

Bank-Konti 120’000

Anlagefonds 100’000

Liegenschaft D 400’000

./. Hypothek Liegenschaft D 200’000

Mietliegenschaft E 600’000

100 Aktien zu je nominal CHF 1‘000 der YBF AG

mögliche Punktzahl

6

erreichte Punktzahl

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Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2013 / Serie 1 – E-Profil - LÖSUNGEN Berufspraktische Situationen und Fälle

5. Juni 2013 Seite 31 von 33

c) Berechnung der Anteile jedes einzelnen Ehegatten gemäss ordentlichem Güterstand (je 0,5 Punkte pro korrekte Zeile; Total 3,5 Punkte)

Bezeichnung des Vermögensteils Ehemann

CHF

Ehefrau

CHF

Bank-Konti 60‘000 60‘000

Anlagefonds 50‘000 50‘000

Liegenschaft D 200‘000 200‘000

Hypothek Liegenschaft D -100‘000 -100‘000

Mietliegenschaft E - 600‘000

Aktien YBF SA 70‘000 70‘000

TOTAL 280‘000 880‘000

d) Wie hoch beläuft sich die Erbmasse (Nachlass)? (0,5 Punkte) CHF 280‘000 (Folgefehler bepunkten) e) Die beiden Kinder sind erbberechtigt. Wie hoch ist der Betrag an der Erbschaft des

Vaters für jedes der beiden Kinder? (1 Punkt) CHF 280‘000 * 50% =140‘000/2 = 70‘000 für jeden der beiden (Folgefehler be-

punkten)

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5. Juni 2013 Seite 32 von 33

Lösung Nr. 21

Leistungsziele Nr. 1.7.1.2: Pflichten Treuhänder / Immobilien-Treuhänder Nr. 1.7.1.3: Aufgabengebiet Treuhänder / Immobilien-Treuhänder Nr. 1.7.1.4: Berufsverbände / Weiterbildung Treuhänder / Immobilien-Treuhänder

Ausgangslage :

Am Ende Ihrer Lehrzeit kommen Sie zum Schluss, dass Sie von der damals getroffenen Berufswahl überzeugt sind. Sie möchten den eingeschlagenen Weg weiter führen. Um von der grossen Erfahrung Ihres Chefs zu profitieren, stellen Sie ihm während eines Ge-sprächs verschiedene Fragen:

Aufgaben:

a) Welche Weiterbildungen mit anerkannten Abschlüssen werden von Ihren Berufsver-bänden empfohlen? Nennen Sie je zwei. (je 0,25 Punkte; Total 1 Punkt) Treuhand : Immobilien : Treuhänder/in mit eidg. FA Liegensch.bewirtschafter mit eidg.

FA Dipl. Treuh.experte/in Immobilienbewerter/in mit eidg. FA Dipl. Steuerexperte/in Immobilienvermarkter/in mit eidg.

FA Dipl. Wirtschaftsprüfer/in Immobilienentwickler/in mit eidg.

FA Dipl. Immobilien-Treuhänder/in (Aufzählung nicht abschliessend)

b) Diese Berufsverbände erlassen für ihre Mitglieder auch Standesregeln. Nennen Sie deren vier. (je 0,5 Punkte; Total 2 Punkte) Sorgfaltspflicht Loyalität Vertrauensverhältnis Einhaltung einheitlicher Grundsätze für die Berufsausübung Berufsgeheimnis Verantwortung Pflicht anvertraute Dokumente wieder zurück zu geben Faires Verhalten unter Mitgliedern (Aufzählung nicht abschliessend)

mögliche Punktzahl

5

erreichte Punktzahl

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Kaufmännische Lehrabschlussprüfung 2013 / Serie 1 – E-Profil - LÖSUNGEN Berufspraktische Situationen und Fälle

5. Juni 2013 Seite 33 von 33

c) Welchem Bereich werden die nachstehend aufgeführten Tätigkeiten hauptsächlich zu-

geordnet? Kreuzen Sie das zutreffende Feld an. (je 0,25 Punkte; Total 2 Punkte)

Aufgaben Treuhand Immobilien-Treuhand

Unternehmensberatung für KMU X

Vermarktungskonzept X

Steuerrekurs an das Bundesgericht X

Erstellen eines Mietvertrags für eine Pri-vatperson

X

Schätzung/Bewertung einer Wohn- und Geschäftsliegenschaft

X

Immobilienvermittlung für eine Privatper-son

X

Mehrwertsteuerabrechnung X

Revision einer börsenkotierten Gesell-schaft

X