September 2017September 2017Informationen und Nachrichten für die Mitglieder des SLVLOGISTIKIMPULSE

KOMPAKT

LOGISTIKIMPULSE

Themen dieser Ausgabe

Hans-Georg Maas übernimmt Staffelstab von Peter Plank

Samuel Gross ist der Young Logistic 2017

Fachreihe „Fachwissen für Spedi-tions- und Logistikkaufleute“

Akuter Fahrermangel gefährdet Versorgungssicherheit

Kostenfreies Spezialseminar zum Thema Nachhaltigkeit

Termine

Barthelmess Transport GmbH, Hainburg

CTL CARGO TRANS LOGISTIK AG, Homberg/Efze

METRO LOGISTICS Germany GmbH, Kirchheim an der Weinstraße

National Air Cargo (Deutschland) GmbH, Frankfurt/M.

Raven Logistic GmbH, Biebesheim

S & S Transport GmbH, Rodgau

SecAnim Südwest GmbH, Rivenich

Neue SLV-Mitglieder

Terminkalender

24./25. Oktober 2017 Erfolgreiche Preisgespräche durch attraktive Preismodelle

26./27. Oktober 2017 Der Disponent als Drehscheibe zwischen Kunden und Kollegen

08. November 2017 Nachhaltigkeitsmanagement in der Logistik

Impressum • Kontakt

SLV – Speditions- und Logistikverband Hessen/Rheinland-Pfalz e. V.Eschborner Landstraße 42–5060489 Frankfurt a. M.Tel. 069 970 811 – 0www.slv-spediteure.deinfo@slv-spediteure.de

Im vorliegenden Magazin wurde zugunsten der leich-teren Lesbarkeit bei geschlechtsbezogenen Formulie-rungen – soweit nicht anders angegeben – in der Regel die männliche Form verwendet. Die Angaben beziehen sich gleichwohl auf beide Geschlechter.

Beilagen:Flyer Fachreihe, 42. Auflage

Mit freundlicher Unterstützung der

KCN GmbH, Holzmaden

Neue Kooperationsmitglieder

Mitglieder beschließen moderate Beitragsanpassung ab 2018

Hans-Georg Maas übernimmt Staffelstab von Peter PlankMit großer Mehrheit wählten die Mitglieder des Spe-ditions- und Logistikverbandes Hessen/Rheinland-Pfalz e. V. (SLV) auf dem diesjährigem Speditions- und Logistiktag Hans-Georg Maas (62), Editrans (Offen-bach) zum Nachfolger von Peter Plank als Vorstands-vorsitzenden des SLV. Während mit Peter Plank und Bernd Jordan zwei Vorstandsmitglieder nach 13 ge-meinsamen Jahren in Ehren verabschiedet wurden, rückte Daniel Hensel (47), Hensel Logistik (Mainz) als neues Mitglied in den SLV-Vorstand auf.

„Ich freue mich auf die neue Aufgabe und wer-de gemeinsam mit den anderen Vorständen mein ganzes Engagement dafür einsetzen, die Rahmen-bedingungen für die Speditionsbranche in Hessen und Rheinland-Pfalz zu verbessern“, erläuterte Hans Georg-Maas, der seit 2011 dem SLV-Vorstand an-gehört und bereits seit vielen Jahren verschiedene Ehrenämter im Speditionsverband ausübt, so auch den Vorstandsposten im gemeinsamen Arbeitgeber-verband, der Vereinigung des Verkehrsgewerbes in Hessen.

Als weitere Mitglieder des Vorstandes wurden Christian Eichmeier (Contargo Rhein-Main, Frankfurt), Volker Oesau (DHL Global Forwarding, Frankfurt) und Michael Peters (Intertrans, Ludwigshafen) wiederge-wählt.

„Die Herausforderungen in unserer Branche sind, angefangen vom Fachkräftemangel über die Di-gitalisierung und Sicherheitsfragen bis hin zu den Klimazielen, gewaltig. Daher müssen wir uns als SLV-Vorstand dafür einsetzen und fordern, dass zu-mindest rein bürokratische Themen wie beispiels-weise die von 5 Tagen auf 5 Wochen ausufernden Genehmigungsprozesse für Schwerlasttransport in Deutschland und insbesondere in Hessen sowie der Flickenteppich der Entsenderichtlinie in Europa von

der Politik gelöst werden“, formuliert Hans-Georg Maas seine Ziele als neu-er Vorstandsvorsitzender.

Nach vier Jahren Beitragsstabilität schlug der Vorstand den Mitgliedern eine moderate Beitragsanpassung vor. Allgemeine Kostensteigerungen konnten in den letzten Jahren durch eine sparsame Haushaltsführung und eine aktive Mitgliederwerbung weit-gehend ausgeglichen werden. Nun stehen größere Investitionen an und auch die laufenden IT-Kosten und der Umzug in die neuen Büroräume müs-sen finanziert werden. Daher stimm-ten die Unternehmen dem Vorschlag einstimmig zu, die Beiträge für 2018 um durchschnittlich 2,83 % anzupas-sen. Das vollständige Protokoll zur Mitgliederversammlung geht allen Mitgliedern in Kürze gesondert zu.

Rechtliche Änderungen fordern Spediteure zukünftig stärker

Kostenfreies Spezialseminar zum Thema NachhaltigkeitDie Richtlinie 2014/95/EU verpflichtet Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, einen Nachhaltigkeits-bericht zu verfassen. Die Einhaltung der Richtlinie empfiehlt sich, andernfalls riskieren Unternehmen, die zur Berichterstattung verpflichtet sind, dass der gesamte Geschäftsbericht nicht testiert wird. Bestand-teil des Berichtes ist es auch, detaillierte Aussagen über die Nachhaltigkeit in der Lieferkette zu treffen. Hier kommen die Logistikdienstleister ins Spiel – als Zulieferer und fester Bestandteil jeder Supply Chain.Umso wichtiger ist es daher, sich als Spediteur mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen und auf die neuen Kundenanforderungen einzustellen. Ansonsten laufen sie Gefahr, Kunden zu verlieren, sollten sie diesen die geforderten Informationen nicht zur Verfügung stellen können. Die Bildungsakademie bietet für Unternehmen im Straßengüterverkehr im

Rahmen des Projektes Flexifix 24/7 am 08. November 2017 ein Seminar zum Thema Nachhaltigkeit in der Logistik an, bei dem sich interessierte Unternehmen aus erster Hand zu dieser Thematik informieren kön-nen. Aufgrund der Projektförderung ist dieses Semi-nar kostenfrei. Weitere Informationen finden Sie un-ter: ü www. slv-bildungsakademie.de.

„Fachwissen für Speditions- und Logistikkaufleute“

Im Oktober 2017 startet, passend zum neuen Ausbildungsjahrgang, die 42. Auflage der Reihe „Fachwis-sen für Speditions- und Logistik-kaufleute“. Die Inhalte der Fachreihe orientieren sich am Berufsbild der Kaufleute für Speditions- und Logis-tikdienstleistung. Dadurch, dass die Hefte in einem etwa vierwöchigen Rhythmus erscheinen, zeichnet sich die Fachreihe durch eine Aktuali-tät aus, die kein Fachbuch erreicht. Verfasst werden die Beiträge von Autoren, die Spezialisten auf dem je-weiligen Gebiet sind, wodurch eine hohe Praxisorientierung erreicht wird. Der Preis für die Fachreihe liegt bei 255,–  € (zzgl. Versand und 7 % Mwst.). Weitere Informationen können Sie dem beiliegenden Flyer entnehmen. Eine Bestellmöglichkeit finden Sie unter:ü www. slv-bildungsakademie.de

Fachwissenfür Speditions-

Eine Fachreihe

für Ausbildung und Praxis

Teilband 1Einführung in die Verkehrswirtschaft/

Der Spediteur in der Verkehrswirtschaft

Verfasser:

Willy Korf, Egon Schmälter, Klaus Zänker, Hubert Valder 1

42. A

ufla

ge

Fachwissenfür Speditions-

Eine Fachreihefür Ausbildung und PraxisTeilband 1Einführung in die Verkehrswirtschaft/ Der Spediteur in der Verkehrswirtschaft

Verfasser:Willy Korf, Egon Schmälter, Klaus Zänker, Hubert Valder

1

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Der neue SLV-Vorstand (v. l. n. r.): Hans-Georg Maas (EDI-TRANS, Offenbach), Volker Oesau (DHL Global Forwarding, Frankfurt), Christian Eichmeier (Contar-go, Frankfurt) und Daniel Hensel (Hensel Logistik, Mainz). Krankheitsbedingt fehlt das fünfte Vorstandsmitglied Michael Peters (Intertrans, Ludwigshafen) auf dem Foto.

DSLV-Luftfrachttagung24. Oktober 2017 in Frankfurt10:00 Uhr–ca. 15:00 UhrLSG Sky Chefs, Jean-Gardner-Batten-Str. 5 60549 Frankfurt am MainAgenda und Anmeldung unter www.slv-spediteure.de

Politik und Industrie müssen ihren Teil zur Lösung beitragen

Akuter Fahrermangel gefährdet VersorgungssicherheitDurch den sich zuspitzenden Mangel an Lkw-Fahrern drohen Lieferengpässe und Versorgungssicherheit im Herbst- und Weihnachtsgeschäft. Die Situation verschärft sich nicht nur auf dem europäischen Land-verkehrsmarkt, auch verkehrsträgerübergreifende Lieferketten sind bereits von diesem Negativtrend be-troffen. In Deutschland stehen nach aktuellen Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) circa 1,5 Millionen Berufskraftfahrer zur Verfügung. Davon sind mehr als 1 Mio. älter als 45 Jahre. Das durchschnittliche Ren-teneintrittsalter liegt bei 60 Jahren. Stellt man den Rentenabgängern die erfolgreichen Ausbildungsab-schlüsse (ca. 2.000 bis 2.500 jährlich) und Grundqua-lifikationsprüfungen (ca. 15.000–18.000) gegenüber, ergibt sich eine Unterdeckung im Bereich der Berufs-kraftfahrer von derzeit jährlich ca. 40.000 bis 50.000.

DSLV-Präsident Mathias Krage sieht den Arbeits-markt auf Teilmärkten der Logistik sowie in ausge-suchten Regionen mit hoher Unternehmensdichte wie leergefegt. „Zwar ziehen die Fahrerlöhne an, doch daraus generiert sich auf dem Arbeitsmarkt kein zu-sätzliches Arbeitskräfteangebot. Trotz nachhaltiger Lohnanpassungen steigt die Attraktivität des Berufs-bilds nicht“, so Krage. Der DSLV macht hierfür meh-rere Ursachen aus: Zunächst konnten die externen Begleitumstände des Fahreralltags in den vergange-nen Jahren nicht wesentlich verbessert werden. Ein Beispiel ist der zum Teil sehr schlechte persönliche Umgang an den Be- und Entladerampen.

Auf europäischen Autobahnen sind zudem Park-plätze knapp, schlecht ausgestattet und teilweise

unsicher. Dabei verschärft das gesetzliche Verbot zur Übernachtung in der Fahrerkabine während der Ruhezeit das Problem punktuell, anstatt hier Abhil-fe für das Fahrpersonal zu leisten. Denn die Über-nachtungsalternativen außerhalb des Fahrzeugs sind oftmals – wenn überhaupt verfügbar – noch schlechter.

„Die Entlohnungsbasis ist europäisch betrachtet auf einem zu geringen Niveau, als dass Lohnanpas-sungen den Abwärtstrend zügig stoppen könnten“, bemerkt Krage durchaus selbstkritisch. Zur Berei-nigung der dramatischen Situation ist deshalb ein gesellschaftliches Umdenken erforderlich. „Trotz fortschreitender Digitalisierung und Automatisie-rung des Verkehrs muss allen Lieferempfängern be-wusst sein, dass Warentransporte immer noch von Menschen durchgeführt werden. Gelingt es nicht, Nachwuchskräfte zu mobilisieren, drohen Versor-gungsengpässe“, zeigt sich Krage überzeugt. „Soll der Anspruch auf eine universelle Verfügbarkeit von Gü-tern und Waren bestehen bleiben, müssen Industrie und Handel und am Ende der Konsument im eigenen Interesse zur Entschärfung der Situation beitragen und verstehen, dass Logistik und Transportdienst-leistungen nicht zum Spottpreis eingekauft werden können.“

Nach Feststellungen des DSLV reagiert der Markt bereits: nachhaltige Lohnkostensteigerung lassen die Speditions- und Transportkosten spürbar steigen. Logistikkunden müssen sich deshalb auch auf ein hö-heres Preisniveau einrichten.

LOGISTIKIMPULSE KOMPAKTSeptember 2017 September 2017

Peter Plank verabschiedet sich mit besorgtem Blick auf die Entwicklungen am Markt„Ein so anstrengendes 2. Quartal wie in 2017 habe ich in diesem Jahrtausend im nationalen Straßengüterverkehr noch nicht erlebt. Bedingt durch den Fahrermangel und fehlende na-tionale Fahrzeugkapazitäten wird die Abhängigkeit von osteuropäischen Transportkapazitä-ten immer deutlicher. Dabei mussten wir lernen, dass das Osterfest in Polen zwischenzeitlich gravierendere Auswirkungen auf die Transportabläufe in Deutschland hat, als unsere Ferien-zeiten“, erläutert der scheidende Vorstandsvorsitzende Peter Plank und ergänzt weiter „es ist schade, dass wir in Zeiten mit einem wirklich guten Auftragsvolumen weitgehend damit be-schäftigt sind, die aktuelle Situation zu meistern und keine Zeit finden, uns damit zu beschäfti-gen, bei unseren Kunden nachhaltig bessere Preise umzusetzen, um unseren Mitarbeitern hö-here Löhne zahlen zu können. Insbesondere im Hinblick darauf, auch in Zukunft diesbezüglich noch attraktive Arbeitsplätze anbieten zu können.“

Samuel Gross ist der Young Logistic 2017Samuel Gross von der Spedition Intertrans aus Ludwigshafen wurde mit dem 1. Preis beim Young Logistic Hessen/Rheinland-Pfalz 2017 aus-gezeichnet. SLV-Vorstand Volker Oesau überreichte dem Nachwuchs-spediteur die Auszeichnung im Rahmen des Speditions- und Logistik-tag am 23. August in Frankfurt am Main. Den 2. Platz sicherte sich in einem Kopf-an-Kopf-Rennen Isabel Rafalski knapp vor ihrer Arbeitskol-legin Olena Vygnych, die beide ihre Ausbildung bei Bollore in Frankfurt am Main abgeschlossen haben.

Die Siegerehrung im Nachwuchswettbewerb Young Logistics, den der Speditions- und Logistikverband Hessen-Rheinland-Pfalz (SLV) seit nunmehr 10 Jahren durchführt, gehörte auch in diesem Jahr wieder zum festen Bestandteil des Speditions- und Logistiktages 2017. Teil-

Speditions- und Logistiktag Hessen/Rheinland-Pfalz 2017Speditions- und Logistiktag Hessen/Rheinland-Pfalz 2017

nehmen durften alle Auszubildenden zum Kaufmann/-frau für Speditions- und Logistikdienstleistung oder zur Fachkraft für Lagerlogistik, die ihre Abschlussprü-fung im Winter 2016/17 oder Sommer 2017 mit der Note Gut oder Sehr gut bestanden hatten. Über die endgültige Platzierung entscheidet die erreichte Ge-samtpunktzahl bei allen Prüfungen.

Mit Samuel Gross gewann diesmal ein Quereinsteiger den Preis, der nach seiner Ausbildung zum Hotelfachmann und 16-jährigen beruflichen Tätigkeit in der Gastronomie mit 36 Jahren nochmals einen neuen Anlauf im Berufsleben wag-te. „Dass er sich dabei gegen seine we-sentlich jüngeren Mitbewerber deutlich durchsetzen konnte, unterstreicht seine hohe Motivation und Leistungsbereit-schaft“, führte SLV-Vorstand Volker Oesau in seiner Laudatio aus. Neben der Ehren-

urkunde ist der 1. Preis beim Young Logistics mit einem Weiterbildungs-stipendium im Wert von 3.600 Euro dotiert.

SLV ehrt 19 jahrgangsbeste Auszubildende

Insgesamt ehrte der SLV 19 Auszubildende von Mitgliedsfirmen im Rahmen des diesjährigen Speditions- und Logistiktags mit Ehrenur-kunden und Sachpreisen. „Mit unserer Ehrung und der Preisvergabe wollen wir die Auszubildenden in der Speditions- und Logistikbranche in ihrem Ehrgeiz bestärken. Die Auszeichnung würdigt aber nicht nur das Engagement der Auszubildenden, sondern ebenso die qualifizierte Berufsausbildung der Betriebe“, erläutert Thorsten Hölser, Geschäfts-führer des SLV. Diese zu unterstützen und den hohen Wert der dualen Berufsausbildung in Deutschland öffentlich zu dokumentieren, ist die zentrale Botschaft des Nachwuchswettbewerbs Spedition und Logistik.

Peter Plank (Hellmold + Plank, Gießen)

Frank Huster, Hauptgeschäftsführer DSLV

Welches Image hat die Branche?Zum Speditions- und Logistiktag begrüßte Peter Plank in seiner Eröffnungs-ansprache als Ehrengäste sowohl den amtierenden DSLV-Präsidenten Matthi-as Krage aus Hannover, als auch den Hauptgeschäftsführer des DSLV Frank Huster aus Berlin. Huster zog in seinem Grußwort kurz vor der Bundestags-wahl ein Resümee zur Amtsperiode von Bundesverkehrsminister Dobrindt und wagte zugleich einen Ausblick auf die anstehende Wahl und eine mögli-che Rotation auf dem Verkehrsministerstuhl. Zum Thema Branchenimage er-läuterte Huster mit einem Augenzwinkern auf die aktuellen Entwicklungen: „Solange es die Autoindustrie gibt, muss sich die Logistik über Ihr Image kei-ne großen Sorgen machen!“

Hans-Georg Maas (links) verabschiedet Bernd Jordan nach über 13 Jahren im Vorstandsamt des SLV und blickte zurück auf einige Themen, die im Vorstands-kreis intensiv und auch kontrovers diskutiert wurden.

Über 120 Mitglieder, Gäste und Geschäftsführer trafen sich zum Speditions- und Logistiktag 2017 des SLV im House of Logistics & Mobility (HOLM).

Mit Klaus-Peter Willsch begrüßte der SLV dieses Jahr einen Bundestags-abgeordneten als politischen Gastredner. Dabei standen weniger die klassischen Verkehrsthemen im Mittelpunkt seiner Rede, sondern ein Einblick in die Strukturen der Bundes- und Europapolitik. Dabei nahm Klaus-Peter Willsch, der schon mit seinem Buch „Von Rettern und Re-bellen“ bei vielen Regierungskollegen angeeckt war, kein Blatt vor den Mund und hinterließ eine Vielzahl nachdenkliche Zuhörer.

Auch Dr. Martin Wittschier hinterließ nachdenkliche Teilnehmer, die aber vermutlich bereits grübelten, was sie ab dem nächsten Tag anders machen würden. Denn in seiner Keynote ging er der Frage nach, warum wir immer wieder gute Vorsätze fassen und dann dennoch schnell in alte Verhaltensmuster zurückfallen. Anhand von praktischen Beispielen verdeutlichte er sowohl Hintergründe als auch Strategien, um Verhal-tensveränderungen nachhaltig umzusetzen. Authentisch und begeis-ternd vermittelte er seine auf praktischer Erfahrung und wissenschaft-licher Analyse basierende Methode zur nachhaltigen Zielerreichung.

V.l.n.r.: Markus Gust, Volker Oesau, Samuel Gross, Isabel Rafalski, Olena Vygnych, Thorsten Hölser

Klaus-Peter Willsch: Ein Blick hinter die Kulissen unserer Politik Dr. Martin Wittschier: Wie es nicht geht, weißt Du schon

LOGISTIKIMPULSE KOMPAKTSeptember 2017 September 2017

Peter Plank verabschiedet sich mit besorgtem Blick auf die Entwicklungen am Markt„Ein so anstrengendes 2. Quartal wie in 2017 habe ich in diesem Jahrtausend im nationalen Straßengüterverkehr noch nicht erlebt. Bedingt durch den Fahrermangel und fehlende na-tionale Fahrzeugkapazitäten wird die Abhängigkeit von osteuropäischen Transportkapazitä-ten immer deutlicher. Dabei mussten wir lernen, dass das Osterfest in Polen zwischenzeitlich gravierendere Auswirkungen auf die Transportabläufe in Deutschland hat, als unsere Ferien-zeiten“, erläutert der scheidende Vorstandsvorsitzende Peter Plank und ergänzt weiter „es ist schade, dass wir in Zeiten mit einem wirklich guten Auftragsvolumen weitgehend damit be-schäftigt sind, die aktuelle Situation zu meistern und keine Zeit finden, uns damit zu beschäfti-gen, bei unseren Kunden nachhaltig bessere Preise umzusetzen, um unseren Mitarbeitern hö-here Löhne zahlen zu können. Insbesondere im Hinblick darauf, auch in Zukunft diesbezüglich noch attraktive Arbeitsplätze anbieten zu können.“

Samuel Gross ist der Young Logistic 2017Samuel Gross von der Spedition Intertrans aus Ludwigshafen wurde mit dem 1. Preis beim Young Logistic Hessen/Rheinland-Pfalz 2017 aus-gezeichnet. SLV-Vorstand Volker Oesau überreichte dem Nachwuchs-spediteur die Auszeichnung im Rahmen des Speditions- und Logistik-tag am 23. August in Frankfurt am Main. Den 2. Platz sicherte sich in einem Kopf-an-Kopf-Rennen Isabel Rafalski knapp vor ihrer Arbeitskol-legin Olena Vygnych, die beide ihre Ausbildung bei Bollore in Frankfurt am Main abgeschlossen haben.

Die Siegerehrung im Nachwuchswettbewerb Young Logistics, den der Speditions- und Logistikverband Hessen-Rheinland-Pfalz (SLV) seit nunmehr 10 Jahren durchführt, gehörte auch in diesem Jahr wieder zum festen Bestandteil des Speditions- und Logistiktages 2017. Teil-

Speditions- und Logistiktag Hessen/Rheinland-Pfalz 2017Speditions- und Logistiktag Hessen/Rheinland-Pfalz 2017

nehmen durften alle Auszubildenden zum Kaufmann/-frau für Speditions- und Logistikdienstleistung oder zur Fachkraft für Lagerlogistik, die ihre Abschlussprü-fung im Winter 2016/17 oder Sommer 2017 mit der Note Gut oder Sehr gut bestanden hatten. Über die endgültige Platzierung entscheidet die erreichte Ge-samtpunktzahl bei allen Prüfungen.

Mit Samuel Gross gewann diesmal ein Quereinsteiger den Preis, der nach seiner Ausbildung zum Hotelfachmann und 16-jährigen beruflichen Tätigkeit in der Gastronomie mit 36 Jahren nochmals einen neuen Anlauf im Berufsleben wag-te. „Dass er sich dabei gegen seine we-sentlich jüngeren Mitbewerber deutlich durchsetzen konnte, unterstreicht seine hohe Motivation und Leistungsbereit-schaft“, führte SLV-Vorstand Volker Oesau in seiner Laudatio aus. Neben der Ehren-

urkunde ist der 1. Preis beim Young Logistics mit einem Weiterbildungs-stipendium im Wert von 3.600 Euro dotiert.

SLV ehrt 19 jahrgangsbeste Auszubildende

Insgesamt ehrte der SLV 19 Auszubildende von Mitgliedsfirmen im Rahmen des diesjährigen Speditions- und Logistiktags mit Ehrenur-kunden und Sachpreisen. „Mit unserer Ehrung und der Preisvergabe wollen wir die Auszubildenden in der Speditions- und Logistikbranche in ihrem Ehrgeiz bestärken. Die Auszeichnung würdigt aber nicht nur das Engagement der Auszubildenden, sondern ebenso die qualifizierte Berufsausbildung der Betriebe“, erläutert Thorsten Hölser, Geschäfts-führer des SLV. Diese zu unterstützen und den hohen Wert der dualen Berufsausbildung in Deutschland öffentlich zu dokumentieren, ist die zentrale Botschaft des Nachwuchswettbewerbs Spedition und Logistik.

Peter Plank (Hellmold + Plank, Gießen)

Frank Huster, Hauptgeschäftsführer DSLV

Welches Image hat die Branche?Zum Speditions- und Logistiktag begrüßte Peter Plank in seiner Eröffnungs-ansprache als Ehrengäste sowohl den amtierenden DSLV-Präsidenten Matthi-as Krage aus Hannover, als auch den Hauptgeschäftsführer des DSLV Frank Huster aus Berlin. Huster zog in seinem Grußwort kurz vor der Bundestags-wahl ein Resümee zur Amtsperiode von Bundesverkehrsminister Dobrindt und wagte zugleich einen Ausblick auf die anstehende Wahl und eine mögli-che Rotation auf dem Verkehrsministerstuhl. Zum Thema Branchenimage er-läuterte Huster mit einem Augenzwinkern auf die aktuellen Entwicklungen: „Solange es die Autoindustrie gibt, muss sich die Logistik über Ihr Image kei-ne großen Sorgen machen!“

Hans-Georg Maas (links) verabschiedet Bernd Jordan nach über 13 Jahren im Vorstandsamt des SLV und blickte zurück auf einige Themen, die im Vorstands-kreis intensiv und auch kontrovers diskutiert wurden.

Über 120 Mitglieder, Gäste und Geschäftsführer trafen sich zum Speditions- und Logistiktag 2017 des SLV im House of Logistics & Mobility (HOLM).

Mit Klaus-Peter Willsch begrüßte der SLV dieses Jahr einen Bundestags-abgeordneten als politischen Gastredner. Dabei standen weniger die klassischen Verkehrsthemen im Mittelpunkt seiner Rede, sondern ein Einblick in die Strukturen der Bundes- und Europapolitik. Dabei nahm Klaus-Peter Willsch, der schon mit seinem Buch „Von Rettern und Re-bellen“ bei vielen Regierungskollegen angeeckt war, kein Blatt vor den Mund und hinterließ eine Vielzahl nachdenkliche Zuhörer.

Auch Dr. Martin Wittschier hinterließ nachdenkliche Teilnehmer, die aber vermutlich bereits grübelten, was sie ab dem nächsten Tag anders machen würden. Denn in seiner Keynote ging er der Frage nach, warum wir immer wieder gute Vorsätze fassen und dann dennoch schnell in alte Verhaltensmuster zurückfallen. Anhand von praktischen Beispielen verdeutlichte er sowohl Hintergründe als auch Strategien, um Verhal-tensveränderungen nachhaltig umzusetzen. Authentisch und begeis-ternd vermittelte er seine auf praktischer Erfahrung und wissenschaft-licher Analyse basierende Methode zur nachhaltigen Zielerreichung.

V.l.n.r.: Markus Gust, Volker Oesau, Samuel Gross, Isabel Rafalski, Olena Vygnych, Thorsten Hölser

Klaus-Peter Willsch: Ein Blick hinter die Kulissen unserer Politik Dr. Martin Wittschier: Wie es nicht geht, weißt Du schon

September 2017September 2017Informationen und Nachrichten für die Mitglieder des SLVLOGISTIKIMPULSE

KOMPAKT

LOGISTIKIMPULSE

Themen dieser Ausgabe

Hans-Georg Maas übernimmt Staffelstab von Peter Plank

Samuel Gross ist der Young Logistic 2017

Fachreihe „Fachwissen für Spedi-tions- und Logistikkaufleute“

Akuter Fahrermangel gefährdet Versorgungssicherheit

Kostenfreies Spezialseminar zum Thema Nachhaltigkeit

Termine

Barthelmess Transport GmbH, Hainburg

CTL CARGO TRANS LOGISTIK AG, Homberg/Efze

METRO LOGISTICS Germany GmbH, Kirchheim an der Weinstraße

National Air Cargo (Deutschland) GmbH, Frankfurt/M.

Raven Logistic GmbH, Biebesheim

S & S Transport GmbH, Rodgau

SecAnim Südwest GmbH, Rivenich

Neue SLV-Mitglieder

Terminkalender

24./25. Oktober 2017 Erfolgreiche Preisgespräche durch attraktive Preismodelle

26./27. Oktober 2017 Der Disponent als Drehscheibe zwischen Kunden und Kollegen

08. November 2017 Nachhaltigkeitsmanagement in der Logistik

Impressum • Kontakt

SLV – Speditions- und Logistikverband Hessen/Rheinland-Pfalz e. V.Eschborner Landstraße 42–5060489 Frankfurt a. M.Tel. 069 970 811 – 0www.slv-spediteure.deinfo@slv-spediteure.de

Im vorliegenden Magazin wurde zugunsten der leich-teren Lesbarkeit bei geschlechtsbezogenen Formulie-rungen – soweit nicht anders angegeben – in der Regel die männliche Form verwendet. Die Angaben beziehen sich gleichwohl auf beide Geschlechter.

Beilagen:Flyer Fachreihe, 42. Auflage

Mit freundlicher Unterstützung der

KCN GmbH, Holzmaden

Neue Kooperationsmitglieder

Mitglieder beschließen moderate Beitragsanpassung ab 2018

Hans-Georg Maas übernimmt Staffelstab von Peter PlankMit großer Mehrheit wählten die Mitglieder des Spe-ditions- und Logistikverbandes Hessen/Rheinland-Pfalz e. V. (SLV) auf dem diesjährigem Speditions- und Logistiktag Hans-Georg Maas (62), Editrans (Offen-bach) zum Nachfolger von Peter Plank als Vorstands-vorsitzenden des SLV. Während mit Peter Plank und Bernd Jordan zwei Vorstandsmitglieder nach 13 ge-meinsamen Jahren in Ehren verabschiedet wurden, rückte Daniel Hensel (47), Hensel Logistik (Mainz) als neues Mitglied in den SLV-Vorstand auf.

„Ich freue mich auf die neue Aufgabe und wer-de gemeinsam mit den anderen Vorständen mein ganzes Engagement dafür einsetzen, die Rahmen-bedingungen für die Speditionsbranche in Hessen und Rheinland-Pfalz zu verbessern“, erläuterte Hans Georg-Maas, der seit 2011 dem SLV-Vorstand an-gehört und bereits seit vielen Jahren verschiedene Ehrenämter im Speditionsverband ausübt, so auch den Vorstandsposten im gemeinsamen Arbeitgeber-verband, der Vereinigung des Verkehrsgewerbes in Hessen.

Als weitere Mitglieder des Vorstandes wurden Christian Eichmeier (Contargo Rhein-Main, Frankfurt), Volker Oesau (DHL Global Forwarding, Frankfurt) und Michael Peters (Intertrans, Ludwigshafen) wiederge-wählt.

„Die Herausforderungen in unserer Branche sind, angefangen vom Fachkräftemangel über die Di-gitalisierung und Sicherheitsfragen bis hin zu den Klimazielen, gewaltig. Daher müssen wir uns als SLV-Vorstand dafür einsetzen und fordern, dass zu-mindest rein bürokratische Themen wie beispiels-weise die von 5 Tagen auf 5 Wochen ausufernden Genehmigungsprozesse für Schwerlasttransport in Deutschland und insbesondere in Hessen sowie der Flickenteppich der Entsenderichtlinie in Europa von

der Politik gelöst werden“, formuliert Hans-Georg Maas seine Ziele als neu-er Vorstandsvorsitzender.

Nach vier Jahren Beitragsstabilität schlug der Vorstand den Mitgliedern eine moderate Beitragsanpassung vor. Allgemeine Kostensteigerungen konnten in den letzten Jahren durch eine sparsame Haushaltsführung und eine aktive Mitgliederwerbung weit-gehend ausgeglichen werden. Nun stehen größere Investitionen an und auch die laufenden IT-Kosten und der Umzug in die neuen Büroräume müs-sen finanziert werden. Daher stimm-ten die Unternehmen dem Vorschlag einstimmig zu, die Beiträge für 2018 um durchschnittlich 2,83 % anzupas-sen. Das vollständige Protokoll zur Mitgliederversammlung geht allen Mitgliedern in Kürze gesondert zu.

Rechtliche Änderungen fordern Spediteure zukünftig stärker

Kostenfreies Spezialseminar zum Thema NachhaltigkeitDie Richtlinie 2014/95/EU verpflichtet Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, einen Nachhaltigkeits-bericht zu verfassen. Die Einhaltung der Richtlinie empfiehlt sich, andernfalls riskieren Unternehmen, die zur Berichterstattung verpflichtet sind, dass der gesamte Geschäftsbericht nicht testiert wird. Bestand-teil des Berichtes ist es auch, detaillierte Aussagen über die Nachhaltigkeit in der Lieferkette zu treffen. Hier kommen die Logistikdienstleister ins Spiel – als Zulieferer und fester Bestandteil jeder Supply Chain.Umso wichtiger ist es daher, sich als Spediteur mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen und auf die neuen Kundenanforderungen einzustellen. Ansonsten laufen sie Gefahr, Kunden zu verlieren, sollten sie diesen die geforderten Informationen nicht zur Verfügung stellen können. Die Bildungsakademie bietet für Unternehmen im Straßengüterverkehr im

Rahmen des Projektes Flexifix 24/7 am 08. November 2017 ein Seminar zum Thema Nachhaltigkeit in der Logistik an, bei dem sich interessierte Unternehmen aus erster Hand zu dieser Thematik informieren kön-nen. Aufgrund der Projektförderung ist dieses Semi-nar kostenfrei. Weitere Informationen finden Sie un-ter: ü www. slv-bildungsakademie.de.

„Fachwissen für Speditions- und Logistikkaufleute“

Im Oktober 2017 startet, passend zum neuen Ausbildungsjahrgang, die 42. Auflage der Reihe „Fachwis-sen für Speditions- und Logistik-kaufleute“. Die Inhalte der Fachreihe orientieren sich am Berufsbild der Kaufleute für Speditions- und Logis-tikdienstleistung. Dadurch, dass die Hefte in einem etwa vierwöchigen Rhythmus erscheinen, zeichnet sich die Fachreihe durch eine Aktuali-tät aus, die kein Fachbuch erreicht. Verfasst werden die Beiträge von Autoren, die Spezialisten auf dem je-weiligen Gebiet sind, wodurch eine hohe Praxisorientierung erreicht wird. Der Preis für die Fachreihe liegt bei 255,–  € (zzgl. Versand und 7 % Mwst.). Weitere Informationen können Sie dem beiliegenden Flyer entnehmen. Eine Bestellmöglichkeit finden Sie unter:ü www. slv-bildungsakademie.de

Fachwissenfür Speditions-

Eine Fachreihe

für Ausbildung und Praxis

Teilband 1Einführung in die Verkehrswirtschaft/

Der Spediteur in der Verkehrswirtschaft

Verfasser:

Willy Korf, Egon Schmälter, Klaus Zänker, Hubert Valder 1

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Fachwissenfür Speditions-

Eine Fachreihefür Ausbildung und PraxisTeilband 1Einführung in die Verkehrswirtschaft/ Der Spediteur in der Verkehrswirtschaft

Verfasser:Willy Korf, Egon Schmälter, Klaus Zänker, Hubert Valder

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Der neue SLV-Vorstand (v. l. n. r.): Hans-Georg Maas (EDI-TRANS, Offenbach), Volker Oesau (DHL Global Forwarding, Frankfurt), Christian Eichmeier (Contar-go, Frankfurt) und Daniel Hensel (Hensel Logistik, Mainz). Krankheitsbedingt fehlt das fünfte Vorstandsmitglied Michael Peters (Intertrans, Ludwigshafen) auf dem Foto.

DSLV-Luftfrachttagung24. Oktober 2017 in Frankfurt10:00 Uhr–ca. 15:00 UhrLSG Sky Chefs, Jean-Gardner-Batten-Str. 5 60549 Frankfurt am MainAgenda und Anmeldung unter www.slv-spediteure.de

Politik und Industrie müssen ihren Teil zur Lösung beitragen

Akuter Fahrermangel gefährdet VersorgungssicherheitDurch den sich zuspitzenden Mangel an Lkw-Fahrern drohen Lieferengpässe und Versorgungssicherheit im Herbst- und Weihnachtsgeschäft. Die Situation verschärft sich nicht nur auf dem europäischen Land-verkehrsmarkt, auch verkehrsträgerübergreifende Lieferketten sind bereits von diesem Negativtrend be-troffen. In Deutschland stehen nach aktuellen Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) circa 1,5 Millionen Berufskraftfahrer zur Verfügung. Davon sind mehr als 1 Mio. älter als 45 Jahre. Das durchschnittliche Ren-teneintrittsalter liegt bei 60 Jahren. Stellt man den Rentenabgängern die erfolgreichen Ausbildungsab-schlüsse (ca. 2.000 bis 2.500 jährlich) und Grundqua-lifikationsprüfungen (ca. 15.000–18.000) gegenüber, ergibt sich eine Unterdeckung im Bereich der Berufs-kraftfahrer von derzeit jährlich ca. 40.000 bis 50.000.

DSLV-Präsident Mathias Krage sieht den Arbeits-markt auf Teilmärkten der Logistik sowie in ausge-suchten Regionen mit hoher Unternehmensdichte wie leergefegt. „Zwar ziehen die Fahrerlöhne an, doch daraus generiert sich auf dem Arbeitsmarkt kein zu-sätzliches Arbeitskräfteangebot. Trotz nachhaltiger Lohnanpassungen steigt die Attraktivität des Berufs-bilds nicht“, so Krage. Der DSLV macht hierfür meh-rere Ursachen aus: Zunächst konnten die externen Begleitumstände des Fahreralltags in den vergange-nen Jahren nicht wesentlich verbessert werden. Ein Beispiel ist der zum Teil sehr schlechte persönliche Umgang an den Be- und Entladerampen.

Auf europäischen Autobahnen sind zudem Park-plätze knapp, schlecht ausgestattet und teilweise

unsicher. Dabei verschärft das gesetzliche Verbot zur Übernachtung in der Fahrerkabine während der Ruhezeit das Problem punktuell, anstatt hier Abhil-fe für das Fahrpersonal zu leisten. Denn die Über-nachtungsalternativen außerhalb des Fahrzeugs sind oftmals – wenn überhaupt verfügbar – noch schlechter.

„Die Entlohnungsbasis ist europäisch betrachtet auf einem zu geringen Niveau, als dass Lohnanpas-sungen den Abwärtstrend zügig stoppen könnten“, bemerkt Krage durchaus selbstkritisch. Zur Berei-nigung der dramatischen Situation ist deshalb ein gesellschaftliches Umdenken erforderlich. „Trotz fortschreitender Digitalisierung und Automatisie-rung des Verkehrs muss allen Lieferempfängern be-wusst sein, dass Warentransporte immer noch von Menschen durchgeführt werden. Gelingt es nicht, Nachwuchskräfte zu mobilisieren, drohen Versor-gungsengpässe“, zeigt sich Krage überzeugt. „Soll der Anspruch auf eine universelle Verfügbarkeit von Gü-tern und Waren bestehen bleiben, müssen Industrie und Handel und am Ende der Konsument im eigenen Interesse zur Entschärfung der Situation beitragen und verstehen, dass Logistik und Transportdienst-leistungen nicht zum Spottpreis eingekauft werden können.“

Nach Feststellungen des DSLV reagiert der Markt bereits: nachhaltige Lohnkostensteigerung lassen die Speditions- und Transportkosten spürbar steigen. Logistikkunden müssen sich deshalb auch auf ein hö-heres Preisniveau einrichten.