LTR in der Schwetzinger Zeitung

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WIRTSCHAFT & MEHR 13 Mittwoch 7. NOVEMBER 2012 „Ich hab‘ ja auch Verantwortung für meine Beifahrer“, sagt Lange – und bremst kurz darauf bei der Para- bolika grinsend noch einen Tick spä- ter. Die vier Runden sind für meinen Geschmack viel zu schnell zu Ende. Als ich aus dem Wagen steige, fällt mir nur ein Wort ein: unbeschreib- lich. w www.license-to-race.com kulär wirkt, erlebe ich als Mitfahrer ganz anders. Es scheint, als würde Ralf Lange kaum vom Gas gehen. Nur in den Kurven ist die Verständi- gung per Funk möglich, ansonsten übertönt und überdröhnt der V8- Motor alle Geräusche im Innen- raum. 75 bis 80 Prozent von dem, was mit diesem Auto möglich sei, fahre er bei Renntaxifahrten, antwortet der Pilot auf meine Frage. grinst wie ein Honigkuchenpferd. Das ist genau der Moment, den Ralf Lange von „Licence to race“ so liebt: „Wenn meine Mitfahrer aussteigen und außer Wow erst mal nichts sa- gen können.“ Als er den V8-Motor startet, macht sich auch bei mir ein Kribbeln breit. „Unser großer Vorteil ist der Sound“, findet später sein Kompa- gnon Bertil Majer lachend, der wie Lange die internationale Rennfah- rerlizenz C besitzt. Der zweite Vor- teil: Der Aston Martin Vantage ist ein echtes Rennauto, kein aufgemotzter Sportwagen. Das bekomme ich schon beim Einstieg zu spüren, als ich mich über die Verstrebungen des Überrollkä- figs auf den Beifahrersitz zwänge. Zunächst rollen wir noch gemäch- lich durch die an diesem Tag belebte Boxengasse, ehe Ralf Lange nach der Ausfahrt beschleunigt. Was man sonst nur beim Fernsehen erahnen kann, bekommen seine Kunden hautnah zu spüren – die Faszination, die vom Motorsport ausgeht. Nach der eingangs erwähnten Haarnadel- kurve geht es nun in die Linkskurve vor der Mercedes-Tribüne. Einen Porsche überholen wir scheinbar mühelos, ehe es ins Moto- drom geht. Die Sachs-Kurve, die bei TV-Übertragungen eher unspekta- torsport-Gen steckt in mir drin und zudem bin ich leidenschaftlicher James-Bond-Fan – also habe ich die- se Dinge kombiniert“, erklärt der 43- Jährige. Was so einfach klingt, erfor- dert laut Lange einen beträchtlichen finanziellen und logistischen Auf- wand. Das Einsatzfahrzeug „Q“ ließ er sich im Frühjahr im Werk von Aston Martin Racing im englischen Banbu- ry nach seinen Wünschen konfigu- rieren und dank seiner Erfahrung im Vertrieb sowie Marketing fand der gebürtige Frankfurter schnell Part- ner. Die Selbstständigkeit ist Ralf Lange ohnehin schon seit mehr als 20 Jahren gewohnt. In seinem neuen Projekt steckt neben viel Geld vor al- lem sein Herzblut, was besonders beim Fahren deutlich wird. Haupt- attraktion des Agententrainings, für das der Schwetzinger neben Privat- personen auch Firmen als Kunden gewinnen möchte, ist schließlich die Fahrt im Rennwagen auf dem Ho- ckenheimring. „Für mich geht ein kleiner Traum in Erfüllung“, sagt Manuel Smrcek und freut sich schon sichtlich auf die vier Runden an Langes Seite über den Formel-1-Kurs. Als er wieder aussteigt, sieht man ihm an, dass es ein ganz besonderes Erlebnis gewe- sen sein muss. Der Heidelberger Was sich dahinter genau verbirgt, versuche ich an einem Vormittag, zusammen mit Manuel Smrcek (21) und Timo Klenk (30) herauszufin- den. „Wenn Sie im Dienste Ihrer Ma- jestät unterwegs sind, werden Sie auch mal mit einer Waffe angegrif- fen.“ Mit diesen Worten begrüßt uns „Pain“, wie sich unser Trainer in ei- ner Halle des Mannheimer Flugha- fens vorstellt. Der aktive Polizist gibt uns eine Einweisung in die wichtigs- ten Abwehrtechniken im Nahkampf. Wir Nachwuchsagenten lernen un- ter anderem, wie man sich am schnellsten aus dem Würgegriff be- freit und einen Messerangriff ohne Verletzung abwehrt. Der ehemalige SEK-Beamte erklärt ruhig und sach- lich die einzelnen Schritte und ver- zichtet auf eine übertriebene Show. Weiter geht es zum nächsten Pro- grammpunkt, einem Rundflug mit dem Helikopter. Bei bestem Spät- herbstwetter und klarer Sicht fliegt uns Pilotin Sabine Kraus über Mann- heim, Schwetzingen und Heidelberg bis zum Hockenheimring und zu- rück. Wir schießen unzählige Bilder und genießen den Flug – ein Agent darf schließlich keine Flugangst ha- ben. Zurück am Boden möchte ich von Ralf Lange wissen, wie er auf diese spezielle Event-Idee kam. „Das Mo- D ie Beschleunigung drückt mich fest in den Sitz. Sekunden später rase ich mit 250 Sachen auf eine Kurve zu und möchte brem- sen, doch Ralf Lange sieht dafür (noch) keine Notwendigkeit. Als er in die Eisen steigt, spüre ich deutlich den Gurt. Das Gefühl, in einem ech- ten Rennwagen Beifahrer zu sein, ist eigentlich nicht in Worte zu fassen. Doch wie beschreibt man etwas, dass unbeschreiblich ist? „Tja, das ist deine Aufgabe“, sagt Ralf Lange und grinst. Seine Aufgabe ist hingegen, bei seinen Kunden solche unbe- schreiblichen Gefühle auszulösen. Das Arbeitswerkzeug dafür: ein As- ton Martin GT4 Vantage, 450 PS stark, über 300 Kilometer pro Stunde schnell. Der Schwetzinger bietet je- doch mehr als reine Renntaxi-Fahr- ten auf dem Hockenheimring an. Ralf Lange veranstaltet mit seiner Firma „Licence to race“ als Beson- derheit ein Agententraining. Einmal Abenteuer bestehen wie Bond. James Bond. Im Dienste Ihrer Majestät Ralf Lange veranstaltet mit seiner Schwetzinger Firma Agententrainings. Ein Selbstversuch. VON RALPH ADAMEIT Mit Sicherheit hat auch James-Bond-Darsteller Daniel Craig ein Agententraining absolviert. BILD: DPA 300 km/h im Aston Martin Höchstgeschwindigkeit: Autor Ralph Adameit (links) mit Ralf Lange, Gründer des Unternehmens „Licence to race“. BILD: ZG Ergänzung zu ihrer eigenen, direk- ten Werbung – auch wenn nur schwer messbar ist, ob und in wel- chem Umfang dadurch wirklich mehr Absatz generiert wird. Doch daran scheint sich die In- dustrie nicht zu stören. Vor allem Autokonzerne lassen ihre neuen Modelle gerne von Filmhelden durch spektakuläre Actionszenen lenken – in der Hoffnung, dass das positive Image des Protagonisten auch auf ein bisschen auf die Marke abfärbt. zitierte der Tagesspiegel aus einem Interview mit dem Schauspieler. „Heineken gab uns Geld, damit im Film Heineken-Bier in einer Barsze- ne zu sehen ist. Ohne das hätte der Film nicht verkauft werden kön- nen.“ Und so reiben sich mit jedem neuen Kinoticket für Skyfall, das in diesen Tagen verkauft wird, nicht nur die Filmemacher, sondern auch die Markenhersteller die Hände. Für sie ist das Product Placement in ei- nem Hollywood-Streifen die ideale die Produktion – geschätzte 200 Mil- lionen Dollar – über Product Place- ment wieder hereingespült wurde. Dementsprechend voll davon ist der Film: egal, ob es sich um ein Notebook von Sony, ein Motorrad von Honda oder die Omega-Uhr am Handgelenk des Geheimagenten handelt. Hauptdarsteller Daniel Craig hat mit der großzügig einge- setzten Schleichwerbung offenbar selbst kein Problem: „Product-Pla- cement ist nun mal nötig, egal ob man es gut findet oder verabscheut“, Markenartikeln viel Geld dafür, dass ihre Produkte wie zufällig in einem Film auftauchen. Kassenschlager wie der neue Bond, den rund um den Globus abertausende Menschen se- hen sind dafür prädestiniert – vor al- lem, wenn man die Produkte auch noch einem Superhelden wie 007 in die Hand drücken kann. Über das Geld, das dafür fließt, re- den in der Regel weder die Marken- firmen noch die Filmproduzenten gerne. Bei „Skyfall“ wird gemunkelt, dass rund ein Drittel des Budgets für Was selbstverständlich kein Zufall ist. Ebenso wenig wie die Coke Zero, die Bond wohl kaum aus Sorge da- rum trinkt, dass sein Superbody sonst außer Form gerät. Darum muss er sich bei einem gefühlten Verbrauch von 200 000 Kalorien in den rund zweieinhalb Stunden Filmlänge ja schließlich auch keine Sorgen machen. Nein, bei beiden Beispielen han- delt es sich schlichtweg um soge- nanntes Product Placement. Dabei zahlen Hersteller von verschiedenen Eigentlich sind wir ja bisher davon ausgegangen, dass James Bond viel zu lässig ist, um irgendetwas anderes als Martini zu trinken. Egal ob mor- gens, mittags oder abends. Doch spätestens im neuen Streifen „Sky- fall“, der seit vergangener Woche auch in den deutschen Kinos zu se- hen ist, werden die Zuschauer eines besseren belehrt. Denn neuerdings greift Agent 007 offenbar gerne auch mal zur Cola oder zum Bier. Aber natürlich nicht zu irgendei- nem. Sondern zu einem Heineken. Bier, Autos, Uhren – Bond und die Lizenz zum Werben Mit welchem Fahrzeug Agent 007 durch die Straßen jagt und welchen Anzug er dabei trägt, ist weniger eine Frage des Stils als des Geldes – Markenhersteller zahlen viel Geld für das sogenannte Product Placement. Von Tatjana Schneider

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Ein sehr cooler Bericht der Schwetzinger Zeitung über unser Agententraining.

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WIRTSCHAFT & MEHR 13Mittwoch

7. NOVEMBER 2012

„Ich hab‘ ja auch Verantwortungfür meine Beifahrer“, sagt Lange –und bremst kurz darauf bei der Para-bolika grinsend noch einen Tick spä-ter. Die vier Runden sind für meinenGeschmack viel zu schnell zu Ende.Als ich aus dem Wagen steige, fälltmir nur ein Wort ein: unbeschreib-lich.

w www.license-to-race.com

kulär wirkt, erlebe ich als Mitfahrerganz anders. Es scheint, als würdeRalf Lange kaum vom Gas gehen.Nur in den Kurven ist die Verständi-gung per Funk möglich, ansonstenübertönt und überdröhnt der V8-Motor alle Geräusche im Innen-raum.

75 bis 80 Prozent von dem, wasmit diesem Auto möglich sei, fahre erbei Renntaxifahrten, antwortet derPilot auf meine Frage.

grinst wie ein Honigkuchenpferd.Das ist genau der Moment, den RalfLange von „Licence to race“ so liebt:„Wenn meine Mitfahrer aussteigenund außer Wow erst mal nichts sa-gen können.“

Als er den V8-Motor startet,macht sich auch bei mir ein Kribbelnbreit. „Unser großer Vorteil ist derSound“, findet später sein Kompa-gnon Bertil Majer lachend, der wieLange die internationale Rennfah-rerlizenz C besitzt. Der zweite Vor-teil: Der Aston Martin Vantage ist einechtes Rennauto, kein aufgemotzterSportwagen.

Das bekomme ich schon beimEinstieg zu spüren, als ich mich überdie Verstrebungen des Überrollkä-figs auf den Beifahrersitz zwänge.Zunächst rollen wir noch gemäch-lich durch die an diesem Tag belebteBoxengasse, ehe Ralf Lange nach derAusfahrt beschleunigt. Was mansonst nur beim Fernsehen erahnenkann, bekommen seine Kundenhautnah zu spüren – die Faszination,die vom Motorsport ausgeht. Nachder eingangs erwähnten Haarnadel-kurve geht es nun in die Linkskurvevor der Mercedes-Tribüne.

Einen Porsche überholen wirscheinbar mühelos, ehe es ins Moto-drom geht. Die Sachs-Kurve, die beiTV-Übertragungen eher unspekta-

torsport-Gen steckt in mir drin undzudem bin ich leidenschaftlicherJames-Bond-Fan – also habe ich die-se Dinge kombiniert“, erklärt der 43-Jährige. Was so einfach klingt, erfor-dert laut Lange einen beträchtlichenfinanziellen und logistischen Auf-wand.

Das Einsatzfahrzeug „Q“ ließ ersich im Frühjahr im Werk von AstonMartin Racing im englischen Banbu-ry nach seinen Wünschen konfigu-rieren und dank seiner Erfahrung imVertrieb sowie Marketing fand dergebürtige Frankfurter schnell Part-ner. Die Selbstständigkeit ist RalfLange ohnehin schon seit mehr als20 Jahren gewohnt. In seinem neuenProjekt steckt neben viel Geld vor al-lem sein Herzblut, was besondersbeim Fahren deutlich wird. Haupt-attraktion des Agententrainings, fürdas der Schwetzinger neben Privat-personen auch Firmen als Kundengewinnen möchte, ist schließlich dieFahrt im Rennwagen auf dem Ho-ckenheimring.

„Für mich geht ein kleiner Traumin Erfüllung“, sagt Manuel Smrcekund freut sich schon sichtlich auf dievier Runden an Langes Seite überden Formel-1-Kurs. Als er wiederaussteigt, sieht man ihm an, dass esein ganz besonderes Erlebnis gewe-sen sein muss. Der Heidelberger

Was sich dahinter genau verbirgt,versuche ich an einem Vormittag,zusammen mit Manuel Smrcek (21)und Timo Klenk (30) herauszufin-den. „Wenn Sie im Dienste Ihrer Ma-jestät unterwegs sind, werden Sieauch mal mit einer Waffe angegrif-fen.“ Mit diesen Worten begrüßt uns„Pain“, wie sich unser Trainer in ei-ner Halle des Mannheimer Flugha-fens vorstellt. Der aktive Polizist gibtuns eine Einweisung in die wichtigs-ten Abwehrtechniken im Nahkampf.Wir Nachwuchsagenten lernen un-ter anderem, wie man sich amschnellsten aus dem Würgegriff be-freit und einen Messerangriff ohneVerletzung abwehrt. Der ehemaligeSEK-Beamte erklärt ruhig und sach-lich die einzelnen Schritte und ver-zichtet auf eine übertriebene Show.

Weiter geht es zum nächsten Pro-grammpunkt, einem Rundflug mitdem Helikopter. Bei bestem Spät-herbstwetter und klarer Sicht fliegtuns Pilotin Sabine Kraus über Mann-heim, Schwetzingen und Heidelbergbis zum Hockenheimring und zu-rück. Wir schießen unzählige Bilderund genießen den Flug – ein Agentdarf schließlich keine Flugangst ha-ben.

Zurück am Boden möchte ich vonRalf Lange wissen, wie er auf diesespezielle Event-Idee kam. „Das Mo-

Die Beschleunigungdrückt mich fest in denSitz. Sekunden späterrase ich mit 250 Sachen

auf eine Kurve zu und möchte brem-sen, doch Ralf Lange sieht dafür(noch) keine Notwendigkeit. Als er indie Eisen steigt, spüre ich deutlichden Gurt. Das Gefühl, in einem ech-ten Rennwagen Beifahrer zu sein, isteigentlich nicht in Worte zu fassen.Doch wie beschreibt man etwas,

dass unbeschreiblich ist? „Tja, das istdeine Aufgabe“, sagt Ralf Lange undgrinst. Seine Aufgabe ist hingegen,bei seinen Kunden solche unbe-schreiblichen Gefühle auszulösen.Das Arbeitswerkzeug dafür: ein As-ton Martin GT4 Vantage, 450 PSstark, über 300 Kilometer pro Stundeschnell. Der Schwetzinger bietet je-doch mehr als reine Renntaxi-Fahr-ten auf dem Hockenheimring an.Ralf Lange veranstaltet mit seinerFirma „Licence to race“ als Beson-derheit ein Agententraining. EinmalAbenteuer bestehen wie Bond.James Bond.

Im Dienste Ihrer MajestätRalf Lange veranstaltet mit seiner Schwetzinger Firma Agententrainings. Ein Selbstversuch. VON RALPH ADAMEIT

Mit Sicherheit hat auch James-Bond-Darsteller Daniel Craig ein Agententraining absolviert. BILD: DPA

300 km/him Aston Martin

Höchstgeschwindigkeit: Autor Ralph Adameit (links) mit Ralf Lange, Gründer des

Unternehmens „Licence to race“. BILD: ZG

Ergänzung zu ihrer eigenen, direk-ten Werbung – auch wenn nurschwer messbar ist, ob und in wel-chem Umfang dadurch wirklichmehr Absatz generiert wird.

Doch daran scheint sich die In-dustrie nicht zu stören. Vor allemAutokonzerne lassen ihre neuenModelle gerne von Filmheldendurch spektakuläre Actionszenenlenken – in der Hoffnung, dass daspositive Image des Protagonistenauch auf ein bisschen auf die Markeabfärbt.

zitierte der Tagesspiegel aus einemInterview mit dem Schauspieler.„Heineken gab uns Geld, damit imFilm Heineken-Bier in einer Barsze-ne zu sehen ist. Ohne das hätte derFilm nicht verkauft werden kön-nen.“

Und so reiben sich mit jedemneuen Kinoticket für Skyfall, das indiesen Tagen verkauft wird, nichtnur die Filmemacher, sondern auchdie Markenhersteller die Hände. Fürsie ist das Product Placement in ei-nem Hollywood-Streifen die ideale

die Produktion – geschätzte 200 Mil-lionen Dollar – über Product Place-ment wieder hereingespült wurde.

Dementsprechend voll davon istder Film: egal, ob es sich um einNotebook von Sony, ein Motorradvon Honda oder die Omega-Uhr amHandgelenk des Geheimagentenhandelt. Hauptdarsteller DanielCraig hat mit der großzügig einge-setzten Schleichwerbung offenbarselbst kein Problem: „Product-Pla-cement ist nun mal nötig, egal obman es gut findet oder verabscheut“,

Markenartikeln viel Geld dafür, dassihre Produkte wie zufällig in einemFilm auftauchen. Kassenschlagerwie der neue Bond, den rund um denGlobus abertausende Menschen se-hen sind dafür prädestiniert – vor al-lem, wenn man die Produkte auchnoch einem Superhelden wie 007 indie Hand drücken kann.

Über das Geld, das dafür fließt, re-den in der Regel weder die Marken-firmen noch die Filmproduzentengerne. Bei „Skyfall“ wird gemunkelt,dass rund ein Drittel des Budgets für

Was selbstverständlich kein Zufallist. Ebenso wenig wie die Coke Zero,die Bond wohl kaum aus Sorge da-rum trinkt, dass sein Superbodysonst außer Form gerät. Darummuss er sich bei einem gefühltenVerbrauch von 200 000 Kalorien inden rund zweieinhalb StundenFilmlänge ja schließlich auch keineSorgen machen.

Nein, bei beiden Beispielen han-delt es sich schlichtweg um soge-nanntes Product Placement. Dabeizahlen Hersteller von verschiedenen

Eigentlich sind wir ja bisher davonausgegangen, dass James Bond vielzu lässig ist, um irgendetwas anderesals Martini zu trinken. Egal ob mor-gens, mittags oder abends. Dochspätestens im neuen Streifen „Sky-fall“, der seit vergangener Wocheauch in den deutschen Kinos zu se-hen ist, werden die Zuschauer einesbesseren belehrt. Denn neuerdingsgreift Agent 007 offenbar gerne auchmal zur Cola oder zum Bier.

Aber natürlich nicht zu irgendei-nem. Sondern zu einem Heineken.

Bier, Autos, Uhren – Bond und die Lizenz zum WerbenMit welchem Fahrzeug Agent 007 durch die Straßen jagt und welchen Anzug er dabei trägt, ist weniger eine Frage des Stils als des Geldes –Markenhersteller zahlen viel Geld für das sogenannte Product Placement. Von Tatjana Schneider