Lupe 2015 4 - BEBSK...BIC GENODED1SPE Sparda Bank West e.G.----- -----Ort und Datum Unterschrift...

20
4. Quartal 2015 Vereinszeitschrift der Bundesvereinigung Eltern blinder und sehbehinderter Kinder e. V. 4. Lupe Die Jugendseminar des BEBSK e.V. in Duisburg gefördert durch

Transcript of Lupe 2015 4 - BEBSK...BIC GENODED1SPE Sparda Bank West e.G.----- -----Ort und Datum Unterschrift...

  • 4. Quartal

    2015

    Vereinszeitschrift der Bundesvereinigung Eltern blinder und sehbehinderter Kinder e. V.

    4. LupeDie

    Jugendseminar des BEBSK e.V. in Duisburg

    gefördert durch

  • Seite 2

    Impressum

    Herausgeber: BEBSK e.V.Titelseite: Tanzkurs Jugendseminar DuisburgLayout und Gestaltung: Frank Böttcher

    Eibenweg 4, 52353 Düren e-Mail: [email protected]

    Homepage: www.bebsk.de

    Spendenkonto: Sparda-Bank West eG

    Kontonummer 2376812

    Bankleitzahl 36060591

    IBAN DE95 3606 0591 0002 3768 12

    BIC GENODED1SPE

    Gläubiger Id DE94ZZZ00000977977

    Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

  • Seite 3

    INHALT Seite Liebe Mitglieder 4Neuigkeiten aus dem Verein Einladung Familienseminar 2016 6 Anmeldeformular Familienseminar 2016 9

    Vorankündigung Segeln 2016 10 Klettern in Wiesbaden 12

    Elternseminar Möhnesee 14 Familientre"en in Berlin 16 Jugendseminar in Duisburg 18 Wanderung mit Kamelen 23 Materialwart 25 Neue Mitglieder 25

    Inklusion braucht Qualität

    26 Mitgliederservice des BEBSK e.V. 30 proSehen stellt sich vor 31

    Erfahrungsberichte Besuch auf dem Harderhof 32 Internationales Zelten in der Schweiz 33 Wattwandern in Cuxhaven 36 Besuch im Feuerwehr-Informations-Zentrum 38 Besuch beim FC St. Pauli 39 Kommunikationsmuseum 42 Inklusion ist in der Kirche noch nicht angekommen 43 Familienkurs Zollikoven 44

    Tipps und Termine Musikwoche in Augsburg 46 Braillenotenkurs Augsburg und Wernigerode 46 Taktiles Labyrinth 48 Louis Braille Festival 2016 50 Was es sonst noch Neues gibt Blinde Express Praktikantin Carina 53 Blindenfussball 54

    Appell für inklusive Lösung 57 Die Inklusion wird scheitern 58

    Mitgliedsantrag BEBSK 59

  • Seite 4

    Liebe Mitglieder und Förderer,

    die Welt dreht sich immer weiter und auch vor der BEBSK hält sie nicht an, in diesem Fall spreche ich vom Flüchtlingsstrom. Mitte September hat uns die Nachricht erreicht, dass das von uns für das große Familienwochenende im Jahr 2016 gebuchte CVJM Heim in Dassel ab November zur Flüchtlingsunterkunft wird.Das CVJM-Heim Dassel war bereits nach dem zweiten Weltkrieg eine Flüchtlings- unterkunft und wird in dieser Tradition diese große Herausforderung annehmen. Wir wünschen der Belegschaft alles Gute für diese Aufgabe und ho"en, dass die „neuen Gästen“ in der schönen Umgebung eine gute Basis für ihr neues Leben in Deutschland scha"en können.Das Umplanen war nicht einfach, denn inzwischen suchen wir unsere Häuser schon Jahre im Voraus und es gibt nicht viele Häuser die unseren Anforderungen entsprechen. Dadurch ist es in der Vorstandsschaft einige Tag etwas hektisch zugegangen. Zum Glück haben wir noch eine gute Alternative zu einem gewohnten Termin im Mai gefunden. Mehr darüber in der Ausschreibung zum Familienwochenende in dieser Ausgabe.

    Ich wünsche Euch eine schöne, stressfreie und besinnliche Advents- und Weihnachtszeit und viele lachende (Kinder-)Gesichter an den Weihnachtstagen.

    Liebe Grüße

    Jörg van [email protected]

    PS: Da wir ein Verein von Eltern sind, die die Welt Ihren Kindern so gut wie möglich hinterlassen möchten, drucken wir die LUPE seit der Ausgabe 3/2015 CO2-Klima-neutral!

  • Seite 5

  • Seite 6

    Neuigkeiten aus dem Verein

    Hallo liebe Mitglieder!

    Im kommenden Jahr möchten wir Euch zum Familienseminar nach Oer-Erkenschwick einladen.

    Salvador – Allende – HausHaardgrenzweg 7745739 Oer-ErkenschwickTel: +49236869060Fax: +492368690666www.allende-haus.de

    Das Haus liegt mitten im Land- schaftsschutzgebiet Haard, zwischen Ruhrgebiet und Münsterland. Die Bildungsstätte in reizvoller Umgebung bietet die nötige Ruhe für Seminare, Tagungen und Freizeit jeder Art und ist als Erholungsstätte anerkannt. Das Haus verfügt über 214 Betten in Ein- bis Vierbett- zimmern, die mit Dusche und WC ausgestattet sind. Das Salvadore – Allende – Haus verfügt über ausreichend Seminar- und Workshopräume.Auch im Außenbereich be#nden sich viele Möglichkeiten die genutzt werden können wie z. B, eine Boulderwand, Fahrradverleih, ein großes Schachbrett, Lagerfeuerplatz, Grillplatz, Basketball, Volleyball, Tischtennis und was nicht fehlen darf ein Fußballplatz. Außerdem besitzt das Haus eigene Kanus die wahlweise zur Lippe, Stever oder zum Halterner Stausee gebracht werden können um die wunderbare Natur bei einer Kanutour zu geniessen.

    Das BEBSK Familienseminar 2016

    Einladung zum Familienseminar in Oer-Erkenschwick

    vom 26.05. - 29.05.2016

  • Seite 7

    Themenschwerpunkt des Wochenendes ist die Durchführung eines Klickseminars unter der Leitung von Juan Ruiz. Dieses Seminar setzt sich aus einem Vortrag, einer halbtägigen Gruppenübung und Einzeltrainingsstunden zusammen. Juan wird von zwei weiteren Trainern unterstützt. Die Einzelstunden können vor dem Seminar gebucht werden und werden je nach Förderung maximal 50€ pro Stunde kosten.

    Für die Jugendlichen und Kinder haben wir Denis Mohr eingeladen. Er ist vollblind und trainiert in Essen die „Blind Soccers“. Er und eine Assistentin werden mit den Kindern und Jugendlichen ein Sportprogramm durchführen.

    Zusätzlich sind folgende Themen in Planung: – Vorträge zum Thema „P%ege“ und den Neuerungen in der P%egeversicherung, sowie

    ein Vortrag und Workshop von Prof. Giese zum Thema „Sport für Blinde“.– Wie im letzten Jahr ist geplant, dass Herr Dr. Fischer einen Vortrag hält. – Für einen Abend möchten wir ein „Café International“ anbieten, in dem sich die

    Eltern zu bestimmten Themen in gemütlicher Runde austauschen können.– Auch Prof. Dr. Michael Brambring wird wieder da sein und sich Zeit nehmen für

    persönliche Gespräche.– Für die „großen Kinder“ ist ein Tanzkurs geplant. – Für die „kleineren Kinder“ steht das Basteln von Musikdosen an. – Natürlich wird die Hüpfburg nicht fehlen, es wird eine „Slackline“ zur Verfügung

    stehen und vieles mehr.

    Parallel zu den Veranstaltungen wird in der Zeit von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr eine Kinderbetreuung angeboten. Unsere mittlerweile sehr erfahrenen Kinderbetreuer werden wieder ein Programm auf die Beine stellen. Diesmal bieten wir die Kinderbetreuung ohne Altersbeschränkung an. Um Missverständnisse zu vermeiden, wird darauf hingewiesen, dass bei Kindern, die Schwierigkeiten in Gruppen haben, eine Kinderbetreuung nicht gewährleistet werden kann. Es soll aber versucht werden, dass zumindest zeitweise, nach Absprache mit den Betreuern, eine gewisse Entlastung durch die Kinderbetreuung erfolgt.

    Das oben vorgestellte Programm soll nur als Anhaltspunkt dienen. Verschiebungen und Änderungen sind möglich.

    chenendes ist die Durchführung eines Klicks

  • Seite 8

    KOSTEN UND VERPFLEGUNG

    Mitglieder Nichtmitglieder1 Erwachsener im Einzelzimmer 205,- € 280,- €1 Erwachsener im Doppelzimmer 165,- € 240,- €1 Kind bis 2 Jahre 20,- € 45,- €1 Kind 3 – 9 Jahre 60,- € 85,- €1 Kind 10 – 17 Jahre 90,- € 115,- €

    Klickseminar (1 Std. / Teilnehmer) 50,- €

    Die angegebenen Preise enthalten 3 Übernachtungen mit Vollpension und alle angebotenen Veranstaltungen. Lediglich die Einzelstunden für das Klickseminar sind kostenp%ichtig.

    Abhängig von der Gesamtförderung und den Kosten des Familienseminars ist es möglich, dass es zu einer Fahrtkostenerstattung kommt. In diesem Fall werden wir die Teilnehmer entsprechend informieren.

    Der Anmeldeschluss für das Familienwochenende ist der 01.02.2016.

    Da nur eine beschränkte Anzahl von Zimmern zur Verfügung steht, erfolgt die Reservierung in der Reihenfolge der Anmeldungseingänge. Nichtmitglieder können nur berücksichtigt werden, wenn nach dem Anmeldeschluss noch freie Kapazitäten gegeben sind.

    Die Kosten sind bis spätestens 16. März 2016 auf das BEBSK-Konto einzuzahlen:

    IBAN DE95 3606 0591 0002 3768 12BIC GENODED1SPESparda Bank West

    Stichwort: Familienseminar 2016 + Familienname

    Mit Zahlung nach dem 16. März 2016 erhöht sich der Kostenbetrag um 20 € pro Familie.

    WICHTIG: Mit Absage der teilnehmenden Familie nach dem 30.03.2016 sind die vom Haus festgelegten Stornogebühren fällig. Diese müssen wir leider an die Familien weitergeben. Eine Rückzahlung des vollen Beitrages ist damit leider nicht möglich. Wir empfehlen eine private Reiserücktrittsversicherung abzuschließen.

  • Seite 9

    Formular bitte vollständig ausfüllen, unterschreiben und per Email, Post oder Fax zurücksenden. Alternativ ist eine Anmeldung auf unserer Website www.bebsk.de/familienseminar.html möglich!

    Name: _____________________________________________

    Straße: _____________________________________________

    PLZ, Wohnort: _____________________________________________

    BEBSK e.V.Fred BrühmannRohnsweg 13a37085 Göttingen

    Fax: 05 51 / 489 39 90Email: [email protected]

    AnmeldungHiermit melden wir uns verbindlich zum Familienseminar vom 26.05 -29.05.2016 in Oer-Erkenschwick an. Nach der Anmeldung erhalten wir eine Reservierungsbestätigung.

    Name, Vorname Behinderung*Teilnahme

    Klickseminar***Alter

    (Mai 2016)Preis**

    Gesamt:

    * Bitte geben Sie uns die Art der Behinderung an, damit wir die Betreuung entsprechend organisieren können (z.B. blind, Sehkraft ca. 10 %, Mehrfachbehinderung, o.ä.).

    ** Preise p. P.: Erwachsener DZ €165,- / EZ €205,- // Kinder 0-2 Jahre €20,- // Kinder 3-9 Jahre €60,- //Kinder 10-17 Jahre €90,- // Aufschlag für Nicht-Mitglieder Erwachsene €75,- bzw. Kinder 25,-

    *** Preis Klickseminar €50,- (max. 1 Std. je Teilnehmer)

    ! Wir benötigen vegetarisches Essen für ______ Personen.

    ! Wir nehmen am Sonntag am Mittagessen teil.

    Der Gesamtbetrag ist nach Erhalt der Reservierungsbestätigung, spätestens aber bis zum 16.03.2016 auf das Konto der BEBSK e.V., Stichwort: Familienseminar 2016, zu zahlen.Bei verspäteter Zahlung erhöht sich der Gesamtpreis um 20 € pro Familie.

    Wir sind damit einverstanden, dass Fotos, die auf der Veranstaltung gemacht werden, in der Lupe und/oder auf der Vereinshomepage ohne Nennung von Namen veröffentlicht werden.

    Mit Absage des Teilnehmers nach dem 30.03.2016 sind die vom Haus festgelegten Stornogebühren fällig. Eine Rückzahlung des vollen Beitrages ist nicht möglich.

    ________________________ __________________________ Datum, Ort Unterschrift

  • Seite 10

    Einladung zum BEBSK Segelwochenende 2016

    Auch 2016 lädt die Regionalvertretung

    B a d e n - W ü r t te m b e rg w i e d e r z u m

    Segelwochenende an den Bodensee ein.

    Es #ndet in diesem Jahr vom

    8.7.– 10.07.2016 statt.

    Das Segelangebot richtet sich an Kinder ab 5 Jahre. Jüngere Kinder segeln in Begleitung ihrer Elter.

    Die Kinder werden die Gelegenheit haben unter fachkundiger Anleitung im eigenen Boot Kapitän zu sein. Gesegelt wird im sog. „Mini12er“, dies ist ein Boot, in welchem der Segler allein sitzt. Das Boot ist kentersicher und wird von einem Beiboot begleitet. Dadurch ist optimaler Schutz und 100 % Begleitung des Seglers gewährleistet. Die Herausforderung, das Boot selbst zu steuern, beinhaltet die wunderbare Möglichkeit Selbstvertrauen und Mut zu entwickeln.

    Das Segelangebot wird vom Verein Integrativer Segelverein Bodensee e.V.

    78345 Moos durchgeführt. Für Nichtsegler u n d G e s c hw i s te r k i n d e r w i r d e i n e Kinderbetreuung angeboten.

    Wohnen werden wir im Hotel-Gasthaus Seehörnle,

    Hörnliweg 14,

    78343 Gaienhofen-Horn.

    Weitere Infos zum Gasthaus gibt es unter:www.seehoernle.de

    Kosten und Verp$egung

    1 Erwachsener 110,- €

    1 Jugendlicher 13-18 Jahre 80,- €

    1 Kind 5–12 Jahre 60,- €

    Kinder bis 4 Jahre im Zimmer der Eltern kostenlos. Für Nichtmitglieder erhöht sich der Preis um 20,-€ pro Person. Die angegebenen Preise enthalten 2 Übernachtungen mit Vollpension und den angebotenen Veranstaltungen. Anmeldeschluss für das Wochenende ist der 15. Mai 2016. Die Kosten sind bis spätestens 15.06.2016 auf das BEBSK-Konto einzuzahlen:

    BEBSK e.V.

    Stichwort: Segelwochenende Bodensee 2016

    Kontonummer: 2376812

    Bankleitzahl: 360 605 91

    Sparda Bank West e.G.

    Wir ho"en, dass wir euer Interesse geweckt haben und das Angebot regen Anklang #ndet. Nähere Informationen und Fragen zum Wochenende werden gerne beantwortet unter:Tel. 0751/552732 (Ingrid Oesterle) oder per E-Mail: [email protected]

  • Seite 11

    BEBSK e.V.z.Hd. Ingrid OesterleLessingstr. 388250 Weingarten

    Anmeldung zum Segelwochenende 2016

    Hiermit melde ich folgende Personen zum Segelwochenende vom 8.7.- 10.7.2016 in Moos am See an. Nach der Anmeldung erhalte ich eine Reservierungsbestätigung

    Name Alter Preis

    Der Gesamtbetrag ist nach Erhalt der Reservierungsbestätigung, spätestens bis 15.6.2016 an folgende Bankverbindung zu zahlen:

    BEBSK e.V.Stichwort: SegelwochenendeIBAN DE95 3606 0591 0002 3768 12BIC GENODED1SPESparda Bank West e.G.

    ------------------------------------------------- ------------------------------------Ort und Datum Unterschrift

  • Seite 12

    „Berg Heil“ und „Servus“ wer da wieder

    heile runter kam!

    Was für ein Tag - das ist nichts für Angsthasen oder Menschen mit der N e i g u n g z u r H ö h e n a n g s t . Bewundernswert wie selbstsicher und frei von sämtlichen Berührungsängsten die Teilnehmer (im Besonderen die Kinder) die Parcours im Indoor Klettergarten in schwindelnder Höhe von 4 m absolvierten. S e l b s t d a s K l e t t e r t e a m v o n d e r Wiesbadener Nordwand war positiv überrascht wie #x die Kinder, trotz ihrer Sehbehinderung oder Blindheit, durch den K l e t te r g a r te n u n d o d e r a n d e r Kletterwand marschiert sind. Es glich einer Horde Steinböckchen, die nichts anderes tun als sich in ihrem sicheren Umfeld vorwärts zu bewegen. Ich selbst musste die Erfahrung machen, trotz Sicherung durch Gurte, dass wir Sehenden doch eher durch das Erkennen der Höhe und der evtl. Gefahr bei einem Sturz zu Ängsten neigen, die uns in unserem doch so sicheren Handeln eine Bremse sein können. Ich habe es bis zur Plattform gescha"t ehe mich die Angst wieder zum Rücktritt zwang, umso begeisterter war ich mitanzusehen wie viel Spaß die Kindern und Jugendlichen beim Klettern an der Wand, im Klettergarten oder auf der Riesenschaukel hatten. Für jeden war was dabei und auch die Geschwisterkinder kamen auf ihre Kosten. Die Riesenschaukel war noch mal das Highlight zum Abschluss. Jedes Kind was noch nicht genug hatte durfte es sich in der Riesenschaukel bequem machen. Natürlich waren auch hier die Kinder durch Gurte gesichert, denn es handelte sich hier n i c h t u m e i n e h a n d e l s ü b l i c h e Kinderschaukel. Nein, hier ging es um das Gefühl des freien Schwebens wie ein Vogel in extremer Höhe. Wenn die Kinder gesichert in ihrem Sitz lagen wurden sie mit einem Sei l nach oben an die Hallendecke gezogen, wobei die Höhe von Kind zu Kind variierte. Wenn die Kinder bereit waren wurde der Countdown von

    fünf auf eins herunter gezählt und das Seil, was sie heraufgezogen hatte gelöst. Mit einem riesen Ruck ging es dann in den fast freien Fall, der bei den meisten ein starkes Kribbeln im Bauch verursachte. Dieser Reiz war so unglaublich, das wirklich alle Teilnehmer mit einem riesen Grinsen und dem Wunsch noch mal schaukeln zu dürfen aus ihren Gurten befreit wurden. Zum Abschluss saßen wir alle gemeinsam an einem großen Tisch, der einer riesen Tafel glich, an der wir die Erlebnisse noch mal Revue passieren ließen. Gemeinsam tauschten wir uns aus und teilten uns wie in einer Großfamilie Pizza, die Frau Kremer zuvor bestellt hatte. Aus fünf Variationen konnte jeder seine Lieblingspizza wählen. Es war ein super schöner Tag und ich möchte im Namen aller Teilnehmer der Familie Kremer für die grandiose Idee, die Umsetzung dieses Erlebnisses und für die Verp%egung danken. Auch ein Danke an das Wiesbadener Kletterteam, die dieses für unsere Kinder möglich gemacht haben. Ich bin mir sicher sagen zu können, dass wirklich jeder egal bei welcher Art von Tätigkeit an dem Tag etwas für sich mitgenommen hat und sei es „nur“ mit anzusehen wie frei und entspannt dieser Tag für jeden Teilnehmer war.

    Euer Mitglied Kathrin Berschet aus Friedberg

    Klettertag an der Wiesbadener Nordwand

  • Seite 13

  • Seite 14

    Nach dreieinhalb Stunden Fahrt kommen wir, d.h. Amanda, meine Tochter und ich in Möhnesee in Nordrhein-Westfalen an. Die andere Hälfte der Familie haben wir Zuhause gelassen. Die Sonne scheint und wir sind wirklich gut durchgekommen. Ich bin schon aufgeregt. Ein verlängertes Wo c h e n e n d e m i t v i e l e n f r e m d e n Menschen – Familien, die ähnliche Geschichten haben. Ich bin wirklich gespannt, was auf mich zukommt. Als wir d a s B i l d u n g s - & Fr e i z e i t z e n t r u m Heinrich-Lübke-Haus betreten werden wir mit einem strahlenden Lächeln und Handschlag empfangen. Ab diesem Zeitpunkt fängt es bei mir an zu tauen. Wir beziehen unser Zimmer und begeben uns Richtung Gartenterrasse, wo schon einige der anderen Teilnehmer sitzen. Ein kleines Ka"ee- & Kuchenbüfett ist vorbereitet und da es sich besser mit etwas in der Hand beobachten lässt, holen Amanda und ich uns Ka"ee, Kuchen und CapriSonne. Wir sitzen nicht lange, da begegnen uns freundliche Blicke und auch der ein oder Satz in unsere Richtung fällt. Die Menschen sind o"en. Sie sind alle hier, um sich mit den anderen Familien auszutauschen. Es wird geschwatzt und gelacht. Um 17.30 Uhr werden wir zur Kennenlern-Runde gebeten, wo unter anderem die Eltern vorgestellt werden, die das 1. Mal mit zum Elternseminar sind. Aha, es gibt also Wiederholungstäter. Das klingt nicht schlecht. Leider kann ich mir fast keinen der Namen merken, denn 1. bin ich immer noch aufgeregt und 2. gibt es bei der Menschen und Kindermenge recht laute Nebengeräusche. Egal. Danach geht es Essen. Wir werden mit einer jungen Familie an einen Tisch gesetzt. Sie sind ebenfalls etwas zurückhaltend und es stellt sich heraus, dass sie ebenfalls „die Neuen“ sind. Tre"er. Habe mich gleich in deren kleine Tochter verliebt. Nach dem Essen und der Begrüßung der Seminar-Teilnehmer leert s ich der Speisesaal und die Familien verteilen sich Richtung Zimmer oder Terrasse. Ich bringe Amanda Richtung Bett und ho"e, dass sie

    bald schläft, denn ich möchte mich unbedingt zu den anderen Eltern auf die Terrasse gesellen. Ich habe so viele Fragen und möchte so viel wissen. Mist – ich habe das Babyfon vergessen. Und jetzt? Es stresst mich und natürlich will Amanda nicht einschlafen. Die merkt sicher meine Anspannung und für sie ist ja auch alles anders. Letztendlich mache ich ihr eine Geschichten-Playlist an und gehe doch runter auf die Terrasse, um alle 15 bis 20 Minuten zum Zimmer zu %itzen, um zu kontrollieren, ob sie schläft. Sie schläft irgendwann um 23.30 Uhr selig mit Geschichte ein. Eine Bekannte aus Hamburg lächelt und sagt, dass ich entspannter werden sollte. Es war ein hochinteressantes Familien-Seminar, wo sich viele Familien aus ganz Deutschland mit Kindern unterschiedlichsten Alters tummelten, was den Austausch umso interessanter gestaltete. Eine tolle Organisation machte den Einstieg in die verschiedensten Seminarbeiträge gut möglich. Soviel zum drumherum, welches uns wirklich gut gefallen hat. Der Rahmen war genau r icht ig um in schöner Atmosphäre ganz unbefangen mit unseren „Themen“ umzugehen, sich auszutauschen und auch noch etwas zu lernen.

    Inhaltlich wurde einiges geboten: Ein Schwarzes Brett“ in der Eingangshalle lies jeder Zeit einsehen, wann wo welche Veranstaltung für die Eltern stattfand w ä h r e n d K i n d e r a b 4 J a h r e v o n Freiwilligen betreut wurde, was mir ermöglichte, mich voll auf die Veran- staltungen und deren Teilnehmer zu konzentrieren. Ich habe den kurzfristig von der Firma Apfel-Fleger abgesagten Vortrag über die „Apple-Einweisung für Blinde und Sehbehinderte“ in Anspruch genommen, der kurzer Hand von Per und Moritz mit Bravour übernommen wurde. Etliche Screenshots, um auch ja keine Infos

    Elternseminar am Möhneseegefördert von:

  • Seite 15

    zu verpassen, waren die Folge und ich bin immer noch am Aufarbeiten – es waren wahnsinnig viele Informationen. Zeit- gleich fand die Technische Hilfsmittel- ausstellung der Firmen Handytech und IPD in der Empfangshalle statt, die hervor- ragend auf dem Weg zum Speisesaal zu erreichen war und sehr gut besucht wurde. D e r Vo r t r a g m i t a n s c h l i e ß e n d e r Gruppendiskussion von Herrn Prof. Dr. Brambring über „Blinde & Sehbehinderte Kinder und deren Entwicklung im Allgemeinen“ war sehr interessant und Herr Prof. Dr. Brambring nahm sich für jede Frage Zeit. Ein guter Einstieg für die späteren Einzelgespräche, wer sich einen Termin geholt hatte. Wer nicht zur Veranstaltung von Herrn Prof. Dr. Brambring war, der besuchte den Blista Spieleworkshop mit Spieleaus- stellung und / oder den Vortrag von Christiane Brannach über

    „Werkstattorientierte Förderung“. Neben vielen Vorträgen gab es auch kreative Aktivitäten wie Fühlbücher basteln mit Annette Strack, was ich mit viel Freude wahrgenommen habe, als auch Beton und Speckstein bearbeiten, woran sowohl die Kinder und die Erwachsenen großes Interesse und Spaß hatten. Den Vortrag von Herrn Dr. Dieter Fischer mit dem Thema „Wann ist genug „genug“?“ wurde von mir leider nicht besucht, was mein Fazit unterstreicht, - für eine halbe Familie kann das Familienseminar schon fast „zu viel“ im positiven Sinne sein, da so viel Interessantes und Wissenswertes geboten wird. Die positiven Interaktionen mit anderen Eltern sowie die freundliche Stimmung und der Austausch während des Tages und später auf der Terrasse waren eine große Freude. Ich möchte mich wirklich herzlichst bei den Organisatoren bedanken. Die Veranstal-

    tung war rundherum gelungen. Es war sehr informativ, und wir haben uns willkommen gefühlt. Diese Erfahrung würde ich wirklich jedem empfehlen und freue mich bereits auf das nächste Mal.

    Jana Judah-Mörck

  • Seite 16

    Am 10. Oktober trafen sich 12 Familien und 6 Mitwirkende aus dem berliner Netzwerk um einen gemeinsamen Samstag in den Räumen des ABSV (Allgemeiner Blinden- und Sehbehin- dertenverein Berlin) zu verbringen. Diesmal stand ein Trommelworkshop im Mittelpunkt, mit dem es dann auch gleich los ging.„Fränki“ (http://www.rhythmos.de/) hatte jede Menge Trommeln („Djembes“) mitgebracht und die konnten erst einmal in Ruhe begutachtet und untersucht werden. Wie schwer sind sie und wie groß? Und wie klingen die überhaupt? Alles durfte probiert werden und Fränki war sehr geduldig und erklärte alles, was unsere Kinder so interessierte.Dann setzten sich alle, die wollten, in einen Kreis und Fränki zeigt uns die unterschied- lichen Töne, die man spielen kann und brachte uns eine kleine Melodie bei.Trotz Pause konnten dann aber nach 2 Std. die Erwachsenen fast nur noch die Konzentration halten und die Kinder beschäftigten sich dankbar mit den angebotenen Spiel- und Bewegungs- elementen, die wir im Eingangsbereich aufgebaut hatten und von den Frühförder- innen betreut wurden. Sehr gut kamen dabei die Rollbretter an, mit denen man durch die langen Flure düsen konnte. Dann gab es endlich das heiß ersehnte Essen (Nudeln!) und eine wohlverdiente

    Pause, in der sich die Erwachsenen unterhalten konnten. Ein paar nutzen das Gelände des ABSV und gingen ein bisschen an die frische Luft und schnupperten dort an den vielen Kräutertöpfen.Am Nachmittag dann hatte sich eine Mama bereit erklärt, mit den Kindern zu #lzen, was gerne angenommen wurde. Es entstanden jede Menge „Filz-Klingelbälle“ und so konnte jeder auch noch etwas mit nach Hause nehmen.Nach Ka"ee und Kuchen und ein paar weiteren Gesprächen fand der gemein- same Tag gegen 16 Uhr seinen Ausklang. Danke an alle Mitwirkenden und Akteure......bis zum nächsten Tre"en!

    Jane MorgenthalRegionalvertretung Berlin

    Familientre%en in Berlin

  • Seite 17

    Gemeinsam mit meinen Kindern Justus (4 Jahre) und Jannick (9 Jahre) war ich beim letzten Eltern-Kinder-Tre"en in Berlin. Sie waren danach Feuer und Flamme kurz davon für die Lupe zu berichten. Nachdem der Bericht mit: "Ich fand's schön." und "War gut." beendet war, haben wir "Interview" gespielt. Unten steht das Ergebnis.

    Was haben wir beim Tre%en gemacht?

    Jannick:Am Anfang haben wir getrommelt. Zuerst standen die Trommeln auf der Bühne und jeder durfte trommeln wie er wollte. Dann wurden die Trommeln im Kreis aufgebaut. Wir haben ein afrikanisches Lied eingeübt und zusammen getrommelt und gesungen. Das hat Spaß gemacht.Zwischendurch haben wir gegessen. Es gab Spagetti mit Tomatensoße und Würstchen für die Kinder und Kürbissuppe und belegte Brötchen für die Erwachsenen.Dann wurde ge#lzt. Man konnte Bälle, Haarschmuck oder Armbänder machen, aber alle Kinder wollten nur Bälle mit Glöckchen machen. Wenn man Zeit hatte konnte man jederzeit Bewegungsspiele im Vorraum machen. Für die Kleinen gab es ein Bällebad und einen Krabbeltunnel. Ich bin am liebsten mit dem Rollbrett den langen Flur lang gesaust.Später gab es noch Kakao und Kuchen, und für die Erwachsenen Ka"ee.Justus:Also wir haben mit Gabriel und Jakob gespielt. Wir haben "dai dom dam dam" getrommelt. Ich bin ins Bällebad rein gesprungen und ganz viele Bälle sind raus gerollt . Ich bin durch den Tunnel gekrabbelt und dann durch den anderen Tunnel. Dann hab ich noch mal getrommelt. Einmal habe ich Jakob mit dem Rollbrett gezogen.

    Es gab lecker Kuchen und Kakao zum Ka"ee. Spagetti mit Brötchen gab es zum Mittag. Was fandest Du am besten?

    Jannick:Am meisten hat mir das Filzen Spaß gemacht und dass ich Kinder, die ich schon vom Segeltre" kannte wiedergetro"en habe und mit ihnen sofort los spielen konnte.Justus:Mittagessen und Kuchenessen.Was fandest Du doof?

    Jannick:Gar nichtsJustus:Jakob ist früher gegangen und Uta (Justus Frühförderin) war nicht da.Worauf freust Du Dich beim nächsten

    Mal?

    Jannick:Wieder mit den anderen und Gabriel zu spielen.Justus:Dass Uta wieder da ist und aufs Rollbrett- fahren.

    Eltern-Kinder-Tre%en beim Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin (ABSV) am 10.10.2015

  • Seite 18

    Jugendseminar des BEBSK in Duisburg

    Am 18.09.2015 begann das Jugend- und

    Elternseminar zum Thema "Pubertät,

    Mobbing und Selbstbestimmung".

    Dazu trafen sich Familien in unterschied- lichster Besetzung in der Jugendherberge in Duisburg, um über dieses Thema mehr zu erfahren und sich auszutauschen. Dabei war das Seminar so aufgebaut, dass für die Eltern und die Jugendlichen parallel Workshops und Vorträge angeboten wurden. Damit die Jugendlichen ihr Seminar möglichst elternunabhängig durchführen konnten, hatten wir mehrere Betreuer - selber Jugendliche - engagiert.Für die Jugendlichen ging es dann Freitag Abend auch direkt mit einem Tanzwork- shop los. Herr Hühner von der Tanzschule Gödde hatte außer Musik und viel Elan noch Tanzpartnerinnen mitgebracht, damit auch s ichergestel lt war , dass a l le Jugendlichen daran teilnehmen konnten. Währenddessen lernten die Eltern sich erst einmal kennen und tauschten sich zunächst über die Erwartungen an das Seminar aus. Der Samstag - bei dessen Durchführung wir durch die Lebenshilfe Duisburg unterstützt wurden - startete für die Eltern mit einer Selbsterfahrung. Unter der Augenbinde bzw. Simulationsbrille, galt es den Tagungsraum zu betreten und einen Platz zu #nden. Während gleichzeitig ein Radio

    "plärrte", stellte sich der Referent schon mal vor und gab Anweisungen. Ein herrliches Gefühl, als das Radio ausgestellt wurde und wir nur noch den Stimmen lauschen mussten, um zu lokalisieren, wer sich wo im Raum befand. Nach diesem sehr plastischen Einstieg, durften wir die Augenbinden wieder absetzen und Herr Lippe-Holstein referierte über den "Ein%uss einer Sehschädigung auf die individuelle Entwicklung, Pubertät und Lebensplanung." Danach lernten wir eine blinde Frau kennen, die über Ihre Jugend berichtete.Nach der Mittagspause folgte ein Vortrag über die unterschiedlichen Formen von Mobbing. Dabei kristallisierte sich heraus, dass die meisten unserer Kinder weniger mit o"enen Mobbing, als mit Ausgrenzung bzw. Nichteinbeziehung zu tun haben. Als Ursache wurde auch herausgearbeitet, dass häu#g - möglicherweise auch unbewusstes - Fehlverhalten durch Lehrer eine Ausgrenzung auslösen kann. Dies liegt unter anderem an der mangelhaften Umsetzung der sozialen Integration, da häu#g nur auf die schulischen Aspekte seitens der Schulen geschaut wirdDas letzte Thema drehte sich um das Sozial- und P%egegeldrecht, mit den Möglichkeiten der Verhinderungs- und Ersatzp%ege. Herr Herget führte in das

  • Seite 19

    sehr komplexe Thema ein. Der Vortrag war sehr gut, aber hier wäre mehr Zeit wünschenswert gewesen. Die Jugendlichen wurden währenddessen den ganzen Tag von zwei Mitarbeitern von Pro Familie thematisch begleitet. Auch hier ging es um die Themen Mobbing, Ausgrenzung und eigene Behinderung, aber auch um Themen wie Verliebtsein und Sexualität. Abends fand der zweite Teil des Tanzworkshop statt, der mit einer kleinen Au"ührung endete. Beim Workshop z e i g t e s i c h , d a s s d i e s e h e n d e n Tanzpartner, die größtenteils noch keine E r f a h r u n g e n m i t b l i n d e n u n d sehbehinderten Jugendlichen gemacht hatten, keinerlei Berührungsängste hatten. Sie hatten sich unheimlich schnell an die Besonderheiten der Tanzpartner gewöhnt und gaben sehr einfühlsam ihre U n t e r s t ü t z u n g . A m E n d e d e s Tanzworkshop wurden noch eifrig, Adresse getauscht, denn alle waren sich einig, dass man gerne in Kontakt bleiben wolle und eine Wiederholung wünschens- wert wäre.Am Sonntag stand dann für al le gemeinsam der Klettergarten Tree2Tree auf dem Plan. Es zeigte sich bereits in der Einführung, dass wir nur als Gruppe erfolgreich die Parcours absolvieren

    konnten. Im Wechsel blind/sehbehindert und sehend konnten die Hindernisse überwunden werden. Gleichwohl kam der ein oder andere ganz schön an seine Grenzen, denn es war eine große Herausforderung. Für den einen eher körperlich, für den anderen mental. Alles in allem war das Seminar eine runde Sache mit einer guten Mischung aus Information, Austausch und sportlichen Aktivitäten. Es hat sich auch mal wieder gezeigt, dass ähnliche Bedürfnisse verbinden und dass die gemeinsame Herangehensweise an ein solches Thema unterstützt durch Fachleute eine gute Basis bildet und stärkt.

    Viele Grüße Marion

  • Seite 20

    Die Frage war bis zuletzt: Würden sich ausreichend Leute anmelden? Meine Altersgenossen scheinen ja wirklich scharf darauf zu sein, sich bei einem solchen Seminar anzumelden. Das ich teilnehmen würde, war ja von vornherein klar, da meine Mutter das Seminar mitorganisiert hatte. Und ich hatte wirklich große Lust mal nach Duisburg zu kommen, da dort ja auch eine langjährige Freundin von mir wohnt, welche ebenfalls am Seminar teilnehmen sollte. Außerdem - und dies ist wohl ein entscheidender Grund, liebe ich sowohl tanzen als auch klettern. Seit Ende meines Kurses für Fortgeschrittene kann ich nur noch selten tanzen. Schade.

    Letztlich fanden sich doch ausreichend Teilnehmer. Das Alter reichte von 10 bis 15, wobei ich zu den Ältesten gehörte, wenn nicht sogar der Älteste blinde Teenie im Bunde war. Als erstes kamen wir an, aßen ein wenig zu Abend und dann ging es gleich mit Tanzen los. Zum Tanzkurs hatten sich von der Tanzschule des Lehrers noch drei sehende Mädels gesellt, um unsere Gruppe zu verstärken, allerdings waren alle außer Lisa und ich, was Paartänze anging, eher unerfahren, soweit ich weiß. Dementsprechend war es für mich nicht so spannend, was im Tanzkurs selber gemacht wurde - Discofox und langsamer Walzer - sondern für mich war eher die Möglichkeit, mal wieder tanzen zu können wichtig. Den Abend verbrachte ich noch mit einigen

    Freunden, doch da es am nächsten Tag schon recht früh weitergehen sollte, ging es auch entsprechend "früh" ins Bett. Am nächsten Tag folgte auf ein mäßig leckeres Frühstück die Vorstellungsrunde - hier stellten sich die beiden Jugendberater vor, welche uns durch den Tag begleiten sollten. Der Anfang war etwas steif und verkrampft, hatte ich den Eindruck. Vielleicht waren wir noch zu müde, vielleicht waren wir noch nicht locker genug. Wer weiß. Aber prinzipiell war interessant, was lief: Wir stellten uns in einen Kreis auf, jemand war außerhalb des Kreises und wenn er oder sie jemandem im Kreis auf eine bestimmte Weise berührte, z.B. 3 mal auf die Schulter klopfte, wurde er in den Kreis aufgenommen. Hört sich erstmal albern an, dahinter steckt aber ein tieferer Sinn: Der Kreis steht für eine Gruppe aus Teenies, so wie man sie sie oft in einer Klasse antri"t. In diese Cliquen kommt man ja oft nur rein, wenn man den passenden Schlüssel - eben die passende Berührung - hat. Wir diskutierten, wie wir mit den Kreisen bei uns klarkommen, ob wir automatisch dazugehören, was wir tun mussten um dazuzugehören etc.

    Nach dem Mittagessen wurde es schon wesentlich lockerer und lustiger, das lag vermutlich auch an unserer Mentalität. Es wurden Gegenstände aus einem Beutel gezogen und diskutiert - z.B. eine Rose (leider oder zum Glück aus Plastik), eine

    Jugendseminar in Duisburg - so schön kann das Teeniedasein sein