LUX AETERNA CONCERTO DE’ CAVALIERI...2019/02/27  · Sinfonia Vattene, corri, vola Tomaso Albinoni...

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LUX AETERNA DE’ CAVALIERI CONCERTO 27. FEBRUAR 2019 LAEISZHALLE GROSSER SAAL

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LUX AETERNA

DE’ CAVALIERICONCERTO

27. FEBRUAR 2019LAEISZHALLEGROSSER SAAL

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Wenn Sie die Chance hätten, in die Vergan-genheit zu reisen – was wäre Ihr Traumziel? Für Marcello Di Lisa und sein Alte Musik-Ensemble Concerto de’ Cavalieri ist die Antwort klar: Venedig, Anfang des 18. Jahr-hunderts! Vivaldi, Albinoni und viele andere Komponisten waren damals rund um den Markusplatz aktiv und machten die reiche Handelsmetropole zu einem Knotenpunkt der Musikgeschichte. Nachzuhören ist das im heutigen Konzert – das gleichzeitig einen Vorgeschmack bietet auf das große Festival rund um Ostern, das die Elbphilharmonie der Lagunenstadt widmet.

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Mittwoch, 27. Februar 2019 | 20 Uhr | Laeiszhalle Großer Saal Das Alte Werk | 5. Konzert

19 Uhr | Einführung mit Habakuk Traber im Kleinen Saal

LUX AETERNA

CONCERTO DE’ CAVALIERI ANA QUINTANS SOPRAN LEITUNG MARCELLO DI LISA

Baldassare Galuppi (1706–1785) Sinfonia zum Oratorium »Judith« (1746)

Antonio Caldara (1670–1736) In lagrime stemprato / Arie aus dem Oratorium »Maddalena ai piedi di Cristo« (1698)

Tomaso Albinoni (1674–1745) Concerto a cinque op. 5/5 in a-Moll (1707)

Tomaso Albinoni Quel sembiante e quel bel volto / Arie aus der Oper »L’incostanza schernita« (1727)

Antonio Vivaldi (1678–1741) Concerto D-Dur RV 121 für Streicher und Basso continuo (um 1720)

Allegro moltoGravePresto

Antonio Vivaldi In furore iustissimae irae / aus der Motette RV 626 (um 1720)

Pause

Tomaso Albinoni Sinfonia für Streicher in g-Moll (um 1720)

Antonio Vivaldi (1678–1741) Domine Deus / aus: Gloria RV 589 (um 1720)

Antonio Vivaldi Sonata Al Santo Sepolcro RV 130 in Es-Dur (1728)

Largo moltoAllegro ma poco

Tomaso Albinoni Sommi dei / Arie aus der Oper »Zenobia« (1694)

Antonio Vivaldi Concerto g-Moll RV 156 für Streicher und Basso continuo (1730) Allegro Adagio Allegro

Antonio Caldara aus dem Oratorium »Maddalena ai piedi di Cristo« SinfoniaVattene, corri, vola

Tomaso Albinoni Ristoro degli afflitti / Arie aus der Oper »Eraclea« (1705)

Ende gegen 22 Uhr

Das Konzert wird von NDR Kultur aufgezeichnet und am Do, 28. März 2019 ab 20 Uhr ausgestrahlt.

Gefördert durch den

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DER KLANG DER SERENISSIMA

Venezianische Barockmusik des 18. Jahrhunderts

Der Canale Grande, die Piazza San Marco, Gondeln, prunkvolle Paläste mit leicht abbröckelndem Putz … Venedig war schon immer Sehnsuchts- und Inspirations-ort für Künstler und zieht Besucher seit Jahrhunderten magisch an. Das liegt nicht zuletzt am Reichtum der Stadt, die als Handelsmacht das östliche Mittel-meer zeitweilig bis nach Zypern beherrschte. Das heutige Konzert gibt einen kleinen Einblick in das Musikleben der italienischen Lagunenstadt Anfang des 18. Jahrhunderts: Alle Komponisten sind Söhne der Stadt, die hier ausgebildet wurden und sich ihr Leben lang kaum von der Lagunenstadt trennen konnten.

Und warum auch? Zwar war ihre politische Macht bereits im Schwinden begriffen, aber dafür war Venedig ein Mekka der Musik, das Liebhaber aus aller Herren Länder anzog. Für seinen Karneval ist Venedig legendär, und unzählige weitere Feiertage – mehr als in jeder anderen italienischen Stadt – gaben Anlass zu ausschweifenden Festen, bei denen Musik natürlich nicht fehlen durfte. Ganz abgesehen von anderen Auftraggebern wie Kirchen, Theatern, Adelshäusern und den Ospedali, jenen Waisenhäusern, die sich längst zu europa weit berühmten Ausbildungsstätten für Musiker und Sänger entwickelt hatten. Und so sahen Baldassare Galuppi, Tomaso Albinoni, Antonio Caldara und Antonio Vivaldi – die Komponisten des heutigen Abends – schlicht keinen Grund, Venedig so schnell wieder zu verlassen.

Antonio Vivaldi ist der heute bekannteste der vier genannten Komponisten. Als Sohn einer kinderreichen Familie war er schon früh dazu bestimmt, als Priester in den Dienst der Kirche zu treten. Das tat er auch – allerdings mit allen Freiheiten, die ihm das weltoffene Venedig ließ. So weigerte sich Vivaldi bald aus gesundheitlichen Gründen, die Messe zu lesen. Stattdessen warf er sich mit vol-ler Kraft auf die Musik und arbeitete in mehreren Jobs gleichzeitig: als Musik-lehrer an einem der Ospedali, als Orchester- und Chorleiter, als Violinist und Komponist und zeitweise sogar als Impresario des Teatro Sant’Angelo. Priester

Venedig, gemalt um 1730 von Canaletto, ebenfalls ein Sohn der Stadt

in einem Orchester – selbst in der sündigen Oper – waren zwar damals keine Seltenheit, wie aus zeitgenössischen Reiseberichten bekannt ist. Aber dass Vivaldi außerdem noch mit einer blutjungen Sängerin zusammenlebte, brachte wohl selbst die toleranten Venezianer zum Grübeln.

Dafür wurden sie mit wundervoller Musik belohnt wie mit dem Gloria, Vivaldis wohl beliebtester geistlicher Komposition. Vivaldi schrieb es – wie auch viele seiner Violinkonzerte – für das Ospedale della pietà, an dem er arbeitete. Das Domine Deus sorgt mit leichten Rhythmusverschiebungen für eine unbeküm-merte Leichtigkeit und tänzerische Beschwingtheit, wie sie selten mit Kirchen-musik verbunden wird. Auch die Motette In furore iustissimae irae klingt – ihres geistlichen Textes zum Trotz – mit schnellen Läufen, Koloraturen und Intervall-sprüngen so, als sei sie nicht für die Andacht, sondern für die Oper geschrieben. Leidenschaftlich und voller Esprit kommen auch seine Concerti daher. Vivaldis Stärke sind dabei vor allem die virtuosen, expressiven Passagen.

Der ein paar Jahre vor Vivaldi geborene Tomaso Albinoni ebnete praktisch Vivaldis großen Violinkonzerten den Weg, indem er die Form des Konzertes an sich popularisierte. Die Zahl der Solisten im »Concerto grosso« war dabei recht frei. Albinoni gilt als Meister für Konzerte mit fünf Instrumenten (respektive Stimm-

DIE MUSIK

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gruppen), zu denen auch die Concerti a cinque op. 5 gehören. Das heute daraus gespielte Fünfte Concerto ist ein schönes Beispiel für eine Etappe auf dem Weg zum großen Solo-Konzert: Immer wieder tritt die Solo-Violine hervor, getragen von den ersten Violinen des Orchesters, die mal dieselbe Melodielinie spielen und mal nur einzelne Noten oder Phrasen akzentuieren. Auch Georg Friedrich Händel war zur Zeit der Uraufführung gerade in Venedig. Es spricht einiges dafür, dass er Albinonis Concerti a cinque op. 5 hörte und sich inspirieren ließ. Einige Gesten und Figuren daraus lassen sich jedenfalls in Händels späteren Stü-cken wiederfinden.

Als Sohn eines Spielkartenherstellers trat Tomaso Albinoni zunächst brav in die Fußstapfen seines Vaters und arbeitete im Familienunternehmen. Aber ähnlich wie bei Vivaldi konnte der berufliche Umweg auch ihn nicht von seiner Liebe zur Musik abbringen. Er nahm nebenher Musikunterricht und begann mit dem Komponieren. In den letzten Jahren des 17. Jahrhunderts trat er dann mit seinen ersten Kompositionen an die Öffentlich-keit: einige Sonaten und seine erste große Oper Zenobia, regina de’ Palmireni. Die Titelheldin ist die antike Herrscherin Zenobia von Palmyra, die sich dem spätrömischen Kaiser Aurelian ent-gegenstellt und ihm unterliegt. Entgegen der Geschichtsschrei-bung lässt der Librettist Antonio Marchi die Oper mit einem Happy End schließen: Zenobia wird von Kaiser Aurelian wieder auf den Thron gehoben, Orient und Okzident sind vereint. Viel-leicht eine Anspielung auf Venedig? Immerhin war die Serenis-sima als Handelsknotenpunkt über viele Jahrhunderte hinweg ebenfalls Brücke zwischen Ost und West.

Obwohl Albinoni nach eigenen Angaben um die 80 Opern-werke verfasst haben muss, ist Zenobia eine seiner wenigen vollständig erhaltenen Opern. Als Auftragswerk für ein Theater geschrieben, gab Albinoni – wie viele Komponisten im Barock – oft alle Rechte an den Kompositionen an das jeweilige Opern-haus ab. Die Theater wiederum waren vorrangig am finanzi-ellen Erlös der Werke interessiert, und Kopien wurden selten gemacht – stattdessen sollten neue Kompositionen das Publi-kum anlocken.

Antonio Vivaldi, Tomaso Albinoni

Baldassare Galuppi, Antonio Caldara

Baldassare Galuppis Opern wurden überall in Europa aufge-führt, er galt als einer der bedeutendsten Opernkomponisten des 18. Jahrhunderts. Selbst Wolfgang Amadeus Mozart und Gioachino Rossini übernahmen später Neuerungen, die Galuppi inbesondere bei der Opera buffa eingeführt hatte. Kein Wunder also, dass Antonio Vivaldi – in seiner Funktion als Impressario des Teatro Sant’Angelo – versuchte, den talentierten Rivalen an sein Theater zu binden. Galuppi war in Venedig so unumstritten, dass er sogar in das repräsentativste Amt der Republik Vene-dig aufstieg: dem Maestro di cappella (Domkapellmeister) am Markusdom. Obwohl ein Schwerpunkt seiner kompositorischen Arbeit also auch der Kirchenmusik gewidmet war, darunter das Oratorium Judith, ist dieser Teil seines Schaffens bisher wenig erforscht oder durch Kriegsplünderungen Napoleonischer Trup-pen verschollen. Wie bei vielen Barockkomponisten hielt der Ruhm nur zu Lebzeiten an, mit seinem Tod geriet Galuppi bald in Vergessenheit.

Antonio Caldara zog es immer wieder in die Ferne, vor allem in seinen späteren Jahren: bis zu seinem Tod wirkte er zwei Jahrzehnte am Wiener Hof. Das Oratorium Maddalena ai piedi di Cristo ist aber noch in Venedig entstanden. Als ausgebildeter Cellist, der wie Vivaldi auch an venezianischen Theatern gespielt hatte, inspirierte das Cello insbesondere sein frühes Schaffen, und Caldara entwickelte erstaunlich virtuose Bass-Partien. In der Arie Vattene, corri, vola aus dem erwähnten Oratorium wird der Basso continuo allerdings eher traditionell gehandhabt: Er hält die Komposition zusammen und gibt den Herzschlag des Stückes vor. Wenn die Violinen und Violen schweigen, tritt er zusammen mit der Gesangsstimme deutlich hervor, und so ent-spinnt sich ein Spiel aus Echo und Variation zwischen Sopran und Streichern, getragen vom Basso continuo. Die Stärke Caldaras war der Blick in die menschliche Natur, die Abstu-fung und Färbung der Affekte. Im Herzen der Titelfigur Madda-lena lässt er gar die irdische und die himmlische Liebe einen Wettstreit austragen. Kollege Vivaldi hätte sicher gewusst, für was er sich entscheidet …

JANNA BERIT HEIDER

DIE MUSIK

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ANTONIO VIVALDI

Domine Deus

Domine Deus, Rex coelestis, Deus Pater omnipotens.

TOMASO ALBINONI

Sommi dei

Sommi dei che in ciel regnate ascoltate il mio duol se giusti siete. E s’è ben ciò che volete, come dei non mi mancate di pietà ch’in voi tenete.

ANTONIO CALDARA

Vattene, corri, vola

Vattene, corri, vola, segui il raggio divin che appare in ciel. Ti consola, è Cristo il tuo destin fedel.

TOMASO ALBINONI

Ristoro degli afflitti

Ristoro degli afflitti al fine è morte. Al sasso che chiude fredd’ossa e nude arresta il passo volubil sorte.

ANTONIO CALDARA

In lagrime stemprato

In lagrime stemprato il cor qui cade. Già s’elesse per l’orme impresse del tuo piè di seguir del ciel le strade.

TOMASO ALBINONI

Quel sembiante e quel bel volto

Quel sembiante e quel bel volto, così caro e così bello, solo adoro, solo bramo, te sol amo, né rivolto è il mio core ad altro oggetto. Il mio affetto solo avrai e tu solo esser dei quello onde aver possi quest’alma lieta calma e sarai sempre il caro mio diletto.

ANTONIO VIVALDI

In furore iustissimae irae

In furore iustissimae irae Tu divinitus facis potentem. Quando potes me reum punire ipsum crimen te gerit clementem.

Aufgelöst in Tränen

Hier fällt das Herz aufgelöst in Tränen. Schon hat es sich erwählt, auf den Spuren deiner Füße den Straßen des Himmels zu folgen.

Die Haltung und das schöne Gesicht

Die Haltung und das schöne Gesicht,so lieb und so schön,ich liebe einzig, ich will einzig,Dich allein liebe ich.Mein Herz könnte sich niemand anderem zuwenden.Nur Dir gehört meine Liebeund Du bist der Einzige,in dem meine Seele Frieden finden kann.Du wirst immermeine teure Liebe sein.

In gerechter Wut

In der Raserei Deines gerechten Zorneszeigst Du deine göttliche Macht.Wenn Du meinen Frevel bestrafen könntest,erweckt mein Verbrechen Deine Gnade.

Herr und Gott

Herr und Gott, König des Himmels, Gott, allmächtiger Vater!

Höchste Götter

Höchste Götter, die im Himmel regieren,hört meine Pein, wenn ihr gerecht seid.Und wenn es gut ist, was Ihr wünscht,dann werdet Ihr Götter mir die Gnade schenken, die Euch innewohnt.

Geh, lauf, fliege

Geh, lauf, fliege, folge dem göttlichen Strahl am Himmel. Tröste dich, Christus ist dein getreues Schicksal.

Der Tod ist schließlich

Der Tod ist schließlichein Trost den Heimgesuchten.Bevor das Grabdie bloßen, kalten Knochen umfasst,hält sogar das launische Schicksal still.

GESANGSTEXTE

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MARCELLO DI LISA DIRIGENT

Marcello Di Lisa beendete erst sein Studium der Altphilologie in Pisa und arbei-tete für einschlägige Journale der antiken Philosophie, bevor er sich dem Cem-balo- und Kompositionsstudium widmete. An der Scuola Normale Superiore in Pisa lernte der italienische Dirigent, Musikwissenschaftler und Altphilologe einige herausragende Musiker kennen, mit denen er das Originalklangensemble Concerto de’ Cavalieri gründete. Schnell entwickelte es sich unter seiner Leitung zu einem der spannendsten Alte-Musik-Ensembles Italiens.

Der Dirigent stand bereits am Pult von Konzerthäusern wie dem Concertge-bouw Amsterdam, dem Wiener Musikverein, dem Auditorio Nacional in Madrid, dem Centro Cultural de Belém in Lissabon und bei internationalen Festivals, etwa Festival de Radio France, Festival d’Ambronay und Rheingau Musik Festival. Regelmäßig arbeitet Marcello Di Lisa mit Solisten wie Vivica Genaux, Vesselina Kasarova, Ana Quintans und Andreas Scholl zusammen.

In seiner musikwissenschaftlichen Forschung widmet sich Marcello Di Lisa vorrangig der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts. Besonders verdient hat er sich um unveröffentlichte Werke des Komponisten Alessandro Scarlatti gemacht. Im Bemühen, die schlummernden Schätze davor zu bewahren, in Vergessenheit zu geraten, veröffentlichte er mit Concerto de’ Cavalieri zahlreiche Aufnahmen mit Welt-Ersteinspielungen verschiedener Opern des 18. Jahrhunderts unter dem Namen The Baroque Project.

ANA QUINTANS SOPRAN

Die ursprünglich als Bildhauerin ausgebildete Sopranistin Ana Quintans stu-dierte Gesang am Konservatorium in Lissabon sowie am Flämischen Opern-studio in Gent. Die preisgekrönte junge Barockmusikspezialistin wurde unter anderem von der Calouste Gulbenkian Foundation ausgezeichnet.

Ana Quintans arbeitete bereits mit angesehenen Opernregisseuren zusam-men, darunter Andreas Homoki, Graham Vick und Pier Luigi Pizzi. Highlights der letzten Jahre waren Händels Ariodante mit Il complesso barocco unter der Leitung von Alan Curtis, Charpentiers David et Jonathas unter William Christie beim Festival d’Aix-en-Provence sowie beim Edinburgh International Festival, Glucks Orfeo ed Euridice mit Les Musiciens du Louvre unter Marc Minkowski bei der Mozartwoche in Salzburg und Rameaus Les Indes galantes unter Ivor Bolton an der Bayerischen Staatsoper. Gern gesehener Gast ist die Sopranistin bei den Wiener Festwochen, dem Festival del Maggio Musicale Fiorentino und dem Théâtre des Champs-Elysées.

Zu ihren CD-Einspielungen gehören Werke Charpentiers, die sie zusammen mit William Christie und Les Arts Florissants aufnahm. Auch auf einer DVD ist Ana Quintans zu erleben, nämlich in Monteverdis L’Incoronazione di Poppea am Teatro Real Madrid. 2015 erschien Opera Arias, eine vielgefeierte CD mit Arien von Tomaso Albinoni mit dem Concerto de’ Cavalieri unter Marcello Di Lisa.

DIE KÜNSTLER

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CONCERTO DE’ CAVALIERIDas von Marcello Di Lisa geleitete Concerto de’ Cavalieri gehört zu Italiens füh-renden Alte-Musik-Ensembles. Es erwarb sich international große Anerkennung für seinen historisch informierten Stil, den es mit Wärme und Lebendigkeit paart.

Regelmäßig tritt Concerto de’ Cavalieri bei Festivals und an Konzerthäusern wie dem Wiener Musikverein, dem Concertgebouw Amsterdam, dem Rheingau Musik Festival und dem Festival d’Ambronay auf und arbeitet mit renommierten Gesangssolisten zusammen. Das Repertoire reicht dabei von der Musik des 17. Jahrhunderts bis zur frühen Romantik. Besonders die Einspielungen von Ales-sandro Scarlattis Werken erhielten zahlreiche enthusiastische Kritiken: »Sinn-lich historisch und stilistisch künstlerisch, der Effekt ist brillant, beeindruckende Solo-Einlagen von einem Team, das ausgezeichnete italienische Spezialisten umfasst«, lobte die Zeitschrift Gramophone die Aufnahmen.

Schon das Debüt-Album des Ensembles mit der Mezzosopranistin Daniela Barcellona war Scarlatti gewidmet und umfasst Arien und Sinfonien aus sechs verschiedenen Opern des Komponisten, viele davon als Welt-Ersteinspielungen. Es ist das erste Volumen von The Baroque Project, einer fünfteiligen CD-Serie, mit der Concerto de’ Cavalieri die italienische Opernwelt des 18. Jahrhunderts

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erkundet. Zu dieser Reihe gehört auch das 2015 erschienene Album Opera Arias mit Arien von Tomaso Albinoni.

Seit 2005 ist Concerto de’ Cavalieri Gast-Ensemble des Centro Studi e Ricer-che in Rom und ist an zahlreichen Projekten beteiligt, um das musikalische Erbe Italiens des 17. und 18. Jahrhunderts zurück ins Leben zu holen.

VIOLINEFabio Ravasi*Marialuisa Barbon*Isabella Bison Alessia Pazzaglia Katarzyna Solecka Giancarlo Ceccacci Heilke Wulff

VIOLA Gian Claudio Del Moro

VIOLONCELLOValeria Brunelli*

KONTRABASSLuca Cola

FAGOTTMaria De Martini

CEMBALOSalvatore Carchiolo

*Soli

DIE KÜNSTLER

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VENEDIG AN DER ELBENoch tiefer in die Musikgeschichte Venedigs steigt das nächste Elbphilharmonie-Festival ein, das sich über die Ostertage ganz der Klangwelt der Lagunenstadt verschreibt – von den großen Komponisten Vivaldi, Monteverdi und Gabrieli bis zu den Lie-dern, die auf den Kanälen oder im weltweit ersten jüdischen Ghetto erklangen. Auch Venedigs besondere Stellung als Han-delsstadt und Tor zum Orient greift das Festivalprogramm auf. Ein intensives Erlebnis verspricht Olga Neuwirths Hörtheater »Le Encantadas«, bei dem die Komponistin die Akustik der tau-send Jahre alten Chiesa di San Lorenzo in der Elbphilharmonie mithilfe unzähliger Lautsprecher und im Saal verteilten Musiker täuschend echt simuliert.

Restkarten nach Verfügbarkeit an der Abendkasse

Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren.

IMPRESSUMHerausgeber: HamburgMusik gGmbHGeschäftsführung: Christoph Lieben-Seutter (Generalintendant), Jochen MargedantRedaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta, Laura Etspüler, Janna Berit HeiderLektorat: Reinhard HellingGestaltung: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyerDruck: Flyer-Druck.de

Anzeigen: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, [email protected]

BILDNACHWEISGiovanni Antonio Canal genannt Canaletto: Palazzo Ducale (Le Gallerie degli Uffizi); Antonio Vivaldi (Museo Internazionale e Biblioteca della Musica di Bologna); Tomaso Albinoni (The Picture Art Collection); Baldassare Galuppi (Privatsammlung); Antonio Caldara (unbezeichnet); Marcello Di Lisa (Lorenzo Franzi); Ana Quintans (Cristovão); Concerto de’ Cavalieri (Paolo Soriani); Olga Neuwirth (Harald Hoffmann)

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WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN

FÖRDERSTIFTUNGENKühne-StiftungKörber-StiftungHans-Otto und Engelke Schümann StiftungHaspa Musik StiftungHubertus Wald StiftungErnst von Siemens MusikstiftungCyril & Jutta A. Palmer StiftungMara & Holger Cassens StiftungProgramm Kreatives Europa der Europäischen Union Adam Mickiewicz Institut

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