Mach’s gut, altes Haus · den Folgen: Haarausfall, der Verlust von Wimpern und Augenbrauen oder...

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impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 1 Mach’s gut, altes Haus Das Heidehaus zieht um Die Zeitung für MitarbeiterInnen im Klinikum Hannover Ausgabe Nr . 27 · Juli 2005 r r Ultraschall in der Frauenklinik Physiotherapie in neuen Räumen

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impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 1

Mach’s gut, altes HausDas Heidehaus zieht um

Die Zeitung für MitarbeiterInnen im Klinikum HannoverAusgabe Nr. 27 · Juli 2005Ausgabe Nr. 27 · Juli 2005Ausgabe Nr

Ultraschall in der Frauenklinik

Physiotherapie in neuen Räumen

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Inhalt

Schwerpunktthema

8 Das „Projekt Heidehaus“: Eine Klinik zieht um 10 Abschiedsfest im Heidehaus : Niemals geht man so ganz 10 Eintrag im Patienten-Gebetsbuch 11 Begrüßungsfeier im Klinikum Hannover Oststadt-Heidehaus : Herzlich willkommen! 11 Chronik einer Klinik

Presse

24 Atemkrisen kommen meistens im Schlaf 25 MHH hat Interesse an Hautklinik25 Neue Klinik: Standort ist Siloah26 Viele Langenhagener beim Sommer-

fest des Klinikums26 MHH bietet Mitarbeitern Garantien26 Klinik bietet Baby-Kino

Was zuletzt geschah

4 Brustzentrum Hannover Nord-stadt ist zertifiziert

6 Schminkkurs für Krebspatientin-nen

6 Neues 3D-Ultraschallsystem in der Frauenklinik

7 Prominenter Nachwuchs 7 Gefäßzentrum ist zertifiziert

Aus den Abteilungen

19 Oase der Ruhe19 Palliativstation wird eröffnet20 Morbus Crohn-Patientenforum22 Zukunftstag für Mädchen und

Jungen23 Fachweiterbildungen begonnen

und beendet23 Examen bestanden

Aus den Abteilungen

13 Zwei Kliniken wachsen zu einem chirurgischen Zentrum zusammen 14 Ballonkyphoplastie 15 Integrierte Versorgung 15 AUG-Jahresprogramm 2005 verein- bart16 Physiotherapeutische Abteilungen

des Klinikum Hannover Nordstadt 17 Energie-Sparen intensiv 18 Kooperation der Herzkatheter- labore in der Region Hannover

Sekt und Selters

27 Glosse : Ein Fall für Kruse28 Farbwelten – Ausstellung im Ost-

stadt-Heidehaus und Nordstadt28 18. Regionsentdeckertag28 Fotoausstellung im Klinikum Han-

nover Siloah29 Fotowettbewerb der Impuls29 Ankündigungen: Fit am Arbeits-

platz · 10 Jahre Onkologie Siloah 29 Klinikum beim Hannover Marathon30 Besuch aus Schanghai30 Betriebsfest des Klinikum Hannover30 Kindertagesstätte Sudewiesenstraße

31 Als Statist bei der Aida-Aufführung32 110 Jahre Reglementierung der

Krankenhaus-Seelsorge

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Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,am 24. Mai war es soweit. Nach Jahren der Planung und Monaten der intensiven Vor-bereitung wurde das Klinikum Hannover Heidehaus, eine der größten Spezialkliniken für Atemwegs- und Lungenerkrankungen in Deutschland, in das bisherige Klinikum Hannover Oststadt umgesiedelt. Wochenlang hatte man sich hier auf die „Heidehäusler“ vorbereitet und die baulichen Voraussetzun-gen für den Einzug geschaffen. Der Umzug selbst war dann eine logistische Meister-leistung. Wir haben den Beteiligten dabei über die Schulter geschaut. Wir berichten, wie die Kolleginnen und Kollegen voller Wehmut von „ihrem“ Heidehaus Abschied genommen haben und zeigen, wie sie im Kli-nikum Hannover Oststadt-Heidehaus fei-erlich willkommen geheißen wurden.

Die Frauenklinik am Klinikum Hannover Nordstadt meldet Erfreuliches: Das inter-disziplinäre Brustzentrum wurde von der Deutschen Krebsgesellschaft sowie der Deut-schen Gesellschaft für Senologie zertifi -ziert – als erstes in der Region Hannover. Dr. Alexander Moser, Leitender Oberarzt der Frauenklinik des Klinikum Hannover Nordstadt und Leiter des Brustzentrums, stellt uns dieses Kompetenzzentrum für al-le senologischen Erkrankungen vor.

Und noch eine Auszeichnung: Für sein neu gegründetes Gefäßzentrum erhielt das Klini-kum Hannover Oststadt-Heidehaus im April 2005 als erstes Krankenhaus bundesweit ei-ne Zertifi zierung durch die Deutsche Gesell-schaft für Angiologie. Unter dem Dach des interdisziplinären Gefäßzentrums werden alle modernen Diagnose- und Therapieme-thoden aus einer Hand angeboten.

Seit März 2005 stehen die Kliniken für Chi-rurgie am Klinikum Hannover Siloah sowie am Klinikum Hannover Nordstadt unter gemeinsamer ärztlicher Leitung. Chefarzt Prof. Dr. Ferdinand Köckerling berichtet vom Zusammenwachsen der beiden Kliniken zu einem chirurgischen Zentrum.

Eine minimal invasive Methode in der Wir-belsäulenchirurgie stellte Dr. Kord Wester-mann, Chefarzt der Unfallchirurgischen Klinik am Klinikum Hannover Nordstadt, in einem Pressegespräch vor. Die Ballonky-phoplastie wird zur Behebung von Wirbel-körperkompressionsfrakturen eingesetzt, zum Beispiel infolge von Osteoporose oder Tumorerkrankungen.

Die physiotherapeutische Abteilung am Klinikum Hannover Nordstadt ist aus ih-rem bisherigen architektonischen Keller-dasein befreit. Wir haben uns vor Ort um-geschaut.

Ab sofort bieten das Klinikum Hannover Siloah, das Robert-Koch-Krankenhaus in Gehrden und das Krankenhaus Neustadt am Rübenberge gemeinsam einen 24-Stun-den-Bereitschaftsdienst zur Versorgung von Patienten mit akutem Koronarsyndrom und Herzinfarkt: standortübergreifende Hilfe rund um die Uhr.

Die Medizinische Klinik I am Klinikum Hannover Siloah veranstaltete zum ersten Mal ein Patientenforum. Die Informations-veranstaltung zum Thema Morbus Crohn war ein voller Erfolg.

Ein Krankenpfl ege-Ausbildungskurs war auf (privat fi nanzierter) großer Fahrt. Die Teilnehmer berichten von ihrer Reise in die Türkei, in deren Rahmen sie auch das Uni-versitätskrankenhaus in Alanya besichtigen konnten.

Und zum Ende wird es klassisch : Holger Schneider aus der Abteilung Personal und Organisation erzählt von seinem Auftritt als Hohepriester bei der hannoverschen Auf-führung der Oper Aida. Spannend war es – und grandios!

Ob am Baggersee oder beim Sonnenbad auf dem heimischen Balkon: Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.

Ihre Gertraude KönigTelefon: (0511) 9 06-7314 Fo

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Eine tragende Rolle

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Was zuletzt geschah

Es ist geschafft: Als erstes Brust-zentrum in der Region Han-nover wurde das interdiszipli -

näre Brustzentrum an der Frauenkli- nik des Klinikum Hannover Nord-stadt zertifi ziert. Wir trafen Dr. Ale-xander Moser, den leitenden Ober-arzt der Frauenklinik des Klinikum Hannover Nordstadt und Leiter des Brustzentrums, zum Gespräch.

„Mit der Zertifi zierung würdigen die Deutsche Gesellschaft für Senologie und die Deutsche Krebsgesellschaft die hohe Qualität der medizinischen Ver-sorgung im Brustzentrum, die durch die enge interdisziplinäre Koopera-tion aller am Behandlungsprozess Beteiligten geprägt ist“, berichtet Dr. Moser stolz und erläutert: Es sei die lückenlose Verknüpfung von Diagno-se, Therapie und Nachsorge, die die Überlebenschancen von Frauen, die an bösartigen Brusttumoren erkrankt sind, spürbar steigere. Deshalb arbei-te das Brustzentrum in einem engen Netzwerk ambulanter und stationärer Partner aus den Bereichen Radiologie, Pathologie, Schmerztherapie und Psy-choonkologie. Und er ergänzt: „Na-türlich behandeln wir nicht nur Pa-tientinnen mit bösartigen Befunden, sondern mit allen senologischen Er -

krankungen, also mit allen Erkrankun-gen, die die weibliche Brust betref-fen.“

Brustsprechstunde als „Schaltzentrale“Die tägliche Brustsprechstunde ist An-laufstelle und „Schaltzentrale“ des Brustzentrums zugleich. Sie steht Frauen mit allen senologischen Pro-blemen offen. Auch reine Vorsorge-

untersuchungen sind möglich. Die meisten Patientinnen kommen jedoch auf Überweisung ihres behandelnden Gynäkologen, um auffällige Befunde abklären zu lassen. Zur Diagnostik und histologischen Abklärung stehen im Brustzentrum eine Reihe moderner Untersuchungs-methoden bereit. „Neben Mammo-grafi e und Sonografi e setzen wir auf minimal invasive Methoden, die zu-

Ausgezeichnete Qualität Brustzentrum Hannover Nordstadt ist zertifi ziert

Foto

s: g

Diagnostik• Mammografi e und Sonografi e (in der

Frauenklinik)

• MRT-gesteuerte Mammaeingriffe

• Ambulante Diagnostik mittels Hoch-

geschwindigkeits-Stanzbiopsie, Vaku-

um-Saug-Biopsie, Punktion.

• Falls notwendig, sofortige feingeweb-

liche Diagnose mittels Schnellschnitt-

untersuchung

• Besprechung des operativen Vorgehens,

OP-Termin innerhalb von drei Tagen

• Präoperative Nadelmarkierung

Operative Therapie• Sofortaufbau bzw. spätere Rekon-

struktion mittels Hautfettmuskellap-

pen, Expandertechnik

• Hoher Anteil an Brust erhaltenden

Operationen

• Defektdeckung mittels lokaler Haut-

verschiebung

• Axilla: Sentinel Lymphknoten

• Prä- und postoperatives interdiszipli-

näres Tumorboard

• Reduktionen/Straffungen, Augmenta-

tionen

Adjuvante onkologische Therapie• Chemotherapeutische ambulante

Tagesklinik

• Psychoonkologische Beratung

• Seelsorgerische Begleitung

• Kosmetik-Kurse

• Ernährungsanleitung

• Enge, kooperative Zusammenarbeit

mit dem einweisenden Arzt.

Leistungsspektrum des Brustzentrums

Am 22. Juni wurde das Brustzentrum in Anwesenheit zahlreicher interner und externer Kooperationspartner offi ziell eingeweiht.

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ver lässige Ergebnisse bringen, ohne die Patientinnen unnötig zu belasten,“ so Dr. Moser. Minimal invasive Biopsien, wie Punktion, Hochgeschwindigkeits-Stanzbiopsie und Vakuum-Saug-Biop -sie, gehören zum Standard des Brust-zentrums. Falls notwendig, erfolge ei-ne sofortige feingewebliche Diagnose mittels Schnellschnittuntersuchung.Im Jahr 2004 haben sich rund 2600 Patientinnen in der Brustsprechstunde

Anleitung zur Selbstuntersuchung der

Brust jeden 3. Mittwoch im Monat

18.00 Uhr in der Frauenklinik, Herren-

häuser Kirchweg 5

Wegen begrenzter Teilnehmerinnen -

zahl wird um Anmeldung gebeten:

Frau Heintz, Telefon (0511) 970-32 33.

vorgestellt, die Tendenz sei steigend, berichtet Dr. Moser. Das Einzugsge-biet reiche inzwischen von Bremen bis zum Südharz.

Schonende operative TherapieSollte ein Mammakarzinom festgestellt werden, erhält die Patientin bereits in der Brustsprechstunde einen zeitnahen OP-Termin, in der Regel innerhalb der nächsten fünf Tage. Während des folgenden Behandlungs-prozesses ist die kontinuierliche psy-chologische Betreuung der Patientin durch eigens geschulte Psychoonko-logen sowie Schmerztherapeuten, Ra-diologen, Sozialpädagogen und Selbst-hilfegruppen sichergestellt. Bei rund 70 Prozent aller Eingriffe kann Brust erhaltend operiert werden. Um den Patientinnen eine operative Entfernung der Lymphknoten in den Achselhöhlen möglichst zu ersparen, wird im Brustzentrum die Sentinel-Node-Biopsie angewandt. „Dabei wird der Wächterlymphknoten, der so genannte Sentinel-Node, entfernt und histologisch untersucht. Ist dieser Lymphknoten nicht verändert, kön-nen wir auf eine vollständige Ausräu-mung der Achselhöhle verzichten“, er-klärt Dr. Moser.

In der Klinik kommen nicht nur mo-dernste Methoden der Brusterhaltung, sondern auch der Brustrekonstruktion einschließlich der plastischen Chirurgie zur Anwendung: Im Rahmen der wie-der herstellenden Brustkrebsoperation erfolgt der optimale Wiederaufbau der Brüste.

„Unser Konzept wird hervorragend an-genommen“, freut sich Dr. Moser. „Mein besonderer Dank geht deshalb an alle beteiligten Kolleginnen und Kollegen, die zum Gelingen unseres Projektes beigetragen haben!“ KnVorsorge

Untersuchung am Lorad(Abby)-Tisch

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Was zuletzt geschah

A lle zwei Monate organisiert Claudia Becker, Kranken-schwester in der Onkologi-

schen Tagesklinik im Klinikum Han-nover Nordstadt, einen Schminkkurs für Frauen, die an Krebs erkrankt sind. Wir durften ihr über die Schul-ter schauen. Eine Krebsbehandlung mit Chemo- oder Strahlentherapie hinterlässt bei den Patientinnen und Patienten meist schwerwiegende Veränderungen im Aussehen. Gerade Frauen leiden unter den Folgen: Haarausfall, der Verlust von Wimpern und Augenbrauen oder Hautirritationen rauben den Betroffe-nen häufi g Selbstwertgefühl und Le-bensfreude. Hier setzt das Programm „Freude am Leben“ der gemeinnützigen Ge-sellschaft mbH Aktiv gegen Krebs (AGK) an. Sie bietet spezielle kosten-freie Kosmetikseminare für Kliniken und andere soziale und medizinische Einrichtungen an, zu denen Claudia Becker im Klinikum Hannover Nord-stadt regelmäßig einlädt. Sie erläutert das Konzept: „Die Schminkkurse sol-len dazu beitragen, die Patientinnen zu einem lebensbejahenden Umgang mit der Erkrankung und den Folgen

der Behandlung zu ermutigen. Das Motto, um neuen Lebensmut anzure-gen und so neue Lebensqualität auf-zubauen, heißt : sich wohler fühlen durch gutes Aussehen.“Zehn Frauen haben sich zum Febru-arkurs angemeldet. Eine ausgebildete Kosmetikerin leitet sie im Umgang mit Mascara und Puder an, hilft bei der Wahl des richtigen Make up-Tons und gibt wertvolle Tipps für den geschickten Umgang mit dem Augenbrauenstift. Wir kommen mit einer der Teilneh-merinnen ins Gespräch. Sie erzählt, wie viel Überwindung es sie anfangs gekostet hat, überhaupt wieder in den Spiegel zu schauen – und sich ange-sichts ihres Spiegelbildes nicht sofort wieder abzuwenden. Jetzt habe sie ge-lernt, sich zu akzeptieren und etwas dafür zu tun, dass sie sich besser fühle. Und ihre Nachbarin ergänzt: „Wenn ich mich schminke, fühle ich mich wieder gut! In der Öfentlichkeit trete ich dann gleich viel selbstbewusster auf – so wie früher.“

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Freude am LebenSchminkkurs für Krebspatientinnen als Teil der Therapie

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Dreidimensionale Bilder und Echtzeitaufnahmen direkt aus dem Mutterleib liefert

ein neues, leistungsstarkes Ultra-schallsystem der Frauenklinik am Klinikum Hannover Nordstadt. Der entscheidende Vorteil des Gerätes ist die hohe Bildaufl ösung: Sie macht eine präzise frühzeitige Dignostik mög-lich. So lassen sich nicht nur Gesicht, innere Organe und Bewegungen des Ungeborenen erkennen, sondern auch eventuelle Fehlbildungen, wie z.B. Herzfehler, offener Rücken oder Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten.Das Gerät wird insbesondere bei po-tenziellen Risikoschwangerschaften werdender Mütter über 35 Jahren zum Einsatz kommen. Bei Verdacht auf Gesundheitsprobleme des Fötus können sich aber auch jüngere Frauen von ihrem behandelnden Gynäkolo-gen zur Untersuchung überweisen lassen. Die Kosten für die ambulan -te Ultraschalldiagnose wird von den Krankenkassen übernommen.Die Klinik hat rund 300000 Euro in das High-Tech-Gerät der Firma Sie-mens investiert.

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Baby Kino in 3 DNeues Ultraschallsystem liefert dreidimensionale Bilder aus dem Mutterleib

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Für sein neu gegründetes Ge-fäßzentrum erhielt das Klini-kum Hannover Oststadt-Hei-

dehaus im April 2005 als erstes Krankenhaus bundesweit eine Zer-tifi zierung durch die Deutsche Ge-sellschaft für Angiologie. Unter dem Dach des Gefäßzentrums werden alle modernen Diagnose und Therapiemethoden aus einer Hand an-geboten. Kolleginnen und Kollegen der Gefäßchirurgie, Radiologie, An-giologie, Diabetologie und Nephro-logie arbeiten in enger Abstimmung zusammen: Therapieentscheidungen erfolgen interdisziplinär. Das breite Spektrum der Behandlungs-verfahren ermöglicht die individuell bestmögliche Behandlung und wirkt so einer möglichen Gefahr der einsei-tigen Bevorzugung eines Therapiever-fahrens mangels methodischer Alter-nativen entgegen. Im Rahmen der Zertifi zierung wurden hausinterne Leitlinien für defi nierte Krankheitsbilder formuliert und ein-geführt sowie Klinische Pfade (Clinical pathways) implementiert.Das Angebot des Gefäßzentrums um-fasst die Diagnostik und Therapie des gesamten Spektrums der Gefäß-

Diagnose und Therapie aus einer HandGefäßzentrum am Klinikum Hannover Oststadt-Heidehaus ist zertifi ziert

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Prof. Dr. Brunkhorst (4.v. l.) mit Ärzten des Gefäßzentrums

Stolze Elternkrankheiten. Schwerpunkte sind: de -generative und entzündliche Erkran-kungen der Arterien; akrale Durch-blutungsstörungen und Störungen der Mikrozirkulation; venöse Throm -bembolien; schwere Formen der chronischen venösen Insuffi zienz; Lymphödem und Erysipel; chroni-sches Ulkus cruris; Behandlung von multiresistenten Erregern wie MRSA; Diabetisches Fußsyndrom.Für die Betreuung von Diabetikern steht in der Klinik ein vierköpfi ges Diabetes-Team zur Verfügung, in dem unter oberärztlicher diabetologischer Leitung eine Diabetesassistentin, ei-ne Ernährungsberaterin und eine dia-betologisch ausgebildete Ärztin die Betroffenen schulen und während des stationären Aufenthaltes betreu-en. Dem diabetischen Fußsyndrom wird im Rahmen des Gefäßschwer-punktes besonderes Augenmerk ge-widmet.

Kn

Voller Stolz präsentierten Julian

de Guzman, Fußballer bei Hanno-

ver 96, und seine Lebensgefährtin

Rahil Amim am 27. Mai in der

Frauen klinik des Klinikum Hanno-

ver Nordstadt ihre kleine Tochter.

Liya-Sage, geboren am 25. Mai um

10:24 Uhr, 47 cm groß und 3050

Gramm schwer, ließ sich durch das

Blitzlichtgewitter nicht aus der Ruhe

bringen, sondern schlummerte ruhig

weiter auf dem Arm ihrer Mutter.

Der junge Vater war voller Begeiste-

rung: „Es ist ein unbeschreibliches

Gefühl! Meine Tochter im Arm zu

halten ist besser als jeder Sieg auf

dem Fußballplatz!“ Ein besonderer

Dank ging an Oberarzt Dr. Hans-

Peter Hagenah.

gkö

Prominenter Nachwuchs

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Schwerpunktthema Umzug Heidehaus

Im Jahre 1998, mit der Zusammen-führung der sieben städtischen Krankenhäuser zum Eigenbetrieb

Klinikum Hannover, fi el auch die Entscheidung, den Standort des Hei-dehauses an der Stadtgrenze zu Garbsen aufzugeben und die tradi-tionsreiche Fachklinik für Lungen-heilkunde und Thorax- und Gefäß-chirurgie 2004/2005 in das Klini-kum Hannover-Oststadt umzusie-deln. Am 9. Oktober 2003 nahmen die Überlegungen konkrete Gestalt an, als das Direktorium auf einer Personalversammlung die Pläne vorstellte. Damit fi el der Startschuss für das „Pro-jekt Heidehaus“. Unter der Federfüh -rung von Pfl egedirektorin Angelika Hausen erarbeiteten 25 Arbeits grup-pen die Einzelheiten der Verlage rung, von der Raum-, über die Geräte- und

Möbelplanung bis hin zur Personal-planung. Im Klinikum Hannover Oststadt be-reitete man sich mit umfangreichen Baumaßnahmen auf den Einzug der

„Heidehäusler“ vor : Vier Stationen, die seit dem Auszug der Frauenklinik in die MHH ungenutzt waren, wurden umfassend saniert: Aus dem ehemali-gen Kreißsaal wurde die Bronchosko-pie, der ehemalige gynäkologische OP wurde zum chirurgischen OP. Es entstand eine neue interdisziplinäre Intensivstation. Die ehemalige onko-logische Tagesklinik beherbergt nun eine Station mit vier Isolier-Kranken-zimmer für Patienten mit infektiösen Lungenerkrankungen. Die Zimmer entsprechen neuesten Hygiene-Richt-linien, wie insgesamt die technischen Standards der „Heidehaus-Stationen“ höher sind als am ehemaligen Stand-

ort. Man sah Gerd Hutschenreuter, den Projektleiter der Baumaßnahme Ost-stadt, nur noch im Laufschritt durch das Haus eilen, das Handy immer am Ohr. Freundlich und souverän steuer-te er die Beteiligten durch alle Unweg-samkeiten einer derart umfassenden Baumaßnahme. Der Countdown läuft. Alles blickt auf den 24. Mai, den Tag des großen Um-zugs. Im Heidehaus stehen schon Tage zuvor große Mengen an gefalteten Umzugskartons bereit, die bestückt werden müssen. Neben der täglichen Arbeit, ob Krankenpfl ege, Diagnose und Therapie oder Administration, verstauen die Kolleginnen und Kol-legen – begleitet von einer gehörigen Portion Wehmut – „ihr Heidehaus“ in Hunderte von Umzugskartons. In den leeren Räumen stapeln sich nach und nach die Kartons, jeder gut be-

Eine Klinik zieht umDas „Projekt Heide-haus“: eine logistische Glanzleistung

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schriftet, damit die Umzugshelfer wis-sen, in welche Räume des Klinikum Hannover Oststadt die wertvolle Fracht transportiert werden muss. Kurz vor dem großen Moment die letzten Handgriffe: Wohin mit dem Notfallkoffer? Ist der Medikamenten-schrank auch wirklich leer? Die Sta-tion 6 bekommt von dem Trubel nichts mehr mit. Sie sind schon am Tag zuvor umgezogen. Auch die Beatmungspa-tienten werden zu dieser Zeit bereits im Klinikum Hannover Oststadt-Hei-dehaus versorgt. Am Morgen des 24. Mai steht das Klinikum Hannover Heidehaus mit gepackten Umzugskarton zum Trans-port bereit. Mit sieben LKW pendeln die Mitarbeiter der Spedition Deckert zwischen Stöcken/Garbsen und dem Nordosten Hannovers hin und her und schaffen Klinikinventar und Me-

dizintechnik an den neuen Ort der Bestimmung. Krankenwagen transpor-tieren die 30 Patienten sicher in die neu gestalteten Stationen. Der Umzug entpuppt sich als logisti-sche Glanzleistung. Während ein Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter noch bis zur letzten Minute im Heidehaus bleibt, um die Versorgung bzw. die Verlegung der Patienten zu organisieren, packen ihre Kolleginnen und Kollegen im Klinikum Hannover Oststadt-Heidehaus die ersten Um-zugskartons schon wieder aus. Nach und nach werden die Computer an-geschlossen und die Arbeitsbedingun-gen für einen reibungslosen Stations-betrieb wieder hergestellt. Am Abend ist der Transport weitge-hend abgeschlossen. Die Patienten sind auf ihren neuen Zimmern und wollen versorgt werden, in den Gän-

gen stehen noch die letzten Umzugs-kisten und müssen ausgepackt werden. Alle packen mit an. Das Heidehaus ist angekommen, die meisten Kollegin-nen und Kollegen mit ihrem Herzen aber noch nicht. Eine spricht aus, was viele denken: „Wenn ich morgens zur Arbeit kam, habe ich mich immer ge-freut. Das Heidehaus war so idyllisch: Das viele Grün, die Ruhe, das Vogel-gezwitscher – fast wie im Urlaub!“Die Redaktion heißt alle Kolleginnen und Kollegen im neuen Klinikum Han-nover Oststadt-Heidehaus willkom-men. Möge ihnen ihr neues Umfeld ge-nauso ans Herz wachsen wie uns, die wir schon seit Jahren hier an der Podbi zuhause sind.

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Schwerpunktthema Umzug Heidehaus

„Niemals geht man so ganz ...“ lau-

tete das Motto des Abschiedsfestes

im Heidehaus am 22. April 2005.

Schon nach dem letzten Sommerfest war

klar, dass auf alle Fälle ein Abschied im

großen Rahmen stattfi nden sollte. Doris

Schumann, Doris Berger und Antje Doß

initiierten die Feier. Dazu wurden alle

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des

gesamten Klinikum eingeladen. Aber

auch die vielen Ehemaligen sollten noch

eine letzte Möglichkeit bekommen,

ihren ehemaligen, meist langjährigen

Arbeitsplatz aufzusuchen.

Und es kamen viele!!! Gerechnet hatten

die Initiatorinnen mit ca. 250 Gästen,

gekommen waren zeitweise um die

400!!! Neben Fassbier, Wein, Sekt und

anderen Leckereien konnte man ein

T-Shirt kaufen, das extra für diesen An-

lass erstellt wurde. Insgesamt wurden

davon 120 Stück in Umlauf gebracht.

Sogar Kollegen, die nie im Heidehaus

gearbeitet hatten und der Einladung

gefolgt waren, zeigten mit dem Erwerb

eines T-Shirts ihre Sympathie für das

Heidehaus.

In der Einladung war um Fotos gebeten

worden, die auf einer riesigen Foto-

wand ausgestellt wurden und die Viel-

fältigkeit der Arbeit und Ereignisse im

Heidehaus zeigten. So konnte man

noch einmal in Erinnerungen schwelgen.

Dr. Bernd Vogel, Leitender Oberarzt der

Klinik für Pneumologie, Intensiv- und

Schlafmedizin, erinnerte zusätzlich mit

launigen Worten und vielen Dias an die

vergangenen Jahre. Bevor zu viel Weh-

mut aufkam, traten die beiden DJs in

Aktion und brachten die vielen Gäste

zum dauerhaften Tanzen.

Es war ein Fest, von dem viele heute

noch reden. Schließlich hieß es ja im

Motto : „Niemals geht man so ganz.

Irgendwas von mir bleibt hier. Es hat

seinen Platz immer bei dir. Nie verlässt

man sich ganz. Irgendwas von dir geht

mit. Es hat seinen Platz immer bei mir.“

Antje Doß

Niemals geht man so ganz ... Abschiedsfest im Heidehaus

„2.Mai 2005: 30.12. 04 das erste Mal hier angekommen mit keiner guten Diagno-se: Bronchialkarzinom. Silvester 2004 ein neues „Getränk“ probiert. Es hat ge-holfen. Tumor zwar nicht operabel, aber Lymphknotenschwellungen weg. Heute die 5. Chemo bekommen. Von Anfang an liebe ich diesen Raum. Zum Freuen, zum Weinen, zum Nachdenken habe ich ihn aufgesucht. Auch der Wald um das Heidehaus wurde mein Freund mit allen Bewohnern. Warum entscheiden jetzt Politiker über die Schließung ??!! Menschen, die nicht nachvollziehen können, was dieses Areal für Patienten und Personal bedeutet ??!!

Über allem liegt Traurigkeit. Ich bin sicher, ich bekomme Hilfe auch im Oststadtkrankenhaus. Doch hier un-terstützte die Ruhe und Ausgeglichen -heit meine Hilfe zur Selbsthilfe.Ich habe die Krankheit angenommen und schon vieles geschafft. Seit 15 Jah-ren abstinente Alkoholikerin, seit 6 Mo-naten Nichtraucherin. Ich hab alles ex-trem gemacht. Auch gearbeitet. Auch diese Krankheit wurde mir geschickt, ein Hinweis, dass ich etwas ändern muss. Und ich weiß, ich werde wieder gesund.

Ich habe auf meine innere Stimme viel zu spät gehört. Das habe ich bereits ge-ändert.„Gott, oder wer auch immer für uns sorgt, gebe mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, die Kraft und Gelassen-heit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, die Weisheit, das Eine vom Anderen zu unterscheiden.“Meine Einstellung kann ich ändern!!R.H.Ich nehme Abschied vom Heidehaus und dem Raum der Stille und werde beides im Herzen bewahren und mich erinnern und darin Trost suchen.“

Eintrag im Patienten-Gebetsbuch im ‚Raum der Stille‘ im Heidehaus

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Rund eine Woche nach dem großen Umzug des Klinikum Hannover Heidehaus in das

Klinikum Hannover Oststadt hatte das Direktorium des Klinikum Han-nover zu einer gemeinsamen Begrü-ßungsfeier geladen. Rund 180 Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter fanden sich am Nachmittag des 3. Juni im Speisesaal des neuen Klinikum Hannover Oststadt-Heide-haus ein. Prof. Dr. Rudolf Schmid, Lei-tender Direktor, bedankte sich bei al-len am Umzug Beteiligten, die dieses große Projekt mit Bravour gemeis-tert hätten. Mit dem Umzug sei ein Vorhaben verwirklicht, das bereits im Jahr 1998 beschlossen worden sei.

Pfl egedirektorin Angelika Hausen er-innerte an die zahlreichen „Marathon-sitzungen“ der insgesamt 25 Arbeits-gruppen, die mit der Umzugsplanung und -abwicklung betraut waren. Der Umzug war eine organisatorische Großtat: Insgesamt wurden allein 1280 Kartons mit Aktenordnern gefüllt und 3000 Umzugskartons gepackt und wieder ausgepackt. 2400 Arbeitsstun-den leisteten allein die Mitarbeiter der Spedition Dekkert. Die Umzugswagen pendelten ständig zwischen den bei-den Standorten hin und her – eine Strecke von insgsamt rund 3000 Ki-lometern kam so zusammen.Angelika Hausen bedankte sich mit einer Geste bei allen Beteiligten: Es gab eine Rose für jeden Einzelnen, denn „ohne Sie alle wäre der Umzug nicht geglückt.“

Herzlich willkommen! Begrüßungsfeier im Klinikum Hannover Oststadt-Heidehaus

Ihr besonderer Dank ging an Gerd Hutschenreuter (Projektleiter Kranken-hausplanung, Abt. Bau und Technik): Er habe versucht, auch kleinste Wün-sche zu realisieren, sei immer freund-lich gewesen, auch wenn er selbst nicht immer so behandelt worden sei, habe den Ehrgeiz gehabt, die Baumaß-nahmen termingerecht abzuschlie-ßen und dabei auch noch die Kosten im Blick zu behalten. Dafür, so Angeli-ka Hausen, habe er einen Orden ver-dient! Sprach’s und hängte dem ver-blüfften Kollegen die Auszeichnung gleich um den Hals. gkö

Die Gründung de∑ Krankenhause∑ Heidehau∑ ist eng mit den sozialen Verhältnissen in den deutsµen

Großstädten um die Jahrhundertwende verbunden: Aufgrund der teilweise ver-heerenden Wohn- und Arbeitsbedin-gungen breitete sich die Lungentuber-kulose mehr und mehr aus und droh-te, zu einer echten Volksseuche zu wer -den.

Vor dem Hintergrund dieser alarmie-ren den Entwicklung führte der im Jahre 1888 gegründete „Verein für be-dürftige Lungenkranke“ im Jahre 1905 erste Verhandlungen mit dem Allge-meinen Hannoverschen Klosterfonds (vertreten durch die „Königliche Klos -terkammer“), um ein geeignetes Grund-stück zur Behandlung von Tuberkulo-sekranken zu erwerben. In der Mitglie-

derversammlung am 14. Februar 1906 wurde schließlich der Bau einer eigenen Heilanstalt auf einem „an der Chaussee nach Neustadt a. Rbge. zwischen Stö-cken und Berenbostel gelegenen ca. 30 ha großen Waldkomplex“ beschlossen – die Geburtsstunde des Heidehauses. Die „Königliche Klosterkammer“ als Eigentümerin des Waldes erklärte sich bereit, einen Teil ihres Grundstückes

Chronik einer Klinik

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Schwerpunktthema Umzug Heidehaus

in dieser Zeit waren vier Ärzte, zehn Schwestern und 50 übrige Mitarbeiter beschäftigt.Krieg und Nachkriegszeit hinterließen vor allem an der Bausubstanz ihre Spu-ren. Die bauliche Unterhaltung über-stieg die Finanzmittel des „Provinzi-alverein zur Bekämpfung der Tuber-kulose“ bei weitem. Deshalb schloss er am 13. August 1920 mit der Stadt Hannover einen Übernahmevertrag im Rahmen eines Erbpachtvertrages.In der Folgezeit beseitigte die Stadt Han-nover die größten Mängel. So wurde die Warmwa∏eranlage erneuert; ein neues Küchengebäude entstand; 1926/1927 wurde ein neues Operationsgebäude mit einer modernen Röntgenabteilung errichtet, dem ein Neubau (Haus 12) für Frischoperierte angegliedert wur-de. Zu jener Zeit verfügte das Heide-haus über 286 Betten. Im Jahre 1937 entstand zwischen den Häusern 1 und 2 eine Verbindung, sodass beide jetzt eine Einheit bildeten. In Zeiten der Weltwirtschaftskrise mussten nö-tige Neuanschaffungen unterbleiben; drastische Sparmaßnahmen blieben nicht aus. Den 2. Weltkrieg überstand das Heidehaus relativ unbeschadet: In der Nähe detonierte Bomben hinter-ließen nur kleinere Sachschäden. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Bau-tätigkeit fortgesetzt. In den 50er Jah-ren entstanden nach Abriss des Ma-schinenhauses ein Verwaltungstrakt sowie der Wirtschaftshof mit Kes-selhaus, Wäscherei, Werkstätten und Lagerraum. 1966 wurde ein Schwes-ternhaus fertig gestellt, 1967 konnte der Neubau von Haus 14 übergeben werden. Es beherbergte danach zwei Stationen mit je 25 Betten, die ärztli-che Abteilung mit der Ambulanz so-wie die Funktionsbereiche.Im Jahre 1961 verkaufte der Allgemeine Hannoversche Klosterfonds das ge-

samte ca. 28 ha große Grundstück an die Stadt Hannover, die damit Eigen-tümerin des von ihr bereits 1920 in Erbpacht übernommenen Areals wur-de.Während bi∑ 1962 in der inzwischen um-benannten „Lungenklinik Heidehau∑“ au∑schließlich Tuberkulosekranke behandelt wurden, fand ab 1963 eine allmäh li -che Umstrukturierung zur Spezial kli -nik für alle Lungen- und Bronchialer-krankungen statt: Im Jahre 1980 wur-de die Lungenklinik in „Krankenhaus Heidehaus“ umbe nannt. Seitdem um-fasste sie zwei Kliniken: Klinik für Pneumologie (137 Betten) und Klinik für Thorax- und Gefäßchirurgie (53 Betten).Die ersten Pläne zur Aufgabe des Stand- ortes stammen bereits aus dem Jahre 1998: 2002 wurde die Verlagerung in das Klinikum Hannover Oststadt end-gültig beschlossen. Am 24. Mai ist das Klinikum Hannover Heidehaus, eine der größten Spezialkliniken für Atemwegs- und Lungenerkrankun-gen in Deutschland, in das Klini-kum Hannover Oststadt umgezo-gen. Entstanden ist das Klinikum Hannover Oststadt-Heidehaus. Die bisherigen Behandlungsschwerpunk-te des Heidehauses, – vor allem obs-truktive Atemwegserkrankungen – (COPD und Asthma bronchiale), Diag-nostik und Therapie des Bronchial-karzinoms, Tuberkulose und Lungen -fi brose, Narkosebronchoskopie und Thorakoskopie sowie die Thorax- und Gefäßchirurgie bleiben in vol-lem Umfang bestehen und fi nden ihre Erweiterung am neuen Standort. Als pneumologisches und thoraxchirur -gisches Zentrum bleibt das Heide haus eine der führenden Spezialkliniken. Weitere Informationen: www.klinikum-hannover.de

(8 1⁄2 ha) ab 1. Juli 1906 auf 90 Jahre in Erbpacht gegen einen Erbbauzins von jährlich 170 M abzugeben. Die Baukosten für die Errichtung der Heil-stätte konnten durch die Bürgschaft der Landesversicherungsanstalt Hannover abgesichert werden.Nach einjähriger Bauzeit der im so genann -ten Pavillonstil erriµteten „Heilan≤alt“ wurde da∑ Heidehau∑ am 2. Juni 1907 feierlich erö∆net. Schnell zeigte sich, dass die ursprünglich 102 Betten bei wei-tem nicht ausreichten. Die Kosten für die notwendige Vergrößerung über-nahm der „Provinzialverein zur Be-kämpfung der Tuberkulose“; die „Kö-nigliche Klosterkammer“ blieb jedoch weiterhin Eigentümerin des Grund-stückes. Bis zum 1. Weltkrieg wurde die Zahl der Betten auf über 200 erhöht;

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Aus den Abteilungen

Prof. Dr. Fedinand Köckerling

Seit März 2005 haben die Klini-ken für Chirurgie am Klinikum Hannover Siloah sowie am Kli-

nikum Hannover Nordstadt eine ge-meinsame ärztliche Leitung. Wir tra-fen Chefarzt Prof. Dr. med. Ferdi-nand Köckerling zum Gespräch. Bereits seit April 1998 ist Prof. Dr. Ferdinand Köckerling Chefarzt der Chirurgischen Klinik am Klinikum Hannover Siloah. Unter seiner ärztli-chen Leitung hat sich die chirurgische Abteilung zu einer weltweit ausgewie-senen Spezialklinik für minimal inva-sive Chirurgie entwickelt. Die Klinik umfasst vier Krankenstati-onen mit insgesamt rund 100 Betten. Für die operative Versorgung stehen vier Operationssäle zur Verfügung. 20 Ärztinnen und Ärzte, darunter fünf Oberärzte, stellen die medizinische Ver sorgung sicher. Rund 3000 Opera-tionen aus dem gesamten Spektrum der Allgemein- und Viszeralchirurgie werden jährlich durchgeführt.Rund die Hälfte aller Eingriffe wird inzwischen minimal invasiv vorge-nommen. Zum Standard gehören u.a. die laparoskopische Entfernung von Gallenblasen und Blinddärmen, die endoskopische Reparation von Leistenbrüchen sowie laparoskopi-sche Eingriffe am Magen oder Dick-darm.

„Wir sind auch wissenschaftlich sehr aktiv“, berichtet Prof. Köckerling. Häu-fi g werden er und seine Kollegen zu Fachkongressen eingeladen, um die Ergebnisse ihrer Arbeit national und international vorzustellen. Prof. Dr. med. F. Köckerling selbst ist zudem Mitglied im „Scientifi c Board“ der weltweit führenden Zeitschrift für minimal invasive Chirurgie „Surgical Endoscopy“ sowie Vorsitzender der

„Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft

für Minimal Invasive Chirurgie“, ei-ner wissenschaftlichen Vertretung von rund 600 deutschen Chirurgen, die auf diesem Gebiet tätig sind. Im nächsten Jahr lädt die Chirurgische Arbeitsge-meinschaft zu einem großen Kongress nach Hannover ein; erwartet werden Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der zweite medizinische Schwerpunkt der Klinik liegt in der Tumorchirurgie. Behandelt wird das gesamte Spektrum der Tumorchirurgie des Bauchraums und der Speiseröhre, ergänzt durch die Metastasenchirurgie des Bauchraumes. Am Tumorzentrum Klinikum Siloah besteht naturgemäß eine enge Koope-ration mit den ansässigen Kliniken für Medizinische Onkologie, Strahlenthe-rapie und Gastroenterologie. Die medizinischen Schwerpunkte in der rund 45 Betten umfassenden Chi-rurgischen Klinik am Klinikum Han-nover Nordstadt sind ähnlich, wenn auch ein wenig anders gewichtet. Die Mehrzahl der jährlich rund 1500 Ein-griffe entfällt auf die endokrine Chi-rurgie, die operative Tumortherapie der Bauchorgane und der thorakalen Speiseröhre. Eine Spezialisierung liegt in der Therapie spezieller Patienten-gruppen, wie z.B. Diabetiker und Dia-lysepatienten mit ihren krankheits-spezifi schen Begleiterscheinungen und Komplikationen. Auch hier soll die minimal invasive Chirurgie aus-gebaut werden.

Profi tieren vom Verbund„Wir wollen ein einheitliches Team werden!“, formuliert Prof. Köckerling das Ziel. „Trotz einiger Unterschiede in den medizinischen Schwerpunkten der beiden Chirurgien sollen unsere ärzt -lichen Mitarbeiterinnen und Mitar bei-ter in der Lage sein, an beiden Stand-

orten gleich gut zu arbeiten.“ Allein schon unter dem Aspekt der bevorste -henden Arbeitszeitgesetzgebung sei dies von immenser Bedeutung, gibt er zu bedenken. „Es zeigt sich bereits jetzt, dass wir im großen Team weitaus fl exibler sind: Wir können uns gegen-seitig aushelfen und ergänzen, wenn es personelle Engpässe gibt.“ So zieht Prof. Köckerling auch eine durchweg positive Bilanz der ersten Wochen gemeinsamer Arbeit: „Die neuen Strukturen der Klinik für Visze-ralchirurgie und Zentrum für minimal invasive Chirurgie Siloah und Nord -stadt erweisen sich bereits jetzt als äu-ßerst fl exibel. Die angestrebten Syner-gieeffekte kommen sowohl im Bereich des ärztlichen Personals als auch im Bereich der Patientenversorgung zum Tragen. Wir werden organisatorisch und wirtschaftlich effi zienter: Durch den gezielten Personaleinsatz und durch die Nutzung der Ressourcen beider Standorte können wir mehr Patienten aufnehmen und behandeln.“

„Wie empfi nden die ärztlichen Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter die neue Situation?“, wollen wir wissen.

Zwei Kliniken wachsen zu einem chirurgischen Zentrum zusammen

„Im großen Team sind wir fl exibler“

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Aus den Abteilungen

Natürlich brauche es eine gewisse Zeit, bis man gleiche Konzepte, OP-Techni-ken usw. habe, räumt Köckerling ein.

„Man muss sich erst aneinander gewöh-nen.“ Doch durch die frühzeitige stand-ortunabhängige Mischung des Teams habe man die Chance genutzt, einen schnellen und reibungslosen Prozess in Gang zu setzen. Es zeichne sich be-reits jetzt ab, dass die Mitarbeiter da-von unmittelbar profi tierten. Er nennt

ein Beispiel : Durch die zwei Stand-orte werde den Oberärzten jetzt die Möglichkeit geboten, ihre Facharztan-erkennung für Viszeralchirurgie zu er -werben: Für die Chirurgie am Stand -ort Siloah liege die notwendige Wei-terbildungsberechtigung vor, die für den Standort Nordstadt fehle. „Die Kol-legen profi tieren also direkt von dem großen Verbund!“, resümiert er. Am Klinikum Hannover Nordstadt ent-

steht zurzeit der Neubau der Chirurgie. Prof. Köckerling verbindet das mit ei-nem dringenden Wunsch: Im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung sei es extrem wichtig, dass in dem neuen OP ein voll ausgestattetes minimal in-vasives Equipment verfügbar sei. „Nur so können wir unsere führende Po-sition auf diesem Fachgebiet weiter ausbauen – wir sind da auf einem gu-ten Weg!“ Kn

Ballonkyphoplastie

Eine neue und schonende Me-thode in der Wirbelsäulenchi-rurgie stand im Mittelpunkt

eines Pressegespräches am 18. Mai im Klinikum Hannover Nordstadt. Dr. Kord Westermann, Chefarzt der Unfallchirurgischen Klinik am Kli-nikum Hannover Nordstadt, sowie Oberarzt Dr. Jörg Franke stellten den versammelten Medienvertretern die Möglichkeiten der Ballonkyphoplas-tie vor. Das minimal invasive Verfahren der Ballonkyphoplastie stellt eine erfolg-reiche Alternative zur herkömmlichen Therapie dar. Es wird zur Behebung von Wirbelkörperkompressionsfrakturen, zum Beispiel infolge von Osteoporose oder Tumorerkrankungen, eingesetzt. Bekannt ist das Verfahren bereits seit rund 20 Jahren; in den USA werde die Ballonkyphoplastie seit 1996 an-ge wandt, in Deutschland etwa seit dem Jahre 2000.

Bei dem Eingriff wird über einen klei -nen Hautschnitt ein Ballon in den be-troffenen Wirbelkörper eingeführt. Durch Dehnen des Ballons wird die Fehlstellung behoben und der Wir-bel körper zur dauerhaften Stabi lisie-rung mit Knochenzement gefüllt. Die Ballonkyphoplastie sei eine beson-ders schonende Form des Eingriffs, die insbesondere auch für ältere Patienten geeignet sei, erklärte Dr. Westermann den versammelten Journalisten. Es trete nicht nur eine sofortige Schmerzlin-derung ein; der Patient könne auch am Tag nach der Operation das Bett bereits wieder verlassen. Im Klinikum Hannover Nordstadt wa-ren zum Zeitpunkt des Gespräches zehn Patienten mit der Methode der Ballonkyphoplastie behandelt worden. Einer von ihnen ist Wolfgang Grim-pe. Er sei bei Glatteis gefallen und mit dem Rettungswagen ins Nordstadt-krankenhaus gebracht, erzählt er. Dort

diagnostizierten Dr. Westermann und sein Team gebrochene Wirbelkörper. Ihn hätten starke Schmerzen gequält und er sei nahezu bewegungsunfähig gewesen. Am 28. Februar dann erfolg-te die Operation. „Drei Tage später wurde ich schon wieder entlassen“, staunt er noch immer. In der Tat bleibt Patienten, die nach dieser minimal invasiven Metho-de operiert werden, ein langer Kran-ken hausaufenthalt erspart. Statt einer mehrwöchigen stationären Behand-lung können sich die Patienten be-reits nach wenigen Tagen wieder in ihrem gewohnten sozialen Umfeld er-holen. In der Regel dauert der Eingriff etwa eine Stunde. Die Kosten des Materials von mehr als 4000 Euro werden von den Krankenkassen übernommen.

„Wir planen ein Patientenforum zum Team Wirbelsäulenerkrankung, erzählt Chefarzt Kord Westermann. Begin-nen wolle man mit Informationen über Osteoporose. Zudem würde je-den Mittwoch eine Wirbelsäulensprech-stunde in der Klinik abgehalten.

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Minimal invasive Methode in der Wirbelsäulenchirurgie vorgestellt

Die Ballonkyphoplastie ist ein mini-

mal invasives Verfahren zur Behand- zur Behand-

lung von Wirbelkörperfrakturen,

durch das sowohl der frakturbezogene

Schmerz als auch die Wirbelköper-

deformität beseitigt werden.

Dr. Jörg Franke erklärt die Ballonkyphoplastie

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Erster Vertrag zur integrierten Versorgung am Klinikum Hannover Nordstadt geschlossen

Integrierte Versorgung

Am 21. März unterzeichne-ten das Klinikum Hannover Nordstadt, der BKK Landes-

verband, die Krankenhäuser Neustadt am Rübenberge und Lehrte sowie die Rehakliniken Bad Gandersheim und Bad Nenndorf den ersten Vertrag zur integrierten Versorgung. Mit der Unterzeichnung des Vertrages werden BKK-Versicherte der Region

Hannover, die in einem der beteiligten Häuser mit einem künstlichen Hüft- oder Kniegelenk versorgt werden sol-len, zukünftig „aus einer Hand“ ver-sorgt. Zum einen wird die Wartezeit auf ei-ne Operation spürbar verkürzt. Nach dem Eingriff erfolgt die unmittelbar anschließende Rehabilitation in den Kliniken in Bad Gandersheim oder

Bad Nenndorf. Für die Versicherten ent-fällt zudem die sonst übliche Zuzah-lung von zehn Euro am Tag. Stattdes-sen zahlen sie einen Eigenanteil von einmalig zehn Euro für die gesamte Behandlung.

„Mit diesem Vertrag ist es uns gelun-gen, für Patienten, die ein künstliches Gelenk brauchen, eine Komplettlö-sung zu schaffen,“ betonte Professor Dr. Rudolf Schmid, Leitender Direk-tor des Klinikum Hannover. Ingo Wer-ner, Vorstandsvorsitzender des BKK-Landesverbandes Niedersachsen be-richtet, dass man auch mit weiteren Krankenhäusern und Rehakliniken in anderen Regionen in Verhandlungs-gesprächen stehe: „Unser Ziel ist eine fl ächendeckende integrierte Versorgung für Hüft- und Knieoperationen mit leis-tungsfähigen und guten Kliniken.“

gkö

„Bitte unterschreiben Sie hier …“

Sicherheit am Arbeitsplatz: AUG-Jahresprogramm 2005 vereinbartDas Direktorium und die Personalver-

tretung haben für Arbeitssicherheit,

Umweltschutz und Gesundheitsförde-

rung ein AUG-Jahresprogramm 2005

mit dem Schwerpunkt „Sicherheit

am Arbeitsplatz“ vereinbart. Darin

sind u.a. die Übertragung von Unterneh-

merpfl ichten auf die so genannte zwei-

te Führungsebene ebenso geregelt wie

das Angebot von Fortbildungsveranstal-

tungen, die Organisation eines einheit-

lich gestalteten Berichtswesen der

Stabsfunktionen Arbeitssicherheit, Be-

triebsmedizin, Umweltschutz, Brand-

schutz sowie die Entwicklung eines

ganzheitlichen Verfahrens für die Durch-

führung von Gefährdungsbeurteilungen.

Das Direktorium hat sich bei dieser Ver-

einbarung nicht nur davon leiten lassen,

dass die Aufsichtsbehörden zunehmend

die öffentlich-rechtlichen Krankenhäuser

„aufs Korn nehmen“, wenn es um die

Sicherheit am Arbeitsplatz geht – ein

erstes Anzeichen dafür war die Überprü-

fung der Umsetzung der Biostoffverord-

nung im vergangenen Jahr. Vielmehr

soll ein Leitgedanke bewusst gemacht

werden: Ein Krankenhaus soll kranke

Menschen gesund und nicht gesunde

Menschen krank machen.

Es wird also nicht allein eine rechtssi-

chere Organisation geschaffen, um den

Vorstellungen des Gesetzgebers sowie

der Aufsichtsbehörden und Berufsge-

nossenschaft zu entsprechen; vielmehr

erhalten die Führungskräfte gleichzeitig

die Grundlagen für einen offensiven

Umgang mit dem Führungsauftrag, die

Sicherheit und die Gesundheit der Be-

schäftigten zu schützen.

Auf dieser „Schiene“ soll sich künftig

die Entwicklung von Maßnahmen der

Arbeitssicherheit, des Umweltschutzes

und Gesundheitsförderung bewegen.

Als weitere Schritte zeichnen sich ab :

• Einbindung der Führungskräfte mit

eigenständiger Pfl ichtentragung,

aber ohne formelle Übertragung von

Unternehmerpfl ichten nach dem

Arbeitsschutzgesetz

• Werbung um Beschäftigte, die bereit

sind, Aufgaben nach § 10 Arbeits-

schutzgesetz (1. Hilfe, Brandbekämp-

fung, Evakuierung von Beschäftigten)

zu übernehmen,

• Erweiterung des Kreises der Unfallbe-

auftragten gemäß Sozialgesetzbuch

sowie gezielte Fortbildungsangebote

zu AUG-Themen.

Ständig aktualisierte AUG-Informationen

fi nden Sie im Intranet unter „Leitender

Direktor“ – „Arbeitssicherheit, Umwelt,

Gesundheit“. Gerd Jaeger

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Aus den Abteilungen

Behandlungsmethoden in der Physiotherapie

Verbesserung der Einsatz vonGelenkfunktionen Manualtherapeutische Konzepte,

CyriaxKoordination Muskelkraft Ausdauer PNF (Propriozeptive. Neuromusku-

läre Fazilitation)Bewegungsabläufe mit neuromus- Bobath, PNF, Brüggerkulären Störungen des peripheren und zentralen NervensystemsLeistungsfähigkeit bei Herz-Kreis- med. Trainingstherapie, Koronar-lauf-Erkrankungen sport, GymnastikBelüftungs- und Durchblutungs- Atemtherapieverhältnisse der Lunge, Funktions-fähigkeit der AtemwegeKörperwahrnehmung bei Störung Psychomotorik, Sensorische Inte-des Körperschemas gration

Ein Blick hinter die Kulissen der physiotherapeutischen Abteilungen des Klinikum Hannover Nordstadt

Natürlich bewegen

Im Rahmen der Umbaumaßnah-men des Klinikum Hannover Nordstadt hat die physiothera-

peutische Abteilung nach 25 Jahren Arbeit „unter Tage“ endlich neue, hellere Räumlichkeiten im Haus 41 oberhalb der physikalischen Thera-pie bezogen. Gleichzeitig wurden die drei bisher eigenständigen Physio-therapieabteilungen der Chirurgie/Innere Medizin, der Neurologie/Neurochirurgie/HNO, der Gynäko-logie sowie die Physikalische Thera-pie zusammengeführt. Wir trafen Renate Reiss und Christel Kluge, die Leiterinnen dieser Funktionsein-heit, zum Gespräch. Die Freude über die neuen Räumlich-keiten ist den leitenden Physiothera-peutinnen sichtlich anzumerken: Es ist wieder „Licht in ihr Arbeitsleben eingekehrt“. 25 Jahre befand sich die Abteilung von Christel Kluge und Re-nate Reiss in den Kellergemäuern des Klinikum Nordstadt – ein nicht son-derlich angenehmes Arbeitsklima für Mitarbeiter und Patienten. Doch nun erstrahlt die Abteilung in neuem Glanz. Man arbeitet gerne hier, fühlt sich wohl in dieser hellen und frischen Atmosphäre. Die Arbeit als Physiotherapeutin hat beiden schon immer Spaß bereitet, auch das merkt man ihnen schnell an. Begeistert erläutern sie uns, worin die Schwerpunkte der Physiotherapie liegen und welche Therapieformen an-geboten werden. „Über allem steht das eine Ziel : die Wiederherstellung des natürlichen und ökonomischen Be-wegungsverhaltens – und damit die best- und schnellstmögliche Wieder-herstellung der Selbstständigkeit der Patienten im Alltag“, verrät uns Chris-tel Kluge. „Die physiotherapeutische Behandlung ist dabei angepasst an die Diagnose, den Krankheitsverlauf

und den jeweils aktuellen physiothe-rapeutischen Befund. Deshalb ist sie für jeden Patienten individuell gestal-tet und beinhaltet verschiedene Be-handlungstechniken“, erläutert Rena -te Reiss. Zum Einsatz kommen Therapieformen wie Bobath, Manuelle Therapie, Cyriax, Brügger, Propriozeptive neuromusku-läre Fazilitation (PNF), medizinische Trainingstherapie, osteopathische Tech-niken. Auch Präventionsmaßnahmen sind ein wichtiger Bestandteil der Phy-siotherapie.

Begegnung von Patient und TherapeutEin besonderes Merkmal der Therapie ist die persönliche Begegnung zwi-schen Patient und Physiotherapeutin/Physiotherapeut während der Behand-lung. Ausschlaggebend für den Thera-piererfolg ist neben dem theoretischen Fachwissen und dem praktischen Kön-nen die Fähigkeit, die Motivation der Patienten zu wecken – um dadurch die aktive Mitarbeit des Patienten an-

zuregen und die Eigenverantwortung zu wecken und zu erhalten. Die Leistungen erbringen die Phy sio-therapeutinnen/Physio thera peuten in allen medizinischen Fachgebieten, sowohl bei Störungen der Bewegungs-organe als auch des zentralen und pe -ripheren Nervensystems oder der in-neren Organe. Die krankengymnastischen Methoden können durch physikalische Therapie unterstützt werden, beispielsweise durch Kälte- und Wärmeanwendung, medizinische Bäder, Massagetechni-ken, manuelle Lymphdrainage oder Elektrotherapie. Hinter den beiden leitenden Physio-therapeutinnen steht ein engagiertes Team mit vielfältigen Ideen für zu-künftige Projekte. So sind die Wieder -aufnahme des erfolgreichen Kurses

„Rückengerechtes Verhalten am Arbeits-platz“, eine „Kinderrückenschule in Kooperation mit Kindergärten“ sowie Kurse zum Thema „Entspannung und Wellness“ nach Feldenkrais nur einige der vielen Ideen, die es nun umzusetzen gilt. Jan Gutkuhn

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Einweihung der neuen Physio-therapie-Räume

Möglichkeiten für konzentriertes Energiesparen

Energie-Sparen intensiv

Umwelt- und Ressourcenschutz wird

am Klinikum Hannover ernst genom-

men. Dank der engagierten Arbeit im

Rahmen des betrieblichen Umwelt-

schutzprojektes ÖKOPROFIT wurde

das Umweltbewusstsein der Kollegin-

nen und Kollegen nicht nur geweckt

oder gestärkt, sondern auch in kon-

krete Maßnahmen geleitet.

Es zeigt sich, dass das Gelernte inzwi-

schen nicht nur im betrieblichen Bereich

umgesetzt wird, sondern ressourcen-

und fi nanzsparend auch im heimischen

Haushalt: Umweltschutz ist – im wahrs-

ten Sinne des Wortes – eben häufi g

eine Frage der richtigen Einstellung…

Möglichkeiten, noch mehr Energie zu

sparen, gibt es immer und überall!

Das zeigt das neue Pilotprojekt „Energie

intensiv“, das in der Hals-, Nasen- und

Ohrenklinik sowie der Neurologischen

Klinik am Klinikum Hannover Nordstadt

gestartet ist. Beim Rundgang durch die

Kliniken erläuterte uns Swetlana Böhm,

Umweltbeauftragte des Klinikum Hanno-

ver, wo überall noch wertvolle Energie

achtlos vergeudet wird.

Ein Kühlschrank, so erfuhren wir, sollte –

unter Energiegesichtspunkten – stets

eine Temperatur von acht Grad Celsius

nicht über- oder unterschreiten. Und die

Fernsehgeräte, egal ob im Patienten-

zimmer oder im heimischen Wohnzim-

mer, sollten nicht stundenlang im Stand-

by-Betrieb laufen. Ein kleines Gerät kann

hier Abhilfe schaffen: Der Power Saver

wird zwischen TV-Gerät und Steckdose ge-

schaltet: Er erkennt selbstständig, ob

der Fernseher gerade Strom für den Be-

trieb benötigt oder nur „im Wartestand“

gehalten wird. In diesem Falle schaltet

das Gerät den Fernseher vollständig

aus. Es genügt jedoch ein kurzes Antip-

pen der Fernbedienung, um den Strom-

kreis wieder zu schließen. gkö

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Aus den Abteilungen

Hilfe rund um die UhrKooperation der Herzkatheterlabore in der Region Hannover

Hilfe für Herzinfarktpatienten rund um die Uhr: Ab sofort bieten das Klinikum Hanno-

ver Siloah, das Robert-Koch-Kranken-haus in Gehrden und das Kranken-haus Neustadt am Rübenberge ge-meinsam einen 24-Stunden-Bereit-schaftsdienst zur Versorgung von Patienten mit akutem Koronarsyn-drom und Herzinfarkt an. In der Region Hannover erleiden im Jahr rund 3600 Patienten einen Herz-infarkt. „Durch das fl ächendeckende Netz der medizinisch kardiologischen Abteilungen in unseren dreizehn Kran -kenhäusern ist eine wohnortnahe sta -tionäre Betreuung nach dem Notfall-eingriff im Herzkatheterlabor und die enge Vernetzung mit den nieder-gelassenen Kollegen gewährleistet,“ be-tonte Professor Dr. Reinhard Brunk-horst, Ärztlicher Direktor des Klinikum Hannover, am 8. März vor Vertretern der Presse. Diese Kooperation sei ein erster Schritt zur Bildung eines kar di-o logischen Zentrums im neuen Kran -kenhausverbund der Region Hanno-ver.Durch die Kooperation wird die Be-handlungsqualität entscheidend ver-bessert. Ein Herzinfarkt ist stets ein Wettlauf mit der Zeit! Eine schnelle und kompetente Hilfe steigere des-halb die Überlebenschance der Pa-tienten ganz entscheidend, betonte

Prof. Dr. Enz-Rüdiger von Leitner, Chefarzt der Medizinischen Klinik II – Kardiologie – im Klinikum Hanno-ver Siloah. „Wichtig ist,“ so von Leitner,

„dass die akuten Herzinfarktpatienten innerhalb der ersten drei Stunden nach Auftreten der Symptome in das Herzkatheterlabor kommen.“ Hier würden sofort die entscheidenden Schritte unternommen, um die ver-schlossene Arterie zu öffnen und die Sauerstoffversorgung des Herzens um gehend wieder herzustellen.

„Eine wichtige Rolle in der Notfallver-sorgung spielt die Zusammenarbeit mit den Notärzten,“ erläuterte Prof. Dr. Claus Bossoller, Chefarzt der Kli-nik für Herz- und Gefäßkrankheiten am Robert-Koch-Krankenhaus, den Medienvertretern. Heute seien die Ret-tungswagen so ausgestattet und das Personal so geschult, dass sie bereits vor Ort und auf dem Weg zu einem Krankenhaus mit entsprechender kar-diologischer Abteilung die notwendige Hilfe leisten könnten. Zum Abschluss der Veranstaltung dann noch der Hinweis an alle Anwe-senden: Einen Brust- oder Herzschmerz nie auf die leichte Schulter nehmen, sondern gleich den Notarzt rufen! Denn die ersten drei Stunden bei einem Herz-infarkt können über Leben oder Tod entscheiden! gkö

Alarmzeichen für einen Herzinfarkt • schwere, länger als fünf Minuten anhaltende Schmerzen im Brustkorb, die in

Arme, Schulterblätter, Hals, Kiefer, Oberbauch ausstrahlen können

• starkes Engegefühl, heftiger Druck im Brustkorb, Angst

• zusätzlich zum Brustschmerz Luftnot, Übelkeit, Erbrechen

• Schwächeanfall (auch ohne Schmerz), evtl. Bewusstlosigkeit

• blasse, fahle Gesichtsfarbe, kalter Schweiß

• bei Frauen sind Luftnot, Übelkeit, Schmerzen im Oberbauch und Erbrechen

manchmal die alleinigen Alarmzeichen.

Quelle: www.herzstiftung.de

Die Herzkatheterlabore der Region sind vorbereitet.

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Rückzugsmöglichkeit für Patienten und Mitarbeiter

Oase der Ruhe

Seit Februar dieses Jahres verfügt die Onkologische Station 22 im Klinikum Hannover Siloah

über eine „Oase“. Hinter diesem ver-heißungsvollen Namen verbirgt sich ein Raum der Ruhe und Besinnung für Patienten, Angehörige sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Station. Ein Krankenhaus ist ein öffentlicher Raum: Im geschäftigen und aufrei-benden Arbeits- und Patientenalltag gibt es kaum Möglichkeiten, sich be-sonders in emotional oder körperlich belastenden Momenten zurückzuzie-hen, um abseits der Blicke von Mitpa-tienten oder Kollegen Ruhe zu fi nden, sich zu sammeln und zu besinnen. Die neu eröffnete „Oase“ bietet nun seit Februar einen Platz fernab der

öffentlichen Aufmerksamkeit. Bereits 2003 entwickelten die Krankenschwes-tern der Onkologischen Station 22 um Andrea Strube-Kirsch Ideen, wie sich ein Ort der Ruhe für Patienten, deren Angehörige, aber auch für das Pfl ege-personal umsetzen ließe. Schnell war ein Zimmer gefunden, doch es fehlte zunächst an allem: Möbel, ein neuer Wandanstrich, ansprechende Details. Die Pfl egekräfte der Station 22 zeigten Engagement und Fantasie: Schon bald war der Raum wohnlich eingerichtet und mit Fotografi en attraktiv und einladend geschmückt.Andrea Strube-Kirsch erläutert das Konzept der Oase: „Es war uns wich-tig, Rückzugsmöglichkeiten für die Patienten zu schaffen.“ Im täglichen Arbeitsbetrieb auf der Station fehle

manchmal die erforderliche Ruhe, um konzentrierte Gespräche zu füh-ren: Auch die Patientenzimmer bö-ten nicht die vertrauliche Atmosphäre, die Patienten gerade in emotional be-lastenden Momenten für Gespräche mit ihren Angehörigen benötigten. Und sie ergänzt: „Auch für uns als Kranken-schwestern ist es gut, zu wissen, dass wir uns nach belastenden Situationen auch mal zurückziehen können.“ Die Oase wird auch von Patienten der Tagesklinik genutzt, die nach erfolgter Chemotherapie hier gern noch einmal Kräfte sammeln, bevor sie sich wie-der auf den Heimweg machen. „Die Nachfrage ist groß – unsere Oase wird bestens angenommen!“, freut sich Andrea Strube-Kirsch.

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Am 28. Juli 2005 wird am Klinikum Hannover Siloah die erste Palliativ-station der Region Hannover feierlich eröffnet. Die Station ist Teil eines ganz-

heitlichen und umfassenden Kon-heitlichen und umfassenden Kon-zepts zur palliativmedizinischen Betreuung Schwerstkranker am Klinikum Hannover. Weitere

Säulen des Konzeptes sind der palliative Konsildienst in den einzel-palliative Konsildienst in den einzel-

nen Fachabtei lungen sowie die enge Koope ration mit dem Ambulanten Pal -liativdienst des Hospiz Luise. Die Pallia-tivstation ist keine Hospizstation, son-

Palliativstation wird eröffnet

dern eine Übergangsstation zwischen Akutmedizin und heimischer Umgebung. Die meisten Schwerstkranken äußern den Wunsch, ihre letzte Lebensphase in vertrauter Umgebung und im Kreise ihrer Angehörigen verbringen zu kön-nen. Aus Angst vor Schmerzen, Einsam-keit und Überlastung der Angehörigen tritt der Wunsch jedoch häufi g in den Hintergrund. Das Konzept der Palliativ-station ist es, Patienten und Angehörige dazu zu befähigen, diesen Wunsch in die Tat umzusetzen. Die Station nimmt am 1. August offi ziell ihren Betrieb auf.

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Nicht dem Leben mehr Tage hinzufügen, sondern den Tagen mehr Leben geben.

Cicely Saunders(Begründerin der Palliativmedizin am St. Christopher’s Hospice in London, 1967)

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Erstes Patientenforum im Kli-nikum Hannover Siloah. Prof. Dr. Till Wehrmann, Chefarzt

der Medizinischen Klinik I, hatte am Samstag, den 5. März, die interessier-te Öffentlichkeit zu einer Informa-tionsveranstaltung über „Morbus Crohn“ (Colitis ulcerosa) eingela-den. In verschiedenen Vorträgen informier-ten die Mediziner der Medizinischen Klinik 1 über das Krankheitsbild, über Ätiologie und Pathogenese von Morbus Crohn. Dabei handelt es sich um eine chronisch entzündliche Darmerkran-kung, die in Schüben verläuft. Ursache und Entstehungsweise sind noch weit-gehend unbekannt. Die Entzündung kann alle Anteile des Verdauungstraktes betreffen, am häufi gsten ist sie jedoch im Übergangsbereich vom Dünndarm zum Dickdarm lokalisiert. Typische Symptome sind Durchfälle, die von krampfartigen Schmerzen im rechten Unterbauch begleitet sein können. Bei der Mehrzahl der Betroffenen kommt es nach langjährigem Krankheitsver-

lauf zu Komplikationen wie Fistelbil-dung, Abszesse oder Darmverschluss, die häufi g eine Operation erforderlich machen.Rein statistisch treten jährlich zwei bis vier Neuerkrankungen pro 100000 Einwohner auf. Es erkranken beide Ge-schlechter mit gleicher Häufi gkeit. Die Erkrankung befällt Perso nen jeden Al-ters, tritt jedoch besonders häufi g zwi-schen dem 20. und 30. Lebensjahr sowie um das 60. Lebensjahr herum auf.Benannt ist die Krankheit nach dem Ma-gen- und Darmspezialisten Dr. Burrill Bernard Crohn, der das Krankheitsbild 1932 erstmals beschrieb.Einer der Vorträge widmete sich aus-führlich der Diagnostik. Dazu gehören das Röntgen (Darstellung des Magen-Darm-Traktes durch Kontrastmittelfül-lung), die Darmspiegelung (Endosko-pie) mit Entnahme von Gewebeproben (Biopsie) und deren feingewebliche Untersuchung (Histologie), der Ultra- schall (Sonografi e) sowie Laborun-tersuchungen und bakteriologische Stuhluntersuchung zum Ausschluss

von erregerbedingten Darmentzün-dungen. Ziel der Therapie ist es, die Symptome zu mindern, die Intervalle zwischen den Krankheitsschüben zu verlän-gern, Komplikationen zu vermeiden und operative Eingriffe so lange wie möglich zu umgehen. Für die Patientinnen und Patienten besonders wichtig: Fragen der Ernäh-rung. Generell, so erfuhren sie, sollte die Ernährung kalorien- und eiweiß-reich, leicht resorbierbar und zuckerfrei sein. Unverträgliche Nahrungsmittel gelte es, unbedingt zu meiden. Oft, das bestätigten die Anwesenden, fi nden Patienten mit der Zeit selbst heraus, welche Nahrungsmittel für sie beson-ders gut verträglich sind.An alle Vorträge schlossen sich eine rege Diskussion und ein lebhafter Er-fahrungsaustausch der Besucher. Wer sich zusätzliches Informationsmaterial mit nach Hause nehmen wollte, fand an den Ständen reiche Auswahl. Das Fazit des Tages : Eine gelungene Veranstaltung, die dazu beigetragen hat, durch gezielte und kompetente Information die Ernährungs- und Le-bensqualität der Patientinnen und Pa-tienten zu steigern, zumindest aber auf möglichst hohem Niveau zu er-hal ten. gkö

Aus den Abteilungen

Premiere für Patientenforum Informationsveranstaltung zum Thema Morbus Crohn

Prof. Dr. Till Wehrmann begrüßt die Besucher des Patientenforums.

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Krankenpfl ege-Ausbildungskurs auf informativer Fahrt

Ein Trip in die Türkei

Hannover Langenhagen, 8. März. Um

21.00 stiegen wir, 17 Krankenpfl ege-

auszubildende sowie unser Lehrer

Heiko Fichte und Frau, durchgefroren,

ein wenig blass und teilweise auch

mit zittrigen Knien in den Flieger.

Unser Ziel war die Türkei: Im Rahmen

unserer Ausbildung wurde es uns er-

möglicht, eine einwöchige Kursfahrt

(aus eigenen fi nanziellen Mitteln) zu

organisieren.

Bereits der Flug war für einige von uns

schon ein Abenteuer, stiegen sie doch

zum ersten Mal in ein Flugzeug. In An-

talya angekommen, erwartete uns gleich

eine Änderung unseres Reiseprogramms.

Statt der vorgesehenen Krankenhaus-

besichtigung in Alanya ging unsere

Fahrt zunächst nach Kemer. Dank der

Flexibilität des türkischen Krankenhaus-

personals konnte der Termin verscho-

ben werden, sodass wir uns mit Muße

Land und Leuten widmen konnten –

um Sehenswürdigkeiten, Landschaften,

gutes Essen, Gastfreundschaft, Kultur,

Tradition und auch Religion ausgiebig

kennen zu lernen.

Besonders beeindruckt waren wir von

den berühmten, zum Weltkulturerbe ge-

hörenden Kalkterrassen in Pamukkale.

Barfuß betraten wir die heißen Quellen

der Terrassen, und konnten – selbstver-

ständlich sofort – ihre verjüngende Wir-

kung erleben.

Atemberaubend auch die antike Stadt

Hierapolis mit dem Thermalbad und

den antiken Grabstätten. Im gut erhal-

tenen Amphitheater fi nden auch heute

noch Konzerte statt. Ebenso fasziniert

waren wir vom Handwerk des Teppich-

knüpfens, das uns in einer Fabrik näher

gebracht wurde. Staunend erfuhren

wir, welche Geduld und Fingerfertigkeit

vonnöten ist, bis ein derart kunstvoll

gearbeiteter Teppich fertig gestellt ist,

manchmal erst nach Jahren.

Bäder aus Marmor

Endlich ging die Fahrt auch in das Univer-

sitätskrankenhaus in Alanya, ein moder-

nes Krankenhaus, das auf Herz-, Nieren-,

Kreislauf- und Asthmaerkrankungen

spezialisiert ist. Zunächst als Hotel ge-

plant und schließlich zum Krankenhaus

umfunktioniert, faszinierte uns gleich

die mit Mosaiken geschmückte, hoch-

tragende Empfangshalle sowie die mit

Marmor ausgestatteten Bäder der Pati-

entenzimmer.

Das Haus besteht aus zwei Türmen. In

einem Turm befi ndet sich der stationäre

Bereich mit 120 Betten. Alle Zimmer

sind ausschließlich Ein- oder Zweibett-

zimmer.

Der andere Turm beherbergt Diagnostik,

Verwaltung, das Aufnahmezentrum so-

wie mehrere Polikliniken, in denen

Fachärzte aller medizinischen Bereiche

tätig sind.

Die Ambulanz ist in einen Bereich für

Einheimische und einen Extrabereich

für Touristen, in dem mehrsprachiges

Personal tätig ist, eingeteilt.

Im Haus gibt es eine eigene Wäscherei

und Küche. Eine moderne Caféteria ist

Treffpunkt für Patienten und Angehö-

rige.

Nachdem wir uns ein Bild von Aufbau

und Ausstattung des Krankenhauses

gemacht hatten, hatten wir auch Gele-

genheit, uns mit einigen Kollegen aus

dem türkischen Pfl egepersonal auszu -

tauschen. Dabei erfuhren wir, dass

blaue Kleidung (meistens männliches

Personal) dem deutschen Krankenpfl ege-

helfer entspricht und die weiße Beklei-

dung die/den Krankenschwester/-pfl e-

ger kennzeichnet.

Besonders interessierte uns die Ausbil-

dung zur/zum Krankenschwester/-pfl e-

ger. In der Türkei erfolgt die Ausbildung

bzw. das Studium nur in den Universi-

täten der Großstädte. Nach Information

unserer Gesprächspartner umfasst die

theoretische Ausbildung vier Jahre, da-

nach erst folgt der praktische Teil. Wir

konnten übrigens beobachten, dass die

weiblichen Beschäftigten keine Kopf-

tücher trugen. Dies sei gesetzlich ver-

boten, erfuhren wir. Auch sonst waren

im gesamten Haus keine religiösen

Symbole zu entdecken.

Es war schön, mit welcher Offenheit,

Freundlichkeit und Gesprächsbereit-

schaft unsere türkischen Kollegen uns

begegnet sind. Leider war die Zeit viel

zu kurz!

Und so stiegen am 15. März wieder

17 Krankenpfl egeauszubildende + Zwei

aufgetaut, angewärmt und voll neuer

Eindrücke entspannt in den Flieger nach

Hannover. Im Flugzeug trat dann ein Er-

eignis ein, das wir bisher alle nur aus

dem Film kannten: An Bord wurde „die

Hilfe eines Arztes oder medizinischen

Personals benötigt“: Entschlossen und

erfolgreich stellte unser Lehrer seine

Fähigkeiten vor aller Augen unter Be-

weis. Wir waren beeindruckt!

Danke für diese spannende, informative

und auch lustige Reise!

Kurs Nordstadt

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Aus den Abteilungen

Berufe entdeckenZukunftstag für Mädchen … und Jungen

Zukunftstag: Schülerinnen und Schüler blicken hinter die Ku-lissen des Klinikum Hannover.

Bereits zum fünften Mal fand im April der bundesweite „Girls’day“ statt. Die-ser „Zukunftstag für Mädchen“ bietet Schülerinnen der 5. bis 10. Klassen die Möglichkeit eines Einblicks in Berufsfel-der, die von ihnen in der Regel seltener in Betracht gezogen werden. Auch das Klinikum Hannover öffnete seine Tü-ren und gewährte den Mädchen – und in diesem Jahr erstmals auch den Jun-gen – einen Blick hinter die Kulis-sen. Fünfzehn Mädchen und Jungen ge-hen am 28. April auf berufl iche „Ent-deckungstour“ durch das Klinikum Hannover Oststadt. Nach einem ge-meinsamen Frühstück steuert die Gruppe die Großküche an, wo sie bereits von Diätküchenleiterin Silke Böhnke erwartet wird. Staunend inspi-zieren sie die Spülstraße, gegen die die heimische Spülmaschine nicht die Spur einer Chance hat. Sichtlich beeindruckt zeigen sie sich auch von den großen Gefrierschränken, in denen eine konstante Temperatur von minus 30 Grad die Frische der Lebensmittel sicherstellt. Erstaunte Gesichter vor

dem Gefrierschrank der Milchprodukte. „Das ist die Tagesration, heute Abend ist der Schrank wieder leer“, erklärt Silke Böhnke – und ein Raunen geht durch die Gruppe.Wurde vorher noch gelacht und ge -scherzt, kehrt beim Betreten der in-terdisziplinären Notfallaufnahme so-fort gespannte Ruhe ein. Doch je mehr Schwester Rita erläutert, desto aufgeschlossener zeigen sich die jun-gen Besucher und stellen auch die eine oder andere Frage. Ein Mädchen wagt sich vor und lässt sich tapfer den Blutdruck messen. „Tut gar nicht weh“, ruft sie erleichtert. Als Schwester Rita das fahrbare EKG-Gerät holt und fragt: „Wem soll ich ein EGK schreiben?“, treten fast alle einen kleinen Schritt zurück. Nur Marvin erweist sich als wahrer Held:

„Ja, ich mach es!“ Ausführlich und leicht verständlich erklärt Schwes-ter Rita jeden Arbeitsschritt – und schließlich bekommt Marvin sein persönliches EKG überreicht. Stolz verstaut er seine neue Trophäe in der Hosentasche. Ein paar Meter weiter lernen die Schülerinnen und Schü-ler unterschiedliche Verbände und Verbandstechniken kennen. Diesmal

ist es Philipp, der sich als „Proband“ zur Verfügung stellt. Schnell stellt er fest, dass die Halskrause seine Bewe-gungsfähigkeit doch erheblich ein-schränkt: „Ich kann meinen Kopf ja gar nicht mehr bewegen!“ Carla stellt für einen Fingerverband ihren Zeigefi nger zur Verfügung, während Axel einen Rückzieher macht: „Nee, lieber nicht ; ich brauch’ meine Fin-ger noch zum Fechten“.Kniffl ige Aufgaben warten in der Rönt- genabteilung: Gabriele Jahn zeigt den jungen Gästen verschiedene Röntgen-aufnahmen. Ähnlich einem Suchspiel sollen sie erkennen, was nicht auf das jeweilige Bild gehört. Tatsächlich erken-nen sie eine Halskette, einen Ohrring, sogar ein Hörgerät. Nach einer kleinen Stärkung im Spei-sesaal werden die Schülerinnen und Schüler von ihren Müttern, Vätern, Tanten oder Omas abgeholt – um nun auch deren Arbeitsplatz im Klinikum kennen zu lernen. gkö

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Examen bestanden!

Gemeinsam lernen

Herzlichen Glückwunsch! Die 19 Auszubildenden des Kurses Siloah 8/02 erhielten am 13. Juli Ihre Zeugnisse zum bestande-nen Examen in der Krankenpfl ege. Gespannte Erwartung auf allen Gesichtern, bis der Prüfungsauschuss endlich die erlösen-den Worte sprach: „Alle haben bestanden!“ Einige der frisch Exa-minierten schienen es aber erst zu glauben, als sie ihr Prüfungs-zeugnis tatsächlich in den Händen hielten. Irma Walkling-Steh-mann, Leiterin des Schulzentrums für Krankenpfl ege am Klini-kum Hannover, freute sich über die Leistungen ihrer Schülerin-nen und Schüler. Es sei bedauerlicherweise gerade keine guteZeit, um ins Berufsleben entlassen zu werden, gab sie zu beden-ken. Doch im Augenblick zähle einzig und allein: „Examen be-standen!“ Die Redaktion gratuliert: Stephanie Brunngräber, Diana Korosc, Özkan Gedik, Jana Giesecke, Sandy Gothe, Sandra Günther, Meike Heß-Geesmann, Helena Michajlovski, Nancy Peiske, Yvonne Scheibe, Yvonne Schnepel, Melanie Schubert,Manuela Schütz, Katja Ulbrich, Krasimir Valchev, Juliane Wilhelms, Jessica Wilke, Sylvana Bitterlich, Jessica Pawlowski.

Zum ersten Mal lernen sie gemeinsam: Am 1. Mai begann für Krankenschwestern und Krankenpfl eger aus allen 12 Kran-kenhäusern der Region die erste gemeinsame berufsbeglei-tende Fortbildungsmaßnahme zur Fachweiterbildung Inten-sivmedizin und Anästhesie. Gisela Krug, Lehrerin für Pfl ege und Leiterin der Fachweiterbildung, freut sich auf diese neue Herausforderung und sieht mit Spannung der Planung der praktischen Einsätze entgegen. Christian Bernemann, Christian Böllert, Nils Dechant, Johan-na Dyba, Marion Gerhard, Katharina Kraft, Nadine Krain, Tho-mas Krüger, Nadine Lach, Petra Meyer, Nancy Otto, Renate Plüschke, Silvia Probst, Annett Ruppert, Viola Schade, Denis Schakat, Bettina Schneider, Kathrin Sombrowski, Iris Tegethoff, Annette Vahldieck, Simone Wege. Die Redaktion wünscht allen viel Erfolg. gkö

Es ist geschafft!

Zwei Jahre lang haben sie im Schulzentrum berufsbe-gleitend für die Fachweiterbildung gebüffelt: Nun ist es geschafft ! Am 12. April bekamen es die erfolgreichen Krankenschwes-tern und Krankenpfl eger des Klinikum Hannover mit ihrem Zeugnis schwarz auf weiß: Die Fachweiterbildung für Intensiv-medizin und Anästhesie wurde erfolgreich absolviert. Die Re-daktion gratuliert : Sandra Arndt, Melanie Brinkhaus, Holger Brunnmeier, Dorte Bruns, Katrin Bunk, Petra Heuer, Arno-Christoph Ilchmann, Stefanie Rieck, Peter Sauermann, Elke Schäfer, Agnieszka Spouncer und Anja Umbach. gkö

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Beim Kongress der Arbeitsgemein-

schaft Heimbeatmung und Respira-

torentwöhnung in Celle ging es kürz-

lich um das Thema Beatmung.

Was versteht man darunter?

Bei der maschinellen Beatmung wird

die Lunge, die für unsere Sauerstoff-

versorgung und für die Entsorgung von

Kohlendioxid verantwortlich ist, zum

Teil oder komplett durch spezielle Be-

atmungsgeräte ersetzt. In Ruhe atmen

wir sechs bis acht Liter Luft pro Minute

ein und aus und unter Belastung auto-

matisch mehr. Es gibt aber viele akute

und chronische Erkrankungen, bei denen

die Atmungskapazität der Lunge aus-

fällt oder stark beeinträchtigt ist. In die-

ser lebensbedrohlichen Situation wird

mit Hilfe eines Beatmungsgeräts sauer-

stoffreiche Luft in die Lunge transportiert.

Was sind die von Ihnen erwähnten

akuten Gründe für eine Beatmung?

Das bekannteste Beispiel ist die schwer-

gradige Lungenentzündung. Hierbei

breiten sich Keime innerhalb der Lunge

aus. Die Lunge reagiert darauf, indem

sie Abwehrzellen mobilisiert, die den

Erreger bekämpfen und dann absterben.

Dadurch bildet sich in der Lunge eine

eitrige Flüssigkeit, die die zarten Lun-

genbläschen verstopft. Bei schwergradi-

gen Lungenentzündungen können auf

diese Weise innerhalb von wenigen

Stunden große Teile der Lunge für die

Atmung ausfallen. Diese bedrohliche

Krise überlebt der Kranke nur mit Hilfe

eines Beatmungsgerätes auf der Inten-

sivstation. Früher hat man die Patienten

dazu immer narkotisiert und über einen

in der Luftröhre befi ndlichen Tubus be-

atmet. Da über diesen Tubus Keime un-

gehindert in die Lunge gelangen kön-

nen, ist er häufi g selber Ursache für

lebensbedrohliche Infektionen. Heute

kann man die Patienten auch mit einer

Maske beatmen, wodurch sich die Tu-

bus-bedingten Komplikationen deutlich

verringern lassen. Neunzig Prozent der

beatmeten Patienten können binnen we-

niger Tage wieder selbstständig atmen.

Und die restlichen zehn Prozent?

Sie haben große Schwierigkeiten, wie-

der normal und ohne maschinelle Un-

terstützung zu atmen. Für diese Problem-

patienten werden erfahrene Fachleute

und Spezialeinheiten benötigt, an de-

nen es bisher mangelt. Unsere wichtigs-

te Aufgabe ist es, spezialisierte Kompe-

tenzzentren einzurichten, damit solchen

Patienten bestmöglich geholfen werden

kann. Daran arbeiten wir derzeit in der

„Arbeitsgemeinschaft Respiratorentwöh-

nung“, einem Zusammenschluss von Be-

atmungsexperten. In den Zentren ver-

suchen spezialisierte Ärzte, Pfl egekräfte

und Physiotherapeuten mit Hilfe von

Beatmungsverfahren und Atmungstech-

niken, die erschöpfte Atemmuskulatur

zu entlasten, damit sie sich erholen und

wieder zu Kräften kommen kann.

Atemkrisen kommen meistens im SchlafKünstliche Beatmung kann Lungenkranken das Leben retten.Interview mit Prof. Bernd Schönhofer

Neben einer akuten Erkrankung, wie

der Lungenentzündung, gibt es aber

auch chronische Erkrankungen des

Atmungsorgans, die eine Beatmung

nötig machen. Muss der Patient dann

ständig beatmet werden?

Das kommt darauf an. Eine tägliche

Beatmung von mehreren Stunden, die

„Heimbeatmung“, ist bei chronischen

Lungenerkrankungen, wie der Lungen-

überblähung, aber auch bei Muskel-

krankheiten wie der Muskeldystrophie

nötig. Die Patienten erleben ihre At-

mungskrisen vorwiegend nachts im

Schlaf. Daher kommen die Beatmungs-

geräte in der Nacht zur Anwendung.

Dadurch erhalten die Patienten wieder

genügend Sauerstoff, sie schlafen bes-

ser und sind tagsüber leistungsfähiger.

Das Prinzip der Heimbeatmung ähnelt

der Maskenbeatmung auf der Intensiv -

station. Die Patienten lernen, ihre Maske

selbst aufzusetzen und das Gerät zu

handhaben. Sie werden dadurch mobi ler

und erleben eine bessere Lebensquali-

tät. So haben wir nachgewiesen, dass

manche Patienten, die zuvor bettläge-

rig waren, nach einigen Monaten Be-

atmungstherapie wieder 2000 Schritte

und mehr am Tag gehen konnten. Ver-

schlechtert sich jedoch die Grunderkran-

kung und damit auch die Atmungska-

pazität, dann wenden die Patienten das

Beatmungsgerät nicht nur in der Nacht,

sondern zusätzlich auch tagsüber an.

Interview: Nicola Zellmer, Hannoversche

Allgemeine Zeitung, 23. Juni 2005

impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 24

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„impuls“, Zeitschrift für Mitarbeiter-Innen des Klinikum Hannover

8. Jahrgang 2005

Herausgeber: Klinikum Hannover

Verantwortlich für den Inhalt : Klinikum Hannover Kommunikation & Presse, Tele-fon (0511) 9 06-73 03, Fax (0511) 9 06-73 02

Chefredakteurin : Gertraude König (gkö)

Redaktionelle Beratung: Sabine Knackstedt (Kn)

Grafik Design : Maxbauer & Maxbauer

Druck: Druckhaus Pinkvoss

Redaktionsanschrift : impuls, Klinikum Hannover, In den Sieben Stücken 2– 4,30655 Hannover, Telefon (0511) 9 06-7314, Mobil (0178) 54015 48E-Mail [email protected]

Erscheinungsweise: 4 x jährlich

Auflage: 3500 Exemplare

Alle Rechte sind der Redaktion vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit dem Einverständnis der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.

Leserbriefe geben die Meinung des Autorswieder, die nicht mit der Redaktionsmei-nung übereinstimmen muss. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.

Impressum

impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 25

Hannover. Der Regionsausschuss hat

gestern in der Gesundheitspolitik

eine wichtige Weiche gestellt: Das

Siloah-Krankenhaus in Linden wird

der Standort für die neue Regions-

klinik. Dafür hat sich der Regionsaus-

schuss ebenso einstimmig ausge-

sprochen wie zuvor der Gesundheits-

ausschuss.

Als Alternativstandort war auch noch

das Klinikum Oststadt-Heidehaus (Groß-

Buchholz) im Gespräch. Allerdings spra-

chen die Patientenzahlen, die Lage und

die Konkurrenz des Oststadtkranken-

hauses mit der MHH für den Standort

Linden. In dem neuen Krankenhaus sol-

len Oststadt-Heidehaus, Siloah und Haut-

klinik aufgehen. Erwin Jordan schätzt

die Kosten für den Neubau, der 2012

stehen soll, auf mehr als 100 Millionen

Euro.

Die Lage des Siloah-Krankenhauses am

Rande eines Überschwemmungsgebie-

tes und belasteter Boden machen den

Neubau in Linden Schätzungen zufolge

um 1,5 Prozent teurer als in Groß-Buch-

holz. Allerdings sei das Oststadt-Heide-

haus als Immobilie besser vermarktbar.

„Diesen Erlös brauchen wir für den Neu-

bau,“ so Jordan. Ferner hofft die Region

auf eine Landesförderung.

ton, Neue Presse am 1. Juni 2005

Neue Klinik : Standort ist Siloah

Das Stühlerücken innerhalb der han-

noverschen Krankenhäuser geht

weiter : 2009 soll die Hautklinik Lin-

den an die Medizinische Hochschule

Hannover (MHH) verlegt werden. Das

geht aus einem Verwaltungspapier

der Region hervor. Zurzeit ist die

MHH für Forschung und Lehre in der

Hautklinik verantwortlich, während

das Klinikum Hannover für die Kran-

kenversorgung zuständig ist.

„Wir haben Interesse an der Hautklinik.

Wir müssen aber erst ein großes For-

schungsgebäude sanieren“ sagt MHH-

Sprecher Arnd Schweitzer. Noch stehe

wegen der ungeklärten Finanzierung

nicht fest, wann die Sanierung begin-

nen könnte. Allerdings drängt die Zeit:

Die Region Hannover erwartet noch vor

der Sommerpause eine Zusage, ob die

MHH die Hautklinik (85 Betten, davon

25 teilstationär) aufnimmt.

Denn die Region braucht Fördergeld für

den geplanten Krankenhaus Neubau.

Das Land will noch in diesem Halbjahr

einen Antrag. Die Region plant, das Ost-

stadtkrankenhaus, Heidehaus, Siloah

und eventuell die Hautklinik Linden an

einem Standort zu konzentrieren.

Da die Kliniken einen erheblichen Sanie-

rungsbedarf aufweisen, ist es nach Mei-

nung vieler Experten günstiger, ein

Krankenhaus neu zu bauen. Das neue

Haus soll zwischen 452 und 522 Betten

haben und 2012 stehen. Zurzeit befi n-

den sich in den vier Häusern 789 Betten.

Das neue Krankenhaus soll am Standort

Siloah in Linden gebaut werden. (NP be-

richtete) Der Gesundheitsausschuss soll

am Donnerstag darüber entscheiden.

„Unter ökonomischer Betrachtung ist ei-

ne Investition am Standort Siloah erfolg-

versprechender als am Standort Ost-

stadt“, heißt es in einem Gutachten.

So sprächen die Nähe des Oststadtkran-

kenhauses zur MHH und die Bevölke-

rungszahl für das Siloah-Krankenhaus.

Ein weiterer Grund. Das Oststadt-Gelän -

de gilt als besser vermarktbar. Stadtpla-

ner sehen in Groß-Buchholz noch Be-

darf für hochwertiges Wohnen.

Thomas Nagel,

Neue Presse vom 10. Mai 2005

MHH hat Interesse an Hautklinik Linden2009 Umzug nach Groß-Buchholz?

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Hannover. Die MHH garantiert Mitar-

beitern, die vom Klinikum Oststadt-

Heidehaus umziehen, dass ihre Ar-

beitsverträge unangetastet bleiben.

„Für sieben Jahre, für ältere Mitarbei-

ter sogar zehn Jahre“, so MHH-Prä-

sidiumsmitglied Holger Baumann zur

NP.

Die Klinik für Plastische, Hand- und Wie-

derherstellungschirurgie (PHW) im Ost-

stadt-Heidehaus soll zum 1. Januar an

die MHH umziehen. Verdi teilte mit,

dass „eine Reihe von Mitarbeitern den

Wechsel an die MHH nicht mitmachen

wollen“. Anscheinend fürchten sie beim

Arbeitgeberwechsel von der Region

zum Land schlechtere Verdienstmöglich-

keiten. „Es ist klar, dass wir schlechtere

Verträge haben, deshalb ist unser Ange-

bot sehr fair“, so Baumann.

Er kündigte an, dass die Arbeitsorgani-

sation in der PHW-Klinik (42 Betten,

90 Beschäftigte) so bleiben wird, wie

sie jetzt ist. „Diese Struktur hat sich be-

währt“, sagt das MHH-Präsidiumsmit-

glied. Bislang sei nur aus dem Operati-

onsbereich klar, dass einige Mitarbeiter

nicht wechseln wollen.

„Dieses Personal werden wir ersetzen“,

erklärt Baumann. Ansonsten habe die

MHH aber Interesse, das komplette Per-

sonal wegen seiner großen Erfahrung

zu übernehmen.

Am Freitag werde auf einer Personalver-

sammlung den betroffenen Mitarbeitern

die Pläne unterbreitet. „Danach wird

Klarheit herrschen“, versichert Bau-

mann.

ton, Neue Presse vom 5. Juli 2005

MHH bietet Mitarbeitern Garantien

Langenhagen (ok) Die Erleichterung

war Bürgermeisterin Susanne Schott-

Lemmer anzusehen, als Rudolf Schmid,

Leitender Direktor des Klinikum Han-

nover, zum Auftakt des traditionel-

len Sommerfestes in Langenhagen

verkündetet: „Es gibt keinerlei Dis-

kussionen über den Standort Langen-

hagen.“

Die Verbundenheit mit der Stadt sei sehr

groß, die Zusammenarbeit eng und gut.

Eine Aufwertung erfahre die Klinik für

Psychiatrie und Psychotherapie, die in

wenigen Wochen zum akademischen

Lehrkrankenhaus der MHH ernannt wird.

Und auch Bürgermeisterin Schott-Lem-

mer betonte in ihrer Rede, wie vielfäl-

tig und interessant das Tätigkeitsfeld

der Klinik für Psychiatrie und Psycho-

therapie und des Geriatrischen Zentrum

Hagenhof sei.

So kämen im Verlauf des Festes sicher

eine Menge Gespräche zwischen Perso-

nal, Patienten und natürlich auch Bürge-

rinnen und Bürgern Langenhagens zu-

stande und Berührungsängste würden

abgebaut.

Das Fest sei bereits ein fester Bestand-

teil der Langenhagener Sommerveran-

staltungen. Und ein bunter noch dazu,

denn für jeden war im Programm etwas

dabei : Das Ensemble „Die drei jungen

Kalauer“ sorgte für die musikalische Un-

termalung. Unterhaltung gab’s mit dem

Kinderzirkus „Ricovino“ der Adolf-Reich-

wein-Schule und dem mitteralterlichen

Spektakel „Excalibur“. Auch toll für die

Kids : Der Zirkus „Chiccolino“ mit seinen

vielen Streichel- und Reittieren. Organi-vielen Streichel- und Reittieren. Organi-

sator Michael Sandau ist jedenfalls be-sator Michael Sandau ist jedenfalls be-sator Michael Sandau ist jedenfalls be-

geistert über den „intergrativen Aspekt“ geistert über den „intergrativen Aspekt“

des Sommerfestes im Eichenpark.des Sommerfestes im Eichenpark.

Langenhagener Echo vom 2. Juli 2005Langenhagener Echo vom 2. Juli 2005

Berührungsängste abbauenViele Langenhagener beim Sommerfest des Klinikums

Mit einem neuen Ultraschallgerät

können Ärzte der Nordstadt-Frauen-

klinik Babys im Mutterleib besser als

zuvor untersuchen. Schon in einem

frühen Stadium der Schwangerschaft

sei auf diese Weise möglich, das Ge-

sicht sowie innere Organe und auch

mögliche Fehlbindungen gut zu erken-

nen, sagte Nordstadt-Oberarzt Hans-

Peter Hagenah.

Die Klinik verfüge jetzt über ein 300000

Euro teures Ultraschallsystem der Firma

Philips, das dreidimensionale Bilder in

hoher Qualität darstellen könne. Auch

die Bewegungen des ungeborenen Kin-

der könnten genau gezeigt werden.

Ganz neu ist diese Technik allerdings

nicht: Geräte von einer vergleichbaren

Qualität gibt es auch in anderen Kliniken

in der Stadt sowie in Praxen von nieder-

gelassenen Frauenärzten.

Bei Verdacht auf Gesundheitsproblemen

des Fötus könnten sich Schwangere von

ihrem Frauenarzt zu der ambulanten

Ultraschalldiagnose auf Kosten der Kran-

kenkasse in die Klinik überweisen las-

sen, sagte Hagenah. Der Arzt demons-

trierte den „High-End-Ultraschall“ bei

der Untersuchung einer 23-jährigen

Schwangeren aus dem Landkreis Ha-

meln. Das Baby der Frau, die in rund

drei Wochen ihr zweites Kind zur Welt

bringen wird, ist laut Ultraschallbefund

kerngesund. Wenn die Ärzte Hinweise

auf Fehlbildungen sehen, folgen in der

Regel weitere Untersuchungen wie et-

wa ein Fruchtwassertest.

Ein „Revolution in der Ultraschalldiag-

nostik“ ist diese Technik der Nordstadt-

Frauenklinik nach Angaben der Medizi-

nischen Hochschule Hannover (MHH)

allerdings nicht: „Wir haben seit zwei

Jahren ein Gerät mit der gleichen Leis-

tungskraft von einer anderen Firma“,

sagte der Leiter der MHH-Frauenklinik,

Alexander Scharf.

Bernhard Koch, Hannoversche

Allgemeine Zeitung vom 6. Juni 2005

Klinik bietet Baby-KinoUltraschall liefert dreidimen-sionale Bilder

impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 26

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Ein Fall für Kruse

Eine Dame, die bislang stets nett und freundlich zu mir war und mir gelegentlich auch mal einen Tee spendierte, hat sich neulich als die Bedrohung vom anderen Stern entpuppt. Diese Dame kennen Sie auch – von der Sache mit meinem Freund Hinnerk und den Flaschenvom Klinikum (imPuls Nr. 23/2004). Da befasste sie sich mit der Rettung der Welt oder so. Aber jetzt !!!

Ich kam mir vor wie in einem dieser

Filme, mit denen RTL II, Pro 7 und Kon-

sorten abends die Aufgabe der virtuel-

len Kindersitterin übernehmen, wenn

die Eltern nicht zu Hause sind: Neben ei-

nem Mann liegt eine tolle Frau im Bett

und mit einem Mal verändert sie sich

zu einer grässlichen – na Sie wissen

schon. Wie das jetzt bei dieser Netten?

Angeregt vom Interesse meines Chefs

bezüglich all der „grauslichen“ (er stammt

aus Bayern) Rechtsvorschriften in Sa-

chen Sicherheit am Arbeitsplatz mailte

sie mir an einem Freitag(!) eine Über-

sicht aller von ihm zu beachtenden

Rechtsvorschriften aus dem Dunstkreis

des Umweltschutzes zu.

Da stand*: ArbSchG – ASiG – GSG –

BetrSichV – AMBV – PSA–BV – BaustVO –

DampfkV – DruckbehV – VbF – ElexV –

BioStoffV – ArbStättVO – SGB VII – BGVR –

BauGB–MBO – MindBauRL – MLAR –

BimSchG – BimSchV – TA Lärm – TA Luft –

Krw–/AbfG – GewerbeAbfV – NachwV –

AVV – EfbV – TGV – BestüVAbfV – AbfVerbrV

VerpackV – TA Abfall – WHG – AbwV –

GrundwasserV – LöRüRI – VvVwS –

BodSchG – NatSchG – ChemV – GefStoffV –

AtG – StrlSchV – ISG – GenG – SprengG –

SprengVO – GefBefG – GGVSE – GGAV –

GGVBinSch – GGVSee – GGKontrollV –

GGKostV – GbV – SofortmaßnahmenV –

StVG – StVO – StVZO – ZustVO – LBO –

SmogV – LandesabfallG.

Ist Ihnen der Vergleich mit der Frau ne-

benan im Bett jetzt klar? Solch eine

Frau mochte ich nicht allein für mich

haben, schon gar nicht übers Wochen-

ende. Also leitete ich die Info weiter an

meinen Chef – nicht ohne den Hin-

weis, dass ich ihm eigentlich nicht das

Wochenende verderben wolle – und

dass ich (trotz der Dienstanweisung zum

Alkoholgenuss im Dienst) jetzt erst mal

einen Obstler trinken würde. Seitdem

ich meinen Chef in Sachen AUG beglei-

te, habe ich so etwas vorsichtshalber in

Griffnähe.

Am Montag darauf suchte ich das Vor-

zimmer auf, erkundigte mich nach der

Reaktion auf die Info und begehrte,

dem Chef kurz etwas mitteilen zu dür-

fen. Die zu mir bislang ebenfalls stets

freundliche Vorzimmerdame erwiderte

mit arbeitsplatzabbauendem Blick, dass

der Chef kurzfristig einen Termin bei

Herrn Professor Kruse habe.

Dabei wollt ich ihm eigentlich doch nur

sagen, dass ich vergessen hätte, ihm

auch noch die WG VawS zu nennen!

Fast hätte ich’s vergessen: Falls Sie in

den nächsten Tagen dem Chef begeg-

nen und er etwas melancholisch durch

Sie hindurch blickt – die Langenhagener

haben für Menschen in solcher Situa-

tion immer etwas in der Schublade

liegen. Also haben Sie Verständnis für

den Mann!

Gerd Jaeger

*Um die Dimensionen der impuls nicht zu sprengen, sind nur die Abkürzungen genannt.

oder: Des Wahnsinns fette Beute?

Glosse

impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 27

Illus

trat

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Sekt und SeltersFo

tos:

gkö

FarbweltenAusstellung im Klinikum Hannover Oststadt eröffnet

„Farbwelten“ hieß die Ausstellung von Norbert Feist, die bis zum 7. Juli im Klinikum Hannover Oststadt-Heidehaus gezeigt wurde. Zur feierlichen Eröff-nung hatten sich am 21. April rund 30 Kunstinteressierte im Speisesaal zusam-mengefunden. Musikalisch umrahmt wurde der Abend durch das Duo „Blue Moon“ mit Hartmut Brandt (Saxofon) und Jürgen Winkler (Gitarre). „Meine Ideen zu meiner Malerei hole ich mir oft aus den Straßenkarten,“ erläuterte Norbert Feist beim Gang durch die Ausstellung. Feist arbeitet sowohl mit Acryl als auch Öl, einige der gezeigten Werke sind in Mischtechnik entstanden. Als kleine Auf-merksamkeit erhielten alle Gäste der Vernissage ein kleines gedrucktes Bild mit dem Autogramm des Künstlers. Die Ausstellung ist derzeit bis zum 30. Sep-tember in der Cafeteria des Klinikum Hannover Nordstadt zu sehen. gkö

Bitte vormerken!18. Regionsentdeckertag

Hannoversche FesteFotoausstellung im Klinikum Hannover Siloah

Über ein Jahr lang hat der Foto-

graf Günter Kiepke mit Lust und

Liebe die größten hannoverschen

Feste auf den Straßen und Plätzen

unserer Stadt abgelichtet. Das Er-

gebnis seiner Arbeit ist in der ak-

tuellen Fotoausstellung „Hanno-

versche Feste“ im Klinikum Han-

nover Siloah zu sehen. Die Aus-

stellung wurde am 9. Juni von As-

trid Beyer eröffnet, musikalisch

begleitet von Hartmut Brand am

Saxophon.

Beim Rundgang durch die Austellung

sind die Besucher herzlich eingela-

den, Kiepke auf seinen fotografi -

schen Streifzügen über das Masch-

seefest, das Schützenfest, das Kleine

Fest im Großen Garten, aber auch

das Sommerfest im Klinikum Han-

nover Siloah zu begleiten. Entstan-

den sind Fotos, die den Betrachter

beeindrucken, wie das sympathi-

sche Porträt des kleinen Jungen, der vergnüg-

lich sein Eis lutscht. Jedes Foto ist so in-

dividuell wie das Gesicht, das es zeigt,

mal lachend, mal staunend, mal über-

rascht oder voller Freude, immer authen -

tisch, nichts wirkt gestellt.

Kiepkes Fotos zeigen ein Feuerwerk an

Frohsinn, Lebenslust und Spontanität.

In seiner Einführungsrede bringt Hans-

Werner Herbst eine Botschaft der Bilder

auf den Punkt : „Lebenslust ist das beste

Lebensmittel“. Und er zitiert den Schwei-

zer Theologen und Schriftsteller Kurt

Marti : „In Festen leuchtet die Freiheit

auf, in Festen leuchtet Frieden und Ver-

söhnung auf. Feste sind möglich, wo man

in Freundschaft zusammen ist. Feste

öffnen Menschen füreinander, sie öff-

nen Fenster der Hoffnung in eine bes-

sere Zukunft.“

Auf ein Foto weist Hans-Werner Herbst

besonders hin. Das sprudelnde Wasser

der Maschseequelle als Symbol für

Lebensfreude und Lebenskraft.

Schon als kleiner Junge zeigte Kiepke

großes Interesse für die Fotografi e,

obwohl die Familie damals keinen

Fotoapparat besaß. Als er 13 Jahre

alt war, bekam Kiepke seinen ersten

Fotoapparat, geschenkt von einem

amerikanischen Soldaten. Während

seiner berufl ichen Laufbahn beim

Bundesgrenzschutz war er immer

wieder als Fotograf tätig. Vor 10 Jah-

ren eröffnete Günter Kiepke sein eige-

nes Fotostudio „Der Knipskasten“

und erfüllte sich damit einen Lebens-

traum.

„Hannoversche Feste“ ist bereits die

dritte Ausstellung Günter Kiepkes im

Klinikum Hannover Siloah. Die Aus-

stellung ist bis zum 30. September

täglich im Eingangsbereich des Klini-

kum Hannover Siloah zu sehen.

gkö

Unter dem Motto: „…und die Fa-milie kommt auf Touren“ startet am 11. September der 18. Region-sentdeckertag.

Das Klinikum Hannover beteiligt

sich in diesem Jahr mit einem

„Tag der offenen Tür“ in der Hals-

Nasen-Ohren-Klinik (HNO) sowie

Klinik für Neurologie am Klinikum

Hannover Nordstadt. Beide Häuser

sind in der Zeit von 11:00 Uhr bis

17:00 Uhr geöffnet. Für das leibliche

Wohl wird ebenso gesorgt wie für Wohl wird ebenso gesorgt wie für Wohl wird ebenso gesorgt wie für

informative Kurzweil.informative Kurzweil.informative Kurzweil.informative Kurzweil. gkö

impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 28

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Termine

Ein Bild von einem KlinikumAufruf zum Fotowettbewerb der Impuls

Bevor das Klinikum Hannover

zum Klinikum Region Hannover

GmbH wird, wollen wir ein wenig

Rückschau halten, nicht mit Weh-

mut oder Melancholie, sondern

mit dem Fotoapparat :

Wir suchen die schönsten und ein-

drucksvollsten Aufnahmen aus der

Welt des Klinikum Hannover.

Was verbinden Sie mit dem Klini-

kum Hannover? Halten Sie es im

Bild fest ! Das können Menschen

sein, Situationen, Gebäude, Details

aus Ihrer unmittelbaren Umgebung,

von Ihrem Arbeitsplatz, von der Ab-

teilungsfeier oder dem Sommerfest.

Typisches, an das Sie sich immer

erinnern werden, Momente, die Sie

besonders berührt haben und so

weiter … Lassen Sie Ihrer Fantasie

freien Lauf !

Die Fotos können aktuell sein oder

auch bereits älteren Datums. Einzige

Bedingung: Der Bezug zum Klinikum

Hannover muss eindeutig nachvollzieh-

bar sein.

Schicken Sie bitte auch eine kurze Be-

schreibung Ihres Foto mit : Wann und

wo wurde es aufgenommen? Wen oder

was zeigt es, was beutetet es Ihnen?

Vergessen Sie bitte auch nicht Ihren

Namen und Absender (Klinik, Abteilung,

ggf. Station) und eine Telefonnum-

mer, unter der wir Sie bei Rückfra-

gen während der Arbeitszeit am

Besten erreichen können.

Jede Teilnehmerin/jeder Teil-

nehmer kann bis zu drei

Fotos einsenden:

• Papierabzug im Format

13x18 cm, schwarz/weiß

oder Farbe oder

• Digitalfotos in der Aufl ösung

300 dpi.

Bitte senden Sie Ihre Bilder an die

Redaktion Impuls

Gertraude König

In den Sieben Stücken 2–4

30655 Hannover

Einsendeschluss ist der 30. 9. 2005.

Eine Jury wird die eindruckvollsten/

bewegendsten/technisch brillantes-

ten Fotos auswählen und prämieren.

Das gibt es zu gewinnen:

1. bis 10. Preis : Gutscheine

für Fotozubehör von 10 bis

100 Euro.

Selbstverständlich wer-

den wir die Fotos auch

in der Impuls vorstellen.

Wir freuen uns auf Ihre

Fotos! gkö

Der Hannover Marathon ist bereits ein Klassiker unter den sportlichen

Großveranstaltungen in der Landeshauptstadt. Jährlich fesselt er nicht nur

durch packende Wettkämpfe, sondern lockt auch durch ein buntes Rahmen-

programm. In diesem Jahr meldeten sich mehr als 11000 Aktive zu der sport-

lichen Tour. Sie hatten die Wahl : Fun-Run, 10 km, Halbmarathon oder die

Königsdisziplin, der Marathon. Für Skater gab es zudem die Möglichkeit, den

„Halben“ und den „Ganzen“ unter die Rollen zu nehmen.

Am 8. Mai gingen auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Klinikum

Hannover auf die Strecke. Ob Marathon, Halbmarathon oder 10-km-Lauf:

Sie bewiesen langen Atem. Die Redaktion zollt den Kolleginnen und Kolle-

gen ihren sportlichen

Respekt und gratuliert :

Dr. Martina Freudenham-

mer, Mechthild Hesch,

Dr. Omar Huegel, Denise

Hufgard, Reiner Hötte,

Daniel Redeke, Georg

Schmeinck. gkö

Ein echter RennerAnkündigungen

„Fit am Arbeitsplatz“

Das Thema „Sucht“ steht im Mittel-

punkt einer Informationsveranstal-

tung für Mitarbeiterinnen und Mit-

arbeiter des Klinikum Hannover Ost-

stadt-Heidehaus.

Am 15. September dreht sich von

12 bis 14 Uhr im Speisesaal alles

um Prävention, Auswirkungen und

Therapie verschiedener physischer

und psychischer Abhängigkeiten.

10 Jahre Onkologie Siloah

Jubiläumsveranstaltung am 3. Sep-

tember 2005: Vormittags fi ndet ein

wissenschaftliches Forum statt.

Nachmittags lädt die Klinik die inte-

ressierte Öffentlichkeit zu einem

Blick hinter die Kulissen.

impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 29

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Sekt und Selters

Gute LauneBetriebsfest des Klinikum

Sonnenschein, Spaß und gute Laune

auf dem Betriebsfest des Klinikum

Hannover am 3. Juni. Das Direkto-

rium hatte alle Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter zum geselligen Beisam-

mensein in das Klinikum Hannover

Oststadt-Heidehaus eingeladen. Star

des Festes war zweifellos das Män-

nerballett, dessen Tänzer ein sehr

individuelles Bewegungstalent be-

wiesen.

Foto

: gkö

Am 26. Mai begrüßte Professor Dr. Jan-Peter Jantzen, Sprecher der Chef-

ärzte am Klinikum Hannover Nordstadt, zwei Gäste aus Schanghai zu einem

Informationsbesuch. Professor Huang Quimin und Deputy President Chen Ai-

dong von der Second Medical University wollten sich einen Überblick über die spe-

zifi schen Krankenhaustrukturen, aber auch über ihre Finanzierung angesichts der

Veränderungen im deutschen Gesundheitswesen verschaffen. In China, so be-

richteten sie, werde zurzeit lebhaft über die Privatisierung der Kliniken diskutiert.

Ein großer Unterschied läge im Budget : Die Universität in Schanghai habe umge-

rechnet 16,5 Millionen Euro zur Verfügung. Das Budget für das Klinikum Hannover

Nordstadt belaufe sich, so Professor Jantzen, auf rund 75 Millionen. Rund 70 Pro-

zent des Budgets entfallen allein auf Personalkosten.

Bei der abschließenden Führung über das Gelände bestätigen die Gäste spontan,

wie gut es hier gelungen sei, „das Alte mit dem Neuen zu verbinden.“ gkö

Besuch aus SchanghaiProfessoren aus Schanghai im Klinikum Hannover Nordstadt

Kinder ganzheitlich fördern, sie in ihrer Entwicklung zu starken Persönlich-

keiten unterstützen und sie anleiten, soziale Verantwortung zu überneh-

men: Die Mitarbeiterinnen der Kindertagestätte Sudewiesenstraße haben ihren

Erziehungs- und Bildungsauftrag klar formuliert.

Insgesamt 85 Plätze stehen hier für Kinder von 1,5 Jahren bis zur Beendigung der

Grundschulzeit zur Verfügung. Es gíbt eine Krippe für Kinder im Alter von 1,5 bis

drei Jahren, zwei Kindergartengruppen für Drei- bis Sechsjährige sowie eine

Hortgruppe für Grundschulkinder von der 1. bis zur 4. Klasse.

Mittelpunkt der Kita ist die Halle mit Galerie. Hier wird getobt, getanzt, gerannt

und gesungen. Drumherum ein attraktives Spielgelände, das von allen Gruppen

vom Frühling bis zum Winter ausgiebig genutzt wird. Kn

KinderkramEin Blick in die Kindertagesstätte Sudewiesenstraße

impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 30

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Termine

„Grandios“Als Statist bei der Aufführung von „Aida“ in Hannover

Am 11., 12. und 13. Februar fand

in der TUI Arena in Hannover eine

Opernaufführung der Superlative

statt. Mehr als 500 Mitwirkende

verwandelten die Arena in eine

sandige ägyptische Landschaft,

die als Schauplatz für Giuseppe

Verdis weltbekannte Oper „Aida“

eine perfekte Kulisse darbot.

Unter den Statisten war auch Hol-

ger Schneider aus der Abteilung

Personal und Organisation.

Wir haben mit ihm gesprochen.

Für die gigantische Opernproduktion

suchte die holländische Produktions-

gesellschaft zahlreiche Statisten,

die als Krieger, Hofdamen, Priester

oder Sklaven ihr Talent beweisen

konnten. Auch Holger Schneider aus

der Abteilung Personal und Organi-

sation folgte dem Aufruf in den han-

növerschen Tageszeitungen und

machte sich auf zum Casting.

Etwa 800 Menschen versuchten an

zwei Castingtagen, eine der begehr-

ten Statistenrollen zu erlangen. Die

Zahl der Bewerber war ebenso groß

wie deren Vielfalt, von kleinen und

großen, alten und jungen, dicken

und dünnen Bewerbern war alles

dabei. Holger Schneider schildert :

„Uns wurde einiges abverlangt. Artis-

tische Kampfszenen waren ebenso

gefragt wie erhabenes Schreiten.“

Jeder Einzelne wurde fotografi ert

und von Kopf bis Fuß vermessen,

denn die Jury suchte „passgenaue“

Statisten für die bereits vorhande-

nen Kostüme und Rollen. Holger

Schneider entsprach den Anforde-

rungen. Kurz vor Weihnachten hatte

er eine Zusage für eine Rolle als ei-

ner von 40 Priestern im Briefkasten.

Ende Januar begannen die Proben.

Den Teilnehmern standen zwei auf-

regende, aber auch anstrengende

Wochen bevor. Werktags wurde zwi-

schen 18 Uhr und Mitternacht ge-

probt, am Wochenende ganztags.

Lediglich die Montage waren frei. Die

insgesamt rund 300 Statisten wurden

in Gruppen zu je 20 Personen aufgeteilt,

sodass die komplexe Handlungsfolge

gründlich einstudiert werden konnte.

Durch farblich unterschiedliche Westen,

versehen mit den Vornamen der Teil-

nehmer, fi el die Unterscheidung und

auch das Kennenlernen leichter.

Den Priester neben ihm, so stellte sich

in einem Gespräch heraus, verkörperte

Timo Splitt, Krankenpfl egehelfer aus

dem Klinikum Hannover Siloah.

Priesterlich erhabenes Schreiten

auf Sand

Es galt nun, mit der zusammengewür-

felten Gruppe von bühnenunerfahrenen,

jedoch hoch motivierten Menschen

einen perfekt funktionierenden Ablauf

einzustudieren. Neben dem punktge-

nauen Reagieren auf die Musik wurde

auch das aufrechte Schreiten geübt,

eine echte Herausforderung auf dem

Sandboden. In der zweiten Woche beka-

men die Statisten die Kostüme zur ers-

ten Anprobe. Die Priester trugen ver-

schiedenfarbige Umhänge, Riemchen-

sandalen und eine goldene Kopfbede-

ckung. „Nachdem uns professionelle

Visagisten geschminkt hatten, haben

wir uns selbst kaum wiedererkannt,“

erzählt Schneider.

Der große Auftritt

Am 11. Februar 2005 war es soweit. Die

so oft einstudierten Abläufe mussten

genau sitzen: Die Priester mit Holger

Schneider in ihrer Mitte schritten anmu-

tig über die Bühne.

Ein Wasserlauf, Palmen, Sträucher und

Obelisken machten die Illusion des al-

ten Ägypten perfekt. Spots illuminierten

unterschiedliche Stimmungen: Geier

fl ogen durch die Arena, ein Feuerwerk

und ein Wagenrennen sorgten zusätz-

lich für Überraschungsmomente. Den

stimmungsvollen Rahmen gestalte-

ten brennende Fackeln und mit Tro-

ckeneis gefüllte Schalen. Schneider

schwärmt: „Es war ein besonderes

Erlebnis, neben erfahrenen Bühnen-

stars durch Bewegungen und Gestik

zum Gelingen der Aufführung beitra-

gen zu können.“

Holger Schneider und die anderen

Statisten meisterten ihren Auftritt

bravourös. Auf die Frage, ob er noch

einmal an einer so gigantischen Ins-

zenierung teilnehmen würde, ant-

wortet er: „Klar, sofort !“

Anna Grosfeld

Page 32: Mach’s gut, altes Haus · den Folgen: Haarausfall, der Verlust von Wimpern und Augenbrauen oder Hautirritationen rauben den Betroffe-nen häufi g Selbstwertgefühl und Le-bensfreude.

Hätten Sie’s gewusst?

In einer guten Kommunalverwal-tung wird nichts dem Zufall überlassen – auch nicht die Sor-

ge um Seelenheil von Krankenhaus patienten. Erste Nachweise der Neu-zeit fi nden sich in den alten Archivge-wölben des Direktoriums. In Gestalt einer Dienstanweisung für den Geistlichen des Krankenhauses I in Hannover. Womit zugleich auch der Personaleinsatz festgestellt wird: den Geistlichen – also einer.Später wurde die Vermittlung des See-lenheils sogar durch die Reichsverfas-sung von 1919 geregelt. Dem folgte dann das Grundgesetz mit seinen Artikeln 3 und 4. Mal abwarten, was die Seg-nungen der EU und ihrer Kommissare in Gestalt von Verordnungen diesbe-züglich noch so mit sich bringen. Die paradiesischen Zeiten, in denen alles mit 10 Geboten abgehandelt wurde, sind jedenfalls endgültig vorbei.All dem wurde im Jahr 1955 noch ein Vertrag zwischen dem Land Nieder-sachsen und der Evangelischen Lan-deskirche draufgesetzt, in dem die Er-richtung von Anstaltsgemeinden und die Zulassung der Amtshandlungen die Zulassung der Amtshandlungen vereinbart wurden.Die Seelsorger der ehemals stadthan-növerschen Krankenhäuser können jedenfalls je nach Couleur wählen, ob sie 110 Jahre kommunales Organisa-tionsrecht für die Seelsorge oder 50 Jahre republikanische Regelung der-selben feierlich befl aggen. Hier der originale Wortlaut des historischen Corpus Delicti.

Gerd Jaeger

Dienstanweisung für den Geistlichen des Krankenhauses I in Hannover1. Der Geistliche des Krankenhauses nimmt die geistlichen Amtshandlungen im Krankenhause war, namentlich die seelsorgerlichen Besuche, Bibelstun-den, Kommunionen und Taufen. Der -selbe hat sich zu diesem Zwecke re-gelmäßig mindestens zwei Mal wö-chentlich im Krankenhause einzufi n-den.2. Dem Geistlichen steht zu diesem Zwecke der Zutritt zu allen Pavillons frei mit Ausnahme der Isolierabtei-lungen. In letzteren wird derselbe nur auf Wunsch und im Einverständnis mit dem betreffenden Abteilungsarzte amtieren.3. Die regelmäßige Zeit für geistliche Amtshandlungen muss sich auf die Nachmittagsstunden von 3–5 Uhr be-schränken. Wird in besonders dring-lichen Fällen geistlicher Zuspruch zu außergewöhnlicher Zeit gewünscht, so hat sich der Geistliche mit dem be-treffenden Abteilungsarzte darüber zu verständigen.4. Der Geistliche unterstellt4. Der Geistliche unterstellt sich der sich der Hausordnung des Krankenhauses und besonders dem § 10 derselben.5. Der Geistliche hat das Recht, sich durch den ihm beigegebenen Pfarr-kollaborateur vertreten zu lassen, aber auch die Pfl icht, darüber zu wachen, dass die demselben übertragenen Amtshandlungen der Dienstanwei-sung gemäß ausgeführt werden.

6. Bei Antritt eines über eine Woche hinausgehenden Urlaubes setzt der Geistliche die Krankenhaus-Direk-tion davon unter Benennung seines Stellvertreters in Kenntnis.7. Stößt der Geistliche bei Verwaltung seines Amtes auf Hindernisse oder Schwierigkeiten, so hat er solches zu-nächst zur Kenntnis der Krankenhaus-Direktion zu bringen, welche gege-benen Falls Entscheidung trifft, oder die Entscheidung des Magistrats her-beiführt.8. Außer dem Krankenhausgeist-lichen, (bzw. dessen Vertreter) dürfen andere Geistliche Amtshandlungen im Krankenhause nur bei solchen Kranken vornehmen, welche zu ih-ren respect. Parochien gehören.Dieselben haben sich deswegen jedoch in allen Fällen mit dem Abteilungs-arzte oder seinem Vertreter vorher zu verständigen und hiervon beim Betreten des Krankenhauses dem Büreau Anzeige zu erstatten.Auch auf diese Geistlichen fi nden die Bestimmungen der §.§. 2 bis 4.7 entsprechende Anwendung.

Hannover, den 24. Dezember 1895.Der Magistrat der Königlichen Haupt- und Residenzstadt(Unterschrift)

impuls Nr. 27 · Juli 2005 · Seite 32

Heiliger Bürokratus110 Jahre öffentlich rechtliche Reglementierung der Seelsorge