Magazin 2017 - OSRAM Group

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Magazin 2017

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Magazin 2017

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www. osram-group.de/

innovation

T i t e l m o t i vDem Licht entgegen: Im violetten LED-Licht eines Gewächsschranks

wachsen junge Pflanzen unter optimalen Bedingungen. Im geschlossenen System spielt neben Wasser, Nährstoffen und

Temperatur der Faktor Licht die entscheidende Rolle: Mit der Digitalisierung des Lichts lassen sich Wachstum, Geschmack und Aussehen der Pflanzen gezielt steuern.

„Smart Farming“ dürfte damit die Nahrungsmittelversorgung insbesondere der Städte revolutionieren.

Mehr dazu auf Seite 22 oder auf:

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OSRAM wandelt sich zum Hightech-

Unternehmen. Wir wachsen und investieren

konsequent in neue Technologien und in

die digitale Zukunft. Mit immer neuen Anwen-

dungen in Bereichen wie Sensorik und

Visualisierung zeigen wir: Licht ist mehr als

Beleuchtung. Seit über 100 Jahren schon

nutzen wir die unerschöpflichen Möglichkei-

ten von Licht, um das Leben zu verbessern.

Mit Innovationen von OSRAM werden wir

auch künftig besser sehen, kommunizieren,

uns fort bewegen, arbeiten und leben.

Das „ON Magazin“ hat die spannendsten

Geschichten dazu: die faszinierenden neuen

Technologien und Anwendung sowie die

Menschen dahinter. Es zeigt, wie sichtbares

und unsichtbares Licht uns ständig umgibt

und immer intelligenter wird. Und es wirft

einen Blick auf die Welt von morgen. OSRAM

schaltet auf Zukunft: Wir sind „ON“.

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NOWUnsere innovativen Produkte und

Lösungen sind wegweisend. Entdecken Sie die spannende Welt von OSRAM.

NEXTSchon heute arbeiten wir an der Welt von

morgen. Hier stellen wir Trends und Techno­logien vor, die unseren Alltag verbessern.

Jutta Kleinschmidt

Wie verändert Licht unsere Mobilität? Wer es erleben will, begibt sich auf Nachtfahrt – wie

die erste Rallye-Dakar-Gewinnerin.

Timo Bongartz

Mit Licht den Geschmack von Basilikum verändern? Das geht – und noch viel mehr. Wie der Indoor-Anbau von Pflanzen unsere

Nahrungsmittelversorgung verändert.

Biometrische Erkennung

Ob Beruf oder Privatleben: Mobile Geräte enthalten unsere wichtigsten Daten. Zeit, sie

zuverlässig zu schützen.

ON Tour

Produkte und Lösungen von OSRAM kommen weltweit zum Einsatz. Wir stellen

außergewöhnliche Projekte vor.

Kulim

Wo vor zwei Jahren noch Palmen wuchsen, steht jetzt die modernste LED-Fabrik der

Welt. Ein Besuch in Malaysia.

Ingo Bank

Unternehmen wandeln sich. Wie der CFO von OSRAM den Wandel zum Hightech-Unter-

nehmen begleiten will, weiß er genau.

Dr. Christoph Göltner

Biomonitoring ist auf dem Vormarsch. Infrarotlicht kann dabei mehr, als unsere

Fitness zu messen.

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BEYONDWie werden wir zukünftig arbeiten, reisen, leben? Hier geben wir Einblick in Visionen,

Trends und Forschungsprojekte.

Dr. Olaf Berlien

Was ist das Erfolgsgeheimnis der Digitalisierung? Entschlossenheit,

ist der CEO von OSRAM überzeugt – und Intelligenz.

Dr. Thorsten Müller und Dr. Bruno Gransche

Wie werden wir im Jahr 2030 leben? Der Zukunftsforscher Bruno Gransche und

OSRAM-Innovationschef Thorsten Müller wagen den Blick in die Zukunft.

www.osram-group.de/

innovation

weitere Artikel auf:

Dr. Stefan Kampmann

Der CTO stellt klar: OSRAM bleibt im Kern der Lichtkonzern. Die Geschäftsmodelle werden aber mitunter völlig andere sein.

Dr. Frank Sroka

Die Digitalisierung wird die Arbeit in den Fabriken verändern. Für die Mitarbeiter im

Werk Berlin ist sie bereits Alltag.

Eric Kürzel

Alles wird kleiner. Vom Siegeszug der winzigen Bauteile in Mobilgeräten.

Autonomes Fahren

Wann die ersten autonomen Fahrzeuge auf der Straße fahren werden, ist noch

nicht klar. Dass Licht dabei eine entschei-dende Rolle spielt, schon.

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Schon von Weitem sind die hell leuchten-den Gebäude mit insgesamt 50.000 Quadrat­metern Fläche sichtbar. Ende 2015 gab es hier nichts als Palmen und Büsche. Zu der Zeit beschlossen Vorstand und Aufsichtsrat von OSRAM die Innovations­ und Wachstumsinitia-tive Diamond und damit auch den Bau des mo­dernsten LED­Werks in Malaysia. 1,8 Millionen Arbeitsstunden später ist die Serienproduktion angelaufen. „Wir haben Zeitplan und Budget genau eingehalten. Wir sind sehr stolz darauf, die sportlichen Vorgaben erfüllt zu haben“, sagt Aldo Kamper, CEO des Halbleitergeschäfts von OSRAM. Angesichts einer Wachstumsrate von gut 19 Prozent im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/17 kann die Business Unit OSRAM Opto Semiconductors neue Kapazitäten derzeit gut gebrauchen.

Mega-Fabrik in Malaysia nimmt nur 18 Monate nach dem Spatenstich die Fertigung auf.

01 – Mitarbeiter von OSRAM führen nach der Installation erste Tests des Equipments durch.

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1.500in der ersten Ausbauphase

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der Staubpartikel in der Luft werden herausgefiltert

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Reinraum

für die erste Ausbaustufe des Werks

Investitionen

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01 – Modernste Pro-duktionsanlagen werden unter Reinraumbe-dingungen betrieben.

02 – Das neue Werk wurde auf der grünen Wiese gebaut und ist schon von Weitem zu sehen.

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Kulim Nur etwa 30 km entfernt befindet sich die LED-Montage im Werk Penang.

Regensburg, DE Chips für LED, Laser- und Infrarot-Dioden

Schwabmünchen, DE LED-Vorprodukte

Penang, MY LED-Chips LED-Packaging

Kulim, MY LED-Chips tlw. Packaging

Wuxi, CN LED-Packaging

Exeter, US LED-Vorprodukte

LED-Produktionsverbund von OSRAM:

Sechs Werke liefern in die ganze Welt

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LED­Nachfrage wächst stark„Zur Ankündigung reagierte der Aktienkurs

noch empfindlich auf die geplanten Investitionen. Doch letztlich war es genau der richtige Zeitpunkt, um in neue Kapazitäten zu investieren“, erklärt der gebürtige Niederländer. Denn zeitweise lag das Wachstum des LED­Geschäfts im vergange-nen Jahr bei mehr als 25 Prozent. „Die Kunden haben uns unsere Leuchtdioden praktisch aus der Hand gerissen.“

In dem Werk in Kulim werden ab sofort blaue LED­Chips produziert, die – mit einer Phosphor­schicht versehen – auch weißes Licht erzeugen können. Sie werden für allgemeine Beleuchtungs-zwecke produziert, etwa für Straßenleuchten und Gebäudeinnenbeleuchtung, aber auch für Spezialanwendungen wie Pflanzenlicht. Mittel­fristig sollen dort auch LED­Chips für Premium­anwendungen wie Autolicht oder Videoprojektion gefertigt werden.

Wie produktiv das modular erweiterbare Werk nach Abschluss der jetzigen, ersten Ausbaustufe mit 1.500 Mitarbeitern sein wird, erklärt Kamper:

Zukunftssichere InvestitionDank des Neubaus auf der grünen Wiese

konnte das Werk mit der allerneusten Tech-nik realisiert werden. Die Fertigungsanlagen mit 6­Zoll­Wafern produzieren im Vergleich zur 4­Zoll­Technik pro Wafer in einem Rutsch 125 Prozent mehr LED­Chips. Natürlich herr-schen auch im Werk Kulim Reinraumbedingun-gen, unter denen bis zu 99,9 Prozent des Staubs aus der Luft herausgefiltert werden. „Das Tolle ist, dass wir das Werk voll skalierbar gebaut haben. Sollten wir weitere Kapazitäten brauchen, können wir die Produktion stufenweise ausbauen. Dabei würden dann enorme Skaleneffekte greifen“, sagt Kamper. „Bis zur Endausbaustufe würde sich das Investitionsvolumen nahezu verdrei­fachen, die Mitarbeiterzahl vervierfachen und die Produktionskapazität sogar verfünffachen.“ Lieferengpässe sollten bei OSRAM daher ab­sehbar der Vergangenheit angehören.

„Mit einer Wochen- produktion könnte die Straßen-beleuchtung der Metropolen New York, Rio, Hongkong

und Berlin komplett auf LED umgerüstet werden.“

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Mythos auf Tour

ON Tour

LOCATION: China

Rund um den Globus kommen Produkte und Lösungen von OSRAM zum Einsatz. „ON Tour“ wirft ein Schlaglicht auf außer-gewöhnliche Projekte weltweit. Sie zeigen, was mit Licht möglich ist – und verändern mitunter den Blick auf die Welt.

Lichtmalerei

Die Scheinwerfer Scenius Unico und Mythos 2 von OSRAM-Tochter Clay Paky beleuchten die aktuelle Welttournee zum Rekordalbum von Ed Sheeran. „Die neuen Leuchten sind brillant“, sagt der britische Distributor Mike Oates, der die Beleuchtung der Tour liefert. „Das großartige Farbmischsystem und die durchgehend helle Lichtleistung verleihen der Show ihre spezielle Wirkung.“

Der Yanqi­See und die umliegenden Berge sind ein beliebtes Ausflugs­ziel vor den Toren Pekings. Eine ausgeklügelte Lichtinstallation von OSRAM Lighting Solutions verwandelt die Bergkulisse bei Nacht nun in ein Gemälde aus Licht. Die Lichtinstallation nutzt die Berge selbst als Leinwand, um die Wirkung eines unsichtbaren Pinsels zu erzeugen, und erinnert dabei an traditionelle chinesische Landschaftsmalerei.

Einmal um die Welt mit OSRAMMehr spannende Projekte unter:www.osram-group.de/innovation

LOCATION: 14 Länder weltweit

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LOCATION: China

Großes Theater

Neues Wahrzeichen für Zhuhai: In Form zweier riesiger Muscheln von 90 und 60 Metern Höhe erhebt sich das „Grand Theatre“ auf einer Insel. Außergewöhnlich wie die Architektur ist auch seine Fassadenbeleuchtung: Einzeln steuer­bare OSRAM Traxon LED-Dots mit insgesamt 51.000 Pixeln ermöglichen spektakuläre Licht­ und Videoanimationen auf den Muschelschalen.

LOCATION: China

Weltgrößte LED-Lichtshow

Der Petersdom erstrahlt künftig in neuem Licht. Der Vatikan hat sich bei der Neugestaltung der Beleuchtung des Kirchenraums erneut für OSRAM­Technik entschieden. Moderne LED­Leuchten sollen zukünftig für ein einmaliges Kunst erlebnis sorgen und zudem rund 85 Prozent Energie einsparen. Vatikan und OSRAM setzen damit eine lange Partnerschaft fort: Bereits für die Sixtinische Kapelle, den Petersplatz und die Stanzen des Raffael (Bild) kam Lichttechnik von OSRAM zum Einsatz, um den hohen Anforderun-gen wie konservatorischem Schutz zu genügen. Bis Weihnachten 2018 soll die neue Beleuchtung im Petersdom einziehen.

OSRAM Lighting Solutions ist von der International Solid State Lighting Alliance (ISA) für die spektakuläre LED-Lösung im Projekt

„Wuhan – Zwei Flüsse, vier Ufer“ ausgezeichnet worden. Die weltgrößte synchronisierte LED­Lichtshow erstreckt sich über 320 Gebäude und 20 Kilometer entlang der zwei in der Stadt verlaufenden Flüsse Jangtse und Han.

LOCATION: Vatikan

Lichtkunst

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Der ErkennungsdienstFingerabdruck, Iris-Scan, Gesichtserkennung: Durch biometrische Identifikation lassen sich Smartphones und Tablets zuverlässig schützen.

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Ob Banking­App auf dem Smartphone, berufliche Mails auf dem Laptop oder Einkaufen mit dem Tablet – unsere mobilen Begleiter brauchen einen guten Schutz vor unbefugtem Zugang. Spezielle Infrarot­LED von OSRAM sorgen dafür, dass bio-metrische Identifikationsverfahren auch in mobilen Geräten zuverlässig funktionieren.

Fingerabdruck­ScanHersteller mobiler Endgeräte haben den Fingerab-druck­Scan längst zu einem zentralen Element ihres Sicherheitskonzepts gemacht. Mit ihm können nicht nur Smartphones und Tablets entsperrt, sondern auch Transaktionen über Bezahldienste verifiziert werden. Bislang messen die meist kapazitiven Scan-ner dazu minimale Höhenunterschiede auf der Haut. Aus Designgründen und um möglichst die gesamte Frontseite eines Gerätes für das Display auszunutzen, kommen zunehmend optische Sensoren zum Einsatz, die sich hinter dem Bildschirmglas befinden. Dabei wird mithilfe von Infrarotlicht ein digitales Abbild der Papillarlinien des Fingers erstellt.

Iris­ErkennungVor zwei Jahren brachte OSRAM die erste Infrarot­LED auf den Markt, welche die Iris­Erkennung für Smartphones und andere mobile Geräte ermöglichte. Auch hier leuchten Iris­Scanner die Augenpartie mit infrarotem Licht aus, und eine Kamera nimmt davon ein Bild auf. Eine Software ermit-telt daraus das für jeden Menschen einzigartige Muster der Iris. „Der Teufel steckt dabei im Detail“, sagt Dr. Christoph Göltner, Marketing­Manager bei OSRAM Opto Semicon-ductors. „Entscheidend ist die richtige Abstrahlung der Infrarot­LED sowie die gleichmäßig Ausleuchtung der Iris.“

GesichtserkennungStark im Kommen ist die 3D­Gesichtserkennung. Diese erfolgt mithilfe von strukturiertem Licht, wozu vereinfacht gesagt ein Lichtmuster auf das Gesicht projiziert wird. Bei einem weiteren Verfahren wird die Laufzeit eines Licht­impulses gemessen. Bei beiden Verfahren empfängt eine 3D­Kamera die Informationen und errechnet daraus typi-sche Gesichtsmerkmale des Nutzers. Um Laptops oder Tablet­Computer mittels Gesichtserkennung zu schüt-zen, muss dies bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen gelingen – ohne dabei den Nutzer zu blenden. Daher kommt auch hier infrarotes Licht zum Einsatz. „Der Trend geht klar in Richtung 3D­Gesichtserkennung“, sagt Göltner. „Denn die-selbe Technologie wird zunehmend auch für 3D­ Augmented­Reality­Anwendungen verbaut.“

Industrieanwendungen im KommenDie innovativen Biometrie­Technologien breiten sich inzwi-schen auch in anderen Branchen aus. „Zugangskontrollen werden immer wichtiger, und Iris­ oder Gesichtserkennung gehören zu den zuverlässigsten Verfahren dafür“, erklärt

Göltner. „Wir sehen verstärkt Interesse aus der Industrie. Etwa im Automobilbereich zur Erkennung des Fahrers und Entsperrung von Fahrzeugen.“ Aber wie sicher sind die Systeme wirklich? Wurde nicht unlängst der Iris­Scan von Hackern mit Hilfe einer Kontaktlinse und eines Fotos aus-getrickst? „Die Verfahren werden ständig verbessert“, sagt Göltner. „Neuere Scanner führen zusätzlich eine sogenannte Lebenderkennung durch. So detektieren beispielsweise Iris­Scanner minimalste Bewegungen des menschlichen Auges. Damit können sie erkennen, ob es sich um einen realen Menschen handelt, und nicht etwa um ein Foto.“

Nahtlos in die ZukunftUnd auch an anderen Technologien wird gearbeitet, um die biometrischen Verfahren zu verbessern. An „seamless recognition“ etwa, der „nahtlosen Erkennung“ des Nutzers in Bruchteilen einer Sekunde, wenn dieser das Smart-phone in die Hand nimmt. Oder am Scan der Handvenen für Hochsicherheitstechnik. Eines steht fest: Infrarot­LED und zunehmend auch Laserlicht­LED werden dabei eine Schlüsselrolle spielen.

Iris­ScanDas Verfahren nutzt das bei jedem Menschen einzigartige Muster der Iris.

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Eine Fahrt durch die Dunkelheit mit der ersten Rallye-Dakar- Gewinnerin

JuttaKleinschmidt

Durch die Nacht mit

Jutta Kleinschmidt Erst Ingenieurin in der Autoentwicklung, dann Profi-Rennfahrerin.

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Es ist wie bei ihren großen Ren-nen: Das Wetter kann man sich nicht aussuchen. Und so steht Jutta Kleinschmidt an einem Herbstabend fröstelnd im leichten Nieselregen, als das Testfahrzeug vorgefahren wird. Der Regen hat hier in der bergigen Alpenstraße auch noch für leichten Nebel gesorgt. Rutschige Fahrbahn, Regenschauer, Nebel – genau die Bedingungen, die man bei nächtlichen Fahrten eigentlich nicht haben will. Doch an diesem Abend ist es das ide-ale Wetter. Denn nicht die gut 300 PS interessieren die Rallyefahrerin an dem Fahrzeug, sondern die Licht-technik: Das Entwicklungsfahrzeug von OSRAM hat in jedem Scheinwer-fer sechs Laserlichtmodule verbaut; das komplette Fernlicht wird so mit Laserdioden realisiert. In einzelnen Serienfahrzeugen der Oberklasse wird das Laserlicht als Zusatzfernlicht be-reits eingesetzt und verdoppelt damit die Sichtweite bei Nacht auf 600 Meter.

Mit einem „Los geht’s“ startet Jutta Kleinschmidt den Wagen und fährt in der Dunkelheit flott durch die kurvige Alpenlandschaft. „Ich war immer ein Freund von Technik im Auto. Ich habe ja auch als Entwick-lungsingenieurin bei BMW gearbeitet, bevor ich in den Rennsport gegangen

bin“, sagt die Rallye­Expertin, die als erste und bislang einzige Frau die Rallye Paris­Dakar gewonnen hat. Als erste wichtige elektronische Innova-tion führt sie das Anti­Blockier­Sys-tem an. „Das hat die Bremstechnik natürlich komplett verändert“, sagt sie. Auch die Systeme, die direkten Einfluss auf den Vortrieb nehmen, hätten das Fahren sicherer gemacht. Anti­Schlupf­Regelung und Stabili-tätsprogramme seien nicht mehr aus heutigen Autos wegzudenken.

Nach einer Doppelkurve gibt sie richtig Gas. Während der BMW kraftvoll beschleunigt, erklärt Jutta Kleinschmidt: „Der Motorsport ist regelmäßig Vorreiter für technische Neuerungen gewesen.“ So seien etwa die heutigen Systeme zur Kontrolle des Reifenluftdrucks das Ergebnis einer Rallye­Anwendung. „Vor Jahren schon konnten wir aus dem Cockpit

heraus Luft aus den Reifen lassen oder sie stärker aufpumpen. Mit we-niger Luft lässt sich im Sand besser fahren, auf steinigen Pisten braucht man höheren Druck.“

Überraschung auf KnopfdruckDer Lichtkegel des im Testfahr-

zeug verbauten LED­Abblendlichts leuchtet die nasse Fahrbahn sehr hell aus und sorgt auf der kurvigen Strecke für gute Sichtverhältnisse, trotz Nieselregen und nebeligen Passagen. Jutta Kleinschmidt fährt aus der nächsten scharfen Kurve und erreicht eine lange Gerade. Sie schaltet das Laser­Fernlicht zu, und man sieht ihr die Überraschung an, als sich die Sichtweite auf einen Schlag vervielfacht. „So ein Fernlicht wäre damals perfekt gewesen. Das hätte ich mir sofort in mein Auto einbauen lassen“, sagt sie.

Schon mit dem sehr hellen LED- Abblendlicht ist die Sicht für den Fahrer recht gut. Mit Laser-Fernlicht verviel-facht sich das Sichtfeld aber auf einen Schlag, und die Nacht wird zum Tag.

LED

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blend

licht

Laser-Fernlicht 100 m

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Die Bedeutung von Licht für den Rennerfolg sei ihr gleich zu Beginn ihrer Karriere klar geworden. „Man versucht ja, so schnell zu sein, dass man die Etappen noch bei Tages-licht abschließt. Als Neuling bin ich bei der Rallye Dakar natürlich voll in die Dunkelheit geraten. Und dann hatte ich noch so schlechtes Licht, dass ich froh war, mich an den Rück-lichtern eines anderen Nachzüglers orientieren zu können.“ Auch beim 24­Stunden­Rennen auf dem Nürburg­ring könne man regelmäßig sehen, wie Fahrer durch schlechte Sicht nachts bis zu zwei Minuten pro Runde ver­lören. „Eigentlich fahre ich sehr gerne nachts Auto, weil da die Straßen frei sind – aber nur mit gutem Licht.“

Unverzichtbare Helfer im AutoDie sportliche Mittfünfzigerin richtet

sich in dem Ledersitz kommod ein, sie greift das Lenkrad fester. Die Fahrt auf der einsamen Passstrecke scheint ihr zunehmend Freude zu bereiten. Ledig-lich eine Baustellenampel zwingt zu einem kurzen Zwischenstopp. Auf die Frage, welche der heutigen Innovationen im Auto am sinnvollsten sei, antwortet die Rennfahrerin ohne Zögern: „Die

Totwinkel­Überwachung.“ Dies sei die für sie beste Entwicklung im privaten Bereich. „Ein Auto im toten Winkel hat wohl jeder schon mal übersehen“, sagt sie. Technologien wie Einparkhilfen, Spurhalteassistenz oder Systeme für teilautonomes Fahren seien für Fahr-profis hingegen nicht so wichtig wie für den Otto­Normal­Fahrer. Für den Rennsport hätte sie sich ein Head­up­System gewünscht: „Ich bin ein sehr visueller Typ. Ich hätte es als Fahrerin toll gefunden, den Kartenausschnitt, den sich der Beifahrer gerade ansieht, auch als Einblendung auf der Wind-schutzscheibe zu sehen. So musste der Co­Pilot den Streckenverlauf im-mer beschreiben. Doch ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte.“

Oben am Pass angekommen hat der Himmel etwas aufgeklart, und einzelne Sterne sind am Himmel zu sehen. Jutta Kleinschmidt steuert einen Parkplatz an, um etwas frische Luft zu schnap-pen. „In der Wüste, weitab von den Lichtern der Zivilisation, habe ich den tollsten Sternenhimmel gesehen“, sagt sie und schaut lächelnd in den Himmel. „Ob ich nochmals die Rallye Dakar mitfahren würde? Wer weiß, mit einem tollen Auto, vielleicht …“

„So ein Fernlicht

hätte ich mir sofort in

mein Auto einbauen lassen.“

01 – Assistenz- systeme im Auto: Jutta Kleinschmidt schätzt besonders die Totwinkel- Überwachung.

02 – Der Nacht- himmel in den Alpen kann heute fast mitdem Sternenpano-rama in der Wüstemithalten.

Flotter Flitzer

Mit mehr als 300 PS lässt dieser BMW Renn-Feeling aufkommen.

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Technologie von OSRAM im Auto (exemplarisch)

1 Innenraumlicht (Ambiente)

2 Abstandsregeltempomat

3 Blinker

4 Kofferraumlicht

5 Fußgängerschutz

6 Handschuhfachbleuchtung

7 Müdigkeitswarner

8 Headup-Display

9 Instrumentenbeleuchtung

10 Heckleuchte

11 Nebelschlussleuchte

12 Fahrspurassistenz

13 Totwinkel-Überwachung

14 Scheinwerfer

15 Unfallwarner/Notbremsung

16 Nachtsichtsystem

17 Vorfeldbeleuchtung

18 Kurvenlicht

19 Nebellicht

20 Einparkhilfe

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Die Vermessungdes IchsFitness-Armbänder und Smartwatches machen Werte wie Puls und Blutsauer-stoffgehalt zu jeder Zeit sichtbar. Herzstück der Messung sind dabei optische Sensoren, die noch weit größeres Potenzial bieten. Hier ist OSRAM mit seiner Einheit Opto Semicon-ductors der führende Spezialist.

Das Streben nach Leistung und Selbstoptimierung ist so alt wie der Mensch selbst. Dafür gibt es ganz unterschiedliche Ausprägungen: Sei es das olympische Motto des „Höher, Schneller, Weiter“ oder der Wunsch nach Schönheit. Heute firmiert das Ansinnen unter den Begriffen „ schöner, schlanker, schneller“. Biomonitoring

– in diesem Fall die Überwachung unserer Vitalwerte – spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Bereits Anfang der 80er Jahre fiel der Startschuss für die mobile Erfas-sung erster Werte wie des Pulses. Es gab erste Herzfrequenzmess geräte in Form von Brustgurten, die im Leis-tungssport eingesetzt wurden. Der Herzschlag wurde mittels Elektroden erfasst. Seit Beginn dieses Jahrzehnts basieren die Messgeräte größtenteils auf optischen Sensoren. In Form von intelligenten Uhren werden damit am Handgelenk mittels grünem, rotem und infrarotem Licht der Puls und der Sauerstoffgehalt des Blutes ermit-telt. „Auch an der Erfassung des Blut­zuckerspiegels oder der Messung der Hautdurchblutung zur Vorbeugung von Sonnenbränden via Licht wird geforscht“, so Dr.  Christoph Göltner, Marketing ingenieur für optische Senso-ren bei OSRAM Opto Semiconductors.

Biomonitoring im TrendUnd so erreicht das individuelle

Biomonitoring den Alltag. Laut Göltner zeichnen sich verschiedene Trends ab, bei denen optische Sensoren eine zentrale Rolle spielen. Freizeitsport-ler weltweit nutzen Smartwatches und Fitness­Armbänder vermehrt, um

Puls sowie Blutsauerstoffgehalt zu kontrollieren und ihre Leistung durch die daraus folgenden Ableitungen zu verbessern. Der vormals lästige Brust-gurt entfällt.

Auch die Versicherungsbranche hat ein Auge auf die Fitness­Arm-bänder geworfen. In einigen Ländern, wie den USA, bieten Versicherer ihren Kunden bereits Rabatte oder andere Anreize, wenn sie ein bestimmtes Fitness­ Level nachweisen können – Tendenz steigend.

Doch auch in anderen Lebens-bereichen ist Biomonitoring auf dem Vormarsch: zum Beispiel beim „Baby­ Monitoring“ zur Vorbeugung des Kind-betttodes. „Licht kann hier eingesetzt werden, um zu prüfen, ob Babys eine regelmäßige Herzfrequenz zeigen oder die Sauerstoffzufuhr in ihren Betten ausreichend ist“, sagt Göltner.

Und auch in den Unterhaltungs­bereich halten die optischen Sensoren Einzug. In Extremsport­Videos können den Zuschauern damit Emotionen noch stärker vermittelt werden: Am Bild-schirm verfolgt man mit, wie der Puls eines Freeclimbers – in 200 Metern über dem Boden und bei Windstärke 8

– bei dem Versuch, den Überhang zu bezwingen, in die Höhe schießt.

„Wir stehen hier erst am Anfang“, sagt Göltner. „Die Möglichkeiten, die optische Sensoren bieten, sind zahllos. Das Potenzial reicht weit über das Fitness­Studio hinaus.“

Dr. Christoph Göltner Marketingingenieur für optische Sensoren bei OSRAM Opto Semiconductors.

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„Der Wandel ist nie abgeschlossen“

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OSRAM ist seit Jahren im Umbau. Wann ist der vorbei?

Die Transformation von Unternehmen ist nie abgeschlossen. Die Zeiten, in denen man eine Strategie aufstellt und sie fünf Jahre lang in die Schublade legt, sind vorbei. Wir sind gerade bei unseren mittelfristigen Transformationsschritten dabei, den technologischen Gehalt auszubauen, sowohl organisch als auch über Zukäufe.

Den technologischen Gehalt ausbauen klingt recht abstrakt – können Sie uns ein Beispiel geben?

Ein Fokus liegt auf Akquisitionen, entsprechend den zwei Grundlinien: build or buy. Da gehen wir auch unterschiedlich vor. Nehmen Sie die Betei-ligung an LeddarTech. Es gibt große Chancen, dass deren LiDAR­Technologie zum Standard wird, aber es besteht keine Garantie. Also ha-ben wir uns mit 25 Prozent beteiligt und sitzen im Aufsichtsrat. Akquisitionen bergen aber auch große Heraus-forderungen. Daher achten wir auf zwei Zielbe-reiche: Im Technologiebereich werden derzeit sehr hohe Beträge aufgerufen. Bei so großen Summen muss man die Zeitspannen, in denen sich das Investment zurückzahlt, stark im Auge behalten. Und wenn man sieht, dass die Hälfte aller Akquisitionen aus Kulturgründen scheitert, dann muss man die eigene Integrationsfähigkeit sehr gut kennen. Wir sind auf dem M&A-Markt mit Interesse dabei, aber über allem steht die kaufmännische Sorgfalt.

Schließt sich damit die ganz große Übernahme aus?

Bei großen, umwälzenden Übernahmen ist die Bandbreite der Herausforderungen sehr groß. Wir würden davor nicht per se zurückschrecken, wenn wir alle der Meinung sind, dass es Sinn ergibt. Aber es müssten auch alle Messgrößen passen.

Abgesehen von Zukäufen, wie wird sich das Finanz­gebäude von OSRAM durch die Transformation verändern?

Auf dem Weg von einem Komponenten­Hersteller zu einem Anbieter auch von Software und anderen Sys-temen wird sich auch unser

Finanzgefüge verändern, zum Beispiel was For-schung und Entwicklung angeht. Zugleich muss die Bruttomarge höher werden. Was wir beibehal-ten müssen, ist unsere finanzielle Flexibilität. Wir müssen auf Veränderungen im Wettbewerb agil reagieren können. Es dürfen uns finanziell nicht die Hände gebunden sein. Die Ausgangslage ist hervorragend im Moment.

Wie kann ein Finanzvorstand eine Wachstumsstrategie unterstützen?

Wir investieren vorwiegend ins eigene Geschäft. Nehmen Sie die Investitionen in unserem Halb-leitergeschäft, wir haben da ein Superteam, das das Geschäft sehr gut versteht. Es geht für einen CFO in unserer Situation um die Allokation von Kapitalressourcen. Wir wollen Mittel freimachen nicht nur für Investitionen, sondern auch für Innovation oder unsere Venture­ Capital­Einheit Fluxunit. Das heißt auch, dass wir Kosten woanders herausholen. Bei allem ist natürlich auch die Profitabilität eine Zielsetzung. Wir müssen Geschäftsbereiche, die ihren Zenit überschritten haben, stärker von Kosten befreien.

Ist die Transformation in Richtung High­tech am Kapitalmarkt angekommen?

In der Technologiewelt werden die Zyklen und der Konkurrenzkampf anders. Unsere Liquidität wird stärker atmen. Viele am Kapitalmarkt denken bei OSRAM noch sehr an die alte Industriewelt. Das Umdenken im Kapitalmarkt hat angefangen, wird aber noch einige Zeit dauern.

Was muss bei OSRAM geschehen?

Wir müssen agiler werden, wir haben zu viele komplexe interne Prozesse. Das sind Struk-turen aus der Zeit, als wir mit dem Lampen­ geschäft noch ein anderes Profil hatten. Da haben wir die Umstellung noch nicht vollständig umgesetzt.

OSRAM entwickelt sich immer weiter zum Hightech- Konzern. Welche Rolle spielt dabei die finanzielle Aufstellung des Unternehmens? CFO Ingo Bank gibt Auskunft.

Ingo BankSeit September 2016 ist der 49-Jährige Chief Financial Officer (CFO) der OSRAM Licht AG.

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XTON – OSRAM Magazin

Page 27: Magazin 2017 - OSRAM Group

Die Miniaturisierung elektronischer Bauelemente und Module lässt sich bei Smartphones schon seit einigen Jahren beobachten. Bei den Licht-komponenten setzte der Siegeszug der winzigen Bauteile mit dem Tech-nologiewandel zur LED richtig ein. Zunächst kamen sie bei der Tasten-beleuchtung zum Einsatz, dann in Kamerablitzen und zuletzt in Infra­rot­ und Laser­Anwendungen für Funktionen wie 3D­Erkennung und Autofokusunterstützung. Kleiner, flacher, schöner

„Der Trend hin zu immer flacheren und leichteren Handys war lange Zeit der Treiber der Miniaturisierung, doch das hat sich gelegt“, sagt Eric Kürzel, Marketingexperte bei OSRAM Opto Semiconductors. „Dennoch müssen unsere Bauteile immer flacher und kleiner werden.“ Das hat verschie-dene Ursachen: Die zunehmende Packdichte in einer Baugruppe ist eine. Und auch der Akku beansprucht aufgrund des steigenden Stromver-brauchs mehr Platz. Doch Platzbe-darf ist nur ein Argument: Gerade bei sichtbaren Bauteilen wie dem Blitz spielen Designfragen eine ebenso bedeutende Rolle. „Bei möglichst einheitlichen, glatten Flächen ge-ben Optik, Farbempfinden oder die Sichtbarkeit des Innenlebens den Ausschlag“, so Kürzel. All dies führt zu immer neuen Anforderungen an die Komponentenhersteller. Die Maß­gabe: kleiner, flacher, schöner.

Mini­LED für mobile GeräteEine Antwort darauf sind neue Package­ Technologien und minimierte Optiken. Bei den sogenannten Chip Sized Packages entspricht das Chipgehäuse gerade noch der Größe des Chips. OSRAM setzt diese beispielsweise für Blitzanwendungen ein: Mit Maßen von 1,4 mm × 1,4 mm × 0,21 mm ist die Ceramos C nicht nur die kleinste LED ihrer Produktfamilie. Sie kommt auch ohne Linse aus und ist somit dreimal flacher als das Vorgänger-modell. Damit kann sie selbst in den dünnsten Smartphones und Tablets problemlos verbaut werden.

Auch bei den Infrarot­LED (IRED) wird mit allerlei Kniffen gearbeitet, um die Nachfrage nach extrem flachen Emit-tern zu bedienen. „Bei Iris­Scannern wurden bislang mechanische Mittel eingesetzt, um die IRED leicht zu kippen“, so Kürzel. „Indem wir die Abstrahlrichtung leicht abgewinkelt haben, ist dies bei der jüngsten Ge-neration unserer Oslux IRED nicht mehr erforderlich.“ Im Ergebnis ist die neue Oslux nicht nur ein Drittel flacher als ihr Vorgängermodell, auch die Konstruktion von Iris­Scannern gestaltet sich damit einfacher – was wiederum geringere Kosten und mehr Designfreiheit bedeutet.

Aus zwei mach einsEine weitere Möglichkeit, Platz zu sparen, ist die Integration mehrerer Bauteile in einer Komponente. So werden bei der LED Oslux für Blitz-lichtanwendungen zum ersten Mal zwei LED­Chips samt Linse auf einem Modul integriert. Das ermöglicht zwei Blitze in unterschiedlichen Farbtem-peraturen auf kompakter Fläche. „Auf Sensorebene ist das integrierte De-sign ebenfalls im Kommen“, erklärt Kürzel. „Die integrierte Schaltung kann hier beispielsweise durch Logik an-gereichert werden.“

Im System vereintGemeinsam mit Partnern arbeitet OSRAM schließlich an immer kompak­teren und integrierteren Systemen. So zum Beispiel bei kamerabasierten Anwendungen, bei denen versucht wird, unterschiedliche Funktionen wie Iris­Scan, 3D­Erkennung oder Annäherungssensor zu verbinden.

„Voraussetzung für die Systemminia-turisierung ist das Systemverständnis“, so Kürzel. „Hier profitieren wir von der langjährigen Zusammenarbeit mit unseren Partnern. Ein klarer Wett­bewerbsvorteil, denn auch in Zukunft gilt: Der Platz ist rar.“

„Voraus-setzung für die System-miniaturisie-rung ist das

System-verständnis“

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Der Wettlauf um die nächste Generation des Automobils ist in vollem Gange. Doch bis wir in einem Fahrzeug Zeitung lesen können, während es uns völlig autonom zur Arbeit bringt, bleibt noch viel zu tun. Von den fünf Stufen des Auto­nomen Fahrens, die der US­Ingenieursverband SAE definiert hat, haben wir gerade einmal die zweite Stufe erreicht. Abstands­ und Spurhalte­assistenten erleichtern uns zwar ermüdende Langstrecken, doch noch kann es niemand sorg-los wagen, die Hände vom Lenkrad zu nehmen oder den Blick von der Straße zu wenden. Im Herbst erscheint die erste Oberklassenlimousine mit der Funktionalität der Stufe 3, bei der man auch einmal für längere Zeit die Hände vom Steuer nehmen kann.

Für das vollautomatisierte Fahren wird es noch viele Innovationen brauchen. Im Zentrum steht dabei die selbständige Orientierung des Autos in seiner Umgebung. Nur wenn das Fahrzeug erkennt, dass vor ihm ein Reh auf die Straße springt, kann es rechtzeitig bremsen. Dafür er-öffnet Licht ganz neue Chancen. Im Bereich der Navigation und Umwelterkennung etwa kommt dem Licht eine erweiterte Bedeutung zu. Was für das Auge des Fahrers bisher das sichtbare Licht ist, wird künftig für die Sensoren des Fahrzeugs das unsichtbare Licht sein. Infrarotstrahlung spielt eine neue, zukunftsweisende Rolle.

Sogenannte LiDAR­Systeme (Light Detection And Ranging) bringen dabei den entscheidenden Fortschritt. Mittels Infrarotlicht wird die Um-gebung des Fahrzeugs in Echtzeit abgetastet, Sensoren übermitteln die Informationen in die zentrale Elektronik des selbstfahrenden Autos. Das unsichtbare Licht wird von der Umgebung reflektiert, von Detektoren erfasst und gemessen und schließlich in ein digitales Signal umgewan-delt, das vom zentralen Rechner im Fahrzeug

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mverwertet werden kann. Im Elektronengehirn des Autos entsteht so ein jederzeit aktuelles, dreidimensionales Bild der Fahrumgebung. Je nach Gefährdungssituation kann eines Tages dann das Fahrzeug selbständig entscheiden, ob und wie stark es abbremsen oder womöglich gar beschleunigen muss, um eine Gefährdung für die Passagiere und Passanten zu vermeiden. Nur über solche Technologien kann Autonomes Fahren überhaupt Realität werden.

Wir sehen auch, dass die erforderliche Inno-vationsgeschwindigkeit nur in neuen Partner-schaften erreicht werden kann.

Um Navigation per Lichttechnik voranzubringen hat sich beispielsweise OSRAM zuletzt an der kanadischen LeddarTech beteiligt. Das Unter-nehmen entwickelt Hard­ und Software für die LiDAR­Technologie, die für das Autonome Fahren unverzichtbar werden dürfte.

Solche Beteiligungen, Kooperationen, aber auch Übernahmen werden wir in der gesamten High-tech­Industrie, die sich um das Autonome Fahren gruppiert, künftig häufiger sehen. Im Wettrennen um die Schlüsseltechnologien entstehen immer mehr branchenübergreifende Partnerschaften und Allianzen, die als Entwicklungspartner und Systemintegratoren fungieren. „Plattformen“ und „Systeme“ gelten als Schlüssel zu den vollkommen selbständig fahrenden Autos. Wann diese wirklich Realität sein werden – darüber gehen die Meinungen weit auseinander. Dass wir aber eines Tages tatsächlich im Auto die Zeitung zur Hand nehmen können – darüber herrscht Einigkeit.

Neue Lichtsysteme weiten den Blick für das Autonome Fahren.

Via Infrarotlicht ermitteln LiDAR-Systeme ein gerastertes Bild des Auto-Umfelds, etwa um Wild auf der Straße auch im Dunkeln zu erkennen und Unfälle zu vermeiden.

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Front­Sensoren

Hier kommt Technik von OSRAM und LeddarTech zum Einsatz. Mittels Infrarotlicht und Sensoren erzeugt das Auto ein dreidimensio nales Bild seiner Umgebung in Echtzeit.

Abstand­ und Spurhalteassistenten

Mittels verschiedener Techniken zur Umgebungswahr-nehmung wie LiDAR, Radar oder Kameras wahrt das Fahrzeug Distanz zum vorausfahrenden Auto, auch wenn dieses abbremst. Andere Techniken wiederum halten es auf der vorgeschriebenen Fahrbahn.

Elektronengehirn

Im digitalen Hirn des Autos führen die Hersteller die Signale der verschiedenen Sensoren zusammen. Auf Basis der Informationen fällt das Auto seine Fahrentscheidungen.

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Dr. Frank Sroka Projektleiter Industrie 4.0 in Berlin.

Arbeiten Die Digitalisierung setzt sich in der Produktion immer stärker durch. Für die Mitarbeiter bedeutet das Veränderungen in Arbeitsalltag und Aufga-ben – nicht unbedingt zum Schlechteren, wie ein Blick in das OSRAM-Werk Berlin zeigt.

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„Das System bietet den

Mitarbeitern die Möglich-

keit, ihre Arbeit selbst-

verantwortlich zu planen.“

Es ist kurz nach 6 Uhr, die Frühschicht in der Autolampenfertigung in Ber-lin hat gerade begonnen. Nach der Übergabe mit den Kollegen der Nacht-schicht schnappt sich Marc Heyber sein neuestes Arbeitsgerät: Auf dem Smartphone ist ein digitales Kommuni-kationssystem, der sogenannte Ticket-manager installiert. Kurz darauf meldet sich das Gerät mit einem Klingeln und übermittelt den ersten Arbeitsauftrag. Heyber zückt das Smartphone in der orangen Schutzhülle, prüft mit einem Blick, ob er die Aufgabe auf dem Dis-play übernehmen kann oder per Klick an einen Kollegen delegieren muss. Er akzeptiert und lädt sich auf dem Weg zur Maschine die Anleitung zur Bear-beitung des Fehlers herunter. Mit ein paar Handgriffen bringt er sie wieder zum Laufen. Der gelernte Mechatro-niker bestätigt seine Arbeit auf dem Display und akzeptiert das nächste Ticket, das ihn an das andere Ende der Fertigungshalle lotst. „Die Arbeit mit dem neuen System hat hier einiges verändert. Während meiner Schicht bin ich nicht mehr nur für eine Maschine zustän-dig. Ich übernehme jetzt

Aufgaben an allen Maschinen. Und wenn ich ein Ticket nicht selbständig bearbeiten kann, hole ich mir einfach per Klick einen Spezialisten dazu“, so Marc Heyber. „Zudem kümmere ich mich nun auch um Programmierarbei-ten an den Maschinen. Diese neuen Aufgaben machen mir Spaß, denn ich lerne viel Neues.“

Digital arbeiten in der ProduktionDer Ticketmanager ist das Kommu-nikationssystem, das im Werk Berlin seit etwa zwei Jahren genutzt und innerhalb einer Kooperation mit Bosch entwickelt wurde. Im Sinne von Indus-trie 4.0 verzahnt es die Produktion mit moderner Informations­ und Kom-munikationstechnik. Dabei sammelt das System die Rückmeldungen der Maschinen, setzt sie automatisch in Aufgabenstellungen inklusive Lösungsbeschreibung um und ver-teilt diese weiter an die Smartphones der dafür qualifizierten Mitarbeiter.

„Das System bietet den Mitarbeitern die Möglichkeit, ihre Arbeit selbstver-antwortlich zu planen – sie sind nun

Laut Wirtschaftsprüfungs- gesellschaft PWC wird in

digitalen Fabriken eine Effizienz- steigerung von durchschnittlich

zwölf Prozent erwartet.

+12 %

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deutlich flexibler. Zudem können die Historie der Maschinenrückmeldun-gen jederzeit nachverfolgt und somit Wartungsarbeiten besser geplant wer-den. Die gesamte Produktion wird so sicherer und effizienter“, sagt Dr. Frank Sroka, Projektleiter Industrie 4.0 in Berlin. Seit Einführung des Systems sind schon deutliche Erfolge mit Blick auf die Produktivität zu erkennen. Durch die Digitalisierung, die unter anderem mit dem System Einzug in die Produktion hält, verändern sich

die Jobprofile. Die Facharbeiter in der Produktion arbeiten vermehrt digital.

„Die Kollegen sind jetzt nicht plötzlich Softwareprogrammierer, sie model-lieren aber Regeln zur Steuerung der Fertigungsprozesse oder binden neue Maschinen digital in das intuitiv zu bedienende System ein. Damit helfen sie, die Maschineneffizienz sowie die nötige Flexibilität in der Produktion zu erhöhen“, so Sroka. Von Berlin aus wird das System in weitere Werke ausgerollt.

Spricht man über Industrie 4.0 oder die digitale Fabrik, stößt man schnell auf ein ungelöstes Problem: eine unzureichende Navigations­ sowie Sensortechnik innerhalb von Industriegebäuden, wie Fabriken oder Lagerhallen. Gängige Syste­me wie GPS (Global Positioning System), zur Lokalisierung von Waren und Werkzeugen, funk-tionieren unter dem Dach nicht. Sensortechnik, beispielsweise für die Messung von Luftqualität und ­feuchtigkeit, bietet hier bisher noch selten genutzten, aber signifikanten Mehrwert. Gerade für Lieferanten, die Obst und Gemüse in großen Mengen lagern und mit Qualität und Frische werben, ergeben sich hier große Vorteile. Und das ist nur ein Beispiel für den Bedarf an Digi-talisierung in Logistik und Großhandel.

Wenn Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Helligkeit nicht in allen Teilen der Lagerhallen stimmen, reifen Bananen und Ananas zu schnell oder ver-faulen die Litschis. Wie also die entscheidenden Daten messen und lokalisieren auf riesigen Flä-chen? Für den Aufbau eines Sensornetzes bietet sich die Lichtinfrastruktur an, denn Leuchten an der Decke sind praktisch der einzige elektrifizier-te Ort in Räumen, von dem aus der komplette

Licht in der digitalen Ödnis

Überblick gegeben ist. Daher wird OSRAM künftig auf einer Software­Plattform Lichtsteuerung, Sensordatenanalyse sowie Navigations­ und Lokalisierungslösungen integrieren und damit seinen Kunden ein deutlich besseres Verständnis über Nutzungs­ und Umgebungsbedingungen von Räumen ermöglichen. Und nicht nur das: Die Daten der Software­Plattform können in das Gebäudemanagement integriert werden. So werden Applikationen von Sicherheitstechnik über Logistik bis hin zur Messung der Luftqua­lität realisiert. Damit dürften künftig nicht nur der Ausschuss bei Lebensmitteln, sondern auch die Energiekosten deutlich reduziert werden.

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Durch die Digitalisierung der Wirtschaft entstehen komplett neue Geschäftsmodelle. Was das für OSRAM bedeutet, erklärt CTO Dr. Stefan Kampmann.

„Der Dialog mit dem Kunden ist Gold wert“

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„Nicht was wir lernen zählt,

sondern wie schnell.“

OSRAM stellt keine Glüh­lampen mehr her und hat die Glühbirne sogar aus dem Logo verbannt. Wofür steht OSRAM heute aus technolo­gischer Sicht?

Die LED als digitale Lichtquelle hat nun einmal den Glühfaden abgelöst. Aber wir sind weiterhin ein Lichtkonzern, streng genommen der Lichtkonzern. Denn es werden weiterhin Photonen erzeugt und ausgesendet. Durch die Verbindung mit Elektronik gibt es da-bei nun weit mehr Möglichkeiten als nur „Licht ein und aus“. Farbwechsel, schnelle Ansteuerung, passgenaue Wellenlängen bis hin zum unsicht-baren Spektrum – das alles geht mit der LED­Technik, und dafür sind wir der Spezialist.

Wo ist OSRAM besser als die Konkurrenz?

Wir sind seit Jahren die Nummer eins für Licht im Automobilbereich. Das bedeutet auch, dass wir die sehr hohen Qualitätsansprüche dieser Branche erfüllen – das hilft uns natürlich insge-samt. Zudem sind wir nicht nur führend bei LED, sondern bieten komplette

Lichtquellen an, also inklusive Steuer­elektronik und Optik. Auch das unter­scheidet uns von dem einen oder ande-ren Wettbewerber. Die Photonen sollen ja nicht nur erzeugt werden, sondern auch genau dort ankommen, wo es gewünscht ist. Das ist beispielsweise für unsere Entertainment­Tochter Clay Paky essenziell.Unser größter Vorteil ist jedoch, dass wir durch unser Systemverständnis für viele Kunden der „preferred supplier“ sind. Diese Kunden sprechen uns also als Erste an, wenn sie eine Lösung für eine neue Problemstellung suchen. Dieser Dialog ist Gold wert!

OSRAM ist mittlerweile in vielen neuen Feldern aktiv

– Pflanzenlicht, Sensorlicht für Autonomes Fahren, Infra­rot­Lebensmittelscan. Zu Ih­rem Amtsantritt sagten Sie:

„Innovationsgeist braucht auch den Mut zum Scheitern.“ Hand aufs Herz: Wie oft ist OSRAM seitdem gescheitert?

Es gab schon einige Ansätze, die wir wieder aufgegeben haben. Aber ich sagte auch: „Fail fast, fail cheap.“ Wenn jede dritte Innovation richtig

einschlägt, sind die Anlaufkosten für die aufgegebenen Projekte ver-schmerzbar. Und die abgeschriebenen Projekte haben uns trotzdem weiter-gebracht, denn sie helfen uns dabei, eine Wagniskultur zu etablieren. Die ist wichtig, weil wir im Zeitalter der Digitalisierung viel schneller entwi-ckeln und auch Dinge ausprobieren müssen, statt sie langwierig im stillen Kämmerlein zur Marktreife zu brin-gen. Entscheidend für den Erfolg im digitalen Zeitalter ist die Art, in der wir innovieren: Nicht was wir lernen zählt, sondern wie schnell.

Heute erlöst OSRAM etwa jeden zweiten Euro im Auto­mobilsektor – sinkt oder steigt dieser Prozentsatz?

Abgesehen davon, dass dieser An-teil keine Steuerungsgröße ist, fühle ich mich damit sehr wohl: Die kurzen Lebenszyklen der Consumer­Electro-nic­Branche bringen uns ein hohes Innovationstempo, die längeren Pro-duktzyklen der Autobranche bedeuten längerfristig planbare Einnahmen. Mit LeddarTech haben wir uns jüngst an einem Unternehmen für laserbasierte Umgebungserkennung beteiligt, um unsere Systemkompetenz beim auto-nomen Fahren auszubauen. Aber wir investieren natürlich auch außerhalb der Autobranche.

M i t d e m Ve r k a u f v o n LEDVANCE ist auch ein Teil des lukrativen Ersatzteilge­schäfts entfallen – welche neuen Geschäfte werden das künftig kompensieren?

Wir entwickeln im Innovationsbereich nicht mehr nur neue Technologien, son-dern auch künftige Geschäfts modelle. Da stehen servicebasierte Modelle ganz oben. Dazu passt auch die Über-nahme von Digital Lumens, dem Anbie-ter für Gebäudetechnik­Software. Der hat sich vom Hardware­Verkäufer er-folgreich zum Anbieter einer Plattform mit kontinuierlich fließenden Service­erlösen gewandelt. Der Mehrwert für den Kunden kommt durch erhobene

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01 – Unterwegs in Singapur: raus aus dem stillen Kämmerlein, rein in eine neue Wagniskultur.

Daten und deren intelligente Auswer-tung zustande. Solche Plattformen werden künftig zu unserem Geschäft gehören, inklusive der Erfassung und Analyse von Daten. Unser Vorteil ist, dass Lichtquellen im Internet der Dinge ein riesiges Netz-werk bieten können: Es gibt weltweit mehr als 300 Millionen Straßenleuch-ten und ein Vielfaches an Lichtquellen in Innenräumen. Wir können also mit Sensoren das Netzwerk für die in-telligente Navigation zum nächsten freien Parkplatz oder zum richtigen Konferenzraum liefern – und aus den dabei anfallenden Daten wieder wei-tere Dienste entwickeln.

Und was wird „das nächste große Ding“ in der Licht­industrie?

Es wird eine Vielzahl neuer Produkte und Innovationen geben. Ein Feld, das noch in den Kinderschuhen steckt, aber gewaltiges Potenzial hat, möchte ich prominent nennen: die Digitalisie-rung beim Anbau von Pflanzen, also Horticulture­Anwendungen. Ich mag dieses Beispiel: Es zeigt, wie wir mit intelligentem Licht die Ressourcen schonen und damit unseren gesell-schaftlichen Beitrag für ein besseres Leben leisten. ( S I E H E S E I T E 2 2 )

Dr. Stefan Kampmann Der Diplom-Physiker ist seit Juli 2016 Chief Technology Officer (CTO) der OSRAM Licht AG.

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Zeitreise

zum

ZwillingEin Zwiegespräch zur Zukunft

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Technik sucht Problem Wer über die Zukunft nach-

denkt, dem kommen Bilder aus Science­Fiction­Filmen in den Sinn: fliegende Autos, gebeamte Menschen oder kuriose Hightech­ Maschinen. Eines haben die meis-ten Zukunftsfantasien gemein: Sie sind technisch geprägt. Und so haben auch die Erwartungen für unser Leben in einer smarten Welt – so vage sie auch sein mö-gen – fast immer mit Technik zu tun.

„Das große Potenzial der Technik liegt darin, als Person mehr Din-ge besser selbständig zu können als ohne die Technik“, erklärt Bru-no Gransche von der Universität Siegen. „Ein Vorteil von Technik ist, dass sie gleichzeitig weniger und mehr liefert, als man vorhatte.“ Für die Anbieter von Technik liegt genau hinter diesem Prinzip die große gedankliche Herausforde-

rung. „Häufig haben Unternehmen den Modus Operandi: Technik sucht Problem“, sagt Thorsten Müller. „Oft gestal-tet man Technik, weil man es kann. Nicht weil man einen bestimmten Nutzen davon hätte. Denken Sie mal an den Eject­Knopf auf der Fernbedienung eines CD­Players. Auf der Fernbedienung ist das eine Absurdität“, ergänzt Gransche. „Es passiert, dass wir mit unserer Innovations-hypothese zum Kunden gehen, zum Beispiel mit Technik für vorausschauende Wartung. Und der Kunde ist auch gleich hellauf begeistert. Und mit der Zeit stellen wir fest: Das Problem liegt eigentlich ganz woanders. Daher ist es wichtig, gemeinsam – im Dialog mit dem Kunden – dessen wirkliche Bedürfnisse zu erkennen“, berichtet Müller aus seinen Erfahrungen. Ein Versprechen, das jeder Innovation immanent zu sein scheint, ist der Zeitgewinn. Das sieht Gransche jedoch als „die Jahrhundertlüge der Technik“. Denn der Zeitgewinn werde durch gegenläufige Effekte, sogenannte „Rebound­Effekte“, wieder abgefangen.

Schlauere Produkte durch Fachkräftemangel Die beiden Experten sind sich einig: Wie die Welt 2030

aussieht, kann letztlich niemand vorhersehen. „Aber wir soll-ten trotzdem unsere Fantasie bemühen, denn das inspiriert aus meiner Sicht“, so Müller. „Es ist wichtig, konsistente

War die Zukunft einmal wichtiger als heute? Zumindest durfte der Zukunft selten zuvor mehr gehuldigt worden sein. Doch zu welchem Nutzen? OSRAM-Innovationschef Thorsten Müller und Zukunftsforscher Bruno Gransche haben über Sinn und Unsinn sowie die Perspektiven für das Jahr 2030 debattiert.

Dr. Thorsten Müller Der promovierte Physiker leitet seit 2016 die Innovation bei OSRAM.

Dr. Bruno Gransche Der studierte Philosoph arbeitet seit 2017 am Forschungskolleg „Zukunft menschlich gestalten“ der Universität Siegen.

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Szenarien zu entwerfen. Wir haben für die Entwicklung von vernetzten Gebäuden oder dem Auto nomen Fahren verschiedene, selbständige Szenarien entworfen. Davon wird sicher keines exakt so eintreffen, aber idealerweise werden dadurch einige Entwicklungen vorausgesagt. Außer­dem haben wir jetzt Frühindika toren, die wir beobachten müssen“, sagt OSRAMs oberster Innovator. „Wenn man sich Entwicklungen wie die City­ Maut in London oder das drohende Diesel­Fahrverbot in Stuttgart ansieht, ist es nicht unwahrscheinlich, dass irgendwann Verbrennungsmotoren in der Innenstadt verboten werden. Das löst Folgeentwick-lungen aus, etwa zu Sharing­Economy und Autonomem Fahren. Zugleich muss man darauf achten, ob sich lokale Ökosysteme ausprägen und dann etwa ein für Stuttgart entwickeltes autonomes Elektroauto nicht in London fah-ren kann.“ Auch demo graphische Entwicklungen können in dem Zusammenhang zu neuen Herausforderungen führen. „Wir stehen bei der Entwicklung unserer Produkte mittlerweile auch vor dem Problem, dass diese nicht mehr ausschließlich von qualifizierten Handwerkern installiert werden. Daher muss das Produkt sich selbst konfigurieren können. Es muss wissen: Was bin ich, wo bin ich, und wie binde ich mich hier ein?“, erzählt Müller.

Heilung durch Schlamperei Bei aller Planung – Fortschritt braucht auch Genie und

Chaos. „Es gibt viel Technik, die keiner vorausgesehen

hat. Nehmen Sie das Beispiel Penicillin, das nur entdeckt wurde, weil jemand eine schmutzige Petrischale über den Sommer im Labor vergessen hatte“, erinnert Gransche an die Entdeckung des Antibiotikums. Die Wünsche von Kunden abzufragen helfe nur bedingt. „Die visionären Ideen findet man bei Nutzern eher weniger. Wenn man früher die Leute gefragt hätte, was sie sich zur Mobilität wünschen, hätten sie gesagt: ‚Schnellere Pferde‘.“

Andererseits gehe mit dem technischen Fortschritt auch oft der Verlust von persönlichen Fähigkeiten einher.

„Man kann den Menschen mit bequemer Technik hervor-ragend Fähigkeiten aberziehen. Das ist gar kein Problem, solange wir uns dessen bewusst sind und das wollen. Ich weiß zum Beispiel nicht, wie man ein Pferdefuhrwerk lenkt. Dafür kann ich noch eine Gangschaltung im Auto bedienen, die in Amerika wiederum schon eine probate Diebstahlsicherung wäre.“

Die Vermittlung der Chancen und Risiken bleibt auf dem Weg in die Zukunft häufig auf der Strecke. Das sehen wir exemplarisch in Deutschland, wo die „Schizophrenie des Fortschritts“ sich besonders gut zeigt: Der Fortschrittslust steht eine nicht geringere Angst gegenüber. „Wir müssen aufzeigen, dass die Vorteile des technischen Fortschritts dessen Nachteile überwiegen. Dabei sind drei Aspekte ganz wichtig: Verständlichkeit, Transparenz und Freiwilligkeit“, sagt Müller. „Die Gefahr lauert in dem Komfortversprechen vieler Technik. Manche Konzerne traten mit dem Versprechen

Bei aller Planung

– Fortschritt braucht

auch Genie und Glück

– oder sogar

Chaos.

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an, die Welt zu verbessern. Letztlich liefern sie mittlerweile Bequemlichkeitstechnik für Privilegierte“, mahnt Gransche.

„Ich würde mir wünschen, dass man sich mit den großen Visionen zurückbesinnt auf Verbesserungen für die Mehrheit der globalen Gesellschaft. Denn Kunde sein muss man sich leisten können. Und wiederum können wir es uns als Gesellschaft nicht leisten, nur auf Kunden zu achten.“

Unterstellt man, dass es wirklich zu einer immer stär-keren Vernetzung weltweit und der großen Lebensbereiche kommt, so sieht Müller den Schlüssel für Wohlbefinden in einer digitalen Zukunft, in der Bildung und einem kreativen Umgang mit Technik: „Ich glaube, was das Thema Technik bei uns wieder anregen sollte, ist die Neugier, der Wunsch, sich mehr Wissen anzueignen.“ Voraussetzung dafür ist natürlich der gleiche Zugang zu Bildung – eines der großen politischen Versprechen des vergangenen Jahrhunderts, das immer noch nicht vollständig eingelöst ist.

Den Zwilling programmieren Gerade deswegen sehen Müller und Gransche die immer

weitere Erfassung von Daten des Einzelnen in der Zukunft durchaus kritisch. „Die riesige Herausforderung besteht in der immer komplexeren Rolle des Verbrauchers. Er wird zunehmend überfordert. Ich bin skeptisch, ob es da eine Lösung gibt. Es besteht ein sehr großes Fremdbestim-mungspotenzial“, blickt Gransche auf die fortschreitende digitale Vermessung des Einzelnen und den Aufstieg der

Künstlichen Intelligenz. In dem Zusammenhang wird die Vision für 2030 doch recht konkret. „Ich werde irgendwo mit meinem digitalen Datenzwilling in der Zukunft zusam-menleben. Die intelligenten Systeme, also das Haus, das Auto, das Hotel, das Fitnessstudio, der Arbeitsplatz, werden sich auf diesen digitalen Zwilling einstellen. Der basiert auf meinen vergangenen Präferenzen. Ich würde mich sehr freuen, dass die Systeme es noch zulassen, dass ich es mir anders überlegen kann“, formuliert Gransche seinen Wunsch für die Zukunft. Für Innovationschef Müller erfasst die Technik zunehmend einen ganz entscheidenden Aspekt des modernen Indivi duums: „Es geht um Selbstbestimmung. Mir ist wichtig, dass ich in die Antwort des Systems auf mich noch selbst eingreifen kann“, sagt Müller. „Wenn mir beispielsweise am Arbeitsplatz eine früher bevorzugte Lichtstimmung im Augenblick nicht gefällt, möchte ich diese ändern können.“

Indes bieten Künstliche Intelligenz und Big Data auch große Chancen. Wenn es darum geht, in komplexen Sys-temen mit überbordendem Datenaufkommen Muster zu erkennen, Entscheidungen zu treffen und aus diesen weiter zu lernen. „Hier stehen wir erst am Anfang“, räsoniert Müller.

„Die zunehmende Rechenleistung und Vernetzung eröff-nen uns Möglichkeiten, von denen wir vor einigen Jahren noch nicht einmal zu träumen wagten. Bei der Erhebung und Übermittlung der Daten kommt Licht zukünftig eine zentrale Rolle zu.“

OSRAM LichtweltSeit Ende Oktober präsentiert OSRAM seine Unternehmensgeschichte und seine Produkte in der neu gestalteten „World of Light“. Mit dabei ist auch ein Lichtkino, in dem die Bühnenscheinwerfer von Clay Paky in Aktion zu sehen sind.

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„Mehr Lebensqualitätfür alle“

Dr. Olaf Berlien, CEO von OSRAM, über technologischen Fortschritt, neue Perspektiven und den gesell-schaftlichen Beitrag von Licht.

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01 – Optimistisch in die Zukunft: Geschäfts- und Kapitalmarktentwicklung von OSRAM stimmen.

Herr Dr. Berlien können Sie uns in einem Satz sagen, wofür OSRAM heute steht?

Wir stehen für eines der spannendsten Produkte überhaupt: Licht! Denn Licht ist Leben. Licht mit seinen faszinierenden und nahezu grenzenlosen Anwendungs­ und Einsatzmöglichkeiten. Und die wollen und werden wir natürlich nutzen – vom Autonomen Fahren, über Smart Home und City, Industrie 4.0 bis zur digitalen Kommunikation.

Hat das dann wirklich noch etwas mit Licht zu tun?

Immer weniger mit sichtbarem Licht. Großes Potenzial liegt im Einsatz von nicht sichtbarem Licht, also im infraroten oder ultravioletten Be-reich. Wir entwickeln immer neue Einsatzmög-lichkeiten entlang der großen digitalen Trends von heute, machen Licht intelligent und gehen weit über Beleuchtung hinaus. Somit erleichtern wir Mobilität, erhöhen Sicherheit, schaffen Verbin-dung und stärken Wohlbefinden und Gesundheit. Wir können das Leben der Menschen in fast allen Bereichen verbessern.

Das behaupten viele von sich. War­um sollte das ausgerechnet OSRAM können?

Wir stellen seit über 100 Jahren unter Beweis, dass wir die treibende Kraft gesellschaftlicher Veränderungen sind. 1902 komponierte Paul Lincke das Lied „Glühwürmchen“, eine Ode an die Glühlampe, die in Berlin jedes Kind mitsingen konnte. Warum? Weil die Lampen ein neues Lebensgefühl zum Ausdruck brachten. Elektrische Beleuchtung machte Städte damals sicherer, sie gab den Menschen neue Bildungschancen, weil sie abends noch lesen konnten, sie steigerte die Produktivität in Fabriken – kurzum: Sie versprach mehr Lebensqualität für alle. Und genau dieses Versprechen lösen wir weiter ein. Heute ermög­lichen wir Handyentsperrungen mit Iris­Erkennung, digitale Navigations­ und Lokalisierungslösungen, die Kunden des Einzelhandels maßgeschneiderte Angebote auf ihr Handy senden.

Sind Sie dann überhaupt noch in der Lichtbranche tätig?

Wie gesagt können wir mit Licht heute schon weit mehr als nur Beleuchtung. Wir wachsen immer stärker zusammen mit anderen Industrien, wie zum Beispiel der Automobil­ oder der Soft-warebranche. Die Lichtbranche in ihrer früheren Prägung gibt es heute eigentlich nicht mehr. Das ist aber kein Grund zur Sorge, denn aus unserer Innovationskraft entstehen faszinierende neue Chancen.

Ist das nicht ein bisschen zu viel der „kreativen Zerstörung“?

Das Erfolgsgeheimnis der Digitalisierung ist die Entschlossenheit und die Radikalität der Unternehmen, mit denen sie technologischen Fortschritt in neue Geschäftsmodelle überset-zen und zum wirtschaftlichen Erfolg führen. Mit dieser Entschlossenheit haben wir uns 2016 von unserem traditionellen Geschäft getrennt

– immerhin eine Unternehmung mit zwei Milliar-den Euro Umsatz. Mit dieser Entschlossenheit werden wir auch als Hightech­Unternehmen in neue Dimensionen vorstoßen. Aber, und das ist mir wichtig, wir haben uns damit keineswegs unserer Traditionen und Stärken entledigt. Nur wenige haben unser Wissen über Licht und deren Möglichkeiten. Und das gepaart mit unserer Innovationsstärke und unserem Innovationswillen ist eine starke Kombination.

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Können Sie uns sagen, wofür OSRAM mittelfristig, also in fünf Jahren, steht?

In den kommenden Jahren werden wir uns weiter vom Komponenten­ zum Lösungs­ und Service­ anbieter entwickeln. Die Basis dafür sind unsere LED. Damit positionieren wir uns als Anbieter von Sicherheits­ und Vernetzungslösungen im Automobil. Trends von Fahrassistenzsystemen bis hin zum Autonomen Fahren sorgen dafür, dass neben Beleuchtung auch Sensorik schon heute eine wichtige Rolle für OSRAM spielt. Wir werden in der digitalen Fabrik von morgen mittels Licht Informationen übertragen. Wir werden auch mit Software­Plattformen künftig eine bessere Nutzung von Räumen ermöglichen. Und das sind nur ein paar Beispiele, aber sie zeigen sehr gut, wohin die Reise geht.

Wie müssen wir uns dann die Produkte vorstellen?

Stellen Sie sich einfach unsere Produkte von heute vor, ergänzt um Intelligenz. Also eine Leuchte, die ergänzt ist um eine kleine Box, die als Informationsknotenpunkt für Gebäude­management fungiert. Stellen Sie sich einen Autoscheinwerfer vor, in den Infrarot­Dioden integriert sind, die das Auge des Autos sind und mit der Automobilsteuerung kommunizieren. Stellen Sie sich noch kleinere LED vor, auf die noch mehr Intelligenz gepackt ist.

Sie sagen, OSRAM sei auf dem Weg zu Hightech – was muss sich noch ändern?

Wir haben in den vergangenen Jahren schon viel erreicht: Wir haben Prozesse vereinfacht, sind deutlich schneller und näher an den Kunden und am Markt. Wir müssen aber noch viel mehr den Willen und den Mut zur Veränderung haben. Ich hatte ja eben auf die Entschlossenheit er-folgreicher Unternehmungen der Digitalisierung hingewiesen. Dafür werden wir noch mehr Kom-plexität abbauen, um noch schneller zu werden.

Umgekehrt gefragt: Was muss bleiben? Was darf sich auf keinen Fall ändern?

Wir sollten uns gleichzeitig auf unsere Stärken besinnen und das, was uns widerstands­ und anpassungsfähig gemacht hat. Zukunft ist und bleibt Herkunft. Und diese Herkunft ist eine Kultur, deren Antrieb Leidenschaft ist. Leidenschaft für Verantwortung, für Innovation, aber auch für Leistung.

Wie setzt der Vorstand das um?

Für uns liegt ganz klar der Fokus auf Stärkung, nicht auf Kontrolle von Mitarbeitern. Das be-deutet: Wir wollen bewusst mutige Schritte und fördern eine Wagniskultur, die Scheitern und Lernen ermöglicht. Dass dies nur auf der Basis von Offenheit und Respekt möglich ist, nun ja, das versteht sich wohl von selbst.

Gut, das ist die Kultur. Was macht Sie so sicher, dass Sie die richtige Strate­gie haben?

Die Strategie stimmt. Das bestätigen uns Kapital markt und unsere Geschäftsentwick-lung. Wir haben 2015 mit unserer Innovations­ und Wachstum sinitiative „Diamond“ genau den richtigen Weg eingeschlagen, mit dem wir unsere Stärken stärken und Schwächen strukturiert und entschlossen angehen.

Dr. Olaf BerlienSeit 2015 leitet der promo-vierte Betriebswirt als CEO die OSRAM Licht AG.

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V i d e o s u n d w e i t e r e Z u s a t z i n h a l t e f i n d e n S i e h i e r :

www. osram-group.de/

innovation

Datum der Veröffentlichung30. November 2017

HerausgeberOSRAM Licht AGvertreten durch Dr. Olaf Berlien, Ingo Bank und Dr. Stefan Kampmann

HauptverwaltungMarcel­Breuer­Straße 680807 MünchenTel. +49 89 6213­0Fax +49 89 6213­2020E­Mail [email protected] www.osram­group.de www.osram­group.com

Vorsitzender des AufsichtsratsPeter Bauer

Vorsitzender des VorstandsDr. Olaf Berlien

Investor RelationsOSRAM Licht AGAndreas Spitzauer

KontaktON Magazin: Ralf Tschochner

Investor Relations:Melanie KellererMarcel­Breuer­Straße 680807 MünchenTel. +49 89 6213­4875Fax +49 89 6213­3629E­Mail [email protected] www.osram­group.de/investors

Konzeption und GestaltungStrichpunkt GmbH, Stuttgart/Berlin

FotografieUrban Zintel: Titelmotiv, S. 22 – S. 25 Keng Hong Tang (imagefarm): S. 6 – S. 9Philippe Roy (fotogloria), Verbatim, Ralph Larmann, Jörg Koopmann, Governatorato dello Stato della Città del Vaticano: S. 10 – S. 11Getty Images: S. 12Oliver Soulas: S. 14 – S. 17Tape Film: S. 15Stefen Chow: S. 20, S. 33 – S. 35, S. 40 – S. 42CoolFarm: S. 24Agrilution: S. 25Bosch Software Innovations: S. 30 – S. 32Matthias Ziegler: S. 36 – S. 39

IllustrationSusann Stefanizen: S. 4 – S. 5Benedikt Rugar: S. 13Adobe Stock: S. 17Asensetek/Lighting Passport: S. 25Foreal: S. 29

LithografieSchlossberg­Medien, Ditzingen

DruckMeinders & Elstermann GmbH & Co. KG, Belm

Klimaneutral gedruckt auf Munken Kristall brillant weiß. Das Papier besteht zu 100 Prozent aus recycelten Fasern, ist nach FSC®Kriterien zertifiziert und ausgezeichnet mit dem EU Ecolabel.

Der Geschäftsbericht und das Magazin liegen auch in englischer Sprache vor. Außerdem sind beide unter den Internet­adressen www.osram­group.de und www.osram­group.com in deutscher und englischer Sprache erhältlich. Im Zweifels-fall ist die deutsche Version maßgeblich.

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Page 44: Magazin 2017 - OSRAM Group

OSRAM Licht AG

HauptverwaltungMarcel­Breuer­Straße 6

80807 MünchenTel +49 89 6213­0

Fax +49 89 6213­2020