Magazin Baddesign Kolumne by Torsten Müller Bad & Raumdesigner Köln Bonn Bad Honnef

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S olcherlei Gespräche hören viele von uns immer häufiger. Denn bei der Badezimmereinrichtung scheiden sich die Geister. Was für den einen das minimalistische puristische Hightech-Design mit einem raffinierten, über iPhone steuerbaren Lichtdesign ist, ist für den anderen das mediterrane, wohlig warme Wohlfühlbad mit maß- angefertigter Edelsteinwanne und Marmorino an den Wänden. Die Frage ist immer: Was suchen Sie? Und wie geht man damit um? In der Gegend, aus der ich stamme sagt man: "Jeder Jeck is anders." Und genauso ist natürlich auch jedes Bad entsprechend der Persönlichkeit des Bauherrn angepasst. Ihre eigenen Wünsche und Sehnsüchte sollen sich in Optik, Material, Haptik bis hin zum Geruch wiederfinden. Und dabei ist auch ein kleiner Geldbeutel kein Hinder- nis, denn Design hat in erster Linie was mit dem Gefühl des Herzens zu tun. Erst dann kommt das Wissen um ästhetische Harmonie. Dafür wiederum ist die Natur der beste Ratgeber: Die Beachtung des Gol- denen Schnitts, die Symmetrieführung der Linie, bis hin zur Beschrän- kung der Farben nehmen die tragende Rolle ein. Um es nicht langweilig wirken zu lassen, wird das Bad mit Accessoires aufge- peppt, denn diese können den Jahreszeiten und auch Ihrem Lifestyle und Ihren Emotionen entsprechend angepasst werden. Denn gerade im Badezimmer sollen positive Gedanken eindeutig hervorgerufen werden. Gestaltung spielt selbstverständlich auch auf der alle zwei Jahre stattfindenden Messe Cersaie in Bologna eine Rolle. Das ge- wisse Gefühl für den Raum stimmt hier fast immer: Leider ist die Tech- nik bei manch namhaften italienischen Herstellern zweitrangig. So sind die Badezimmermöbel und Co. zwar eine Augenweide, aber in der Funktion und Technik nicht immer der dienlichste Ratgeber. Wer auch als Privatperson einmal die Höhepunkte des pri- vaten Spa- und Baddesign erle- ben will, der wird 2014 auf der Messe Salone del Bagno fündig. Dort wird ein Schaulaufen der Sonderklasse dargebo- ten und das Who’s Who der Showbranche anwesend sein. Ob eine Kristallbadewanne für über eine Million Euro oder die neuesten Dampfduschen – auf der Messe in Mailand wird alles gezeigt. Dort werden ganze Untergrundwelten für Präsentation gebaut und tan- zende Hippies warten vor dem Eingang mit Champagner und Edel- pasta auf. In der Badbrache ist In, wer dabei ist. Natürlich gibt es auch in Deutschland eine Messe für die Sanitärbranche: 2013 fand in Frankfurt die ISH mit über 180.000 Besu- chern statt. Dort fehlt mir persönlich allerdings die Emotion. Deshalb sage ich: „Liebe Hersteller, die Nasszelle ist Vergangenheit. Es ist wun- derschön, dass Technik und Funktion bei uns stimmen, nur ist das nicht der Weisheit einziger Schluss.“ Doch selbst das Thema Steue- rung ist bisher noch so eine Sache. Mir – der Technologie im Bade- zimmer durchaus schätzt – passiert es leider immer noch, dass ich das eine oder andere Mal, statt das Licht einzuschalten, die Rolllä- den herunterfahre. Ein vernunftgemäßes durchdachtes Bedienen mit einfachen übersichtlichen Tasten sollte doch oberstes Ziel sein. Warum wohl gibt es immer noch Handyhersteller, die keine Betriebs- anleitung beifügen? Zuletzt fragen Sie sich sicher: Wer ist der Müller, dass er all so was sagen darf? Liebe Kunden, ich bin derjenige, dessen Forderun- gen nach einer eigenen Ausbildungsform zum Baddesigner oder Badarchitekten bis heute auf taube Ohren in der Badbranche sto- ßen. Ich bin derjenige, der sagt, dass es Ihnen reichen muss, dass Ihr Fachmann weiß, wie es um die Installation in Ihrem Badezimmer steht. Und ich bin der, der glaubt, dass dadurch wahre „Augenweiden für die Sinne“ entstehen. Lach. Nun ich freue mich auf das Fest „für die Sinne“ und bin gespannt, was der Weihnachtsmann alles so Neues mitbringt. Wird es die bedruckte Glasrückwand-Dusche mit einem ästhetischen Bild sein, die noch dazu mit RGB-LED-Farben und Erlebnisbrause Emotionen verändert? Oder die Carbonbadewanne, bei der zugegebenermaßen das Lenkrad leider fehlt? Ein frohes Fest mit allen Sinnen wünsche ich Ihnen! Bei Sonderwünschen können Sie aber auch gerne „Kling, Glöckchen klingelingeling“ an meiner Firmentür spielen. « KOLUMNE » TORSTEN MÜLLER LICHTBLICKE IM MENSCHLICHEN DASEIN WELCHES LIFESTYLE-GEFÜHL ERLEBEN SIE IN IHRER BADARCHITEKTUR? ODER HERRSCHT BEI IHNEN SCHLACHTHAUS-ATMOSPHÄRE? TORSTEN MÜLLER IST BAD- UND RAUMDESIGNER. SEIN ATELIER IN BAD HONNEF IST WEIT ÜBER DIE RE- GIONALEN GRENZEN HINAUS ALS EINE DER ERSTEN ADRESSEN FÜR EXKLUSIVE BADKONZEPTE NACH MASS BEKANNT. MÜLLER GILT ALS KENNER DER SZENE UND HÄLT U. A. FACHVORTRÄGE ÜBER DESIGN UND SPA. IN BAD/DESIGN BRINGT ER SEINE VISIONÄREN ANSÄTZE UND IDEEN IN EINER REGELMÄSSIGEN KOLUMNE AUFS PAPIER. 114 BAD/DESIGN

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LICHTBLICKE IM MENSCHLICHEN DASEIN WELCHES LIFESTYLE-GEFÜHL ERLEBEN SIE IN IHRER BADARCHITEKTUR? ODER HERRSCHT BEI IHNEN SCHLACHTHAUS-ATMOSPHÄRE?

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Solcherlei Gespräche hören viele von uns immer häufiger. Denn

bei der Badezimmereinrichtung scheiden sich die Geister. Was

für den einen das minimalistische puristische Hightech-Design

mit einem raffinierten, über iPhone steuerbaren Lichtdesign ist, ist für

den anderen das mediterrane, wohlig warme Wohlfühlbad mit maß-

angefertigter Edelsteinwanne und Marmorino an den Wänden. Die

Frage ist immer: Was suchen Sie? Und wie geht man damit um?

In der Gegend, aus der ich stamme sagt man: "Jeder Jeck is

anders." Und genauso ist natürlich auch jedes Bad entsprechend der

Persönlichkeit des Bauherrn angepasst. Ihre eigenen Wünsche und

Sehnsüchte sollen sich in Optik, Material, Haptik bis hin zum Geruch

wiederfinden. Und dabei ist auch ein kleiner Geldbeutel kein Hinder-

nis, denn Design hat in erster Linie was mit dem Gefühl des Herzens

zu tun. Erst dann kommt das Wissen um ästhetische Harmonie. Dafür

wiederum ist die Natur der beste Ratgeber: Die Beachtung des Gol-

denen Schnitts, die Symmetrieführung der Linie, bis hin zur Beschrän-

kung der Farben nehmen die tragende Rolle ein. Um es nicht

langweilig wirken zu lassen, wird das Bad mit Accessoires aufge-

peppt, denn diese können den Jahreszeiten und auch Ihrem Lifestyle

und Ihren Emotionen entsprechend angepasst werden. Denn gerade

im Badezimmer sollen positive Gedanken eindeutig hervorgerufen

werden.

Gestaltung spielt selbstverständlich auch auf der alle zwei

Jahre stattfindenden Messe Cersaie in Bologna eine Rolle. Das ge-

wisse Gefühl für den Raum stimmt hier fast immer: Leider ist die Tech-

nik bei manch namhaften italienischen Herstellern zweitrangig. So

sind die Badezimmermöbel und Co. zwar eine Augenweide, aber in

der Funktion und Technik nicht immer

der dienlichste Ratgeber.

Wer auch als Privatperson

einmal die Höhepunkte des pri-

vaten Spa- und Baddesign erle-

ben will, der wird 2014 auf der

Messe Salone del Bagno fündig.

Dort wird ein Schaulaufen

der Sonderklasse dargebo-

ten und das Who’s Who der Showbranche anwesend sein. Ob eine

Kristallbadewanne für über eine Million Euro oder die neuesten

Dampfduschen – auf der Messe in Mailand wird alles gezeigt. Dort

werden ganze Untergrundwelten für Präsentation gebaut und tan-

zende Hippies warten vor dem Eingang mit Champagner und Edel-

pasta auf. In der Badbrache ist In, wer dabei ist.

Natürlich gibt es auch in Deutschland eine Messe für die

Sanitärbranche: 2013 fand in Frankfurt die ISH mit über 180.000 Besu-

chern statt. Dort fehlt mir persönlich allerdings die Emotion. Deshalb

sage ich: „Liebe Hersteller, die Nasszelle ist Vergangenheit. Es ist wun-

derschön, dass Technik und Funktion bei uns stimmen, nur ist das

nicht der Weisheit einziger Schluss.“ Doch selbst das Thema Steue-

rung ist bisher noch so eine Sache. Mir – der Technologie im Bade-

zimmer durchaus schätzt – passiert es leider immer noch, dass ich

das eine oder andere Mal, statt das Licht einzuschalten, die Rolllä-

den herunterfahre. Ein vernunftgemäßes durchdachtes Bedienen mit

einfachen übersichtlichen Tasten sollte doch oberstes Ziel sein.

Warum wohl gibt es immer noch Handyhersteller, die keine Betriebs-

anleitung beifügen?

Zuletzt fragen Sie sich sicher: Wer ist der Müller, dass er all so

was sagen darf? Liebe Kunden, ich bin derjenige, dessen Forderun-

gen nach einer eigenen Ausbildungsform zum Baddesigner oder

Badarchitekten bis heute auf taube Ohren in der Badbranche sto-

ßen. Ich bin derjenige, der sagt, dass es Ihnen reichen muss, dass Ihr

Fachmann weiß, wie es um die Installation in Ihrem Badezimmer

steht. Und ich bin der, der glaubt, dass dadurch wahre „Augenweiden

für die Sinne“ entstehen. Lach.

Nun ich freue mich auf das Fest „für die Sinne“ und bin

gespannt, was der Weihnachtsmann alles so Neues mitbringt. Wird

es die bedruckte Glasrückwand-Dusche mit einem ästhetischen

Bild sein, die noch dazu mit RGB-LED-Farben und Erlebnisbrause

Emotionen verändert? Oder die Carbonbadewanne, bei der

zugegebenermaßen das Lenkrad leider fehlt? Ein frohes Fest mit

allen Sinnen wünsche ich Ihnen! Bei Sonderwünschen können Sie

aber auch gerne „Kling, Glöckchen klingelingeling“ an meiner

Firmentür spielen.

« KOLUMNE » TORSTEN MÜLLER

LICHTBLICKE IM MENSCHLICHEN DASEINWELCHES LIFESTYLE-GEFÜHL ERLEBEN SIE IN IHRER BADARCHITEKTUR? ODER HERRSCHT

BEI IHNEN SCHLACHTHAUS-ATMOSPHÄRE?

TORSTEN MÜLLER IST BAD- UND RAUMDESIGNER. SEIN ATELIER IN BAD HONNEF IST WEIT ÜBER DIE RE-GIONALEN GRENZEN HINAUS ALS EINE DER ERSTEN ADRESSEN FÜR EXKLUSIVE BADKONZEPTE NACHMASS BEKANNT. MÜLLER GILT ALS KENNER DER SZENE UND HÄLT U. A. FACHVORTRÄGE ÜBER DESIGNUND SPA. IN BAD/DESIGN BRINGT ER SEINE VISIONÄREN ANSÄTZE UND IDEEN IN EINER REGELMÄSSIGENKOLUMNE AUFS PAPIER.

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