Magazin der DGUV Akademie Dresden • … · der Zukunft 6 VERANSTALTUNGEN ... sen am Arbeitsplatz,...

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Magazin der DGUV Akademie Dresden www.dguv.de/akademie-dresden Ausgabe 3 2016 Akademie Journal Dresden Aktuelles Auf dem Weg zum barrierefreien Campus Qualifizierung Fit für die Prävention der Zukunft Veranstaltungen 11. iga.Kolloquium: Gesund und sicher länger arbeiten Landeswettstreit der Schüler-Sanis Mit Köpfchen Leben retten

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Magazin der DGUV Akademie Dresden • www.dguv.de/akademie-dresden Ausgabe 3 • 2016

AkademieJournalDresden

Aktuelles

Auf dem Weg zum barrierefreien Campus

Qualifizierung

Fit für die Prävention der Zukunft

Veranstaltungen

11. iga.Kolloquium: Gesund und sicher länger arbeiten

Landeswettstreit der Schüler-Sanis

Mit Köpfchen Leben retten

Gesundheit

Die Progressive Muskelentspan-nung (auch Muskelrelaxation, kurz PMR genannt) wurde in den 1920er Jahren von dem Arzt und Psycholo-gen Edmund Jacobson entwickelt. Bei der Arbeit mit seinen Patienten hatte er beobachtet, dass Anspan-nungen der Muskulatur häufig im Zusammenhang mit innerer Unruhe, Stress und Angstzuständen auftra-ten. Er schloss daraus, dass inne-re Anspannung unter anderem zu muskulärer Anspannung führt und diese umgekehrt durch bewusstes Entspannen der Skelettmuskeln gelöst werden könne.

Die von Jacobson entwickelte Me-thode ist heute wissenschaftlich gut erforscht und ihre Wirksamkeit empirisch belegt. Beim Üben spannt man bestimmte Muskelgruppen an und entspannt sie wieder. Der Un-terschied zwischen der An- und der Entspannung wird dabei deutlich wahrgenommen. Durch die Ent-spannung der Muskulatur treten ein vertieftes körperliches Ruhe- gefühl und eine mentale, seelische Entspannung ein.

Progressive MuskelentspannungEntspannungsübungen können einen Ruhepol im Arbeitsalltag schaffen. Die progressive Muskelentspan-nung ist ein bewährtes und hilfreiches Verfahren.

Weitere Informationen

Praxisfeld „Arbeiten und Pause“www.dguv.de/iag, Webcode d145947

THEMEN

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GESUNDHEIT

Progressive Muskelentspannung

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AKTUELLES

Umsetzung der UN-BRK: Auf dem Weg zum barrierefreien Campus

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QUALIFIZIERUNG

Neuer Studiengang der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg: Präventionsberatung und be-triebliche Beschäftigungssicherung

Seminare für Helfende und Präventions-fachleute

5 IAG-Seminare 2017: Fit für die Prävention der Zukunft

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VERANSTALTUNGEN

Lernen 4.0 – Neue Formate in Training und Weiterbildung

Landeswettstreit der Schüler-Sanis: Mit Köpfchen Leben retten

7 11. iga.Kolloquium: Gesund und sicher länger arbeiten – Facettenreich und farbenfroh

8

BERATUNG

Werkstattgespräch zur Gefährdungsbeur-teilung psychischer Belastung: Der Prozess ist entscheidend für den Erfolg

Neues Beratungsthema für UV-Träger: Evaluation von Messeauftritten

9 Verkehrssicherheit: Ein Monster auf verschneiter Straße

Evaluation eines Sicherheitswettbewerbes: Sicherheit von Anfang an

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AKADEMIEHOTEL

I Green: Das neue Konzept im Akade-mierestaurant

Vier Fragen an Küchenchef Marcus Butter

11 KULTUR & FREIZEIT

Ausstellung im Akademiehotel: Die Produktion von Seh(n)sucht

12 Kultur erleben

Körperliche und mentale WirkungenNeben der Abnahme der Spannung der Muskulatur kommt es zu einer Erweiterung der Blutgefäße. Die Durchblutung verbessert sich, der Blutdruck sinkt. Der Atem wird ru-higer und tiefer, das Atemvolumen erhöht sich und über das EEG kann ei-ne Veränderung der hirnelektrischen Aktivität nachgewiesen werden.

Als psychologische Kennzeichen der Entspannungsreaktion stellen sich bei regelmäßigem Praktizieren mehr emotionale Gelassenheit und mentale Frische ein. Geistiges und körperliches Ausgeruhtsein nach dem Üben, ein Gefühl des Wohl-befindens, der inneren Ruhe und Lockerheit und die Erhöhung der Wahrnehmungsschwellen von Au-ßenreizen und Geräuschen, was wiederum zu einer stärkeren Kon-zentrationsfähigkeit führt, sind wei-tere belohnende Effekte des Übens.

Diese Effekte treten übrigens nicht nur bei der PMR ein, sondern bei allen systematischen Entspan-nungsverfahren, wie Autogenem Training, Qi Gong, Tai Chi, Medita-tion, Yoga, Feldenkrais, Atement-spannung und Achtsamkeitstrai-nings. Wichtig ist, eine Methode zu finden, die zu einem passt, diese gut und am besten unter Anleitung zu erlernen und sie dann auch re-gelmäßig zu praktizieren.

Anja Mücklich, BGM-Koordinatorin der DGUV

Foto: Fotolia.com/Pete Saloutos

2 • AkademieJournal 3 | 2016

Inhalt

Umsetzung der UN-BRK

Auf dem Weg zum barrierefreien CampusMit ihrem Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) hat sich die gesetzliche Unfallversicherung den Themen Inklusion und Barrierefreiheit ganz besonders ver-pflichtet. Auch die DGUV Akademie arbeitet daran, noch barrierefreier zu werden.

Weitere Informationen

zum Aktionsplan der gesetzlichen Unfallversicherungwww.dguv.de, Webcode d133311

ausgeliehen werden kann. Lan-ge Wegstrecken auf dem Campus sind so für Menschen mit Bewe-gungseinschränkungen leichter zu absolvieren.

Auch der Zugang zum Akademie-hotel wurde verbessert. Neben der Drehtür gibt es eine weitere Tür, die selbstständig von außen bedient werden kann und sich automatisch öffnet. In diesem Bereich wurde das Pflaster um-gestaltet, damit Menschen mit Bewegungseinschränkungen den Weg leichter bewältigen können.

Auch einfache Maßnahmen helfenUmgesetzt wurden aber auch Maßnahmen, die auf den ersten Blick unspektakulär erscheinen, Menschen mit Einschränkun-gen den Alltag aber sehr erleich-tern. Beispiele dafür sind tiefer

angebrachte Garderobenhaken oder die Ausstattung von Seminarräumen mit Si-gnalgebern, die dem Zweisinneprinzip (optisch und akustisch) entsprechen.

Nicht zu vergessen der barrierefreie Um-bau von insgesamt sechs Aufzügen. Diese verfügen jetzt über kontraststrei-che Bedienelemente für Menschen mit beeinträchtigtem Sehvermögen, Spiegel für Rollstuhlfahrer, Sprachansagen und Sitzmöglichkeiten. Außerdem wurden die Geländer an die DIN 18040-1 angepasst, indem sie jetzt umlaufend sind.

Kürzlich umgebaut wurde der Tresen an der Hotelrezeption. Dieser wurde an einer Stelle abgesenkt und ist nun für Rollstuhl-fahrer unterfahrbar. Im Saunabereich steht der barrierefreie Umbau der Um-kleiden und WCs kurz vor dem Abschluss.

Weitere Projekte sind geplantViele weitere Projekte sind noch geplant, um das Gelände der DGUV Akademie weitgehend barrierefrei zu gestalten.

Barrierefreiheit im Sinne der UN-BRK bedeutet zum Beispiel auch, wesentliche Informationen in "Leichter Sprache" zur Verfügung zu stellen und eine leichte Ori-entierung zu ermöglichen. Deshalb wird derzeit an einem übersichtlichen und eindeutigen Leitsystem auf dem Campus gearbeitet. Formbriefe wie zum Beispiel Einladungen werden auf Ihre Verständ-lichkeit geprüft und bei Bedarf angepasst.

All dies sind Maßnahmen, die übrigens nicht nur Menschen mit Behinderung zu-gute kommen werden. Wer einmal nach einem Unfall oder einer OP in seiner Be-wegung eingeschränkt war, weiß, wie sehr man sich in solch einer Situation über Rampen und sich automatisch öff-nende Türen freut. Auch ein übersichtli-ches Leitsystem und verständliche Briefe sind für jeden Menschen gut. Inklusion nützt also allen.

Thomas Wenzel Vertreter der Menschen mit Behinderung

am Standort Dresden

Mandy Pauli und Trang Ta Thu vom Akademiehotel testen den umgebauten Tresen an der Hotelrezeption.

Seit dem 26. März 2009 ist die UN-Kon-vention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-BRK) in Deutsch-land geltendes Recht. Die Konvention soll sicherstellen, dass Menschen mit Behin-derung dieselben Menschenrechte wie alle besitzen und ein uneingeschränktes Recht auf Teilhabe an allen Lebenssitua-tionen haben.

Weniger Barrieren, mehr Bewegungs-freiheitUm dies möglich zu machen, wurden auf dem Campus der DGUV Akademie in den letzten Jahren viele verschiedene Projek-te realisiert. Ziel war es, Menschen mit Bewegungseinschränkungen oder beein-trächtigtem Sehvermögen den Zugang zu den Häusern und zum Campus zu erleich-tern. So wurde zum Beispiel am Haus 4 die Tür zum Parkplatz zu einer Automa-tiktür umgerüstet. Zwischentüren im Erd-geschoss von Haus 4 wurden ausgebaut. Außerdem wurde ein Elektromobil für Menschen mit eingeschränkter Bewe-gungsfreiheit angeschafft, das im Hotel

3AkademieJournal 3 | 2016 •

Aktuelles

Das Elektromobil für Menschen mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit kann im Akademiehotel ausgeliehen werden. Fotos: IAG/Stephan Floß

Menschen zu helfen, die neu in einem Land ankommen, zeugt von Hilfsbereit-schaft, Nächstenliebe und Engagement. Helfen kann aber auch anstrengend wer-den, wenn Helfende rund um die Uhr im Einsatz sind und mit den eigenen Res-sourcen nicht gut haushalten. Häufig kommen auch kulturelle Unterschiede mit ins Spiel. Stehen Helfende und Geflüch-

Flüchtlinge – Migration – Trauma

Seminare für Helfende und Präventionsfachleute

In Kooperation mit der Verwaltungs- berufsgenossenschaft (VBG) und dem Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversiche-rung (IAG) bietet die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ab Januar 2017 einen neuen Studiengang an. Das weiterbildende Stu-dium „Präventionsberatung und betriebli-che Beschäftigungssicherung“ qualifiziert in zehn Monaten dazu, Konzepte für die Gestaltung sicherer und gesundheitsge-rechter Arbeitsplätze zu entwickeln und in der betrieblichen Praxis umzusetzen.

Das Studium ist berufsbegleitend und richtet sich ebenso an Beschäftigte aus Personalabteilungen oder im betrieb-lichen Gesundheitsmanagement wie auch an qualifizierte Berufstätige im Sozial- und Gesundheitswesen oder frei-berufliche Berater und Beschäftigte von Unternehmensberatungen. Neben den

Neuer Studiengang der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

Präventionsberatung und betriebliche Beschäftigungssicherung

Kontakt und Beratung

Vincenzo Cusumano +49 2241 865-172 [email protected]

Weitere Informationenwww.h-brs.de/de/sv/ praeventionsberatung

Weitere Informationen

Herausforderung Migration 20.09 – 22.09.2017Migration und Arbeitsschutz für Sicherheitsfachkräfte13.11. – 15.11.2017Hilfe für die Helfer: Flüchtlinge unterstützen und dabei gesund bleibenauf Anfragewww.dguv.de/iag-seminare

fachlichen Inhalten spielen Methoden-kompetenz zur gesundheitsorientierten Personal- und Organisationsentwicklung und nicht zuletzt die Kommunikation in der Prävention eine wichtige Rolle.

Während des Studiums absolvieren die Teilnehmer zusätzlich zum Fernlernen fünf einwöchige Präsenzphasen. Zwei Präsenzwochen finden bei den Koopera-

tete unter Stress, können interkulturelle Unterschiede leichter als sonst zu Miss-verständnissen führen. Wie sollte man mit diesen Situationen umgehen? Das In-stitut für Arbeit und Gesundheit (IAG) hat Seminare entwickelt, in denen Helfende lernen, bei dieser herausfordernden Ar-beit selbst gesund zu bleiben.

Themen sind dabei neben der Frage, wie Helfende ihre „Akkus“ nach der Arbeit wieder aufladen können, auch interkultu-relle Unterschiede und Hintergründe zur Migration. Wer kommt nach Deutschland? Weshalb sind viele Geflüchtete traumati-siert? Und was ist im Umgang zu beach-ten? Hintergrundinformationen zu inter-kulturellen Unterschieden dienen dazu, das Verhalten von Flüchtlingen besser einordnen zu können und zu mehr Hand-lungssicherheit zu gelangen.

Darüber hinaus bietet das IAG zum The-ma Migration und Arbeitsschutz auch Seminare für Fachkräfte für Arbeits-

Foto: DGUV/Dominik Buschardt

tionspartnern – der VBG in Duisburg und dem IAG in Dresden – statt. Drei weitere Präsenzphasen erfolgen am Campus Hen-nef und am Campus Sankt Augustin der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Das weiterbildende Studium beginnt am 16. Januar 2017. Interessierte können sich noch zum bis 31. Oktober 2016 für einen der 30 Studienplätze bewerben.

Quelle: HBRS

sicherheit und Aufsichtspersonen an. In diesen Seminaren wird auf Besonderhei-ten und Handlungshilfen im Umgang mit Beschäftigten mit Migrationshintergrund eingegangen und es werden Ansätze für die betriebliche Prävention vorgestellt. Piktogramme oder vereinfachte Betriebs-anweisungen können beispielsweise dazu beitragen, dass Beschäftigte mit geringen Deutschkenntnissen besser vor Arbeits- unfällen geschützt sind.

Katrin Boege

Foto: Kzenon-Fotolia.com

4 • AkademieJournal 3 | 2016

Qualifizierung

arbeiten wir dabei eng mit dem Bereich Lernen und elektronische Medien unse-rer Abteilung Forschung und Beratung zusammen.

Der Bereich hat zum Beispiel das neue Praxisfeld „Lernen mit elektronischen Medien“ entwickelt, das wir als „Werk-statt“ zur Erstellung von elektronischen Trainingsangeboten einsetzen werden.

Wie nehmen Sie die Trainerinnen und Trainer auf diesem Weg mit?

Wir möchten, dass unsere Trainerinnen und Trainer nicht nur fachlich, sondern auch methodisch und didaktisch immer auf dem neuesten Stand sind. Deshalb organisieren wir jedes Jahr die IAG-Trai-nertage – ein Forum, auf dem sie sich fachlich weiterbilden und austauschen können. Die Grundidee ist, einen The-menschwerpunkt mit verschiedenen Workshops zu kombinieren. So bleiben die Trainer über aktuelle Entwicklungen informiert und können ihr Wissen zu ein-zelnen Themen vertiefen.

Das Train-the-Trainer-Programm bietet weitere Seminare zum Aufbau und zur Vertiefung von Trainerkompetenzen. Be-sonders erwähnen möchte ich hier das neue Seminar „Technology Enhanced Learning“, bei dem die Teilnehmenden nicht nur theoretisches Wissen erwerben, sondern viele Werkzeuge und Lernformen auch selbst ausprobieren können.

Das Gespräch führte Sabine Strickrodt.

Herr Dr. Kohstall, das IAG hat in diesem Jahr seinen 17. Seminar- katalog vorgelegt. Was hat sich seit 2001 geändert?

In erster Linie die Art und Weise, wie Kompetenzen erworben werden. Als wir 2001 mit unseren Angeboten starteten, war das Lehren und Lernen noch we-sentlich formeller. Heute verstehen wir uns zunehmend als Lernbegleiter, die Lernende beim selbstgesteuerten Erwerb von Kompetenzen unterstützen. Lernen in Präsenz- und Online-Seminaren ist im-mer häufiger mit informellen Lernprozes-sen am Arbeitsplatz, in der Freizeit oder in sozialen Medien verknüpft.

Hinzu kommen gesellschaftliche Verän-derungen durch Globalisierung und Di-gitalisierung. Die Halbwertszeit unserer Kompetenzen ist kürzer geworden, und die Gesellschaft insgesamt vielfältiger und internationaler. Für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz bringt das ganz neue Herausforderungen.

Wie schlägt sich das im Seminar- programm nieder?

Internationale Aspekte der Präventions-arbeit sind stärker in den Fokus unseres

IAG-Seminare 2017

Fit für die Prävention der ZukunftDer Seminarkatalog des Institutes für Arbeit und Gesundheit (IAG) bietet 2017 über 100 verschie-dene Seminare und Trainings. Das AJ sprach mit Dr. Thomas Kohstall über Schwerpunkte und Neuheiten.

Information und Anmeldung

www.dguv.de/iag-seminare

neuen Programms gelangt. Ein Beispiel dafür ist das Seminar „Corporate Social Responsibility“, bei dem es um die gesell-schaftliche Verantwortung geht, die Un-ternehmen und Organisationen in einer globalisierten Welt übernehmen müssen. Mittlerweile hat sich das ja auch im eu-ropäischen Recht niedergeschlagen. Für Aufsichtspersonen oder Fachkräfte für Arbeitssicherheit entstehen dadurch neue Fragen bei der Beratung. Das Seminar be-reitet sie auf diese Anforderungen vor.

Neu im Angebot sind auch die Semina-re „Arbeitsschutz in anderen Ländern: Standards für eine globalisierte Welt“ und „Herausforderung Migration“.

Wie sieht es mit digitalen Lehr- und Lernformaten aus?

Wir beobachten diese Entwicklung sehr intensiv und gehen davon aus, dass Blen-ded-Learning-Angebote in naher Zukunft eine größere Rolle in unserem Seminaran-gebot spielen werden. Bereits heute nut-zen wir eine Lernplattform, um bestimmte Wissenssequenzen zeit- und ortsunabhän-gig zu vermitteln, z.B. bei der Ausbildung von Aufsichtspersonen und Fachkräften für Arbeitssicherheit (SiFa). Das werden wir zukünftig noch ausbauen. Fachlich

Dr. Thomas Kohstall

ist Leiter der Abteilung Qualifizierung und stell- vertretender Leiter des IAG.

Bildung 2017Qualifizierung der Präventions- experten Hochschulstudiengang im Arbeitsschutz Qualifizierung Fachkräfte für Arbeitssicherheit (Sifa) Qualifizierung Trainer und Dozenten Fachthemen der Prävention

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5AkademieJournal 3 | 2016 •

Qualifizierung

Welche neuen Lehr- und Lernformate un-terstützen Lernen im digitalen Zeitalter? Mit welchen Methoden begegnet man der

7. IAG-Trainertage

Lernen 4.0 – Neue Formate in Training und Weiterbildung

Weitere Informationen

www.unfallkassesachsen.de

Weitere Informationen

Die nächsten IAG-Trainertage finden am 6. und 7. Juni 2017 statt.www.dguv.de/iag, Webcode d114804

Landeswettstreit der Schüler-Sanis

Mit Köpfchen Leben rettenAufgeregt fuchtelt ein Mädchen mit den Armen. Unter einer Spielplatzschaukel liegt ein Kind auf dem Waldboden und wimmert, über der rechten Augenbraue eine blutende Platzwunde. Gleich hin-ter der Hecke sitzt ein großgewachsener Blonder mit fahlem Gesicht und röchelt. Atembeschwerden plagen ihn. Doch bei-de müssen nicht lange auf Hilfe warten. Die Gruppe junger Schülersanitäter, die an diesem Samstag durch die Dresdner Heide streift, ist schnell vor Ort. Die fünf sind ein Team und von den Verletzten wenig überrascht. Puls messen, Mut zu-sprechen, den Notarzt alarmieren. Ge-konnt streift sich ein Mädchen Hand-schuhe über, reißt ein Verbandpäckchen auf und deckt die Wunde ab. Der Ablauf stimmt, jeder Handgriff sitzt und bringt wertvolle Punkte. Denn der Unfall war nur inszeniert.

Profis schauen den jungen Helfern über die Schulter, hören jedes Wort und be-

Herausforderung, sich Wissen und Kompe-tenzen in immer kürzeren Abständen an-eignen zu müssen? Und welche neuen For-mate bringt der digitale Wandel mit sich? Dies waren Themen und Fragestellungen der 7. IAG-Trainertage, die im Juni 2016 in Dresden stattfanden. Unter dem Motto „Helden der Weiterbildung“ konnten sich die Teilnehmenden dabei in die abenteu-erreiche Welt neuer digitaler und analoger Formate begeben.

Clara von Hugo stellte in ihrer Keynote den Wandel des Axel-Springer-Konzerns von ei-nem vorwiegend auf Printmedien konzen-trierten zu einem digitalen Unternehmen vor. Eine Reise der Geschäftsführer ins Silicon Valley hat hier den Wandel voran-getrieben sowie die Erkenntnis: „Wenn wir uns nicht ändern, sind wir in fünf Jahren nicht mehr am Markt.“ Auf den Trainer- tagen wurde diskutiert, ob ähnliche Her-ausforderungen auf Training und Weiter-bildung zukommen. Oder anders formu-liert: Auf welche neuen, eventuell auch

digitalen Formate müssen sich Weiterbil-dungsverantwortliche einstellen?

Neben Workshops, die den Schwerpunkt auf digitale Innovationen legten und zum Beispiel den Einsatz von E-Portfolios, iBeacons, Flipped Classrooms und mobi-len Feedbacksystemen demonstrierten, gab es auch Gelegenheit, innovative ana-loge Formate auszuprobieren. So konnten die Teilnehmenden „merk-würdige“ Me-thoden erleben und ihren eigenen Unter-weisungsrap erstellen. Ein Fazit zur Veran-staltung war: „Egal ob analog oder digital: Innovative Formate erfordern immer Mut, gewohnte und lieb gewonnene Pfade zu verlassen und Neues zu wagen.“

Katrin Boege

Foto: UK Sachsen/Andreas Lamm

Foto: IAG/Stephan Floß

obachten alles ganz genau. An dieser Station haben sich die Fünf prima ge-schlagen. Die Schiedsrichter sind be-eindruckt. Doch ob das so bleibt? Das Team aus Leipzig ist eines von 35, die am 18. Juni 2016 in der DGUV Akademie in drei Altersklassen um den Titel „Schüler-Super-Sani“ kämpften.

Von der Unfallkasse Sachsen veranstal-tet und von DRK, ASB und den Johanni-tern unterstützt, fand dieser Wettstreit bereits zum vierten Mal in Sachsen statt. Über 300 Schülersanitäter, Team-betreuer und Helfer erlebten einen an-spruchsvollen Tag mit spannenden Wettkämpfen, einem kniffligen Theo-rietest und viel Bewegung, Spiel und Spaß. Alle drei Landessieger nahmen nicht nur den Titel „Schüler-Super-Sani 2016“ mit nach Hause, sondern dürfen sich nun auch auf einen tollen Erleb-nistag freuen.

Karsten Janz, UK Sachsen

6 • AkademieJournal 3 | 2016

Veranstaltungen

Download und weitere Informationen

www.iga-info.de> Veranstaltungen > iga.Kolloquium

Farben prägen unsere Umwelt, Farben vermitteln Stimmungen. Doch erst in ihrer Vielfalt ergeben sie ein ganzes, stimmiges Bild. Genau so vielfältig ist die Zahl der Kulturen, die die Menschen in unserer Ge-sellschaft prägen. Auch in Betrieben und Institutionen.

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie das Zusammenspiel der vielfältigen Be-legschaften gelingen kann? Ist bei Ihnen schon einmal der Gedanke aufgeblitzt, ob die alternde deutsche Gesellschaft durch „frischen Wind von außen“ neue Impul-se erhalten könnte – auch und gerade mit Bezug auf mangelnde Fachkräfte? Über-wiegen bei Ihnen Bedenken angesichts der zunehmenden Vielfalt? Oder ist die kulturelle Vielfalt für Sie (bislang) noch gar kein Thema?

Wie das Miteinander unterschiedlicher Kulturen in der Arbeitswelt aussieht oder aussehen kann, welche Chancen und Herausforderungen im bunten Mix der Kulturen stecken – darauf lenkt das 11. iga.Kolloquium: Gesund und sicher länger arbeiten am 13. und 14. März 2017 in Dresden seinen Blick. Unter dem Titel „Facettenreich und farbenfroh“ wird der Fokus auf die zunehmende Vielfalt in Be-legschaften, Teams und Organisationen gelegt. Internationalität und kulturelle

11. iga.Kolloquium: Gesund und sicher länger arbeiten

Facettenreich und farbenfrohDie zunehmende Vielfalt in Belegschaften, Teams und Organisationen steht beim iga.Kolloquium 2017 im Fokus.

Vielfalt auf dem deutschen Arbeitsmarkt werden thematisiert und durch Work-shops begleitet, zum Beispiel zu inter-kultureller Qualifizierung, interkulturel-ler Öffnung, dem Führen interkultureller Teams, dem Umgang mit Vorurteilen oder auch kultursensibler Beratung.

Doch bekanntlich bleibt alle Theorie ohne praktischen Bezug grau. Daher zei-gen Praxisbeispiele für kleine, mittlere und Großunternehmen, wie das Zusam-menspiel verschiedener Kulturen in Un-ternehmen bereits gestaltet oder die Di-versität der Beschäftigten als Ressource genutzt wird. Der Humor wird dabei nicht zu kurz kommen – denn RebellComedy ist auch dabei.

So erhalten die Teilnehmenden vielfältige Eindrücke dessen, was möglich ist. Denn Kultur ist reich an Facetten. Und da man für ein gesundes und sicheres Arbeiten möglichst viele von ihnen im Blick haben sollte, finden sicher alle Anregungen für ihren Arbeitsalltag.

Susanne Birkner, iga

Grafik: iga/ Liane S. Hoder

News-Ticker

3. BGW Symposium Gewalt und Aggression am Arbeitsplatz17. bis 18. November 2016Gerade in Betreuungs- und Pflege- berufen kommt es überdurchschnitt-lich häufig zu aggressiven und ge-walttätigen Übergriffen. Mit diesem Symposium will die BGW das Bewusst-sein für die Gewaltproblematik weiter schärfen und zu einer Kultur der Offen-heit und Prävention in Einrichtungen beitragen. www.bgw-online.de > Medien und Service > Veranstaltungen

2. IAG Wissensbörse Prävention: Zwischen Paragrafendschungel, Präventionskultur und Vision Zero 21. bis 22. November 2016 Was ist neu im Vorschriften- und Regelwerk zur Verhütung von Arbeits-unfällen, Berufskrankheiten und ar-beitsbedingten Gesundheitsgefahren? Diese Frage steht im Mittelpunkt die-ser interdisziplinären Tagung im IAG. Das handlungsorientierte Veranstal-tungskonzept richtet sich an Fachkräf-te für Arbeitssicherheit, Betriebsärzte, betriebliche Führungskräfte und ande-re Multiplikatoren. www.dguv.de/iag, Webcode d1063447

16. Dresdner Forum Prävention1. bis 2. März 2017Bei dieser Veranstaltung für Entschei-dungsträger der gesetzlichen Unfall-versicherung tauschen Präventionsex-pertinnen und -experten Erfahrungen aus und diskutieren aktuelle Fragen der Prävention. Schwerpunktthema 2017 ist „Arbeiten 4.0“. www.dguv.de, Webcode d17018

Mit der Bahn günstig nach DresdenIn Kooperation mit der Deutschen Bahn bietet das IAG ein attraktives Veranstaltungs-Ticket an. Der Preis für die Hin- und Rückfahrt nach Dresden beträgt bundesweit, von jedem DB-Bahnhof, ab 99,- Euro in der 2. Klasse und 159,- Euro in der 1. Klasse. www.dguv.de/iag, Webcode d90380

7AkademieJournal 3 | 2016 •

Veranstaltungen

Vertreterinnen und Vertreter von 13 meist international agierenden deutschen Groß-unternehmen haben im Juni 2016 zum zweiten Mal an einem Werkstattgespräch zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung teilgenommen. Ziel war es, sich über Erfahrungen, aber auch Hindernis-se auszutauschen und gemeinsam Lösun-gen für die Zukunft zu finden. Organisiert wurde dieser Austausch von der BG ETEM gemeinsam mit dem IAG und der Firma Siemens.

In der Diskussion waren sich alle Teilneh-menden darüber einig, dass für den Erfolg der Gefährdungsbeurteilung vor allem der Prozess entscheidend ist und nicht die Wahl einer ganz bestimmten Erhebungs-methode. Weitere Prozessschritte wie die Maßnahmenableitung und -umsetzung dürften aber nicht vernachlässigt werden.

Eines der wichtigsten Elemente sei und bleibe die Kommunikation. Dies gelte zum einen für die Verständigung der

Werkstattgespräch zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung

Der Prozess ist entscheidend für den Erfolg

Neues Beratungsthema für UV-Träger

Evaluation von Messeauftritten

Weitere Informationen

IAG, Bereich Evaluation und BGMwww.dguv.de/iag, Webcode d6927

Beteiligten untereinander, aber auch für die kontinuierliche Information der Be-schäftigten. Klar kommuniziert werden müsse auch, was eine Gefährdungsbeur-teilung leisten kann und wo ihre Grenzen sind.

Offene Fragen gab es z.B. dazu, wie sinn-volle Kosten-Nutzen-Analysen aussehen können oder wie mit betrieblichen Ver-änderungen umgegangen werden sollte. Auch das Problem der fehlenden Grenz-werte ist noch nicht abschließend geklärt. Mögliche Ansatzpunkte könnten hier die Nutzung einer Risikomatrix sein, wie sie bereits bei anderen Gefährdungen ein-gesetzt wird, oder die Übertragung des Minimierungsgebots, das z.B. bei einigen Gefahrstoffen gilt.

Insgesamt hat der Austausch gezeigt, dass es bei der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung große Fortschritte gibt, sie aber noch nicht als Management-Thema angekommen ist. Das Ziel bleibt

also weiterhin: Sicherheit und Gesundheit müssen Teil der DNA eines jeden Unter-nehmens werden.

Hiltraut Paridon (IAG), Just Mields (BG ETEM)

zielten und wirkungsvollen Auftritt. Doch wie lässt sich ermitteln, ob dies auch ge-lingt und der Messeauftritt sich lohnt?

Um diese Frage zu beantworten, hat das IAG in einem Projekt eine systematische Literaturrecherche zu möglichen Eva-luationsmethoden von Messeauftritten durchgeführt. Das Ergebnis bietet einen Überblick über vorhandene Evaluations-methoden und erleichtert die Wahl eines Evaluationsverfahrens für den eigenen Messeauftritt. Darüber hinaus wurde über teilstandardisierte Experteninterviews er-mittelt, welche Erfolgsfaktoren, aber auch Hindernisse Messeakteure der DGUV und der Unfallversicherungsträger sehen und welchen Bedarf für Evaluation es gibt.

Entscheidende Faktoren für einen ge-lungenen Messeauftritt wurden identi-fiziert. So ist es beispielsweise wichtig, den Messeauftritt mit konkreten Zielen zu planen, um dann darauf abgestimmt

Themen und Ausstattung sowie Elemente zur Aufmerksamkeitssteigerung und das Standpersonal vorzubereiten. Die Ziele des Ausstellers sind darüber hinaus an den Erwartungen des Messepublikums auszurichten. Denn auch hier lassen sich verschiedene Typen unterscheiden, die unterschiedlich angesprochen werden wollen – vom systematischen, zielorien-tierten Fachbesucher bis zum „Messe-bummler“.

Die Ergebnisse des Projekts fließen in die Evaluation des Gemeinschaftsstandes der gesetzlichen Unfallversicherung bei der diesjährigen Messe „Arbeitsschutz Aktu-ell“ in Hamburg ein.

Annekatrin Wetzstein, Esther Foege

Messeauftritte der Unfallversicherungs-träger und der DGUV sind eine gute Mög-lichkeit, Aufmerksamkeit auf das Thema Sicherheit und Gesundheit zu lenken und Versicherte dafür zu sensibilisieren. Mes-sen haben oft hohe Besucherzahlen und vermitteln viele Informationen. Den Aus-stellern geht es dabei immer um einen ge-

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Foto: DGUV/Arnd Drifte

8 • AkademieJournal 3 | 2016

Beratung

Bald ist es wieder soweit: es wird kälter und es fällt Schnee. Räum- und Streu-fahrzeuge sind unterwegs, um die Stra-ßen vom Schnee und Eis zu befreien. Bei ihren winterlichen Einsätzen dürfen sie gegenüber anderen Fahrzeugen Sonder-rechte in Anspruch nehmen.

Paragraf 35 Absatz 6 der Straßenverkehrs- ordnung (StVO) erlaubt Räum- und Streu-fahrzeugen „auf allen Straßen und Stra-ßenteilen und auf jeder Straßenseite in jeder Richtung zu allen Zeiten zu fahren und zu halten, soweit ihr Einsatz dies erfordert“. Deshalb dürfen Räum- und Streufahrzeuge auch auf Autobahnen die Mindestgeschwindigkeit unterschreiten und auf der linken Autobahnspur fah-ren. Was sollten Autofahrende beach-ten, wenn sie Räum- und Streufahrzeu-

Wie kann man junge Menschen für Sicher-heit und Gesundheit bei der Arbeit inter-essieren? Die Berufsgenossenschaft Roh-stoffe und chemische Industrie (BG RCI) führt Auszubildende seit einigen Jahren über den Wettbewerb „Sicherheit von An-fang an“ an das Thema heran. Ziel ist es, auf spielerische Weise das Bewusstsein der Auszubildenden zu wecken, ihre Mo-tivation für ein sicheres und gesundheits-bezogenes Handeln zu fördern sowie ihr Arbeitsschutzwissen zu verbessern. Um herauszufinden, ob diese Ziele erreicht werden, hat das Institut für Arbeit und Ge-sundheit der DGUV (IAG) den Wettbewerb 2014/2015 im Auftrag der BG RCI evaluiert. An diesem Wettbewerb nahmen mehr als 2000 Auszubildende aus 70 Mitglieds- unternehmen der BG RCI teil. Die Teilneh-menden mussten ihr Wissen in verschie-denen Wettbewerbsstufen unter Beweis stellen, z.B. bei Betriebsbesichtigungen, schriftlichen Tests, einem Azubi-Quiz sowie bei praktischen Erste-Hilfe-Übun-gen, Feuerlöschübungen oder Simulator-Fahrten.

Ein Monster auf verschneiter Straße

Evaluation eines Sicherheitswettbewerbes

Sicherheit von Anfang an

Weitere Informationen

IAG, Bereich Verkehrssicherheitwww.dguv.de/iag, Webcode d6931

Weitere Informationen

www.bgrci-azubiwettbewerb.de

kann es beim Überholen von Räumfahr-zeugen durch ihre Überbreite zu gefähr-lich engen Situationen kommen. Ver-meiden sollte man auch, zu dicht hinter Streufahrzeugen herzufahren, da das auf-gewirbelte Gemisch aus Splitt, Salz- und Eispartikeln auf dem eigenen Fahrzeug landen und Scheinwerfer und Scheibe verschmutzen oder gar beschädigen kann. Wem Räum- oder Streufahrzeuge im Ge-genverkehr entgegen kommen, sollte das Tempo verringern und möglichst weit rechts fahren oder kurz anhalten.

Tobias Henke

heit und Gesundheit bei der Arbeit und fast die Hälfte hat nach eigenen Angaben ihr Verhalten geändert. Diese positiven Evaluationsergebnisse haben dazu beige-tragen, dass die BG RCI den Azubi-Wettbe-werb auch in Zukunft fortführt.

Nicola Schmidt

gen begegnen? Der wichtigste Grundsatz: Räum- und Streufahrzeuge im Einsatz nicht überholen, denn gerade vor ihnen ist die Fahrbahn noch nicht geräumt. Es kann dort gefährliche Schnee- oder Eis-glätte herrschen, die das Wiedereinsche-ren nach dem Überholvorgang zu einem rutschigen Abenteuer werden lässt. Auch

Die Evaluation durch das IAG erfolgte multimethodisch. Neben teilstandardi-sierten Telefoninterviews wurden stan-dardisierte Online-Befragungen und Be-obachtungen vor Ort durchgeführt. Über 90 Prozent der befragten Azubis gaben dabei an, dass ihre Erwartungen erfüllt oder sogar übertroffen wurden. 81 Pro-zent würden den Wettbewerb weiteremp-fehlen. Auch das Arbeitsschutzwissen hat sich signifikant verbessert. Fast drei Vier-tel der Befragten achten mehr auf Sicher-

Verkehrssicherheit

Am Wettbewerb nahmen mehr als 2000 Auszubildende aus 70 Mitgliedsunternehmen der BG RCI teil.

Foto: Marco-Fotolia.com

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9AkademieJournal 3 | 2016 •

Beratung

Immer mehr Menschen möchten bewuss-ter leben, sich gesünder ernähren und zudem auch wissen, wo die Lebensmittel und Waren herkommen, die sie kaufen und konsumieren. Auch im Restaurant des Akademiehotels wird in letzter Zeit häufiger nach Inhaltsstoffen und der Her-kunft von Produkten gefragt, und das In-teresse an fleischlosen Gerichten ist spür-bar gewachsen.

Diesem Interesse kommt das Restaurant des Akademiehotels ab Oktober 2016 mit

einem neuen Angebot entgegen, dem Konzept I Green. Dabei

handelt es sich um eine ve-getarische Produktlinie, die

Vier Fragen an Küchenchef Marcus Butter

I Green

Das neue Konzept im AkademierestaurantDas Restaurant des Akademiehotels bietet ab Oktober 2016 eine neue vegetarische Produktlinie an. Was steckt dahinter?

besonders viel Wert auf die Verwendung von gesunden, nachhaltig und regional produzierten Lebensmitteln legt. Außer-dem folgt sie der Empfehlung der Deut-schen Gesellschaft für Ernährung (DGE), pro Tag fünf Portionen Gemüse zu verzeh-ren, was etwa 400 Gramm entspricht.

Vielfältig, saisonal und regionalDie Basis für die Gerichte der Linie bilden die vielfältigen Kombinationsmöglich-keiten von Getreide, Hülsenfrüchten und Gemüse, die nach Möglichkeit saisonori-entiert und von regionalen Erzeugern be-zogen werden. Unter Getreide wird dabei nicht nur Weizen verstanden. Es wird in erster Linie auf Vollkorn und wiederent-

deckte Zutaten der regionalen Küche wie Buchweizen, Grünkern und Hirse gesetzt.

Zudem werden auch Erbsen, Bohnen und Linsen auf schonende Art gegart und zu leckeren und ausgewogenen Gerichten verarbeitet. Denn Hülsenfrüchte und Ge-treide besitzen viele hochwertige Protei-ne und Ballaststoffe, sowie Vitamine und Mineralstoffe, die der Körper für die Ge-sunderhaltung benötigt. Sie senken den Cholesterinspiegel und können das Risi-ko für Diabetes, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen um bis zu 80 Pro-zent reduzieren.

Eine große Rolle im I Green-Konzept spielt die Verwendung von frischem Ge-müse mit einer großen Auswahl an ver-schiedenen Kräutern und Gewürzen. Das pflanzliche Eiweiß und die wertvollen ungesättigten Öle und Fette aus Pflanzen wirken sich besonders gut auf die Verdau-ung aus. Man fühlt sich besser, wacher, fitter und auch die geistige Vitalität stei-gert sich merklich.

Also genau das Richtige für einen langen Tag im Seminar oder am Schreibtisch!

Cindy Harazim

Foto: sarsmis-Fotolia.com

Herr Butter, müssen die Gäste des Akademiehotels jetzt ganz auf Fleisch verzichten?

Nein, natürlich nicht! Sie können wie bisher zwischen drei verschiedenen Speisen wählen. Auch zukünftig bieten wir neben dem vegetarischen I Green-Gericht Fisch- und Fleischgerichte an. Auch das süße Gericht am Freitag wird es weiterhin geben.

Wann und wie geht es los?

Wir starten im Oktober 2016 mit dem neuen Konzept. Dabei handelt es sich um eine rein vegetarische Produktli-

nie, die es von Montag bis Donnerstag als Aufwertung des bisherigen vegeta-rischen Angebotes geben wird. Wobei ich hier darauf hinweisen möchte, dass die Speisen vegetarisch sind – nicht vegan.

Woher beziehen Sie Ihr Obst und Gemüse?

Wir arbeiten, soweit es uns möglich ist, mit regionalen Anbietern und Lieferan-ten zusammen. Unser Obst und Gemüse beziehen wir beispielsweise von einer Firma aus Dresden-Lockwitz und un-sere Backwaren von einer Bäckerei aus Dresden-Neustadt.

Und wie hat sich das Personal vorbereitet?

Unsere Mitarbeiter haben eine umfang-reiche Schulung durch die Firma Vair Food bekommen, die darauf speziali-siert ist, gastronomische Betriebe zum Thema fleischfreies Kochen und Nach-haltigkeit zu beraten. Dies hat uns das notwendige Hintergrundwissen zur Beschaffenheit und Zubereitung der Lebensmittel vermittelt.

Marcus ButterKüchenchef im Akademiehotel

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10 • AkademieJournal 3 | 2016

KolumnentitelAkademiehotel

Catrin Großes Gestaltungswillen ist viel-schichtig. Sie macht beileibe keine Unter-schiede zwischen dem Material als solchem und bereits definierten Gebrauchsgegen-ständen. Tassen, Teller, Trinkbecher, Ba-dewannen, Knöpfe, Schränke oder Schuhe tragen Spuren ihrer Hand, die unverwech-selbar sind. Sie entspringen der Lust an Ge-staltung und Veränderung, der Freude an Farbe und Form. Die Künstlerin lässt sich durch (fast) nichts beschränken, sie arbei-tet sowohl zeichnerisch, als auch druck-technisch, schafft überraschend unkon-ventionelle Objekte. Immer wieder werden verschiedene Techniken variiert, ergänzen einander oder schaffen überraschende Spannungsmomente.

So ist es auch ein probates Mittel von ihr, gewohnte Sichtweisen zu „enttäuschen“ – im Sinne des Wortes. Sie arbeitet sowohl mit figürlichen, floralen als auch abstrakten Ele-menten, deren Zusammenfügen ein anderes Sehen, ein Sehen in neuartigen Formen und Zusammenhängen ermöglicht.

Ihre Collagentechnik, die ihre Vollendung in dem von ihr entwickelten Ambossdruck findet, nutzt das Element der Zerstörung: Details werden aus einem Zusammenhang getrennt und in ein neues Verhältnis ge-setzt. Den Ambossdruck nutzt sie, um die Reliefstruktur des geschnittenen Linoleums haptisch und farblich sichtbar zu machen.

Ausstellung im Akademiehotel

Die Produktion von Seh(n)sucht

Kunst im Akademiehotel

Catrin Große: Kreuzungenbis 3. Januar 2017in Kooperation mit der Galerie Sillack

www.akdemiehotel-dresden.de

Catrin Große arbeitet als Malerin, Grafikerin und Bildhauerin. Für ihre Collagen hat sie ein aufwendiges Druckverfahren ent- wickelt.

Ein Jahr lang experimentierte die Künstle-rin mit unterschiedlichen Papieren, Far-ben und Maschinen, um Druckvarianten zu erproben. So gelangte sie zu einem Prä-gedruckverfahren, das mit der Einfärbung des Druckstockes auf unterschiedliche Art kombiniert wird. Gedruckt wird auf sehr schwerem Baumwoll-Büttenpapier und auf einer Tiefdruck-Walzenpresse. So entstehen bizarre Gebilde ohne weiche Übergänge, sie enthalten Brüche und Verschiebungen; die einzelnen Teile sind noch erkennbar. Das Ergebnis ist ein unruhiges, ein bewegtes Bild. Jene Bewegung, jenes Unbequeme, das sich gegen tradierte Gefälligkeit setzt, zeichnet ihre Arbeiten aus.

Catrin Großes Arbeiten sind geprägt von Le-benslust, einer wohltuenden Prise Humor, und einem genauen Blick auf die Dinge. Es gelingt ihr auf faszinierende Weise, eine Bildwelt zu schaffen, die voller Dynamik ist, ja zuweilen rauschhaft, und von einer spröden Schönheit.

Undine Materni

Ausstellungen 2017

Christa Jänsch: Der verzauberte Blick23. Januar – 31. März 2017

Christa Jänsch ist als Künstlerin Autodidaktin. Ihre Inspiration findet sie vor allem in der Schönheit ihrer Umgebung: den Blumen in ihrem Gar-ten, den Landschaften in der Umge-bung von Dresden und bei ihren Kin-dern und Enkelkindern.

Tina Warmuth 3. April – 23. Juni 2017

Tina Warmuth stellt nach 2011 zum zweiten Mal im Akademiehotel aus. Zu sehen sind Gemälde, Grafiken und Collagen, die zu intensiver Betrachtung und zum Innehalten einladen.

Kurt Sillack: Eine Retrospektive26. Juni – Mitte November 2017

Kurt Sillack war einer der letzten Schü-ler von Otto Dix an der Dresdner Kunst-hochschule. Spuren hat er vor allem in baugebundener Kunst hinterlassen, z.B. im Wandbild „Dresden grüßt seine Gäste“ auf der Prager Straße. Die Aus-stellung zeigt Entwürfe und Skizzen für baugebundene Kunst und auch sein bildnerisches Schaffen.

Preisgekrönt: Das Beste des Deut-schen KarikaturenpreisesMitte November 2017 – 31. Januar 2018

Unter Karikaturisten gilt der „Deutsche Karikaturenpreis“ als der bedeutends-te seiner Art in Deutschland. Die Wan-derausstellung zeigt die besten Kari-katuren des aktuellen Wettbewerbes. Ob mit Bleistift oder in Farbe – hier werden mit wenigen Strichen Wahrhei-ten ans Licht gebracht, die mit Worten nicht greifbar sind.

Foto: Catrin Große

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Kolumnentitel

AkademieJournal 3 | 2016 •

Kultur & Freizeit

Konzerte, Parties und Workshops in 25 Dresdner Neustadt-Clubs – dieses Festival bietet Clubkultur auch an ungewohnten Orten und will Grenzen zwischen Generati-onen und Kulturen überschreiten.

www.dave-festival.de

Elf verschiedene Weihnachtsmärkte laden in Dresden nicht nur zu Glühwein und Stollen ein: Von traditionell über Mittel-alter bis Hüttenzauber mit Après Ski ist alles dabei. Die „Weihnachtsmeile“ führt vom Hauptbahnhof bis ins Neustädter Barockviertel.

www.dresden.de/weihnachtshauptstadt

Diese Familien-Ausstellung auf der Burg Scharfenstein zeigt neben spannenden Abenteuern auch den Alltag auf einem Schiff. Besucher können dabei selbst zu Piraten werden – inklusive Schatzkarte und Piraten-Wörterbuch.

www.die-sehenswerten-drei.de

Jedes Jahr zum ersten Advent wird das Museum für Sächsische Volkskunst zu einer stimmungsvollen Kulisse mit liebe-voll geschmückten Weihnachtsbäumen. Überall im Haus wird gemalt, geschnitzt, geklöppelt und gebastelt.

www.skd.museum

Das imposante Industriedenkmal aus dem 19. Jahrhundert wurde zu einem Kultur- standort umgebaut. Die neuen Mieter – da-runter zwei Theater, Clubs und die Musik-hochschule – feiern die Eröffnung mit einer Festwoche.

www.kraftwerk-mitte-dresden.de

Ein Ballereignis der besonderen Art, das nicht nur in, sondern auch vor der Oper stattfindet. Rund 10.000 Dresdner und viele Gäste feiern auf dem Theaterplatz mit einem eigenen Programm.

www.semperopernball.de

17. Dezember 2016Eröffnung des Kraftwerkes Mitte

26. November 2016 bis 29. Januar 2017Weihnachten im Jägerhof

bis 31. Oktober 2016Piraten und ihre wahren Taten

14. bis 23. Oktober 2016DAVE – Festival für Clubkultur

3. Februar 2017SemperOpernball

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Foto: Sylvio Dittrich

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Kultur erleben auf sächsische Art – mit attraktiven Wochenend-Arrangements des Akademiehotels Dresden

Der SemperOpernball ist eines der schillerndsten Events im Dresdner Kulturkalender. Gefeiert wird nicht nur in, sondern auch vor der Oper. Foto: SemperOpernball/Gierig

An Wochenenden und Feiertagen bietet Ihnen das Akademiehotel Dresden be-sonders attraktive Übernachtungsmög-lichkeiten. Nutzen Sie die Gelegenheit, eine faszinierende Stadt näher kennen zu lernen. Tauchen Sie ein in das Leben und die facettenreiche Geschichte von Dres-den. Lassen Sie sich von uns verwöhnen! Gern arrangieren wir nach Ihren Wün-schen ein unvergessliches Wochenende.

24. November bis 24. Dezember 2016 Weihnachtshauptstadt Dresden

Haben Sie noch Fragen? Rufen Sie uns an – wir sind gern für Sie da!

IAG-Seminarorganisation Telefon: 0351 457-1910 E-Mail: [email protected] Fax: 0351 457-1915

Fachkräfte im Arbeitsschutz

Seminar Sem-TypNr.

Beginn Ende

Ausbildung zum Gefahrstoffbeauftragten: Wenn Gefahr in Stoffen lauert

500037 19.12. 21.12.2016

WISSEN (IST) MACHT ... 500068 25.01. 27.01.2017

Fragebögen, Tests, Interviews & Co. – Grund-lagen und Methoden in der Evaluation zur Bewertung der Wirksamkeit von Arbeitsschutz-maßnahmen

510073 06.03. 08.03.2017

Moderation von Maßnahmenworkshops im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung psychi-scher Belastungen

550042 13.03. 15.03.2017

Berufliche Erfahrung organisiert nutzen 510063 22.03. 24.03.2017

Lärm am Arbeitsplatz messen und mindern 500021 27.03. 30.03.2017

Gesund und fit am PC – Gesundheit für Körper und Geist im Berufsalltag

530021 03.04. 05.04.2017

Vom starren Blick zum entspannten Sehen: Gesunde Augen am Computer

550018 24.04. 26.04.2017

Fit und gesund in Beruf und Alltag mit Recabic 550036 26.04. 28.04.2017

Impressum

AkademieJournal Dresden ISSN (print): 1618-0348 ISSN (online): 2190-8583

Herausgeber: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e. V. (DGUV), Glinkastraße 40, 10117 Berlin

Verantwortlich im Sinne des Presserechts: Prof. Dr. Dirk Windemuth Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG) Königsbrücker Landstraße 2, 01109 Dresden

Redaktion: Sabine Strickrodt Telefon: 0351 457-1107, Fax: 0351 457-1005, E-Mail: [email protected]

Satz und Layout: Anna Häger, Kati van der Seylberg ⋅ IAG

Druck: Lößnitz-Druck GmbH, Radebeul, Auflage: 3.000

Titelbild: Foto: Unfallkasse Sachsen/Andreas Lamm

Klicken Sie uns an!www.dguv.de / iag-seminare

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Präventionsexperten der Unfallversicherungsträger

Seminar Sem-TypNr.

Beginn Ende

Arbeit und Psyche: Handlungsmöglichkeiten für Aufsichtspersonen

700051 12.12. 14.12.2016

Motivationskonzepte für sicherheitsgerechtes und gesundheitsbewusstes Verhalten im Betrieb

700007 14.12. 16.12.2016

Neu im Präventionsdienst? So funktioniert Prävention in der Praxis!

700102 16.01. 18.01.2017

Arbeitsschutz inklusive – Neue Zugangswege zu Unternehmen aus dem Mittelstand

700117 08.02. 10.02.2017

Specialist English – Basic Level 700011 13.03. 17.03.2017

Sicheres Arbeiten mit Nanomaterialien 700123 05.04. 07.04.2017

Verkehrssicherheit in der Arbeitswelt: Konzepte für die wirkungsvolle Prävention

700017 10.04. 13.04.2017

Expositionen recherchieren und beurteilen: Ermittlungen zu Berufskrankheiten

700030 10.04. 13.04.2017

Mensch und Arbeit: Grundlagen der Ergonomie 700010 24.04. 27.04.2017

Trainer und Dozenten im Arbeits- und Gesundheitsschutz

Seminar Sem-TypNr.

Beginn Ende

Lernbegleiter oder Trainer: Unterschiede in Haltung und Rolle

400114 17.10. 19.10.2016

Moderation für Trainer 400044 19.10. 21.10.2016

Vom weißen Blatt zum Seminarkonzept 400117 26.10. 28.10.2016

Basisqualifikation zum Lernbegleiter 400111 07.11. 11.11.2016

Neurobiologie – Wie lassen sich die Erkennt-nisse der Hirnforschung im Feld der Gesundheit und Sicherheit strategisch nutzen?

400100 30.11. 02.12.2016

Lernarrangements gestalten 400115 12.12. 14.12.2016

Ihr Körper spricht Bände: Körpersprache in Dialogen und Teamgesprächen

400098 12.12. 14.12.2016

Klangvoll sprechen, stimmig präsentieren 400049 14.12. 16.12.2016

Basisqualifikation zum Lernbegleiter 400111 31.01. 03.02.2017

Trainerprofilanalyse 400058 08.02. 10.02.2017