Major 90 Minor 30 Master of Arts in Sozialwissenschaften -...
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Empirische Kulturwissenschaft studieren
06. November 2019Natalie Borsy & Mischa Gallati
Major 90Minor 30
Master of Arts in Sozialwissenschaften
Empirische Kulturwissenschaft – was ist das?
– Kultur der alltäglichen Lebenswelt einschliesslich im Alltag präsenter Literaturen und Medien
– Dinge, Technologien und Praktiken, Wertorientierungen, Wissensbestände und Erzählungen, mit denen Menschen ihr Leben gestalten und erklären
– Interdisziplinär– Qualitative Methoden
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Die Studienprogramme Empirische Kulturwissenschaft
– Konsekutiv zum Bachelor Populäre Kulturen– Weitere verwandte Fächer: Zulassung mit
Auflagen möglich
– Neuer Name: Profilierung und bessere Unterscheidbarkeit vom Bachelor Populäre Kulturen
– Fokus auf Projektarbeit, Forschung und Vermittlung
– Einstieg im HS und FS
– HS 19: 83 Masterstudierendedavon 57 im Major (ca. 70%)Zum Vergleich: Ba Populäre Kulturen ca. 40 % Major
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Prof. Dr. Bernhard TschofenKulturwissenschaftliche
Raumforschung
Prof. Dr. Harm-Peer ZimmermannPopuläre Literaturen und Medien
Prof. Dr. Ingrid TomkowiakPopuläre Literaturen und Medien /
Kinder- und Jugendmedien
N. N.Populäre Kulturen / Empirische Kulturwissenschaft
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Zum Beispiel BuchprojektProjektseminar Olten (2015)
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Zum Beispiel AusstellungSchöne Berge – Alpenbilder in der Populärkultur» (2016)
Der kleine — Freitag, 23. Februar 2018 25
Der kleine
PrasserSaudiarabien will 52 Milliarden Euro für die Unterhaltung ausgeben. 32
KünstlerDie Neandertaler waren so intelligent wie der moderne Mensch. 31
TräumerMarkus Imhoofs Dokfilm «Eldorado» wurde an der Berlinale gezeigt. 29
«Schöne Berge»? Berge sind ja immer schön, aber das liegt wohl weniger an den Bergen als an der Kunst. Blick in die Ausstellung mit dem «Staubbach» von Alexandre Calame (1837) in der Mitte. Foto: Anthony Anex (Keystone)
Martin Bieri
Kein Fragezeichen. Hinter dem Titel der Ausstellung steht kein Fragezeichen: «Schöne Berge», Punkt. Es geht um Berge, und zwar nur um schöne, andere gibt es entweder nicht, oder sie kom-men nicht vor.
Nun, Berge kommen in dieser Aus-stellung überhaupt keine vor, hingegen Bilder von ihnen, viele Bilder. Deshalb heisst es im Untertitel: «eine Ansichts-sache». Und schon ist nicht mehr alles ganz so klar, als führe die Gondel, in die
man eben erst bei gutem Wetter einge-stiegen ist, direkt in eine Wolke. Also macht man einen Schritt zurück, auch wenn das in den Bergen gefährlich ist.
«Warum ist Landschaft schön?» Diese Frage stellte sich Lucius Burckhardt im-mer wieder und fand keine Antwort. 1979 veranstaltete der Soziologe und Urbanist mit Basler Studenten ein alpines Seminar zum Thema. Burckhardt und seine Schü-ler sassen in Vrin im Lugnez und dachten über die Berge nach, die sie umgaben. Sie wussten, Landschaft ist nicht in den «Erscheinungen der Umwelt» zu suchen,
sondern in den «Köpfen der Betrachter». Herausfinden wollten sie, ob diesen Be-trachtern Landschaft schön vorkommt, wenn sie sie an etwas erinnert, das sie schon kennen, sie also Bilder «wiederfin-den». Oder ob im Gegenteil Landschaft dann schön ist, wenn sie gerade nicht dem Ideal entspricht, es uns also Vergnü-gen macht, Konvention und Erscheinung in Einklang zu bringen, indem wir ein neues Bild gestalten.
Die Berner Ausstellung legt sich fest: Sie breitet eine «Imagerie populaire» aus, einen kollektiven Bilderfundus, in dem sich Motive, Perspektiven, Bildkonven-tionen ständig wiederholen, dessen Sinn überhaupt die Wiederholung der immer gleichen Bergansichten zu sein scheint: rund 150 Gemälde, etwa die Hälfte der Sammlung des Museums, eines dicht neben dem anderen in Petersburger Hängung. Eine «Überdosis» an Berg-schönheit sollen sie erzeugen, einen Alp-rausch. Es ist ein ziemlich schweizeri-scher Rausch, muss man sagen, die Rän-der dieses Bilderbandes fransen nicht ge-rade aus. Die aufgeräumte Fülle ist ironi-sierendes Zitat, aber etwas zu sehen be-kommt man, das schon.
Der Gebrauchswert der BilderSeit seiner Gründung 1905 hat das Alpine Museum Bilder gesammelt. Durch An-käufe von drei Werken Alexandre Calame und Ferdinand Hodlers «Aufstieg und Ab-sturz» machte sich das Haus in den Dreis-sigerjahren einen Namen als Ort der alpi-nen Kunst. Auch wenn es in den Sechzi-gern die bildende Kunst nicht mehr als Sammlungsschwerpunkt definierte, fan-den durch Nachlässe und Dauerleih-gaben weiterhin Bergbilder den Weg ins
Haus am Helvetiaplatz. Seit dem neuen Sammlungskonzept von 2015 wird Kunst nur noch in Ausnahmefällen in den Be-stand aufgenommen. Diese unsystemati-sche Sammlungsgeschichte bedeutet nicht, dass das Konvolut ganz ohne Sys-tem wäre. Die Bilder sollten die «Schwei-zer Alpen als Terrain eines umfassend verstandenen Alpinismus» dokumentie-ren. Manche entstanden sogar im Auftrag des Museums, um bestimmte Themenge-biete, zum Beispiel die Bergrettung, zu illustrieren.
Nun ist das Alpine Museum kein Kunst-museum. Folglich sollen die Elemente dieser Sammlung nicht unter einem künstlerischen Gesichtspunkt betrachtet werden, sondern als Mittel zur «Reflexion unseres Verhältnisses zu den Bergen», schreibt der Kulturwissenschaftler Bern-hard Tschofen, der konzeptionell an der Ausstellung mitgearbeitet hat (Interview auf Seite 27). Die Qualität der Gemälde stehe hier so wenig zur Diskussion wie die Maler, auch wenn in einem kleinen Kabi-nett zu einigen von ihnen, zum Beispiel Hanni Bay oder Hans Beat Wieland, doch biografische Details angeboten werden.
Tschofen stellt den «Gebrauchswert» dieser «Bilder der Alpenliebe» in den Vor-dergrund: die lockende, einladende Geste, die Rührung, die sie hervorruft, den heroisierenden Blick, die identitäts-stiftende Kraft für die Selbstwahrneh-mung der Nation, den Werbewert. Es ist der ewige Zirkel der Burkhardt’schen Bil-derwiederholung, deren Effekt Schönheit ist. Die Ausstellung treibt diesen Reigen selbst noch an. Am Schluss des Rundgangs trifft man nämlich auf eine Wand mit Bild-schirmen, natürlich wieder Petersburger Hängung: lauter Bergfotos aus den Mobil-telefonen des Publikums, das damit die nicht mehr wachsende Sammlung des Museums doch noch vergrössert.
Das Ende der EwigkeitDiese Betonung des Subjektiven, die vielleicht auch nur eine Variante der Konvention ist, erhält viel Platz in der Ausstellung. Gedanken von Bergbewoh-nern zur Zerstörungskraft, zur Enge oder, natürlich, zur Schönheit der Berge sind zu hören. Die von einem Lastwa-genfahrer, einem Asylsuchenden oder einer Blinden vorgetragenen Überlegun-gen stehen allerdings nur assoziativ im Zusammenhang mit den Gemälden, vor denen sitzend das Publikum sie zu hö-ren bekommt. Der reflexive Gehalt die-ses Settings im Rahmen einer Ausstel-lung, die von Bildern handelt, bleibt folglich etwas zweifelhaft.
Oder geht es am Ende doch eigentlich um die Berge selbst? «Schau/Regarde» heisst das Hörstück des Westschweizer Schriftstellers und Dramaturgen Antoine Jaccoud, das die Bilderflut als Haupt-
Kunstblind im AlprauschFrüher sammelte das Alpine Museum Bergmalerei. Heute hat es zu diesen Bildern ein etwas gebrochenes Verhältnis. Zum Glück zeigt es sie trotzdem – in einer Schau voller Gemälde, die von Kunst nichts wissen will.
Eine «Überdosis» Schönheit sollen die Bilder erzeugen. Fortsetzung auf Seite 27
CrimerDer Ostschweizer rettet den Synthiepop der 80er-Jahre vor dem Aussterben. 32
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Aktuelles Beispiel «Panoramen, Dioramen und Modelle» (2019)
Publikationsreihen der Lehrstühle und «Werkstücke»
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Forschung unterwegs: ExkursionenZum Beispiel: Museumslandschaften: Geschichte und Transformation (Wien HS16)
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Einblicke in die universitäre Berufspraxis
– Fortgeschrittene Ma-Studierende im Major
können zu einem frei gewählten Thema ein
Kolloquium für Ba-Studierende anbieten
– Bezahltes Tutorat
– neu: zusätzlich anrechenbar als Wahlmodul für
Studierende im Major
Angebote im HS19:
Karen Muela Gendre: Frauenbilder in
Comicbüchern und –filmen in historischer Sicht
Mesut Tufan: Jenseits des Begriffs «Integration».
Der schweizerische Integrationsdiskurs im Alltag
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Summer School Ethnografischer FilmZum Beispiel Kulturwissenschaftlerinnen im Porträt (2018)
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Filme online verfügbar
àwww.isek.uzh.ch/de/populärekulturen/forschung/stud/summerschool.html
Masterarbeit
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Curriculum und Lehrangebot im FS 20 (vorläufig)
Modulgruppe Kulturwissenschaft des Alltags
Thematischer Lektürekurs Groth: Gangs und Piraten: Ethnografien der Devianz, des Geheimen und des KriminellenThematisches SeminarThematische Vorlesung Alltagskulturen
Modulgruppe Kulturwissenschaft Populärer Literaturen und Medien
Thematischer Lektüre- und VisionierungskursThematisches Seminar Völk: Megaseller der Volksmedizin: Von „Chrut und Uchrut“ zu “Darm mit Charme“Thematische Vorlesung PLM
Modulgruppe Kulturtheorien und Qualitative Methoden
Forschungsdesign entwickeln (Selbstlernmodul)Kulturtheorien Zimmermann: Erzählen: Narrativ – Narration – NarratologieQualitative Methoden für Fortgeschrittene Groth: Qualitative Approaches to International OrganizationsVorlesung Kulturtheorien und Methoden
Modulgruppe Forschungspraxis, Reflexion, Wissenstransfer
Aktuelle Fachdebatten TomkowiakTeilnahme an einem Forschungskongress dgv-StudierendentagungForschung unterwegs Zimmermann: Exkursion nach BerlinKulturwissenschaftliche VortragsreihePraxis Wissenstransfer (Selbstlernmodul)Studienprojekt: forschen und vermitteln, 2-sem. Teil 1: Müske / Tschofen: Medien, Performanz und VolkskulturStudienprojekt: forschen und vermitteln, 2-sem. Teil 2: Borsy / Tomkowiak: Panoramen, Dioramen, ModelleWorkshop Gallati: Historischer Büroalltag. Das Beispiel Comptoir Daniel Jenny & Cie.Workshop Ethnografischer Film) Grunder
Überfachliche Angebote (nur Major)
Gesamtes Angebot des Sprachenzentrums
Weitere curriculare Module (nur Major)
Berufsperspektiven
Einblicke in die LehrpraxisAusseruniversitäre BerufspraxisUniversitäre BerufspraxisVertiefung universitäre Berufspraxis
Abschluss (nur Major)
MasterkolloquiumMasterarbeit
Mobilität
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Mobilitätsfenster 3. Semester (2. & 3. im Minor)
– CH-Unimobil / Hochschulübergreifendes Studium
– SEMP (Swiss European Mobility Programme)
– Fakultäts- und gesamtuniversitäre Abkommen
BerufsperspektivenDas Masterstudium Empirische Kulturwissenschaft qualifiziert breit für kulturelle Expertise in Wissenschaft und Praxis. Mögliche Berufsfelder:
– Medien & Verlagswesen– Kultur- und Projektmanagement
– Öffentlichkeitsarbeit
– Museum und Ausstellungspraxis– Bildungs- und Vermittlungsarbeit
– Markt- und Trendforschung– Sozialberatung
– Betriebskultur– Stadt- und Siedlungsplanung
– Tourismus
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Der Masterabschluss ist Voraussetzung für ein Doktoratsstudium sowie eine weiterführende akademische Karriere.
Warum «Empirische Kulturwissenschaft» studieren?
– Thematische Breite– Gesellschaftliche Relevanz
– Kompetenzbasiert – Anwendungsorientiert
– Öffentlichkeitswirksam– Multimedial
– Anbindung an das Institut
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Weitere Informationen
Website: www.isek.uzh.ch/de/populärekulturen/studium.htmlMaster-Studienberatung für spezifische Fragen: [email protected]
Sekretariat für allgemeine Auskünfte: [email protected]: [email protected]
Facebook: UZH.PopulaereKulturenInstagram: uzh.populaerekulturen
Standort: Affolternstrasse 56, 8050 Zürich (Campus Zürich Nord, AFL)
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