Makazin + Sicher und Gesund Nr 01-2014

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Infomagazin der AK Salzburg für Betriebsratsmitglieder & SVP | Nr. 1 / Mai 2014 www.ak-salzburg.at Vorstand und Kammerräte Alle Namen und Gesichter FIRMA PLEITE! Wie sich Krisen ankündigen können

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Infomagazin der AK Salzburg für Betriebsratsmitglieder & SVP | Nr. 1 / Mai 2014

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Infomagazin der AK Salzburg für Betriebsratsmitglieder & SVP | Nr. 1 / Mai 2014 www.ak-salzburg.at

Vorstand und KammerräteAlle Namen und Gesichter

FIRMA PLEITE!Wie sich Krisen ankündigen können

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Am 25. Mai 2014 sind die Europäerinnen und Europäer aufgerufen, ihre Vertretung in Europa, das EU-Parlament, zu wählen.

Umfragen zeigen: Das Vertrauen in die

EU ist bescheiden. Also warum an der EU-

Wahl teilnehmen?

Eben weil die Zukunft Europas mitgestal-

tet werden kann – hier geht es um die

Devise „weniger für Konzerne – mehr für

Beschäftigte“. Polemik à la „Gurken-

krümmung“ oder „Glühbirnen-Verord-

nung“ ist fehl am Platz. Es geht um eine

europäische Politik, die sich Gerechtig-

keit auf die Fahnen schreibt: So müssen

beispielsweise endlich konkrete und

nachhaltige Lösungen gegen Spekulation

gefunden werden, wie etwa eine interna-

tionale Finanztransaktionssteuer, die die-

sen Namen auch verdient! Deshalb ist es

wichtig, dass wir Vertreter der Gewerk-

schaften im EU-Parlament haben – sie

wissen, wo die Menschen der Schuh

drückt. So wie etwa die ÖGB-Landesge-

schäftsführerin Heidi Hirschbichler, die

für Salzburg ins Rennen geht und eine

ausgezeichnete Wahl für Brüssel ist!

Und es geht auch darum, den nationalen

Regierungen Rahmenbedingungen für

gerechtere Politik in die Hand zu geben.

Da geht es um faire Löhne und Arbeit, die

nicht krank macht. Um den Kampf gegen

die Teuerung, für leistbares Wohnen und

gerechte Steuern.

Jede Stimme gibt der Gerechtigkeit in

Europa mehr Gewicht. Deshalb der Appell

an alle Betriebsräte: Animiert eure Leute,

von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu

machen und an der EU-Wahl am 25. Mai

2014 teilzunehmen!

kommentar

Herausgeber, Medieninhaber und Verleger:

Kammer für Arbeiter und Angestellte für Salzburg,

Markus-Sittikus-Straße 10, 5020 Salzburg.

Für den Inhalt verantwortlich: Roman Hinterseer;

Redaktion: Roman Hinterseer, Stephan Gabler

(CVD), Christian Rumplmayr, Christoph Schulz

(ÖGB); Layout: Ursula Brandecker; Fotos: AK Salz-

burg; BFI; ÖGB; Lindenbauer; Fotolia;

Homepage: www.ak-salzburg.at;

E-Mail: [email protected]; Druck: Geschütz-

te Werkstätten - Integrative Betriebe Salzburg

GmbH; P.b.b. „AK Report“ Nr. 1/2014

Z-Nr. 02Z031838M;

Verlagspostamt 5020 Salzburg

EU-Wahl: Arbeitnehmer stärken!

AK-PräsidentSiegfried Pichler

INHALT

Impressum

Auf kollektivvertrag.at findet frau/mann alle wichtigen Informationen zu:

> alle aktuell gültigen Kollektivverträge

> Kurzübersichten ausgewählter Kollektivverträge

> News zu aktuellen KV-Abschlüssen und -Verhandlungen

> Basiswissen und Hilfestellungen zum Thema

Diese Informationsplattform ist ein Service von ÖGB und Gewerkschaften in Kooperation

mit dem Sozialministerium.

KV-Infoplattform der Gewerkschaften

Sicher und Gesund

Der Kommentar 2EU-Wahl 2014

Pendlerrechner 3Wird verbessert

AKdabei 4,5Leute, News, …

Titelstory 6,7Firmenpleiten

AK-Parlament 8,9Namen und Gesichter

Service 10Tipps zur Gehaltsverhandlung

Bildung 11Neues vom BFI

ÖGB-Info 12,13EU-Wahl

Vorgestellt 15Karin Hagenauer,

AK-Arbeitspsychologin

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Österreich steht gut da, es gehört zu

jenen Ländern, die wirtschaftlich am lei-

stungsfähigsten und auch am reichsten

sind. Das sagt das Weltwirtschaftsforum

(von 148 untersuchten Staaten liegt Öster-

reich auf Platz 16). Trotzdem lassen viele

Unternehmer kein gutes Haar an Öster-

reich, schimpfen über hohe Arbeitskosten

und drohen mit Abwanderung, siehe Pal-

finger.

Hohe Arbeitskosten ein MythosDoch dieses Jammern über die zu hohen

Lohnnebenkosten entpuppt sich bei nähe-

rer Betrachtung als Mythos. Was sich die

Arbeitgeber als Sozialleistungen umhän-

gen, zahlt in Wahrheit der Konsument

über den Preis. Den Umsatz eines Unter-

nehmens erwirtschaftet maßgeblich der

Arbeitnehmer. Und wenn sich das Geschäft

für den Unternehmer nicht rechnet, wird

für ihn der Arbeitnehmer unrentabel und

er kürzt ihm den Lohn oder Zuschläge –

siehe Firma Posch und Firma Maco – oder

setzt ihn gar auf die Straße!

12-Stunden-Tag als Ausnahme Respekt gegenüber den Beschäftigten –das

gilt auch für die derzeitige Arbeitszeit-Debat-

te. „Eine generelle Verlängerung der Arbeits-

zeit auf zwölf Stunden pro Tag wie die Wirt-

schaft fordert, lehnen wir ab“, so Pichler, „wir

möchten, dass die Arbeitszeit verkürzt wird.

Denn eine Experten-Tagung der AK hat

gezeigt: Noch mehr Arbeit macht die Bevöl-

kerung krank! Die Wirtschaft schadet sich

also selbst.“

Einen 12-Stunden-Tag kann es nur in Aus-

nahmefällen geben. Überstunden müssen

wie bisher mit Zuschlägen bezahlt und unfai-

re Klauseln in All-Inklusive-Verträgen besei-

tigt werden. Die wöchentliche Maximalar-

beitszeit darf 50 Wochenstunden nicht über-

schreiten. Es geht auch um einen leichteren

Zugang zu einer sechsten Urlaubswoche.

Vorschlag: 4-Tage-WocheÜbrigens: Die gewaltigen Produktivitätsge-

winne der letzten Jahrzehnte haben keine

Neuregelung der Arbeitszeit mit sich

gebracht“, kritisiert Pichler. „Wir haben

heute auf der einen Seite tausende Über-

stunden, auf der anderen Seite ein Heer

an Arbeitslosen!“, so der AK-Präsident.

Lösungen sind dringend notwendig – ein

Vorschlag: die 4-Tage-Woche.

recht

Schluss mit dem Arbeitskosten-Mythos!Namhafte Salzburger Firmen drohen mit Abwanderung, andere kürzen Zuschläge oder Löhne. Warum? Die Arbeitskosten sind angeblich so hoch. Ein Mythos. AK-Präsident Pichler stellt richtig: „Die Arbeitnehmer stützen unser System, sie erwirtschaften die nötigen Beiträge. Deshalb muss soziale Politik Vorrang vor Kapitalinteressen haben!“

Die Salzburger Landesregierung

scheint von allen guten Geistern

verlassen: Nach den Kürzungen bei

den Kindergarten-Zuschüssen, soll

jetzt der Wohnbaufonds dran glau-

ben. „Nicht mit uns“, sagt AK-Präsi-

dent Siegfried Pichler, „das ist

zweckgewidmetes Geld, das den

Menschen gehört – nicht den Ban-

ken. Im Wohn-Hochpreisland Salz-

burg könnten sonst noch weniger

Wohnungen gebaut werden und die

Mieten würden noch höher. Ein Ver-

kauf ist deshalb absolut unverhan-

delbar!“

Außerdem wäre eine Veräußerung

der Wohnbaudarlehen Diebstahl:

Diebstahl an den Arbeitnehmerinnen

und Arbeitnehmern. Denn sie haben

damals, als der Salzburger Wohn-

baufonds gegründet wurde, auf Loh-

nerhöhungen verzichtet – um zu

einer gesicherten Wohn-Zukunft für

sich ihre Kinder beizutragen.

Nein zum Wohnbaufonds-VerkaufDie AK wird das Verscherbeln der Wohnbaudarlehen auf keinen Fall dulden. AK-Präsident Pichler stellt klar: „Ein Verkauf des Salzburger Wohnbaufonds ist nicht verhandelbar!“

„Die Menschen sind kein reiner Kostenfaktor. Sie sind mit Respekt zu behandeln, indem ihnen die Wirtschaft

jenen Teil am Wohlstand geben soll, der ihnen zusteht!“

Siegfried Pichler, AK-Präsident

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leute

dabei

Bei der 3. vida-Landeskonfe-

renz wurde Rudi Schuchter mit

97,9 Prozent der Delegierten-

stimmen zum neuen Vorsitzen-

den gewählt. In dieser Funkti-

on folgt Schuchter dem im ver-

gangenen Jahr plötzlich verstorbenen langjährigen

Vorsitzenden Walter Androschin nach. Der frischge-

backene Vorsitzende betonte, dass es auch in den

kommenden Jahren vorrangiges Ziel sein müsse, in

den unterschiedlichen Branchen für gerechte Löhne

und Gehälter zu sorgen. Als zentrales Anliegen erneu-

erte Schuchter die Forderung nach 1500 Euro Min-

destlohn in allen Branchen.

Gleich zwei Mal hat die AK nicht mehr benötigte, aber noch funktionstüchtige Computer gespendet. Nicht jeder ist in seinem

Zugang zu Bildung, Technologie und Internet gleichberechtigt. Leider allzu oft sind die Chancen ungerecht verteilt.

SINNVOLL GESPENDET – FÜR SOZIALE PROJEKTE UND LEISTBARE BILDUNG

NEUER VIDA-LANDES-CHEF

Der Verein „MenschenWerk“ (im Bild: AK-Präsident Siegfried

Pichler mit Susanne Altenberger vom Verein „MenschenWerk“

bei der PC-Übergabe) setzt mit einem seiner Projekte genau

hier an: Ältere, aber noch funktionsfähige Rechner werden

aktualisiert und neu aufgesetzt. Anschließend können sie zu

einem Preis, der für jeden leistbar ist, erstanden werden – und

zwar mit legaler Office-Software und Betriebssystem. Ein Kom-

plettpaket mit Monitor, Tastatur, Maus und Software kostet

nur ca. 110 bis 150 Euro.

Ähnlich die gemeinnützige „anderskompetent gmbh“: Dort

werden Geräte bei Salzburger Firmen wie der AK eingesam-

melt und auf Wiederverwendbarkeit geprüft. Dann werden

die Geräte in der Werkstatt zerlegt. Was noch brauchbar ist,

wird auf Vordermann gebracht und mit aktueller Büro- und

Betriebssoftware versehen. Dann werden sie an finanziell

Bedürftige oder soziale Einrichtungen zu einem sehr gerin-

gen Preis weitergegeben – komplette Einsteiger-Geräte sind

schon ab 70 Euro zu haben.

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www.ak-salzburg.at 5

leute

NEETs – JUGENDLICHE IM TEUFELSKREIS

Der Familienradwandertag von ÖGB und

AK fand heuer bereits zum 25. Mal

statt. An dem Ausflug beteiligte sich ein

Rekordteilnehmerfeld von 200 Perso-

nen. Insgesamt durften sich die Organi-

satoren über 300 Gäste beim abschlie-

ßenden Fest beim Kraftwerk freuen.

Höhepunkt der Veranstaltung war auch

heuer wieder die Tombola, bei der tolle

Preise warteten.

Über den Hauptpreis, ein Mountainbike,

durfte sich schlussendlich Celina Rieder

aus St. Johann freuen – hier im Bild mit

Kajetan Uriach, Martin Goller, Bgm.

Hansjörg Obinger, Heidi Hirschbichler

und Franz Grübl (v. l.)

300 GÄSTE BEIM 25. FAMILIENRADWANDERTAG IN B´HOFEN

Dennis Tamesberger und Heinz Leitgöb (im Bild

mit den AK-Expertinnen Stephanie Posch und

Karin Beer) präsentierten im Rahmen einer AK-Ver-

anstaltung ihre Studie zu NEETs (not in education,

employment or training). Die Zahl Betroffener in

Salzburg ist mit 7,7 Prozent der Jugendlichen zwi-

schen 14 und 25 Jahren im Vergleich aller Bundes-

länder gering. Aber 3.500 junge Männer und Frau-

en, die nicht oder nur schwer aus dem Teufelskreis

herauskommen, sind dennoch erschreckend viele.

Es braucht Gegenmaßnahmen, wie etwa ein

gerechteres Bildungssystem.

DANNINGER BESTÄTIGTBei der Landeskonferenz der Gewerkschaft Bau-Holz wurde Othmar Danninger als Lan-

desvorsitzender bestätigt. Der 50-jährige Grödiger ist Betriebsratsvorsitzender der Firma

Leube und stellvertretender GBH-Bundesvorsitzender. Zentrale Forderung der Konferenz

war die Beibehaltung des Salzburger Wohnbaufonds. „Die Gewerkschaft Bau-Holz for-

dert, dass alle Rückflüsse und Bundesmittel in leistbaren Wohnbau investiert werden

müssen. Nur wenn ausreichend Mittel für den Wohnbau vorhanden sind, bleibt Wohnen

zumindest halbwegs leistbar. Außerdem könnten durch verstärkte Bautätigkeit zusätzli-

che Arbeitsplätze geschaffen werden“, sagte Danninger.

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6

titelstory

Jobverlust durch Firmenpleite

Laut Kreditschutzverband ist die Zahl

der Firmenpleiten im ersten Quartal

gegenüber demselben Zeitraum des ver-

gangenen Jahres nur leicht gestiegen.

Aber: Viel mehr Menschen sind betroffen!

Hatten zwischen Jänner und März des

vergangenen Jahres 160 Frauen und

Männer ihren Job verloren, sind es nach

den Berechnungen der Experten des

Schutzverbands in den ersten drei Mona-

ten des aktuellen Jahres bereits rund

400.

In den schweren Stunden helfen die

Expertinnen und Experten der Arbeiter-

kammer. Sie vertreten Mitarbeiter in

Insolvenzverfahren, bringen zum Beispiel

die Anträge beim Entgeltsicherungsfonds

ein. Betriebsversammlungen werden

organisiert, bei denen Arbeitnehmer

informiert und über ihre Rechte aufge-

klärt werden. Betriebsräte werden

geschult, um die Interessen der Betroffe-

nen möglichst gut vertreten zu können.

Welche möglichen Alarmsignale bereits

im Vorfeld erkennbar sein können – dar-

über informieren die AK-Experten (siehe

nächste Seite).

AK hilft: Mio. für BetroffeneIm Jahr 2013 hat die Salzburger Arbeiter-

kammer 1.411 Dienstnehmer in Insol-

venzverfahren vertreten. Insgesamt wur-

den für sie 7,7 Millionen Euro erreicht!

Heuer wurden bisher bereits 331 Dienst-

nehmer vertreten, bei denen es um rund

2 Millionen Euro geht.

Insolvenzentgelt nicht kürzenAngesichts der steigenden Probleme mit

Firmeninsolvenzen kritisiert die AK erneut

den Plan der Bundesregierung, die Beiträ-

ge der Arbeitgeber in den Insolvenz-Ent-

geltfonds zu kürzen. Geht ein Betrieb

Pleite, bekommen die Arbeitnehmer seit

1978 ihren ausstehenden Lohn vom

Insolvenz-Entgeltfonds ausbezahlt. Bisher

zahlten die Arbeitgeber 0,55 Prozent ihrer

Lohnsumme in diesen Fonds ein. Im

Regierungsprogramm ist nun eine Sen-

kung der Beiträge um 0,1 Prozentpunkte

auf 0,45 Prozent vereinbart worden, kriti-

siert Pichler. Er rechnete vor, dass sich

ein Unternehmer mit zehn Angestellten

im Monat gerade einmal 20 bis 25 Euro

erspart, in Summe das aber für die Arbeit-

nehmer massive Folgen haben könnte.

Dass Firmen insolvent werden oder

Betriebsschließungen ins Auge fassen,

passiert nicht über Nacht. Zumeist gibt es

bereits im Vorfeld Alarmsignale, die auf

eine problematische oder schlechte wirt-

schaftliche Verfassung des Unterneh-

mens schließen lassen. Alexandra Haas

und Robert Priewasser aus der Wirt-

schaftspolitischen Abteilung der AK nen-

nen Beispiele.

Noch ist das erste Quartal 2014 nicht um und schon haben in Salzburg nach Firmenplei-ten mehr als doppelt so viele Menschen ihren Job verloren wie im ersten Quartal des Vor-jahres. 400 sind von Pleiten betroffen. „AK und ÖGB lassen diese Menschen nicht im Regen stehen. Wir werden alles daran setzen, ihre Ansprüche zu sichern!“, verspricht AK-Präsident Siegfried Pichler.

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titelstory

Jobverlust durch Firmenpleite

Wenn solche Alarmsignale auftreten –

wie etwa verspätete Lohnzahlungen oder

wenn Sparprogramme angekündigt wer-

den – dann sollte der Betriebsrat umge-

hend die Gewerkschaft informieren. Die

AK hilft mit Rechtsberatung aber auch

mit Bilanzanalysen. Wenn erforderlich,

unterstützen wir Betriebsräte und

Gewerkschaft natürlich auch bei Sozial-

plan-Verhandlungen.

KRISENSYMPTOME:Anzeichen dafür, dass es im Unternehmen nicht rund läuft:

➤ ABSATZ Sinkender Umsatz, Lager füllt sich, Preise müssen

stark reduziert werden, um Umsatz zu erzielen, schlechtere Rentabilität

➤ PRODUKTION Lieferungen von Rohstoffen stocken – Lieferant

liefert nur mehr gegen Vorauszahlung, Beschäfti-gung nimmt ab, Maschinen sind schlechter ausge-nutzt, zunehmende Reklamationen, Termin- und Qualitätsprobleme, Forschungsaktivitäten fehlen, Technologie veraltet, viele Reparaturen

➤ PERSONALBEREICH Schlüsselkräfte verlassen das Unternehmen, Moti-

vation sinkt, mangelnde Personalplanung, Kündi-gungen, Aufgabenverteilung unklar, mangelnde Projektplanung und Kontrolle

➤ ZAHLUNGSFÄHIGKEIT Liquiditätsprobleme – Rechnungen werden sehr

spät bezahlt (Skonto kann nicht mehr ausgenutzt werden), Gehälter werden verspätet ausgezahlt, Überstunden zurückgestellt, Belegschaft wird zu teilweisem Lohnverzicht aufgerufen, Investitionen werden zurückgenommen

KRISENSYMPTOME

Je früher eine Krise erkannt wird, umso

besser die Voraussetzung für die Ergrei-

fung entsprechender Gegenmaßnahmen.

Eine Möglichkeit, Krisenindikatoren aus

dem Rechnungswesen zu erkennen, ist

die Analyse der Jahresabschlüsse. In einer

wirtschaftlichen Beratung kann aber eine

Bilanzanalyse gerade im Gespräch mit

dem Betriebsrat sehr aufschlussreich

sein, da dieser neben dem Zahlenmaterial

auch einen guten Einblick in die Waren-

wirtschaft oder die Produktionsplanung

hat.

Alexandra Haas, AK-Bilanzexpertin

Robert PriewasserAK-Wirtschaftsexperte

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8

Erich RibitschFSG

Agnes PostlFSG Erich Schiffer

FSG Bernhard Steinberger FSG Christian FreisingerFSG Gabriele MayerFSG

Harald Kindermann

ÖAAB & FCG

Brigitte Promberger

GLB

Willibald Resch

FA-FPÖ

Gerhard DobernigFSG

Johann KendlbacherFSG

Alexander StampferFSG

Rupert GruberFSG

Andrea BründlingerFSG

Daniel MühlbergerFSG

Ewald SchwenglFSG Rudolf Erhart

FSG Walter KoglerFSG Leopold GrünwaldFSG Claudia Bannour-OberhauserFSG

Christine Vierhauser

ÖAAB & FCG

Sylvia Stern

AUGE/UG

Claudia Kaltenegger

FA-FPÖ

Manfred Füreder FA-FPÖ

Christopher SimonlehnerFSG

Dietmar FRITZFSG

Johann WittekFSG

Josef GrünwaldFSG

Helga RepetschniggFSG

Karin KádárFSG Thomas KinbergerFSG Walter EigenstuhlerFSG Josef LechnerFSG Reinhard SchwarzenbergerFSG

Kale Ümit

AUGE/UG

Klaus-Peter FRITZ

AUGE/UG

Johann Grünwald

ÖAAB & FCG

Rainer Schmidhuber

ÖAAB & FCG

Andreas Bachmann FA-FPÖ

Bernhard Burgsteiner FA-FPÖ

Gerlinde KonnerthFSG

Christina BeckerFSG

Sigrid BrandnerFSG

Roland SeitlingerFSG Walter Bacher

FSG Ida FleissnerFSG Ines Rehrl FSG Helmut Schnaitl FSG

Johanna Landauer

AUGE/UG

Robert Müllner

AUGE/UG

Kurt Friedl

ÖAAB & FCG

Nadja Ranftler

ÖAAB & FCG

Heidi Hirschbichler FSG

Erwin Hillinger FSG

Andreas HussFSG

Friedrich Kössler

FA-FPÖ

Kerstin Höhndorf FA-FPÖ

Franz BuchederFSG

Siegfried PichlerPräsident

FSG

Gabriele ProschofskiVizepräsidentin

FSG

Bernhard BefurtVorstandsmitglied

ÖAAB & FCG

Djuja BecirevicVorstandsmitglied

FSG

Franz Wallmann Vorstandsmitglied

FSG

Peter EderVizepräsident

FSG

Othmar DanningerVizepräsident

FSG

Gerald ForcherVorstandsmitglied

FSG

Herbert TrattnigVorstandsmitglied

FA-FPÖ

Hans-Peter GrandentiVorstandsmitglied

FSG

Georg Russegger Vorstandsmitglied

FSG

Matthias AignerFSG

VOLLVERSAMMLUNGDas Salzburger Arbeitnehmer-Parlament nach der Angelobung am 11. März 2014

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Burn-outAktuelle Studie

VeranstaltungenFrühjahr/Sommer 2014

Burn-out

Das Sonderheft im Mai 2014

kostet viel Geld

Länger arbeiten macht krankÖsterreich arbeitet schon jetzt lange

PSA-Verordnung Mit 1. Mai 2014 in Kraft getreten

Page 10: Makazin + Sicher und Gesund Nr 01-2014

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Interessante Details über die Kosten von

Burn-out-Erkrankungen fördert eine aktu-

elle Studie der Universität Linz zu Tage:

Demnach wurden folgende Gesamtkos-

ten pro Fall (gesamter Behandlungsver-

lauf) errechnet: Bei FRÜHERKENNUNG

verursacht ein Burn-out-Betroffener

Gesamtkosten in Höhe von rund 1.500

bis 2.300 Euro. Bei ZEITVERZÖGERTER

DIAGNOSE entstehen Gesamtkosten für

Behandlung und Krankenstand bereits in

Höhe von 12.400 bis 17.700 Euro. Bei

SPÄTER DIAGNOSE summieren sich die

Kosten von Burn-out auf 94.000 bis

131.000 Euro pro Fall.

Auffallend: Insbesondere Kleinbetriebe,

die ja etwa 90% aller Betriebe in Öster-

reich ausmachen, sind besonders stark

betroffen.

Eine aktuelle Studie zeigt auf, dass die volkswirtschaftlichen Kosten von Burn-out-Erkrankungen umso höher sind, je später der Diagnosezeitpunkt ist.

Burn-out kostet viel Geld

Christian RumplmayrBetriebliche Gesundheits-förderung und Arbeitnehmer-schutz der AK Salzburg

Editorial

GESAMTKOSTEN PRO BETRIEB

Dass Erkrankungen der Arbeitneh-

merinnen und Arbeitnehmer die Volks-

wirtschaft jährlich sehr viel Geld kosten,

ist nichts Neues. Genauso wenig, dass

ein möglichst früher Diagnosezeitpunkt

– am Beispiel von Burn-out – die volks-

wirtschaftlichen Kosten entscheidend

dämpft.

Welche Dimensionen an Kosten, aber

auch Einsparpotential hier herrschen,

zeigt eine aktuelle Studie der Uni Linz,

siehe nebenstehender Artikel. Damit

erhalten unsere Forderungen nach

Bewusstseinsbildung, präventiven Maß-

nahmen generell ihre Berechtigung und

hoffentlich auch neuen Auftrieb.

Kosten für die Volkswirtschaft:

Folgende Gesamtkosten (für die gesamte Behandlungsdauer von geschätzten 500.000

Personen) wurden errechnet:

> Im Szenario 1 (80% Früherkennung, 15% zeitverzögerte Diagnose, 5% späte Diagno-

se) errechnen sich Gesamtkosten für die Dauer der Behandlung in Höhe von 3,9 bis

rd. 5,5 Mrd. Euro.

> Wenn Szenario 2 eintritt (60% frühe Diagnose, 30% zeitverzögerte Diagnose und

10% späte Diagnose) steigen die Gesamtkosten auf rd. 7,0 bis 9,9 Mrd. Euro.

> Kleinbetrieb:

Szenario 1:

Gesamtkosten durch Burn-

out zwischen 1.200 Euro und

2.000 Euro (3 - 5,2% der

durchschnittlichen Personal-

kosten pro Betrieb)

Szenario 2:

Gesamtkosten durch Burn-

out zwischen 2.000 Euro und

3.400 Euro (5 - 8,8% der

durchschnittlichen Personal-

kosten pro Betrieb)

Tipp: Die Studie ist bei uns erhältlich, [email protected]

> Mittlerer Betrieb:

Szenario 1:

Gesamtkosten durch Burn-out in

Höhe von 10.300 Euro bis 17.700

Euro, (1,3 - 2,2% der durchschnitt-

lichen Personalkosten)

Szenario 2:

Gesamtkosten durch Burn-out in

Höhe von 17.400 Euro bis 29.900

Euro, (2,2 - 3,8% der durchschnitt-

lichen Personalkosten)

> Großbetrieb:

Szenario 1:

Gesamtkosten durch Burn-out zwi-

schen 220.000 Euro bis 380.000

Euro (0,9% - 1,6% der durchschnitt-

lichen Personalkosten pro Betrieb)

Szenario 2:

Gesamtkosten durch Burn-out zwi-

schen 380.000 Euro und 650.000

Euro (1,6 - 2,7% der durchschnittli-

chen Personalkosten)

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Burn-out kostet viel Geld Länger Arbeiten macht krank

Die Diskussion um längere Arbeitszeiten

ist in aller Munde. Ein Fazit der AK-

Tagung „Arbeitszeit und Gesundheit“: Die

Forderung, immer länger zu arbeiten,

läuft den Erkenntnissen der Arbeitszeit-

wissenschaft klar entgegen. Jörg Flecker,

Soziologe an der Universität Wien und

Vorstandsvorsitzender der Forschungs-

und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA)

stellte fest, dass in Österreich im europä-

ischen Vergleich schon jetzt auf stabilem

Niveau relativ lange gearbeitet wird.

In Österreich leistet der durchschnittliche Vollzeit-Beschäftigte 44,2 Stunden Arbeit – weit mehr als der EU-Schnitt. Und trotzdem fordert die Wirtschaft noch längere Arbeitszeiten. Das ist schädlich für die Arbeitnehmer, die Gesellschaft und die Unternehmen. Das zeigten Experten auf der AK-Tagung „Arbeitszeit und Gesundheit“.

Lange Arbeitszeiten machen krankFriedhelm Nachreiner von der Gesellschaft

für Arbeits-, Wirtschafts- und Organisations-

psychologische Forschung betonte, dass

nur noch 15 bis 25 Prozent der Menschen

in der EU in der Normalarbeitszeit arbeiten.

Dabei steigt das Unfallrisiko nach acht

Arbeitsstunden exponentiell. Die Arbeitsef-

fizienz sinkt schon nach sieben Stunden.

Bei 60 Stunden pro Woche oder Wochen-

endarbeit ist das Risiko für psychovegetati-

ve Beschwerden wie Schlaf-, Verdauungs-

und Kreislaufstörungen um das Vierfache

erhöht.

Österreich arbeitet langeDer Österreicher arbeitet länger als der

EU-Durchschnitt: Männer 44,2 Stunden

pro Woche, Frauen 42,2 Stunden pro

Woche. So kommen über 350 Millionen

Überstunden im Jahr zusammen, 70

Millionen davon laut WIFO unbezahlt.

209.000 Österreicherinnen und Öster-

reicher leisten mehr als zehn Überstun-

den pro Woche.

Flexibilität für wen?Entscheidend für eine Mehrbelastung

oder Entlastung der Arbeitnehmer ist,

wer die Arbeitszeit tatsächlich

bestimmt: Arbeitgeber oder Beschäftig-

te. 2010 waren 53 Prozent der Arbeits-

zeit in Österreich ausschließlich vom

Betrieb bestimmt – fünf Prozent mehr

als 2005. Die selbstbestimmte Arbeits-

zeit nimmt dagegen ab. 90 Prozent der

Schwankungen in der Arbeitszeit sind

durch betriebliche Notwendigkeit

bedingt.

Page 12: Makazin + Sicher und Gesund Nr 01-2014

VERANSTALTUNGEN

➤ AK Kurse: 1. Mobbing – zurück zu einer

fairen Streitkultur:

02.06.2014

2. Konfliktlotsen führen sicher

aus dem Streit:

03.06.2014

ANMELDUNG UNTER:

0662-8687-407 oder

[email protected]

➤ BFI Kurse: 1. SVP Grundkurs

BFI Zell am See:

10.-12.06.2014

ANMELDUNG UNTER:

0662-883081 oder

[email protected]

Frühjahr/Sommer 2014

PSA-Verordnung mit 1. Mai in Kraft getreten

Die neue Verordnung „Persönliche

Schutzausrüstung“ (PSA-V), BGBl II Nr.

77/2014, ersetzt veraltete und nicht der

Systematik des ASchG entsprechende

Regelungen, gibt weitgehend den Stand

der Technik und der Arbeitsgestaltung

wieder und nimmt einige begrüßenswerte

Klarstellungen vor.

Konkrete Bestimmungen erleichtern die

Umsetzung in der Praxis und tragen im All-

gemeinen zu mehr Akzeptanz und Sicher-

heit bei. Die Verlängerung der Intervalle zur

Information, Unterweisung und Übung auf

bis zu drei Jahre in § 7 Abs. 7 bringen Ver-

schlechterungen. Bisher waren Intervalle

von höchstens einem Jahr zulässig.

Leider keinen Fortschritt bringt die PSA-V

bei der Arbeitskleidung, weil § 73 AAV und

die in einzelnen ASchG Durchführungsbe-

stimmungen wie in der Grenzwerteverord-

nung 2011 oder in der Verordnung über

biologische Arbeitsstoffe bereits enthalte-

nen Regelungen über spezifische Arbeits-

kleidung nicht berührt wurden. Diese gel-

ten bis zu einer Neuregelung der Arbeits-

kleidung weiter (Verordnungsermächti-

gung § 72 Abs. 1 Z 6 ASchG).

Tipp: Die gesamte Verordnung ist nachzu-

lesen unter: www.gesundearbeit.at.

Das AK-Referat für Arbeitneh-merInnenschutz und Betriebliche Gesundheitsförderung analysiert.

Gesunde Arbeit

Die Lösungswelt zu

Sicherheit und

Gesundheit in der

Arbeit. Eine Initiative

von ÖGB und AK

Schau´ rein!

Page 13: Makazin + Sicher und Gesund Nr 01-2014

www.ak-salzburg.at 9

Erich RibitschFSG

Agnes PostlFSG Erich Schiffer

FSG Bernhard Steinberger FSG Christian FreisingerFSG Gabriele MayerFSG

Harald Kindermann

ÖAAB & FCG

Brigitte Promberger

GLB

Willibald Resch

FA-FPÖ

Gerhard DobernigFSG

Johann KendlbacherFSG

Alexander StampferFSG

Rupert GruberFSG

Andrea BründlingerFSG

Daniel MühlbergerFSG

Ewald SchwenglFSG Rudolf Erhart

FSG Walter KoglerFSG Leopold GrünwaldFSG Claudia Bannour-OberhauserFSG

Christine Vierhauser

ÖAAB & FCG

Sylvia Stern

AUGE/UG

Claudia Kaltenegger

FA-FPÖ

Manfred Füreder FA-FPÖ

Christopher SimonlehnerFSG

Dietmar FRITZFSG

Johann WittekFSG

Josef GrünwaldFSG

Helga RepetschniggFSG

Karin KádárFSG Thomas KinbergerFSG Walter EigenstuhlerFSG Josef LechnerFSG Reinhard SchwarzenbergerFSG

Kale Ümit

AUGE/UG

Klaus-Peter FRITZ

AUGE/UG

Johann Grünwald

ÖAAB & FCG

Rainer Schmidhuber

ÖAAB & FCG

Andreas Bachmann FA-FPÖ

Bernhard Burgsteiner FA-FPÖ

Gerlinde KonnerthFSG

Christina BeckerFSG

Sigrid BrandnerFSG

Roland SeitlingerFSG Walter Bacher

FSG Ida FleissnerFSG Ines Rehrl FSG Helmut Schnaitl FSG

Johanna Landauer

AUGE/UG

Robert Müllner

AUGE/UG

Kurt Friedl

ÖAAB & FCG

Nadja Ranftler

ÖAAB & FCG

Heidi Hirschbichler FSG

Erwin Hillinger FSG

Andreas HussFSG

Friedrich Kössler

FA-FPÖ

Kerstin Höhndorf FA-FPÖ

Franz BuchederFSG

Siegfried PichlerPräsident

FSG

Gabriele ProschofskiVizepräsidentin

FSG

Bernhard BefurtVorstandsmitglied

ÖAAB & FCG

Djuja BecirevicVorstandsmitglied

FSG

Franz Wallmann Vorstandsmitglied

FSG

Peter EderVizepräsident

FSG

Othmar DanningerVizepräsident

FSG

Gerald ForcherVorstandsmitglied

FSG

Herbert TrattnigVorstandsmitglied

FA-FPÖ

Hans-Peter GrandentiVorstandsmitglied

FSG

Georg Russegger Vorstandsmitglied

FSG

Matthias AignerFSG

VOLLVERSAMMLUNGDas Salzburger Arbeitnehmer-Parlament nach der Angelobung am 11. März 2014

ak-parlament zum herausnehmen

Page 14: Makazin + Sicher und Gesund Nr 01-2014

10

br-service

Richtig verhandeln will gelernt seinGehalt verhandeln mit dem Chef ist kein leichtes Thema. Viele sind im Vorhinein verunsichert und haben ein unangenehmes Gefühl im Magen. Verständlich, geht es doch um einen ziemlich sensiblen Bereich im Arbeitsleben. AK-Experte Heimo Typplt hat Tipps!

Richtig verhandeln will gelernt seinGehalt verhandeln mit dem Chef ist kein leichtes Thema. Viele sind im Vorhinein verunsichert und haben ein unangenehmes Gefühl im Magen. Verständlich, geht es doch um einen ziemlich sensiblen Bereich im Arbeitsleben. AK-Experte Heimo Typplt hat Tipps!

Gute Vorbereitung hilftInformieren Sie sich genau, was in Ihrem

Betrieb oder Ihrer Branche für Ihre Tätig-

keit gezahlt wird. Innerhalb der Firma

muss offengelegt werden, welche Tätig-

keit wie bezahlt wird. Außerdem helfen

AK, ÖGB, der Gehaltsrechner des Bun-

desministeriums, der Gehaltskompass

des AMS oder www.kollektivvertrag.at

Sachliche Argumente bringenGute Chancen für eine Gehaltserhöhung

bestehen dann, wenn mann/frau über-

zeugende Argumente hat. Daher ist es

ratsam, beim Gespräch Ihren Nutzen für

das Unternehmen ins rechte Licht zu rü-

cken. Listen Sie alle Aufgaben auf, die Sie

neu übernommen haben, alle Tätigkei-

ten, die Sie schon besonders gut machen,

alle Verbesserungen, die Sie angeregt

haben sowie sämtliche Fortbildungen.

Denn: Nur wer von sich selbst überzeugt

ist, kann auch sein Gegenüber von sich

begeistern.

Persönliche Argumente – Nein!Persönliche Argumente oder Emotionen

haben bei einer Gehaltsverhandlung

nichts verloren. Sachen wie „Ich brauche

mehr Geld, weil ich ein Haus baue“, inter-

essieren den Chef nicht – und gehen ihn

übrigens auch nichts an. Schlecht kommt

auch rüber „Wenn ich nicht mehr bekom-

me, gehe ich”. Das sollten Sie nur tun,

wenn Sie ein sicheres Angebot einer

anderen Firma in der Tasche haben.

Dann können Sie dem Arbeitgeber signa-

lisieren, dass er Sie verlieren könnte.

Die richtige TerminwahlVermeiden Sie es, Ihren Chef zwischen Tür

und Angel auf eine Gehaltserhöhung anzu-

sprechen. Ein zufälliges Treffen am Gang,

die Kantine oder Firmenfeiern sollten dafür

tabu sein. Vereinbaren Sie für das Gehalts-

gespräch mit Ihrem Arbeitgeber unbedingt

einen Termin. Auch der Chef sollte sich auf

das Gespräch vorbereiten können.

Verhandlungsbasis zurechtlegenFalls Gehaltsstopp oder ein striktes

Gehaltssystem als Gegenargument

vom Boss gebracht werden, überlegen

Sie sich bereits im Vorfeld verschiede-

ne Möglichkeiten, wie Sie abseits einer

Lohnerhöhung trotzdem etwas für sich

herausholen. Vielleicht können Sie

sich beim Betrag einmal auf eine nied-

rigere Summe einigen, aber vereinba-

ren, dass Sie in einem halben Jahr

verbindlich wieder darüber reden. Sie

können auch andere Benefits wie etwa

eine bezahlte Weiterbildung, projekt-

bezogene Prämien, eine andere Spe-

senregelung oder mehr Freizeit als

Ausweg akzeptieren.

Besonders wichtig: Halten Sie schrift-

lich fest, wann erneut verhandelt wird.

Ergebnis zusammenfassenAm besten schreiben Sie gleich nach

dem Gespräch die Eckdaten und Ergeb-

nisse zusammen und stellen diese

Ihrem Chef per E-Mail zur Verfügung.

Je rechtlich verbindlicher die Vereinba-

rungen, desto förmlicher sollte es

dabei zugehen.

„Gehaltsverhandlungen mit dem Chef sind sensibel, aber kein Grund zum Fürchten.

Richtige Vorbereitung und Strategie sind die halbe Miete.“

Heimo Typplt, Leiter der AK-Rechtsabteilung

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www.ak-salzburg.at 11

bfi bildung

Knappe Zeit- und Budgetressourcen sind oft Hindernisse, die die

berufliche Aus- und Weiterbildung erschweren. Deshalb bringt das

BFI jetzt die Kursangebote in die Regionen, wie etwa die von Land

und Bund geförderte „Lehre mit Matura“. An insgesamt sieben

Kursorten im Bundesland Salzburg haben Lehrlinge ab dem 15.

Lebensjahr, die aus entlegeneren Orten kommen, die Möglichkeit

die Berufsreifeprüfung in Form der Lehre mit Matura nun näher

am Wohn- und/oder Ausbildungsort zu besuchen.

Info-AbendeAn den BFI Info-Abenden gibt´s alle wichtigen Informationen

zum Ausbildungsmodell „Lehre mit Matura“. Es werden die Vor-

aussetzungen, die Vorteile, die unterschiedlichen Modelle sowie

die genaue Lehrgangsstruktur ausführlich behandelt. Zusätzlich

beantworten unsere Bildungsexperten gerne individuelle Fragen

zum Thema „Lehre mit Matura“. Die Teilnahme ist natürlich

kostenlos.

Lehre mit Matura – vor OrtDas BFI kommt zu dir – zumindest näher als bisher: Zum Beispiel die Lehre mit Matura wird demnächst verstärkt abseits vom Zentralraum angeboten.

Exklusiv in Salzburg und nur für AK-Mitglieder: Wer einen Kurs nicht besteht, kann ihn kostenlos wiederholen!

Hundertprozentige ERFOLGSGARANTIE

Ein besonderes Zuckerl hat das BFI für AK-

Mitglieder jetzt im Angebot: Alle im BFI-Pro-

gramm mit „100%“ gekennzeichneten

Angebote können bei Nicht-Bestehen einer

Prüfung – sowohl intern als auch extern –

kostenlos wiederholt werden. Aber Achtung,

dafür gelten folgende Voraussetzungen:

Der Kurs findet erneut statt und ein Kurs-

platz ist frei. Der „Ursprungskurs“ wurde zu

mindestens 75% besucht, die Kursgebühr

zur Gänze bezahlt. Der Teilnehmer ist zur

Abschlussprüfung angetreten und hat diese

nicht bestanden. Außerdem muss der

kostenlose Wiederholungskurs spätestens

12 Monate ab Datum der nicht bestandenen

Prüfung beginnen (nicht kostenlos sind erfor-

derliche neue Kursunterlagen, Prüfungsge-

bühren und Verbrauchsmaterial). Ein Kurs

kann nur einmal kostenlos wiederholt wer-

den, wenn keine gesetzlichen Auflagen dage-

gen sprechen. Gibt es keinen freien Kurs-

platz oder wird der entsprechende Kurs nicht

mehr angeboten, besteht kein Anspruch auf

kostenlose Kurswiederholung.Foto: BFI

Bild: Sladana und Christian bei

der „Lehre mit Matura“. Foto: BFI

• 20.05.2014, 19 Uhr

Bramberg am Wildkogel

• 22.05.2014, 19 Uhr

BFI Pongau, St. Johann

• 02.06.2014, 19 Uhr

BFI Salzburg

• 03.06.2014, 19 Uhr

Hauptschule Kuchl,

• 05.06.2014, 19 Uhr

ÖKO-HS Straßwalchen

• 16.06.2014, 19 Uhr

Bürmoos, NMS Bürmoos

Wann und Wo:

Page 16: Makazin + Sicher und Gesund Nr 01-2014

12

ögb info

„80 Prozent der Gesetze kommen der-

zeit aus Brüssel. Uns darf es daher nicht

egal sein, wer in Brüssel die Macht hat“,

sagte Gewerkschafterin und EU-Abgeord-

nete Evelyn Regner bei ihrem Salzburg-

Besuch, zu dem ÖGB und AK geladen

hatten.

„Derzeit werden in der Europäischen

Union aufgrund der konservativen

Mehrheiten die Profite der Unternehmen

vor die Interessen der Menschen gestellt.

Das ist der falsche Weg. Der Mensch

muss mehr zählen als ungezügelter

Profit“, stellte Regner klar.

Am 25. Mai sei die Chance auf grundle-

gende Veränderungen gegeben. Erstmals

in der Geschichte der EU wird der

Kommissionspräsident durch die

stimmenstärkste Fraktion im Parlament

bestimmt und nicht wie bisher ein oftmals

schwacher Kandidat durch die

Regierungschefs der einzelnen Länder

auserkoren. „Die EuropäerInnen haben

es somit in der Hand die Marschrichtung

der Kommission, die für die Ausarbeitung

der Gesetze zuständig ist, vorzugeben.

Aus gewerkschaftlicher Sicht ist jeden-

falls ein Richtungswechsel um 180 Grad

gefragt“, sagte Regner.

Geht es nach Regner, haben Lohn- und

Sozialdumping in Europa künftig keinen

Platz mehr. „Die EU wurde als einzigarti-

ges Friedensprojekt aus der Taufe geho-

ben. Durch die derzeitige Sparpolitik ist

dieser Frieden jedoch gefährdet. Die

Jugend in Griechenland und Spanien ver-

steht nämlich nicht, wieso für die

Bankenrettung immer Geld vorhanden

ist, sie jedoch vor dem Nichts stehen.“

Für GewerkschafterInnen dürfe es jeden-

falls keine Frage sein: Am 25. Mai wählen

gehen und für einen Richtungswechsel

sorgen.

EU-Wahl: Jetzt oder nie!Bei der EU-Wahl am 25. Mai 2014 besteht die Möglichkeit eine Wende in der EU-Politik herbeizuführen. Über ihre Vision für ein Europa der Zukunft berichtete kürzlich EU-Abgeordnete Evelyn Regner in Salzburg.

Mit Erfahrung gegen schwarze Schafe

Die Meldung von der Alpine-Pleite

hat im Juni 2013 wie eine Bombe

eingeschlagen. Dem entschlosse-

nen und engagierten Auftreten von

Gewerkschaft und Arbeitsministeri-

um ist es zu verdanken, dass 98

Prozent der betroffenen Beschäf-

tigten von anderen Baufirmen

übernommen werden konnten.

Einer der letzten Beschäftigten

der Alpine war Betriebsratsvorsit-

zende Josef Maier, der in den ver-

gangenen Monaten für den Ver-

kauf des Fuhr- und Geräteparks

zuständig war.

Ab 1. April wird Maier nun seine

umfangreichen Erfahrungen, die

er als langjähriger Betriebsrat

gesammelt hat, als BUAK-Kontrol-

leur nutzen. In dieser Funktion

wird er künftig Baufirmen auf die

Finger schauen, ob arbeits- und

sozialrechtliche Normen eingehal-

ten werden und somit für mehr

Gerechtigkeit auf Österreichs Bau-

stellen sorgen.

Gewerkschafterin Evelyn Regner setzt sich auf EU-Ebene für die Interessen der ArbeitnehmerInnen ein.

Alpine-Betriebsrat Josef Maier wird Kontrolleur der Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungkasse

Der ehemalige Alpine-Betriebsratsvorsitzende Josef Maier auf dem leer-

geräumten Alpine-Bauhof in Wals-Siezenheim.

Page 17: Makazin + Sicher und Gesund Nr 01-2014

www.ak-salzburg.at 13

ögb info

Österreichweit absolvieren bereits mehr

als 11.000 Jugendliche das Modell

„Lehre mit Matura“. Damit noch mehr

Jugendliche das Angebot in Anspruch

nehmen, hat die Österreichische Gewerk-

schaftsjugend (ÖGJ) die Kampagne „Lehre

mit Matura“ ins Leben gerufen. Neben der

Bewerbung dieses Modells will die ÖGJ

über Schwachstellen informieren und

diese letztendlich beseitigen. „Im Handel

oder in der Gastronomie sind Jugendliche

häufig von der „Lehre mit Matura“ ausge-

schlossen, weil die dort üblichen Arbeits-

zeiten und Dienstpläne nicht beides

zulassen“, weiß Jugendsekretär Samed

Aksu. „Es muss daher einen Rechtsan-

spruch auf „Lehre mit Matura“ in der

Arbeitszeit geben.“

Eckpunkte „Lehre mit Matura“:Kurse, Lernunterlagen und Prüfungen

sind für Lehrlinge kostenlos. Es gibt kein

Auswahlverfahren. Der Einstieg ist in

jedem Lehrberuf ab dem ersten Lehrjahr

möglich. Es müssen vier Fächer –

Deutsch, Mathematik, lebende Fremd-

sprache und der Fachbereich aus dem

Lehrberuf absolviert werden.

Die Gewerkschaftsjugend fordert Verbesserungen bei der „Lehre mit Matura“.

Ein Betriebsrat zahlt sich aus. Davon sind

die Beschäftigten der Bad Gasteiner Gesund-

heits- und Felsenthermebetriebsgesellschaft

mittlerweile überzeugt. Nachdem in der „Fel-

sentherme“ bereits jahrelang ein Betriebsrat

die Belegschaftsinteressen vertreten hatte,

fand sich im Jahr 2010 niemand mehr, der

diese Funktion übernehmen wollte.

Zu einem Umdenken unter den Beschäftig-

ten sollte es erst wieder kommen, als es zu

einigen Änderungen im Betrieb kam. Neben

dem Geschäftsführerwechsel kam es zu einer

kompletten Umstrukturierung und zu einem

Wechsel des Kollektivvertrags. Diese Verän-

derungen brachten große Unsicherheiten

innerhalb der Belegschaft und der Wunsch

nach einem Betriebsrat keimte erneut auf.

Mit Anfang März wurde Theresia Schuri-

schuster zur Vorsitzenden und Mihael Ninic

zu ihrem Stellvertreter gewählt. Ausgestattet

mit der großen Zustimmung der Belegschaft

haben sie sich zum Ziel gesetzt, Sparpläne

auf dem Rücken der Beschäftigten zu verhin-

dern.

Neue ÖGJ-Kampagne

Neuer Betriebsrat in der Felsentherme

Dem generellen 12-Stunden-Arbeits-

tag wird die Gewerkschaft niemals

zustimmen. Dies sei jenen Arbeitge-

bern ins Stammbuch geschrieben, die

sich eine weitere Flexibilisierung der

Arbeitszeit wünschen.

Die Wahrheit ist, dass die Sozialpart-

ner derzeit ein Paket arbeitsrechtli-

cher Änderungen verhandeln. In die-

ser Diskussion ist für den ÖGB vor-

stellbar, dass unter gewissen, klar

definierten Umständen der 12-Stun-

den-Arbeitstag denkbar ist.

Unsere Kernforderung darin ist die

sechste Urlaubswoche für alle Arbeit-

nehmer, die 25 Jahre im Erwerbsle-

ben stehen. Nur wenn diese erfüllt

wird, wird es zur Einigung kommen.

Klar ist jedenfalls, dass der ÖGB nur

dem gesamten Paket zustimmen wird.

Die Wahrheit übers Arbeitsrechtspa-

ket unter: http://bit.ly/1j6I2lH

Nach einer kurzen Pause setzen die Beschäftigten der „Felsentherme“ wieder auf einen Betriebsrat.

Jugendsekretär

Samed Aksu (l.) und

„Lehre mit Matura“-

Teilnehmer Admir

Halkic informierten

vor Salzburger Berufs-

schulen über die aktu-

elle ÖGJ-Kampagne.

Zur Sache

Heidi Hirschbichler

ÖGB-Landesgeschäfts-

führerin

Page 18: Makazin + Sicher und Gesund Nr 01-2014

14

mosaik

Die „anderskompetent GmbH“ hat es

sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit

Behinderung bei der Eingliederung in den

Arbeitsmarkt zu unterstützen. Einer der

drei Betriebe ist speziell auf Frauen aus-

gerichtet, da es für gehandicapte Damen

oft besonders schwer ist, im Erwerbsle-

ben Fuß zu fassen.

Seit dem Jahr 2009 haben solche Damen

bei „frauenanderskompetent“ die

Möglichkeit, ein Jahr lang den berufli-

chen Wiedereinstieg nach teils mehrjähri-

gen Arbeitsunterbrechungen zu trainie-

ren. Und das in verschiedenen Bereichen

wie Verkauf, Fertigung, Dekoration und

Bürotätigkeiten. Derzeit sind 16 Frauen

am Standort Salzburg in der Robinigstra-

ße mit größter Motivation drauf und dran,

sich für die Arbeitswelt zu empfehlen. „Im

ersten Abschnitt unseres Projekts, der

Berufsorientierung, arbeiten wir gezielt

die Stärken der einzelnen Frauen her-

aus“, erklärt Andrea Weinberger, Stand-

ortleiterin Salzburg. Danach geht es

darum, Selbstwert und Mut im Umgang

mit den Herausforderungen an sich

selbst aber auch mit den beruflichen

Aufgaben schrittweise aufzubauen.

Praktikaplätze gesucht

Besonders gefragt im Rahmen dieses

Projekts sind Praktikaplätze, die dann die

Nahtstelle zum endgültigen beruflichen

Wiedereinstieg darstellen. So gibt es

etwa seit Anfang März 2014 den Post-

partner in Anthering, wo die Frauen die

Chance bekommen, sich im Job zu bewei-

sen, indem sie Tätigkeiten von Postbe-

diensteten übernehmen. Neue Koopera-

tionspartner sind erwünscht – je mehr

verschiedene Tätigkeiten, umso besser

und vielfältiger die Vorbereitung auf den

kommenden Job.

Das Konzept von „frauenanderskompe-

tent“ hat sich bewährt: Über zwei Drittel

der Teilnehmerinnen schaffen auf Anhieb

den Sprung auf einen Arbeitsplatz.

Unternehmer traut euch!

„Fördern und Fordern“, beschreibt Wein-

berger ihre Devise, „wir nehmen die

Damen ernst und fordern Leistung,

gleichzeitig versuchen wir, individuell zu

fördern.“ Das Resultat: Motivation und

Zuverlässigkeit der Damen sind extrem

hoch und werden von den zukünftigen

Arbeitgebern sehr geschätzt, wie die

Standortleiterin weiß. 2013 konnten

70% der Frauen erfolgreich weitervermit-

telt werden. „Wer einer unserer Damen

eine Chance gibt, wird nicht enttäuscht

– im Gegenteil: Die Rückmeldungen aus

den Betrieben waren ausschließlich posi-

tiv“, so Weinberger.

Zukunft mit Perspektive„frauenanderskompetent“ bereitet Frauen mit Handicap auf den beruflichen Wiedereinstieg vor. Das Motto lautet „Fördern und Fordern“ – und das macht sich bezahlt: Zwei Drittel der Damen können nach einem Jahr erfolgreich an Betriebe weitervermittelt werden.

web.tippDer Lohn- und Gehaltszettel – ein offenes Buch?

Die Gehaltsabrechnung ist für viele ein großes Mysteri-um. Dem wollten unsere Experten Abhilfe schaffen. Sie haben einen interaktiven Lohnzettel entwickelt, der alle Fragen beantwortet.

Der Lohn- und Gehaltszettel ist wohl

eines der wichtigsten Dokumente für

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

– deshalb ist es uns ein besonderes

Anliegen, hier für Aufklärung zu sorgen.

Dieses Tool ist auch für alle Betriebsrä-

te hilfreich, die ja täglich eine wichtige

Anlaufstelle im Betrieb sind und oft-

mals „Erste Hilfe“ leisten.

Was uns besonders freut, ist, dass der

Rechner auch in anderen Bundeslän-

dern zum Einsatz kommt und wir des-

halb sehr hohe Zugriffswerte verzeich-

nen können. Seit Beginn (Juli 2013)

haben bereits 147.000 Menschen den

Online-Rechner verwendet – mit aus-

schließlich positivem Feedback.

Jetzt genug geredet – ran an die Tasten

und gleich einmal ausprobieren:

http://lohnzettel.arbeiterkammer.at

KONTAKT:FrauenanderskompetentRobinigstraße 13,5020 SalzburgTel.: [email protected]

Page 19: Makazin + Sicher und Gesund Nr 01-2014

www.ak-salzburg.at 15

gesundheit

Seit einem Jahr müssen Unternehmen psychische Belastungen an den Arbeitsplätzen evaluieren und wenn nötig gegensteuern. Doch die Praxis sieht anders aus, weiß Arbeitspsychologin Karin Hagenauer, die seit kurzem in der AK tätig ist.

mAKazin: Für die, die mit dem Begriff

Arbeitspsychologie noch nicht viel anfan-

gen können: Was machst du genau?

Hagenauer: Ich bin Ansprechpartnerin

für Betriebsrätinnen und Betriebsräte

sowie Sicherheits- und Gesundheitsver-

trauenspersonen zu den Themen: Psy-

chisch gesunde Arbeitsgestaltung im

Betrieb, Betriebliche Gesundheitsförde-

rung, Evaluierung psychischer Belastun-

gen und alternsgerechtes Arbeiten im

Betrieb.

mAKazin: Stichwort psychische Belastun-

gen, inwieweit ist dieses Thema in den

Betrieben angekommen?

Hagenauer: Die gute Nachricht ist, dass

sich mittlerweile sehr viele Unternehmen

zu diesem Thema informieren. Die

schlechte ist, dass die Evaluierung und

notwendige Gegenmaßnahmen noch zu

selten dann auch durchgeführt werden.

mAKazin: Aber es besteht doch eine

gesetzliche Verpflichtung dazu?

Hagenauer: Das ist richtig, seit einem

Jahr müssen Betriebe ihre Arbeitsplätze

auf psychische Belastung hin überprü-

fen. Deshalb drängt die AK darauf, dass

dieses Gesetz nicht in der Schublade

verschwindet – vor allem weil die psychi-

schen Erkrankungen auf dem Vormarsch

sind.

mAKazin: Was heißt das konkret?

Hagenauer: Das WIFO hat erhoben, das

im Jahr 2012 Salzburgs Arbeitnehmerin-

nen und Arbeitnehmer 10,5 Tage im

Krankenstand waren. Bei der Verteilung

zeigt sich aber, dass im Bereich der psy-

chischen Erkrankungen die längsten

Krankenstände anfallen, nämlich 39

Tage pro Fall. Ein Krankenstand auf-

grund einer psychischen Erkrankung dau-

ert also viermal so lang wie einer auf-

grund körperlicher Krankheit. Außerdem

macht der Anteil der Invaliditäts- und

Berufsunfähigkeitspensionen wegen psy-

chischer Erkrankungen mittlerweile

bereits über ein Drittel aus – im Jahr

1995 waren es noch elf Prozent.

mAKazin: Das sollte doch eigentlich

Alarmsignal und Auftrag zugleich für Fir-

men sein …

Hagenauer: Preisdruck oder Facharbei-

termangel werden von vielen Betrieben

gern als Begründungen verwendet, um

Themen wie Gesundheit am Arbeitsplatz

wegen angeblich zu hoher Kosten hintan-

zustellen. Was viele Firmen offenbar

nicht wissen: Die Kosten können im Rah-

men der Präventiveinsatzzeit abgedeckt

werden, denn ein Viertel dieser Zeit kann

gegebenenfalls an Arbeitspsychologin-

nen und Arbeitspsychologen vergeben

werden.

Stiefkind: Psychische Belastungen

KONTAKT:AK-Referat für ArbeitnehmerInnen-schutz und Betriebliche GesundheitsförderungTel. : [email protected]

INFOBOX

Information und Beratung für BR,

SVP und GVP zu:

• Psychisch gesunde

Arbeitsgestaltung im Betrieb

• Betriebliche Gesundheitsför-

derung

• Gesetzlich vorgeschriebene

Evaluierung psychischer

Belastungen im Betrieb

• Alternsgerechtes Arbeiten

Karin Hagenauer, AK-Arbeitspsychologin

Page 20: Makazin + Sicher und Gesund Nr 01-2014

Ihre Vorteile und Ermäßigungen: ak-salzburg.at

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u.a. Kostenlose Beratung und Rechtsschutz | BFI-Angebote | Info-Service | Übernahme der Flugrettungskosten im Bundesland Salzburg