Mammutbäume – lebende Fossilien...Als lebende Fossilien bezeichnet man Lebewe-sen, die schon seit...

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Mammutbäume in herrlichen Parkanlagen Viele historische Parkanlagen mit exotischen Bäu- men haben wir dem Adel zu verdanken. Kaiser, Könige und was Rang und Namen hatte, traf sich dort zur Sommerfrische. Sie ließen Schlösser und Villen mit herrlichen Parkanlagen bauen. Man- che dieser Gebäude bestehen heute noch und sind genutzt, andere leider dem Verfall preisgegeben. Die Riesenmammutbäume (Sequoiadendron gigan- teum, 1, 2), gelegentlich auch Berg-Mammutbaum oder Wellingtonie genannt, blieben bestehen, und manche davon sind schon über 150 Jahre alt. Diese findet man relativ leicht. Man muss nur den Kopf und die Augen heben und oberhalb der üblichen Baumhöhen suchen, dann fallen sie auf, denn sie sind majestätisch. Wenn man sie lässt, werden sie zu wahren Giganten der Natur. Auch ist das Ausse- hen ganz speziell, wer darauf achtet, wird die Bäume ebenfalls sofort erkennen. Die Standorte der meis- ten alten Mammutbäume sind europaweit gleich- artig. Immer finden sie sich in Verbindung mit Klös- tern, Schlössern oder Villen, die ab der Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut oder renoviert wurden. Damals herrschte der Modetrend, einen Englischen Park oder einen Schlosspark anzulegen. In diesen Landschaftsgärten sind, mit gewissen Variationen, immer wieder dieselben Arten an exotischen Bäu- Als lebende Fossilien bezeichnet man Lebewe- sen, die schon seit Jahrmillionen auf der Erde leben und sich in diesem langen Zeitraum kaum verändert haben, wie den Quastenflosser. Es gibt aber auch im Pflanzenreich lebende Fossilien, die Mammutbäume. In manchen Fällen waren sie schon aus fossilen Funden bekannt, ehe man die ersten lebenden Exemplare wieder entdeckte. Mammutbäume – lebende Fossilien Helmut Knoll & Harald Schwanz 1: Ein Riesenmammutbaum Sequoiadendron giganteum (Lindley) Buchholz 1939, im Schlosspark Badenweiler, Baden-Württemberg. 54 · Fossilien · 2 · 2018

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Mammutbäume in herrlichen Parkanlagen

Viele historische Parkanlagen mit exotischen Bäu-men haben wir dem Adel zu verdanken. Kaiser, Könige und was Rang und Namen hatte, traf sich dort zur Sommerfrische. Sie ließen Schlösser und Villen mit herrlichen Parkanlagen bauen. Man-che dieser Gebäude bestehen heute noch und sind genutzt, andere leider dem Verfall preisgegeben. Die Riesenmammutbäume (Sequoiadendron gigan-teum, 1, 2), gelegentlich auch Berg-Mammutbaum oder Wellingtonie genannt, blieben bestehen, und manche davon sind schon über 150 Jahre alt. Diese findet man relativ leicht. Man muss nur den Kopf und die Augen heben und oberhalb der üblichen Baumhöhen suchen, dann fallen sie auf, denn sie sind majestätisch. Wenn man sie lässt, werden sie zu wahren Giganten der Natur. Auch ist das Ausse-hen ganz speziell, wer darauf achtet, wird die Bäume ebenfalls sofort erkennen. Die Standorte der meis-ten alten Mammutbäume sind europaweit gleich-artig. Immer finden sie sich in Verbindung mit Klös-tern, Schlössern oder Villen, die ab der Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut oder renoviert wurden. Damals herrschte der Modetrend, einen Englischen Park oder einen Schlosspark anzulegen. In diesen Landschaftsgärten sind, mit gewissen Variationen, immer wieder dieselben Arten an exotischen Bäu-

Als lebende Fossilien bezeichnet man Lebewe-sen, die schon seit Jahrmillionen auf der Erde leben und sich in diesem langen Zeitraum kaum verändert haben, wie den Quastenfl osser. Es gibt aber auch im Pfl anzenreich lebende Fossilien, die Mammutbäume. In manchen Fällen waren sie schon aus fossilen Funden bekannt, ehe man die ersten lebenden Exemplare wieder entdeckte.

Mammutbäume – lebende Fossilien

Helmut Knoll & Harald Schwanz

1: Ein Riesenmammutbaum Sequoiadendron giganteum (Lindley) Buchholz 1939, im Schlosspark Badenweiler, Baden-Württemberg.

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men und Pflanzen zu finden, die von Handelsreisen-den aus fernen Ländern nach Europa gebracht wur-den.

Sonderausstellung über Mammutbäume

Mammutbäume findet man auch im Schlosspark in Badenweiler (Baden-Württemberg, Südschwarz-wald). Vielen Dendrologen ist dieser Park unter dem Namen „Badisches Arboretum“ geläufig, der sich dort zwischen 1958 und 1976 einprägte. Die drei ältesten Mammutbäume sind nachweislich im Jahr 1864 gepflanzt worden (Schwanz & Bouffier 2009). Das größte Exemplar davon (3) hat mittlerweile eine Höhe von 45 Metern und einen Stammumfang von 7 Metern erreicht. In Badenweiler startete ab 2017 eine neue Veranstaltungsreihe für Experten und interessierte Baumliebhaber mit der Vorstellung besonders prägnanter Baumgestalten des Kurparks Badenweiler durch namhafte Dendrologen. Eine Sonderausstellung über Mammutbäume kann im Kurpark-Museum Badenweiler besucht werden. Die Dauer der Ausstellung ist bis Juli 2018 vorgesehen; der Eintritt ist frei. Viele einzigartige Fossilfunde, aber auch rezente Prachtexemplare dieser Gigan-ten sind zu bewundern (4, 5). Weitere Informationen unter www.hm-knoll.de/tipps-u-literatur/.Systematisch betrachtet stellen Mammutbäume

eine Unterfamilie (Sequoioideae) der Zypressengewächse dar. Diese Unterfamilie umfasst drei Gat-tungen mit jeweils einer einzigen noch lebenden Art:

» Riesenmammutbaum, Sequoia-dendron giganteum (Lindley 1853) Buchholz 1939

» Küstenmammutbaum, Sequoia sempervirens (D. Don 1824) Endli-cher 1847

» Urweltmammutbaum, Metasequoia glyptostroboides Hu et Cheng 1941)

2: Riesenmammutbaum Sequoiadendron giganteum, Zweig mit Zapfen. Fotografi ert im Aboretum Schloss Paff endorf (Lehrgarten der Rheinbraun) bei Bergheim-Erft.

3: Dieser Mammutbaum im Schlosspark in Badenweiler ist nachweislich 1864 gepfl anzt worden. Das Exemplar hat eine Höhe von 45 m und einen Stammumfang von 7 m.

4: Rezente Holzscheibe von Sequoiadendron giganteum, Durchmesser 1,50 m, ausgestellt im Kurpark Museum Badenweiler. Alter 148 Jahre.

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Der Urweltmammutbaum – ein Relikt aus der Urzeit

Metasequoia glyptostroboides (6) war selbst in China nur fossil bekannt, ehe die ersten leben-

den Exemplare im Jahr 1941 von den chinesi-schen Forschern Hu und Cheng in einer schwer

zugänglichen Gebirgsregion im Grenzgebiet der Provinzen Szechuan und Hupeh entdeckt wurden. Im Jahr 1947 wurde Saatgut über die USA nach Europa geschickt, unter ande-

rem auch an mehrere botanische Gärten in Deutschland. Der deutsche Name Urweltmam-

mutbaum ist etwas unglücklich gewählt. Obwohl der Baum wie der Küstenmammutbaum und der Rie-senmammutbaum ebenfalls zur Familie der Sumpf-zypressengewächse (Taxodiaceae) gehört, gibt es rein äußerlich große Unterschiede. Im Gegensatz zu den „echten“ Mammutbäumen wirft der Urwelt-mammutbaum im Herbst sein Laub ab. Die Herbst-färbung ist ein wunderschönes Rostrot und oft wird dann irrtümlich angenommen, der Baum würde ver-dorren. Außerdem ist er mit nur 35 Metern Wuchs-höhe in seinem Verwandtenkreis eher ein Zwerg. Mit diesen Eigenschaften steht er der Sumpfzy-presse (Taxodium distichum) näher und wird von

Der Urweltmammutbaum – ein Relikt aus der Urzeit

Metasequoia glyptostroboidesChina nur fossil bekannt, ehe die ersten leben-

den Exemplare im Jahr 1941 von den chinesi-schen Forschern Hu und Cheng in einer schwer

zugänglichen Gebirgsregion im Grenzgebiet der Provinzen Szechuan und Hupeh entdeckt

rem auch an mehrere botanische Gärten in Deutschland. Der deutsche Name Urweltmam-

mutbaum ist etwas unglücklich gewählt. Obwohl der Baum wie der Küstenmammutbaum und der Rie-senmammutbaum ebenfalls zur Familie der Sumpf-zypressengewächse (Taxodiaceae) gehört, gibt es rein äußerlich große Unterschiede. Im Gegensatz zu den „echten“ Mammutbäumen wirft der Urwelt-mammutbaum im Herbst sein Laub ab. Die Herbst-färbung ist ein wunderschönes Rostrot und oft wird

Der Urweltmammutbaum – ein Relikt aus der Urzeit

Metasequoia glyptostroboidesChina nur fossil bekannt, ehe die ersten leben-

den Exemplare im Jahr 1941 von den chinesi-schen Forschern Hu und Cheng in einer schwer

zugänglichen Gebirgsregion im Grenzgebiet

Deutschland. Der deutsche Name Urweltmam-mutbaum ist etwas unglücklich gewählt. Obwohl der Baum wie der Küstenmammutbaum und der Rie-senmammutbaum ebenfalls zur Familie der Sumpf-zypressengewächse (Taxodiaceae) gehört, gibt es rein äußerlich große Unterschiede. Im Gegensatz zu den „echten“ Mammutbäumen wirft der Urwelt-mammutbaum im Herbst sein Laub ab. Die Herbst-

5: Versteinerte Holzscheibe Sequoia sp. aus dem versteinerten Wald von Florissant, Colorado, USA. Paläogen (ca. 34. Millionen Jahre alt). Durchmesser 20 cm.

6: Urweltmammutbaum Metasequoia glyptostroboides, Zweig mit Zapfen. Fotografi ert im Aboretum Schloss Paff endorf (Lehrgarten der Rheinbraun) bei Bergheim-Erft.

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Laien daher oft mit dieser verwechselt. Erst nach dem Fund der ersten lebenden Exemplare stellte sich heraus, dass der Urweltmammutbaum vor 100 Millionen Jahren in der gesamten nördlichen Hemi-sphäre eine der dominierenden Baumarten war. Man hatte in Europa, Asien und Nordafrika bereits Fossilien des Urweltmammutbaums gefunden, aber fälschlicherweise für Sequoia langsdorfii gehalten, einen Urahn des heutigen Küstenmammutbaums. Seinen Lebensraum teilte der Urweltmammutbaum damals mit einem anderen alten Bekannten, dem Ginkgo. Heute kann man diese beiden lebenden Fossilien wieder in vielen Gärten und Parks rund um den Globus bewundern. Die Gartenkultur hat ihnen ein spätes Wiedersehen beschert. Heute kann man in Gärtnereien diese Bäume erwerben, sollte aber bei der Pflanzung den Standort sehr sorgfältig aus-wählen, um späteren Ärger mit Nachbarn wegen des enormen Platz- und Lichtbedarfs dieser Bäume auszuschließen. Durch weiterführende Züchtungen gibt es heute diverse Unterarten mit leicht verän-dertem Erscheinungsbild.

Pfl anzenfossilien über weite Teile der Erde verbreitet

Mammutbäume zählen zu den eindrucksvollsten, ältesten und mächtigsten Bäumen der Erde. Sie können bis zu hundert Meter hoch, zehn Meter im Durchmesser und mehr als 3000 Jahre alt werden. Der Gattungsname Sequoia geht auf den Cherokee-Indianerhäuptling Sequo-yah (1770–1843) zurück, der die Schriftsprache seines Stammes entwickelt hatte. Ihm zu Ehren hatte der österreichische Bota-niker Stephan Endlicher (1804–1849) im Jahr 1847 diese Gattung Sequoia genannt. Vorfahren dieses Mammutbaums, wie Sequoia reichenbachii oder Sequoia couttsiae, lassen sich in der Erdgeschichte zumindest bis in die Frühe Kreidezeit, das heißt etwa 125 Millionen Jahre, zurückverfolgen. Fossilienfunde von Sequoia sind über weite Teile der Erde verbrei-tet. Noch im Tertiär dominierten Sequoia-Arten die Wälder fast aller Kontinente. Die wahrscheinlichen Vorläufer aus der Kreidezeit werden hier in Beispie-len abgebildet. Bei der Zuordnung des fossilen Mate-rials stehen heute die drei oben genannten rezenten Arten für Vergleichszwecke zur Verfügung (Knoll 2005, 2010, 2012).

Sequoia-Zapfen aus der Oberkreide

Über die Pflanzenfossilien der Aachen-Formation in den Sandgruben in Hauset und Kelmis (La Cala-

mine) in Belgien wurde bereits mehrfach berichtet, darunter wurden Koniferenzapfen von Araucaria, Cuninnghamia und Geinitzia vorgestellt (Knoll 2002, 2004, 2005). Die hier abgebildeten Sequoia-Zap-fen (7–10) in verschiedenen Erhaltungszuständen stammen ebenfalls von dort. Einige sind verkieselt, andere hingegen in Limonit verkrustet. Einige Zap-fen sind aufgebrochen, sodass die Zapfenspindel gut sichtbar ist. Die gemessenen Sequoia-Zapfen-größen liegen zwischen 2,5 und 6 cm. Eine nähere wissenschaftliche Untersuchung dieses Materials ist von Lutz Kunzmann (Dresden) vorgesehen. Ähn-liche Zapfenfunde wurden auch aus gleichaltrigen Schichten (Oberkreide, Santonium) der Kaolingrube Åsen in Südschweden beschrieben (Srinivasan & Friis 1989).Friis 1989).

7: Limonitisierter Sequoia-Zapfen, als Abdruck sind die Zapfenschuppen deutlich zu erkennen. Santonium, Aachen-Formation. Größe des Zapfens 5 cm.8: Limonitisierter Sequoia-Zapfen, aufgebrochen. Von außen als Zapfen nicht zu erkennen. Zapfenachse verkieselt. Santonium, Aachen-Formation. Länge fast 6 cm.

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Sequoia-Fossilien aus den USA und aus Griechenland

Durch gute Kontakte konnten einige schöne Pflan-zenfossilien mit Wissenschaftlern aus Amerika und Griechenland eingetauscht werden. Bürokratische Hürden des Kulturgutschutzgesetzes machen sol-

chen Austausch künftig schwierig oder gar unmög-lich. Amerika hat viele bedeutende Fundstellen und dies macht auch die Berühmtheit einiger Vorkom-men von Pflanzenfossilien aus, wie z. B. der verstei-nerte Wald von Florissant (Colorado) oder der ver-steinerte Wald im nordöstlichen Arizona (Dernbach 1996). Fossiles Material aus verschiedenen Staaten

chen Austausch künftig schwierig oder gar unmög-

9: Verkieselter Sequoia-Zapfen mit Astansatz in Sandstein, Santonium, Aachen-Formation, Zapfen 5 cm groß.10: Limonitisierter Sequoia-Zapfen. Santonium, Aachen-Formation. Zapfengröße fast 5 cm.

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11: Zapfen von cf. Sequoia giganteum in Matrix aus dem Eozän von Princetons, Kanada. Ø 4 cm.12: Zapfen von Metasequoia occidentalis aus dem Paläozän von Kootznahoo, Alaska, USA. Durchmesser 2 cm.

13: Fiederchen von Metasequoia occidentalus aus dem Mittel-Eozän von Princetons, Kanada. Länge 5 cm.

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Helmut Knoll, Jg. 1952, beschäftigt sich seit fast 40 Jahren mit Paläobotanik und hat sich auf Pflanzenfossilien aus der Aachener Ober-kreide sowie versteinerte Hölzer und Zap-fen weltweit spezialisiert. Er ist Mitglied des Arbeitskreises Paläobotanik und Palynologie (APP) und korrespondierendes Mitglied der

Subkomission für Kreide-Stratigraphie (SKS). Er verfasste zum Thema Paläobotanik ein Buch und diverse Beiträge für Zeitschriften, unter anderem auch für FOSSILIEN.

Harald Schwanz, Jg. 1963, nach der Ausbil-dung im Botanischen Garten Freiburg an der Universität Freiburg als Gärtner tätig; nach Abschluss der Meisterschule in Wiesbaden in die Stadtgärtnerei Bad Säckingen gewech-selt. Seit 1999 in der Kurparkgärtnerei in Badenweiler tätig. Seine Hobbys sind Mine-

ralien, Fossilien und die Geschichte des Großherzogtums Baden. 2016 Gründung und Leitung des Kurparkmuseums in Badenweiler.

14: Verkieselter Waldboden mit einem Zapfen von Metasequoia sp. mit Samen, Durchmesser 1,5 cm, Colombia River Basalte, Mittel-Miozän. Gefunden 1965 bei Arbeiten auf der Vic Waytt Ranch, Sunnside-Rattlesnake Hills, Washington, USA.

15: Opalisierter Zapfen von Sequoia abietina mit Astansatz aus dem Miozän der Insel Lemnos, Griechenland. Durchmesser 0,8 cm. Alle Fotos: H. Knoll.

14: Verkieselter Waldboden mit einem Zapfen von Metasequoia sp.

15: Opalisierter Zapfen von Sequoia abietina mit Astansatz aus dem Miozän der Insel Lemnos, Griechenland. Durchmesser 0,8 cm.

mit Samen, Durchmesser 1,5 cm, Colombia River Basalte, Mittel-14: Verkieselter Waldboden mit einem Zapfen von Metasequoia sp.

der USA (11–14) und von der griechischen Insel Lem-nos (15) können der Gattung Sequoia zugeordnet werden und dienen zum Vergleich mit den leben-den Verwandten. Die Pflanzenfossilien sind sehr unterschiedlich verkieselt oder als Abdruck erhalten. Abhängig von der Einbettung in Mergel, Kalkstein oder Tonstein sind sie körperlich erhalten oder ver-drückt, als Abdruck pyritisiert, karbonatisiert oder verkieselt. Damit ein Pflanzenteil zum Fossil wird, muss es in kurzer Zeit mit Sediment überdeckt und von Luft abgeschlossen werden.

Literatur zum � ema:Dernbach, U. (1996): Versteinerte Wälder – die 30 schönsten

versteinerten Wälder der Erde. D’Oro-Verlag, Heppenheim.

Hu, H. H. & W. C. Cheng (1948): On the new family Metase-quoiaceae and on Metasequoia glyptostroboides, a living species of the genus. Bull. Fan. Mem. Inst. Biol., Ser. 2, 1 (2): 1-154.

Knoll, H. (2002): Araukarienzapfen aus der Oberkreide Aa-chens. Fossilien 2002 (4): 214–215.

Knoll, H. (2004): Neues über Geinitzia-Zapfen. Fossilien 2004 (1): 46–47.

Knoll, H. (2005): Sequoia-Zapfen aus der Oberkreide. Fossilien 2006 (2): 108–109.

Knoll, H. (2010): Die Aachener Oberkreide und ihre Pflanzen-fossilien. Documenta naturae, Sdbd. 58: 1–39.

Knoll, H. (2012): Eine Reise durch die fossile Pflanzenwelt der Aachener Oberkreide. Shaker Verlag, Herzogenrath.

Schwanz, H. & V. A. Bouffier (2009): 250 Jahre Kurpark Baden-weiler – das „Badische Arboretum“. Gesellschaft Deutsches Arboretum e. V. (Beiträge zur Gehölzkunde); Hausmann Verlag.

Srinivasan, V. & E. M. Friis (1989): Taxodiaceous conifers from the Cretaceous of Sweden. Biol. Skr. Dan. Vid. Selsk. 35: 1–57.

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