Mareike Roszinsky Eine durch und durch pferdeverrückte Familie · 2017-01-10 · 46 Rheinische...

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Rheinische Erfolgszüchter RRP 4/2007 46 Mareike Roszinsky Genetik als Steckenpferd Im Sport für Furore sorgen: Das ist das erklärte Zuchtziel des Biologen Dr. Günter Gliem E r fordert für die Zucht, was viele gar nicht gerne hören: einen hö- heren Blutanteil. Wobei Dr. Gün- ter Gliem damit den Einsatz von Voll- blütern in der deutschen Warmblut- zucht im Allgemeinen sowie der rheinischen Zucht im Speziellen meint. Während andere über die „Vollblut-Kur“ erst in jüngster Zeit – vermehrt skeptisch – nachdenken, praktiziert er sie bereits seit über 20 Jahren. In Gliems Zucht spielt der „edle Tropfen“ – als genetisches Le- benselixier für mehr Leistung – schon immer eine tragende Rolle. Als studierter Biologie mit Promo- tion ist Dr. Günter Gliem ein Genetik- Experte – Wissen, dass er für seine Passion, die Pferdezucht, immer wie- der nutzen kann. Sein Leitgedanke: „Starke Pferde können nur aus star- ken Stämmen gezogen werden.“ Soll heißen: Wenn die Nachkommen Lei- stung im Sport bringen sollen, muss schon der Mutterstamm „Sportler- gene“ in Hülle und Fülle vorweisen. Eine Rechnung, die aufzugehen scheint. Denn an sportlichen Erfolgen man- gelt es den Zuchtprodukten des Dr. Günter Gliem nicht. Bestes Beispiel ist Lanero NRW, der von Hans-Willi Mareike Roszinsky Eine durch und durch pferdeverrückte Familie Theodor und Bettina Leuchten züchten vielseitig: Vom Springcrack über den Dressurkracher bis zum Buschpferd ist alles dabei B ei ihnen dreht sich alles rund ums Pferd. Theodor Leuchten, seine Frau Bettina wie auch ih- re beiden Töchter Verena und Marie- Therese sitzen alle fest im Sattel. Und der Hausherr gibt auch ganz freimü- tig zu: „Wir sind eine durch und durch pferdeverrückte Familie.“ Wenn die Leuchtens über längere Zeit keinen Stallgeruch schnuppern können, bekommen sie mit Sicher- heit Entzugserscheinungen. Dieses Risiko nehmen sie nur für ihre zwei- te Leidenschaft in Kauf, das Skifah- ren. Denn immerhin dreht sich in dieser Familie schon seit drei Gene- rationen alles rund um edle Rösser. Seit 1933 werden auf Gut Volkardey in Ratingen Pferde gezüchtet, mit gro- ßem Erfolg. Mit dem Bormio xx- Sohn Brian Barkley stellt die Zucht- stätte Leuchten das erfolgreichste rheinische Vielseitigkeitspferd des Jahres 2006. Der Wallach sammelte „im Busch“ unter Lisa Neukäter goldene Schlei- fen in Serie. Die vielseitige Veranla- gung ist dabei alles andere als ein Zu- fall. Denn Theodor Leuchten weiß: „Unser Mutterstamm ist gut und vielseitig.“ Stammmutter des Erfolgs ist Prinzessin, eine Tochter des Voll- blüters Pasteur. „Auf sie baut unsere ganze Zucht auf“, erklärt Theodor Leuchten. Gleich zwei gekörte Heng- ste stellte die Staatsprämienstute, den Frühlingsball-Sohn Festivo, der unter anderem unter Coby van Baa- len große Erfolge im Dressurviereck feierte und Silbermedaillengewinner bei der Europameisterschaft der Jun- gen Reiter war, sowie einen Sohn des Diamantino, der in die USA verkauft wurde und es dort zum „Hunter of the Year“ brachte. Prinzessins Sohn Piano ist mit Hofherrin Bettina Leuchten im Dressurviereck bis ein- schließlich Klasse S erfolgreich. Zwei weitere gekörte Hengste stammen aus der kleinen, aber feinen Fami- lienzucht. Egal, ob Dressur, Springen oder eben Vielseitigkeit bis zur schwersten Klasse – die Zuchtpro- dukte der Familie Leuchten machen überall eine gute Figur. Das gleiche gilt übrigens auch für die Leuchtens selbst: Während Bettina Leuchten erfolgreich S-Dressuren bestreitet, ist Theodor Leuchten im Busch unterwegs. Er war unter ande- rem Medaillengewinner bei Deut- schen Meisterschaften und ist Träger des Goldenen Reitabzeichens. Toch- ter Verena fühlt sich im Dressursattel zuhause und ist mit Pony Don’t Thatch W rheinisches Kadermitglied, Marie-Thereses Herz schlägt wie das von ihrem Papa eher für die Vielsei- tigkeit. Die Passion „Pferdesport“ wurde al- len in die sprichwörtliche Wiege ge- legt. Theodor Leuchtens Großvater begann 1933 auf Gut Volkardey mit der Zucht, zunächst hatten die Pfer- de aber einen Trakehnerbrand. „Das lag an den Gegebenheiten damals“, erinnert sich der Hofherr. Direkt um die Ecke lag eine große Deckstelle für Trakehner – „da lag es nahe, Trakeh- ner zu züchten“. Pferde hatte die Fa- milie schon immer. „Neben den Ar- beitspferden hatte mein Großvater immer ein Reit- und ein Kutschpferd, ebenso mein Vater“, weiß er. Sein Va- ter züchtete mit ein bis zwei Stuten weiter, er entdeckte Prinzessin auf einer Auktion in Wülfrath und „land- ete damit einen Volltreffer“, wie sein Sohn meint. 1983 übernahm Theo- dor Leuchten den Hof schließlich – und baute mit Prinzessin eine richti- ge Erfolgszucht auf. Aktuell laufen drei Zuchtstuten auf den Wiesen von Gut Volkardey, auf deren Fohlen die Leuchtens schon gespannt warten. Die jungen Pferde bildet Theodor Leuchten, im „normalen“ Leben Di- plom-Agraringenieur und Sachver- ständiger, gemeinsam mit seiner Frau selbst aus. „Manchmal kaufe ich auch Fohlen dazu“, sagt er. „Die bilden wir dann auch selbst aus und verkaufen sie dann.“ Berühmtestes Beispiel und die beste Werbung für seine Qualitäten als Ausbilder von Youngstern: Wellington, der unter Alexandra Simons de Ridder interna- tional in der großen Tour unterwegs ist. „Da sind wir schon stolz drauf“, gibt der sympathische Ratinger zu. Pferde sind für ihn Beruf – die Fami- lie führt auf Gut Volkardey zusätzlich einen großen Pensionsstall – Hobby und Leidenschaft in einem; Zeit für andere Hobbys bleibt allen Familien- gliedern da natürlich kaum und wenn, dann verbringen sie diese ge- meinsam auf der Skipiste. Zu- sammenhalt wird in der Familie Leuchten nämlich groß geschrieben – egal ob im Stall oder im Familie- nalltag. Bei Familie Leuchten dreht sich alles um die Pferde – und das züchterisch und sport- lich mit großem Erfolg. www.arthrose-gelenke-beim-pferd.de Kundennummer 4600 • Telefon 0 22 71/98 87 44

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Rheinische Erfolgszüchter RRP 4/200746

Mareike Roszinsky

Genetik als SteckenpferdIm Sport für Furore sorgen: Das ist das erklärte Zuchtziel des Biologen Dr. Günter Gliem

Er fordert für die Zucht, was vielegar nicht gerne hören: einen hö-heren Blutanteil. Wobei Dr. Gün-

ter Gliem damit den Einsatz von Voll-blütern in der deutschen Warmblut-zucht im Allgemeinen sowie derrheinischen Zucht im Speziellenmeint. Während andere über die

„Vollblut-Kur“ erst in jüngster Zeit –vermehrt skeptisch – nachdenken,praktiziert er sie bereits seit über 20Jahren. In Gliems Zucht spielt der„edle Tropfen“ – als genetisches Le-benselixier für mehr Leistung –schon immer eine tragende Rolle.Als studierter Biologie mit Promo-

tion ist Dr. Günter Gliem ein Genetik-Experte – Wissen, dass er für seinePassion, die Pferdezucht, immer wie-der nutzen kann. Sein Leitgedanke:„Starke Pferde können nur aus star-ken Stämmen gezogen werden.“ Sollheißen: Wenn die Nachkommen Lei-stung im Sport bringen sollen, muss

schon der Mutterstamm „Sportler-gene“ in Hülle und Fülle vorweisen.Eine Rechnung, die aufzugehenscheint. Denn an sportlichen Erfolgen man-gelt es den Zuchtprodukten des Dr.Günter Gliem nicht. Bestes Beispielist Lanero NRW, der von Hans-Willi

Mareike Roszinsky

Eine durch und durch pferdeverrückte FamilieTheodor und Bettina Leuchten züchten vielseitig: Vom Springcrack über den Dressurkracher bis zum Buschpferd ist alles dabei

Bei ihnen dreht sich alles rundums Pferd. Theodor Leuchten,seine Frau Bettina wie auch ih-

re beiden Töchter Verena und Marie-Therese sitzen alle fest im Sattel. Undder Hausherr gibt auch ganz freimü-tig zu: „Wir sind eine durch unddurch pferdeverrückte Familie.“Wenn die Leuchtens über längereZeit keinen Stallgeruch schnuppernkönnen, bekommen sie mit Sicher-heit Entzugserscheinungen. DiesesRisiko nehmen sie nur für ihre zwei-te Leidenschaft in Kauf, das Skifah-ren. Denn immerhin dreht sich indieser Familie schon seit drei Gene-rationen alles rund um edle Rösser.Seit 1933 werden auf Gut Volkardey inRatingen Pferde gezüchtet, mit gro-ßem Erfolg. Mit dem Bormio xx-Sohn Brian Barkley stellt die Zucht-stätte Leuchten das erfolgreichsterheinische Vielseitigkeitspferd desJahres 2006.Der Wallach sammelte „im Busch“unter Lisa Neukäter goldene Schlei-fen in Serie. Die vielseitige Veranla-gung ist dabei alles andere als ein Zu-fall. Denn Theodor Leuchten weiß:„Unser Mutterstamm ist gut undvielseitig.“ Stammmutter des Erfolgsist Prinzessin, eine Tochter des Voll-blüters Pasteur. „Auf sie baut unsereganze Zucht auf“, erklärt TheodorLeuchten. Gleich zwei gekörte Heng-ste stellte die Staatsprämienstute,den Frühlingsball-Sohn Festivo, derunter anderem unter Coby van Baa-len große Erfolge im Dressurviereckfeierte und Silbermedaillengewinnerbei der Europameisterschaft der Jun-gen Reiter war, sowie einen Sohn desDiamantino, der in die USA verkauftwurde und es dort zum „Hunter of

the Year“ brachte. Prinzessins SohnPiano ist mit Hofherrin BettinaLeuchten im Dressurviereck bis ein-schließlich Klasse S erfolgreich. Zweiweitere gekörte Hengste stammenaus der kleinen, aber feinen Fami-lienzucht. Egal, ob Dressur, Springenoder eben Vielseitigkeit bis zurschwersten Klasse – die Zuchtpro-

dukte der Familie Leuchten machenüberall eine gute Figur. Das gleiche gilt übrigens auch für dieLeuchtens selbst: Während BettinaLeuchten erfolgreich S-Dressurenbestreitet, ist Theodor Leuchten imBusch unterwegs. Er war unter ande-rem Medaillengewinner bei Deut-

schen Meisterschaften und ist Trägerdes Goldenen Reitabzeichens. Toch-ter Verena fühlt sich im Dressursattelzuhause und ist mit Pony Don’tThatch W rheinisches Kadermitglied,Marie-Thereses Herz schlägt wie dasvon ihrem Papa eher für die Vielsei-tigkeit. Die Passion „Pferdesport“ wurde al-

len in die sprichwörtliche Wiege ge-legt. Theodor Leuchtens Großvaterbegann 1933 auf Gut Volkardey mitder Zucht, zunächst hatten die Pfer-de aber einen Trakehnerbrand. „Daslag an den Gegebenheiten damals“,erinnert sich der Hofherr. Direkt umdie Ecke lag eine große Deckstelle für

Trakehner – „da lag es nahe, Trakeh-ner zu züchten“. Pferde hatte die Fa-milie schon immer. „Neben den Ar-beitspferden hatte mein Großvaterimmer ein Reit- und ein Kutschpferd,ebenso mein Vater“, weiß er. Sein Va-ter züchtete mit ein bis zwei Stutenweiter, er entdeckte Prinzessin aufeiner Auktion in Wülfrath und „land-ete damit einen Volltreffer“, wie seinSohn meint. 1983 übernahm Theo-dor Leuchten den Hof schließlich –und baute mit Prinzessin eine richti-ge Erfolgszucht auf. Aktuell laufendrei Zuchtstuten auf den Wiesen vonGut Volkardey, auf deren Fohlen dieLeuchtens schon gespannt warten.Die jungen Pferde bildet TheodorLeuchten, im „normalen“ Leben Di-plom-Agraringenieur und Sachver-ständiger, gemeinsam mit seinerFrau selbst aus. „Manchmal kaufeich auch Fohlen dazu“, sagt er. „Diebilden wir dann auch selbst aus undverkaufen sie dann.“ BerühmtestesBeispiel und die beste Werbung fürseine Qualitäten als Ausbilder vonYoungstern: Wellington, der unterAlexandra Simons de Ridder interna-tional in der großen Tour unterwegsist. „Da sind wir schon stolz drauf“,gibt der sympathische Ratinger zu.Pferde sind für ihn Beruf – die Fami-lie führt auf Gut Volkardey zusätzlicheinen großen Pensionsstall – Hobbyund Leidenschaft in einem; Zeit fürandere Hobbys bleibt allen Familien-gliedern da natürlich kaum undwenn, dann verbringen sie diese ge-meinsam auf der Skipiste. Zu-sammenhalt wird in der FamilieLeuchten nämlich groß geschrieben– egal ob im Stall oder im Familie-nalltag.

Bei Familie Leuchten dreht sich alles um die Pferde – und das züchterisch und sport-lich mit großem Erfolg.

www.arthrose-gelenke-beim-pferd.deKundennummer 4600 • Telefon 0 22 71/98 87 44

Weber erfolgreich durch Parcours’der schwersten Klasse gelenkt wird.Seine Lebensgewinnsumme vonüber 47.000 Euro beschert Gliem dendritten Platz in der Statistik der er-folgreichsten rheinischen Züchterfür Springpferde 2006. Vater des La-nero NRW ist der von Gliem gezoge-ne Lehnsherr GL (Landgraf I); Mutterist die Haemon xx-Tochter Harmo-nie GL – Lanero ist offensichtlich dasbeste Beispiel für Gliems „Mut zumBlut“-Theorie. Auch Laneros Halbbrüder LoquitoGL und Lorgos GL beweisen durchEigenleistung ihre Qualität. LoquitoGL gewann fünfjährig unter Doppe-lolympiasieger Ulrich Kirchhoff dieBundeschampionatsqualifikation inWickrath mit der Wertnote 8,5 undwurde Rheinischer Springpferde-champion. Inzwischen ist er S-plat-ziert. Er stammt aus einem der lei-

stungsstärksten MutterstämmeDeutschlands und ist damit ein le-bendiger Beweis für Gliems Theorie,dass Leistungsblut durch die Aderndes Mutterstamms fließen muss, umals Endprodukt erfolgreiche Sport-pferde zu bekommen. Lorgos GLqualifizierte sich unter Marc Bettin-ger 2006 für die WM der jungenSpringpferde und konnte sich dortim Finale der Sechsjährigen hervor-ragend behaupten. Insgesamt zehngekörte Hengste sind auf Gliems Ge-stüt Lindenkreuz zurückzuführen,darunter der Caribo GL-Sohn Carn-aby, Rekord GL, Caribo GL und derVollblüter Templer xx mit seinen bei-den Söhnen Trentino Gl und TiamoGL.Zur Pferdezucht kam Dr. GünterGliem, der das Gestüt (alle Hengstewerden dort aufgestellt) gemeinsammit seiner Frau Birgit und den Söh-

nen Georg (18) und Alexander (16)betreibt, über seine Familie. Schonsein Großvater sei einer erfolgreicherPflanzenzüchter gewesen, wie derNörvenicher mit einem Augenzwin-kern erzählt. Die Leidenschaft fürbiologische Prozesse liegt ihm alsoim Blut. Mit Studium und Job hatteGünter Gliem jedoch immer wenigZeit zum Reiten – deshalb konzen-trierte er sich auf die Zucht. 1972kaufte er mit dem Fohlen Romintedie erste Zuchtstute (von Ramzes),die spätere Mutter des Hengstes Re-kord GL. Mit ihr begann die Erfolgs-geschichte des Gestütes Linden-kreuz, die nun schon 35 Jahr andau-ert. Den Stellenwert der rheinischenZucht ordnet Dr. Günter Gliem alsambivalent ein: „Der hohe Entwik-klungsstand auf dem Dressurpferde-sektor hat erfreulicherweise das Ni-veau norddeutscher Zuchtgebieteerreicht. Die einseitige Ausrichtungauf Dressurpferde ist dagegen sehrbedauerlich und unnötig.“ Da müsseman akzeptieren, dass viele ambitio-nierte Springpferdezüchter in ande-re Verbände wechselten, bemerkt der58-Jährige kritisch. Bei seiner Zuchtsteht die Doppelbegabung im Fokus,wie schon Gliems Vorbild und Men-tor Clemens Freiherr von NagelDoornik (der erfolgreichste deutscheZüchter von Olympiapferden) es im-mer forderte. Und so gehört es zuden emotionalsten Augenblicken imZüchter-Leben, seine Zuchtprodukteim Viereck oder im Parcours glänzenzu sehen, wie zum Beispiel Cognac(von Caribo), der unter Sophie Welseinen Sieg im Dressur-Weltcup feier-te.

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Lorgos GL ist nur ein Beispiel für die Zuchterfolge von Dr. Günter Gliem.

Züchterisches Insiderwissen und neue Trainingsmethoden beim JDS Gut Scheurenhof

Bei wechselhaftem Wetter undguter Stimmung reiste am 13.Februar 2007 eine Gruppe bay-

erischer Züchter in das Rheinland.Neben der Familie Plönzke/GestütTannenhof standen der Zuchtbe-trieb Kellerwessel und der Jagd- undDressurstall Gut Scheurenhof aufdem Programm. Begleitet von Mar-tin Spoo und Horst Ense vom Rheini-schen Pferdestammbuch erreichtedie Reisegesellschaft gegen Mittagden Scheurenhof. Nach einer Führung über die traum-hafte Anlage wurden verschiedenePferde präsentiert. Zunächst ritt Syl-via Zimmer, Besitzerin der Anlageund bis Grand Prix siegreich, dievierjährige Stute SIENA von SunnyBoy – Werther aus der Zucht von Ge-org Kellerwessel vor. Martin Spoo,Zuchtleiter und Geschäftsführer desRheinischen Pferdestammbuchs in-formierte über die Abstammungund züchterisch wichtige Aspekte. Es folgte eine Vorstellung von MaxWadenspanner, Bereiter im Gestüt

Rossheide, und dem achtjährigenHengst Moosbends RICARDOS vonRodgau – Matador/Trak., bevor Syl-via Zimmer das nächste Pferd auskellerwesselscher Zucht, die sechs-jährige ADOREE v. Abanos – WallStreet, präsentierte. Die Ritte wur-den von Antonie de Ridder, demTrainer der beiden, kommentiert.Zum Abschluss demonstrierte SylviaZimmer im Sattel ihrer Stute EXTASEv. Ehrentusch-Glücksklee und Kar-sten Lütteken, unter anderem zu-ständig für das Athletiktraining derZimmerschen Pferde, eine Trai-ningseinheit mit der Messeneuheitder Equitana 2007, einer speziell fürPferde entwickelten Krafttrainings-kutsche.Seit etwa einem Jahr wird auf GutScheurenhof mit der Krafttrainings-kutsche trainiert. Zusätzlich zumtäglichen Training gehen die Pferdezwei bis dreimal pro Woche etwa ei-ne halbe Stunde vor der Kutsche.Der schnelle Wechsel von starkerMuskelanspannung gegen den

Widerstand der Bremse und einerlockeren Vorwärtsbewegung ohneGegendruck, führt zur Entwicklungvon maximalem Raumgriff beimPferd. Gleichzeitig wird vermehrtRumpf- und Hinterhandsmuskula-tur gebildet und dadurch die fürschwere Lektionen und hohe Ver-sammlung benötigte Kraft entwik-kelt. Ein enormer Vorteil dieses Trai-ningsgeräts, beispielsweise im Ver-gleich zum Krafttraining am Berg, istdie präzise Dosierbarkeit des Wider-stands durch die Bremse. Der hoheWirkungsgrad, das ausgeklügelte Si-cherheitssystem und die einfacheHandhabung machen die Krafttrai-ningskutsche zu einem attraktivenTrainingsbegleiter.Das Interesse des Publikums an die-ser neuen Trainingsmethode wargroß, Karsten Lütteken hatte nochbeim anschließenden Essen vieleFragen zu beantworten, bevor derReisebus zur nächsten Stationweiterfuhr.