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Es ist (fast) vollbracht BLEICHEN klar zur Infahrtsetzung Vor fast 11 Jahren, am 30. Januar 2007, legte die BLEICHEN an den 50er Schuppen in Hamburg nach Jahrzenten der Trampschiff- fahrt im Mielmeer an, damals noch unter dem Namen OLD LADY. Gebaut 1958 auf der No- biskrug-Werſt in Rendsburg für die Hamburger Reederei Gehr - ckens, lief der Stückgurachter als BLEICHEN mit Heimathafen Hamburg vom Stapel. Unter der Eignerschaſt der Sſtung Hamburg Marim wurde als erstes die OLD LADY wieder zurück getauſt auf BLEICHEN. Zeitgleich gründete sich der Betriebsverein „Freunde des Stückgurachters MS BLEICHEN e.V. “ NochimselbenJahrbegannen die aufwendigen Restaurie- rungsarbeiten. Für eine Reihe von Jahren waren ABM-Kräſte des Projektpartners „Jugend in Arbeit Hamburg e.V.“ eine große Stütze, später führte die Sſtung selbst die Maßnahme fort als „Bürgerarbeit“. Als diese Arbeitsmarknstrumente eingestellt wurden, übernahm die Stiftung eine Reihe der darin beschäſtigten Handwerker in Festanstellung. Von Anfang an dabei und unverzichtbar waren die ehrenamtlichen Helfer des Betriebsvereins, die Hand in Hand mit den Hauptamtlichen arbeiteten, um das gemeinsame Ziel zu erreichen: die Wieder-In- fahrtsetzung der MS BLEICHEN. Vom Eintreffen im Hamburger Hafen bis jetzt flossen und flie- ßen immer noch viele Tausend Arbeitsstunden, jede Menge Fachwissen, sowie Herzblut und letztlich auch viel Geld in die Restaurierung des Schiffes. (weiter nächste Seite) S TIFTUNG H AMBURG M ARITIM Marimes Erbe Newsleer Nr. 35 Dez 2017 Seite: 1/6 Die erste öffentliche Fahrt findet sta am 21. April 2018

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Page 1: Maritimes Erbe - Startseite - Stiftung Hamburg Maritim · Seite 3/8 Maritimes Erbe Nr. 35 Die PEKING wird wieder zu dem, was sie einmal war Die spektakuläre Atlantik-Überquerung

Es ist (fast) vollbracht BLEICHEN klar zur Infahrtsetzung

Vor fast 11 Jahren, am 30. Januar 2007, legte die BLEICHEN an den 50er Schuppen in Hamburg nach Jahrzenten der Trampschiff-fahrt im Mittelmeer an, damals noch unter dem Namen OLD LADY. Gebaut 1958 auf der No-biskrug-Werft in Rendsburg für die Hamburger Reederei Gehr-ckens, lief der Stückgutfrachter als BLEICHEN mit Heimathafen Hamburg vom Stapel. Unter der Eignerschaft der Stiftung Hamburg Maritim wurde als erstes die OLD LADY wieder zurück getauft auf BLEICHEN.

Zeitgleich gründete sich der Betriebsverein „Freunde des Stückgutfrachters MS BLEICHEN e.V. “ Noch im selben Jahr begannen die aufwendigen Restaurie-rungsarbeiten. Für eine Reihe von Jahren waren ABM-Kräfte des Projektpartners „Jugend in Arbeit Hamburg e.V.“ eine große Stütze, später führte die Stiftung selbst die Maßnahme fort als „Bürgerarbeit“. Als diese Arbeitsmarktinstrumente eingestellt wurden, übernahm die Stiftung eine Reihe der darin beschäftigten Handwerker

in Festanstellung. Von Anfang an dabei und unverzichtbar waren die ehrenamtlichen Helfer des Betriebsvereins, die Hand in Hand mit den Hauptamtlichen arbeiteten, um das gemeinsame Ziel zu erreichen: die Wieder-In-fahrtsetzung der MS BLEICHEN.Vom Eintreffen im Hamburger Hafen bis jetzt flossen und flie-ßen immer noch viele Tausend Arbeitsstunden, jede Menge Fachwissen, sowie Herzblut und letztlich auch viel Geld in die Restaurierung des Schiffes.

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S T I F T U N G H A M B U R G M A R I T I M

Maritimes ErbeNewsletter Nr. 35 Dez 2017

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Die erste öffentliche Fahrt findet statt am 21. April 2018

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MS BLEICHEN ist jetzt ein Denkmal 2013 konnten sich alle über das Erreichen einer Zwischenetappe freuen: die Unterschutzstellung des Schiffes. Joachim Kaiser, Vor-standsmitglied der Stiftung Ham-burg Maritim, verfasste ein Gut-achten über den Denkmalwert des Stückgutfrachters, auf des-sen Grundlage die BLEICHEN in die Denkmalliste der Stadt Ham-burg eingetragen wurde. Seitdem gilt die BLEICHEN offiziell als „be-wegliches Kulturdenkmal“. Dank des Engagement zweier Hamburger Bundestagsabgeordneten, Johan-nes Kahrs und Rüdiger Kruse, be-willigte der Haushaltsausschuss des Bundestages 2014 eine Förderung in Höhe von drei Millionen Euro, die abgewickelt wurde durch „Die Beauftragte der Bundesre-gierung für Kultur und Medien“ (BKM). Eine Summe, die für um-fangreiche Sanierungsarbeiten an Schiffskörper und Technik er-

forderlich waren und 2015-16 auf der Norderwerft erfolgt sind.Am 24. Oktober 2017 fand endlich die erfolgreiche Probefahrt und Werftabnahme statt – zur Zufrie-denheit aller, insbesondere der Klassifikationsgesellschaft DNV GL und der Berufsgenossenschaft Verkehr (BGV). Nun werden die nächsten Wochen genutzt, um der BLEICHEN den letzten Schliff zu verpassen, um dann, von allen sehnlichst erwartet, im April mit den Gästefahrten zu beginnen.

Die erste öffentliche Fahrt findet statt am 21. April von 10-16 Uhr. Mehr Informationen dazu unter Tel.: 040 - 78 08 17 05 Eine Mitfahrt kostet 139.- Euro.

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Von Anfang an dabei waren die Freunde des Stückgutfrachters MS BLEICHEN. Der Verein wurde 2007 von schiffsbegeisterten, ehemaligen Seeleuten und sogar „alten“ MS BLEICHEN-Fahrern gegründet. Vereinsziel ist es, die BLEICHEN Instand zu setzen und öffentliche Fahrten anbieten zu können. Heute hat der Verein über 200 Mitglieder.

Wer Lust und Zeit hat, sich für dieses Projekt zu engagieren, melde sich bitte beim „Freunde des Stückgutfrachters MS BLEICHEN e.V.“ (www.msbleichen.de) Da die BLEICHEN eine Klassifizierung als Fracht-schiff hat, wird dringend weitere Besatzung mit gültigen Patenten für alle Positionen gesucht. Aber natürlich ist jeder willkommen, der Freude daran hat, Geschichte zu bewahren und zu erfahren.

Luke II auf – Fete rein!Die Lukenfete, das alljährliche Ehrenamtlichen-Treffen der SHM, fand am 17. November auf der MS BLEICHEN statt

Über 160 ehrenamtliche Mitarbei-ter der Stiftung Hamburg Maritim folgten der Einladung zur Luken-fete 2017 in den Schiffsrumpf der BLEICHEN. Vorstandsvorsitzender Dr. Liesner dankte den Gästen für ihre tatkräftige Unterstützung und den Elan, mit dem alle die vielfältigen Aufgaben in diesem Jahr meisterten. Nach einem zünftigen Essen gab es dann viele Gewinnmöglichkeiten bei einem Foto-Suchspiel nach „Dalli-Klick“-Art. Die mareverlag GmbH, der Delius Klasing Verlag und die Firma Toplicht stellten die Gewinne zur Verfügung. Die LUKE II war mit über 160 Gästen fast voll besetzt

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Die PEKING wird wieder zu dem, was sie einmal warDie spektakuläre Atlantik-Überquerung und die Verholung der PEKING von Brunsbüttel zur Werft in Wewelsfleth im August war für viele Menschen DAS maritime Ereignis des Jahres Hunderte von Zuschauern säumten die Ufer und Deiche, als der Viermaster durchs Sperrwerk und zur Peters Werft geschleppt wurde, wo er längsseits an der Ausrüstungspier festgemacht wurde. Das Medienecho war beträchtlich.

Die ersten Tage vergingen mit Maßnahmen zur Herstellung der sicheren Begehbarkeit und Arbeitssicherheit sowie dem Auskranen von Müll und losen Teilen. Ab Mitte August wurde die his-

torische Inneneinrichtung unter der Poop und aus dem Brücken-haus katalogisiert und anschlie-ßend vorsichtig demontiert. Die ausgebauten Einrichtungsteile füllen eine halbe Lagerhalle auf der Werft.

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Mit der PEKING durchs Jahr 2018Der erste PEKING-Kalender ist da – mit tollen Fotos von Jan Sieg, Joachim Kaiser, Stefan Behn und Heiner Müller-Elsner Die Überführung der historischen Viermastbark PEKING aus New York zurück nach Deutschland hat viele Menschen fasziniert und gestaltete sich als Medien-Ereignis. Es ist ein großer Glücksfall, dass einige professionelle Fotografen den langen Weg des Schiffes über den Atlantik

begleitet und ihre Aufnahmen zur Verfügung gestellt haben. Festgehalten wurden Szenen, die sich so niemals wiederholen werden. Aus diesem einmaligen Fundus speist sich der nun vorlie-gende Kalender.

Die Idee ist, für die Dauer der Restaurierung jedes Jahr einen solchen Kalender herauszubringen.

Im Resultat soll eine hochwertige bildnerische Baudokumentation entstehen.

Der Kalender kann zum Preis von 19,90 Euro zzgl. Versand bei der Stiftung Hamburg Maritim bestellt werden: www.stiftung-hamburg-maritim.de

PEKING-Kalender 2018 - auch ein tolles Geschenk

Joachim Kaiser mit dem frisch gedruckten PEKING-Kalender

JETZT NEU!

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Parallel hierzu erfolgte die Demontage des stehenden Guts (Wanten und Stagen), anschlie-ßend wurden die vier mächtigen Masten gezogen.

Gleich nach dem Eindocken des Schiffes wurden auch Kernboh-rungen aus dem Betonkörper des Innenballasts bis hinunter auf den stählernen Schiffsboden durch-geführt mit überraschenden Ergebnissen: Zwar bestand die oben liegende Deckschicht, wie schon aus früheren Unter-suchungen bekannt, aus sehr hartem Beton, darunter aber verbarg sich eine mörtelartige Masse, die sich mit geringem Kraftaufwand zerschlagen ließ.

Vorsorglich angeordnete Kern- bohrungen in anderen Teilen der Bilge ergaben immer ähnlich gelagerte Ergebnisse. Hieraus resultierte, dass der Betonballast, anders als immer kolportiert, sehr wohl entfernbar war.

Nun konnte auch die Unter-suchung der Plattenstärken außenbords erfolgen, in New York waren nur Messungen von innen möglich gewesen.

Bei diesen Messungen wurde jede einzelne Außenhautplatte vom Kiel bis zum Hauptdeck an mehreren Stellen per Ultraschall-Messgerät untersucht. Abgesehen vom bekannter-maßen schlechten Wasser-linienbereich ergab sich ein unerwartet günstiges Bild: Die Bodenplatten unter dem Zementballast befinden sich mit Messwerten zwischen 11 und 14 mm in einem erstaunlich guten Zustand.

Zusammen mit der frisch gewonnenen Erkenntnis, dass der Zementballast innen durchaus reversibel ist, sind die Fachleute zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Abtrennung des zement-verfüllten Bilgenbereichs nicht

sinnvoll oder notwendig ist. Das Unterwasserschiff bleibt somit erhalten.Gegenwärtig ist das gesamte Schiff eingehaust und von staubdich-ten Planen bedeckt – darunter wird gesandstrahlt, von außen wie von innen. Bis mindestens Anfang Februar kann das Schiff deshalb nicht betreten werden.

Wir werden regelmäßig über die fortschreitenden Arbeiten im Newsletter und auf der Homepage der Stiftung Hamburg Maritim berichtet.

Eine Fotodokumentation zur Restaurierung der PEKING liefert der soeben erschienene PEKING-Kalender, der bei der Stiftung Hamburg Maritim bestellt werden kann.

Filmtipp zur PEKING in der NDR Mediathek: Die Nordreportage - Zum letzten Mal über den Atlantik.

Nach dem Eindocken wurde die PEKING komplett eingehaust

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Der Erfinder der Hop-on-Hop-off-BarkasseVon einem der auszog, die Welt zu erkunden und mit einer revolutionären Idee im Gepäck wieder zurückkam: Gregor Mogi – Hamburger Unikat und Barkassenunternehmer Gregor Mogi (44 Jahre) ist Erfinder, Weltverbesserer, St. Pauli-Fan und vor allem eines: ideenreicher Unternehmer eines cleveren Barkassenbetriebs, der Maritime Circle Line. Clever, weil er die einzige Barkassenlinie im Hamburger Hafen unterhält, die es einem Fahrgast ermöglicht, den Hafen interaktiv zu erleben. Sein System orientiert sich an den bekannten Hop-on-Hop-off-Bussen, wie man sie aus vielen Groß-städten kennt. Dies eben nur auf den Wasserwegen und das lässt für jeden einzelnen Besucher zu, den Hafen nach den individuellen Interessen zu erkunden. Die Idee dazu wuchs in ihm auf seinen in 1998/99 unternommenen Über-seereisen. So brachte er damals als Souvenir seine heutige Geschäftsidee mit.Seit Juli 2007 steuert Mogi auch den provisorischen Anleger im Hansahafen an, der an dem Stückgutfrachter BLEICHEN liegt. Gut für die Fahrgäste, denn so können sie direkt die Hafenkrane und die -bahnen sowie die 50er

Schuppen und natür-lich das Hafenmuseum besichtigen. Bislang mussten die Fahrgäste dabei über die BLEICHEN als Verbin-dungsstück an Land gehen. Dies soll sich schon bald ändern. Die Stiftung Hamburg Maritim wird ab Frühjahr mit dem Bau eines neuen Anlegers beginnen und damit Fahrgästen einen angenehmeren Ein- und Ausstieg auf das Stiftungs-Gelände bieten können. Die Maßnahmen werden von der Firma Taucher Knoth (Nachf.) GmbH & Co. KG ausgeführt.Mogi steuert jedoch nicht nur Barkassen durch den Elbstrom, sondern gern auch innovative Sicherheitslösungen auf den Schiffen. Als eine Auflage verlangte, dass die Barkassen für Rettungszwecke zu einem Drittel offen zu sein hätten, erfand Gregor Mogi kurzerhand das sich im Notfall in Sekun-

den öffnende Dachsegel! Damit konnten die Barkassen weiter-hin komplett überdacht fahren. Ganz schön clever.Sein neuestes Projekt ist ein Buch. Es ist 120 Seiten stark und handelt von der Geschichte der Barkassen, dem Beruf des Barkassenführers und nicht zuletzt von der Entste-hung der Maritime Circle Line. Dabei blickt Mogi auf 10 Jahre maritime Geschichte zurück. Das Buch ist für 5 Euro am Ticketschal-ter bei GREGORS auf der Landungs-brücke 10 erhältlich.

Give me 5 – fünf etwas andere Fragen an Gregor Mogi1. Welchen Beruf hatten sich Ihre Eltern für Sie ausgedacht?Koch!

2. Wem würden Sie gern einmal den Hafen zeigen?Prominenten eher nicht, sondern eher Leuten, die sich so etwas nicht leisten können.

3. Was macht Ihnen an Ihrem Job am meisten Spaß?Einfach gebraucht zu werden. Auch, dass man mich um Rat fragt und mir zuhört.

4. Auf was könnten Sie in Ihrem Leben nicht verzichten?Auf die Leidenschaft, mit der ich Dinge tue, wie ich sie tue.

5. Wofür würden Sie mitten in der Nacht aufstehen?Um eine gute Idee zu skizzieren.

Gregor Mogi am Bremer Kai: Hier soll der Anleger entstehen

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Sebastian Grünow fertigt einen neuen Baum für die GRETA

Der Baum der GRETA nimmt Form anRenovierungsarbeiten in den SHM-Werkstätten

Sehr exakt muss Bootsbauer Sebastian Grünow (55) messen und arbeiten, um aus einem 4-Kant einen 8-Kant und dann einen 16-Kant zu machen, der sich an den Enden verjüngt. Er misst, zeichnet an und hobelt in Form. Dafür nutzt er einen Elektro-, für den letzten Gang jedoch einen Handhobel. „Damit wird es einfach genauer“, sagt

Sebastian Grünow. Danach wird tagelang, und dies auch überwie-gend per Hand, geschliffen, bis die endgültige Form erreicht ist. Der Baum wird aus heimischer Lärche gefertigt, fünfmal mit IMP (tief eindringende farblose Holzim-prägnierung) und anschließend mehrere Male mit BENAR-Öl gestrichen. Die Gesamtlänge wird 7 Meter betragen bei einem Durchmesser von 9 Zentimetern an der dünnsten und 13 Zenti-metern an der dicksten Stelle. Bis zum kommenden Frühjahr

muss der Baum fertig werden, denn dann wird aufgeriggt. Für Sebastian Grünow ist dies nur eines von vielen Projekten für die Schiffe der Stiftung Hamburg Maritim: Die Skylights der HETI warten in der Werkstatt schon ungeduldig auf Schliff und neuen Lack.

Spendenkonto Stiftung Hamburg Maritim/GRETA: IBAN: DE57 2105 0000 1000 1750 46 BIC: HSHNDEHHXXX

Bootsbauer Sebastian Grünow

Hochwasserschutz am HansahafenEin Jahr nach dem ersten Rammschlag (25.11.2016) ist nun die neue Hochwasserschutzwand am Hansahöft Ende November fertig geworden Die 300 Meter lange Wand besteht aus einem 1,60 Meter hohen Betonkörper und einer zusätzlichen in der Sturmflutsaison (15. September bis 15. April) aufgesetzten mobilen Aluminiumwand (ebenfalls 1,60 m hoch). Im Sommer mutet die abgetreppte Betonwand wie ein Amphitheater an. Sie soll den Rahmen bilden für verschiedene Kulturveranstaltun-gen vor dem Hintergrund der ElbPhi.

Die Generalprobe hat die neue Anlage bereits erfolgreich überstanden: Wenige Tage nach der Abnahme sorgte die erste Sturmflut der Saison am frühen Morgen des 29. Oktober 2017 für einen ordentlichen Belastungstest. Flexibler Hochwasserschutz durch eine abnehmbare Aluminiumwand

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Die „Neuen“ sind daDr. Stefan Behn (60) ist seit dem 13. November 2017 neues Vor-standsmitglied der Stiftung Hamburg Maritim. Dr. Behn, zuvor stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums SHM, war über 30 Jahre für die HHLA tätig; davon mehr als 20 Jahre im Vorstand der HHLA. Neuer stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums SHM wurde Peter Tamm.

Dirk Paßehl (48) kümmert sich als Assistent der Geschäftsleitung um Immobilien und unterstützt die Buchhaltung. Mit seinen Erfahrungen als Grafiker und Webdesigner ergänzt er außerdem das Kreativteam und ist zuständig für die Websitepflege.

Frank Zeidler-Kanter (49) ist neuer Ansprechpartner für die Medienar-beit der Stiftungsobjekte an Land. Als Crossmedia-Journalist und Kommunikationsexperte wird er auch als Foto- und Videograf für die Stiftung tätig sein.

Iris Apenburg (51) ist neue Mit-arbeiterin im Bereich Öffentlich-keitsarbeit und wird sich in Zukunft um Themen rund um die Schiffe der Stiftung kümmern. Nach Buch-händlerausbildung und Studium der Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte hat sie zunächst als freie Journalistin, dann als Projektmanagerin im Axel Springer Verlag gearbeitet. Sie wohnt in Glückstadt und engagiert sich seit 12 Jahren im RIGMOR e.V.

Eine neue Haut für die SCHAARHÖRNDampfschiff SCHAARHÖRN soll fit gemacht werden für die Saison 2018 Das Dampfschiff SCHAAR-HÖRN hat eine Zulassung als Traditionsschiff und muss sich regelmäßig Sicherheitsüberprü-fungen durch die BG Verkehr und den DNVGL unterziehen.

Eine Begutachtung des Rumpfes im Oktober 2017 ergab, dass einige Reparaturen an der Außenhaut notwendig sind. Diese sollen vor Beginn der Saison durchgeführt werden. Derzeit erstellen die Sachverständigen und Schiffbauer

der Stiftung Hamburg Maritim ein Leistungsverzeichnis für die Reparaturen. Nach ersten Schät-zungen ist für die Durchführung dieser Arbeiten ein Werftaufent-halt notwendig. Unser aller Ziel: Die SCHAARHÖRN soll noch viele Jahre sicher unterwegs sein.

Freunde des Dampfschiffs SCHAARHÖRN e. V. www.schaarhoern.de

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Impressum:

Herausgeber (V.i.S.d.P. / TMG): Stiftung Hamburg Maritim Australiastraße, Schuppen 52A20457 HamburgTelefon 040-751 146 9 - [email protected]

Texte: Joachim Kaiser, Markus Söhl, Iris Apenburg, Frank Zeidler-Kanter, Alexandre Poirier Gestaltung: Dirk Paßehl

Bildquellen und Copyrights:Stiftung Hamburg Maritim, Joachim Kaiser, H-P Göltzer, A.Ludanek, Heiner Müller-Elsner, Leiska, HHLA, Gregor Mogi, Frank Zeidler-Kanter, Dirk Paßehl

HIGHLIGHTS 2018Vorläufige Planung unserer Schiffe. Weitere Termine gibt es unter: www.onlinebuchung-shm.de.

21. April Lange Nacht der Museen MS BLEICHEN

10. – 13. Mai Hafengeburtstag Hamburg ALLE

25. – 28. Mai Maritimes Stadtfest Bremerhaven LANDRATH KÜSTER

02. – 04. Juni Fischerfest Cuxhaven LANDRATH KÜSTER

16. – 24. Juni Kieler Woche LANDRATH KÜSTER

27. – 29. Juli Büsumer Kutterregattatage LANDRATH KÜSTER

09. – 12. August Hanse Sail Rostock LANDRATH KÜSTER

09. Sept. Tag des offenen Denkmals, Hamburg FAIRPLAY VIII

29. Sept. Gaffeltreffen Glückstadt JOHANNA, LANDRATH KÜSTER

22. – 23. Sept. Elbfest / Traditionsfahrten ALLE

ALLE = N05 ELBE, MS BLEICHEN, JOHANNA, SCHAARHÖRN, LANDRATH KÜSTER, FAIRPLAY VIII

Neue Sicherheitsverordnung für Traditionsschiffe auf gutem Kurs

Zu einer weiteren Anhörung in Sachen Sicherheitsrichtlinie für Traditionsschiffe sind vor einigen Tagen in Berlin Experten der Stiftung Hamburg Maritim (SHM), des Museumshafens Oevelgönne e.V. (MHOe), der Gemeinsamen Kommission für Historische Wasserfahrzeuge (GSHW) mit den Vertretern des Verkehrsmi-nisteriums (BMVI) und der Berufs-genossenschaft Verkehr (BGV) zusammengekommen.Hauptthemen der Anhörung waren neben einer Zusammenfas-sung des bisher Erreichten auch die Klärung eines besonders brisanten Punkts der neuen Verordnung: die geforderte Seediensttauglichkeit der ehrenamtlichen Schiffsführungen.

Dabei konnte auch das immer wieder kolportierte Gerücht, alle Besatzungsmitglieder sämtlicher Traditionsschiffe müssten sich untersuchen lassen, entkräftet werden. Nur die „sichere Mindest-besatzung”, also Kapitän, Steu-ermann und ggf. der Maschinist, müssen alle zwei Jahre zum Gesundheitscheck, so wie heutzu-tage für alle Berufsseeleute üblich. Unternimmt das betreffende Traditionsschiff nur Tagesfahrten in geschützten Gewässern, sind sogar Erleichterungen gegenüber den ansonsten strengen gesund-heitlichen Anforderungen möglich. Diese Aussage lässt hoffen, dass die allermeisten Traditionsschiffer auch weiterhin werden fahren dürfen.

Die abschließenden Erklärungen zu diversen strittigen Passagen im Verordnungstext sorgten für Konsens unter den Teilnehmern. Das BMVI will die vielen konstruk-tiven Beiträge, die insbesondere vom Museumshafen Oevelgönne und der Stiftung Hamburg Maritim eingebracht wurden, bis zum Jahresende in den Verordnungs-text einarbeiten. Anschließend soll der finalisierte Entwurf dem Bundesrat zugeleitet werden und dann zur Notifizierung nach Brüssel. Joachim Kaisers Resümee: „Mit den verabredeten Korrekturen geht die neue Richtlinie ein Schritt in die richtige Richtung – keins unserer Schiffe wird deshalb ange-bunden werden müssen!“

Die Nordpuls GmbH hat ihren Firmensitz im Verwaltungsge-bäude des Schuppens 51. Von dort aus ist die Eventagentur für das Verchartern der Schiffe der Stiftung Hamburg Maritim zuständig. Ansprechpartnerin

ist dabei Birte Sietas, die bereits seit vielen Jahren die Schiffe kennt und genau weiß, wie Gäste und Schiffe zueinander finden. Sie ist unter der Telefonnummer 040/78081705 zu erreichen und kann Auskunft zu allen Fahrten

und Veranstaltungen geben.Die neuen Fahrpläne werden Anfang des nächsten Jahres ver-öffentlicht, große Events stehen natürlich schon fest. Hier eine kleine Auswahl, um schon jetzt das maritime Jahr zu planen:

Nach der Saison ist vor der Saison

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