Marketing für Praktiker, Teil 14 - Fenster zur Welt

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agrartechnik Juli/august 2009 MOtOrgerÄte 23

Fortb ildung

E in wesentliches Ziel einer Internetseite ist die Generierung von Kontaktaufnah-men durch Interessenten. Dabei sollte

es bestehenden und vor allem potenziellen Kunden so einfach wie möglich gemacht wer-den, in Kontakt mit Ihnen als Fachhändler zu treten. Das klingt simpel, wird in der Praxis aber immer wieder ignoriert. Denn überra-schenderweise stoßen wir nach wie vor auf zahlreiche Internetseiten, auf denen man die Kontaktdaten regelrecht suchen muss. Kon-sequenz: An deutlich sichtbarer und an pro-minenter Stelle positionierte Kontaktdaten sind unabdingbar! Kennt der Kunde Ihre An-schrift, weiß er sofort, ob Sie in seiner Nähe sind. Die Anführung einer Telefonnummer er-möglicht die telefonische Rücksprache, eine E-Mail-Adresse macht die Kontaktaufnahme per elektronischer Nachricht auch außerhalb Ihrer Öffnungszeiten möglich. Der Kunde wird sich für die Art der Kontaktaufnahme ent-scheiden, die ihm am liebsten ist.Ein Kontaktformular gehört zu den Standard-Funktionen, die Nutzer auf jeder Internetseite erwarten. Gewiss kann der Besucher sich Ihre E-Mail-Adresse herauskopieren und in sein E-Mail-Programm einfügen. Das ist jedoch aufwändig für den Kunden, und hat er das entsprechende Programm gerade nicht geöff-net, erschweren Sie ihm die Kontaktaufnah-me, was häufig zu vermeidbaren Nutzungsab-brüchen führt. In Bezug auf die Anfragen ist es sehr wichtig, diese täglich zu prüfen. Bei E-Mails wird in der Regel eine Antwort inner-halb von 24 Stunden erwartet, weshalb Sie spätestens einen Tag nach einer Anfrage eine Rückmeldung geben sollten. Schaffen Sie das nicht, gefährden Sie Ihr Image als zuverläs-siger Partner, und der Anfrager wird sich bei der Konkurrenz umschauen.Eine weitere Pflichtangabe aus Sicht Ihrer Kunden sind die aktuellen Öffnungszeiten.

Nichts ist für Ihre Kunden ärgerlicher, als die Mittagspause für eine Erledigung reserviert zu haben und dann vor verschlossenen Türen zu stehen. Der Ärger wird sich auf Sie übertragen und die Zufriedenheit sinken. Denken Sie auch an eine deutliche Meldung im Falle von Betriebsferien oder bei Sonder-Öffnungs-zeiten an Weihnachten und Ostern.Warum sollte der Kunde bei Ihnen kaufen? Diese Frage müssen Sie dem Kunden bereits auf Ihrer Internetseite eindeutig beantworten. Denn im Internet ist die Konkurrenz stets nur einen Klick entfernt. Heben Sie daher Ihre Kompetenz und Ihre Service-Leistungen klar hervor. Ein Beispiel hierfür sind die Vor-stellung der qualifizierten Mitarbeiter, die re-gelmäßig geschult werden. Oder Bilder aus der Werkstatt, in der Sie Geräte aller Herstel-ler innerhalb weniger Tage reparieren. Oder ihr großes Lager, das eine hohe Ersatzteilver-fügbarkeit sicherstellt. Doch Vorsicht: Gene-rell sollten Sie nur das versprechen, was Sie auch halten können. Denn Ihre Kunden wer-den Sie daran messen!Damit Ihre Internetseite als spannend und attraktiv wahrgenommen wird und Nutzer Ih-ren Auftritt möglichst häufig und regelmäßig besuchen (Stichwort Kundenbindung), sollte sich auch regelmäßig etwas ändern. Dazu eignen sich aktuelle Nachrichten ausgezeich-net. Neuigkeiten in Form einer bunten Mi-schung aus Meldungen rund um Garten und Landwirtschaft, Herstellerinformationen zu neuen Produkten und eigenen Beiträgen zu Service-Aktionen oder Veranstaltungen sind interessant und bieten dem Kunden einen Mehrwert. Hierbei sind freilich Ideen und etwas Kreati-vität gefragt, doch der Aufwand zahlt sich aus. Schaut ein Nutzer nämlich zum dritten Mal innerhalb eines Jahres auf Ihrer Internet-seite vorbei und findet nach wie vor die glei-

chen statischen Inhalte vor, wird er sich einen vierten Besuch vermutlich sparen. Übrigens: Sie haben für mehrere Hundert Euro eine Zei-tungsanzeige für ein aktuelles Aktionsprodukt geschaltet? Einige Interessenten besuchen Ihre Internetseite und ... finden bedauerlicher-weise keinen Hinweis auf das entsprechende Angebot. Die Quote der Abbrecher ist kaum in Zahlen zu fassen. Nutzungsabbrüche tre-ten jedenfalls Monat für Monat unzählige Ma-le auf. Machen Sie es besser und koordinieren Sie Ihre Aktionen über alle Werbeplattformen hinweg. Angebote aus Ihren Zeitungsanzei-gen sollten auch auf der Internetseite darge-stellt werden. Zeit ist heute ein sehr kritischer Faktor und niemand möchte mehr auf bloßen Verdacht in einem Geschäft vorbeifahren. Daher ist es wichtig, dass Sie Informationen über Ihr Pro-duktsortiment bereits auf der Internetseite anbieten. Im Optimalfall präsentieren Sie Ihre Produkte mit Hilfe ausführlicher Beschrei-bungen und zeigen damit, dass fachkundige Beratung bei Ihnen bereits im Internet beginnt. Eine Aufstellung der von Ihnen geführten Seg-mente und Ihrer Lieferanten ist der Mindest-standard. Mit einem Bild Ihres Betriebs sowie einer aus-sagefähigen Anfahrtsbeschreibung oder Karte helfen Sie Kunden, Ihr Ladengeschäft zu fin-den. Vorsicht ist jedoch bei der Verwendung von Kartenmaterial geboten: Nutzen Sie urhe-berrechtlich geschützte Karteninhalte ohne Lizensierung durch den Verlag, riskieren Sie eine Abmahnung, die schnell mehrere Hundert Euro kosten kann. Fazit: Eine Internetseite sollte alle Elemente enthalten, die Interessenten benötigen, um problemlos mit Ihnen in Kontakt zu treten. Ist das nicht der Fall, besteht die Gefahr, dass mühsam auf die Internetseite geholte Interes-senten schnell wieder verloren gehen. (jn)

Die eigene Internetseite ist für viele

Fachhändler inzwischen selbstverständlicher

Teil ihres Marketingkonzepts. Worauf man

achten sollte, damit der Schritt ins Netz nicht

zum Schuss ins eigene Knie wird, schildert

Michael Winsemann, Berater

bei //Gartentechnik.com.Foto

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