Marketing für Praktiker, Teil 4 - Effektiv werben

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28 MOTORGERÄTE Effektiv werben enn Sie Ihre eigene Außenwer- bung beurteilen möchten, müssen Sie Ihr Unternehmen so betrach- ten, als würden Sie das erste Mal an Ihrem Be- trieb vorbeigehen oder -fahren. Fragen Sie Be- kannte und Kunden, wie Ihre Außengestaltung wahrgenommen wird. Tipp: Überlegen Sie sich der Jahreszeit angepasst eine lustige Aktion. Wie wäre es mit einem Weihnachtsmann oder Schneemann, der einen Rasenmäher schiebt. Einem Osterhasen, der auf einem Rasentrak- tor sitzt? Durch auffällige, kreative Außenwer- bung sorgen Sie dafür, dass über Sie gespro- chen wird. Autowerbung: Jedes Ihrer Autos bietet meh- rere Quadratmeter an Werbefläche, die Sie nicht ungenutzt lassen sollten. Dabei sollten Sie darauf achten, dass sich die Folien später wieder entfernen lassen, um nicht den Wert Ihrer Fahrzeuge zu mindern. Tipp: Haben Sie bereits ein auffällig gestaltetes Firmenfahrzeug, so parken Sie es, wann immer es geht, an stark frequentierten Plätzen. Wenn es sein muss, zahlen Sie dafür auch Parkgebühren. Nach der einmaligen Anbringung entstehen Ihnen sonst keine Kosten. Wer einen besonders guten Platz ausgeguckt hat, auf dem man aufmerksam- keitswirksam parken kann, kann auch einen Anhänger kaufen. Aktionen vor Ort: Veranstaltungen in Ihrem Betrieb, ob ein einfacher „Tag der offenen Tür“, Brennholztage oder ähnliches, sorgen nicht nur für kurzfristige Aufmerksamkeit, sondern lassen bei Ihren Kunden im Idealfall auch die Erinnerung an schöne verbrachte Stunden zurück. Tipp: Wenn Sie eine Aktion planen, fragen Sie frühzeitig bei Ihren Lieferanten an, ob diese sich in der ein oder anderen Weise be- teiligen. Überlegen Sie auch, ob sich eine Ak- tion mit befreundeten Unternehmen gemein- W sam durchführen lässt. So können Sie Kosten reduzieren und mehr Interessenten anlocken. Sorgen Sie ebenso dafür, dass es genug Un- terhaltung für Kinder gibt. Dies sorgt dafür, dass Ihre Kunden sich in Ruhe über Produkte und Dienstleistungen informieren und die Zeit genießen können. Außerdem handelt es sich dabei um Ihre Kunden von morgen. Sorgen Sie schon jetzt dafür, dass sie sich in Ihrem Betrieb wohl fühlen. Postsendungen: Postsendungen, auch Di- rect Mailings genannt, sind eine zweischneidige Geschichte. Ein schlechtes Mailing wird direkt im Mülleimer der Adressaten landen und ist damit hinausgeworfenes Geld. Erreichen Sie Ih- re Kunden im richtigen Moment, können Sie aber zusätzlichen Umsatz erwarten. Tipp: Be- wahren Sie Postsendungen, die Sie selbst er- halten und als gelungen empfunden haben, auf. Überlegen Sie, warum Sie gerade diese Sendungen ansprechend finden und überar- beiten Sie Ihre eigenen Sendungen. Damit er- höhen Sie die Chance, dass auch Ihr Mailing positive Wirkung hat. Flyerauslage: Sie besitzen Flyer von Ihrem Betrieb? Fragen Sie andere Unternehmen aus Ihrer Region, ob Sie nicht gegenseitig Flyer auslegen möchten. Das kostet Sie keinen Cent und bringt zusätzliche Aufmerksamkeit. Tipp: Denken Sie dabei nicht nur an Unternehmen, die etwas mit „Garten“ zu tun haben. Legen Sie Flyer beim Bäcker aus, wo Ihre Kunden samstags morgens beim Brötchen holen an den defekten Rasenmäher erinnert werden, oder beim Friseur, wo genügend Zeit besteht, sich intensiver mit Ihrem Flyer zu beschäfti- gen. Lokale „PR“: Public Relation, kurz PR, klingt irgendwie nach einer Sache für große Unter- nehmen. Das sollte es aber nicht sein. Sam- meln Sie E-Mail-Adressen der lokalen Presse und schreiben Sie möglichst regelmäßig kur- ze Artikel über Ihr Unternehmen. Ein Werbeplatz in einer Zeitung ist oftmals teuer, während ge- rade die lokalen Redaktionen häufig froh sind, wenn sie kleinere Texte als „Lückenfüller“ er- halten. Und sollte es einmal nicht geklappt ha- ben, versuchen Sie es mit dem nächsten Ar- tikel erneut. Tipp: Geschriebene Texte können Sie mehr- fach verwenden. So können Sie diese auch auf Ihrer Internetseite veröffentlichen oder re- gelmäßig ein kleines Hand-Out mit aktuellen Informationen erstellen, das Sie bei sich im La- den auslegen. Denken Sie etwas quer: Sie su- chen Auszubildende? Schreiben Sie einen kur- zen Artikel dazu und stellen Sie sich als Ausbildungsbetrieb dar. Sie erreichen so zwei Dinge auf einmal: Sie verankern sich positiv im Gedächtnis der Leser und gewinnen viel- leicht auch noch einen hervorragenden Aus- zubildenden. Fazit: Für gute lokale Werbung ist in erste Li- nie nicht ein großes Budget gefragt, sondern Kreativität. Daher sollten Sie dabei alle Ihre Mitarbeiter mit einbeziehen. Stellen Sie eine Prämie für die beste Idee zur Verfügung. Das sorgt auch dafür, dass sich Ihre Mitarbeiter mit Ihren Kunden und deren Bedürfnissen aus- einandersetzen. (jn) www.agrartechnikonline.de online online FORTBILDUNG Zu den größ- ten Herausforde- rungen der Motor- geräte-Fachbetriebe gehört, neue Kunden auf sich aufmerksam zu machen. Denn die von vielen Händlern ge- priesene Mund-zu-Mund-Reklame reicht mitnichten. Tipps gibt Paul Her- warth, Berater bei www.gartentechnik.com. Veranstaltungen der Motorgeräte-Fachbetriebe zu aktuellen The- men der Saison sind oft Publikumsmagneten. Sinnvoll kann dabei die Kooperation mit anderen lokalen Handwerksbetrieben sein, um die Attraktivität weiter zu erhöhen. Firmenanhänger sind gute Wer- beträger. Aller- dings sollte der Händlername dabei nicht zu kurz kommen. Fotos:Noordhof(1), Archiv Marketing für Praktiker, Teil 4

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Zu den größten Herausforderungen der Motorgeräte-Fachbetriebe gehört, neue Kunden auf sich aufmerksam zu machen. Denn die von vielen Händlern gepriesene Mund-zu-Mund-Reklame reicht mitnichten.

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28 MOTORGERÄTE

Effektiv werben

enn Sie Ihre eigene Außenwer-bung beurteilen möchten, müssenSie Ihr Unternehmen so betrach-

ten, als würden Sie das erste Mal an Ihrem Be-trieb vorbeigehen oder -fahren. Fragen Sie Be-kannte und Kunden, wie Ihre Außengestaltungwahrgenommen wird. Tipp: Überlegen Sie sichder Jahreszeit angepasst eine lustige Aktion.Wie wäre es mit einem Weihnachtsmann oderSchneemann, der einen Rasenmäher schiebt.Einem Osterhasen, der auf einem Rasentrak-tor sitzt? Durch auffällige, kreative Außenwer-bung sorgen Sie dafür, dass über Sie gespro-chen wird. Autowerbung: Jedes Ihrer Autos bietet meh-rere Quadratmeter an Werbefläche, die Sienicht ungenutzt lassen sollten. Dabei solltenSie darauf achten, dass sich die Folien späterwieder entfernen lassen, um nicht den WertIhrer Fahrzeuge zu mindern. Tipp: Haben Siebereits ein auffällig gestaltetes Firmenfahrzeug,so parken Sie es, wann immer es geht, an starkfrequentierten Plätzen. Wenn es sein muss,zahlen Sie dafür auch Parkgebühren. Nach dereinmaligen Anbringung entstehen Ihnen sonstkeine Kosten. Wer einen besonders guten Platzausgeguckt hat, auf dem man aufmerksam-keitswirksam parken kann, kann auch einenAnhänger kaufen. Aktionen vor Ort: Veranstaltungen in IhremBetrieb, ob ein einfacher „Tag der offenen Tür“,Brennholztage oder ähnliches, sorgen nichtnur für kurzfristige Aufmerksamkeit, sondernlassen bei Ihren Kunden im Idealfall auch dieErinnerung an schöne verbrachte Stundenzurück. Tipp: Wenn Sie eine Aktion planen,fragen Sie frühzeitig bei Ihren Lieferanten an,ob diese sich in der ein oder anderen Weise be-teiligen. Überlegen Sie auch, ob sich eine Ak-tion mit befreundeten Unternehmen gemein-

W sam durchführen lässt. So können Sie Kostenreduzieren und mehr Interessenten anlocken.Sorgen Sie ebenso dafür, dass es genug Un-terhaltung für Kinder gibt. Dies sorgt dafür,dass Ihre Kunden sich in Ruhe über Produkteund Dienstleistungen informieren und die Zeitgenießen können. Außerdem handelt es sichdabei um Ihre Kunden von morgen. SorgenSie schon jetzt dafür, dass sie sich in IhremBetrieb wohl fühlen.Postsendungen: Postsendungen, auch Di-rect Mailings genannt, sind eine zweischneidigeGeschichte. Ein schlechtes Mailing wird direktim Mülleimer der Adressaten landen und istdamit hinausgeworfenes Geld. Erreichen Sie Ih-re Kunden im richtigen Moment, können Sieaber zusätzlichen Umsatz erwarten. Tipp: Be-wahren Sie Postsendungen, die Sie selbst er-halten und als gelungen empfunden haben,auf. Überlegen Sie, warum Sie gerade dieseSendungen ansprechend finden und überar-beiten Sie Ihre eigenen Sendungen. Damit er-höhen Sie die Chance, dass auch Ihr Mailingpositive Wirkung hat.Flyerauslage: Sie besitzen Flyer von IhremBetrieb? Fragen Sie andere Unternehmen ausIhrer Region, ob Sie nicht gegenseitig Flyerauslegen möchten. Das kostet Sie keinen Centund bringt zusätzliche Aufmerksamkeit. Tipp:Denken Sie dabei nicht nur an Unternehmen,die etwas mit „Garten“ zu tun haben. LegenSie Flyer beim Bäcker aus, wo Ihre Kundensamstags morgens beim Brötchen holen anden defekten Rasenmäher erinnert werden,oder beim Friseur, wo genügend Zeit besteht,sich intensiver mit Ihrem Flyer zu beschäfti-gen.Lokale „PR“: Public Relation, kurz PR, klingtirgendwie nach einer Sache für große Unter-nehmen. Das sollte es aber nicht sein. Sam-

meln Sie E-Mail-Adressen der lokalen Presseund schreiben Sie möglichst regelmäßig kur-ze Artikel über Ihr Unternehmen. Ein Werbeplatzin einer Zeitung ist oftmals teuer, während ge-rade die lokalen Redaktionen häufig froh sind,wenn sie kleinere Texte als „Lückenfüller“ er-halten. Und sollte es einmal nicht geklappt ha-ben, versuchen Sie es mit dem nächsten Ar-tikel erneut.Tipp: Geschriebene Texte können Sie mehr-fach verwenden. So können Sie diese auchauf Ihrer Internetseite veröffentlichen oder re-gelmäßig ein kleines Hand-Out mit aktuellenInformationen erstellen, das Sie bei sich im La-den auslegen. Denken Sie etwas quer: Sie su-chen Auszubildende? Schreiben Sie einen kur-zen Artikel dazu und stellen Sie sich alsAusbildungsbetrieb dar. Sie erreichen so zweiDinge auf einmal: Sie verankern sich positivim Gedächtnis der Leser und gewinnen viel-leicht auch noch einen hervorragenden Aus-zubildenden.Fazit: Für gute lokale Werbung ist in erste Li-nie nicht ein großes Budget gefragt, sondernKreativität. Daher sollten Sie dabei alle IhreMitarbeiter mit einbeziehen. Stellen Sie einePrämie für die beste Idee zur Verfügung. Dassorgt auch dafür, dass sich Ihre Mitarbeiter mitIhren Kunden und deren Bedürfnissen aus-einandersetzen. (jn)

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F O R T B I L D U N G

Zu den größ-

ten Herausforde-

rungen der Motor-

geräte-Fachbetriebe

gehört, neue Kunden auf

sich aufmerksam zu machen.

Denn die von vielen Händlern ge-

priesene Mund-zu-Mund-Reklame

reicht mitnichten. Tipps gibt Paul Her-

warth, Berater bei www.gartentechnik.com.

Veranstaltungen der Motorgeräte-Fachbetriebe zu aktuellen The-men der Saison sind oft Publikumsmagneten. Sinnvoll kann dabeidie Kooperation mit anderen lokalen Handwerksbetrieben sein, um die Attraktivität weiter zu erhöhen.

Firmenanhängersind gute Wer-beträger. Aller-dings sollte derHändlernamedabei nicht zukurz kommen.

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