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1 Die Entwicklung des ökologischen Landbaus und des Marktes für organische Erzeugnisse in der Russischen Föderation Impressum: 26.06.2012 Die Studie erfolgte im Auftrag des „Deutsch Russischen agrarpolitischen Dialogs“ (Hrsg.) (Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz). Für Inhalt der Studie, vertretende Meinungen und Ansichten, sind ausschließlich die Autoren, nicht aber der Auftraggeber oder der Oberauftraggeber verantwortlich. Autoren: M. Sc. Taras Bryzinski, M. Sc. Julia Schill Diese Studie wurde durch die Autoren sorgfältig erarbeitet. Für die Richtigkeit aller Angaben wird keine Gewähr übernommen. Wir weisen darauf hin, dass die verwendeten Bezeichnungen und Markennamen der jeweiligen Firmen im Allgemeinen warenzeichen-, marken- oder patentrechtlichem Schutz unterliegen. Sämtliche Rechte zur Veröffentlichung, auch auszugsweise, liegen bei der Ekosem Beratung GmbH. Das Urheberbenennungsrecht bleibt bei den Autoren. www.agrardialog.ru

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Die Entwicklung des ökologischen Landbaus und des Marktes für organische Erzeugnisse in der Russischen Föderation Impressum:

26.06.2012

Die Studie erfolgte im Auftrag des „Deutsch Russischen agrarpolitischen Dialogs“ (Hrsg.)

(Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz).

Für Inhalt der Studie, vertretende Meinungen und Ansichten, sind ausschließlich die Autoren, nicht aber

der Auftraggeber oder der Oberauftraggeber verantwortlich.

Autoren: M. Sc. Taras Bryzinski, M. Sc. Julia Schill

Diese Studie wurde durch die Autoren sorgfältig erarbeitet. Für die Richtigkeit aller Angaben wird keine

Gewähr übernommen. Wir weisen darauf hin, dass die verwendeten Bezeichnungen und Markennamen

der jeweiligen Firmen im Allgemeinen warenzeichen-, marken- oder patentrechtlichem Schutz

unterliegen.

Sämtliche Rechte zur Veröffentlichung, auch auszugsweise, liegen bei der Ekosem Beratung GmbH.

Das Urheberbenennungsrecht bleibt bei den Autoren.

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Inhalt

1. Einleitung ____________________________________________________________ 3

2. Internationale Entwicklung des Ökolandbaus ________________________________ 3

3. Gesetzgebung der Russischen Föderation zum ökologischen Landbau ____________ 6

4. Kontrollstellen _________________________________________________________ 7

5. Ökologische Landbau und Naturnutzung in Russland ________________________ 14

6. Verarbeitungsbetriebe von ökologischen Erzeugnissen in Russland _____________ 16

7. Der russische Binnenmarkt für ökologische Erzeugnisse ______________________ 18

8. Import und Export von ökologischen Erzeugnissen ___________________________ 20

9. Notwendigkeit einer normativ-rechtlichen Basis ____________________________ 21

Quellenverzeichnis: (übernommen aus der russischen Version) ______________________ 22

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1. Einleitung

Diese Studie soll einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Produktion, Verarbeitung und der Vermarktung von ökologische oder organische Erzeugnissen oder Produkten aus der biologisch-organischen Landwirtschaft in Russland vermitteln. Beleuchtet werden die internationale Entwicklung des ökologischen Landbaus, die normativ-rechtlichen Grundlagen des Ökolandbaus in der RF, das System der Kontrolle bzw. Kontrollstellen, die Situation des ökologischen Landbaus, der verarbeitenden Betriebe, des Handels auf dem russischen Markt, des Imports/ Exports von Bioprodukten in der RF und die Notwendigkeit von Rechtsnormen für diesen Bereich des Agrarsektors. Seit der Perestroika stoßen auch die russischen Verbraucher auf das Etikett „ökologisch sauberes Produkt“. Auf dem russischen Markt gibt es Erzeuger, die ihr Produkt als „ökologisch sauber“ deklarieren. Diese Bezeichnung hat jedoch keinerlei rechtliche Konsequenzen. Im Jahr 2005 trat die GOST-R-Norm 51074-2003 in Kraft. Sie verbietet ausdrücklich die Kennzeichnung eines Produktes als ökologisch sauber. „Nach vielen Jahren andauernder Konflikte und Debatten um die Definition von ökologischen Erzeugnissen haben diese heute einen rein demagogischen Charakter und den Bezug zu Verbraucherpräferenzen verloren. Es kursieren gegenwärtig mindestens zehn Varianten der Bezeichnung dieser Produktkategorie: ökologisch sauberes Produkt, ökologisch sicheres Produkt, ökologisch, öko, natürlich, organic, eco, bio usw.“ (Miščenko, 2011)

Unter dieser Voraussetzung wirkt sich die Kennzeichnung beliebiger Produkte mit dem Zusatz „ökologisch sauber“ oder „Bio“ negativ auf den Markt jener Produkte aus, die tatsächlich den Anforderungen der ökologischen Erzeugung entsprechen. Dabei interessiert nicht nur die Qualität des Endproduktes. Wichtiger noch ist der Prozess der ökologischen Erzeugung selbst. Produkte, die tatsächlich ökologisch erzeugt wurden, müssen entsprechend gekennzeichnet und geschützt werden. In den meisten Ländern sind die Anforderungen an die Kennzeichnung solcher Produkte, an die Prozesse zu ihrer Erzeugung, die Verarbeitung und Zertifizierung staatlich geregelt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einer Kennzeichnung solcher Erzeugnisse im Rahmen des Marketings. Eine große Bedeutung kommt in diesem Fall nicht-staatlichen Verbänden und den von diesen aufgestellten Anforderungen an die Produktion, die Verarbeitung, Zertifizierung und Kennzeichnung von ökologischen Erzeugnissen zu. Russland ist eines der drei europäischen Länder, die gegenwärtig noch an der Schaffung von Rechtsnormen für ökologische Erzeugnisse arbeiten (die anderen Länder sind Bosnien-Herzegowina und die Ukraine). (Willer und Kilcher, 2011) In Weiteren werden die Begriffe „ökologischer Landbau“ und „organische Erzeugnisse“ und die in anderen hier zitierten Quellen verwendeten Begriffe „bio/eco/organic -Erzeugnisse“ und „ökologische / organische / biologische Landwirtschaft synonym verwendet.

2. Internationale Entwicklung des Ökolandbaus

In 160 Ländern der Welt auf einer Fläche von 37 Mio. ha bauen 1,6 Mio. landwirtschaftliche Erzeuger ökologische Erzeugnisse an. Im Jahr 2010 lag der Umsatz des weltweiten Handels

mit ökologischen Erzeugnissen bei 59 Mrd. USD. (Willer und Kilcher, 2012) Im Jahr 2009 wurden in der Russischen Föderation 78 449 ha oder 0,04 % der

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gesamten landwirtschaftlich nutzbaren Fläche ökologisch bewirtschaftet. Der Umsatz des Handels mit ökologischen Erzeugnissen erreichte im gleichen Jahr 65 Mio. Euro, das entspricht 2,5 Mrd. Rubel. Angemerkt sei, dass das statistische Datenmaterial über die Handelsentwicklung aufgrund uneinheitlicher Methoden der Datengewinnung dem Markt keine zuverlässigen Anhaltspunkte liefern kann. (Willer und Kilcher, 2011) Die weltweit größten Umsätze mit ökologischen Erzeugnissen werden im Jahr 2010 in den USA, in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Japan und der Schweiz erzielt. (Willer und Kilcher, 2012) Jeder dieser Märkte unterliegt einer eigenen, an die jeweiligen nationalen und regionalen Bedingungen angepassten, staatlichen Regulierung in Form von rechtsverbindlichen Anforderungen an die Produktion, Verarbeitung, Zertifizierung und Kennzeichnung von Ökoprodukten (Europäische Verordnung EG 834/2007; USA — USDA/NOP; Japan — JAS). Die EG-Öko-Verordnung (EG) 834/2007 umfasst die geltenden Anforderungen an die Produktion, die Verarbeitung, die Vermarktung und den Import [ökologischer] Erzeugnisse innerhalb der EU. Um sicherzustellen, dass Bioprodukte aus Nicht-EU-Ländern ebenfalls diesen Anforderungen entsprechen und den europäischen Standards gemäß kontrolliert werden, schreibt diese Verordnung auch detailliert vor, wie die Kontrolle importierter Erzeugnisse durchzuführen ist. „Die Zertifizierung gemäß dieser Verordnung erleichtert die Vermarktung von Bioprodukten aus Nicht-EU-Ländern.“ (ABCert, 2012b) „Eine Zertifizierung gemäß der EU-Öko-Verordnung ist eine notwendige Voraussetzung für den Absatz von [ökologischen] Erzeugnissen auf dem Europäischen Binnenmarkt. Unter anderem betrifft das Erzeugnisse, die in Nicht-EU-Ländern erzeugt wurden. Wichtig ist dabei, dass wie in der EU, in den USA und in anderen Ländern sämtliche Produktionsstufen „vom Feld bis zum Regal“ zertifiziert werden. Nur so

ist die Eigenschaft des Erzeugnisses als ökologisches (organisches) Erzeugnis gewährleistet. Ein Verarbeiter zum Beispiel darf keine Erzeugnisse als „biologisch“ kennzeichnen, wenn er Rohstoffe konventioneller Qualität verwendet.“ (Eco-Control, 2012) Die EU-Öko-Verordnung (EG) 834/2007 enthält genaue Vorschriften über das Verfahren der Anerkennung des Systems des ökologischen Landbaus in sogenannten „Drittländern“, also Nicht-EU-Ländern. Dabei werden: konforme und gleichwertige Erzeugnisse unterschieden. Wenn im Drittland die EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau identisch zu den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union angewendet werden, gelten Erzeugnisse als „konform“. Um diesen Status zu erlangen, beantragt die diplomatische Vertretung des Drittlandes die Anerkennung seiner Rechtsnormen bei der EU-Kommission in Brüssel. Wenn im Drittland die Verordnung und seine Anwendung abweichend von der EU sind, dann werden die aus diesem Land importierten Erzeugnisse unter bestimmten Voraussetzungen in der EU der Kategorie „gleichwertig“ zugerechnet. Zu diesen Voraussetzungen zählen: Die Implementierung gleichwertiger Bestimmungen und Zertifizierungssysteme im betreffenden Drittland. Die Akkreditierung der in diesem Land zuständigen Kontrollstellen durch die Europäische Union, um den Status „gleichwertige Kontrollstelle“ mit der Befugnis zur Ausstellung von Zertifikaten zu erhalten, die auf dem EU-Markt für ökologische Erzeugnisse anerkannt werden. Die Akkreditierung der Kontrollstellen durch die EU-Kommission erfolgt entsprechend der europäischen Norm EN 45011 oder ISO 65. (Neuendorff, 2009) „Im Rahmen des NOP (National OrganicProgram) und der entsprechenden Richtlinie "NOP Final Rule" hat das Landwirtschaftsministerium der USA (USDA) im Jahr 2002 eine nationale Verordnung in

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Kraft gesetzt, die für alle [ökologischen] Erzeugnisse verbindlich ist, die in den USA erzeugt oder dorthin importiert werden. Alle Erzeugnisse, die in den USA mit dem Logo „organic“ gekennzeichnet und vermarktet werden, müssen hinsichtlich ihrer Übereinstimmung mit dem NOP-Standard überprüft werden.[entspr. dem System der EU9] (…) Einer solchen Kontrolle unterliegen landwirtschaftliche Erzeugnisse, Wildsammlungen, deren Verarbeitung und Verpackung. Wenn ein Produkt mit dem Zusatz „organic“ gekennzeichnet und vermarktet wird, dann müssen sämtliche Produktionsstufen bis zum verarbeiteten Produkt lückenlos entsprechend den NOP-Normen zertifiziert worden sein. Apfelsaft zum Beispiel darf nur dann als "organic" deklariert werden, wenn alle Erzeuger des Saftes und auch die in den Prozess integrierten verarbeitenden Betriebe entsprechend dem NOP zertifiziert wurden.“ (ABCERT, 2012a) Die Internationale Dachorganisation des ökologischen Landbaus IFOAM1 hat viele Jahre an einer Harmonisierung der weltweit bestehenden Standards der ökologischen Landwirtschaft gearbeitet. Einheitliche Normen wurden jedoch noch nicht in Kraft gesetzt. Derzeit werden diese Bemühungen im Rahmen der GOMA-Konferenz fortgesetzt.2 Das Ziel ist die Beseitigung von Barrieren des weltweiten Handels mit ökologischen Erzeugnissen. Der internationale Dachverband IFOAM hat Normen ausgearbeitet (IFOAM-Normen), die Orientierungscharakter haben und relativ konkret sind. Sie dienen als Richtwerte für die Entwicklung nationaler Standards und normativ-rechtlicher Grundlagen in diesem Bereich. Entsprechend ihren Normen bietet die IFOAM auch Akkreditierungsdienste für

1 InternationalFederationofOrganicAgricultural

Movements.Im Zeitraum 2003 bis 2008 war die

Arbeitsgruppe „Internal Task Force“ (ITF) mit der

Angleichung aller bestehenden Standards befasst.

AufdiesemWegesolltenBarrierenim Handel mit Bio-

Lebensmitteln herabgesetzt werden.

2 GlobalOrganicMarketAcсess

Kontrollstellen an. Nach erfolgreicher Akkreditierung dürfen private Kontrollstellen (Zertifizierungsunternehmen) neben ihrem Firmenzeichen dann den Zusatz „IFOAM ACCREDITED“ tragen. Im Jahr 2010 jedoch nutzten diese Möglichkeit nur wenige Unternehmen (Örjavik, 2011). 47% der (Kontrollstellen) Zertifizierungsunternehmen weltweit haben sich von der EU-Kommission akkreditieren lassen. Der Grund dafür ist, dass weltweit die meisten Kontrollstellen in Europa ansässig sind. (Örjavik, 2011) IFOAM und FAO/WHO gaben 1999 im Rahmen des Codex Alimentarius Nr. 32 Richtlinien für die Produktion, Verarbeitung, Deklaration und Vermarktung von organisch produzierten Nahrungsmitteln heraus (im Weiteren CAC GL 32). Sie dokumentieren die von Seiten der nationalen Regierungen formulierten Mindestanforderungen an den ökologischen Landbau. Der erste Anhang dieses Dokumentes beschreibt die „Prinzipien des ökologischen Landbaus“. In Anhang 2 ist der „im ökologischen Landbau zulässige Mitteleinsatz“ dargestellt. Der dritte Anhang schließlich enthält die „Mindestanforderungen an das System der Zertifizierung von ökologischen Erzeugnissen“. Die drei Anlagen sind Bestandteile eines umfassenden Ganzen und können nicht unabhängig voneinander wirksam werden. In der EG-Öko-Verordnung (EG) 834/2007 verweisen die EU-Mitgliedsländer auf die CAC GL 32 und plädieren dafür, die Richtlinien als Kriterien für die Bestimmung der Gleichwertigkeit oder Übereinstimmung der Gesetzgebung anderer Länder mit letzteren zugrunde zu legen. Darüber hinaus enthalten diese Richtlinien keine verbindlichen Vorschriften. Die Produktion und Zertifizierung entsprechend der CAC Gl 32 berechtigt daher für sich genommen noch nicht, von einer „Gleichwertigkeit“ mit den Bestimmungen der EG-Öko-Verordnung zu sprechen. Die СAC GL 32 beschreiben lediglich allgemeine Bedingungen der Produktion und Kontrolle von organischen Erzeugnissen.

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3. Gesetzgebung der Russischen Föderation zum ökologischen Landbau

Die jüngsten Gesetzesinitiativen mit Bezug zum ökologischen Landbau in der Russischen Föderation sind die vom Obersten Amtsarzt der RF am 21.04.2008 bestätigten Ergänzungen und Änderungen zu den sanitär-epidemiologischen Forderungen an organische Erzeugnisse SanPiN 2.3.2.1078-01, die SanPin 2.3.2.2354-08. Die seit Juli 2008 in der RF geltenden Ergänzungen des SanPiN 2.3.2.1078.01 definieren erstmals, was ein „organisches (ökologisches) Erzeugnis“ ist, und bestimmen darüber hinaus die zulässige und unzulässige Verwendung von Mitteln im Ökolandbau. Die Liste dieser tabellarisch erfassten Stoffe ist in vollem Umfang gleichwertig mit den Tabellen von Anhang 2 der Leitlinien CAC GL 32. Gleichzeitig entsprechen diese Ergänzungen nicht vollkommen dem Niveau der CAC GL 32, es fehlen die übrigen Anhänge „über das System des Ökolandbaus und das System der Inspektionen“, das heißt Anhänge 1 und 3. Wie schon oben erwähnt, können die Anforderungen des Codex Alimentarius nicht als gleichwertig mit der EG-Öko-Verordnung gelten. Dessen ungeachtet erklärte die Pressestelle der Aufsichtsbehörde für Verbraucherschutz Rospotrebnadsor im Jahr 2008, dass die „in den Gesundheitsschutzbestimmungen formulierten Anforderungen den Anforderungen der Europäischen Union und internationaler Organisationen (Codex-Alimentarius-Kommission) angeglichen sind.“ Da die Russische Föderation bislang keine Gesetzgebung zum Ökolandbau in Kraft gesetzt hat, stellt die SanPiN-Verordnung derzeit das einzige normativ-rechtliche Dokument mit innerstaatlicher Wirkung in der RF dar. In den Jahren 2003 und 2005 wurden im Föderationsrat der Russischen Föderation

Anhörungen und Debatten über Möglichkeiten der Verabschiedung eines Gesetzes über den Ökolandbau abgehalten. Eine Fortentwicklung dieser Initiativen steht noch aus. (Al’jans Media, 2005) Seit 2003 wird in Russland der Standard der Organisation Agrosofija „Über den Ökolandbau, die ökologische Naturnutzung und die entsprechende Kennzeichnung von ökologischer Ware“ verwendet. Er entspricht der älteren EG-Verordnung Nr. 2092/91. (Agrosofija, 2012a) Die Standards von Agrosofija sind der „Föderalen Agentur für technische Regulierung und Metrologie“ als Entwurf für ein technisches Regelwerk in diesem Bereich vorgelegt worden. Von Mai 2004 bis August 2005 wurde dieser Entwurf öffentlich diskutiert. (Agrosofija, 2012a) Bis heute hat dieser Entwurf nicht den Status eines rechtswirksamen technischen Reglements erlangt. Das von der nichtkommerziellen Organisation Agrosofija im Jahr 2005 ausgearbeitete System freiwilliger Zertifizierung „Chistye Rosy“ wurde von der Föderalen Agentur für technische Regulierung und Metrik der Russischen Föderation (GOSSTANDART RF) offiziell registriert. Dieses System sieht eine Zertifizierung nach dem Standard der Agrosofija „Über die Erklärung der Übereinstimmung mit ökologischen Normen“ (StOArosofija). Wird diesem Standard entsprochen, so darf das Zertifizierungs-Logo „Chistye Rosy“ verwendet werden. Dieses System wurde etabliert, um mithilfe des Logos „Chistye Rosy-BIO“ auf dem Markt für Bioprodukte „wirklich“ ökologische Waren vor pseudoökologischen Waren zu schützen. (Agrosofija, 2012b). Einer der Teilnehmer des Zertifizierungssystems ist die Kontrollstelle Eco-Control, die nach dem staatlich

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registrierten „System der freiwilligen Zertifizierung „Bio““ in Übereinstimmung mit verschiedenen Öko-Standards in Abhängigkeit von Absatzzielmärkten der Erzeugnisse (gemäß der Liste von Öko-Standards des Zertifizierungssystems „Bio“) Zertifizierungen durchführt. Falls der russische Markt als Zielmarkt ausgewählt wurde, wird die Liste des Standards Agrosofija „Über den Ökolandbau, ökologische Naturnutzung und eine entsprechende Kennzeichnung ökologischer Erzeugnisse“ verwendet. Ein gültiges Zertifikat von „System der freiwilligen Zertifizierung „Bio“ bietet den zertifizierten Unternehmen die Möglichkeit einer Teilnahme an dem Absatzförderungsprogramm für ökologische

Erzeugnisse der nichtkommerziellen Organisation Agrosofija. Das Programm beinhaltet die Möglichkeit einer Zertifizierung im System „Chistye Rosy“, und auf Wunsch, Verwendung von Logos „Chistye Rosy“ und „Chistye Rosy-BIO“ (Vertrag mit Agrosofija über die Nutzung des Logo, wenn das jeweilige Unternehmen nach dem System zertifiziert ist). Der ökologische Landbau steht in Russland noch am Anfang seiner Entwicklung. Eine effektive staatliche Unterstützung könnte die russische organische (ökologische)Landwirtschaft zu einem wettbewerbsfähigen Wirtschaftszweig werden lassen.

4. Kontrollstellen

Russische Öko-Primärerzeuger und verarbeitende Unternehmen beantragen bei Kontrollstellen in Abhängigkeit vom Zielabsatzmarkt eine Zertifizierung nach der EG-Verordnung 834/07 für den Export von Waren auf den europäischen Markt oder nach dem NOP für den Export von Waren auf den

nordamerikanischen Markt. Das Zertifikat berechtigt die Erzeuger dazu, ihre Ware im Ausland als „ökologisches Erzeugnis“ zu kennzeichnen. In der RF gibt es zwei russische und sieben internationale Kontrollstellen (Kucherenko, 2011; Chоdus, 2012). Sie sind in der folgenden Tabelle aufgelistet.

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Tab.1: Kontrollstellen in Russland

Bezeichnung Firmensitz Offizielle Webseite

Anzahl der zertifizierten Ökolandbaubetriebe,

Wildsammlung betreibenden Unternehmen und verarbeitenden

Betriebe in der RF.

Eco-Control

RF, Moskauer

Gebiet, Solnetschno-

gorsk

www.eco-control.ru

36

ICEA

Italien,

in der RF vertreten

durch SPbEC

www.icea.info,

www.ecounion.ru

9

Agrosofija

RF, Moskauer

Gebiet, Solnetschno-

gorsk

www.biodynamic.ru/agrosofia

6

AbCert

Deutschland, Vertretung in

Russland: 141200,

Moskauer Gebiet,

Puschkino

www.abcert.net; 5

Ceres Deutschland www.ceres-

cert.com 4

bio.inspecta Schweiz www.bio-

inspecta.ch 4

BCS Deutschland www.bcs-oeko.com

3

IMO Schweiz www.imo.ch 2

ETKO Türkei www.etko.org 1

Quelle: Eigene Untersuchungen

Alle genannten ausländischen Kontrollstellen sind von der Europäischen Kommission für Zertifizierung nach der EG-Verordnung

834/2007 akkreditiert für den europäischen Markt und USDA-akkreditiert für die NOP-Zertifizierung für den nordamerikanischen

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Markt. Ceres und BCS zertifizieren Unternehmen zusätzlich und in den spanisch sprachigen Ländern. Nach der Zustimmung der nichtkommerziellen Organisation Agrosofija wurde 2004 die Kontrollstelle Eco-Control registriert. Im Jahr 2004 gründete und im Jahr 2005 registrierte Eco-Control auf der staatlichen Ebene ein "System der freiwilligen Zertifizierung der ökologischen und biodynamischen Landwirtschaft „Bio“, dieses erlaubt eine offizielle Bio-Zertifizierung in Russland für verschiedene Zielmärkte:

Russische Föderation (gemäß der Standards der Agrosofija „Über den Ökolandbau, ökologische Naturnutzung und eine entsprechende Kennzeichnung der Waren“)

Europäischer Union (nach der EG-Verordnung 834/2007 und 889/2008)

USA (NOP)

Japan (JAS)

Gemäß anderen Standarten unter anderem private, z.B. Standard biodynamischer Landwirtschaft „Demeter“

Um die ausländischen Märkte zu erreichen kann Eco-Control auch für den Export in Kooperation mit akkreditierten westlichen Partnerorganisationen zertifizieren. Eco-Control ist ein vollberechtigtes Mitglied der Internationalen Dachorganisation des ökologischen Landbaus IFOAM. Betriebe, die erfolgreich die Zertifizierung „Bio“ durchlaufen haben, erhalten ein Bio-Zertifikat von Eco-Control. Sie sind damit berechtigt, ihre Erzeugnisse als „organisch“ zu kennzeichnen und dürfen auch nach Wunsch an dem Absatzförderungsprogramm für ökologische Erzeugnisse der nicht kommerziellen Organisation Agrosofija, einschließend Verwendung des Logos „Chistye Rosy-Bi, teilnehmen. Die Kosten für eine Zertifizierung „Bio“ liegen zwischen 700 EURO für den russischen Biozielmarkt und 1200 EURO für den Biozielmarkt der EU. Eco-Control führt Bio-Zertifizierungen auch in anderen Ländern durch, vor allem in der Ukraine, in der Mongolei und in Griechenland. Anfang 2012 hat Eco-Control insgesamt 36 Unternehmen im europäischen Teil der Russischen Föderation, in West- und Ostsibirien und im Fernen Osten zertifiziert. (Eco-Control, 2012)

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Abb. 1 System der freiwilligen Zertifizierung „Bio“ (Eco-Control) http://www.eco-control.ru

Deutsche Erklärung des Schemas:

Das Zertifizierungssystem „Chistye Rosy“ für Absatzförderungszwecke bei Agrosofija bestätigt die Übereinstimmung der Erzeugnisse mit den ökologischen Standards von Agrosofia. Die Zertifizierung in dem System Chistye Rosy“ erfolgt nur gemäß dem einzigen Standard – dem Standard Agrosofija „Über die Erklärung der Übereinstimmung mit ökologischen Vorschriften“. Diejenige Erzeuger, die ihre ökologische Erzeugnisse kennzeichnen und an dem Absatzförderungsprogramm für ökologische Erzeugnisse „Chistye Rosy“ der nicht kommerziellen Organisation Agrosofija teilnehmen möchten, legen sie Agrosofija ein Verzeichnis der vorgesehenen ökologischen Erzeugnisse, auch deren Etiketten und

Dokumente, die ihre ökologische Herkunft bestätigen, vor. Bei der Teilnahme an dem freiwilligen Zertifizierungssystems „Chistye Rosy“ ist die Kontrolle durch die Kontrollstelle Eco-Control obligatorisch. Die Kontrollstelle Eco-Control auf Anfrage eines Kontrollorganes (in diesem Fall Agrosofija) überprüft, ob die Vorschriften des freiwilligen Zertifizierungssystems der ökologischen und biologisch-dynamischen Landwirtschaft „BIO" (bescheinigt durch vorgelegte Zertifikate „Bio“) von jeweiligem Erzeuger erfüllt werden. Ergibt die Überprüfung, dass die Vorschriften „Bio“ nicht erfüllt sind, informiert die Kontrollstelle über die Einstellung oder Beendigung der Gültigkeit der Zertifikate.

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Wenn eine positive Entscheidung über die Zertifizierung (das Vorhandensein eines gültigen Zertifikats „Bio“ ist dabei erforderlich!) getroffen wird, erhält der Antragsteller das Zertifikat „Chistye Rosy“, und nach dem Abschluss des Vertrages mit Agrosofija (Vertrag über die Verwendung des Logos der Übereinstimmung des freiwilligen Zertifizierungssystems „Chistye Rosy“) erhält er das Recht auf die Verwendung des Logos der Übereinstimmung des freiwilligen Zertifizierungssystems „Chistye Rosy. Danach überwacht Agrosofija ständig die Qualität von zertifizierten ökologischen Erzeugnissen, auch mit Hilfe der Kontrolle durch die Öffentlichkeit (Mitglieder Agrosofija und sonstige Verbraucher von ökologischen Erzeugnissen). Diese Überwachung garantiert dem Verbraucher die wirkliche ökologische Qualität der gekauften Ware, die mit dem Logo „Chistye Rosy BIO“ gekennzeichnet sind. Das Zertifizierungssystem „Chistye Rosy“ ist ein Teil des komplexen

Absatzförderungsprogramms von Agrosofija zur Erkennung der Erzeugnisse auf dem Markt durch Verbraucher, zum Schutz und zur Förderung der Verbreitung von ökologischen Erzeugnissen „Chistye Rosy“ (siehe Abb. 2). Das Starten dieses Programms war eine Reaktion von Agrosofija auf die bestehende Marktsituation mit ökologischen Erzeugnissen: Bedürfnis von Verbrauchern, echte ökologische Erzeugnisse zu identifizieren und sie von den Pseudo-Bio-Öko-Erzeugnissen abzugrenzen, Bedürfnis von verantwortlichen Öko-Erzeuger, ihre Erzeugnisse erkenntlich zu machen und ihren Verbreitung auf dem Markt zu fördern, das Fehlen auf staatlicher Ebene von effektiven Programmen zum Schutz und Unterstützung von Logos "Öko", "Bio", "Organic" im Interesse von Öko-Erzeugern und Verbrauchern. Zu Beginn des Juni 2012 betreute Agrosofija sechs Kunden im europäischen Teil der Russischen Föderation nach dem freiwilligen Zertifizierungssystem „Chistye Rosy“.

Abb.2: Absatzförderungssystem für ökologische Erzeugnisse „Chistye Rosy

Bio“ (nichtkommerzielle Organisation Agrosofija“)

http://www.biodynamic.ru/ru/agrosofia/pure-dew-program/

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ICEA (Institut für Ethische Zertifizierung) ist eine Kontrollstelle Italiens. Seit 2010 bieten vier von ICEA in Italien geschulte Mitarbeiter der St.-Petersburger Ökologischen Union (SPbES) Inspektionsdienste in Russland an. SPbES ist seit 2008 Mitglied der IFOAM (Ecounion, 2012). Nach Angaben von Aldo Cervi, dem Manager für Osteuropa und Russland, hat ICEA im Mai 2012 in der RF neun Unternehmen geprüft (Angaben zu zwei landwirtschaftlichen Betrieben finden sich im Anhang in Tabelle P1). „In Russland mangelt es an Wissen über Ökolandbau. Es gibt außerdem keine gesetzliche Regelung mit Beschreibung des Kontrollverfahrens für diese Art von Landwirtschaft“, erklärt Klepikova, Prüferin beim ICEA, Mitarbeiterin von SPbES (Klepikova, 2012). In einem gemeinsamen Projekt „Organic“ dieser Organisation nehmen ein Viehzucht- und vier Pflanzenbaubetriebe teil. Des Weiteren wurden drei verarbeitende Betriebe und ein Wildsammlung betreibendes Unternehmen zertifiziert. Ein Agrarbetrieb aufgrund der mangelnder

Produktionsrentabilität ist aus dem Projekt ausgestiegen“. (Klepikova, 2012) Den Prozess der Zertifizierung russischer landwirtschaftlicher Erzeuger durch ICEA, die in Russland in Kooperation mit SPbES durchgeführt wird, veranschaulicht nachstehende Abbildung 3. In der ersten Phase fragt der russische Produzent die Inspektionsdienste beim St.-Petersburger Ökologischen Union Öko-Verband an. Die für diese Aufgaben speziell geschulten Mitarbeiter der Union prüfen in Phase 2 das betreffende Unternehmen. Anschließend verfassen sie einen Bericht in russischer Sprache über die Übereinstimmung des Produktionsprozesses mit den Anforderungen der EU-Öko-Verordnung. Dieser Bericht wird an die Kommission der ICEA geleitet. In Phase 3 erfolgt eine Bewertung des Inspektionsergebnisses. Das Gutachten wird dann nach Italien geschickt. ICEA stellt dem Unternehmen über SPbES ein Zertifikat aus, das eine Akkreditierung nach den Standards der EU, der USA und Japans beinhaltet. Abhängig vom Arbeitsaufwand kostet dieses Zertifikat 3.000–8.000 EURO (SPbES, 2012).

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Abb 3: Ablaufschema der Zertifizierung, die von ICEA und ÖkoUnion in RF angeboten wird.

(Abgestimmte Nutzung von Abbildungen mit der Quelle: ecounion.ru)

ABCERT ist eine deutsche Kontrollstelle. Anfang 2012 zertifizierte ABCERT 5 Betriebe in vier Föderationssubjekten: ein Unternehmen

in Mordowien, zwei im Leningrader Gebiet, eines im Gebiet Tula und eines im Gebiet Rjasan. (ABCERT, 2012d)

Согласованное использование изображений из источника: ecounion.ru

Рис. 3: Схема процесса аккредитованной сертификации, предлагаемой ICEA и ЭкоСоюзом в РФ

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5. Ökologische Landbau und Naturnutzung in Russland

Nach Angaben aus dem Jahr 2009 beliefen sich alle organischen Formen der Naturnutzung in Russland auf: 78.449 hа ökologischer Landbau, 980 hа Aquakultur, 1.200 hа Waldweide auf nicht landwirtschaftlich genutzten Flächen, 2.156.650 hа Wildsammlungsflächen und Bienenweide und damit 2.237.279 hа Insgesamt (Willer undKilcher,2011). Im Jahr 2009 gehörte Russland mit 2,2 Millionen Ha zu den zehn Ländern mit der größten ökologischen Wildsammlungsfläche und Bienenweide (Willer und Kilcher, 2011). Die Fläche des ökologischen Landbaus halbierte sich im Jahr 2010, da ein großer Betrieb (40.000 ha) nicht zertifiziert wurde (Schaack u. a., 2011). So betrug die Fläche im ökologischen Landbau in Russland im Jahr 2010 nur 44.017 ha. Das entspricht 0.02% der landwirtschaftlichen Nutzfläche Russlands (Willer und Kilcher, 2012). Nach IFOAM wurden im Jahr 2010 in Russland 50 Betriebe des ökologischen Landbaus zertifiziert (Willer und Kilcher, 2012). Den Autoren dieses Artikels liegen allerdings nur über 14 Betriebe Angaben vor. Die sieben größten Ökobetriebe sind in Tabelle 2 dargestellt. Informationen über die anderen sieben Betriebe sind im Anhang zu diesem Artikel in Tabelle A1 zu finden.

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Tab. 2: Einige zertifizierten Öko-Produzenten in Russland

Unternehmen Standort Erzeug-nisse Fläche

Ha

Zertifizie-

rungssystem Vetrieb Besonderheiten Informationsquelle

Farm

«GorchichnajaPolyan

Derewnja Lwa Tolstogo,

270 km von Moskau

Gemüse,

Fleisch,Tierfutt

er

1200; Rinder

260; Schweine

610

Eco-control–

Chistye Rosy

über eigenen

Online-Shop

Erster Fleischproduzent in Russland,

der nach europäischen Öko-

Richtlinien zertifiziert wurde

www.gor-polyana.ru

ООО Ökobetrieb

«Spartak»

Moskauer Gebiet, Rayon

Schatura, Dorf

Serednikowo

Milch und

Milchpro-

dukte

1428 bio.inspeckt –

EUOrganic

Im eigenen „Bio-Market“ und

anderen Verkaufsstellen

Gehört zum Betrieb "Organic";erste

russische Organic-Handelsmarke für

Milchprodukte: "EtoLeto"

www.goodsmatrix.ru/firms/3

000.html

ООО

«Chistayaeda»

Krymskirayon, Region

Krasnodar

Gemüse,

Milch-

produkte,

Getreide

5500 ICEA–EUOrganic

In Moskau über “AzbukaVkusa“,

in Krasnodar – STZ Tawrija, unter

der eigenen Marke "Chistaya

eda"

Anbauflächen werden an Bauern

verpachtet; Vertrieb über das

Management des Projektes

www.chistayaeda.ru

ООО

«AgrokomplexSolne

tschny«

RegionKrasnodar,

SewernyRayon, Siedlung

Ilski

Wurst ohne

Fleisch, Brot

ohne

Mehl;Mehl

1000 Eco-control–

Chistye Rosy

über eigene Geschäfte im

Norden der RegionKrasnodar

Weizenanbau

und -verarbeitung

www.biodynamic.ru/ru/sertifi

cation/conference/organic_p

lant_production_june_2011/

members/

bäuerl.Betrieb

«Udatscha»

AlexanderBesgin

Gebiet Orjol,

Lawrowo

Hirse, Buch-

weizen 210

IMO control - EU

Organic

Export und

Vertrieb in Russland

überLavkaLavka

Kooperation mit

Аriveraund ElitaООО Interview vom 24.02.2012

ООО«Drushba»

Markus Schumacher

Republik Mordowien,

Rayon Itschalowo, Dorf

Kergudy

Milch, Fleisch 60,

120 Kühe

ABCert - EU

Organic überAriveraund Direktverkauf

Kooperation mit

Аrivera

Interview vom 19.01.2012,

derevnyaonline.ru/smi/2263

ÖkobetriebSorotsche

nka

GebietKaluga, Rayon

Meschtschowsk, Siedlung

Sorotschenka

Gemüse,

Hammel-

fleisch, Hühner

1200 Eco-control–

Chistye Rosy

über eigenen

Online-Shop Vertrieb der eigenen Produkte www.ecofarm-sorochenka.ru

Источник: собственные исследования

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Die aufgeführten Öko-Produzenten bewirtschaften eine Fläche von 10.578 ha. Der ökologisch wirtschaftende Betrieb „Spartak“ gehört zum Unternehmen „Organic“, welches im Jahr 2006 mit dem Ziel gegründet wurde, in Russland einen Bio-Markt aufzubauen. „Organic“ verfügt über den gesamten ökologischen Produktionszyklus. Produktion und Aufbereitung: Der Ökobetrieb „Spartak“, der sich im Gebiet um den Beloje-See, 180 km von Moskau entfernt, befindet, wurde von der Schweizer bio.inspecta AG nach den Standards für Ökolandbau zertifiziert. Der Betrieb produziert ökologische Milchprodukte und Gemüse der Marke „Eto Leto“. Es gibt im Umland von Moskau noch

einige Betriebe, die sich in unterschiedlichen Phasen der Umstellung auf ökologische Produktion befinden. Sie haben vor, Milch, Gemüse und Getreidegrützen zu produzieren und zu verarbeiten. (Korporation Organic, 2012) Vertrieb und Logistik: Das Handelshaus TD „Ecoproduct“ hat sich auf den Import und Vertrieb von ökologischen Erzeugnissen spezialisiert und orientiert sich dabei am Bedarf des russischen Marktes. Der Handel erfolgt über die Kette „Bio-Market“. In den Regalen von „Bio-Market“ sind westeuropäische und russische Bio-Waren zu finden. Insgesamt ca. 5.000 Artikel (Korporation „Organic“, 2012).

6. Verarbeitungsbetriebe von ökologischen Erzeugnissen in Russland

Nach Angaben von IFOAM gab es im Jahr 2009 in Russland 12 ökologische Verarbeitungsbetriebe (Willer, Kilcher, 2011).

Den Autoren sind aber nur fünf Betriebe bekannt. Sie werden in der folgenden Tabelle vorgestellt.

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Tab. 3: Verarbeitungsbetriebe von ökologischen Erzeugnissen in Russland

Unter-

nehmen

Standort Erzeug-nisse Zertifizier-

ungssystem

Lieferant Vertrieb

Besonderheiten Informationsquelle

ООО

"HiPPRus"

Mamonowo,

Gebiet Kaliningrad

Kinder-

nahrung

BCS -

EUOrganic

deutsche

Landwirte

in allen

Verkaufsstellen der

RFund in HiPP-

Shops

Das Unternehmen betreibt in Russland eigene Landwirtschaft,

baut auf 2 000 hаWeizen, Kartoffeln und Möhren an. Auf der

Grundlage dieses Betriebes soll ein Technologietransferzentrum

für die Bauern der Region zum ökologischen Landbau entstehen.

HiPP-Anteil auf dem russischen Kindernahrungsmarkt - 4%,

wichtigster Absatzmarkt in Russland – Sankt Petersburg

www.hipp.ru/ ,

www.dp.ru/a/2011/10/18/Hipp_

nacelen_na_proizvods/

Ökobetrieb

"Spartak"

ООО

Moskauer Gebiet,

Rayon Schatura,

Dorf Serednikowo

Milch- und

Milchpro-

dukte

bio.inspeckt - EU

Organic

Ökobetrieb

"Spartak" ООО

im „Bio-Market“ und

anderen

Verkaufsstellen

Gehört zum Betrieb "Organic";erste russische Organic-

Handelsmarke für Milchprodukte: "Eto Leto"

www.organic-corp.ru

Elita ООО Gebiet Orjol,

Lawrowo

Hirse, Buch-

weizen

IMO control - EU

Organic

Alexander

Besgin /

bäuerlicher

Betrieb

"Udatscha"

Export nach

Deutschland,

Vermarktung in

Russland

überLavkaLavka

Kooperation mit Arivera Interview vom 24.02.2012

Saimaa-

beveragesRus

sia

unbekannt tiefgero-rene

Wildbeeren

und Pilze

BCS - EU Organic,

USDA

Saimaa-

beveragesRussi

a

Export Produktion bis zu 15.000 Tonnen pro Jahr www.saimaabeverages.ru

ООО NPF

«CoffeeBlues

»,

Moskau

Verarbei-

tung/ Rösten

von Bio-

Kaffee

Eco-control–

Chistye Rosy

auslän-dische

Kaffeepro-

duzenten

Auchan,

GreenPerekrestok,

KaufhausAlyjeParusa

in Moskau

http://coffeeblues.ru/ ; (Hodus

2012).

Quelle: Eigene Recherche

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7. Der russische Binnenmarkt für ökologische Erzeugnisse

Der Bio-Markt für ökologische Lebensmittel entwickelt sich in Russland zurzeit im Zusammenhang mit der steigenden Nachfrage (Evplanov, 2011). Die ökologischen Lebensmittel werden zum Teil importiert. Der derzeit relativ hohe Preis wird oftmals mit Zollgebühren und Transportkosten argumentiert. Produkte aus dem ökologischen Landbau werden über den Handelsnetz „Bio-

Market“, eine Vielzahl von Online-Shops und über einige Handelsketten vertrieben. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die russischen Händler auf dem Binnenmarkt, die in ihrem Sortiment ausschließlich ökologische Erzeugnisse führen. Im Anhang gibt es darüber hinaus die Tabelle A2 mit Händlern, die nicht nur ökologische Erzeugnisse im Angebot haben.

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19

Tab. 4:Händler mit ausschließlich ökologischen Erzeugnissen auf dem russischen Markt

Name Homepage Standort Bio-Sortiment Besonderheiten

Arivera www.arivera.ru Moskau, BolschoiDrowjanoiper. Konditoreiwaren, Zucker, Honig, Kakao, Tee, konservierte

Produkte, Soßen, Gewürze, Säfte, Getränke, Suppen, Desserts (Obst-, Nuss-, Haferflocken ~), Teigwaren

der Online-Shop bedient Kunden aus Moskau und dem Moskauer Gebiet

„Bio-Market“ www.bio-market.ru www.grunwald.ru

www.organic-corp.ru

Moskau, Rubljowskoje Chaussee, d. 30/1; Moskau, ul.

Lesnaja, d. 5

KulinarischeProdukte, Schorlen, Milchprodukte, Lebensmittel, Obst, Gemüse, Tee, Kaffee, Kakao, Brot, Käse,Süßigkeiten,

Fisch, Schokolade, Fleisch, Konditoreiwaren gehört zum Unternehmen „Organic“

ООО Handelshaus

"Ecoproduct" www.organic-corp.ru

127560, Moskau, ul. Pleschtscheeva, d. 14А

alles für „Bio-Market“ der Großhandel gehört zum

Unternehmen „Organic“

„GorchichnayaPolyana“ www.gor-polyana.ru

DerewnjaLwaTolstogo, 270 km von Moskau

Fleisch, Fleischprodukte und Kartoffeln Verkauf eigener Produkte

ООО "OrganicProduct"

www.biogradproduct.ru/ Moskau

Riegel, Fruchtmusiges, Backmischungen, TrockensuppenundReis, Teigwaren, Müsli,

FlakesundKnusperfrühstück, Pasteten, Agave-Produkte,

FrüchteundBeeren, Kleie, Knäcke, Schokoriegel, Nuss-Instantgetränke, Säfte, organischeTees, Gemüsebrühen,

Pflanzenöle, Mehl

Produkte französischer, dänischer und deutscher Hersteller

Organictrade www.organictrade.ru/ Moskau, M. Timirjasewskaja, ul.

Kostjakowa, 12

Brot, Müsli, Waffeln, Teigwaren, Pflanzenöle, Crackers, Sojabohnen, Riegel, Limonaden, Chips, Sojaprodukte, Soßen,

Cakes, Getränke, Gebäck, Tomatenprodukte, Zucker,

Mayonnaisen, Desserts, Knäcke, Misosuppen, Tofu,

Geleebonbons, Schokoriegel

Produkte deutscher und japanischer Hersteller

Quelle: Eigene Recherche

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8. Import und Export von ökologischen Erzeugnissen

Nach Angaben von Willer und Kilcher (2011) wurde der Export von organischen Erzeugnissen im Jahr 2009 auf 4 Mio. Euro (= 156,582 Mio. RUB) geschätzt. Die Zahl der russischen Exporteure betrug in der gleichen Zeit 7, die der Importeure 12 Unternehmen. Da keine konkreten Angaben vorliegen, ist es nicht möglich, Schlussfolgerungen über vorhandene oder mögliche Trends zu ziehen.

Dennoch hat sich die ökologische Anbaufläche (bis auf die Reduzierung im Jahr 2010) ständig vergrößert. Es auch die Anzahl internationaler Kontrollstellen, die in Russland tätig sind, gestiegen. Dieser Zuwachs beweist, dass es ein großes Exportpotential gibt. Deshalb kann davon ausgegangen werden, dass das Angebot von ökologischen Erzeugnissen in der Zukunft weiter steigen wird (Schaack et al. 2011).

Tab. 5: Export ökologischer landwirtschaftlicher Kulturen aus Russland nach

Deutschland (2010)

Kulturen Export-

Menge (t) Anteil der deutschen Importe aus

Russland(%)

Organische Getreidekulturen 12100 10,61

Weizen (darunter Dinkel)

6000 8

Roggen 1200 15

Mais 360 2

Gerste 3051 27

Sonnenblumen 550 5

Raps 1 26

Erbsen, Ackerbohnen, Lupinen, Soja

2044 14

Körnermais 298 keine Angaben

Leinsamen keine

Angaben für Deutschland ist Russland nach China

der zweitgrößte Exporteur von Leinen

Quelle: (Schaack et al. 2011)

Russland ist der größte Importeur von ökologischem Rindfleisch aus Argentinien:

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Tab. 6: Einfuhr von ökologischem Rindfleisch aus Argentinien in den Jahren 2009/10

Einfuhrland Import-Menge (t) Entspricht %

Russland 26,8 36,4

Deutschland 12,7 17,3

Quelle: (Schaack et al. 2011)

9. Notwendigkeit einer normativ-rechtlichen Basis

Da es in der Russischen Föderation (wie auch wie früher in EU) noch keine rechtliche Regelung in dem Sektor gibt, bestimmen Kontrollstellen selbst, an welchen Standards sie sich orientieren. „Der Markt [ökologischer] Erzeugnisse in Russland ist im Entstehen begriffen. Zu den Faktoren, die diese Entwicklung wesentlich verlangsamen, zählen: fehlender einheitlicher Verständnis des ökologischen Erzeugnisses, unklare Haltung des Staates, niedriges Niveau der Öko-Kultur der Bevölkerung. Viele russische Erzeuger haben eine recht ungenaue Vorstellung davon, was ein ökologisches Erzeugnis auszeichnet und welchen Standards es entsprechen muss. Außerdem untergraben viele pseudoökologische Erzeugnisse das Vertrauen der Verbraucher in diese Warenkategorie. Für die Entwicklung des Öko-Marktes in Russland bedarf es staatlicher Standards, die die Hauptkriterien der Produktion, Verarbeitung und des Handels für ökologisch erzeugte Waren festlegen. Es muss auch das staatliche System für die Anerkennung von Kontrollstellen effektiv funktionieren.“(b.a., 2010) Nach russischem Verständnis kann die politische Unterstützung folgendermaßen begründet werden:

Die Regierungen unterschiedlicher Länder unterstützen den ökologischen Landbau, da er zur Stärkung des Binnenmarktes und zur Steigerung der Exporte beiträgt und die wirtschaftlichen und ökologischen Probleme lösen hilft (Gorškov, 2004).

Die Entwicklung der normativ-rechtlichen Basis für den ökologischen Landbau kann positive Folgen haben: das Vertrauen der russischen Verbraucher in heimische ökologische Erzeugnisse wird steigen; die Produzenten können durch den Verkauf ihrer Erzeugnisse zu höheren Preisen konkrete Vorteile auf den in- und ausländischen Nahrungsmittel-Märkten erreichen, neue Möglichkeiten für GVO-Kontrollen; es werden entsprechende Bereiche in Bildung, Beratung und Forschung entwickelt; ganzheitlicher Ansatz an zahlreichen Umweltschutzzielen. Der Öko-Produzent erbringt eine soziale und ökologische gesellschaftliche Leistung, die unter marktwirtschaftlichen Bedingungen höhere Kosten verursacht. Deshalb braucht er den Schutz und die finanzielle Unterstützung durch den Staat und durch die Gesetzgebung.

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Ходус, А. В. (2012) Устная информация по телефону 16.05.2012, согласованная по эл. почте 19.05.12.-30.05.2012.

Эко-Контроль (2012а): Устная информация по телефону 16.05.2012, согласованная по эл. почте 19.05.12.-27.06.2012.

Эко-Контроль (2012б): Об Эко-Контроль. URL: www.eco-control.ru

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Anhang

Tab. A1:Zusätzliche Ökobetriebe Russlands

Unternehmen Standort Erzeugnisse Fläche

ha

Zertifizie-rungs-system

Vertrieb Homepage oder

e-Mail Informationsquelle

Ivan Novichikhin

ländl. Siedlung

Moldawanskoje (Region Krasnodar)

Gemüse 0,4 ICEA in Russland über

LavkaLavka [email protected]

http://lavkalavka.ru/fermers/ivan-novichikhin, Interview 26.01.2012

ОАО "Raduga" GebietTambow, Rayon

Tambow, Siedlung NowajaLjada

Wintertriticale, Winterweizen , Gerste,

Sommerweizen, Sonnenblumen

4.538 ha

davon über 83 % Ackerland(3.783 ha)

ICEA Export www.talvis.ru/raduga.htm,

[email protected]

http://www.icea.info/Aree/Servizionline/Ricercaaziendeeprodotti/

tabid/208/Default.aspx, Jahresbericht derОАОRadugafür 2010

ООО "EcoFerment" = SIBNUT

Russland, Gebiet Nowosibirsk,

633010Berdsk

Piniensamen, Pinienkerne, Pinienöl,

Pinien-Ölkuchen, Honig, Farne,

Waldbeeren, Pilze

keine Angabe ETKO -EU

Organic Export http://ecoferment.ru http://ecoferment.ru

Berry Line Ltd. keine Angabe Wildbeeren keine Angabe ceres - EU

Organic, NOP Export nicht bekannt Masterarbeit von Marina Kukharenko

ChP. AlekseyAdrianov

keine Angabe Wildbeeren keine Angabe ceres–

EUOrganic, NOP

Export nicht bekannt Masterarbeit von Marina Kucharenko

ScanNevaJSC Sankt Petersburg Beeren, Früchte,

Gemüse keine Angabe

ceres–EUOrganic,

NOP Export http://www.scan-neva.ru/ Masterarbeit von Marina Kucharenko

AIU Group Marke „Aiu — duh

lesa“ Ulan-Ude, Burjatien

Pinienkerne, Pinienöl, Taubenkirsch-Mehl,

17000 Eco-Control–Chistye Rosy

Export http://aiudyhlesa.ru/ Interviewvom 17.02.2012, http://aiudyhlesa.ru/

Quelle: Eigene Recherche

Page 27: Marktes für organische Erzeugnisse in der Russischen...die GOST-R-Norm 51074-2003 in Kraft. Sie verbietet ausdrücklich die Kennzeichnung eines Produktes als ökologisch sauber. „Nach

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Tab. A2: Händler, die nicht nur ökologische Erzeugnisse im Angebot haben

Unternehmen Homepage Bioprodukte Besonderheiten

LavkaLavka* www.lavkalavka.ru/ alle Produkte Russlands russische Produkte von Landwirten

Online-Shop «Оrganicа»

www.supergreen.ru/

ausDeutschland, England, FinnlandundderSchweiz: Brot, Müsli, Waffeln, Teigwaren, Pflanzenöl, Cracker, Sojabohnen, Riegel, Limonaden, Chips,

Sojaprodukte, Soßen, Cakes, Getränke, Gebäck, Tomatenprodukte, Zucker, Mayonnaise, Desserts, Knäcke, Misosuppen, Tofu,

Geleebonbons, Schokoriegel; Naturprodukte von Petersburger Bauern

es sind nicht alle Produkte zertifiziert

ZelenajaFerma www.greenfarm.spb.ru/ Milchprodukte, Eier, Fleisch, Fisch, Nahrungs- und Genussmittel, Butter, Gemüse, Brot, Eingekochtes und Eingelegtes, Pralinen, Getränke, Honig

es sind nicht alle Produkte zertifiziert

Öko-MagazinfürNaturware

n www.eko-magazin.ru/ Teigwaren, Tee, Kaffee, Kakao, Konserven, Konditoreiwaren, Getränke

80% der angebotenen Produkte haben ein Bio-Zertifikat

ООО Bidonchik www.bidonchik.ru/ Milch- undFleischprodukte, Geflügel und Kaninchen, Fisch und

Meeresfrüchte, Gemüse und Küchenkräuter, Früchte und Beeren, Backwaren, Nahrungs- und Genussmittel, Desserts

80% der angebotenen Produkte haben ein Bio-Zertifikat

BIOvkus www.biovkus.ru/ Milch- und Milchprodukte, Fleisch- und Fleischprodukte, Teigwaren, Säfte

und Nektare, Konserven, Gemüse, Kaffee, Tee, Obst, Fette,Soßen, Süßigkeiten

80% der angebotenen Produkte haben ein Bio-Zertifikat

FruktowajaPotschta www.fruity-mail.ru/ Pilze, Früchte, Beeren, Gemüse, Nüsse und Trockenobst von 300 Produkten des Sortiments sind

25 Bioprodukte

Quelle: Eigene Recherche

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*Die nicht kommerzielle Genossenschaft „Lavka Kooperativ“ wurde im November 2011 registriert. Die Bauerngenossenschaft LavkaLavka vereint Bauer, Käufer, Märkte, Restaurants, Hotels, Lieferanten von Öko-Produkten und Landtechnik. Das Hauptziel besteht in der Schaffung von günstigen Bedingungen für die Entwicklung von Privatbauern in Russland und die Befriedigung der Nachfrage der Bevölkerung nach hochwertigen (organischen) Bauerprodukten. (LavkaLavka 2012)