Maryam und ihr Sohn, der Prophet Isa - Schulbü · PDF fileMaryam und der Prophet Isa...

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Maryam ist die Mutter des Propheten Isa. Im Koran wird sie mehrfach erwähnt und die Sure 19 ist nach ihr benannt. Gott nahm sich Maryams be- sonders an und beschützte sie. In Sure 19 wird die Geschichte erzählt, wie ein Engel der Jung- frau Maryam die Geburt Isas ankündigt und sie ihr Kind zur Welt bringt. Maryam und ihr Sohn, der Prophet Isa Da sandten Wir unseren Engel zu ihr. Er erschien ihr im Bildnis eines vollkommenen Menschen. Er sagte: „Ich bin der Bote deines Herrn, um dir einen edlen Knaben zu schenken.“ Sie sagte: „Wie soll ich einen Knaben bekommen? Es hat mich doch kein Mensch berührt.“ So wird es sein. Dein Herr spricht: „Das ist Mir ein Leichtes. Und es ist eine beschlossene Sache.“ Da wurde sie mit ihm (Isa) schwanger und zog sich mit ihm zu einem entlegenen Ort zurück. Die Wehen drängten sie zum Stamm der Palme. Sie sagte: „O wäre ich doch vorher gestorben und ganz und gar in Vergessenheit geraten.“ Da rief er (Isa) ihr von unten zu: „Sei nicht traurig. Dein Herr hat unter dir einen Bach fließen lassen. Schüttle den Stamm der Palme zu dir hin, dann lässt sie frische, reife Datteln auf dich herabfallen. Dann iss und trink und freue dich.“ nach Sure 19, Vers 17 - 26 Mein Islambuch 4 © 2012 Oldenbourg Schulbuchverlag

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Maryam ist die Mutter des Pro pheten Isa. Im Koran wird sie mehrfach erwähnt und die Sure 19 ist nach ihr benannt.

Gott nahm sich Maryams be­sonders an und beschützte sie. In Sure 19 wird die Geschichte erzählt, wie ein Engel der Jung­frau Maryam die Geburt Isas ankündigt und sie ihr Kind zur Welt bringt.

Maryam und ihr Sohn, der Prophet Isa

Da sandten Wir unseren Engel zu ihr. Er erschien ihr im Bildnis eines vollkommenen Menschen. Er sagte: „Ich bin der Bote deines Herrn, um dir einen edlen Knaben zu schenken.“ Sie sagte: „Wie soll ich einen Knaben bekommen? Es hat mich doch kein Mensch berührt.“

So wird es sein. Dein Herr spricht: „Das ist Mir ein Leichtes. Und es ist eine beschlossene Sache.“

Da wurde sie mit ihm (Isa) schwanger und zog sich mit ihm zu einem entlegenen Ort zurück. Die Wehen drängten sie zum Stamm der Palme. Sie sagte: „O wäre ich doch vorher gestorben und ganz und gar in Vergessenheit geraten.“ Da rief er (Isa) ihr von unten zu: „Sei nicht traurig. Dein Herr hat unter dir einen Bach fließen lassen. Schüttle den Stamm der Palme zu dir hin, dann lässt sie frische, reife Datteln auf dich herabfallen. Dann iss und trink und freue dich.“

nach Sure 19, Vers 17 - 26

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Maryam und der Prophet Isa lebten vor etwa 2000 Jahren in dem Gebiet zwischen dem Mittelmeer und dem Fluss Jordan. Isa ist für Muslime ein bedeutender Prophet, der den Menschen Gottes Botschaft überbrachte.

Isa war ein Mensch wie alle anderen Pro pheten auch. Seine Eigenschaften werden im Koran beschrieben. Er war gottesfürchtig und respekt­voll gegenüber seiner Mutter. Er fühlte mit anderen Menschen mit und wollte, dass sie miteinander in Frieden leben.

Zeige im Atlas das Land zwischen dem Mittelmeer und dem Fluss Jordan.

Erzähle die Geschichte von Maryam und der Geburt des Propheten Isa.

In der Sure 4 wird gesagt, dass Gott den Propheten Isa zu sich erhoben hat. Was glauben Christen, wie Isa gestorben ist? Lies auf Seite 65.

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Allah offenbarte Isa das Evangelium, arabisch Indschil, eines der heiligen Bücher des Islam. 

Muslime glauben nicht wie die Christen, dass Isa am Kreuz gestorben ist. Gott hat die Tötung Seines Propheten nicht zugelassen.

Wir ließen nach ihnen (den anderen Propheten) Isa, den Sohn Maryams folgen, damit er bestätigt, was von der Thora vor ihm vorhanden war. Und Wir ließen ihm das Evangelium zukommen, das Rechtleitung und Licht enthält und das bestätigt, was von der Thora vor ihm vorhanden war und als Rechtleitung und Ermahnung für die Gottesfürchtigen.

Koran Sure 5, Vers 46

Sie haben ihn aber (in Wirklichkeit) nicht getötet und sie haben ihn nicht gekreuzigt, sondern es erschien ihnen eine ihm ähn­liche Gestalt. (…) Und sie haben ihn nicht mit Gewissheit getötet, sondern Gott hat ihn zu sich erhoben. Gott ist mächtig und weise. Koran Sure 4, Vers 157 - 158

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Als Mutter von Jesus hat Maria für alle Christen eine besondere Bedeutung. Jedes Jahr zu Weihnachten feiern Christen Jesu Geburt. Für Christen ist Jesus Gottes Sohn, der von der Jungfrau Maria geboren wurde.

In der christlichen Bibel wird erzählt, dass Maria und ihr Verlobter Josef zu einer Volkszählung nach Bethlehem reisten und Jesus dort auf die Welt kam.

Maria und ihr Sohn Jesus in der christlichen Bibel

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt gezählt würde. Und jeder­mann ging, dass er sich zählen ließe, ein jeder in seine Stadt. Da machten sich auf auch Josef mit Maria, seinem vertrau ten Weib, die war schwanger. Und als sie in Bethlehem waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

nach Lukas Kapitel 2, Vers 1 - 7

Christen glauben, dass Jesus von Gott auf die Welt geschickt wurde. Sein Leben und seine Botschaft sollten ein Zeichen für Gottes Reich sein, in das alle Menschen eingeladen sind. Jesus sollte die Menschen auffordern, ein gottgefälliges Leben zu führen.

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit aller Kraft. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.

Lukas, Kapitel 10, Vers 27

Maryam heißt für Christen Maria und Isa heißt Jesus Christus. Jesus war damals ein üblicher jüdischer Vorname. Christus ist ein Ehrenname und bedeutet: der Gesalbte. Könige wur­den mit Öl gesalbt.

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Jesus war Jude und zog mit seinen Anhängerinnen und Anhängern durch das Land und predigte. Zu dieser Zeit beherrschten die Römer das jüdische Volk.

In der Bibel steht, dass Jesus den Armen half und Kranke heilte. Er wandte sich besonders den Menschen zu, die es im Leben schwer hatten. Jesus verkündete den Menschen das Reich Gottes und die Befreiung von Unter­drückung. Das gefiel einigen jüdischen Rechtsgelehrten, aber auch den Römern überhaupt nicht. Sie befürchteten, dass Jesus Unruhe stiften und seine Botschaft zum Aufstand führen könnte. Jesus wurde von den Römern als Unruhestifter zum Tod am Kreuz verurteilt. Christen glauben, dass Jesus am Kreuz gestorben ist und von Gott von den Toten auf erweckt wurde. Das Kreuz ist für Christen weltweit das Zeichen ihres Glaubens.

In der christlichen Bibel steht die Geschichte von Jesu Geburt. Erzähle.

Was erfährst du über das Leben und die Botschaft Jesu?

Das Kreuz ist für Christen das Zeichen ihres Glaubens. Warum?

Wie ist die christliche Bibel entstanden?

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Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat zu verkündigen das Evangelium den Armen; er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sol­len, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und den Misshandelten, dass sie frei sein sollen.

Lukas, Kapitel 4, Vers 18

Die Zahl der Anhänger nahm nach Jesu Tod schnell zu. Sie nannten sich Christen, nach seinem Ehren­namen „Jesus Christus“. So ent­wickelte sich das Christentum aus dem Judentum heraus zu einer eigenständigen Religion.

Die frühen Christen haben die Botschaft Jesu und Berichte über sein Han­deln weitererzählt und später auch aufgeschrieben. Diese Schriften nennen Christen „Evangelium“, das heißt „frohe Botschaft“. In die christliche Bibel sind das Evangelium von Matthäus, von Markus, von Lukas und von Johan­nes aufgenommen worden.

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