Massenkonsum in einer Low Carbon Society 2030 | Marine Litter / Meeresvermüllung (Dimplomarbeit)
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“
Massenkonsumgüter in einer „Low Carbon Society“
im Jahre 2030
Diplom HauptthemaSS 2010 , 12.2010Produktionstechnologie Prof. W. LaubersheimerRalph Schneider Matr.Nr: 11031987 2
Versicherung
3
VersicherungHiermit versichere ich,dass ich die Arbeit - bei einer Gruppenarbeit den entsprechendgekennzeichneten Anteil der Arbeit - selbstständig angefertigthabe und keine anderen als die angegebenen und bei Zitatenkenntlich gemachten Quellen und Hilfsmittel benutzt habe.
Ort, Datum
Unterschrift
Köln International School of Design
4
Inhalts verzeichnis
5
1 Enleitung&Zusammenfassung 72 Kohlenstoff–C 93 StatusQuo-2010 113.1 ErweiterungdesSystemraums„Humanvermögen“ 113.2 Konsum 13
4 EntwicklungsansätzefürLowCarbonKonsumProdukte2030: 314.1 TechnologischeInnovationen 314.2 Produktgestaltungsansätze 33
5 Ideengenerierungund-bewertung 355.1 Brainstorming 365.2 VorrechercheausgewählterIdeen: 375.3 DiskussionundAuswahl: 51
6 Ausarbeitung:MarineLitterHarvesting 546.1 KonkretisierungderAufgabenstellung 556.2 Problembeschreibung 576.3 Anforderungskatalog 656.4 DiskussionderLösungswege 67
7 FokussierungaufeineHarvesterlösungfürdenB2BAnwendungsfall 717.1 CI 717.2 BenchmarkingMarineTechnologie: 767.3 KonzeptentwicklungderInfrastruktur 837.4 MöglicheInfrastruktur 887.5 SekundäreServiceEinrichtungen 897.6 Die„Harvester“ 937.7 AusarbeitungderGestalt 1117.8 Entwurf 1157.9 AbschließendeDiskussion 123
8 Anhang 1258.1 Abbildungsverzeichnis: 125
6
“By 2030, projections suggest, world energy use will probably have increased by more than 50 per cent. (1)”
DieVorliegendeArbeitunterteiltsichinzweiHauptteile.
Einemersten,starkUmfeldrechercheorientiertenTeil
undeinemzweitenTeil,dersichaufdieErarbeitungund
AusarbeitungeinerkonkretenLösungkonzentriert,des-
senProblemstellungaufBasisderBedarfsermittlungdes
erstenTeilsberuht.
ImRahmenderArbeitmitdemTitel„Massenkonsumin
einerLowCarbonScoiety2030“undderheutigenDiskre-
panzeinesjährlichenKohlenstoffkonsumsderwestlichen
Weltvondurchschnittlich12,5TonnenCo2proJahrund
Kopf(vgl.23)gegenübereinemZielvon2Tonnenpro
KopfundJahrin2050,wurdendieBeweggründefür
Konsumindenhuman-undkonsumindustriebezogenen
SystemenunddieabsehbarenTrendsrecherchiert.Ziel
wares,kritischeFeldermitgroßemProdukt-Optimie-
rungsdruckundderenPotentialzurZukunftssicherungzu
ermitteln.Ergänzendwurdendieglobalenbiosphärischen
undderglobosphärischeKonsumhaushaltbetrachtet,um
einganzheitlichesBildzuerhalten.
BezogenaufdenanthropologischenKonsumisteines
derHaupterkenntnisse,dasssichderBewusstseinsraum
bzgl.derFolgendereigenenKonsumemissionenzurzeit
starkerweitert(hat).DieseErweiterungistengmitder
Einsichtverknüpft,dassdiefiniteWavveltdemMenschen
harte,nichtverhandelbareKonsumgrenzensetzt,dieer
schonweitüberschrittenhat.Darausableitendentsteht
eineGewissheitfüreinekonstanteKonsumverantwor-
tungjenseitsdesBruttoinlandsproduktszurVermeidung
einereigenenMinimierungdesHumanvermögensund
gegenüberDrittenimAllgemeinenundderBiosphäreim
SpeziellenaufbreiterFront.
DieserzeugtnichtnurdenBedarfnachkonsumverant-
wortlichenProdukten,sondernauchdieBereitschaft,
jenseitsderpersönlichenKonsumgrenzenWirkungenzu
erzeugen,diedeneigenenWohlstandindirektsichern.
LetzteresließesichinseinerAusprägungverstärken,
indemdafürneue,ehervirtuellorientierteErlebniswelten
fürPrivatleute(Ökotourismuslight)entwickeltwerden,
derenrealerHandlungsraumräumlichentkoppeltstattfin-
det,undaufprofessionellerEbeneB2B-orientiertenund
nachweislichaktivenBeitragliefert,derderKonsumver-
antwortunggerechtwird.Beispielhierfürsindvirtuelle
PartizipationsmodellefürUmweltexpeditionenunddamit
einelimitierteVermeidungdeseigenenReisekonsums.
InBezugaufeinenstabilenglobalenKonsumhaushaltzur
GewährleistungeineshumanenWohlstandes,scheinen
sichakutdieMeerederErdezumkritischstenElement
imSystemzuentwickeln.DashatmehrereGründemit
anthropologischenUrsachen.
DieKlimaerwärmung,dieCo2Erhöhungselbstmitder
FolgeeinerÜbersäuerungderMeereundeinergeringeren
SauerstoffaufnahmefähigkeitführenzueinerAbnahme
deskalkstruktur-undsauerstoffproduzierendenPhyto-
planktons,einerGruppevonKleinstlebensformen,die
bishersowohl50%unseresSauerstoffslieferten,10
GigatonnenCo2jährlichderAtmosphäreunddemKohlen-
stoffkreislaufdauerhaftentzogenundauchdenBeginn
derNahrungskettedesmarinenLebensdarstellen.
DerMenschhatdieseNahrungskettezudemerfolgreich
ausgebeutet,sodassinsgesamteinmassiverVerlustder
BiomasseundBiodiversitätindenOzeanenfestzustellen
ist.
1 Einleitung & Zusammenfassung
“
7
DieOzeanebietenüberdiesAblagerungsortfürgeschätz-
te6,4MillionenTonnenmenschlicherAbfälle,diemehr
oderwenigerungewolltindasMeergelangenundzu
80%direktvomLandundunserenStädtenstammen.
SiegelangenüberdieWasserwegewieFlüsseinsMeer.
Derzu90%ausKunststoffunddamitausKohlenstoff
bestehendeMülltötetgeschätzte1,5MillionenWasser-
vögeljährlich,lagertGifteeinundgibtdieseandienoch
bestehendenFischbeständebeiNahrungsaufnahmewie-
derab.DadurchgelangtdasGiftunsererKonsumkulturin
unserenNahrungskreislauf.
ImAnschlussderVorrecherchederEinzeleinflussfaktoren
undAuswirkungendesaktuellenkohlenstoffbasierten
KonsumswurdedieFragegestellt,welcheZielefürdie
ZukunftundexemplarischdasJahr2030zuverfolgen
sindundwelchegenerellenGestaltungsmöglichkeitenund
ProzesskettensichfürdieProduktweltderZukunftbieten
werden.
InFolgedessenundaufBasisdesrecherchiertenwurden
mehrereIdeenabgeleitetundevaluiert.
DazugehörenbeispielsweiseProdukt-undDienstleis-
tungsideenfüreinpersönlichesRessourcenmanagement,
dasweitüberdasaktuelleSmartMeteringhinausgehen
wird,ebensowieeinProduktkanon,welcherdieAug-
mentierung/VirtualisierungderschnellenKonsumzyklen
undvielerMedienermöglichtunddamitdieChanceeiner
radikalenDematerialisierungunsererKonsumweltbieten
könnte.
VordemHintergrundderakutenbiotischenGefährdung
derOzeane,denfehlendenLösungenzurdirektenEntmül-
lunggroßerundmittenaufdemoffenenMeergelegener
RegionenundzurSicherungdesHumanvermögenseiner
globalkonsumverantwortungsvollenGesellschaftsform
inderZukunft,wurdedieEntscheidunggetroffen,ein
Produktsystemkonzeptauszuarbeiten,daseinemög-
lichsteffektive,effizienteundrealistischeLösungfürdas
Problemder„BeseitigungvonaufdemOzeantreibendem
Müll“bietet.DabeiwurdebesonderesAugenmerkaufdie
SystemgestaltungunddiesichinjederKonkretisierungs-
ebenegeboteneVorsichtinderAbwägungdermöglichen
MorphologieinFunktionsfähigkeit,Gestaltkomplexität
undRessourceneinsatzgelegt.
ImspeziellengehörtdazudieAusarbeitungeinerauto-
nomenSchleppnetzlösung,diemitWellenergiebetrieben
autarkundunterVerhinderungderGefährdungvonLeben
einenGroßteildeszu90%ausKunststoffrestenbestehen-
denMüllsentfernenkönnteundsichfürdenEinsatzim
professionellenhandhabungsorientiertenUmfeldeignet.
Abschließendbliebfestzustellen,dasseinenegative
MigrationvonmenschlichenEmissionenwiezumBeispiel
MüllimMeersichauchimJahr2030unddarüberhinaus
leidernievermeidenlassenwird.GeeigneteLösungen
zurganzselbstverständlichenBeseitigungdesverursach-
tenProblemswirdinZukunftdienotwendigeBasiszur
SicherungdeseigenenKonsumsystemsimJahre2030und
damitvielleichtsogarBasissein,umKonsumprodukte
anbietenzudürfen.
„Die kumulativen CO2-Emissionen bis 2050 bestimmen weitgehend, inwieweit der planetarische Temperaturanstieg un-terhalb von 2 °C zu halten ist. Um dies mit einer Wahrscheinlichkeit von 67 % zu erreichen, dürfen global bis zur Jahrhun-
dertmitte nur noch 750 Mrd. t CO2 und danach nur noch eine kleine CO2-Menge ausgestoßen werden. (2)“
“
1. NEP/GRID-Arendal (Hg.) (2008): „Kick the Habit“ . URL: http://www.grida.no/_res/site/file/publications/kick-the-habit/kick_ full_lr.pdf [Stand: 01. Dezember 2010].
2. WBGU (2009): Kassensturz für den Weltklimavertrag - der Budgetansatz. Sondergutachten. Berlin: WBGU. 8
TrotzseinesrelativkleinenAtomgewichtsvon12uist
Kohlenstoff„C“einesderwichtigstenElementederErde.
MagKohlenstoffinFormeinesDiamanten,inhomöopa-
thischenDosendemMenschenwertvollerscheinen,so
istKohlenstoffvielmehralsGrundbausteinderPhoto-
syntheseimjährlichenGigatonnen-Maßstabunersetzlich.
KohlenstoffundseineChemieistverantwortlichfürdas
EntstehenvonLebenaufdiesemPlaneten,wasihrden
Namen„OrganischeChemie“gab.
ImglobalenPeriodensystemistKohlenstoff„C“dasAtom
mitdergrößtenFlexibilitätzurBildungunterschiedlichs-
terMolekülstrukturen.GepaartmitderEigenschafteiner
hohenC-CBindungsenergievonungefähr340kJ/molsind
Verbindungenmöglich,dienichtnurvielfältig,sondern
auchsehrstabilgegenüberSauerstoff,Wasserundande-
renChemikaliensind.
Diegroße,gespeicherteBindungsenergiezeichnetC-
Verbindungenaus,umdarüberhinausalsvergleichsweise
gefahrlosenEnergieträgerhoherEnergiedichtezudienen
(4),wassichBakterien,TierederNahrungsketteundder
MenschzuNutzemachen.
DerMenschistsüchtignachKohlenstoff.Kohlenstoffund
derEnergieinhaltderKohlenwasserstoffverbindungenist
MotordermenschlichenZivilisationgeworden.MitHilfe
vonKohlenstoffhatderMenschsichdieTechnosphäre
erschaffen.EinetechnischeWelt,dieihninallseinen
Möglichkeitenerweitert.SeineTechnosphäreistdabei
aberzunehmendimBegriffKonkurrentundschädlicher
GegenspielerderBiosphärezuwerden.
Kohlenstoffverbindungenstehenleichtundingroßen
MengenzurVerfügungundweiseneinenscheinbaruni-
versellenNutzenalsEnergiespenderundWerkstoffauf.
DerMenschdecktseinenKohlenstoffbedarfsowohlaus
fossilenSpeicherninderErdealsauchdirektausder
Biosphäre.
2 Kohlenstoff–C
3. Sona-Diamond (2010): „sona-diamond-services2.jpg“ . URL: http://sonadiamond.org/images/sona-diamond-services2.jpg [Stand: 28. November 2010].
4. Mortimer, Charles E et al. (1980). S.599: Chemie. Das Basiswissen der Chemie in Schwerpunkten ; mit Übungsaufgaben ; anorganische Chemie, organische Che-
mie, Theorie der chemischen Bindung, physikalische Chemie, Radio-Chemie ; 206 zweifarbige Abb., 102 Tabellen. 3., neubearb. Aufl. Stuttgart: Thieme.
5. Martin Nicholson (2009): „Chlorophyll Droplets.jpg“ . URL: http://life-on-mart.org/photos/photos/Nature/Chlorophyll%20Droplets.jpg [Stand: 28. November 2010].
(5)
(3)
9
ErverwendetdiegewonnenenKohlenstoffefürseine
eigeneVersorgunginFormvonNahrungundfürdiePro-
duktionunddenBetriebseinerTechnosphäre.
FürdenMenschensindKohlenstoffverbindungenverwert-
barals
• natürlicherWerkstoffwieLeder,Holzfasernund
Kalkgestein.
• synthetischeWerkstoffewiePolymere.
• EnergielieferantfürdieGewinnung,Transformation
undVeredelungvonWerkstoffen.
• EnergielieferantfürdieTemperierungunsererLe-
bensräume,fürdenAntriebvonMobilitätundfürdie
Informationsgesellschaft.
DerKohlenstoffkonsumdesMenschenmaßlosundsteigt
unaufhörlichJahrfürJahran.
AlssynthetischerRohstoff,heutemeistausErdölgewon-
nen,wirderzudefiniertenKohlenwasserstoffverbindun-
geninderChemischeIndustrieweiterentwickelt,inder
Kosmetik,inSchmierstoffenodereinfachnurfürRußals
VerschleißschutzbeiReifenverwendet.
SindPolymereheutepreiswerterflexiblerHaupt-Werkstoff
derKonsumgüterindustrieeinerseits,stehtKohlenstoff
inFormvonCarbon-Faserverstärkten-Kunststoffen(CFK)
undneuenEntwicklungenwieCarbon-NanoTubesoder
GraphenefürHigh-Tech,Hochleistung,Gewichtsreduktion
undEffizienz.
DieVerwendungvonKohlenstoffverbindungenhatviele
Vorteile,vorallemihrekomfortableHerstellungauf
BasisvonfossilenRohstoffen.
IhreNutzungbietetüberdies,soPlasticEurope,viele
Vorteile,sowohltechnologischalsauchfürdenNutzer.
Würdeheuteeineradikale,schnelleSubstitutionvon
KohlenstoffbasiertenWerkstoffenundEnergieträgern
eintreten,wärendieheutezurVerfügungstehendenAlter-
nativenmindergeeignetdieaktuellenHerausforderungen
zumeistern.
EineVerschlimmerungderklimatischenVerhältnisseund
einenochstärkereVerknappungendlicherundnachwach-
senderRessourcenwärendieFolge.
DerMenschisteinerseitsabhängigvonKohlenstoffund
seinenProdukten,verursachtandererseitsjedochdas
Problem,dasserheuteeinezugroßeMengeKohlenstoff-
verbindungeninCo2verwandeltundindieAtmosphäre
entlässt.
6. PRNewsWire (2010): „43696-hi-eStorePackaging.jpg“ . URL: http://multivu.prnewswire.com/mnr/pg/43696/images/43696-hi-eStorePackaging.jpg [Stand: 28. November 2010].
7. ZF-Sachs (2009): „2009-09-11_CFK-Federbein_zf.jpg“ . URL: http://www.zf.com/media/media/img _1/corpo-
rate/press/presse/2009_2/2009-09-11_CFK-Federbein_zf.jpg [Stand: 28. November 2010].
02 CFK basierte Automo-bil Federbeinstudie (7)
01 Fast moving Consumer Goods bestehen maßgeblich aus (meist synthetischen) Kohlenstoffverbindungen (6)
10
3 StatusQuo-2010 3.1 ErweiterungdesSystemraums„Humanvermögen“
DerMenschwarsichschonlangebewusst,dasserEmit-
tentist.ErvermutetenurkeinenegativenFolgenfürsein
persönlichesLebenundUmfeld,sondernnurmaximal
eineBeschädigungvonLebewesenundGüternaußerhalb
deseigenenKonsumraumes.
WieBraungartberichtet
„im 19. Jahrhundert […] machte man sich noch kaum Gedanken über die Qualität der Umwelt. Die Ressourcen schienen unermesslich zu sein, und die Natur selbst wurde als »Mutter Erde« gesehen, die, da fortwährend regenerativ, alle Dinge in sich aufnehmen und weiter-wachsen würde. (8)“
HabenallePflanzenundLebewesenbisherimmereinen
qualitativpositivenRessourcenhaushaltundfürandereim
KonsumsystemnützlicheProdukteamEndedereigenen
Nutzungsphaseerzeugt,soistderindustrielleMensch
dererste,derdemglobalenKonsumsystemkonstant
mehrEnergieentziehtundWerkstoffentwertet.
DiekurzeZwischenphasedeshumanenEigennutzens
gefolgtvonderlangenZeitspannederkommenden
LebensphasenderemittiertenProdukte,führtbisheute
zukeinemMehrnutzenfürdasKonsumsystem„Erde“.Im
GegensatzzurrestlichenBiosphäreistderMenschdas
einzigeWesen,daseineintellektuelleEigenleistungbenö-
tigt,umvielleichtinZukunfteinenachhaltigeRessourcen-
qualitätssteigerungnichtnurfürsichsondernfürdieWelt
zuerzeugen.
Dasneue‚bewusstwerden‘desMenschen,ineinerfiniten
Weltzuleben,diestrikteKonsequenzenfürFehlkonsum
ausbildet,lässtunsanfangen,unserenKonsumindie
Definition,wasKonsumundKonsumerlebnisistodersein
sollte,neuzuüberdenken.DerVerantwortungsraumfür
unserenKonsumwirdspürbar.
ZumBeispielwarenUmweltaktivistenfrüherzwarauch
sinnvoll,fürdenErhaltdeseigenenWohlbefindensjedoch
langeZeitnichtbewusstwichtig.DasZusammenrücken
durchdieGlobalisierungunddieDemokratisierungdes
SprachrechtsallerSystembeteiligten(Advokatenfürdie
Biosphäremiteingeschlossen,NGOswieWWF)führtnun
dazu,dassdieWechselwirkungenundFolgentransparent
werden.FaktischwirddieBeherrschungeinesBalance
orientierten,ganzheitlichenglobalenKonsumsnotwen-
dig,dasichinderTatdieSituationderBiosphäreinden
letztenJahrenverschlimmerthat,sieheaktuellerStatus-
berichtdesWWFszumStandderBiodiversität.
WennesderZweckdesKonsumsist,seine„schöpferi-
scheZerstörung“vorallenDingenzurEntwicklungvon
„Humankapital“zuverwenden,dannführtzurzeitein
breitauftretendesErweiterndeseigenenVerantwortungs-
raumesunddasBewusstwerdenderGefährdungdes
eigenenHumankapitalsdurchBeschädigungvonUmwelt
undBiosphäreunweigerlichzueinerErweiterungdes
HorizontsdesIdentitäts-undVerantwortungsgefühlsals
TeilderKonsumwelt(9)
8. Braungart, Michael/MacDonough, William (2003): Einfach intelligent produzieren. Cradle to cradle: Die Natur zeigt, wie wir die Din-
ge besser machen können. Berlin: Berliner Taschenbuch-Verl. (= Gebrauchsanweisungen für das 21. Jahrhundert).
9. Rosenkranz, Doris et al. (2000): Konsum. Soziologische, ökonomische und psychologische Perspektiven. Opladen: Leske + Budrich (= Lehrtexte Soziologie).11
Denn„Humanvermögen bzw. Humankapital ist aus haushaltsöko-nomischer Sicht nicht lediglich das über die Erwerbszeit diskontierte Geldeinkommen einer Person, sondern es beinhaltet alle humanen Ressourcen der Lebensgestaltung, also Arbeits- und Konsumfähigkei-ten. Haushaltsführungskompetenzen und Erwerbsqualifikationen gehören ebenso dazu, wie die Fähigkeiten zu lieben, zu spielen und Freude zu empfinden. In diesem Sinne stellt auch Georgescu-Roegen, der die Thermodynamik in die Umweltökonomik eingeführt hat, fest: „( ... ) the real Output of the economic process (or of any life process, for that matter) is not the material flow of waste, but the still mysteri-ous immaterial flux of the enjoyment of life (10)“ (11)”
Damitwirdklar,dasseineSchädigungderBiosphäre
AuswirkungenaufdaseigeneKapitalinFormvonzukünf-
tigerLebensqualitätsminderunghabenwird.Wennder
Menschfeststellt,dasserselbstfürdieseEinschränkung
verantwortlichist,unddiegefühlteKostenzuNutzen
BilanzkippenlässtbeginntderKonsumentandereWege
einzuschlagenundsichpersönlicheHandlungsalternativen
zusuchen.
DamitentstehteinestarkeVerknüpfungzwischenBio-
sphäreundErzeugungdesKonsumgefühlsweitüberdie
reineKonsumproduktwelthinaus.
DerMenschistheuteeinMischwesenausBiosphäreund
seinerselbsterschaffenenTechnosphäre.Zugleichister
BindegliedbeiderSphärenundeinziglogischerVerant-
wortungsträgerfürdieTechnosphäre,dieinweitenTeilen
inkompatibel,manipulativundsogarschädlichfürdie
Biosphäreist.Erstdurchdieholistische,globaleSichtwei-
sebeginntderMensch,ähnlicheinemsichemanzipieren-
denJugendlichen,erstzulernenVerantwortungfüralle
AuswirkungenseinesWirkenszuübernehmen,nichtnur
denNutzenabzuschöpfenunddieVerantwortungeinem
imaginärenDrittenzuüberlassen,derimZweifelsfalldie
Biosphäredarstellt.
10. GEORGESCU-ROEGEN, NICHOLAS (1976): Energy and economic myths. In: Nicholas Georgescu-Roegen (ed.): Ener-
gy and economie myths. Institutional and analytical economic essayes. New York: Pergamon Press, 3-36
11. Rosenkranz, Doris et al. (2000): Konsum. Soziologische, ökonomische und psychologische Perspektiven. Opladen: Leske + Budrich (= Lehrtexte Soziologie). 12
Konsumistallgegenwärtigundvielschichtig.
„Kon|sum, der; -s [ital. consumo = Verbrauch, zu: consumere < lat. consumere, -> konsumieren] (12)“Obphysikalische,chemischeodersoziologischeundwirt-
schaftlicheProzesse,Zustandsänderungenkonsumieren
Energieundbeziehendiesevonaußerhalbdereigenen
Systemgrenzen,uminnerhalbdereigenenSystemgrenzen
imFortlaufderZeiteinenBedarfzudeckenundeinen
Nutzenzuerwirken.
AllesDynamischedesUniversumsproduziertundkon-
sumiert.NaturwissenschaftlichesBeispielistdieVer-
flüssigungvonGasunterEnergieabgabe(erkalten),die
voneinemGegenspielerimSystemaufgenommenwird,
worausereinenNutzen,z.B.ErwärmungoderBewegung
generiert.
AufderErdeistKonsumunddasKonsumieren,alsodas
Verbrauchen,allgegenwärtigesundprägendesElement.
ZurErreichungeinesZielsundderDeckungeinesBedarfs
istimmereinedynamischeZustandsänderungunddafür
derKonsumvonEnergie,respektiveMaterie,respektive
Zeit,notwendig.KonsumistdieAuswirkungdesAus-
gleichseinesvorweggegangenenBedürfnisses,z.B.einem
MangelanNahrung,derHungerverursacht,unddenKon-
sumvonNahrungalsEnergieträgernachsichzieht.
KonsumsystemesindschwingendeSysteme.EinKonsum-
systemistimVerlaufseinerEvolutionnievölligstabil,
sonderngeprägtvonGefällenundAusgleichsbewegungen
zwischenDefizitundÜberangebot.EsschwingtinPha-
senvonrelativerRuheundVolatilität.Wäreeinsolches
Systemstabil,würdeauchkeinKonsum,keineDynamik
auftreten.
EsgibtoffeneundgeschlosseneSysteme,derenlangfris-
tigeEntwicklungsdynamikenvollkommenunterschiedlich
verlaufen.KonsumsystememüssenmitihrenRessour-
cenhaushalten.NuroffeneSystemehabendieChance,
nachhaltigeindynamischesSystemzubleiben,wobei
KonsumvomMenschenoftnuralsein-phasigerProzess
wahrgenommenwird,alsWertschöpfungskette.Konsum
istvielmehreinandauerndernatürlicherundunaufhalt-
samerProzess.WieRosenkranzausführt,ist„Konsum […] folglich nicht letzter Verbrauch, denn es gilt der Erste Hauptsatz der Thermodynamik, wonach Energie und Materie weder hergestellt noch vernichtet, sondern lediglich einem begrenzten Formen-wandel unterzogen werden können (13).“
DieErdeistdeshalbeinHybrid.Atomaristsiequantitativ
3 StatusQuo-2010 3.2 Konsum
12. Duden - Deutsches Universalwörterbuch, 6., überarbeitete Auflage. Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich: Dudenverlag 2007.
13. Rosenkranz, Doris et al. (2000): Konsum. Soziologische, ökonomische und psychologische Perspektiven. Opladen: Leske + Budrich (= Lehrtexte Soziologie).13
finit.JedeSekundewirddemSystemjedochEnergievor
allemdurchdieSonnezugeführtundermöglichtDynamik
durchKonsum.AufBasisderPhotosynthesewurdedie
externeEnergiequelle„Sonne“fürdieglobaleMaterial-
produktionundBewegungderBiosphärenutzbar.Dabei
wurdeKohlenstoffdasRückgratundBasisbaumaterial
dieserEntwicklung.ÜberdieZeitderEvolutionkonnte
konstantzwarnichtdieRessourcenquantität,aberdessen
QualitätinFormvonenthaltenemNutzenpotentialoder–
wertgesteigertwerden.
ImzoologischenundanthropologischenKontextbesitzt
Konsum,nebenseinenobjektiven,nüchternenDimensio-
nen,eineganzeFülleweicherFaktoren,dieKonsumund
denKonsumentenbeeinflussen.
DerMenschhatKonsumineinerArtundWeisequan-
titativundqualitativweiterentwickelt,dassersowohl
hochgradigkomplexalsauchumfassendinseinemVer-
brauchist.Konsumistschonsehrlangeinderwestlichen
WeltnichtmehrdemreinenBedarfnachEnergieversor-
gungverschrieben.HeutekonsumiertderMenschWaren,
Moden,verschafftodererzeugtsichideelleWerteund
sozialeInteraktion.Konsumhateinesichselbstdanach
benannteIndustrie,wirdinallenSpartenderWissen-
schafterforschtundistKulturgeworden.
03 Globaler Strah-lungsenergie Flux (14)
14. climateknowledge (Hg.) (2008): RBRWuG0086_Trenberth_Radiative_Balance_BAMS_2008.GIF (GIF-Grafik, 1277x936 Pixel). Online verfügbar unter http://climateknowledge.
org:16080/figures/WuGblog _ figures/RBRWuG0086_Trenberth_Radiative_Balance_BAMS_2008.GIF, zuletzt aktualisiert am 29.08.2008, zuletzt geprüft am 04.12.2010. 14
04 Lebenserwartung in Gegenüberstellung zum Einkommen (15)
15. WWF (2010). Online verfügbar unter http://assets.panda.org/downloads/lpr2010.pdf, zuletzt aktualisiert am 16.09.2010, zuletzt geprüft am 09.11.201015
IhrenBeginnfanddiemoderneanthropologischeKon-
sumkulturlautNeilMcKendrickerstim18.Jahrhundert
(16).
„AusschlaggebenddafürwarenzweientscheidendeFak-
toren,diefinanzielleFähigkeitsichAlternativenleisten
zukönnenunddasVorhandenseinvonverfügbaren
Alternativen(17).“
DerAusdruckKonsumgesellschaft,derheuteoftverwen-
detwird,gibtHinweisdarauf,dassunsereGesellschaft
sichsehrstarküberdenKonsumdefiniert.
KonsumproduktesindzuunwiderstehlichenVerführern
undzuglobalenBlockbusternderwestlichorientierten
Konsumindustriegeworden,dersichauchandereGesell-
schaftennichtentziehenkönnen.DermoderneMensch
unddieIndustriesindaktuellsüchtignacheinerimmer
höherenFrequenzdesKonsums.
EineEntwöhnungerscheintschwierig,daesanpositiven,
verheißungsvollenAlternativenfüralleBeteiligtenfehlt
unddieFirmenundStaatennegativeEffektebeieinem
RückgangdesBruttoinlandsproduktes(BIP)befürchten,
überdensichzurzeitfastallesdefiniert.Dabeiistdas
BIPnachweislichnichtdirektfüranthropologischhöhere
ZielewieGlückundErfüllungunddemdamitzusammen-
hängendenGlobalHappynessIndex(GHI)verantwortlich.
WieinderAbbildungzusehen,kommtesbereitsabei-
nemJahreseinkommenvon10.000DollarproJahrzueiner
SättigungderZufriedenheit.JenseitsderGrundsicherung
desLebensscheintKonsumheutezwardasBIPzustüt-
zen,derKonsumundseineIndustriescheintaberdarüber
hinausdasKapitalseinerKonsumentenzuverbrauchen,
jedochkeinzusätzlicherSpenderfürLebenszufriedenheit
zusein.InderSättigungkommteseherzuSubstitutions-
effekten.EintatsächlicherAdded-Valuestelltsichnicht
füralledar.
AbeinemSchwellenwertdesNutzens,dertäglichenAr-
beitserfüllung,desGlücks,dersozialenBindungenistdas
Systemausgefüllt.DerMenschhatnur24Stundenam
TagzurVerfügung.VielmehrwerdendievielenDimensi-
onenderideellentäglichenmenschlichenWerterzeugung
kapitalisiert.WiebeiMOMOdiegrauenHerren,werden
WarenwieFacebookimTauschfürvorhereigentlichkos-
tenloserealesozialeKontakteangeboten.DerTagistvoll
undeinMehrandereinenStelleführtganznatürlichzu
einemWenigeraneineranderenStelle.
TrotzdemistdaswestlichindustrielleLeitmotiveinesBIP-
Steigerungszwangs,welchesdiesenandenmechanischen
Güterkonsumkoppelt,undmitverheißungsvollenVerspre-
chen,wiesozialeAnerkennung,Wohlstand,Freundschaft,
Glück,JungfräulichkeitoderUnsterblichkeitvermischt,ein
Cocktail,derineinemMaßedominantist,dasserdauer-
haftzunehmendNachahmerfindet.DieMarketingmaschi-
nenheizendasSystemanundgebendemKonsumenten
bereitsüberGenerationenverfeinert„Entscheidungshil-
fen“.JederaufderWeltmöchtekonsumierenundmehr
konsumierenzumWohleeinesbesserenLebens.
3 StatusQuo-2010 3.2 Konsum
16. Vgl. McKendrick, Neil/Brewer, John Mason/Plumb, John H. (1982): The birth of a consumer society. The commercialization of 18th-century England. London: Europa Publ.
17. Ullrich, Wolfgang (2009), s.17: Habenwollen. Wie funktioniert die Konsumkultur? 2. Aufl., ungekürzte Ausg. Frankfurt am Main: Fischer-Taschenbuch-Verl. (= Fischer; 16328). 16
05 Wahrscheinliche Weltbe-völkerungsentwicklung (18)
06 Ressourcenentnahme in Erdäquivalent (20)
07 Durchschnittliches Co2e in Tonnen pro Jahr pro Kopf (19, S34)
18. U.S. Census Bureau, Population Division (Hg.) (2010): worldpop.png. Online verfügbar unter http://www.census.gov/ipc/
www/idb/img/worldpop.png, zuletzt aktualisiert am 28.06.2010, zuletzt geprüft am 05.12.2010.
19. barnes (2005): ccreport.update.indd. Online verfügbar unter http://www.grida.no/_res/site/file/publications/vital-clima-
te_change_update.pdf, zuletzt aktualisiert am 02.02.2005, zuletzt geprüft am 26.10.2010.
20. WWF (2010). WWF - Living Planet Report. Biodiversity, biocapacity and development, World Wide Fund of Nature, Gland, Switzerland, Online ver-
fügbar unter http://assets.panda.org/downloads/lpr2010.pdf, zuletzt aktualisiert am 16.09.2010, zuletzt geprüft am 09.11.2010.17
DabeimöchtejederMenschAnrechtaufeinengerechten
Lebensstandardhaben.DieserStandardzieltidealerweise
alsWunschaufdasNiveaudeswestlichenStandards.
EineErwartungshaltung,diesichnachheutigemWissen
füralle7MilliardenMenschenimJahre2010undfürdie
9MilliardenMenschenimJahre2050niemalsrealisieren
lassenwird.
FürdieArt,wiewirheuteKonsumbetreiben,stehen
inderfinitenGlobosphärenichtgenugRessourcenzur
Verfügung.Darauslässtsichableitet,dasseingerechtes
„mehr“fürViele,ein„vielweniger“mindestensfürdie
7%globalReichendieserErdebedeutet.
Essindca.500MillionenMenschendieserErde,dielaut
www.globalrichlist.commehrals23.000EuroimJahrver-
dienenunddie,wieChavezwährendeinerRedefeststell-
te,jedesJahrRohstoffeineinerDimensionkonsumieren,
dasssiefür50%derglobalenCo2Emissionenverant-
wortlichesind(21).
Dennesistleichtnachzuvollziehen,dassdieProduktion
vonGütern,derenGebrauchunddasLebeninGütern
WerkstoffundEnergiebenötigt,UnmengenanEnergie.In
einerMenge,diebereitsheutezueinemÜberkonsuman
globalenRessourcenführt.LautdemWWFliegtdieQuote
derÜberbeanspruchungaktuell,wiederAbbildung6zu
entnehmenist,beica.150%.(23)
DiesführtimUmkehrschlusszueinerdurchschnittlichen
EmissionanCo2vonca.4t/Co2proJahrundKopfund
einerEmissionvonüber12TonnenCo2proKopfundJahr
fürEin-kommens-gruppenoberhalbvon20.000US-Dollar
proJahr.
WürdejedersovielkonsumierenwollenwieeinEuropäer,
würdedasSystemkollabieren.
DerwestlicheMenschhatdenanthropologischenKon-
sumraumanmehrereGrenzengeführtunddiesebereits
auchüberschritten,seiesaufphysischen,marktwirt-
schaftlichenodersozialenKonsumbezogen.
NebendenhumanenGrenzendesKonsumsführtdie
übermäßigeEntnahmeundEmittierungvonbiotischen
undabiotischenRessourcenindasHaushaltssystemGlo-
bosphäreundzusätzlichdiesprunghafteHinzugabeeiner
großenMengebisdahinsystemexternerStoffe,wiezum
BeispielCo2,zuAuswirkungen,diefürdenMenschen,der
BiosphäreundderenBalancegefährlichwird.
“I want to recall: the 500 million richest people, 500 million, this is seven percent, seven percent, seven percent of the world’s popu-lation. This seven percent is responsible, these 500 million richest people are responsible for 50 percent of emissions, while the poorest 50 percent accounts for only seven percent of emissions (22).“
“
3 StatusQuo-2010 3.2 Konsum
21. climateandcapitalism (2009): „Full Text: Chavez Speech on Climate Change in Copenhagen : Climate and Capitalism. Translati-
on by Kiraz Janicke“ . URL: http://climateandcapitalism.com/?p=1414 [Stand: 25. November 2010].
22. climateandcapitalism (2009): „Full Text: Chavez Speech on Climate Change in Copenhagen : Climate and Capitalism. Translati-
on by Kiraz Janicke“ . URL: http://climateandcapitalism.com/?p=1414 [Stand: 25. November 2010].
23. WWF (2010). WWF - Living Planet Report. Biodiversity, biocapacity and development, World Wide Fund of Nature, Gland, Switzerland, Online ver-
fügbar unter http://assets.panda.org/downloads/lpr2010.pdf, zuletzt aktualisiert am 16.09.2010, zuletzt geprüft am 09.11.2010. 18
DieCo2-EntwicklungwirdnebendemVerlustderBiodi-
versitätbesondersintensivbetrachtet.Co2bestehtaus
einemKohlenstoffundzweiSauerstoffatomen,besitztein
Molgewichtvon44Grammundistungefähristviermal
schwereralseinMolKohlenstoff(wichtigeAngabe,da
einigeGrafikendieMassenvonKohlenstoffCundandere
dieMassenvonCo2nennen).
DermenschlicheKonsumvonErdöl,dessenmehrheitlich
sofortigeNutzungalsEnergiequelleundvorallemdie
EinleitungdesentstehendenCo2indieAtmosphäre,er-
zeugtseitAnfangderIndustrialisierungeinenkonstanten
AnstiegdesCo2GehaltsinderAtmosphäre,mitgravie-
rendenFolgenfürKlimaundBiosphäre.
DerMenschproduziertproJahrüber30Gigatonnen(Gt)
Co2,waseinemKohlenstoffäquivalentvon7,1GtKohlen-
stoffproJahrentspricht,Tendenzsteigend.
AlsSpurenelementinderAtmosphäreenthaltenistesfür
einenTeilderRückreflektionderWärme-Strahlungvon
derErdoberflächenützlich.DerübermäßigeAnstiegkehrt
denNutzennunineineGefahrum,dasichdasKlimapar-
allelzumCo2-Gehalterwärmt.DieKlimaveränderunglässt
sichheutebereitsnichtmehrverhindern.DerMenschhat
indenkommendenJahrennurnochdieMöglichkeit,den
GradderSchwerezubeeinflussen.
Maximal350ppmCo2,sodieKlimaforscher,darfunsere
Atmosphärelangfristigaufweisen,sonstisteineKlima-
erwärmungum2°Cnichtmehreinzuhalten.Dasglobale
KlimawürdeFormenannehmen,diedieBiosphärezusehr
schädigtunddieMenschheiternsthaftbedroht.
Dabeisindwirbereitsheute,miteinemWertvon390ppm
Co2,weitüberdasZielhinausgeschossen.UndderWert
steigtunaufhörlichjedesJahrumeinigeppman.
KonsumiertundentwickeltsichderMenschweiterwie
bisher,wirdlautIPCC(sieheAbbildung1)imJahre2030
bereitseinWertvon450ppmerreichthaben.
Paradoxist,dasseseinesderwichtigstenBestandteile
unseresLebensist.KohlendioxydistAnfangundEndeal-
lerKohlenstoffprozessedieserErde,unddamitdieBrücke
zwischendemAnfangunddemEndeallerNahrungsketten
undvielerStoffströme.
3 StatusQuo-2010 3.2 Konsum 3.2.1 Kohlenstoffdioxyd–Co2
24. Jean Robert Petit et al. (2008): „lmd_339.jpg“ . taz Verlags- und Vertriebs GmbH (Hg.). Le Monde diplomatique Ver-
lag. URL: http://www.monde-diplomatique.de/karten/jpg/lmd_339.jpg [Stand: 27. November 2010].
08 Lang fristige Entwicklung der Co2 Konzentration (24)
19
09 Vertretbare Co2 Kontingente in der Zukunft, inkl. kalkulierter Co2 Handel (25)
Co2stehtamAnfangalsGrundbausteineinesderwich-
tigstenbiochemischenProzesse,derPhotosynthese.Sie
wandeltCo2inKohlenwasserstoffverbindungenunterAb-
spaltungvonSauerstoff(O2)um,nutztdabeidieEnergie
derSonneundspeichertdiesechemischein.Damitwird
Co2indirektzumTrägervonEnergie,istRohstofffürdie
BausteinevonPflanzen,kalkproduzierendenTierenund
amEndeeinerderwichtigstenBausteineunsererWerk-
stoffederKonsumkulturundEnergielieferantunserer
ZivilisationinFormvonRohölundKohle.
Auf Grundlage dieser Scenarios ist das Ziel für jeden für das Jahr 2050 – 2 Tonnen Co2/Jahr, wobei für die verschie-denen Länder unterschiedliche Handlungstaktiken entwi-ckelt werden.
EinelangfristigstabileAbsicherungdermenschlichen
ExistenzundderenZufriedenheiter-forderteinenge-
steuertenKonsumwandelindenentwickeltenLändern
(Change)undindensichnochzuentwickelndenLändern
eineneueKonsumkultur,dienichtdenwestlichenLebens-
standardkopiert(Leapfrog).DasmaßgeblicheJahrfür
dieErreichungeines„Turnarounds“istdasJahr2050in
derglobalenEntwicklung.AlleSimulationenundStrategi-
enzielendaraufab,biszumJahr2050,alsoin40Jahren
neueMechanismenetabliertzuhaben,dieeinenmaßgeb-
lichreduziertenCo2-KonsumzurFolgehaben.
AnhandderScenario-GrafikenlassensichdieFolgeneines
Misserfolgsabschätzen.
25. Kassensturz für den Weltklimavertrag - der Budgetansatz. Sondergutachten (2009). Berlin: WBGU.
26. barnes (2005): ccreport.update.indd. Online verfügbar unter http://www.grida.no/_res/site/file/publications/vital-clima-
te_change_update.pdf, zuletzt aktualisiert am 02.02.2005, zuletzt geprüft am 26.10.2010.
10 Auswirkungen der verschiedenen Szenari-en auf die Treibhausgasentwicklung (26)
20
Eswarwichtig,umdieInterrelationdesbegrenztflexiblenKohlen-
stoffkreislaufes,zudemauchdasCo2gehört,unddenEinflussdes
Menschen,inseinemKonsumundseinerEmissionenzuerkennen.
Achtung:HierwirdCo2inKohlenstoffäquivalentgerechnet.
• DabeierzeugtderMenschmehrals5,5GtC/JahraufBasisfossilerBrenn-
stoffeund1,6GtC/JahrausAbholzungenundBrandrodungen.Dassind7,1
anthropogenerzeugteGtKohlenstoffproJahr.
• Davonverbleibenjährlich3,5GtCinderAtmosphäreundverstärkenden
Klimaeffekt.
• 2GtC/JahrwerdenvondenOzeanenaufgenommen,woesdenpHWert
senkt.
• WährendderVerbleibvon1,9GtC/Jahrbisheutenochnichtganzgeklärtist.
Manvermutet,dasssiejedesJahrinBiomassewiePflanzenumgewandelt
werden.
• NebenderKlimaerwärmungstelltzurzeitderVerlustderBiodiversitäteine
besondereBedrohungdar.ImUmfeldderOzeanehatCo2einenentscheiden-
dennegativenEinflussaufdiesenEffekt.(27)
3 StatusQuo-2010 3.2 Konsum 3.2.2 DerKohlenstoffkreislauf
27. Graham; Collatz, Steve; Jim (2001): The Carbon Cycle : Feature Articles. NASA Earth Observatory. Online verfügbar unter http://earthobserva-
tory.nasa.gov/Features/CarbonCycle/carbon_cycle4.php, zuletzt aktualisiert am 02.10.2001, zuletzt geprüft am 26.10.2010.21
11 Co2 Kreislauf nach UNEP und NASA (28)
28. UNEP/GRID-Arendal (2009): The Carbon cycle - Maps and Graphics at UNEP/GRID-Arendal. Online verfügbar un-
ter http://maps.grida.no/go/graphic/the-carbon-cycle1, zuletzt geprüft am 20.11.2010. 22
3.2.3 VerlustderBiodoversität:
DerschnelleundintensiveAnstiegdesCo2-Anteilsinder
LuftundimMeerführtzudrama-tischenStörungen,die
weitüberdenreinphysikalischenEffektderErderwär-
mung,wiesteigendeMeeresspiegel,StürmeundDürren
hinausführen.
„A 2007 study published in the scientific journal “Nature” found that human-caused increase in CO2 pollution is altering the pH (acidity) levels in the oceans. This change in chemistry is expected to have adverse effects on the entire ecosystem. More acidic ocean water inhibits the ability of shell-forming marine organisms from plank-ton to mollusks to corals to form properly. Smaller and less healthy populations of plankton would be bad news for all the other creatures above it on the ocean’s food chain.
As the lowest link on the marine food chain[…]plankton plays a crucial role in mitigating global warming.
[…] marine phytoplankton is declining across the oceans. Even Canadian cod fishermen are noticing that the plankton-feeding fish they catch are often nearly starving as a result of lack of this crucial food source. (30)“
DieozeanischeBiosphäre,vorallemdasPhytoplankton
imAllgemeinenunddieKalkalgenderOzeaneimSpeziel-
lensindfüreinenGroßteilderglobalenSauerstoffproduk-
tionetwa50%,undgleich-zeitig,daKalkKohlenstoffent-
hält,füreineReduktiondesKohlenstoffgehaltsausdem
Co2KreislaufverantwortlichdasieamEndeihresLebens
aufGrundihreshohenGewichtesabsinken.Resenhoeft
schreibt,dassbisherjährlichlautWBGU„Etwa10Milliar-
denTonnen“Kohlenstoff„… über die biologische Pumpe in die Tiefsee exportiert (31)“wirdoderwurde.DieseProduktions-
fähigkeitbrichtzurzeitdurchdieÜbersäuerungderMeere
radikalein,dennSäureistGiftfürKalk.
EineSubstitutiondurchkalkarmePlanktonartenführtzu
einerweiterenSauerstoffabnahmedesMeeres,dadas
PlanktonnichtschnellgenugabsinktundvonBakterien
mitderFolgederneuerlichenCo2Abgabeabgebautwird.
SauerstoffwirdimMeerknapper.Fischesterbenausoder
wandernab.GrößereLebe-wesenverlierenihreNahrungs-
grundlage.
EinegleichzeitigeintensiveFischereischwächtdasÖko-
systemdarüberhinaus.
DerMenschistdamitVerursacheranmehrerenStellen
desSystemsundgefährdetseineExistenz.
3 StatusQuo-2010 3.2 Konsum
29. EarthTalk: Plankton in the oceans. Online verfügbar unter http://blastmagazine.com/2009/11/02/earthtalk-plankton-in-the-oceans/, zuletzt geprüft am 10.11.2010.
30. EarthTalk: Plankton in the oceans. Online verfügbar unter http://blastmagazine.com/2009/11/02/earthtalk-plankton-in-the-oceans/, zuletzt geprüft am 10.11.2010.
31. Thilo Resenhoeft (2009): „Sauerstoff wird knapper: Meere in Atemnot - n-tv.de“ . URL: http://www.n-tv.de/wissen/Meere-in-Atemnot-article54384.html [Stand: 27. November 2010].
12 Verschiedene einzel-lige Planktonarten (29)
23
32. TheOilDrumm.com (2010): 5030425137_dc570fe90d.jpg. Online verfügbar unter http://farm5.static.flickr.com/4147/5030425137_dc-
570fe90d.jpg, zuletzt aktualisiert am 27.09.2010, zuletzt geprüft am 25.10.2010.
3.2.4Ressourcenknappheit:
Gleichzeitigzeichnetsichab,dasssichdienatürlichen
SpeicherderbiotischfossilenRohstoffewieErdölund
derabiotischenRohstoffewieErzeinabsehbarerZukunft
leerenwerden,solltederMenschkeineVerhaltensalterna-
tivenentwickeln.
BereitsheutescheintdersogenanntePeakOilmitimmer
nochgewaltigengut80MillionenBarrelamTag(1Barrel
Rohöl=159,113159869818Liter)(vgl.32)seitmehreren
JahrenerreichtundeinAbsinkenindenkommenden
Jahrenwahrscheinlich,dakeineneuen,großenÖlfelder
gefundenwurden.
13 Aktuelle Fördermen-genentwicklung (32)
24
3.2.5EntwicklungderKonsumeffizienz
ImGegensatzzumGHIunddemBIPgibtesinder
physischenWelteinenvielengerenZusammenhangaus
KonsumundEmission.WieRosenkranzausführt,sind
„Haushalte […] also nicht nur Produzenten und Konsumenten, sondern auch Emittenten. Letzteres ist lange Zeit nicht richtig wahr-genommen worden. (33, S.198)“undderSachverhalt,dass
derMenschseinenEnergiekonsummiteinemfossilen
Rohstoffdeckt,machtgleichzeitigjedenEnergie-Konsu-
mentenzumProduzentenundEmittentenvonKohlendi-
oxid(Co2).
ErstseitkurzemwirddieQuantitätdesKonsumsnicht
mehrnurinderMengedesAngeschafftengemessen,son-
dernvielmehrdieQualitätdurchdieMengedesAbfalls,
alsodesProduktsderKonsumphase,ausgedrücktund
einemNutzenoderServiceversprechengegenübergestellt.
DerErfolgderEffizienzsteigerungdesVerbrauchswird
neuesWertesystemderKonsumgesellschaft.
FürdieEntwicklungvonneuenProdukten,derobjektiven
BeurteilungderNutzenqualitätundzurganzheitlichen
ErfassungdesRessourceneinsatzeshabenGesellschaften
wiedasWuppertal-InstitutdasMIPSoderFIPSSystem
unddieDINdieDINISO14040füreinganzheitliches
„LifeCycleAssessment“(LCA)entwickelt.Siehelfenden
ProduktentwicklernvonKonsumgütern,denRessourcen-
einsatzzuoptimieren.
3.2.6DiegroßeBilanz
EinweitererNebeneffektist,dasswirineinePhaseder
BilanzierungunsererStoffkreisläufegetretensind.Die
westlicheGesellschafthatbegonnen,sichüberihreMen-
gederEmissionen,demdarausgewonnenNutzenund
einerDiskussiondesteilweiseunklarenaberpotentiellen
Schadensbewusstzuwerdenundzudefinieren.
VirtuelleRessourcen-Fußabdrückeund-Rucksäckesind
neueSymbolefürdenVergleich,desRessourcenver-
brauchsmitseinemNutzen.
DabeiwerdenauchvorherCo-lokalisierteVerbrauchs-
anteilewiederindenKonsumkreislaufeingegliedert,so
dassderVerursacherauchdieFolgenseinesHandelns
erkennenkann.
SpannendanderTabelleuntenistz.B.,dassderEmis-
sionsabdruckfürKonsumproduktewesentlichhöher
ausfällt,wenndieerzeugtenTreibhausgasederProdukti-
oninAsienunddiesichanschließendeLogistikmiteinge-
rechnetwird.
GlobalisierteWertschöpfungskettenkönntensichinZu-
kunftdankderneuenBilanzenwenigerlohnen.
3 StatusQuo-2010 3.2 Konsum
33. Rosenkranz, Doris et al. (2000): Konsum. Soziologische, ökonomische und psychologische Perspektiven. Opladen: Leske + Budrich (= Lehrtexte Soziologie).
34. Joshuah Stolaroff (2009): Products, Packaging and US Greenhouse Gas Emissions. Herausgegeben von Product Policy Institute. Online verfügbar unter http://www.productpoli-
cy.org/ppi/attachments/PPI_Climate_Change_and_Products_White_Paper_September_2009.pdf, zuletzt aktualisiert am 18.09.2009, zuletzt geprüft am 04.12.2010.
35. www.arup.bmp
15 Ein 3 Gramm Gold-ring verursacht 3 Tonnen giftigen Abraum (35)
14 Konsumsegmente und ihr Co2 Einfluss inkl. Import, (34,S.10)
25
3.2.7Stolperstein–ReboundEffekt(Jevons’Paradox):
DabeihängtdieErzeugungvonReboundeffekteninder
KonsumgesellschaftwieeinDamoklesschwertüberdem
Bestreben,mehrRessourceneffizienzzuerzeugen.
DieGeschichtezeigt,dassdieseStrategiemeistzueinem
AbsatzsprungführteunddasEinsparpotentialüberkom-
pensierte.DieVisionbestehtnundarindieRessourcenef-
fizienzbeijedemEntwicklungszyklussostarkzufokus-
sieren,dasseinReboundeffektnichtmehrmöglichist.
(vgl.37)
EswurdebishernurselteneinMittel,odereinethischer
Kodexentwickelt,derdiesenEffektinderfreienwettbe-
werblichenWirtschaftverhindert.
36. Jevons’ Paradoxon – Wikipedia (2010). Online verfügbar unter http://de.wikipedia.org/wiki/Jevons%E2%80%99_Paradoxon, zuletzt aktualisiert am 10.03.2010, zuletzt geprüft am 26.10.2010.
37. Jevons-the_coal_question.png (PNG-Grafik, 874x589 Pixel) (2009). Online verfügbar unter http://upload.wikimedia.org/wikipe-
dia/de/9/98/Jevons-the_coal_question.png, zuletzt aktualisiert am 08.08.2009, zuletzt geprüft am 26.10.2010.
16 Jevons’Pradox anhand der Dampfmaschinenentwicklung (37)
26
3.2.8KreislaufbewusstseinundKonsumeffektivität
HerrBraungartvertrittausdiesemGrunddieGegenmei-
nung,dassEffizienzsteigerungnichtalleinezielführend
ist,daderEinzeleffektzwarlogischererscheint,die
VernetzungderheutigenBelohnungssystemeaberkeine
andereMöglichkeitoffenlassen.
EineÜbereffizienzführtaußerdemsoBraungartnicht
zwingendzueinembesserenKonsumerlebnisodereinem
gutenProduktansich.
„>>Weniger schlecht<<ist nicht gut (38,S.67 )“, esistnurweni-
gerschädlichsoBraungart.DerWegderEffizienzalleine
kannnureinmittlereraberkeinlangfristigerWegsein.
SystememüssenfürdenzuerzielendenNutzenmeist
vollkommenneugeplantwerden,dennesisteinMalus,
dasssichheutediemenschlichenAbfällemeistnurweiter
entwertenodernurunterhohemEnergieaufwandwieder
einemneuenNutzenzuführenlassen.Derdafürnotwendi-
geEnergieaufwandwürdeimVergleichniedenneuen,zu
erwartendenNutzenrechtfertigen,weshalbzubestehen-
denAlternativengegriffenwird.Damitwerdendieerzeug-
tenEmissionenzuAbfall.ÄhnlichfossilerAblagerungen
weisenunsereAbfälledannofteineVerweildauerauf,die
umeinVielfacheshöherliegtalsihreNutzungsdauer.
3.2.9Konsumkreislauf–dasEndederWertschöpfungs-
kette
WirlebenineinerstofflichfinitenWelt.DieErdehatein,
heutebeschreibbares,finitesstofflichesRessourcenkon-
tingentundeinejährlichebiosphärischeundtechnosphä-
rischeTransformationskapazität,umzumBeispielCo2zu
bindenoderinBiomassezuverwandeln.DafüristEnergie
notwendig.
VordemHintergrundderkomplexen,allgegenwärtigen
zyklischenProzesseisteseinfaszinierendesPhänomen,
dassderindustrialisierteMenschessicheinfachgemacht
hatundeinenSystemraumfürseinetechnosphärische
Güterwelterschuf,indessenInnerenkeinzyklischer
ProzesssonderneineWertschöpfungs-unddamitStoff-
strömungskettezusehenist,obwohldassynthetische
EndproduktnachseinemKonsumkeineSchnittstellezur
Biosphäreaufzeigt.
EsexistierteeinklarerRohstoff-EinlassundeinWerk-
stoff-Auslass,dienichtmiteinanderinVerbindungzuste-
henschienen.DadieRückführungoderdieVorbereitung
füreineneueEntstehungsphasenichtwertschöpfendim
SinnevondirekterProfiterzeugungistoderwar,wurde
dieserBereichkünstlichaußerhalbderSystemgrenzenpo-
sitioniert.DieRückführunglaglangeZeitaußerhalbdes
Systemraumsundwurdez.B.laxderNaturüberlassen.
ResultatistheuteeinKonsumsystem,dasderGlobosphä-
remehrEnergieentzieht,dieEntropieerhöhtundden
MenschenunddieBiossphäredarüberhinausgleichzeitig
durcheineKlimaveränderunginGefahrbringt.
ErstdieGlobalisierung,dieDemokratisierungallerBe-
teiligtenunddieFähigkeitkomplexeGesamtsystemezu
überschauen,zumessenundfürdieZukunftzusimu-
lieren,machtdenTrugschlussdurchgesellschaftliche
Schieflagenlangsamsichtbar.
VordemHintergrundsteigenderRohstoffpreise,Rohstoff-
verknappungundeinersteigendenFörderungskomplexität
ändertsichdiealteSichtweise.
Esistaktuellabsehbar,dassdiealtenSpeicherteurer
3 StatusQuo-2010 3.2 Konsum
38. Braungart, Michael/MacDonough, William (2003): Einfach intelligent produzieren. Cradle to cradle: Die Natur zeigt, wie wir die Din-
ge besser machen können. Berlin: Berliner Taschenbuch-Verl. (= Gebrauchsanweisungen für das 21. Jahrhundert).27
werdenunddieKostenfürAus-wirkungenunsererAltlas-
teninsogenanntenEndlagernund–LösungeninZukunft
immerhäufigermitPreisschildernversehenwerden.
DieWertschöpfungsketten-Gesellschaftkommtanihre
GrenzenundalleinauseigenemSelbsterhaltwirdsie
schmerzlichdazugezwungen,dieglobalen,unvermeidli-
chenMigrationsprozessedermenschlichenTechnosphäre
indieBiosphärezuakzeptierenundzuverantworten.
DerBeginndesDenkensinimmerwährendenkomplexen
NetzwerkenvonZyklenhatbegonnen.
DennochfälltesdemMenschenschwer,einneuesDenk-
modellzuentwickeln,welchesdasGesamtsystemnicht
nurimBlickhat,sondernsichdarinintegrierenlässt.
DemCradle2CradleAnsatz,derbereitseineKreislaufwirt-
schaftthematisiert,fehlenausSichtdesVerfassersdieser
ArbeitnocheinigekonkreteHandlungsempfehlungen.
DiesistvorallemdemUmstandzuzuschreiben,dassdas
endgültigeSystemnochnichtentwickeltistundanvielen
Stellen,sowohlinderProduktgestaltungalsauchinder
ProduktionunddenRecyclingabläufenVerknüpfungsbe-
wegungenstattfindenmüssen.
DerWunschtraumbesteht,einenStoffkreislaufzurealisie-
ren,derzumeinenkompatibelzurBiosphärewäre,oder
keinenegativenAuswirkungenerzeugt,abergleichzeitig
soaugenscheinlichkomfortabelwäre,wieesunsdie
Naturvorgaukelt.
DieBiosphärezumVorbildzunehmen,istverlockend,
hatsiedochfürsicheinenfaststabilenkontinuierlichen
KreislaufderStoffströmeentwickelt.Restmüllwirdkaum
produziert.FreinachBraungartsinddienatürlichen
AbfällekeinAbfallsondernNährstoff.Ausscheidungen
vonLebewesenodereinePflanze,diestirbt,istNahrung
fürFolgende(vgl.S.106,Braungart(2003)).Esstelltsich
wedereineVerantwortungs-nocheineVerursacherfrage.
EsisteinständigeskomplexesIneinandergreifen,von
mehrundwenigerkomplexenLebensformenundStaa-
tengemeinschaften.InihremgroßenGanzenergibtsich
einKreislauf,dermitwenigenElementennurmodellhaft
beschriebenwerdenkann.DieBiosphäreistvomkonstan-
tenWechselundÜbergangderZustände„Entstehen“und
„Vergehen“geprägt.
39. Crown (Hg.) (2008): „Guide to PAS 2050“. URL: http://www.bsigroup.com/upload/Standards%20&%20Publications/Energy/PAS2050-Guide.pdf [Stand: 29. November 2010].
40. Braungart, Michael/MacDonough, William (2003): Einfach intelligent produzieren. Cradle to cradle: Die Natur zeigt, wie wir die Din-
ge besser machen können. Berlin: Berliner Taschenbuch-Verl. (= Gebrauchsanweisungen für das 21. Jahrhundert).
18 Stoff- und Energiekreislauf der Globosphäre
17 GValue Chain Diagramm aus PAS-2050 (39)
28
Recyclingmangel-PeakTrash
InderTechnosphärebauensichnurlangsamkonsistente
Stoff-KreislaufprozesseunddiedarangekoppeltenWert-
schöpfungs-Kreislaufprozesseauf.Derscheinbareinfache
AutomatismusderNaturmitseinemvielfachunsichtba-
ren,ineinandergreifenderNutznießermusssichinder
Technosphäreaberoffensichtlicherstnochausbilden.
DabeibefindenwirunsbereitsseiteinigerZeitaufdem
WeghinzueinerKreislaufwirtschaft.Wir,damitsind
nureinigeStaatenoderKommunendieserWeltgemeint.
DeutschlandstehtmitseinemRecyclinganteilrelativgut
da.DieeingeführtenSystemeverwandelneinenGroß-
teildesanfallendenAbfallsinBrennstoffoderneue
Wertstoffe.
AbernureinigewenigeStaatensindbereitsaufeinem
3 StatusQuo-2010 3.2 Konsum 3.2.9 Konsumkreislauf
41. landfill-761447.jpg (2010). Online verfügbar unter http://www.conorclarke.net/uploaded_images/landfill-761447.jpg, zuletzt aktualisiert am 23.06.2010, zuletzt geprüft am 24.10.2010.
(41)
29
hohenNiveauundauchdasNiveauDeutschlandsreicht
nichtaus,umwirklichvoneinerKreislaufwirtschaftzu
sprechenundumdieHerausforderungenderZukunftzu
meistern.
Urban Mining: Recycling als neue Wertschöpfungskette
UndauchbeiunsliegenfürdieZukunftgroßeMengenan
RohstoffenindenDeponienunsereVergangenheit.
IndenDeutschenDeponienlagern:
• 26Mio.TonnenEisenschrott
• 850000TonnenKupferschrott
• 500000TonnenAluminiumschrott
3.2.10SystemfremdeEnergiefüreinennachhaltigen
Konsum
EsfehltweiterhineinschlüssigesentscheidendesPrinzip
fürdenKreislauf.DieFragenachderNutzbarmachung
einerglobalsystemisch-externenEnergiequellefürdie
Energie,diewegenderTransformationsverlustekonstant
demSystemzugeführtwerdenmussistnichtbeantwor-
tet.DabeigibtesnurwenigeEnergieursprungsorte,die
alseineneueSystemenergie-Quellegeltendürfen.Dazu
gehörendieplanetarischeGravitation,elektromagnetische
extraterrestrischeStrahlungz.B.durchdieSonne,Geo-
thermikund–Kinetik(43).MitAusnahmedergeotherma-
lenEnergiebildetheutedieGrenzezwischenAtmosphäre
undWeltraumdieSystemgrenze.
42. apeal (2008): 2008_Recycling _of _Main_Packaging _Materials_in_Europe___UK___UPDATED_10_06_22.jpg . Online verfügbar unter http://
www.apeal.org/uploads/images/2008_Recycling _of _Main_Packaging _Materials_in_Europe___UK___UPDATED_10_06_22.jpg,
43. Prof. Dr. Wolgang Sachs et al. (2009): Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt: ein Anstoß zur gesell-
schaftlichen Debatte. Originalausg., 3. Aufl. Frankfurt am Main: Fischer-Taschenbuch-Verl.
(41)
(42) 19 Vereinfachter Wert-stoff zu Nutzen Zyklus
30
HerrProf.MessnervomWBGUschlägteinHandelnauf
dreiGebietenvor.DamitisterderMeinung,dasszu
jeweilseinemDritteldieZielederReduktionumeinen
Faktor5fürEuropagewährleistetwerdenkönnen.
• Technologisch
• Produktwelt
• Verhalten
4.1.1Kosten/Nutzen:WelcheAnwendungsfeldersind
relevant?
EsexistierteineFüllevontheoretischenMöglichkeiten,
wiedieWeltressourceneffizientereineAntwortaufdie
Co2Problematikbietet.ZeitundGeldmüssengezielt
eingesetztwerden,umsowohldienotwendigenInvestiti-
onenzusichernaberauchimHinblickdarauf,dassneue
TechnologienundKonsumgewohnheitenZeitbenötigen,
vordemHintergrund,dasseineEntwicklungmitdemZiel
in2050heutebereitsihrenUrsprungfindenmuss.
4 EntwicklungsansätzefürLowCarbonKonsumProdukte2030:
4.1 TechnologischeInnovationen
20 Kosten Nutzen Darstellung aller Klimagasreduktionsmassnahmen (44)
44. Large GHG Abatement Cost Curve.jpg (JPEG-Grafik, 1160x794 Pixel) (2009). Online verfügbar unter http://earthtrends.wri.org/ima-
ges/Large%20GHG%20Abatement%20Cost%20Curve.jpg, zuletzt aktualisiert am 04.06.2009, zuletzt geprüft am 24.10.2010.31
4.1.2Co2alsRohstoffquellederZukunft
DieErzeugungvonCo2stehtimheutigenVerständnisder
WertschöpfungsketteamEndedesanthropologischen
Konsumpfades.Co2kannanschließendnurvonderNatur
durchdieZuhilfenahmevonUmweltenergiez.B.derSonne
wiederzuanderenKohlenstoffverbindungenaufgebaut
werden(z.B.Zellulose).
4.1.3SynthetischeKohlenstoff-WerkstoffederZukunft
HeutewirdCo2alsAbfallproduktundGefahrfürdas
Klimabetrachtet.Dabeiwerdenbereitsheutekomplexe
KohlenstoffverbindungenzurHerstellungvonRohstoffen
verwendet.
MonomereundPolymerewerdendabeiheuteausErdöl,
tierischenoderpflanzlichenÖlengewonnenunddenver-
schiedenenBereichenderChemieindustriezugeführt.
DieVisionbestehtnundarin,mitHilfevonKatalysatoren
KohlenstoffverbindungenausCo2zuerzeugenunddamit
imSinnevonBraungartsZyklusAnsatz,AbfallzuWert-
stoffderTechnosphärewerdenzulassen.
ErdölbasierteKunststoffehabeneinennegativenTouch,
dasieaufnichtnachwachsendenRohstoffenberuhenund
derGlobosphäreamEndeihresLebensdasgebundene
Co2hinzufügen.
PflanzlicheKunststoffebeziehenihreKohlenstoffeaus
demNaturkreislaufundhabendeshalbdenRuf,umwelt-
schonendzusein.Hiergiltabergenauzuunterscheiden,
wiegroßdieRessourcenrucksäckefürderProduktionder
Rohstoffesind.
Bio-AbbaubarkeitvonWerkstoffen:
Bio-AbbaubarkeitvonWerkstoffenistebenfallseinzwie-
spältigesThema.DurchdenZerfalldesWerkstoffeskann
amEndedersinnvollenNutzungsphasedieVerantwortung
derEntsorgungoderdesAbbausderNaturüberlassen
werden.WenndabeikeineschädlichenAbbauprodukte
entstehen,kanndadurcheineinfaches„EndofLife“Kon-
zeptentstehen.
JedochistzurErzeugungeinesWerkstoffsmeisteine
Ressourceninvestitionnotwendig,dieimFalldesbiolo-
gischenAbbausentwertetwird.AucheineTeil-(rück)-ge-
winnungdergespeichertenEnergieistnichtmöglich.Die
KohlenstoffverbindungenwerdenimErdreichalsFeststoff
gespeichert.DerAtmosphärewirdCo2entzogen.
EsstellteinegroßeHerausforderungdar,Bio-Abbaubar-
keitsozugestalten,dassLangzeit-produktenichtfrüh-
zeitigabbauenunddamitIhreGebrauchbarkeitverlieren.
ÄhnlichwieNaturbaustoffeundEisenmüssendieseWerk-
stoffegegenFeuchtigkeitundMikrobenoderimFallevon
MetallenelektrochemischenVorgängengeschütztoder
überdimensioniertwerden.
DiesstehteinerradikalenRessourceneffizienzentgegen.
IndenletztenJahrenhabensichBeratungsformenheraus-
gebildet,diedieverschiedenenEinsätzeundStoffeund
EnergieströmezueinemkomplexenGesamtsystemverbin-
denhelfenundsoeinenachhaltigeLebensführunginder
aufkommendenkritischenPhaseermöglichen.
32
4.2.1Vorüberlegungen-Kurswechselvs.Kurskorrektur/
Radikalevs.InkrementelleInnovation
DasWuppertalinstitutruftzueinembreitenKurswechsel
auf,undsprichtvoneinerreinenOptimierungsstrategie
derIndustrie.
MentalitätenderradikalenundinkrementellenInnovation
treffenhieraufeinander.
VordemHintergrunddesAufrufesnachRichtungswech-
selnwerdenskeptischeAussagenlaut,dasseinebeson-
derseffizientefalscheMethodeimmerschlechterist,als
eineamAnfangineffizienteaberrichtigeMethode,siehe
Braungart.
DochwieradikalsollmanNeuesdenkenundwiesich
entscheiden,damitdasradikalNeuenichtauchwiederzu
nochnichtabschätzbarenLangzeitschädenführt?
DieKonsumwelt,dieaufeffizienten,zentralistischorien-
tiertenGroßsystemenderIndustrialisierungfußt,befindet
sichaneinerGrenze,währendneueSystemenochnicht
zeigenkonnten,dasssiedieLösungfürdasProblem
liefernkönnen.
DabeigehtesumdieMachtdesKonsumentenaufder
einenSeiteunddieunvorstellbarenMengenanStoff-
strömenderglobalenSystemeundderdamitverbunden
Investitionskosten.SolltenParadigmenwechselangestrebt
werden,somüssenalleRisikeneinerFehlprognosever-
miedenwerden.
EinVerlustderletztenChancekönntedieFolgeseinund
einKonsumsystemerzeugen,dasimMittelnegativere
AuswirkungenaufdieFaktorenhätte.
ZweiLagertreffenaufeinandermiteinemZielaberunter-
schiedlichenAnsichtenwiediesesZielzuerreichenist.
WelcheWegesindzubereiten,umdieZieleimJahre2030
und2050zuerreichen?
DesWeiterensprichtdasWuppertalinstitutvoneinem
VersagenderaktuellenNachhaltigkeitsdefinitionimTrian-
gelaus
• Sozial
• Umwelt
• Ökonomie
DabeizeigtdasWuppertalinstitutvorallemeinssehr
deutlichimUmfeldaus„Enoughness“,Zufriedenheitoder
SuffizienzimGegensatzzumaktuellenZwangderjährli-
chenSteigerungdesBruttoInlandProdukts(BIP).Dieses
erfolgtaktuellnochvielzustarkaufKosteneinesnicht
inKreisläufenfunktionierendenRessourceneinsatzes.Da-
durchgibteseinengroßenHandlungsspielraum,dernicht
zwangsläufigzueinerglobalenDepressionführt.
DabeimüssenmehrereBereichemotiviertbleibenund
negativeEffektevermiedenwerden.
EinzuschnelleintretenderKonsumverzichtwürdezu
einerMinimierungderglobalenBIPsführenunddamit
wiedereineKriseheraufbeschwören,derenKompensati-
onsanstrengungendurchdieWirtschaftmitklassischen
MethodenzuRückschrittenindenumweltschonenden
Konsumentenführenkann.
EsmüssenvielmehrneueKonsumentenund–verhalten
strategischentwickeltwerden,diedasWeltsystemhin
zueinemheutenochfastunsichtbarenoderunklaren
Nachhaltigkeits-Paradigmatransformiert.
DiedritteindustrielleRevolutionsprichtvoneinem
ÜbergangauseinerlinearenRessourceneffizienzstrategie
4 Entwicklungsansätze für LC Konsum Produkte 2030: 4.2 Produktgestaltungsansätze
33
hinzueinersichprogressiventwickelndenRessourcenef-
fizienzstrategie,umdenerkennbarenglobalenUmweltent-
wicklungenEinhaltgebietenzukönnen.
4.2.2Ressourceneffizienz
EsexistierteineganzeFüllevonmehroderwenigerma-
thematischenAnsätzendieRessourceneffizienzundden
GradderNachhaltigkeitindessenDimensionen(Sozial,
Ökologisch,Ökonomisch)zubestimmenundzuoptimie-
ren.
• LifeCycleAssessmentLCA
• BSENISO14040undENISO14000
• PAS2050
• PCF
• RadikaleDematerialisierung
• Faktor4,5,10gleichX
• MIPS/FIPS
4.2.3Materialauthentizitätund-kultur
DerWerteinesKonsumguteswirdaufBasisverschiedener
Faktorengebildet.DerProduktwertspiegeltabersehr
wenigdenUmwelteinflusswieder.
DabeikannderUmwelteinflusssowohlnegativbesetzt
sein,also„eswurdenBäumegerodetundTierevertrie-
ben,umdiesenStuhlausHolzzufertigen“.Eskannaber
auchzueinemneuenBewusstseinderWertigkeitvon
ProduktenundeinerneuenWertschätzungeinerWeltmit
Ressourcengrenzenführen.
EinStuhlausHolz,derineinemvergangenheitsbezoge-
nenHerkunftskontextalsoaucheinemzukunftsbezoge-
nenNutzungs-undVergänglichkeitskontextsteht,kannin
seinerGesamtheitvielwertvollererscheinenalsdasreine
Produkt.
Diese„Aura“kommuniziertsichheuteinAnsätzen,Bsp.
MANUFACTUModerKaffee-Produkte,diedenWerteines
ProduktesdurcheineGeschichteseinerHerkunftmitanrei-
chernunddadurchhöherePreiseerzielen.
JedochzielendiesenochnichtsosehraufeineBetrach-
tungderBiosphäreab.
Diese„Aura“kommuniziertsichheuteinAnsätzen,Bsp.
MANUFACTUModerKaffee-Produkte,diedenWerteines
ProduktesdurcheineGeschichteseinerHerkunftmitanrei-
chernunddadurchhöherePreiseerzielen.
JedochzielendiesenochnichtsosehraufeineBetrach-
tungderBiosphäreab.
4.2.4NeubewertungderWerkstoffwahl
Bio-basierteChemieistaktuelleinstarkerTrendinder
Konsumbranche.AuffastjederSeitestehtzulesen,dass
derKaufeinesneuenProdukteshilft,Erdöleinzusparen.
AbernichtjederEinsatzeinesneuenWerkstoffsunddie
Vermeidungeinesaltenvermeintlichschädlichenunbe-
dingtamEndebesser.
MarketingundKonsumentensteuerungführenzuinfor-
mativenSchieflagen.Vermeintlichneue,bessereLösun-
gensehenmeistdeshalbbesseraus,dadieschädlichen
AspekteineinennichtbetrachtetenBereichverlagert
werden.ZudiesemThemagibtesunterschiedlichsteMei-
nungen.UnddieMaterialwahlmussvorbehaltlosneutral
aufdasProblemundnichtaufeineModezugeschnitten
sein.
45. walking chair (Hg.) (2009): „122.1.ma,pet-lampe.jpg (JPEG-Grafik, 1024x683 Pixel)“ . URL: http://www.schau.co.at/aduploads/122.1.ma,pet-lampe.jpg [Stand: 06. Dezember 2010].
21 PET-Flaschen Leuch-te von Walking Chair (45)
34
5 Ideengenerierungund-bewertung
35
5.1
Brainstorming
BegleitetvonundBasisderUmfeldrecherchemitdemZie-
leundEinflussfaktorenhinzueinemressourceneffizienten
KonsuminderZukunft,entstandeineFüllevonEinzelide-
en,diemitvierHauptthemenfelderngeclustertwurden.
EsfolgteeineweitereVertiefung,umdiePotentialeder
ClusterbereichebessereinzuschätzenundvordemHin-
tergrundderStatusQuoRecherchebesserbewertenzu
können.
36
5.2.1
Ansatz01:SmartMetering2.0/TotalResourceAccoun-
ting
“Someone who does not think about the climate impact of the way they live would be responsible for emissions of about 38 kg of CO2 for a day like this. Yet somebody who thought hard could enjoy virtually the same level of comfort for a much more modest CO2 burden of 14 kg. Often that is all it takes – a conscious effort to think about the impact we are having. (vgl. 49)”
Heute:Wirsindgewohnt,jedenTagmitunsererZeitund
unseremGeldzuwirtschaften.JederMenschhatjeden
Tag24StundenunddiemeistenMenschenverdienen
nureinlimitiertesMaßanGeldalsGegenwertfüreinen
InvestanZeitundArbeitsleistung.
AuchwennbeideFaktorennichtdirektvoneinemSinnes-
organerfasstwerdenkönnen,hatderMenscheinGefühl
fürZeitundGeld.EbensoisteingefühlterMangelerleb-
bar.DasHaushaltenmitderknappenRessourceerfolgt
dabeimehrintuitivundnichtreinlogisch.
ImGegensatzdazuistderRessourcenverbrauchwiez.B.
WasserundEnergieunddieFragewiegroßderFußab-
druckdasLebeneinesIndividuumszurzeitundinZukunft
erzeugenwird,nochnichtaufgleicherEbeneangesiedelt.
DerMenschhatbishernureindiffusesGefühl,dasser
Ressourcenkonsumiert.ErfühltnichtdenMangel.Eben-
sowenigistderwestlicheÜberflussnichtalsReichtum
erlebbar.Nochweniger,dassderEuropäermitca.8
TonnenCo2proJahrmehralsdasVierfachedessenver-
braucht,alsesihmimDurchschnittzusteht.
DiekontrollierteErreichungder2TonnenCo2proPerson
undJahrsowiedasGefühlvonRessourcenluxusres-
pektive–mangelwirdheuteerstinAnfängenmitneuen
Produkt-gattungenerzeugt.
SmartMetering,isteinerstesFeldbestehendausneuen
ProduktenundSoftwareToolsundweiterenDienstleis-
tungendurchdieEnergieversorger.
SmartMeteringwirdzueinerneuenFormdesKonsumer-
lebnisses.
SmartmeteringistabernurderAnfang.„PersonalRes-
sourceManagement“wirdphysikalischeRessourcenwie
Geld,Energie,WassermitdyamischenGrössenwieZeit
5 Ideengenerierungund-bewertung 5.2 EvaluationausgewählterIdeen:
46. Pressebild_Smart+Metering _Kaffeemaschine.jpg (JPEG-Grafik, 5234x3476 Pixel) (2010). Online verfügbar unter http://www04.abb.com/glo-
bal/seitp/seitp202.nsf/0/7e6f2ddbbf810167c125770500346027/$file/Pressebild_Smart+Metering _Kaffeemaschine.jpg,
47. Pressebild_Smart+Metering _Kaffeemaschine.jpg (JPEG-Grafik, 5234x3476 Pixel) (2010). Online verfügbar unter http://www04.abb.com/glo-
bal/seitp/seitp202.nsf/0/7e6f2ddbbf810167c125770500346027/$file/Pressebild_Smart+Metering _Kaffeemaschine.jpg,
48. ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (Hg.) (2010): ZVEI_Gewissenhafte_Display _Wohnzimmer.jpg (JPEG-Grafik, 2161x1318 Pixel). Online verfüg-
bar unter http://www.pro-smart-metering.de/uploads/media/ZVEI_Gewissenhafte_Display _Wohnzimmer.jpg, zuletzt aktualisiert am 09.04.2010, zuletzt geprüft am 20.11.2010.
49. (2008). Online verfügbar unter http://www.grida.no/_res/site/file/publications/kick-the-habit/kick_ full_lr.pdf, zuletzt aktualisiert am 21.05.2008, zuletzt geprüft am 26.10.2010.37
22 Mobile Monitoring und Steurungssoftware (46)
23 Durchdringungsgrad Smart Metering der kommenden Jahre (47)
24 Beispiel einer Smart Metering Auswertung(48)
25 Anzeigedisplay des „wattchers“ designed von Marcel Wanders(50)
undLebensqualitätundSozialitätvergleichen.Wiekann
derNutzeneinesMenschenundderseinesKonsumsge-
messenundlangfristigkoordiniertwerden,ohnedassder
Menschdabeifrustriertwird?
EswirdneueErgänzungsproduktegeben,dieKonsum
undProduktionimPrivatenverschmelzenlassen.Urban-
Miningund-FarmingzusammenmitEnergyHarvesting
werdenmitDienstleistungenwieEnergyBankingund
Versicherungenverschmolzen.
Wennich2030indenUrlaubfahrenmöchte,mussichmir
dasinZukunftnichtnurfinanziellsondernauchenerge-
tischleistenkönnen.Dasmusslangfristiggeplantsein.
DasE-BayoderamazonderZukunftkönntenochganz
andersaussehen.
DasZielbestehtdarin,imJahr2050einenJahreskonsum
von2tCo2proPersonzuerzielen.Diesistnurdurch
extremkomplexeVerhaltensweisenzugewährleisten,
möchtenwirdenWohlstandgleichzeitigaufrechterhalten.
AbleitungendernahenZukunft:Kurzfristigwerdeneine
ganzeReihemehroderwenigereinfachzuinstallierende
EnergiesensorenaufdenMarktkommen,dieunsunseren
EnergiekonsumdasersteMalvorAugenführen.
Sensor-Clips(E-Beans),dieumdasKabeleinesElektro-
gerätesgelegtwirdfunktioniereninduktivundgeben
optischdurchblinkenoderleuchteneineAnzeigeundein
Gefühldarüber,dassundwievielStromfließt.
MiteinerKopplungmitindenProduktenhinterlegten
Energie-oderRessourcenrucksäcken,diedannunserem
Kontostandhinzuaddiertwerdenkönnen,könnenwirin
denkommendenJahrenmehrundmehreinvollständiges
BildvonunsererEnergiebilanzerhalten.
VergleichbarmiteinerInventurlassensicherstvondie-
semPunktausfürjedesIndividuumLebens-undRessour-
censtrategienentwickeln.
Energieund/oderdasCo2-Kontingentwirdvielleichtfür
jeden,ähnlichwiedieZeitamTag,endlichsein.Vorteile
werdendiehaben,diedieRessourcencleverzunutzen
wissen.
Hardware:Messfühler,Anzeige
Software:Statistik
Services:
• HolistischesRessourcenManagement2030–2tCo2/
person
• Ebay-Co2
• Rucksack-Managementsystem
• Produktionsphase
• Nutzungsphase
• InternetofThings
• SmartMetering2.0
• Reduktion
• Kompensationshandlungen
• GlobalerCo2Handel
• EntkopplungvonKonsumundRessourceneinsatz
ZudiesemZwecksindneueProdukteundDienstleis-
tungennotwendig,dieüberdiezurzeitaufkommenden
„SmartMetering“Produkteweithinausgehen.
50. Wattcher.jpg (JPEG-Grafik, 1764x1263 Pixel) (2009). Online verfügbar unter http://www.klimaatstraatfeest.nl/art/up-
loads/Wattcher.jpg, zuletzt aktualisiert am 16.11.2009, zuletzt geprüft am 23.10.2010. 38
5.2.2Ansatz02:Konsumstrategiesimulation
Ist–Stand:EinressourceneffizientesVerhaltenistsehr
komplex.NeueVerhaltensweisenmüssennichtnurge-
lernt,sondernauchentwickeltwerden.Dabeihandeltes
sichumeinkomplexesZusammenspielverschiedenster
Einzelfaktoren.NureinTeilbereichlässtsichwirklichver-
allgemeinern.LokaleundpersönlicheEinflüssebestim-
meneinstrategischesHandlungskonzept.
Idee:DieVorab-Simulationund-Evaluierungwürdehelfen
SzenariosdurchzuspielenundfürjedePersoneineRes-
sourcendiätzuentwickeln.
AufBasisvonPlan-undStrategiespielenkönntenBürger
ihreHandlungsideenausprobierenundbewertenlassen.
EineArtSecondLifeModellkönnteentstehen,dasphy-
sischeEinflussfaktoreninDatenbankenabgelegthat,um
damitzuhelfenverschiedeneOptionsräumezuevaluieren
undzukunftsgerichtetesKonsumverhaltenzuschulen.
VielleichtbestündedieMöglichkeit,bestehendeSpielkon-
zepteundArchitekturenzumodifizierenunddarauseine
Ressourcensimulationabzuleiten.
• CRYTEC
• DieSIMS
• RessourcenTycoon
Recherche–StatusQuo:VerschiedeneOrganisationen
undKommunenhabenbereitseinfacheOnline-oder
Brettspieleentwickelt.
DieseswäreeineweiterekomplexeEntwicklungeines
Simulationsmodells.
Fazit:EsgibtbereitsdiverseBrettspieleundSimulatio-
nen.EinetiefereEntwicklungistvorallemaufvirtueller
EbeneeinzukünftigerOptionsraum.
ProduktdesignkannandieserStellekeineninnovativen
Sprungbewirken(Produkt-InnovationspotentialGERING).
5.2.3Ansatz03:DesignedforRecycling
BereitsaufderExpo2000inHannoverimDualenSystem
Pavillionwurdeeinvoll-automatischerStofftrennungs-
prozessgezeigt.
UnsereVorstellungvonRecyclingprozessensindbisheute
geprägtvon:Müllverbrennungsanlagen,Mülldeponien
undchaotischanmutendenhändischenProzesseninden
Entwicklungsländern.
IndererstenWeltgibtesmehrererealeAnsätze,die
inZukunfteinRecyclingermöglichen.Diesesindmeist
mechanische,maschinelleProzesse,dieeineKaskade
verschiedenerphysikalischerEffektenutzt,umdieWert-
stoffevoneinanderzutrennen.
DamitdieseProzesseeffizienterfolgenkönnen,müssen
dieseVerfahrenbekanntundinderProduktgestaltung
oderKonstruktionsogestaltetwerden,dasseinmaschi-
nellesRecyclingeffizientmöglichist.
WarenbishernurfertigungsgerechteGestaltunggefragt
entsteht,nuneinweitererBereichderRecyclinggerech-
tenGestaltung
EnergetischeVerwertungundPyrolyse:Stofftrennung,
dasskeineGifteoderwertvollenMetalledenProzess
belasten.
EinsatzvonWerkstoffen,dieeinRecyclingermöglichen:
Aluminium,Stahl,Kunststoffe.
Fazit:DabeifehltesandieserStelleaneinemkonkreten
Problem,umdiesenWegweiterzuverfolgen.
5 Ideengenerierungund-bewertung 5.2.EvaluationausgewählterIdeen:
39
5.2.4Ansatz04:ProduktedesKlimawandels
MitvermehrtemAuftretenakuterAuswirkungendes
Klimawandels(z.B.vermehrteKatastrophen),sowie
globalerNeu-VerknüpfungenvonbekanntenBedürfnissen
mitanderenKulturkreisen,entstehteinBedarfanneuen
Lösungen.
AlsFolgeentstehenneueMärkteundProdukte.
EswirdzugroßenTransferleistungenvonbereitsetab-
liertenundneuenLösungsansätzeninneuelokaleRäume
kommen.DieglobaleVernetzunghilft,dieseTransferleis-
tungzuvoll-ziehen.
DabeikommtesaberauchzueinemKonsumschub,da
altesnichtmehrfürdieneuenBedürfnissePassendes
entsorgtundNeuesangeschafftwerdenmuss.
Fazit:DieserPunktwurdenichtweiterverfolgt,dieEr-
kenntnisbeschreibtkeinkonkretesProblem.Einkon-
kretesBeispiel-Problem,dasssichlösenließe,hättein
demZusammenhangfürdieErkenntniskeinenkonkreten
Mehrwertgeliefert.
VielmehrreiftedieErkenntnis,dassdieGefahr,dassdie
SpekulationaufeinvermehrtesAuftretenvonKrisen,als
strategischerKonsummotorherangezogenwerdenkönnte.
DerSchadenderMenschenundUmweltwirdzumNutzen
derKonsumindustrie.DieswürdeimExtremfalleinHand-
lungsszenariozurFolgehaben,dassSymptomealsMarkt
definiert,dessenUrsachennichtbekämpftwerden.
26 SFlutkatastrophen werden in Zu-kunft immer häufiger auftreten (51)
51. sofia_ flood_storm_03.jpg (JPEG-Grafik, 640x480 Pixel). Online verfügbar unter http://lh4.ggpht.com/abramsv/SI64DD0xf-
vI/AAAAAAAAXvs/25_KVwB4oeA/s640/sofia_ flood_storm_03.jpg, zuletzt geprüft am 26.10.2010. 40
5.2.5Ansatz05:OptimierungeinesKonsumgutesnach
demFaktorXPrinzip,wholesystemdesign
DarstellungderInnovations-Leistungsfähigkeitder
Ressourceneffizienzorientierten„WholeSystemDesign“
und„LifeCycleAssessment“MethodikamBeispieleines
heutekritischenKonsumgutes.
Wäschetrockner,KühlschränkeundandereKonsumgü-
terdestäglichenLebensbenutzenwirjedenTagoder
mindestenseinmaldieWoche.Jederhatsiemindestens
einmalimHaus.
DamitrutschensieschnellindenFokusderÖkooptimie-
rung.
BeiderRechercheergabsich,dassnurdiegroßenEner-
giefresserimHaushalt,dazugehörenunteranderemder
Kühlschrank,dieWaschmaschineundderWäschetrock-
ner,wahreEnergiefresserüberdieLaufzeitdarstellen.
DabeigehtdieOptimierungdesProduktesbeieinerGe-
samtsystembetrachtungweitüberdaseigentlicheProdukt
hinausundfragtnachdemzulösendenProblemundggf.
auchnachderUrsachefürdasProblem.
DabeiistderAnsatzgenerellnichtneu,dasystemba-
sierteProduktentwicklungmitProzessundHandlungsbe-
trachtungundGAPAnalysenzumHandwerkszeugunter
anderembeimDesign-Thinking,Goal-Directed-Design,
demServiceDesignundvielenanderenInnovations-ori-
entiertenSpartenderEntwicklungsdienstleistungderFall
ist.DabeiherrschtbeimFactor-X-Ansatzaberbeson-
dererAugenmerknichtnuraufDesireable,Feasibleund
ViablesondernaufeinemviertenFaktor:„Ressourcen-Ef-
fizienz“.
EineOptimierungdesProduktesodereineSubstitution
desaltenProduktesdurcheineressourcenschonendere
HandlungoderDienstleistungwirdhierindenkommen-
denJahrenweitereOptimierungenbringenundsignifikan-
teEinsparungenerzeugen.
LichtkanneinfachdurchalternativeLeuchtmitteleffizien-
terwerden.
KleingerätemüssenvoralleminderKonsumfrequenz
reduziertwerden.IhrGebrauchansichistimKlimage-
sichtspunktkeingroßerSchadeninderGesamtbilanz.
FalscheRessourcenstrategiebei„FastMovingConsumer
Goods“dabeisindgeradeTransportbehälterfürdenEin-
kaufeinwichtigesDiskussionsfeld.
WieoftmussetwasvomLebensmittelmarkttransportiert
werden,undmitwelcherStrategielässtsichdiesmög-
lichstressourceneffizientrealisieren?
Wielange(ausgedrücktinJahrendesEigentumsund
effektiveNutzungsdauerinMinuten)könnteeinund
dasselbeTragewerkzeugnutzbarbleibenundwelche
KonsequenzenhättediesaufseineGestaltungundauf
seinUmfeld?
Papiertüte,Kunststoffbeutel(ausPEoderBio-Kunststoff )
oderJutesack?AllesjenachGesichtspunktressourceneffi-
zienteLösungen,wenndieserichtiggenutztundentsorgt
werden.
ImRahmenderRecherchewurdenebenanderenLCA
(LifeCycleAssessment)ProgrammenundDienstleistun-
geneinAngebotvonAUTODESKgefunden.
AufihrerInternetseitewirdnichtnureineAnbindungneu-
erLCABibliothekenbeworbensonderneineganzheitliche
HerangehensweisezurErzeugungressourcen-effizienter
ProduktenachdemFactorXPrinzip.
DabeiwurdevorallemdasBeispielderWaschmaschine
5 Ideengenerierungund-bewertung 5.2.EvaluationausgewählterIdeen:
41
unddesWäschetrocknersheran-gezogen,dadiesebeiden
GeräteglobaleinensignifikantenEinflussaufdieÖkobi-
lanzhaben.
TrinkwasserausFlaschen:DieVersorgungmitTrinkwasser
stellteinesder„NinePlanetaryBoundaries“dar.Inden
letztenJahrenhatinderwestlichenWelteinstarkerTrend
hinzumKonsumvonMineralwasserausFlaschenstatt-
gefunden,obwohlWasserausderLeitunginentwickelten
LänderneinesderambestenüberwachtenLebensmittel
darstellt.
DasVerhältnisderFußabdrückevonTrinkwasseraus
demWasserhahnzuTrinkwasserausderFlaschebeträgt
einigeZehnerpotenzenzuGunstendesWassersausdem
Wasserhahn.
WiewirdineinerZukunftimJahre2030derWasserkon-
sumerfolgen?
WiekanndemKonsumenteneinWassererlebnisofferiert
werden,daseinengeringenFußabdruckaufweistund
gleichzeitigseinVertrauenundSauberkeitundGesund-
heitvonSeitenderIndustriegeliefertwerdenkann?
ProblemfeldervonWasserinFlaschen:
• WasseraufbereitungundVerfüllung
• Verpackungs-HerstellungundLieferung:Glass,
TetraPak-VerbundwerkstoffoderausKunststoffPET
oderPolycarbonat
• Logistik:TransportvonWassereinemGutdaseine
Dichtevon1kg/Literhat.
• Lagerung:
• LetzteMeile:TransportvonWasserflascheninden
SupermarktundTransportdurchdenKonsumenten
nachHause.
• Entsorgung:LeereWasserflaschenmüssendemRe-
cyclingstromzugeführtwerdenz.B.überdenGrünen
PunktodereinPfandsystem
27 GWasser in Flaschen oft nicht mehr als teures Leitungswasser (52)
52. nicolerichie (Hg.) (2009): „bottled-water2.jpg (JPEG-Grafik, 829x1024 Pixel) - Skaliert (82%)“. URL: http://nicolerichie.ce-
lebuzz.com/wp-content/uploads/2009/03/bottled-water2.jpg [Stand: 06. Dezember 2010]. 42
Status-Quo:
DasThemaistnichtneuundesgibteinFüllevonmehr
oderwenigergelungenenErgebnissen,diedasThema
WasserinFormvonProduktenundBenutzererlebnissen
imNamenderNachhaltigkeitthematisieren.
zurIntensivierungdesKonsumsundeinerwirklichen
Innovationunterschiedenwerdenkann.
DieFirmaKORbieteteineKombinationausKunststoff-
produktundKompensationsleistungzurUnterstützung
vonNachhaltigkeitsprogrammenan.DieFlaschenbeste-
henauszweiverschiedenenstoffschlüssigmiteinander
verbundenenKunststoffen.EinRecyclingwirddadurch
erschwert,esseidenn,thermischeVerwertung(Verbren-
nenzurEnergiege-winnung)wirdalsprimärerRecycling-
Wegangestrebt.
KarimRashidhateinensehrressourcenminimalenAuf-
schraubwasserfilterausKunststofffürdenSport-und
Freizeitbereichentwickelt.EsstelltsichaberdieFrage,
wasderFilterbewirkensoll.SolldieserFilteraufeine
bestehendePETFlaschegesetztwerden,diebereits
kauffrischesWasserenthältodersolldafüreinealte
PETFalscheverwendetwerden?WäreeineTrinkflasche
wiedievonSIGGinKombinationmiteinemWasserfilter
sinnvoller?
BritaWasserfiltersindklassischeWasserfilter,diemeist
vollständigausKunststoffbestehen.
Lohas-Wasserfilteraus„echten“Werkstoffen:Diesebe-
stehenausKeramik,EdelstahlundGlas.DasWasserwird
mitHilfevonSteinenundKohlegefiltertundmitMine-
ralienangereichert(sostehtesimWerbetextundkann
hiernichtnachgeprüftwerden).DieBestandteilesindauf
einenLangzeitnutzenausgelegt.Sievermittelneingutes
Gefühl,eineVerbundenheitmitderNatur.Siebleiben
abereinenNachweisderechtenRessourcenschonung
schuldig.IhrHerstellungsortistwederlokalnochsinddie
Filterelementelangzeithaltbar.
5 Ideengenerierungund-bewertung 5.2.EvaluationausgewählterIdeen:
53. 6146926_b804367d0c_o.jpg , zuletzt geprüft am 21.11.2010, zuletzt aktualisiert am 24.10.2008. Online verfügbar unter http://static.zooomr.com/images/6146926_b804367d0c_o.jpg.
28 SKOR Wasserflasche mit Appell auf der Innenseite (53)
43
AufklärungundkeinProduktistdiebesteLösung:Denn
einsistdiebesteMaßnahme,WasserdirektausderLei-
tungtrinkenundnichtmiteinemextraProduktbelegen.
AusnahmestellenTrinkbehälterdar,dieesdemMenschen
ermöglichen,WasseraufReisenzutransportierenund
sauberesWasserfürdieÄrmstendieserWelt.
• WasserausderLeitung
• Wasserfilter
• Konsumerlebnis„GesundesWasser“
54. BOBBLE.jpg (JPEG-Grafik, 5000x2667 Pixel) - Skaliert (31%) (2010), zuletzt geprüft am 21.11.2010, zuletzt aktualisiert am 29.07.2010. On-
line verfügbar unter http://update2010.stylebirmingham.com/wp-content/uploads/2010/07/BOBBLE.jpg.
29 Karim Rashid‘s water Bobble (54)
44
5.2.6 Ansatz 06: Potential Living Scenarios 2030 Demateri-alization: Sensual Augmentation
ZurweiterenSteigerungdesKonsumerlebnisseswerden
seiteinigenJahrenfaltbare,rollbareDisplayspropagiert
undgewünscht.
SieversprecheneinenkomfortablerenKonsum,kleineres
Packmaß,wenigerMaterialeinsatz.
AktiveOLED-DisplayskönnteninZukunftZeitungenver-
drängen,sodieVision.
SparendieseVisioneneinerseitsMaterialproproduzier-
teEinheit,soscheintdocheinweitererRebound-Effekt
vorprogrammiert.DenneswirdkeinWenigeranDisplays,
Leuchteinheiten,ProzessorenundTransistorenange-
strebt,sonderneinMehr.
DabeistelltsichdieFrage,obdiesüberhauptsinnvollist
undobsichnichtvieleinfachereLösungenfindenlassen,
diedurcheineandereAufteilungderLokalisierungder
ProzessorenundTechnologienevtl.zueinerradikalen
Dematerialisierungführenkönnten,ohneaufKonsumzu
verzichten?
BlueBoxoderGreenBoxSpezialeffektebegleitenunsin
denMedienbereitsseitmehrerenJahrzehnten.
AugmentedRealityhältzurzeit,durcheineKopplungvon
z.B.Iphone-AppseinereingebautenKamera,Anzeigeein-
heitundAugmented-TagsEinzuginunserPrivatleben.
RFIDChipssinddazunochnichtnotwendig.
Wirerleben,dassjedeOberflächesehreinfachmitweite-
renInhalten„gemapped“überlagertwerdenkann.
HeutebenötigenwirnocheinenBildschirminunserer
Hand.InZukunftwirdesvielleichtersteineProjektions-
brilleseinundineinemweiterenSchritteineKontaktlin-
se.
DamitwerdenflexibleaktiveDisplaysunnötig.
EssindaberProjektionsflächennotwendig,diederPro-
jektionunddemInhalteinenWertverleihen.
DieMarkenidentitätbekommtneueFreiräume.DiePro-
duktebeinhaltenwenigerTechnologie.DasTechnologie-
PackagingstelltkeineRandbedingungfürdieGestaltung
dar.VielmehrstehtderzurepräsentierendeKonsumnut-
zenimVordergrund.DieGestaltungvonProjektions-Art-
fakten,diedenWertderdaraufempfangbarenDienstlei-
tungwiederspiegelt,wirdeineneueHerausforderung.
Produktekönnenfreieraufeineprojizierte,emotionale
Nutzdaueralsoz.B.einerMode-erscheinung,ausgelegt
werdenundunterliegennichtzwingenddenLeistungsli-
mitationenvonfortschreitendenTechnologiesprüngen.
DieHochgeschwindigkeits-Medienkonsumzyklenwerden
dabeiindievirtuelleWeltverlagert.DerDatenstromund
damitauchderStromverbrauchsteigendadurchan.
DieAnteiledersichimmernochschnellwandelndenTech-
nologiebausteinekönntensowohlinihrerStückzahlpro
Personverringertwerden,alsauchihrRessourceneinsatz
proStück.
DieFrage,diesichdabeistelltist,obdieseArtefakte
einekürzereoderlängereLebensdauerhabenwerdenund
obdurchdennotwendigenRessourceneinsatzzurVer-
körperungeinerdaraufprojiziertenServicequalität,der
Materialeinsatzinsgesamtgrösseroderkleineraus-fallen
wird.
DasPotentialbestünde,wenneinesolchephysischeWelt
wiedervonlanglebigenGebrauchs-klassikernbeherrscht
würde.
5 Ideengenerierungund-bewertung 5.2.EvaluationausgewählterIdeen:
55. PerceptionNYC (2009): B_01_PDA_Prelim_Test_01.mov. Online verfügbar unter http://perceptionnyc.com/node/68, zuletzt aktualisiert am 20.11.2010, zuletzt geprüft am 21.11.2010.
56. PerceptionNYC (2009): D_03_PDA_Final_01.mov. Online verfügbar unter http://perceptionnyc.com/node/68, zuletzt aktualisiert am 20.11.2010, zuletzt geprüft am 21.11.2010.
57. Brian X. Chen (2009): img _8791.jpg (JPEG-Grafik, 3888x2592 Pixel) - Skaliert (32%). Online verfügbar unter http://www.wired.com/ima-
ges_blogs/gadgetlab/2009/09/img _8791.jpg, zuletzt aktualisiert am 09.09.2009, zuletzt geprüft am 21.11.2010.45
DasKonzeptließesichnebenderoptischenWahrneh-
mungauchaufdiehaptischen(mitFingerkuppen-Aktuato-
ren)undakustischenSinneausweiten.
EskämeindessenFolgezueinerextremenSchereder
WahrnehmungenvonanalogerunddigitalerWelt.
UnddamitzueinerArtMischungderbeidenBildereines
völliganalogenLandhauses,diebeiBedarfüberlagert
wirdmitaugmentiertenDiensten,wieindemVideovon
BrianX.ChenaufYouTubezusehen.
Fazit:ImRahmenderVorrecherchewurdenverschiedene
Technologienzusammengetragen,diebereitsheutemin-
destensimAnsatzexistierenaberderendirekteInterakti-
onnochnichtvollausgebildetist.
AusSichtdesProduktdesignsistdieAufgabekonventio-
nelllösbar.DasProblemistnichtdringlich.
GroßeHürdengibtesvorallemaufdemGebietder
Medienunddarin,dassdiesesSzenariofürheutige
HardwareherstellereinenstarkerRückganganProdukti-
onsbedarfvonHochtech-nologieinGerätenzurverzeich-
nenwäre.FirmenwieLG,Samsung,Sonymüsstensich
teilweiseneuerfinden.
Hinzukommt,dassOberflächen-Optikund-Haptikein
neuerMedienbestandteilähnlichheutigenScreensavern
wird.EsmüssenneueDiensteundGeschäftsmodelleent-
wickeltwerden,umdieseIdeezuverwirklichen.
58. Keiichi Matsuda (2010): YouTube - Augmented (hyper)Reality: Domestic Robocop. Online ver-
fügbar unter http://www.youtube.com/watch?v=fSfKlCmYcLc, zuletzt geprüft am 21.11.2010.
59. iliana (2010): hilaire_221004_04.jpg (JPEG-Grafik, 1200x800 Pixel). Online
verfügbar unter http://www.contemporist.com/wp-content/uploads/2010/04/hi-
laire_221004_04.jpg, zuletzt aktualisiert am 07.11.2010, zuletzt geprüft am 21.11.2010.
(55)
(56)
(57)
(58)
(59)
46
5.2.7Stoffkreislauf2030–„MarineLitterHarvesting“
KonsumabfälleundderAufbaukonsistenterzyklischer
StoffströmewerdeninderZukunfteinederwichtigsten
RohstoffthemenzurRealisierungeiner2tCo2/KopfBilanz
undderVerringerungderBelastungenderBiosphärewer-
den.Gleichzeitigwerdensienotwendigwerden,umdem
starkenPreisanstiegdurchRohstoffknappheitentgegen-
zuwirken.
NebendemklassischenRecycling,welchessichebenfalls
verstärkenwird,wirdsichdieRohstoffrückgewinnungaus
DeponiendassogenannteUrbanMiningentwickeln,da
indenDeponiengroßeMengenwichtigerMetalleinder
VergangenheitüberJahrehinwegabgelagertwurden.
ParalleldazuzeichnetsicheindrittesGebietdesRecyc-
lingsab,beidemvorerstnichtprimärnurdievorhandene
AbfallmengealsmöglicheRessourcederZukunftimVor-
dergrundsteht.VielwichtigeristhierdieVerhinderung
vonkomplexenundsubtilenSchädigungsmechanismen
derBiosphäredurchdenkonstantenZustromvonHinter-
lassenschaftendesMenschenundseinerTechnosphäre.
EineweiterhinpassiveHaltungwürdelangfristigeinen
kritisch-negativenEinflussaufLebewesen,dasKlimaund
denMenschenhaben.
GetriebendurchdieschnellwachsendeErkenntnisder
engenVerzahnungeinerendlichenWeltundderemp-
findlichenbiotischenundabiotischenRessourcenbalance
darin,stelltsichschnelldieFragenacherfolgreichen
5 Ideengenerierungund-bewertung 5.2.EvaluationausgewählterIdeen:
60. landfill-761447.jpg (JPEG-Grafik, 1600x1067 Pixel) (2010). Online verfügbar unter http://www.conorclarke.net/uploa-
ded_images/landfill-761447.jpg, zuletzt aktualisiert am 23.06.2010, zuletzt geprüft am 24.10.2010.
(60)
47
Lösungskonzepten,dieeineaktiveEntsorgungbeige-
ringsterUmweltschädigunggewährleistenkönnenund
evtl.sogarLösungsansätzeenthaltenkönnten,dieeine
effizienteAbfall-RessourcengewinnunganandererStelle
aufzeigt.EinebeschleunigteErschließungvonDeponien
alsRohstoffquellewäreeinemöglicheFolge.
AktuellwichtigstesProblemfeldindemZusammenhang
sinddieOzeane.
NebenihrerÜberfischungundÜbersäuerungwerdensie
jedesJahrmitschätzungsweise6,5MillionenTonnenneu-
emMüllbelastet.AndieSträndegeschwemmterMüllwird
vonVögelngegessen.SeelöwensterbenanvollenMägen
odererstickenantreibendenFischernetzen.
KomplexestesProblemstelltderMülldar,dersichinfast
strömungsfreienZonenderfünfgroßenStrudelderOze-
ane(„5Gyres“)sammelt.AlleineimNorthPacificPlastic
GarbagePatchvorSanFrancisco,demaktuellbekann-
testen,daammeistenerforschtundmedialpräsentiert,
werden3MillionenTonnentreibenderMüllvermutet,der
mehrheitlichausKunststoffbesteht.
DennwährendderMüllandenSträndensichinderNähe
vonMenschenbefindet,diezumschnellenHelfenakti-
viertwerdenkönnen,habendieseTotwassergebiete(sehr
langsamkreisendeWassergebieteinden„5Gyres“jeweils
vonderGrößeeinesLandeswieSpanien)einenAbstand
vonmehrals1000kmzumnächstenStrandundsind
damitnichteinfachzuerreichen.
SiestelleneinschwierigesundlautdenWissenschaft-
lernunlösbaresProblemdar,dasfürdieZukunftnur
durcheinanderesVerhaltenaufdemLandgemildert
aberwahrscheinlichnieganzvermiedenwerdenkann.
RadikaleAlternativewäredasVerbotallerlanghaltenden
Werkstoffe.DaswürdeaberzueinerKatastropheinder
Umweltbilanzführen.
30 Die 5 großen ozeanischen Strudel (61)
31 Ein Strand auf Hawai (62)
61. US Department of Commerce; National Oceanic and Atmospheric Administration (2008): NOAA‘s National Ocean Service Education: Currents: Winds Drive Sur-
face Ocean Currents. Online verfügbar unter http://oceanservice.noaa.gov/education/kits/currents/05currents3.html, zuletzt geprüft am 02.12.2010.
62. Zeitpunkt (2010): Muell_Strand.jpg. Online verfügbar unter http://www.zeitpunkt.ch/uploads/pics/Muell_Strand.jpg, zuletzt aktualisiert am 10.09.2010, zuletzt geprüft am 11.11.2010. 48
Ziel:
AufbaueinesKonzeptes,dasesermöglichtlangfristig
undkonstantauftretendeMüllansammlungengeringer
Dichtezubeseitigen.
Leitfrage:WiekanneinLösungs-KonzeptdernahenZu-
kunftaussehen,dasesermöglichtkonstantundlangfris-
tigKonsumabfälle,welchealsgroßflächigeKontamination
geringerDichteinderNaturallgemeinundimOzeanim
speziellenauftreten,zusammelnunddiesedemRecyc-
lingzuzuführen,ohneunnötigeRessourcenzuverbrau-
chenundnotwendigesLebenzugefährden?
Idee/These:
IneinererstenRecherchenachKonzeptenkonntennur
großeindustrielleSchiffeundKonzeptegesichtetwerden,
derenRessourceninvestvordemHintergrundderge-
schildertenProblematik,„vielMüllaufeinemgigantisch
großenGebiet“nichtmaßhaltigerschien.Esstelltsich
dieFrageobesandereStrategiengibtdienochnicht
bedachtwurden,dieeherdezentralsindundmitkleinen
Teilengelöstwerdenkönnten?
FaszinierendsindBeispielewieAmeisen,diegroßeAreale
imWaldpflegenunddasBeispielderportugiesischen
Galeere.EineStaatsqualle,dienichtsonderlichgroßist,
mitihremaufblasbarenLuftsegeljedochausgesprochen
mobilundseegängigist.
5 Ideengenerierungund-bewertung 5.2.EvaluationausgewählterIdeen:
32 Portugiesische Galeere auf hoher See (63)
63. mpreetz (2003): 72162047WWtwTg _ fs.jpg. Online verfügbar unter http://image05.webshots.com/5/6/20/47/72162047WWtwTg _
fs.jpg, zuletzt aktualisiert am 06.05.2003, zuletzt geprüft am 16.11.2010.49
EinersterLösungsansatz:
Bottle-Bots:Schwarmintelligente,Open-Source,Ready-
Made(PET-FlaschenalsSchwimmer)Roboter,dieeseiner
GemeinschaftvonHobby-Dronen-Entwicklernermöglichen
könntendieOzeanezubereisenunddabeiineinerQuasi-
SpielsituationsowohldieTechnikweiterzuentwickelnals
auchersteeruptiveStrategienderMüllsammlungimTeam
mitForschernzuerprobenundzudiskutieren.
DieDIY-DronesCommunityumfasstaktuell12000Mit-
glieder.DieerzeugtenFluggeräte,dievonPrivatleuten
undProfiserstelltwerdenhabenalleeinsehrhohes
technischesNiveauundwerdenfürdenautonomenoder
ferngesteuertenFlugaufgroßeDistanzentwickelt.
ÄhnlichdentechnologischintellektuellenBeweggründen
derHackerkulturstelltsichfürdieDo-It-YourselfCommu-
nitydieFragenachdertheoretischenundpraktischen
MachbarkeiteinerIdeezurLösungeineseheranalyti-
schenProblems.
AufklärungsDronenalsVorbildnehmend,hatderDo-It-
YourselfSektordenModellflugmitderRobotertechnolo-
giegekreuztundneueunbemannteFlugkörpererzeugt.
ZielwäreeseinePlattformundGrundbausteinesowieein
Handlungsgerüstzuentwickeln,welcheseineRichtung
derEntwicklungvorgibt,unddiebestehendenFragenals
Handlungsfelderaufzeigt.
DieKombinationaussportlichen,technologischenund
umwelttechnischenHerausforderungenwäreMotivation
mitderzusätzlichenVisioneineReiseüberdenPacificzu
unternehmen,ohnedenheimischenPCzuverlassen.
ZusätzlichwäreeinWettstreitoderOlympiadendenkbar,
dieBelohnungssystemebeinhalten.ErsterPreiswäreeine
2wöchigerAufenthaltaufeinemForschungsschiffvorOrt.
Zielwäre,optimaledezentraleGewinnungsstrategienzu
ermittelnmitdenMessgrößenpositiverRessourcenbilanz
undminimalerGefährdungvonNaturundMensch.
(64)(65) (66)
64. Chris Anderson (2010): DIY_Drones_Logo_Updated_IKE.gif (GIF-Grafik, 955x155 Pixel). Herausgegeben von DIY Drones. Online verfügbar unter http://api.ning.com/
files/poExVLt4dNf8My5fCUvpeQFCcVcuqSP9cfvW4EZuSkAEtR2cDMHvQSAiKFBfpiTCoSts1qBgpGqGwCKuSqDcO%2AxSHRMf FWJ1/DIY_Drones_Logo_Up-
dated_IKE.gif?width=955&height=155&xn_auth=no&type=gif&v=201011172356, zuletzt aktualisiert am 27.06.2010, zuletzt geprüft am 20.11.2010.
65. ROV-in-a-BOX (Hg.) (2010): „Facebook (2) | ROV-in-a-Box Fotos - Blue Hole“ . URL: http://www.facebook.com/pages/ROV-in-a-Box/95412677804 [Stand: 07. Dezember 2010].
66. European Environment Agency (Hg.) (2010): „Eye On Earth — Citizen observatory on air and bathing water quality - Interactive maps — EEA“.
URL: http://www.eea.europa.eu/data-and-maps/explore-interactive-maps/eye-on-earth [Stand: 07. Dezember 2010]. 50
BeieinerGesellschaftdieimJahr2030über8Mrd.Men-
schenzählenwirdgibtesbereitsheutedieunterschied-
lichstenThemenfelder,dieindenkommendenJahren
einenstarkenWandelerfahrenwerdenundmüssenwenn
wirdasZieleiner+2°Gesellschafteinhaltenwollen.
5.3.1BewertungderIdeen:
DasSpinnendiagrammwurdealsMediumzurbesseren
BewertungderIdeengewählt.
DieEntscheidungfürdieweitereAusarbeitungfielauf
dasKonzept„MarinLitterHarvesting“.Grundhierfürwar
vorallemdieakuteProblemstellungderVerschmutzung
derMeeredurchdiemenschlicheKonsumkultur.Unddie
eigeneAuffassung,dassLösungenvonKonsumauswir-
kungenwichtigersindalsneueeffizienteKonsumproduk-
teselbst.
5 Ideengenerierungund-bewertung5.3 DiskussionundAuswahl:
0
1
2
3
4
5
6
Dringlichkeit
Entwicklungsaufwand
Wertewandel (potential)
Service Innovation
Device Innovation
Ressourcenersparnis
Begeisternd
Sinnvoll
Marine Litter
Augmented
Total Resource
Pure Wasser
Low Carbon Sim.
Ressourceneffektivtät
Lösungsweg unklar
33 Spinnendiagramm Gegenüberstellung der Ansätze
51
DieerstenvorwegbeschriebenenAnsätzebesitzenihr
InnovationspotentialvorallemimBereichderGestaltung
neuerServicemodelle,währenddiephysischenProdukte
keineHürdedarstellen.
DerAnsatzMarineLitterHarvestingenthältgeradeeine
Innovations-undGestaltungshürdeimBereichdesphysi-
schenProduktes.
NachteiligfälltdabeiderstarkeSprunginderThematik
unddemeigentlichen,anfangsverfolgtenZielderArbeit
auf,HandlungsoptionenfüreineLowCarbonGesellschaft
desJahres2030zuentwickeln.
DadieMeereabereinesderHauptfaktorenderKosum-
Gesellschaftsicherungwerdenwird.AufGrundlage
desvorweggesagtenwurdeentschieden,dasThema
„MarineLitterHarvesting“weiterzuverfolgen.
34 Schemadarstellung der Auswahl
52
Beuauties and Beasts (67, 68, 69)
67. ElectricJellyfish pictures underwater photos.jpg (JPEG-Grafik, 1600x1200 Pixel) (2009). Online verfügbar unter http://thundafunda.com/33/un-
derwater-animals-fish/ElectricJellyfish%20pictures%20underwater%20photos.jpg, zuletzt aktualisiert am 12.04.2009.
68. nationalgeographics (Hg.) (2010): verschmutzung-10512.jpg (JPEG-Grafik, 633x412 Pixel). Online verfügbar unter http://www.nationalgeogra-
phic.de/thumbnails/lightbox/12/05/01/verschmutzung-10512.jpg, zuletzt aktualisiert am 23.11.2010, zuletzt geprüft am 05.12.2010.
69. Stiv Wilson (2007): turtle_ plasticbag _w800_edited4.JPG (JPEG-Grafik, 798x509 Pixel). Online verfügbar unter http://img.wendmag.com/up-
loads/turtle_ plasticbag _w800_edited4.JPG, zuletzt aktualisiert am 30.06.2008, zuletzt geprüft am 24.11.2010.53
6.1KonkretisierungderAufgabenstellung
AusderVorrecherchewurdedasZielübernommenund
konkretisiert.
Ziel:AufbaueinesKonzeptes,daseslangfristigermög-
lichtkonstantauftretendeMüllansammlungengeringer
DichteindenOzeanenzubeseitigenundzurecyceln,
ohneLebenzugefährdenundunnötigeRessourcenzu
verbrauchen.
6.2Problembeschreibung
DasWasserderOzeanebedecktmitmehrals70%unsere
Erde.EsistnachdenGesteinsschichtenderErdeder
größteCo2SpeicherderErde,Klimaregulator,Lebensraum
fürTiereundPflanzen,Nahrungs-undEinkommensquelle
desMenschen.DasLebenderMeereerzeugt50%unseres
Sauerstoffs.
SosehrderMenschvomMeerabhängt,sosinddoch,
nebendenBiosphärenderRegenwälder,geradedieMeere
durchdenvomMenschenverursachtenKlimawandel
bedroht.
AktuelleBelastungenaufdieOzeanesind:
• ÜbersäuerungdurchKohlenstoffanstieginderAtmo-
sphäre
• GefährlicheEntsalzungdesMeeresandernördlichen
PolkappemitdemPotentialderBeeinflussungdes
globalenKlima-Wasserkreislaufes.
• ÜberdüngungmitderFolgederAlgenbildungdurch
EinleitungvonstickstoffhaltigemWasservonland-
wirtschaftlichgenutztenFeldern.
• NutzungdesMeeresalskostenloseNahrungsquelle
mitderFolgederÜberfischung
• BeschädigungundVergiftungderMeerebeiderGe-
winnungwertvollerRohstoffe.
• UndineinemsignifikantenMaßeSammelpunktvon
flüssigenundfestenAusscheidungenallenLebens
undunsereranthropogenenTechnosphäre.
6 Ausarbeitung:MarineLitterHarvesting
(70)
70. gda_world_map _small.jpg (JPEG-Grafik, 3754x2919 Pixel) (2008). Online verfügbar unter http://www.gebco.net/data_and_ products/geb-
co_world_map/images/gda_world_map _small.jpg, zuletzt aktualisiert am 29.04.2008, zuletzt geprüft am 04.11.2010. 54
DieFolgensind:ZerstörungvonLebensräumen,Wandel
undDezimierungderBio-Diversität,verstärkteGefähr-
dungdesKlimagleichgewichtesundvielleichtsogarunse-
resSauerstoffhaushaltes.
DasMeerundseinWohlergehenspielteineentscheiden-
deRolleinderZukunftsfähigkeitderMenschheit.Durch
unserWasser-Zu-und-Ableitungssystemsindwiralle
globalmitdenMeerendieserErdevernetztunddurchun-
serenKonsumanLebensmittelnundGütern(z.B.Sham-
poomitPeelingGranulat)MitverursacherderVermüllung
derMeere.
SinngemäßistvondenForschungsinstitutenwiedas
ScribbszuhörendassdieOzeanedertiefstePunkteines
jedenKontinentsist.WieGreenpeacefeststelltehatdas
MeerselbstkeineneigenenAbfluss(vgl.71)undkönnte
damit,nebenderLuftundderErde,alsdasEndeaber
auchalsderAnfangeinesjedenKonsumzyklusinBe-
trachtgezogenwerden.
DieOzeanestellenfürdenMenschenDeponieundNah-
rungsquellegleichermaßendarundsteheninengster
VerbindungmitunseremKonsum.
UndofterzeugtsynthetischerAbfallSchädeninden
Ozeanen,wiez.B.ca.1,5MillionentoteSeevögel.Erwird
zurlebensgefährlichenFalle,zumVerletzungsrisiko,lagert
GifteeinoderistselbstoderdurchseineSpaltprodukte
giftig.
6 Ausarbeitung:MarineLitterHarvesting 6.2 Problembeschreibung
71. http://www.greenpeace.de/
72. Greenpeace (Hg.) (2010): Doch kein Bohrstopp in der Tiefsee? Bundesregierung macht Rückzieher! - Greenpeace, Nachrichten zum Thema Öl. Online verfügbar unter http://
www.greenpeace.de/themen/oel/nachrichten/artikel/doch_kein_bohrstopp _in_der_tiefsee_bundesregierung _macht_rueckzieher/, zuletzt geprüft am 20.11.2010.
73. theinspirationroom (2010): endangered_wildlife_trust_lighter.jpg. Online verfügbar unter http://theinspirationroom.com/daily/print/2010/5/
endangered_wildlife_trust_lighter.jpg, zuletzt aktualisiert am 19.08.2010, zuletzt geprüft am 13.11.2010.
35 “Das Meer hat keinen Abfluss..“ Online-Greenpeace Kampagne (72)
36 Ein Vogel-Kadaver gefüllt mit Kunststoffmüll (73)
55
FehlendeEntsorgungs-oderRecyclingmechanismenund
falschesVerhaltenamEndederKonsumphaseimUmgang
mitGegenständen,dieeinemsynthetischenRohstoffkreis-
laufangehörenundnichtderNaturübergeben/überlassen
werdendürfen,führtzueinerkontinuierlichenVermüllung
derMeere.
DieWelt,EuropaundDeutschlandvirtuellauseinem
Teller,dergleichzeitigletzterOrtfürAbfallist,derim
GegensatzzudenEierschalenaufdemKomposthaufen
imGartenkeinepositiveAuswirkungaufdieLebensmittel
habenwird,diederKonsumentinFormvonMeerestieren
aufdenTellergeliefertbekommt.
DieVermüllungderMeereistkeinneuesThema,erste
Untersuchungengabesbereitsinden1970erJahren.
JedochhabendieReportagenüberdenNorthPacificGar-
bagePatch,einemOrtimMeer,1000Kilometerwestlich
vorderKüsteKaliforniens,dereineerhöhteKonzentration
anAbfälleaufweist,dasThemaverstärktindieÖffent-
lichkeitgerückt.AlleindieserOrtwirdmit3,5Millionen
TonnenmeistKunststoffabfallbeziffert(75).ZumVer-
gleich,beiderErdölkatastrophe2010durchBPimGolf
vonMexicosind0,8MillionenTonnenErdölindieUmwelt
gelangt(77).
(76)
74. SaidaOnline (2009): eating fish.jpg. Online verfügbar unter http://www.saidaonline.com/en/newsg fx/eating%20fish.jpg, zuletzt aktualisiert am 05.03.2009, zuletzt geprüft am 11.11.2010.
75. European Commission (Hg.) (2010): European Commission - Environment - Water - Marine. Online verfügbar unter http://ec.europa.eu/en-
vironment/water/marine/pollution.htm, zuletzt aktualisiert am 30.11.2010, zuletzt geprüft am 03.12.2010.
76. bp _logo1.jpg (JPEG-Grafik, 1248x1720 Pixel) - Skaliert (48%) (2008). Online verfügbar unter http://www.cartype.com/
pics/1315/full/bp _logo1.jpg, zuletzt aktualisiert am 31.03.2008, zuletzt geprüft am 20.11.2010.
77. 24/7 Wall St. (Hg.) (2010): BP Expects Oil Spill Costs To Be Under $20 Billion, As Panic About Spill Recedes - 24/7 Wall St. Online verfügbar un-
ter http://247wallst.com/2010/09/13/bp-expects-oil-spill-costs-to-be-under-20-billion-as-panic-about-spill-recedes/, zuletzt geprüft am 03.12.2010.
37 Fisch ist eine unse-re Nahrungsquellen (74)
56
6.2.1Ort:DerNorthPacificGarbagePatch(NPGP)
AufBasisdesglobalenStrömungssystemsvonLuftund
WasserzwischendemÄquatorunddenPolkappen,her-
vorgerufenunteranderemdurchdieErdrotation,entste-
henanderOberflächederOzeane,bedingtdurchgegen-
läufigeStrömungen,5Kreisbewegungen,die„5Gyres“.
Dadurch,dassTiefdruckgebieteumdieWirbelherumge-
lenktwerdenentstehenindenWirbelnrelativeRuhezo-
nenmitgeringerWind-undWassergeschwindigkeit.
ÄhnlichdenTeeblätternineinemGlassTeewelches
umgerührtwird,sammelnsichPartikelmitMasseamOrt
dergeringstenEnergie.WieimBildzusehensindesim
FallederOzeanedie„5Wirbel“.
DerNord-Pazifische-Anhäufungspunktistderzurzeitam
bestenerforschteWirbel.
DasGebietbesitzteineAusdehnungvonungefähr
2200kmmal800km.Dassind1,8MillionenQuadratkilo-
meter.
DasGebiet,wieinAbb.52.inRotangezeigt,verlagert
sichimLaufederJahreszeitenundinWechselwirkungen
mitvorbeiziehendenTiefdruckgebieten.
6 Ausarbeitung:MarineLitterHarvesting 6.2 Problembeschreibung
78. oceanconservancy (2010): globalSurfaceCurrents.jpg. Online verfügbar unter http://www.oceanconservancy.org/images/2010ICCReportRelease_
pressPhotos/globalSurfaceCurrents.jpg, zuletzt aktualisiert am 07.04.2010, zuletzt geprüft am 13.11.2010.
79. IPRC Climate (Hg.) (2008): Tracking Ocean Debris. Online verfügbar unter http://5gyres.org/media/Tracking _Oce-
an_Debris_2008.pdf, zuletzt aktualisiert am 20.01.2009, zuletzt geprüft am 07.12.2010.
38 Globale Oberflächen Meeresströmungen (78)
41 Ein normaler Tag auf dem Pacific (81)
57
Wellen&Wind:TrotzeinesmöglichenWellengangsvon
einigenMeternHöhe,istesimGegensatzzuseinemUm-
feldeinGebietrelativerRuhe,mitverhältnismäßigwenig
Strömung,WindundWellengang.Segelschiffemeiden
dasGebiet,dadasFehlenvonWindzueinerlangsamen
WeiterfahrtführtoderdenHilfsmotornotwendigmacht.
80. Seaplex (Hg.) (2009): avg-winds.png. Online verfügbar unter http://seaplex.files.wordpress.com/2009/07/avg-winds.png, zuletzt aktualisiert am 28.07.2009, zuletzt geprüft am 07.12.2010.
81. Sea_morze_ fale_waves_Baltic.jpg (2006). Online verfügbar unter http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ed/Sea_mor-
ze_ fale_waves_Baltic.jpg, zuletzt aktualisiert am 28.12.2006, zuletzt geprüft am 07.12.2010.
39 Marine-Litter-Cluster simuliert (79)
40 Durchschnittliche Windgeschwindigkeit
58
6.2.2MüllindenOzeanenunddemNPGP:
EntgegenderBerichteeinigerSensationsnachrichten-
KanälesinddieinderPressezusehendenBilderExtrem-
beispiele.DieOzeanehabeneinePartikeldichte,diedazu
führt,dassdieMengeeinesSchwimmbeckensgefiltert
werdenmuss,umdiedünne„Suppe“aufdemBildoben
zufischen.
UndwieMiriamGoldsteinvomSCRIBBSInstitutfeststellt
istdievorgefundeneGrössenstruktursehrbreitgefä-
chert:“… most of the garbage patch is made of microscopic plastic particles, invisible from the air, we did pick up pop bottles, a bucket lid and even a floating junked suitcase. (85)”
WiesetztsichaberderMüllgenauzusammen?Wiewird
erdefiniertundwelcheGrößenverteilungexistiert?
Definition:Marine litter is any persistent, manufactured or pro-cessed solid material discarded, disposed of or abandoned in the mari-ne and coastal environment. Marine litter consists of items that have been made or used by people and deliberately discarded into the sea or rivers or on beaches; brought indirectly to the sea with rivers, sewage, storm water or winds; accidentally lost, including material lost at sea in bad weather (fishing gear, cargo); or deliberately left by people on beaches and shores.(86)“Menge:ImglobalenKontextallgemeinenundimspezi-
ellenaufdasMüllaufkommenindenOzeanensinddie
ZahlenüberdieDimensiondesProblemsnichtzuhundert
Prozentgesichert.Dabeiberufensichdiegefunden
QuellenmeistaufForschungendieeinigeJahrezurück
liegenkönnenodernureinigewichtigeIndustrienationen
einbeziehen.
DabeiwarendieZahlenüberdieMengeimMeertatsäch-
lichaufgefundenenMüllssehrunterschiedlich,davor
demHintergrundderGrößedesOzeansnurlokalDaten
ermitteltwerdenkönnen.
DamitkanndieAussage,dasssichimPacificGarbage
Patchtatsächlich3MillionenTonnenAbfallbefindennicht
mitSicherheitangenommenwerden.
6 Ausarbeitung:MarineLitterHarvesting 6.2 Problembeschreibung
42 Selten aber real kleine Müllin-seln im Meer (82)
82. cameraflyer (Hg.) (2009): plastic-patch.jpg (JPEG-Grafik, 553x369 Pixel). Online verfügbar unter http://hd2o.tv/flog/wp-content/up-
loads/2009/04/plastic-patch.jpg, zuletzt aktualisiert am 02.04.2009, zuletzt geprüft am 05.12.2010.
83. DeepSeaNews (2010): manta_tow_SEAPLEX.jpg. Online verfügbar unter http://deepseanews.com/wp-content/uploads/2010/08/
Manta_tow_SEAPLEX.jpg, zuletzt aktualisiert am 09.08.2010, zuletzt geprüft am 11.11.2010.
84. Craig McClain (2010): article.jpeg (JPEG-Grafik, 370x255 Pixel). Herausgegeben von DeepSeaNews. Online verfügbar unter http://deepsea-
news.com/wp-content/uploads/2010/11/article.jpeg, zuletzt aktualisiert am 14.11.2010, zuletzt geprüft am 05.12.2010.
85. Craig McClain (2010): WE R TAKIN OVAR UR CITY AN PRES. Herausgegeben von Deep Sea News. Online verfügbar un-
ter http://deepseanews.com/2010/11/we-r-takin-ovar-ur-city-an-pres/, zuletzt geprüft am 05.12.2010.
86. Ardea Miljö AB (2005): UNITED NATIONS ENVIRONMENT PROGRAMME. Online verfügbar unter http://www.unep.org/regional-
seas/marinelitter/publications/docs/anl_oview.pdf, zuletzt aktualisiert am 10.05.2005, zuletzt geprüft am 24.11.2010.
87. UNEP (Hg.) (2005): Marine Litter, an analytical overview. UNEP. Online verfügbar unter http://www.unep.org/regionalseas/mari-
nelitter/publications/docs/anl_oview.pdf, zuletzt aktualisiert am 10.05.2005, zuletzt geprüft am 21.11.2010.59
FolgendeAussagenkonntenrecherchiertwerdenund
sollenalsGrundlagefürdieweitereBetrachtungsweise
dienen.
• “It is estimated that about 6.4 million tons of marine litter are disposed in the oceans and seas each year. According to other esti-mates and calculations, some 8 million items of marine litter are dumped in oceans and seas every day, approximately 5 million of which (solid waste) are thrown overboard or lost from ships. Fur-thermore, it has been estimated that over 13,000 pieces of plastic litter are floating on every square kilometer of ocean today. (87)”
• Untersuchungenhabengezeigt,dass80%desMülls
imMeervomLandstammt.
• “Furthermore, it is estimated that 15% of this waste remains in the water, 70% on the seabed and 15% on the shore.(88) ”
• 90%desaufdemMeertreibendenMüllsbestehtaus
Kunststoff.(89)
• (andereMüllsortenwiePapierverrotten)
• KunststoffedieleichtersindalsWasserschwimmen
anderOberfläche,dazugehörenLDPE,HDPEund
geschäumteKunststoffewiePolystyrol.
• ImMeerschwimmtKunststoffgranulat,welchesnie
verarbeitetwurdeundbereitsvorherindenWas-
serkreislaufgelangte.PlastikGranulat/Pelletshaben
einenDurchmesservon3-5mm.
• DerPlasticGarbagePatch:“A study in this region (within 30°N and 40°N) in 1999, reported exceptionally high densities of plastic debris (Moore et al. 2001). Using nets to collect debris, the abundance of floating plastic averaged 334,271 pieces/km2, (range 31,982 to 969,777 pieces/km2). Most of the debris consis-ted of thin plastic films, fishing line and unidentified. (90)”
• DieoptischeBeschaffenheitdesMüllsführtdazu,
dassermitKamerasausdemAllnichtaufgezeigt
werdenkann.DerMüllistinkleinePartikelzerteilt
undmeisttransluszent.
• Größenverteilung(vgl.91):
• 39%miteinemDurchmessergrösser1mm
• 35%miteinemDurchmesserbis1mmklein
• 17%miteinemDurchmesserbis0,5mmklein
• 10%miteinemDurchmesserbis0,3mmklein
43 Konzentriertes Ergebnis ei-ner Schleppnetzsammlung (83)
44 Fr. Goldstein vom SCRIBBS Insti-tut mit einer Filter-Probe (84)
88. The Impacts of Marine Litter (2002.). Online verfügbar unter http://www.scotland.gov.uk/Uploads/Documents/Impacts%20
of%20Marine%20Litter.pdf, zuletzt aktualisiert am 22.10.2002, zuletzt geprüft am 03.12.2010.
89. UNEP (Hg.) (2008): Marine Litter - trash that kills. Online verfügbar unter http://www.unep.org/regionalseas/marinelitter/pu-
blications/docs/trash_that_kills.pdf, zuletzt aktualisiert am 11.11.2008, zuletzt geprüft am 03.12.2010.
90. Greenpeace (Hg.) (2006): Plastic Ocean Report. Online verfügbar unter http://www.greenpeace.org/international/Global/international/pla-
net-2/report/2007/8/plastic_ocean_report.pdf, zuletzt aktualisiert am 08.11.2006, zuletzt geprüft am 02.12.2010.
91. Plastiki (2010): gyre_ full.jpg. Online verfügbar unter http://assets4.theplastiki.com/static/plasticsissues/gyre_ full.jpg, zuletzt aktualisiert am 08.09.2010, zuletzt geprüft am 17.10.2010. 60
6.2.3AktuelleDatenüberKunststoff
IndemZusammenhangeinigezusammengetrageneDaten,
dieimZusammenhangmitKunststoff,Kunststoffkonsum
undMüllerzeugungwissenswertsind.
6 Ausarbeitung:MarineLitterHarvesting 6.2 Problembeschreibung
92. Pikturz (2009): Graduate3_001Pikturz | Flickr - Fotosharing! Online verfügbar unter http://www.flickr.com/photos/pikturz/3205428614/in/photostream/, zuletzt geprüft am 03.12.2010.
93. Accenture (Hg.) (2008): Trends in Manufacturing Polymers. Online verfügbar unter http://www.accenture.com/NR/rdonlyres/4BF02928-AFA9-4294-
A60F-DFE786C5A908/0/ShiftingManufacturingPOVFINAL.pdf, zuletzt aktualisiert am 26.02.2008, zuletzt geprüft am 02.12.2010.
45 Aufnahme aus dem Film „Die Reifeprüfung“ (92)
61
• JährlicheErdölproduktion:31,8MilliardenBarrel,
5049MilliardenLiter
• TäglicherErdölverbrauch:~80Mio.Barrel
• 80%derjährlichenErdölproduktionwerdenzurdirek-
tenEnergieerzeugunggenutzt
• 5-8%derjährlichenErdölproduktionwerdenfür
Kunststoffverwendet
• 240MillionenTonnenPolymerewurdenweltweitim
Jahr2006hergestellt(93)
• 90%derKunststoffeentfallenaufdieStandardkunst-
stoffePE,PP,PS,EPS,PVC,PET
• Kunststoffegehörenheutezueinerderwichtigsten
WerkstoffederKonsumgüterindustrie.Einesignifikan-
teSubstitutiondurchandereWerkstoffemitbesse-
remFußabdruckistnichtinSicht.
• Bio-Kunststoffeund/oderbio-abbaubareKunststof-
fewerdensichlangsamentwickeln,daihrEinfluss
aufBodennutzungundFußabdrucknochnichtganz
geklärtist,aberpotentiellbesserist.
• VerpackungskunststoffrecyclingDeutschland:41%
• KunststoffistmeistHydrophobundlagertGiftstoffe
einundstehtimVerdachtbeimZerfallauchGiftstoffe
abzugeben.
• DichtevonKunststoffistteilweisegeringerundteil-
weisegrössereins,damitschwimmtnureinTeildes
KunststoffsaufdemWasser.
• Kunststoffistweitgehendpreiswert,mikroben-,che-
mikalien-,wasser-undlichtstabil.AusdiesemGrund
werdenKunststofffoliengeradeinderVerpackungsin-
dustrieundimLebensmittelbereicheingesetzt.
• EinRecyclingistaufverschiedeneWeisemöglich.
• WennderKunststoffsortenreinist,lässtersichmit
hohemGütegradwiedereinschmelzen.
• AndernfallsgehterinDeutschlandzu50%indie
MüllverbrennungsanlagezurErzeugungvonWärme
undStrom.
94. Accenture (Hg.) (2008): Trends in Manufacturing Polymers. Online verfügbar unter http://www.accenture.com/NR/rdonlyres/4BF02928-AFA9-4294-
A60F-DFE786C5A908/0/ShiftingManufacturingPOVFINAL.pdf, zuletzt aktualisiert am 26.02.2008, zuletzt geprüft am 02.12.2010.
46 Weltverbrauch Polymere pro Jahr und Anwendung (94, S.6 )
62
6.2.4PelagischeLebewesenundderenGefährdungen
LebewesenundderMülldesMenschenteilensicheinen
Raum.DamitsinddieLebensformenderOzeaneaktiv
gefährdetdurchdieVermüllungderMeere.
Untersuchungenzeigen,dassalleLebewesenallerGrößen
mitMüllbelastetsind.Diesliegtdaran,dassderMüll
nachJahrzehntenderVerweilzeitinallenGrößenauf
demMeerzufindenistundvondenTierenfürNahrung
gehaltenwird.
IndenMägenallerMeereslebewesensindKunststoff-
bruchstückezufinden.Werdeneszuviele,verhungern
dasTier.
GleichzeitignimmtKunststoffmüllSchadstoffeausdem
WasseraufundeinigeKunststoffegebenselbstSchad-
stoffebeiderZersetzungab,diesewerdenandieKörper
derTiereabgegeben.
DadurchgelangendieSchadstoffeindieNahrungskette
bisraufzumMenschen.
EineandereGefahrfürgrößereTierestelltdasGeister-
FischendurchverloreneFischernetze(oderNetzteile)dar.
VerfangensichdarinFischeoderSäugetiereaufhoher
See,verhungernoderertrinkensie.
DieaktuellamstärkstenbetroffenenGruppensind:
6 Ausarbeitung:MarineLitterHarvesting 6.2 Problembeschreibung
95. zampouka (2010): Microsoft Word - TG10 reportPUBSY14FINAL.doc. Online verfügbar unter http://www.ices.dk/pro-
jects/MSFD/TG10final.pdf, zuletzt aktualisiert am 26.05.2010, zuletzt geprüft am 21.11.2010.
96. E - The Environmental Magazine (2009): EarthTalk: Plankton in the oceans. Online verfügbar unter http://blastmaga-
zine.com/2009/11/02/earthtalk-plankton-in-the-oceans/, zuletzt geprüft am 10.11.2010.
97. John Roach (2004): Source of Half Earth‘s Oxygen Gets Little Credit. Online verfügbar unter http://news.nationalgeogra-
47 Skalierung des Mageninhaltes eines Eis-sturmvogels auf den Menschen (95)
63
Phytoplankton
DasPhytoplanktonindenOzeanenstehtamAnfangdes
marinenLebens.EsistnichtnurNahrungsquellederrest-
lichenNahrungsketteandessenEndederMenschsteht,
esproduziertauch50%desglobalenSauerstoffs,indem
esCo2mitHilfevonPhotosynthesezuZellstrukturenund
Sauerstoffumwandelt,vgl.97.
As the lowest link on the marine food chain, plankton that tiny aquatic plant, animal and bacterial matter floating throughout the world’s oceans is a vital building block for life on Earth. Besides serving as a primary food source for many fish and whales, plankton plays a crucial role in mitigating global warming. Indeed, the ocean is the world’s largest „carbon sink“: As much as one-third of man-made CO2 emissions are stored in the oceans and therefore do not contribute to global warming. This is because its plant component, phytoplankton (its animal component is called zooplankton), pulls massive amounts of carbon dioxide (CO2) out of the atmosphere as it photosynthesizes.(98) AbleitungenfüreineSammlerlösung:ZufeineNetzstruk-
turendesSammlersfiltertnichtnurdenKunststoffaus
demWassersondernauchdasPlankton.DieFangstruktu-
rendürfenkeinPlanktonfangenodereinenMechanismus
aufweisen,derdasPlanktonwiedersepariert..
Vögelsindhier,nachaktuellemWissensstand,Spitzenrei-
ter.Eswirdangenommen,dassjedesJahr1,5Millionen
VögelandenFolgendesKunststoffmüllssterben.
AbleitungenfüreineSammlerlösung:WieauchRobben
könntenVögeldasVehikelalsRuheplatznutzen.Der
SammlerdarfkeineGefahrdesVerfangensfürdieVögel
bieten.VögelkönntenimMüllauchBeuteentdeckenund
versuchendanachzutauchenundindemSammler
ertrinken.DerSammlermussGeometrienaufweisen,die
Gefahrenminimieren.DieStrömungsgeschwindigkeiten
solltengeringsein.
SchutzfürdenSammler:DurchdenKotunddieKrallen
könntedieOberflächedesSammlersbeschädigtwerden.
GroßeTierewieRobben,Schildkröten,großeFische,Del-
phineundWalekönnensichstrangulierenoderverfangen
sichmitihrenGliedmassenindenStrukturen.DieFolgen
sinderstickenoderverhungern.
AbleitungenfürdenSammler:DieStrömungsgeschwindig-
keitmusssolangsamsein,dassaktiveTieredenSamm-
lereinfachwiederverlassenkönnen.
48 Mikroskopaufnahme von Phytoplankton (96)
phic.com/news/2004/06/0607_040607_ phytoplankton.html, zuletzt geprüft am 21.11.2010.
98. EarthTalk: Plankton in the oceans. Online verfügbar unter http://blastmagazine.com/2009/11/02/earthtalk-plankton-in-the-oceans/, zuletzt geprüft am 10.11.2010. 64
6.3.1Kernziele:
• FindenSieLösungen,diemitmöglichstgeringem
Zeit,Geld,MenschundMaterialaufwandeineFläche
von2.000.000km2abdeckenkönnen.
• SchadenSiekeinemTier,Plankton,Menschen.
• SammelnSiemehrMüllalsentsteht.
• SchaffenSiesinnvolleArbeitfürMenschen.
AnforderungausderProblembeschreibung:
• SammelnSiekeinPlankton.
• VermeidenSieeinVerfangenvonVögeln,Fischen
undanderengroßenodergefährdetenMeerestieren.
• Hochseetauglichkeit.
• DasSystemmusssichselbstschützenkönnenund
darfkeineanderengefährden(Seeschiffe).
UmweltanforderungenandieSammler:DieUmweltein-
flüsseaufGerätschaftenaufhoherSeesindaggressiv.
FolgendeAnforderungenmuessengewährleistetsein,
damitkeinzufrühesVersageneintritt.
• BewuchsdurchLebewesen
• BenutzungvonLebewesenalsBrutoderSitzplatz
• AttackendurchLebensformen(Bisse,Schläge,
Krallen)
• ImpactdurchscharfkantigesTreibgut
• ImpactdurchSchiffe
• UV-Einstrahlung
• Temperaturwechsel(0-80°C)
• Salzwasserbeständigkeit
• KonstanteaberlangsameSchwingungsbelastung
verschiedenerAmplituden.
6 Ausarbeitung:MarineLitterHarvesting 6.3 Anforderungskatalog
65
6.3.2Wunschkriterien:
NebendenprimärenProblemräumenentstandenweitere
Wunschkriterien:
• PositiveEnergiebilanzundgeringerCo2Fußabdruck
vordemHintergrunddesgesammeltenAbfalls.
• DieKosteneinersolchenUnternehmungsindeben-
fallswichtigerBestandteil.
• Recycling:NebenderMinimierungdernegativen
EinflüssedesMüllsaufdieBiosphärederOzeane,
kanndergesammelteMüllauchalsRohstoffdienen.
Esmussdavonausgegangenwerden,dassderMüll
selbstkeinenodernureinensehrgeringenWerthat
undhabenwird.Daernichtsortenreinistundmit
biologischenBestandteilenbewachsenseinwird,ist
dieskeinhochwertigerRohstoff.
• Ausnahme:PyrolyseundSynthesegasherstellung;
dieserWegkönnteinZukunftauchermöglichen,den
AbfallwiederdirektineinenRohstoffzuverwandeln.
• Energiequelle:DerAbfallbestehtzumgrößtenTeil
auseinemKunststoffgemisch.Kunststoffkannzu
einemBrenngasweiterverarbeitetwerden.ImIdealfall
wirdmehrKunststoffmüllgesammeltalsEnergienot-
wendigistumeszubergen.Dannkönntensichdie
GeräteautarkimOzeanmitEnergieversorgen.
PartizipationundoffeneLaienforschung:
• MöglichkeitderEinbindungderÖffentlichkeitoder
erzeugenvonmehrInformationenwährenddes
SammelvorgangsüberSensorenundBildverarbeitung
(WebCam)
• NäherbringendeszivilisatorischenMenschenandie
UmweltmitHilfevonTechnologie.VirtuelleReisena
laGoogleEarth.
• MehrInformationssensorenvorOrtnotwendig,um
einbefriedigendesReiseerlebniszuerzeugen.
• Öko-Reisen/Partizipation2.0ohneselbstvorOrtzu
sein.
66
ZurErfüllungderAnforderungenstelltensichzweiWege
dar.WährenddererstemöglicheWegaufeinemoffenen
Modellaufbauenkönnte,wärederzweiteeineherge-
schlossenesEntwicklungsmodell.
BeideWegewurdengrobevaluiert,bevorderEntschluss
fieldasgeschlosseneModellweiterzuverfolgen.
6.4.1Evaluation–offenesModell:
AufBasisderBeobachtung,dasszurzeiteineausgiebige
GrundlagenforschungderUrsachenundAuswirkungen
durchBiologendurchgeführtwirdaberwenigeKonzepte
undLösungsdiskussionenzufindensind,entstanddie
Idee,dasMedienechocharismatischerAktionenwiedem
PlastikiunddieForschungsergebnissezunutzen,um
aufderGrundlagedesseneineoffene,erlebnisorientier-
teTechnologieentwicklungsplattformzuentwickeln,die
einenÜbertragdesForschungswissensineineaktiveund
eruptiveEntwicklungsphaserealisierenkönnte.
6 Ausarbeitung:MarineLitterHarvesting 6.4 DiskussionderLösungswege
49 Innovationsmodelle
67
DabeistelltesichdieprivateDIY-DronenGemeinschaft
undanderetechnisch-affineHobbyistenalsidealeZiel-
gruppefürdasThemaunddieProblemstellungenrund
umdieSammlungvonMüllaufhoherSeedar.Diese
PersonengälteeszubegeisternundalsLaien-Forscherzu
gewinnen.ÄhnlichdesROV-in-a-BoxProjekteswürdeein
ersterModulbaukastenausKomponenten,Bauplänenmit
EmpfehlungenzurUmnutzungexistenterBauteile(PET-
Flaschen)undeineOnline-Plattformangeboten,dessen
FunktionalitätundAngebotsichüberdieZeitaufBasis
desErfahrungsgewinnsweiterentwickelnkönnte.
DasErgebniswäredieEinbindungvontechnischemKrea-
tivpotential,welchesdieErkenntnissederForscherunter-
stützenwürdeundeineoffeneEntwicklungs-community
darstellenwürde.Dieswürdedaskonkreteundsinnvolle
ZieldesaktivenUmweltschutzesunterNutzungderKern-
kompetenzenderjeweiligenZielgruppe,unterstützen.
GeocachingundandereTrendswärenmöglicheMethoden
gewesen,dieHandlungaufhoherSeezusteuern.
AlsmöglicheAusgestaltungwäreeinRealspieldenkbar,
dassdiewahreRealität,die10.000kmvomeigeneMo-
nitorentferntliegt,miteinervirtuellenOnlineWeltund
demphysischenHobbyderTechnikentwicklungmischt
undsoeineneueArtderspielerischenPartizipationer-
möglichenwürde.
99. ADVENTURE ECOLOGY (Hg.) (2010): nytscienceplastiki_ full.jpg (JPEG-Grafik, 1150x876 Pixel). Unter Mitarbeit von 2010. On-
line verfügbar unter http://assets4.theplastiki.com/static/whatis/nytscienceplastiki_ full.jpg, zuletzt aktualisiert am 08
100. ROV-in-a-Box (2010): Facebook | ROV-in-a-Box Fotos - Blue Hole. Online verfügbar unter http://www.facebook.com/, zuletzt aktualisiert am 20.11.2010, zuletzt geprüft am 20.11.2010.
50 Schematische Darstellung des Materialaufbaus des Plastikis(99)
51 DIY Kit ROV-in-a-Box im Einsatz (100)
68
6.4.2GefahrenundNutzen-offenesModell
WährendderweiterenRechercheentstandenFragen,wel-
cherNutzenundwelcheGefahrenfürUmwelt,Nutzerund
WissenschaftlerimRahmendiesesKonzeptesentstehen
könnten.
• KanndieAusarbeitungeineroffenenInnovations-
plattformfürdieAnbindungderLaienRobotiker
überhauptverantwortetwerdenodersinddieProb-
lemeunddiedarinenthaltenenGefahrenfürmarines
LebenauchdurchdieErfüllungderZielaufgabeso
groß,langfristigundgefährlich,alsdasshierLaien
indieVerantwortunggenommenwerdensollten?
• WiewirdeinmöglicherMissbrauchdergenerierten
Lösungenverhindert,StichwortSomaliaundSchiffs-
piraterieundTerrorangst?
• WiekönntenKonzepteundRahmenbedingungen
aussehen,diedaskonkreteProblem„MüllimMeer“
sinnvollbeseitigen?
• MachteesSinndieLösungsfindungaufeinoffenes
privatesBenutzererlebnisauszuweiten?Wennja,wie
könnteesausgestaltetsein,wennnein,wiekönnte
eineAlternativlösungaussehen?
• Werhaftet,wennLebewesenwieDelphinezuScha-
denkommen?
• Werhaftet,wenneinRoboterzerstörtwird?
• HabenLaiendieAusdauer,überJahrehinwegeine
RegionmitihrenRoboternaufzuräumen?
• WievielkreativeEnergieundwievielLangzeitner-
venkitzelundwievielRoutinesinddarinenthalten?
• WiemusseineErlebnisweltaussehen,diedenLaien
motiviert,sichdauerhaftmitFreudeundohnefinan-
ziellenNutzenevtl.sogarmitAufwandzubeteiligen?
6 Ausarbeitung:MarineLitterHarvesting 6.4 DiskussionderLösungswege
69
zurKlärungderFrage,obderNutzendieHürdenüber-
wiegt,fandeinAbgleichmitRollenspielentwicklern,Laien
unddenFirmenEvoLogicsundTriebwerkstatt,wobeider
AnsatzeinergeschlossenentwickeltenLösungzurfokus-
siertenBeseitigungdesMüllproblemsdirektmitangespro-
chenundverglichenwurde.
DasErgebniswar,dassLaiendurchaushohesInteresse
andemAbenteuer„OffshoreProtection“hättenundaus
derErfahrungderSpielentwicklungauchsehrproduktiv
inderEntwicklungvonHandlungsstrategienundderWei-
terentwicklungvoneinzelnen,abgegrenztenTechnologie-
bausteinenhelfenkönnten.
DamitauseinerProblemstellungjedocheinAbenteuer
wird,sindkünstlicheEffektenotwendig,diedenEinsatz
ausderrealenWeltherausnimmt.Dazugehörenextreme
Zeit-undRaumkomprimierungen,gepaartmitkonkreten,
vereinfachtenHandlungsszenarios,dieeineVergleichbar-
keitundeinenWettkampfuntereinanderermöglichenund
damitdenReizeinesSpielsausmachen.
Fazit:
Laienkönnensehrgutverschiedenevorhererarbeitete
LösungswegeaufBasiseinerSpielumgebungaustesten
undoptimieren.
FürdasAustestensindkünstlicheUmgebungenbesser
geeignet.
EskönnensehrgutTeilproblemeetappenweisemoderiert
werden.
DieserWegwürdesichdamiteherfürspezielleFragestel-
lungeninTeilgebieteneignen,diedannggf.imRahmen
vonzeitlichbegrenztenKampagnenzurMithilfeaufruft
inkl.derAusgabevonCare-PacksalsStartpaketeausgibt.
DieDiskussionenzeigten,dassfürdasGesamtprojekt,
derzielgerichtetenundfürdasLebenmöglichstschonen-
denEntsorgungdesMüllsausdemMeer,einegesteuerte
Organisationnotwendigseinwürde,dieeine„Closed-
Innovation“basierteGrundlageentwickeltunddamit
Kernproblemekonzertiertangehenkann.
OffeneBausteine,wiedasobengeschilderteKonzept,
wärenabereineinteressanteLösungimBereichderVor-
entwicklungsobalddieBasisbestünde.
70
AufBasisderRandbedingungensollnuneinezielgerich-
teteLösungentwickeltwerden,dieesimprofessionellen
Umfeldermöglichtumweltgerecht,effektivundkosten-
günstigdieFunktion„RückgewinnungdesMüllsausdem
Meer“zuerfüllen.
DamitwerdendenvorweggegangenenAnforderungen
folgendeFaktorenhinzugefügt:
Zielgruppen:ProfessionelleNutzer,KäuferundNutzer
könnenunterschiedlicheGruppenseinmitunterschiedli-
chenInteressenlagen.
MöglicheNutzergruppen:Hochseefischerei,Umwelt-
schutzorganisationenoderHochseetechnologieunterneh-
men.
Gestaltung:möglichstrobust,handhabungsorientiert,
hochseekonform,Sicherheitsfeature-Stil:z.B.Hochseefi-
schereiundUmweltorganisationen
7.1.1MissionsdefinitionDNA
DieFirmaunddasProduktwirdsichimprofessionellen
B2BUmfeldpositionierenundProduktezurMüllbeseiti-
gungundVerwertunganbieten.
Mission:DerMüllrecyclerderOzeane
DreistrategischeZiele:
• VerschmutzungderMeereaktivbeseitigen
• Mensch,UmweltundmarinesLebenschützen
• HochtechnologieentwicklungfürmarineRecyc-
lingstrategien
PraktischeZiele:
• ProdukteundWerkzeugezurHochseemüllbeseitigung
• Technologieentwicklungsnetzwerk
7.1.2Zielgruppe
ImGegensatzzudenaktuellenForschungsunternehmun-
gen,diedasAufkommen,dieVerteilungunddieFolgen
vonKunststoffmüllimMeeruntersuchen,solldiezu
entwickelndeLösungimtäglichenEinsatzihrenKunden
finden.Dasheißt,dassdasProduktkeineSpezialanwen-
dungsonderneineSerienanwendungfürhandwerklich
orientierteProfisdarstelltenmuss.DerEinsatzeinessol-
chenGerätesmussjahrelangerfolgenundeineVerbrei-
tunguntermöglichstvielenNutzernfinden.
WersinddieNutzer?
WerkönntensieinZukunftsein.Wissenschaftlerwerden
dieseAufgabenichtübernehmenkönnen.Dabeient-
wickeltesicheinedominanteIdee.Könntenkleineund
mittlereFischereiunternehmenoderÖlplattform-Bertrei-
berfirmenhiereinegeeigneteZielgruppesein?
AktuellwirdbeiderEUwiederüberdieFangquoten
gerungenunddieFischewieauchFischersindinihrer
Existenzbedroht.DiestarkeAbnahmederBio-Diversität
unddieSee-VerschmutzungsolltedenFischernzumindest
einfinanziellesInteressesein.
FischerwärendieidealeBerufsgruppe,Lösungenfüreine
langjährigeInitiativezursystematischenSäuberungder
Ozeanezunutzen,dasieeinenenormgroßenErfah-
rungsschatzimBewegenaufdenOzeanenmitbringen.
ÄhnlicheinesLand-oderForstwirtskönnteeinTeilder
RessourcenderFischerinZukunftdirektfürdielang-
jährigeundkonstantePflegedesLebensraumesOzean
genutztwerden.
7 Harvesterlösung-B2B 7.1CI
71
DabeihältsichderpersonelleAufwand,wiespäterzu
lesenseinwird,ineinererstenÜberschlagsrechnungin
Grenzen.DurcheinRotationssystemwürdeeinegroße
AnzahlvonFischernnurfüreineabsehbareZeitindiese
Tätigkeiteingebundenwerden.
DurchdieseMaßnahmekönnteebensoeinSinneswandel
derIndustrieeingeleitetwerden,denneineeigenverant-
wortlicheBalanceausAusbeutungundPflegeistbisher
heuteinderFischereiindustrienichtexistent.
WersinddieGeldgeber?
DasSammelnvonMüllausdemMeeristaktuellauchin
absehbarerZeitkeinedirektGewinnerzeugendeInitiative.
DiepositivenErgebnissezeigensicherstlangfristigund
eherindirekteWirkung.
DasnotwendigeKapitalmüsstedemzufolgenacheinem
SubventionsmodellausanderenKanälenundaufBasis
andererNutzenelementebeigesteuertwerden.
EinneuesLabelparallelzumFairTradeSymbolkönntein
derFischereiKapitalerzeugen,dasübereinenFundan
dieseAktiongeleitetwerdenkönnte.
WelcheweiterenInteressengruppenexistieren?
ZudenweiterenInteressengruppenzählenzuallererst
sicherlichdieUmweltverbändeundForschungseinrichtun-
gen,diebereitsheuteschonübereinenErfahrungsschatz
vonmehrerenJahrzehntenverfügenundsowohlnützlich
abersicherlichauchsehrkritischundskeptischeine
technologischeVorrichtungbewertenwerden,diepotenti-
elldasLebenvonTierenmehrgefährdenkönntealsdies
heutedurchdenKunststoffmüllderFallist.
ZudenwichtigstenVerbändenindiesemUmfeldgehören
folgende
• Staatliche:NOAA,UNEPundEU,Fischereiverband,
Umweltverband,Technologieverband
• Forschung:Algalita,dieScribbsUniversitätmitdem
ForschungsschiffSeaplex,ProjectKasei,5Gyres,
http://www.algalita.org/research/index.html,http://
seaplexscience.com/
• Umweltorganisationen:WWFundGreenpeace
• Wirtschaftsvereinigungen:ChemischeIndustrie,Ver-
packungsindustrie,Fischereiindustrie
52 FairTrade Logo (101)
53 Interessensgruppen
101. theobroma-cacao (Hg.) (2009): fairtrade-transfair.jpg (JPEG-Grafik, 1167x1401 Pixel) - Skaliert (59%). Online verfügbar unter http://www.the-
obroma-cacao.de/uploads/pics/fairtrade-transfair.jpg, zuletzt aktualisiert am 12.05.2009, zuletzt geprüft am 07.12.2010. 72
7.1.3ZielgruppeNutzer:Assoziationen
Schlagworte&Werte:Weite,Natur,Jagd,Abenteuer,Cow-
boy,Tradition,Bande,Maskulin,Helden,Pathos
7.1.4Farbwahl
Anforderungen:
• EinhaltenderStandardsfürBojenundlangsamfah-
rende,unbemannteGegenstände.
• MaskulineAnmutungohnezuvielAggression.
• UnterWasserwennmöglichFischeabschrecken
• Überwasser/Bojen
• UnterwasserAbwehr/Bio-Mimikry
7 Harvesterlösung-B2B 7.1CI
Verkehrspurpur | RAL 4006 | RGB: 152,024,104
Verkehrsweiss | RAL 9016 | RGB: 244,255,244
Leuchtgelb | RAL 1026 | RGB: 255,255,000
Basaltgrau | RAL 7021 | RGB: 057,063,077
°marX marine litter X-traction®
°marX marine litter X.traction®
°marX.Ray
°X.Ray
°X.Ray°X.Ray°marX marine litter X-traction®
102. NationalGeographics (2010),
103. Yeti Coolers (Hg.) (2010): „ExpGreatWhite-team-e1279142805800.jpg (JPEG-Grafik, 499x333 Pixel)“ . URL: http://www.yeticoo-
lers.com/wp-content/uploads/ExpGreatWhite-vteam-e1279142805800.jpg [Stand: 01. Dezember 2010].
104. S2 Yachts Ltd. (Hg.) (2009): umbsBuoyIntro.png (PNG-Grafik, 1354x895 Pixel) - Skaliert (93%). Online verfügbar unter http://www-perso-
nal.umich.edu/~kkwaiser/Sensors/umbsBuoyIntro.png, zuletzt aktualisiert am 29.09.2009, zuletzt geprüft am 05.12.2010.
(102)(103)
(104)
73
Auswahl-Farber:EswurdenvierFarbenundeineHinter-
grundfarbegewählt.
• Basaltgrau-RAL7021-(Kunststoffteile,Schutzele-
mente)
• Leuchtgelb-RAL1026-(Oberfläche-Harvester,Sig-
nalfarbe)
• Verkehrsweiß-RAL9016-(Textil,Akzente)
• Verkehrspurpur-RAL4006-(UnterWasser-Warnfar-
be)
DabeiwurdedasPurpurausdembesonderenGrundge-
wählt,dadasBlaudesWassersdieEigenfarbeabwandelt
unddasPurpureherVioletterscheinenlassenkönnte,
währendeinimerstenSchrittgewähltesViolettzudunkel
hättewerdenkönnen.
DieFarbenwurdeninihrerHelligkeitsoausgewählt,dass
auchmonochromesSehenermöglichtwird.
7.1.5Namensgebung
Inspirationsrichtungen:
• Ortsbezogen:Prelagic,Pelago,Pacific;OceanDeTech;
FloatingHorizont;
• Technisch:PelagicDebrisHarvesting;OceanCare
Technology;Malte–MarineLitterTechnologies;
MADE–Tools;Maliha–MarineLitterHarvesting;De-
Plastoffshore,terra;marEX–marinelitterextraction;
marX–marinelitterX-traction
• MarinesLeben:LitterBaleen–WhaleBone;DeepBlue
–Protec;
Auswahl-Name:
DieWahlfielaufdasAkronym
„marX“dasfür„marinelitterx-traction“steht.Esist
männlichundimGegensatzzu„MALTE“kraftvoller.Es
istkurzundfürverschiedeneKulturkreiserelativeinfach
auszusprechen.DasXalsSymbolfürdieBeseitigung,die
LöschungunddieExecutionalsodieAusführung,soll/
kanndieZielgruppeguterreichen.
Fürden„Harvester“wurdedieProduktbezeichnungder
Begriff„X.Ray“gewählt.
X.RayalsKurzformfürdieRöntgenstrahlenunddamit
SynonymfürdasDurchdringenunddemzielstrebigen
AuffindenvoneigentlichvonderOberflächeausVerbor-
genem.DesWeiterenist„Ray“dasenglischeWortfür
Rochen.DerMantaRay/MantaRochenisteinerdergröß-
ten„Filternden-Fische“mit7MeternSpannweite,genauso
wiederHarvester.
54 Sicht auf die Unterseite eines Manta Rochens (105)
105. The Hawaii Association for Marine Education and Research, Inc (Hg.) (2010): „Manta_Ray _Belly.jpg“ . URL: http://www.hamer-
hawaii.com/images/Manta%20Rays/Manta_Ray _Belly.jpg [Stand: 02. Dezember 2010]. 74
7.1.6Schriftzug-undFarbgestaltung:
AlsSchrifttypewurdenacheinerserifenlosenSchrifttype
gesucht,dietechnisch,modern,rationalabernichtzu
kaltundnichtzufuturistischausfallendurfte.Die„High-
landGothicFLF“erschienindiesemZusammenhangdie
richtige,dasienichtsonüchternwiedie„DIN“istund
nochnichtzudynamischauftritt.
UmeinefreiePositionierungaufunterschiedlichenUnter-
grundtönungenzuermöglichen,wurdensowohlhelleund
dunkleSchriftzügezusammengestellt.MehrereWortkom-
binationenbietenmehrFreiheitinderPlatzierungauf
demProdukt.
Hinzukamen,diezweiGestaltungeneinerhellenHinter-
grundeinfärbung,diefürSchiffeundfürAußendarstel-
lungendienensollen,währenddiegelb-graueZusam-
menstellungnurdenschwerenWerkzeugenvorbehalten
bleibt.
Wohlwissend,dassdadurcheinestarkeNähezuKärcher
undCaterpillarundLiebherrentsteht,wurdedieserWeg
gewählt,dadieseFarbgebungdominanterStandardim
BereichBojendarstellt.
Saloppgesagt:DiemoderneMüllabfuhrder7Weltmeere
7.1.7Formensprache
Robust,konservativ-technisch,strömungsgünstig,einfach
undmaterialreduziert
7 Harvesterlösung-B2B 7.1CI
55 Finales Ergebnis der Schrift und Farbgestaltung
Verkehrspurpur | RAL 4006 | RGB: 152,024,104
Verkehrsweiss | RAL 9016 | RGB: 244,255,244
Leuchtgelb | RAL 1026 | RGB: 255,255,000
Basaltgrau | RAL 7021 | RGB: 057,063,077
__ Firmenlogo + Internet + Schiffe
__ Ausrüstung + Roboter + Harvester
75
UmeinenbesserenEindruckvonderProduktsprache,
derenFarbcodierungundaktuellenTechnologienzuer-
halten,wurdenverschiedeneBereichesowohlderunbe-
manntenalsauchderbemanntenmarinenTechnologie
gescouted.
7.2.1UnbemannteLösungen:
DasMeeristdabeifüreinenLaienüberraschendstarkmit
Technologiebesiedelt.Gut3000unbemannteundkommu-
nizierendeBojen,DrifterundGlidersindaufdenOzea-
nenpositioniert.SieliefernviaSatellitenkommunikation
DatenüberWassertemperatur,Strömungsgeschwindigkeit,
Wellengang,WassertrübungoderwennaufdemGrundder
Ozeanebefestigt,teilensieimRahmendesglobalenFrüh-
warnsystemsmit,wenneinSeebebenstattfindet.
Bojen:
KlassischeBojensindmeistimBodenvorderKüste
verankert.WieaufdemoberenBildzusehenhabenBojen
klassischerBauartschnelleinenDurchmesservonmeh-
rerenMeternundkönnenebensoeinigeMeterüberden
Meeresspiegelherausragen.
GanznachdemaltenMotto„viel-hilftviel“sinddiese
BojenextremmassivausgelegtundkönnennurmitHilfe
schwererGerätewieKränenpositioniertundgeborgen
werden.
IhreLebensdauerbeträgtaberaucheinigeJahre.Die
KostenfüreineBojebelaufensichschnellaufmehrere
MillionenEuro.
56 GGlobale Verteilung verschiedenster Daten-Bojenarten (106)
7.2 BenchmarkingMarineTechnologie:
106. NOAA (2010), 4096_notrolled.jpg. NOAA, Online verfügbar unter ftp://public.sos.noaa.gov/oceans/buoy _locations/4096_notrolled.jpg, zuletzt geprüft am 12.11.2010.
107. buoyAfeb06.jpg (2006). Online verfügbar unter http://gyre.umeoce.maine.edu/GoMoos/pics/buoyAfeb06.jpg, zuletzt aktualisiert am 06.02.2006, zuletzt geprüft am 04.11.2010.
108. S2 Yachts Ltd. (Hg.) (2009): umbsBuoy1.png (PNG-Grafik, 1234x774 Pixel). Online verfügbar unter http://www-personal.umich.
edu/~kkwaiser/Sensors/umbsBuoy1.png, zuletzt aktualisiert am 29.09.2009, zuletzt geprüft am 05.12.2010.
(107), (108)
76
DrifterundGlider:sindbereitsdynamischeInformations-
sammler.
DriftersindpassiveBojenmiteinemTextilschlauch,wel-
cherdieBojemitderMeeresströmungmitzieht,während
derTeilüberderWasseroberflächemöglichstwindunan-
fälligausgelegtist.
EssindmeistSchwimmkugelnausKunststoff,diezur
HälfteimWasserversinken.
Siesindsoverpackt,dasssievonfahrendenSchiffen
undsogarvomFlugzeugausabgeworfenwerdenkönnen
undsichselbstentfalten.
DieseDriftersindmit5000Eurorelativgünstig.
NacheinigerZeit(ca.100Tage)verlierendieseBojenihre
Funktion.DerTextilschlauchverrottetundfälltabund
dieBojenstranden.DernurmitSpeziallackenlimitiertzu
vermeidendeBewuchsderBojenistsehrschönaufdem
unterenBildzusehen.
GlidertreibennichtmitderStrömung.Sievollführeneine
ArtballistischenUnterwasserparabelflug.Sietauchenin
Intervallenbisauf1000MeterTiefeundsammelnDaten
wieWassertemperaturundSalzgehalt.
Siesindsoausbalanciert,dasssiemitHilfeeinerkleinen
Luftkammerlangsamsinkenodersteigenkönnen.An
derWasseroberflächeangekommen,übermittelnsieihre
DatenviaSattelitezurBasisbevorsieeinenweiteren
Tauchgangunternehmen.
7 Harvesterlösung-B2B 7.2 BenchmarkingMarineTechnologie:
57 Drifter mit Textilschlauch (109)
58 Alter Drifter mit starkem Bewuchs (110)
59 Ein Glider von der Firma Slocum (111)
109. schematic.jpg (JPEG-Grafik, 554x759 Pixel) (2005). Online verfügbar unter http://www.aoml.noaa.gov/phod/dac/schematic.jpg, zuletzt aktualisiert am 14.11.2005, zuletzt geprüft am 06.11.2010.
110. 1250_recup _1250b_small.jpg (JPEG-Grafik, 676x994 Pixel) (2007). Online verfügbar unter http://www.aoml.noaa.gov/phod/
dac/1250_recup _1250b_small.jpg, zuletzt aktualisiert am 08.03.2007, zuletzt geprüft am 06.11.2010.
111. webb-glider.jpg (2009). Online verfügbar unter http://palmerstation.files.wordpress.com/2009/12/webb-glider.jpg, zuletzt aktualisiert am 03.12.2009, zuletzt geprüft am 19.11.2010.77
62 Solarzellen für Navigation, Wellen für den Vortrieb (115)
112. ROV_working _on_a_subsea_structure.jpg (JPEG-Grafik, 2400x1800 Pixel) - Skaliert (46%) (2010). Online verfügbar unter http://upload.wikimedia.org/wi-
kipedia/commons/9/99/ROV_working _on_a_subsea_structure.jpg, zuletzt aktualisiert am 01.05.2010, zuletzt geprüft am 01.11.2010
113. IDTechEX (2010): Printed Electronics World: The glamorous world of energy harvesting. Online verfügbar unter http://www.printedelectronics-
world.com/articles/the_ glamorous_world_of _energy _harvesting _00002083.asp, zuletzt geprüft am 19.11.2010.
114. Alle Größen | BP‘s Mike Utsler and Liquid Robotics CEO Roger Hine | Flickr - Fotosharing! Online verfügbar unter http://www.flickr.com/photos/bpamerica/4929557734/sizes/o/, zuletzt geprüft am 06.11.2010.
115. TE-AA910C_CAT_L_G_20100923161843.jpg (JPEG-Grafik, 553x369 Pixel) (2010). The Wall Street Journal. Online verfügbar unter http://si.wsj.net/pub-
lic/resources/images/TE-AA910C_CAT_L_G_20100923161843.jpg, zuletzt aktualisiert am 23.09.2010, zuletzt geprüft am 19.11.2010.
AutonomeVehikel:
ROVs(Remotelyoperated(underwater)vehicles):Per-
SchleppkabeloderinZukunftauchperWasserfunkdirekt
gesteuerteMiniU-BootemitWerkzeugundInformations-
sensorik.DerAntriebfindetelektrischkonventionellstatt.
DieVersorgungmitStromfindetüberdasKabelodermit
Akkumulatorenstatt.
WaveGlidervonLiquidRobotics:Einederzurzeitbesten
LösungenstelltderfrischentwickelteWaveGlidervon
LiquidRoboticsdar.EsisteineunbemannteDrone(UAV),
diesichviaSatteliteortenundsteuernlässt.MitHilfe
einesFlossenschlittensineinigenMeternTiefenutzter
dieWellenbewegungzurFortbewegung,währendPho-
tovoltaikzellenfürdieElektronikdesGleiterszuständig
sind.DieseLösungistumvielesmaterialschonenderund
dynamischeralsalleanderenBojenundkannsichüber
weiteStreckenselbstständigmitbiszu4Knotenfortbe-
wegen(vgl.113).
60 Untersee-Boot an einem Bedienpanel (112)
61 Ein Wave-Glider (114)
78
7.2.2BemannteSchiffeundBoote:
RecyclingundUmnutzungfüreineausgeprägteRessour-
ceneffizienz:DasPlastikiisteinweiteres,PRorientiertes
Leuchtturmprojekt,umaufUmweltschutz,Nachhaltigkeit,
RecyclingbasiertenKonsumundsehrintensivgegendie
VerschmutzungderMeereaufmerksamzumachen.Das
gesamteSchiffbestehtmehrheitlichausdemKunststoff
PETundrecycliertenoderAlt-Aluminium-Profilen.Auch
wenndieseinemetwasdasGefühldesGreen-Washings
durcheinenMateriallieferantgibt.
BemerkenswertwarderAufbauderKatamaranRümpfe
auseinemTragwerkausPET-FaserverstärktemPET-
KunststoffundAuftriebskörpernausPET-Flaschen.
DieLösungzeigtsehranschaulich,dasseineKombination
ausUmnutzungunddemEinsatzwerkstofflichrecycelter
BauteilenichtzueinemDowncyclingführenmuss.
PlastikiLinks:http://www.theplastiki.com/;http://www.
adventureecology.com/
Wellenenergie–GoogleOffshore:AuchGooglewillsich
dasMeerzuNutzemachen.VorallemdieKühlleistung
desWassersisthierfürGooglewohlausschlaggebend,
daServer-FarmeneinenimmensenStrom-undKühlungs-
bedarfhaben.DasInternethatzurzeiteinenvergleich-
barenEnergiebedarfwiederglobaleFlugverkehr.ImJahr
2008wurdeeinPatentveröffentlicht,indemGoogle
ServerinstallationenaufdemMeerbeschreibt,diemit
MeerwassergekühltwerdenundmitHilfevonWellen-
energie-KraftwerkenmitStromversorgtwerden(vgl.114).
ImOktober2010wurdeinBlogsdavonberichtet,dass
GoogleanderWestküstenunWindparkserrichtenmöch-
te(vgl.118).
7 Harvesterlösung-B2B 7.2 BenchmarkingMarineTechnologie:
63 Plastiki info Poster (116)
64 Abbildung aus dem Google Patent (117)
116. epoca_ full.jpg (JPEG-Grafik, 1300x847 Pixel) (2010). Online verfügbar unter http://assets4.theplastiki.com/static/wha-
tis/epoca_ full.jpg, zuletzt aktualisiert am 08.09.2010, zuletzt geprüft am 17.10.2010.
117. ZDNet (2008): Google makes waves and may have solved the data center conundrum | ZDNet. Online verfügbar unter http://www.zdnet.com/
blog/btl/google-makes-waves-and-may-have-solved-the-data-center-conundrum/9937, zuletzt geprüft am 19.11.2010.
118. Media, Tan (2010): Google investiert Millionen in einen riesigen Offshore-Windpark - Klima-Wandel.com. Tan Media. Online verfügbar unter http://
www.klima-wandel.com/2010/10/12/google-investiert-millionen-in-einen-riesigen-offshore-windpark/, zuletzt geprüft am 19.11.2010.79
Solar-Energie:DieSolarWaveunddiePlanetSolarsind
zweiSchiffe,dieaktuellmitreinerPhotovoltaikeineErd-
umrundunginAngriffgenommenhabenundmitHilfeder
darausentstehendenPRaufdenNutzenvonSolarenergie
aufmerksamzumachen.
BemerkenswertsinddieUnterschiedederbeidenErgeb-
nisse.WährenddasPlanetSolarSchiffüber30Meterlang
istunddasProjektüber12MillionenEurogekostethat
undvorallemmitHilfeeinesangepeiltenGeschwindig-
keitsrekordsfürdieErdumrundungfüreineneueTechno-
logiewerbenmöchte,zeigtdieSolarWave,dasssichein
einfacherCatamaranfürnormale800.000Eurosolarbe-
triebenrealisierenlässtunddamitimnormalenMarkt
angekommenzuseinscheint.
Windenergie:PortugiesischeGaleere(Physalia):DiePortu-
giesischeGaleereisteinesehrfaszinierendeKolonievon
Lebewesen.SiekannzusehrunangenehmenVerletzungen
führen.Faszinierendistabervorallem,dassesnichtein
Lebewesen,istsonderneineAnsammlungverschiedener
Lebensformen,dieeineSymbiosebildenundzusammen
einekonsistenteLebensformergeben.Siebesitztnurdie
GrößeeinerHandundschwimmtaufhoherSee.IhrLuft-
sacktreibtsiemitdemWind.
SkySails:SegelaufSchiffenerfahreneineRenaissance.
BahnbrechendinderIdeewarsicherlich2008dieTrans-
formationvonSport-KitesindenIndustriesektor.Neben
KonzeptenzumAntriebvonLand-GeneratorenmitHilfe
derKinetischenEnergiewurdeimBeispielderSkySails
FrachtschiffederZukunftwiedervermehrtSegeloderDra-
cheneingesetzumSpritzusparen.MitHilfederneuen
Großsegelsollenbiszu20%Treibstoffgespartwerden
können.
Dazuseierwähnt,dassdieGüterschifffahrtimGegensatz
zumStraßen-oderLuftverkehrzudentransportgewichts-
bezogeneffizientestenTransportmittelnaufderErde
gehören.DennochlassensichweiterdieKostenundder
Energieverbrauchsenken.
119. solarwave.jpg (JPEG-Grafik, 1245x537 Pixel) (2009). Online verfügbar unter http://www.ocean7.at/uploads/service/91_solarw_ pla-
netsol_010709/solarwave.jpg, zuletzt aktualisiert am 01.07.2009, zuletzt geprüft am 13.11.2010.
120. planetsolar_2.jpg (JPEG-Grafik, 4000x3000 Pixel) (2010). Online verfügbar unter http://www2.dupont.com/Photovoltaics/en_US/as-
sets/images/planetsolar/planetsolar_2.jpg, zuletzt aktualisiert am 28.09.2010, zuletzt geprüft am 13.11.2010.
121. mpreetz (2003): 72162047WWtwTg _ fs.jpg (JPEG-Grafik, 2048x1360 Pixel). Online verfügbar unter http://image05.webshots.
com/5/6/20/47/72162047WWtwTg _ fs.jpg, zuletzt aktualisiert am 06.05.2003, zuletzt geprüft am 16.11.2010.
122. MS_Beluga_SkySails_Cargo.jpg (JPEG-Grafik, 2480x1654 Pixel) (2008). Online verfügbar unter http://www.pressestelle.tu-berlin.de/fileadmin/
a70100710/Fotos/Pressestellenarchiv/MS_Beluga_SkySails_Cargo.jpg, zuletzt aktualisiert am 07.04.2008, zuletzt geprüft am 19.11.2010.
68 Großformatige Drachen als Segel bei Sky Sails (122)
65 CAD Darstellung der Solar Wave (119)
67 Portugiesische Galleere (Physalia) treibt auf hoher See (121)
66 Turnaror Planet Solar Jung fernfahrt (120)
80
AltePatente:DieNutzungalternativerAntriebeistnicht
neu.Ebensowenig„Kites“alsAntriebsmittelfürzubewe-
gendeGegenständeaufdemMeer.
EinesdererstenPatentewardasvonHerrnThayerwel-
chesimJahr1889erteiltwurde.
EbensowerdenDrachenimRahmenvonFischereiange-
sprochen.EinesderPatente,dassehrnahandasVorha-
benheranreicht,istdasPatentUS3462870von1969und
dessenNutzung.
7 Harvesterlösung-B2B 7.2 BenchmarkingMarineTechnologie:
69 Skizze aus einem der ers-ten Kite Patente (123)
70 Patentzeichnung eines drachengezogenen Netzes (124 )
123. D.Thayer (1889): „US0417755 - Aerial Apparatus“ . URL: http://www.freepatentsonline.com/pdfb/documents/uspt/patent_ pdf/0417/US0417755/pdf/US0417755.pdf [Stand: 01. Dezember 2010].
124. Emil B. Terilli (1969): „US3462870 - Aerial Fishing System“. URL: http://www.freepatentsonline.com/pdfb/docu-
ments/uspt/patent_ pdf/3462/US3462870/pdf/US3462870.pdf [Stand: 01. Dezember 2010].81
82
7.3.1RoboteroderMensch
DieersteIdeeberuhteaufeinerreinenschwarmintelligen-
tenRoboterlösung.DieAufnahmedervollenMüllsammler
hättevonFrachtschiffenübernommenwerdenkönnen,
diedieSammleranLandbrächten.
DabeistelltesichdieFragenachdemSinnundderPrak-
tikabilität,denGefahrenunddemNutzeneinessolchen
Konzeptes.Undwenn,danninwieweiteineAutomatisie-
rungdesSammelprozessessinnvollseinkönnte.
ImLaufederArbeitwurdejedocheineMischungaus
beidemgewähltunddashatteverschiedeneGründe,
dennindemEinsatzdermenschlichenStärkenunddem
WerkzeugRoboterwurdeausSichtdesBearbeiterseine
Lösungerzeugt,dieoptimalfunktioniert.
EbensoistdieSchaffungvonArbeitsplätzeneinlohnens-
wertesZiel.RobotersindhieroftderFeinddesArbeiters.
RobotersolltenabervoralleminSituationeneingesetzt
werden,wenndieAnforderungenesnotwendigmachen.
AuchdieIdeederSchwarmintelligenz,eineModeder
letztenJahre,dienichtimmerdieeffektivsteLösungsein
muss,solldiskutiertwerden.
KlassischeMenschgesteuerteGroßsysteme:Dieklas-
sischeVariantedesEinsammelnsvonMüllkönnteüber
BooteundSchleppnetzeerfolgen.
Vorteile:MenschensinddirektvorOrt.SollteesFehlfän-
gegeben,dannkönnendieFischersofortreagieren.
MenschensitzeninBooten.BootehabenKraft.DieNetze
könntengrößerausfallen,diemitentsprechendmehr
Kraftbewegtwerdenmüssten.
DieBootekönnenuntereinanderaufSichtundFunk
fahren.JedesBootkannRadarundSattelitenempfang
erhalten.EineKoordinationuntereinanderistmöglich.
NegativeFaktoren:ZeitistbeidiesemSystemHaupt-
kostentreiber.HeutigeFischfangstrategienbestehenaus
einemgroßenFabrikschiffmitgroßemSchleppnetz,wel-
chesdurchkleineTochter-BooteinderAbdeckungsbreite
verstärktwerdenkann.DabeiistdieMengedesgesam-
meltenProdukteshoch,hervorgerufendurchOrtungund
FokussierungaufFischhäufungspunkte,möglichstgroße
SchöpfflächeundVolumenwelchesdurcheinemöglichst
hoheFahrgeschwindigkeiterzieltwird.
7 Harvesterlösung-B2B 7.3 KonzeptentwicklungderInfrastruktur
83
ErgebnisisteinmaterialintensivesGroßsystem,welches
aufMengeinkurzerZeitabzielt.
EineAnpassungdesSystemsaufdasProblemfeld„Müll-
sammelnunterGewährleistungeinesgeringenAnteilsan
Biomasse“bedeutet,dasseinGroßsystemnurfunktionie-
renkönnte,wenndieBasisvielbreiterundressourcenef-
fizienterarbeitenwürde.
DabeiwerdenMenschenbenötigt.Vorteilist,Menschen
erhalteneinesinnvolleAufgabe.Fischerkönntendies
leisten.DieÜberfischungderMeerewürdeminimiert.Ein
FischerbenötigteinEinkommenundverursachtaufhoher
SeemitseinemSchiffeinenFußabdruck.
ReineRoboterLösung:AmAnfangderIdeenentwicklung
standdieIdee,einegroßeAnzahlkleinermaterialredu-
zierterRobotereinzusetzen,diesichüberlangeZeitaut-
arkindenOzeanenfortbewegenwürdenunddanndurch
einHand-in-HandArbeitenkomplexeSammelmanöverzu
vollführenundgrößereLeistungsfähigkeitauszubildenals
eineinzelnerRoboteresermöglichenwürde.
DabeiergabensichmehrereFragestellungen.
WieerfolgtdieKommunikationuntereinanderaufhoher
See,hohenWellenunddemFehleneinesGPRSNetzwer-
kes?StehtausreichendEnergiezurVerfügungundsind
derzuerwartendentechnischeAufwandvertretbar?Wie
siehtesmitdemBauraumaus?
Dabeiwäreessicherlichnützlich,wennjederRobotersich
freiaufdemPacificbewegenkönnteundmitGPSundDi-
gitalkameraausgerüstet,diemorgensundabendsschöne
undnützlicheBilderzurVerfügungstellenwürde.
DesWeiterenstelltsichdieFrageobeineschwarmin-
telligenteAnsammlungvonSchwimmroboternfürdiezu
lösendeAufgabeeineeffizienteundeffektiveMethode
darstellenkönnte.
DiezusammelndenTeilesindnurmitgroßflächigen
StrukturenundwenigermitAnsam-mlungenvonRobotern
zulösen.
Fazit:SowohlteureTechnologienalsauchAbwesenheit
vonMenschen,gefährdetLebenderTiere.Fehlerlosigkeit
derTechnikkannnichtsichergestelltwerden.Dennoch
bietenRoboterdiekostengünstigeMöglichkeitdesSam-
melnseinesMediums,welchesnurinsehrgeringerDichte
aufeinergroßenFlächevorhandenist.
Hybrid:SucheundOrtung/SystematischesSammeln:
DabeistehenverschiedeneAufgabenzurDisposition,
dieggf.nichtvoneinerRoboterartallein,sondernnur
vonverschiedenenEinheitenzulösenseinkönnte.Der
ProzessdesUmherstreifensundSuchensistdabeieine
84
ganzandere,alsdaszeilenweiseAbfahrenvonbereits
definiertenErntegebieten.EineweitereAufgabeistdie
zielgerichteteBergungvongeortetenGroßobjekten,die
nurmitvereinterKraftvieleroderderKrafteinesgroßen
Objektszurealisierenwäre.
DieAufgabedesSuchensundOrtensisteinedezentrali-
sierteAufgabevonehersichfreibewegendenObjekten.
DieseHandlungsaufgabekönntezumBeispielauchauf
Privat-Dronenverlagertwerden,diesichdemVerbund
hinzufügendürfenunddamitTeildesProgrammswerden.
DieAufgabedessystematischenErntensisteinelangwie-
rigeundzeilenlauforientierteArbeit.
ÄhnlichdesErntensvonGetreideaufdenFelderdesUS
amerikanischenmittlerenWestens.
DieseAufgabeistlangwierigundlangweilig.Einezentrale
RoboterkoordinationundOrtungwürdekannhelfen,bei
MähdreschernwiebeiJohnDeereoderbeiNationalInst-
rumentsistdiesbereitsheutederFall(vgl.125).
DesWeiterenisteinepräzisekoordinierteSammlungnur
möglichwennsichallenotwendigenSammlergenauzu
einanderausrichtenlassen.
AufhoherSeebeiWind,WellenundStrömungenkann
diesschwierigwerden,sodasseineoffeneFormation
gesuchtwerdenmuss,dieeineKommunikationderEin-
heitenuntereinandererschwerenwürde.EinVerlusteiner
EinheitwäreWahrscheinlich.
SolltennunehereineSattelitengestützteSteuerungprä-
feriertwerden,dannsinddieKosteunddieInstallations-
dimensionumeinVielfachesgrösser.
AuchstelltsichdieFrage,obbeiderzuvollziehenden
SammelstrategieeineSchwarmintelligenznotwendigist,
oderobnichtbessereinezentraleäußereMaster-Steue-
rung,gekoppeltmiteinereigenenlokalenGPSNavigation
zielgerichteterarbeitenkönnte.
7 Harvesterlösung-B2B 7.3 KonzeptentwicklungderInfrastruktur
71 Erntemaschinen in USA (125)
125. National Instruments (Hg.) (2007): Testing Control Strategies on a Combine Harvester with NI LabVIEW Real-Time, PXI - Solutions - National Instru-
ments. Online verfügbar unter http://sine.ni.com/cs/app/doc/p/id/cs-688, zuletzt aktualisiert am 01.01.2007, zuletzt geprüft am 05.12.2010.85
7.3.2AbschätzungvonKostenundNutzen
ImRahmenderAusarbeitungdesKonzeptesstelltesich
dieFragenachderDimensionierung,denStückzahlen
unddenmöglichenKostenodereherdenzuerzielenden
Kosten.
ErfolgsmessgrößenbeimSammeln:
ErfolgsparameterMIPS:SummederKostengeteiltdurch
denNutzen.Ziel:GeringeKosten,Materialaufwandund
Energieverbrauch.Motivation,SpaßundSinn.
KalkulatorischeRessourcenabschätzungund-iteration:
FürdasVorhabenisteinSystemnotwendig,dassmög-
lichstvielFlächeinkurzerZeitmitmöglichstgeringem
AufwandanRessourcenrealisiert.DabeistehtdieBewah-
rungvonLebenunddasSchonennotwendigerRessour-
cen,diedasMüllproblemweiterverstärkenkönnte,im
Vordergrund.GefolgtvondemZieleinemöglichstkosten-
günstigeLösungzufinden.
EswurdenersteVorgabengeschätztundanHandeiner
Kosten-NutzenKalkulation,diesowohldieJahreskosten
alsauchdieGesamtprojektkostenanzeigtesolangeite-
riert,biseinannehmbaresErgebniserzieltwurde.
Ergebnisse:DiehybrideHerangehensweiseinderKombi-
nationausunbemanntenSammlernundeinigenbemann-
tenService-BootenbestätigtesichinderRechnungals
derrichtigeWeg,wobeieinÜbermaßjeeinesElements
RoboteroderbemannteBootezueinerIneffizienzführt.
OptimierungsergebnisdieserRechnungwar,dassdie
SpannweiteundderSpeicherdesHarvestersalsHebel
dienen,dieKostenunddenRessourceneinsatzzusteuern.
DerRessourceneinsatzkonntesofürdiegleicheAufgabe
direktamAnfanghalbiertwerden.
KostenüberdieLaufzeitvon160MillionenEurozeigen
aberauchauf,welcheDimensiondiesesProblemschnell
annehmenkann.
Ressourceneffektivität:LautderAbschätzungwird5-mal
mehrKunststoffmassegesammelt,alsdieMasse,diever-
schleißt.EswurdehierabernichtderRessourcenrucksack
fürdasgenutzteMaterialmitbetrachtet.
EinsatzdauerderRoboteramTag:UmeineGefährdung
vonLebewesenzuminimieren,wirddasSammelintervall
aufdieHell-Phasebegrenzt.Darausleitetsichab,dass
diemaximaleSammeldaueramTag12-16Stundenbetra-
genwird.
Ergebnissezusammengefasst(folgendeSeite).
71 Erntemaschinen in USA (125)
86
Ergebnissezusammengefasst:
• AbstandvonLandMittelpunktderFläche:2000km
• AbstandvonLanddesRandderFläche:1600km
• Beispielfläche:2200kmx800km
• AnzahlSammel-Roboter:3000
• Schöpftiefe:1m(DamitwirdinGroßteildesMülls
abgefischt)
• Netzbreite7Meter
• Speicherinhalt20kg->ca.40liter
• Geschwindigkeit:2km/h(damitFischeeineChance
habendemObjektzuentkommen)
• AnzahlHarvesterproService-Schiff:~570
• DauerServiceIntervall:30Minuten
• AnzahlServicesproTag:32
• AnzahlService-Schiffe:7
• AnzahlnotwendigerServicesdurchmöglicheService-
frequenz:192/32=~6
• PlusReserve:8
• AnzahlMutterschiff-Habitat:1
• ReiseentfernungderServiceSchiffe:nochnicht
betrachtet
• PersonalproSchiff:2-3
• GrößedesSchiffs:ca.20Meter
• AnzahlCouriere:??
• Einsatzdauer:6Jahre
• NotwendigeSchöpfbreitegesamt:20-25km
• GeschätzteHaltbarkeitderVerschleißteile:1-2Jahre
• TäglicheSammeldauer:16Stunden(nachtskommen
mehrLebewesenandieOberfläche)
• NachtzeitistRuhezurVermeidungdesFangsvon
Lebewesen
7 Harvesterlösung-B2B 7.3 KonzeptentwicklungderInfrastruktur
72 Kosten Nutzen Abschätzung
87
AufBasisderKostenabschätzungunddurchdieBestäti-
gungderTheorieeinesHybridenMensch-RoboterEin-
satzeswurdefolgendeStrukturfüreineimaginäreneue
Ozeanische-Müllrecycling-Firmaentwickelt.
ImweiterenVerlaufwerdendieEinzelelementeinBlau
kurzangerissenundderHarvesterselbstimDetailinder
Ausgestaltungbeschrieben.
7.4 MöglicheInfrastruktur
88
7.5.1Mutterschiff
(HabitatundtechnologischeProzessstelle)
AufBasisderAbschätzungenerscheintähnlichden
FischereifabrikschiffenabeinerSystemgrößevonmehr
als3Serviceschiffenunddamitmehrals1200Harvestern
einezentraleBasisaufhoherSeenotwendigundhilf-
reich.
DasMutterschiffkanndamitKernstückfürdenLangzeit-
aufenthalt(längerals3Wochen)aufdemOzeansein.
ImRahmenderKonzeptevaluierungwurdegegeneine
inselartigeHabitatlösungundfüreinekonventionelle
Schiffslösungentschieden.BeieinerExpedition1500km
entferntvonjederKüstesindRessourcenknappundes
bestehtschnellLebensgefahr.
ZumjetzigenZeitpunktisteinsolcherRessourcenaufwand
nichtgerechtfertigt.EingrossesBasisschiffhataberden
Vorteil,dassdortSystemezurVerfügunggestelltwerden
können,diediekleinenService-Booteergänzen.
Z.B.könnteaufeinemBasisschiffdiezusätzlicheWeiter-
entwicklungstattfindenunddenoffenenRahmenbieten,
vondemEingangsdieRedewar.
DesweiterenkönnenaufeinemBasisschiffraumgreifen-
deInstallatioenewieWerkstättenundRecylingeinheiten
vorhandensein.DurcheineRecyclingeinheitvorOrt
könntedienotwendigeEnergiedirektvorOrtausdem
Kunststoffabfallgewonnenwerden.DieskannaufBasis
derSolarPyrolysegeschehen:
PyrolysebeschreibtdenAufspaltungsprozessvonbrenn-
barenStoffeninGase.UnterAusschlussvonSauerstoff,
mithoherHitzeundhohemDruckwerdendielangen
MolekülketteninkurzeuniversellnutzbareMolekülketten
zerteilt.EsentstehenKohlen-WasserstoffGaseundFlüs-
sigkeiten,diesichdestillierenundspeichernlassen.In
einemweiterenProzesskönnendiesewiederzuPolyme-
renweiterverarbeitetwerden.
UnterdemOberbegriffderSolarChemieversammelnsich
verschiedeneAnsätze,diesolarthermischePrinzipienan-
wenden.SonnewirdübereinenKollektorgesammeltund
dieWärmeenergiewirdaufdieReaktionskammergeleitet.
DieSolarThermiekönntedabeiinZukunftausreichend
hoheTemperaturenerzeugen,umdiePyrolysezubetrei-
ben.
7 Harvesterlösung-B2B 7.5 SekundäreServiceEinrichtungen
126. www.plasticseurope.com (2010)
73 Habitat Utopie (126)
89
KunststoffrecyclingmitPyrolyse:
DergesammelteKunststoffbestehtausunterschied-
lichstenKunststoffenundinunter-schiedlichemZustand.
DurchdielangeZeitaufhoherSeesinddieKunststoffmo-
lekülesostarkbeschädigt,dassderKunststoffmeistsehr
sprödeist.
DamitistderKunststofffüreinnormalesstoffliches
Recyclingungeeignet.DiePyrolyseeröffnetdenWeg,die
Molekülesoaufzubrechen,dasssichtheoretischwieder
neuePolymereraffinierenlassenkönnten.DasErgebnis
wäreeineRohstoffrückgewinnungaufhoherSee,diekei-
neZusatzenergiebenötigt.
127. MBARI (Hg.) (2009): flyeratsea.jpg. Online verfügbar unter http://www.mbari.org/expeditions/Northern09/images/equip-
ment/flyeratsea.jpg, zuletzt aktualisiert am 21.05.2009, zuletzt geprüft am 08.12.2010.
74 °marX - Mutterschiff und Habitat (vgl. 127)
Plastic To Oil Machine. Online verfügbar unter http://thecoolgadgets.com/blest-company-plastic-to-oil-machine-home-plastic-recycling-made-easy/, zuletzt geprüft am 15.11.2010
90
7.5.2Service-Schiffe
InderAbschätzungwurdeklar,dasseineArmadavon
4000Harvesternnotwendigseinwird,umeineaus-
reichendeFlächendeckungzugewährleisten.Vordem
HintergrundderMüll-dichtemüssenalleHarvesterihren
Sammelprozessunterbrechen.
EsexistierenzweidenkbareWege,wiedieServiceschiffe
ausgelegtseinwerden.
01:AngebotUmbaukomponenten,umeinbestehendes
BootfürdenEinsatzzunutzen.
02:SpezialanfertigungmitDimensionierungdirektauf
denBedarf.
ModifikationundNutzungvonBestehendem:
EinemöglicheLösungwäredieNutzungeinesmotorbe-
triebenenKatamarans,derzusätzlicheinenKITEfürden
AntriebundSolarzellenfürZusatzstromversorgunghat.
EnergieträgerfürdenMotor:AufBasisderPyrolyseund
desgefundenenKunststoffabfallskanneinTeilzumBe-
triebderSchiffegenutztwerden.
7 Harvesterlösung-B2B 7.5 SekundäreServiceEinrichtungen
128. National Marine Sanctuary Foundation (Hg.) (2008): HIWS_932-1489-08_2-12-06__working _whale_with_support_vessel.jpg (JPEG-Grafik, 2765x1703 Pi-
xel). Online verfügbar unter http://nmsfocean.org/files/HIWS_932-1489-08_2-12-06__working _whale_with_support_vessel.jp
75 Wal Fütterung (128)
91
WarumkeinereineSegelschifflösung:
VoneinerreinenSegelschifflösungwirdindiesemKon-
zeptabgesehen,dasiesicherlichplakativerdenAntrieb
durchdenWindindenVordergrundstellenwürde.Laut
derBerichteüberdasGebietistabergeradedortwenig
WindzuerwartenundnormalerweisevonSegelschiffen
gemieden.
Downsizing/KleinereBoote:
WenneinMutterschiffeingesetztwird,könnendie
Service-Bootekleinerdimensioniertwerden.
DabeisindsowohlklassischeundfürdenLangzeitge-
brauchrobusteLösungenebensodenkbarsieheAbbil-
dung88,wieauchsehrleichteundmaßgeblichsolarbe-
triebeneehemaligeSegelkatamarane.
76 Schlepper mit KITE (129)
129. Marketwire (Hg.) (2007): „366789_KiteShipPullingaBarge.JPG (JPEG-Grafik, 2424x1616 Pixel)“ . URL: http://media.mar-
ketwire.com/attachments/200709/366789_KiteShipPullingaBarge.JPG [Stand: 01. Dezember 2010].
130. YachtForums (Hg.) (2007): 21864-neville-trawler-56-nev56_rendering.jpg. Online verfügbar unter http://www.yachtforums.com/forums/attachments/general-traw-
ler-discussion/21864-neville-trawler-56-nev56_rendering.jpg?d=1198078610, zuletzt aktualisiert am 19.12.2007, zuletzt geprüft am 08.12.2010.
131. Ocean7 (2009): solarwave.jpg, Online verfügbar unter http://www.ocean7.at/uploads/service/91_solarw_ planet-
sol_010709/solarwave.jpg, zuletzt aktualisiert am 01.07.2009, zuletzt geprüft am 13.11.2010.
77 Klassisches 20 Meter Stahlboot (130)
78 Energie sparender Motor-Katamaran
79 SolarWave CAD Grafik (131)
92
AufBasisderAbschätzungwirdnacheinemAufbau
gesucht,derca.4000Sammel-Roboter(imFolgenden
„Harvester“genannt)proJahrzumEinsatzbringenkönn-
teunddamiteinevirtuelleSpannweitevonfast25km
ermöglicht.
7.6.1Anforderungskatalog–Wasmusserfülltsein:
FürdenAnforderungskataloggiltdasbereitsvorweg
Gesagte:
Grundlegendes:
DerHarvestermuss
• sogestaltetsein,dasskeinSchadenfürLebenund
Schiffebesteht.
• sichselbstschützenkönnen,damiteinunnötiger
VerschleißdurchÜberlastungoderUnfallvermieden
werdenkann.
• sichin3WochenIntervallenautarkaufdemOzean
selbstgesteuertfortbewegenkönnen.
• eineMateriallebensdauervonmindestenseinemJahr
aufweisen.
• kostengünstigausgelegtsein.EinPreisvoneinigen
1000Euroistanzupeilen.
• alsAntriebvorhandeneEnergiennutzen.
• inkürzesterZeitaufhoherSeewährenddesBetriebs
voneinerPersonentleertundgewartetwerden
können.
DasSammeln
• darfkeinLebengefährden.
• sollmöglichsteffektivundeffizient80%-90%des
MüllsausdemMeerfiltern.
• dermeistenPartikelwirdübereineKaskadevon
Netzenrealisiert.
Einebi-direktionaleSatelliten-VerbindungmitdemSer-
vice-SchiffermöglichteineSteuerungderHarvestergrup-
peunddieKoordinationzuweiterenHarvestergruppen.
DerAntrieberfolgtmitWellenkraft,dadiesnachaktu-
ellemRecherchestanddiemeisteEnergiezurVerfügung
stellt.
SolarzellenwerdenfürdieelektronischenSystemege-
nutzt.DieLichtenergiesollteausreichen,umnebenden
Navigationsfunktionen(Ortung,SteuerungvonRuder),
auchSensorikundeinePhoto-KamerazurÜberwachung
vonNetzundSammlerzuermöglichen.
Esgibtkeine„RoboterzuRoboter“Kommunikation,da
dieszuaufwendigist.
7.6.2MorphologiederEinzelproblemefürdieAufgabe
„Sammeln“
Primärfunktionen:
• Sammeln
• Navigieren
• Bewegen
• Kommunizieren
• SensorenundMessen
AufBasiseinerderRecherchenachaktuellenWasseran-
triebskonzeptenwurdenimRahmeneinesBrainstormings
7 Harvesterlösung-B2B 7.6 Die„Harvester“
93
dieverschiedenenAntriebsmöglichkeitendurchgespielt
unddiskutiert.
7.6.3AntriebskonzeptefürdieFortbewegung:
WelcheMöglichkeitenderFortbewegungaufdemWasser
könnteesinZukunftgeben?
HeutewerdendiemeistenSchiffemitDieselangetrieben.
EinRobotersolltefürdieFortbewegungaufdemWasser
ohneRessourcenbetriebenwerden,dienichtodernicht
inausreichendemMaßaufdemOzeanzurVerfügung
stehen.DabeisindOzeanemitallihrererbarmungslosen
GewalteinederenergiereichstenOrte.
HierbeisindklassischefossileBrennstoffemaßgeblich
tabu,z.B.MethanknollenaufdemMeeresgrund.
Überwasser:
• Segel
• Kite
Unterwasser:
• Propeller
• Gleitprofile:Kite
• Flügelschlag
• Sepia:WasserRückstoß
7.6.4NotwendigeZusatzfunktionen:
Navigation:GPS,GYRO,Kompass
KommunikationsmöglichkeitenderRoboter:GPRS,Funk,
Satellit,Wasserschall,Optisch:IRoderBlinksignale
Stromerzeugung:Solar,ElektroaktivePolymere,KITE,
Windturbine,WasserkinetischeDynamos
7.6.5BelastungsfaktorenfürdenSammleraufhoherSee:
TierewieSeevögelkönntendenSammleralsPlattform
zurRastnutzen.Kot,Krallen,SchnäbeloderZähnekönn-
tendieStrukturbelasten.
Oberflächenbewuchs/Fouling:EinesdergrößtenProble-
meinderSchifffahrtistderUnterwasserbewuchsmitAl-
genundMuscheln.DerStrömungswiderstanderhöhtsich,
desWeiterengreifendieLebewesendieOberflächean.
Seewasser,Sonne,TemperaturunterschiedeTagundNacht
sowieLuftundWasserseiteJahreszeiten.
AndauerndeaberlangsameBiegungdurchWellengang.
Sensorik:Esmussgewährleistetsein,dassbeiGefahren
fürLebewesen,FehlfunktionenodervorzeitigerBefüllung
eineSensorikdieserkenntunddemService-Schiffeine
Mitteilungzukommt.
Sammelfunktion:Fragestelltsichbzgl.Zusetzungseffek-
tenundBewuchsüberdieZeit.
ScharfkantigesoderspitzesTreibgut
Lebewesenschützen
RaubfischekönntenNetzbeschädigen.
Kommunikation und Steuerung via Satelliten
94
7 x Service-Boote
1 x Mutterschiff
7 x 570Harvester
7.6.6HandhabungProzessablauf:
DasMutterschiffundHabitat:
DerEinsatzeinerCrewdauertimDurchschnitt4Wochen.
AufBasisderzuleistendenServicesandenHarvestern
sindfürdie4000Harvesterinsgesamt7bemannteSer-
vice-Bootenotwendig,dieineinemServiceintervallvon
30MinutenihreHerdeabfahren.ZudenServicesgehören
zuWasserlassen,navigierenundentleeren.
AufstellendesHarvesters:
• AusderHalterunginderBoxnehmen
• AntriebindieFang-HalterungvomKraneinhängen
• Ausbreiten
• SchwimmerindenKraneinhaken(großeAngriffsflä-
chefürWindgegenWegfliegensichern)
• SchwimmermitTechnikverbinden
• SchwimmerinSchleppseilvonAntriebeinhakenund
mitAntriebkabelmitTechnikverbinden
• Schwimmeraufblasen
• Sichtprüfung&Funktionscheck
• SchwimmerzuWasserlassenundmitAntriebsleine
schleppen
• AntriebzuWasserlassenundentkoppeln
7 Harvesterlösung-B2B 7.6 Die„Harvester“
95
Service(onthefly):
• „Nachtmodus“Signalsenden(AntriebfährtUnter-
wasserindenAUSModus)
• SchlauchbootparallelbringenzumHarvester
• SchwimmermitEnterhakenfangen
• SchlauchbootzurSammelboxziehenundanleinen
• Sammelboxentriegeln,herausziehenundanBord
nehmenSichtprüfungundDruckspül-Entleerungdes
vorderenNetzes
• Technik-Check
• SichtprüfungvonNetzundTeilen
• ElektronikCheckundAuslesenderDaten
• AntriebhochziehenundkurzeSichtprüfung
• WennSchadendannzumBootschleppen
• BaugruppenoderganzenHarvesteraustauschen
• MitneuenoderrepariertenTeilenaustauschen
• NeueSammelboxeinsetzen
Reparatur:
BauteileundBaugruppenwerdengetrenntunterDeck
repariert.BeimServicedirektfindetnurAustauschstatt.
96
7.6.7Umsetzungskonzept–Das„Wie“
Assoziationskette:IndenOzeanenexistierenTiere,die
bekanntsindfürihrVorkommenaufHoher-See,ihre
langenReisewegeundihreArt,NahrungaufBasiseines
Wasserfilterungsmodellszuerhalten.Dazuzählender
Wal-Hai,derManta-RochenunddiegroßenBuckelwale.
EineanderefaszinierendeundsichfreiimWasserbewe-
gendeLebensformstellendieQuallendar,diemitihren
TentakelnkleineLebewesenausdemWasserfischenund
zuihrenVerdauungsorganentransportieren.
ZusätzlichsindDelphinetraurigesBeispielfürdieSam-
melfähigkeitvonMülldurchTiere.Siefangengezieltim
WassertreibendeDingemitihrenFlossenundspielen
damit.
7 Harvesterlösung-B2B 7.6 Die„Harvester“
132. SomnoMedix (Hg.) (1995): „MantaPNG.jpg (JPEG-Grafik, 2616x2048 Pixel) - Skaliert (41%)“. URL: http://www.rlshelp.org/MantaPNG.jpg [Stand: 02. Dezember 2010].
133. whaleshark_isla_contoy _070__1_.jpg (JPEG-Grafik, 1600x1200 Pixel) - Skaliert (70%) (2010). Online verfügbar unter http://www.cancunwhale-
sharktours.com/images/whaleshark_isla_contoy _070__1_.jpg, zuletzt aktualisiert am 19.05.2010, zuletzt geprüft am 10.11.2010
(132)(133)
97
7.6.8Sammelmethoden–RechercheundAuswahl:
Schleppnetze:EinesderzurzeiteffektivstenVarianten
dieMeerezufilternstellengroßeSchleppnetzedar.Die
aktuelleArtdesEinsatzesvonSchleppnetzenundderen
StrukturaufbauhatgleichzeitiggroßeNachteilefürden
LebensraumOzean.DenngroßeSchleppnetzesindwegen
ihrerEffektivitätGrundfürdieÜberfischung,eineoptio-
naleFührungdesNetzesentlangdesMeeresbodensführt
dortzugroßenSchäden,undSchleppnetzesindTodesfal-
lenfürvieleLebewesen,dienichtgefischtwerdensollten.
Plankton-NetzewerdenhingegennurfürForschungsakti-
vitätengenutzt.EssindSchleppnetzemiteinerMaschen-
größevon300MikrometernundeinerMaulweitevon
einemMeterBreiteund30cmTiefe.Siefilternsowohl
KunststoffmüllalsauchPlanktongleichermaßenausdem
Wasser.
DiesesNetzistsehreffektiv,gefährdetaberdiekleinsten
undwichtigstenLebewesenderNahrungskette.
80 Schematische Darstellung ei-nes Schleppnetzes (135)
134. Dan L.Perlman (2008): Humpback_whale_ feeding _DP4106.jpg. Herausgegeben von EcoLibrary.org. Online verfügbar unter http://ecolibrary.org/ima-
ges/full_image/Humpback_whale_ feeding _DP4106.jpg, zuletzt aktualisiert am 03.04.2008, zuletzt geprüft am 02.12.2010.
135. Wikimedia (2010): Pelagisches_Schleppnetz.jpg. Online verfügbar unter http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e5/Pe-
lagisches_Schleppnetz.jpg, zuletzt aktualisiert am 15.03.2010, zuletzt geprüft am 18.11.2010.
136. GyreCleanup (2010): manta-231.jpg. Online verfügbar unter http://www.gyrecleanup.org/wp-content/uploads/2010/05/man-
ta-231.jpg, zuletzt aktualisiert am 19.06.2010, zuletzt geprüft am 13.11.2010.
(134)
81 Plankton-Netz für Forschungs-arbeiten Manta-Trawl (136)
98
7.6.8Sammelmethoden–RechercheundAuswahl:
Skimmer:
SowohlimprivatenalsauchimprofessionellenBereich
gibtesverschiedeneMethodengrößereWassermengen
und–Flächenzusäubern.
MechanischeSystemenutzendabeigeometrischePrin-
zipienundfilternKörperspezifischerGrößeausdem
Wasser.
EineweitereMethodekommtgeradeimUmfeldder
TrennungvonWasserundÖlzumTragen.Ölistun-polar,
währendWassersehrpolarist.AufdieserBasiswurden
TextilienundSchwämmeentwickelt,dienurun-polare
Medienspeichernundtransportieren,Wasserjedoch
außenvorhalten.
HinzukommenleichteVlies-oderBürstenstrukturen,die
diewirksameOberflächevergrößernundeinegewisse
mechanischeFörderleistungerbringen.
Konzepte:
DieNutzungdieserÖlabsorberhatsichBorisInneckenzu
nutzengemachtunddarausBojenentwickelt,diedirekt
überdemGebietderÖlkatastropheabgeworfenwerden
sollenunddanneinsaugfähigesNetzaufspannen.
DerPelagicPodisteinKonzept,dasebenfallsgezieltdie
BeseitigungdesKunststoffmüllsausdenOzeanenadres-
siert.DerPleagicPodistdabeieineBojeundnutztdie
PumpbewegungderWellen,umübereineRampeWasser
indasInnerezufördernundzufiltern.
DerAufbauistjedochsehrmaterialintensivundeine
FlächendeckungkannmitdiesemKonzeptnichterreicht
werden.EskannnurderTeildesWassersgefiltertwer-
den,dersichimnächstenUmkreisderlangsammitder
StrömungmittreibendenBojebefindet.
EinegesteuerteDurchschreitungdesGebietesistnicht
möglich.
7 Harvesterlösung-B2B 7.6 Die„Harvester“
137. 454405.jpg (JPEG-Grafik, 1809x1295 Pixel) (2010). Online verfügbar unter http://cfnewsads.thomasnet.com/images/lar-
ge/454/454405.jpg, zuletzt aktualisiert am 02.06.2010, zuletzt geprüft am 14.11.2010.
138. 453166.jpg (JPEG-Grafik, 916x692 Pixel) (2010). Online verfügbar unter http://cfnewsads.thomasnet.com/images/lar-
ge/453/453166.jpg, zuletzt aktualisiert am 02.06.2010, zuletzt geprüft am 14.11.2010.
139. 12590DSC0149.jpg (JPEG-Grafik, 2048x1536 Pixel) (2009). Online verfügbar unter http://www.slickbar.com/
Images/12590DSC0149.jpg, zuletzt aktualisiert am 04.11.2009, zuletzt geprüft am 14.11.2010.
(137)
(138)
(139)
99
AuswahlderSammelmethode:
AufBasisderdurchgeführtenRecherche,wirddasSam-
melnmiteinemfürdenAnwendungsfalloptimiertenNetz-
aufbausfürdieguteundrobusteLösungfavorisiert.
EsgibtkeinebeweglichenTeile,dieangetriebenwerden
müssen.DieEffektesindbewährt.
EswirdeinNetzpaketgewählt,dasalleTeilemiteiner
geometrischenGrößezwischen70Millimeterund1Milli-
meterherausfiltert.
GrößereElementesollenvordemNetzfestgehaltenwer-
den,sollenabernichtineinenSammelschlundweiterge-
leitetwerden,wieessonstderFallist.
GrößereTierehabensomitdieChanceamNetzabzupral-
lenundzuflüchten.
GleichzeitigwerdenkleinerePartikelunter1mmnicht
mehrgefiltert.Dadurchwirdgewährleistet,dasskleine
Kunststoffgranulatkörnergesammeltwerden,Plankton
jedochungehindertdurchströmenkann.
Sammel-undPolaritätsfilter-Trichter:EswirdeinTrichter
ausgebildet,derdiekleinenPartikelineinenAuffang-
behältervonca.40LiternGrößeableitet.AufdemWeg
befindetsicheineRampe,diemiteinempolarenTextil
belegtist,sodassdasWasserhierentlangströmtund
dieChancebesteht,dassKunststoffteilekleiner1mm
ebenfallsfestgehaltenwerden,dennebensowieÖlist
Kunststoffunpolarundließesichtheoretischüberdie
PolaritätwiemiteinemMagnetenausdemWasserfiltern.
DieserEffektistebenfallsinanderenKonzeptenbeschrie-
ben,abernochnichtgeprüft.
AbmessungendesFilternetzes:EswirdeineSchöpftiefe
von1MeterundeineNetzbreitevon7Meterngewählt.
VoneinertieferenFiltrierungwirdabgesehen,dalautder
BerichtederForscherintiefenSchichtenKunststoffmüll
zwarauftritt,dieDichteabersehrgeringundderZustand
bereitsaufeinelangeVerweilzeitundeinlangsames
AbsinkendurchPlanktonbewuchsschließenlässt.Damit
isteinSammelnanderOberflächeeinepragmatische
LösungdiemöglichstgrößteMengeabzuschöpfen,dahier
diehöchsteDichteanMüllanzutreffenist.Einetiefere
Filterungwäresicherlichwünschenswertwirdaberaus
GründenderEffektivitätundKomplexitätnichtverfolgt.
82 Konzept von Boris Innecken (140)
83 Pelagic-Pod Prototyp (141)
140. Innecken (2010): Boje soll Ölteppiche eindämmen: Vierte Design-Auszeichnung für Absolvent der Hochschule Darmstadt. On-
line verfügbar unter http://idwf.eu/pages/de/news395446, zuletzt geprüft am 06.11.2010.
141. Abundant Seas Foundation (2010): pod PROJECT. Online verfügbar unter http://www.abundantseas.org/pod_ project, zuletzt geprüft am 14.11.2010. 100
7.6.9VermeidenvonGefahren:
AbschreckenvonFischen:ÄhnlichderFarb-undStruktur-
gestaltvonUnterwasserlebewesenwirdeineBedruckung
desNetzesmiteinerGrafikdurchgeführt,diesowohlfür
farbensehendeTierealsauchfürmonochromsehende
TierealsStrukturerkennbaristunddamitalsHindernis
oderGefahrerkennbarwird.
LimitierteGeschwindigkeitundRuhephasen:DerHarves-
terwirdsichmiteinermaximalenGeschwindigkeitvon
2km/himWasserfortbewegen.PassivesTreibgutwie
MüllkanndemNetzweiterhinnichtentkommen,während
FischeeineChancehabendasObjektzuumschwimmen.
WährendderNachtphasenruhtderHarvester,dazuder
ZeiteineerhöhteLebewesendichteanderOberflächezu
beobachtenist.Optional:EineUnter-wasserbeleuchtung
und–KamerakannwährendderNachtzeitAufnahmenvon
derUmgebungmachen.
SicherheitsausrüstungfürdieErkennbarkeitaufhoher
See:DamitderHarvesteraufweiteEntfernunghinsicht-
baristunddamitertrotzWellengangsdieTranspondersi-
gnaleandererSchiffeortenkann,wirdderHarvestermit
einer2MeterlangenAntenneausgerüstet.DieseAntenne
beinhaltetanihrerSpitzesämtlicheKommunikationssen-
sorenundeinenweitsichtbarenLED-Flasher.
7.6.10PrimärantriebdurchWellenenergie:
FürdieFortbewegungdesNetzessolleineAntriebsform
gewähltwerden,diekeinezusätzlicheEnergieaußerder
vorhandenenUmweltenergienutzt.
DabeierscheinteinähnlicherAnsatzwiederdesWave
GlidersvonLiquidRoboticsalsderPraktikabelste.
ErnutztdievorhandeneWellenenergiefürdenVortrieb
undSonnenenergiezumBetriebderelektronischenKom-
ponenten.
WindantriebwäreeineweitereVariante,wennderSamm-
lersichaußerhalbdesGarbagePatchesbewegensoll,
denninnerhalbdesPatchswirdberichtet,dasshierder
Windmeistnursehrgeringweht.
Solarenergieerschienwenigerpraktikabel,obwohlda-
durchdietäglicheEinsatzdauerohneweitereProbleme
beiEinbruchderNachtzusteuernwäre.Istdocheine
großSolarflächenotwendig,diedieLösungteuerund
großflächighättewerdenlassen.
DerAntriebdesX.Ray-Harvestersbestehtauseinersehr
einfachenLösungundisteineabgewandelteVersiondes
WaveGlidersvonLiquidRoboticsunddieEinbeziehung
vonFunktionsweisendieausdemklassischenDrachen-
baubekanntsind.
DasPrinzipderWellenenergieantriebe:
Wellenenergieantriebemachensichzweiunterschiedli-
cheBereichedesWassersunddessenhoheDichteim
VergleichzurLuftfürdieGenerierungeinesVortriebs
zunutze,zumeinendieinWellenschwingendeWasser-
oberflächeundzumanderendieruhigenunbewegten
WasserschichteneinigeMetertiefer.
7 Harvesterlösung-B2B 7.6 Die„Harvester“
142. Scubatube (2008): Spanish Shawl Nudibranch.jpg. Online verfügbar un-
ter http://www.scubatube.org/m_ pictures/Spanish%20Shawl%20Nudibranch.
jpg, zuletzt aktualisiert am 01.08.2008, zuletzt geprüft am 16.11.2010.(142)101
EinschwimmfähigerKörperwirddabeianderOberfläche
vonderWelleaufundabgezogenundziehtmiteiner
SchleppleineaneinemausreichendschwerenGleiterunter
Wasser.DieserGleiterhateinehorizontalegroßeEbene
dievonvertikalruhigemWasserumgebenist,wasfast
einemSchraubstockgleichkommt.DerWasserwiderstand
UnterwassererzeugtdurchseineTrägheiteineHaltekraft
diedemschnellendynamischenAufundAbdesSchwim-
mersaufderOberflächeentgegenwirkt.Diesevertikale
Zugkraftkannnuninverschiedenemehroderweniger
einfacheEffekteumgewandeltwerden.
LiquidRoboticshatdarauseinenGleiterabgeleitet,
dessenTragflächensichmitderZugrichtungunddem
Wasserwiderstandautomatischschrägstellen.
DerGleiterbegibtsichdadurchaufeineschiefeGleitebe-
nevorwärtsdurchdasWasserundschlepptdabeiden
SchwimmeranderOberflächemit.
DasPrinzip,einWiderlagerinderTiefeundeindynami-
schesZugelementanderOberflächezunutzen,istsehr
einfachundeffizient.DieerzeugtenKräftelassensichan
HandderAuftriebskraftdesSchwimmkörpersunddem
WiderstanddesUnterwassergleitersanpassen.Dabeiist
dieLösungvonLiquidRoboticsnichtdieeinzige,sodass
nochweitereAnordnungengesuchtwerdenkönnten,die
ggf.dieWellenkraftnochprogressiverineineVorwärts-
bewegungumwandelnkönnten.Eswirdgrundsätzlichein
SchwimmeranderOberflächeundeinGegenpolinForm
einesGleitersinderruhigenTiefeeingesetzt,umeine
ZugkraftaufdasSchleppseilzubekommen.
85 bbildung 96 Wave Glider (144)84 Wellenantrieb Prinzip (143)
143. Liquid Robotics (2009): The New York Times > Science > Image > Harnessing Motion. Online verfügbar unter http://www.nyti-
mes.com/imagepages/2009/02/23/science/24wave.ready.html, zuletzt geprüft am 06.11.2010.
144. Liquid Robotics (2010): BP‘s Mike Utsler and Liquid Robotics CEO Roger Hine. Online verfügbar unter http://www.flickr.com/photos/bpamerica/4929557734/sizes/o/, zuletzt geprüft am 06.11.2010. 102
7.6.11Skizzen:VariantenbildungAntrieb
DerWellenantrieberscheintsehreffizientzusein.
ImFolgendenwurdenschnell,verschiedenePrinzip-
Variantengebildet,mitdemZielggf.einnochpas-
senderVariantealsdenWaveGlider-Antriebfürden
X.Ray-Harvesterzufinden,dennermussnichtdessen
Geschwindigkeitabersehreinfachaufgebautseinund
gleichzeitigkonstanteZugkraftaufbauen.
DerKalmar:Elongation/DehnungeinerFeder,einesPoly-
mer-MuskelsodereineshydraulischenMuskels,derbei
derDehnbewegungWasserausstößtundsichbeimSen-
kendesSchwimmerszusammenziehtunddadurchWasser
ansaugt.DasErgebniswäreeineArtCalmarAntrieb.
7 Harvesterlösung-B2B 7.6 Die„Harvester“
86 Sepia (145)
145. Hans Hillewaert (2008): 20101015064422!Sepia_officinalis_(aquarium).jpg (JPEG-Grafik, 3408x2556 Pixel). Online verfügbar unter http://upload.wikimedia.org/wi-
kipedia/commons/archive/4/4b/20101015064422!Sepia_officinalis_(aquarium).jpg, zuletzt aktualisiert am 16.05.2008, zuletzt geprüft am 04.12.2010.103
Manta-Ray:DesWeiterenkanndiestarkeHebekraftin
einenHebeleingeleitetwerden,derUnterwassereinen
FlügelmechanismusnachdemFinRayPrinzipanregt.
87 Festo-Ray Skelett (146)
146. Jan-Daniel Georgens (2010): Pastebot-2010-04-19-23.45.17-nachm.-3.jpg. Online verfügbar unter http://www.thinkjd.de/wp-content/up-
loads/2010/04/Pastebot-2010-04-19-23.45.17-nachm.-3.jpg, zuletzt aktualisiert am 20.04.2010, zuletzt geprüft am 04.12.2010.
104
DereinfacheUnterwasser-Manta-Kite:
DerUnterwassergleiterkannebensowieeinnormalerKite
inderLuftfunktionieren.DabeiwirdderKitemiteiner
flexiblenBogenstangeausgelegt,sodassderVertikalzug
dazuführt,dassdieMembraneeinenStrömungskegel
ausbildet,dereineeinfache,zumSchwimmerradialorien-
tierteVorwärtsbewegungerzeugt.
DerVorteildieseSystemsist,dassderGleiternuraus
flexiblenaberkeinenbeweglichenTeilenaufgebautwird
undsichdadurchsehrrobust,materialeffizientundkos-
tengünstigrealisierenließe.Erkauftwirddiesdurcheinen
wahrscheinlichetwasschlechterenWirkungsgrad.
DanureinelangsameVortriebsgeschwindigkeitnotwen-
digist,dieoberhalbderWasserströmungsgeschwindig-
keitliegensollte,solltederFaktorakzeptabelsein.
7 Harvesterlösung-B2B 7.6 Die„Harvester
147. UnclesS (2010): „Manta_&_Skate_Kites.JPG“. Scott Hertenstein‘s Kites (Hg.). URL: http://lh3.ggpht.com/_oZuuz7IFgvg/S5RSoU-
eVU2I/AAAAAAAADB8/qQO3iue3MwY/Manta_%26_Skate_Kites.JPG [Stand: 01. Dezember 2010].
88 Einfacher Detal-Kite (147)
105
DasFlaschenzug-Prinzip:DerSeilzugkannauchwiedie
GegengewichtebeieinerPendeluhrwirkenundeinekon-
ventionelleKardanwelleantreiben,diedanneineSchiffs-
schraubeinBewegungsetzt.DafürwirddasSeildoppelt
gelegt.WährendderTiefengleitereinenleichtenAuftrieb
aufweist,hängtamanderenEndeeinschweresaber
strömungsgünstigesGegen-gewicht.WenndieWasser-
WelledenSchwimmeranhebt,kannderTiefengleiter
nichtschnellgenugfolgen.Dasschwereaberströmungs-
günstigeGewichtwirdindieHöhegerissen.Dasumeine
ScheibelaufendeSeilwandeltdieSeilbewegungineine
DrehungderKardanwelleum.DieserAufbauistetwas
aufwändigerhataberdenVorteil,dassWellentürmevon
8MeternundmehrvollinVortriebumgesetztwerden
könnten.EinenweiterenVorteilstelltdieMöglichkeitdar,
dieangetriebeneSchiffsschraubeknappunterderWas-
seroberflächezupositionieren,wasderNotwendigkeit
entgegenkommt,einNetzhorizontaldurchdasWasser
schleppenzulassen.
106
PositionierungdesVortrieberzeugers:
AufBasiseinfachermechanischerZusammenhängeim
RahmenderAuslegunggabesmehrereMöglichkeiten,die
notwendigenFunktionsbausteineanzuordnen.
EinedirekteVortriebserzeugunginderTiefeamGleiter
fälltmeistensinseinemAufbaueinfacheraus,undes
kannaufweitereAntriebselementeverzichtetwerden.
EinAntriebandiesemOrterzeugtaberaucheineräum-
lichversetzteEinleitungderZugkraftimVerhältniszum
Netzwelchesgezogenwerdenmuss.
BeieinerklassischenSchlepperanordnunghättedieszur
Folge,dassderSchleppersehrwahrscheinlichschnell
unterWassergezogenwürde.
Steuern:EinweitererFaktoristderOrtdesLenkimpulses,
umdasgesamteSystemzusteuern.
LiquidRoboticslenktdasGespannmitHilfedesGleiters,
dasheißt,derGleiterbesitzteinRuder,währendder
SchwimmeranderOberflächehinterhergezogenwirdund
sichinStrömungsrichtungzwangsausrichtet.
DeridealeOrtderKrafteinleitungwäredirektlinearin
RichtungundinderEbenewiedaszuziehendeObjekt,
dadadurcheinesehreffizienteFortbewegungundSteue-
rungermöglichtwürde.
7 Harvesterlösung-B2B 7.6 Die„Harvester
107
7.6.12Funktionsarchitektur
DieHauptfunktionenWellenergieerzeugung,Vortriebund
SteuernundSammelnmusstenzueinanderpositioniert
werden.EsergabensichdreiverschiedeneAnordnungs-
möglichkeitendiedurchgespieltwurden,umFragenwie
Material-undKostenaufwand,Antriebseffizienzund
Robustheitzudiskutieren.DiedreiAnordnungenwurden
Monosegel,Tandem,undSchlepperformationgetauft.
Monosegel:
BeidemMonosegelwirdderAntriebsgleiterdirektunter
demSchleppnetzpositioniert.EinevorlaufendeEinheit
entfällt.
DerIntegrationsgradisthieramhöchsten.Esistanzuneh-
men,dassüberdiesenWegdasmeisteMaterialeinge-
spartwerdenkann.TeureTechniksollteabnehmbarsein,
damitbeiVerschleißderrestlichenStruktur,dieteuren
Teileerhaltenbleiben.
ÄhnlicheinesKinder-DrachenskönnenzurVerbesserung
desGeradeauslaufs,einoderzweiSchleppbojenange-
brachtwerden,diedasNetzgeradehalten.Dabeimuss
dasSchleppnetzselbstabereineEigensteifigkeitdurch
StangenoderLuftprofileerhalten.
EineRealisierungdiesesAnsatzesisteinfachermitgerin-
genbismittlerenSpannweiten.
108
Tandem:
DieTandemformationbenötigtzweiAntriebe.DasManö-
vrierenerhältinFolgedesseneinegrößereFlexibilität,
benötigtdazuaberzusätzlicheSensorik.DerAntrieb
istdarüberhinauswahrscheinlichderteuersteTeildes
Harvesters.
ÄhnlicheinertreibendenWäscheleinelassensichdurch
diesenAnsatzsehrgroßeSpann-weitenrealisieren.Dabei
bestehtbeizugroßenSpannweitenevtl.einezuhohe
Gefahr,einLebewesenzufangenodereinemSchiffnicht
mehrausweichenzukönnen.
DesWeiterenkönnendieFlankennichtimmerstraff
gehaltenwerden,sodassbeieinemhöherenGradder
BeladungdiegesammelteLadungdurchrutschtundverlo-
rengeht.
ZweiAntriebewürdendasKonzeptzuteuerwerdenlas-
sen.
7 Harvesterlösung-B2B 7.6 Die„Harvester
109
KlassischeSchlepperFormation:
DieklassischeSchlepperFormationführtzuderhöchsten
TrennungallerEinzelfunktionenunddamitderindividuel-
lenAnpassbarkeitdesHarvestersanneueGegebenheiten
unddemeinfachenAustauschbeiBeschädigungen.
DerweiterenlässtsichdasNetzsehreinfachsteuern.
ProblematischsindaberdiezusätzlichenZugschnüre
undderSchlepperselbst,diezusammenMüllablenken
könnten.
DieLösungbenötigtdesaußerdemmehrTeilealsdie
anderenbeidenWege.
EsbestehtdieMöglichkeitdenAntriebdirektinden
SchlepperzuverlagernunddadurcheinelineareKraftein-
leitungzuerzielen.
7.6.13AuswahlderKombinationsmöglichkeiten
DieWahlfielabschließendaufdaseinfachsteKonzept.
AuchwenndieanderenAnsätzewiederseilzugbetriebene
Schleppertechnologischsehrreizvollundanalogarcha-
ischanmutetenwurdevordemHintergrundderMaterial-
undKostenminimierungderKombinationMonosegel und Kite-GleiterVorranggegeben.
110
AufBasisderDefinitionderEinzelkomponentenkonnte
nunandemAufbaudesHarvestersgearbeitetwerden.
ImGegensatzzurFlexibilitätderEinbindungderSolar
undElektronikeinheitenwelchesichrelativuniversell
unterbringenlassenkönnen,stelltediefunktionalewie
formaleSyntheseausAntriebsundSammeleinheiteine
Herausforderungdar.
EinSammelnetzvon7MeternBreiteundeinemMeter
Tiefgangsollmit2km/hüberdasMeerbewegen.
7.7.1BeschreibungdesKite-Gleiters:
DerKitehängtinca.10MeternTiefe.
ErhateineSpannweitevon1,5Meternundbesitztdamit
ausreichendVorschub,umdasSchleppnetzvehement
nachvornezuziehen.
DieSpannflächebildeteineMembranauseinerFolie,z.B.
TPU,diesowohleineeigeneguteAnti-FoulingEigenschaft
aufzeigt,sodassaufschädlicheChemikalienverzichtet
werdenkannundgleichzeitigeinfachrecyceltwerden
kann.
StattdessenwurdeeinPrägevorgangderFoliedurchge-
führtunddieOberflächeinAnlehnungandieHai-Haut
miteinerSpezialprägungversehen,diedenReibungswi-
derstanddergroßenSegelflächeUnterwasserminimiert.
DerKite-GleitererhieltimweiterenVerlaufähnlicheinem
normalenDracheneinemittigpositionierteRippe,damit
daszusätzlichnotwendigeRuderunddasnotwendige
Absenk-gewichtpositioniertwerdenkonnte.
DiesogenanntenWaage-Schnüre,diedenKiteinder
Waagehalten,wurdenanvierStellenpositioniert,so
dassdasProfilhorizontalgegenDurchbiegungfixiertist.
DerfrontaleBogenwirddurcheinflexiblesBambusfa-
serstrangprofilgebildet.EshatdiebenötigteBiegeelas-
tizität,umdieMembranenacheinemBewegungszyklus
immerwiederindiegestraffteRuhepositionzubringen.
DamitesdenStrapazenUnterwasserge-wachsenist,
mussteesfürdiegeplanteVerweildauervoneinemJahr
gegenSeewasserundMikrobenimprägniertwerden.
AlternativkönnteaucheinFederstahlodereinePolymer-
stangeeingesetztwerden.
Glasfaserwäremechanischideal,abernichtfürdasauf
demMutterschiffzurVerfügungstehendePyrolyseverfah-
renalsRecyclingweggeeignet.
DasvertikaleSenkprofilausStahlistdurchseineFe-
dereigenschaftengleichzeitigKlemm-arretierungfürdie
Membran.
ElektrischeBauteileimKitesindineinerEinheitzusam-
mengefasst.SiebestehenausdemAntriebfürdasRuder
undeinerkleinenWinde,dienotwendigwurde,umbei
AnbruchderDunkelheitdenKITEsenkrechtzustellenund
damitdenVortriebeinstellt.
7 Harvesterlösung-B2B 7.7 Ausarbeitung
111
89 Shark Skin unter dem REM (148)
148. Hochschule Bremen (Hg.) (2006): haischuppen_300dpi.jpg (JPEG-Grafik, 1182x1202 Pixel). Online verfügbar unter http://bionik.fbsm.hs-bre-
men.de/downloads/fotos_antifouling/haischuppen_300dpi.jpg, zuletzt aktualisiert am 31.10.2006, zuletzt geprüft am 04.12.2010. 112
DreiNetzStrukturen:
DaserstehateineMaschenweitevon7cm,damitkeine
großenTiereindasNetzeindringenkönnen.DasNetz
besitzteineSchaufelform,damitsichdasSammelgutan
derOberflächeauftürmtunddietiefereStrukturfreihält.
Das1cmNetzistdiemittlereStruktur,damitkleine
FischenichtindenTrichtergelangenundwiederheraus-
schwimmenkönnen.
Mit1mmistderhintersteNetzbereichsehrfeinmaschig
abernochgrobgenug,damitPlanktonentweichenkann.
EswirdinKaufgenommen,dassKunststoffkleiner1Mil-
limeternichtgesammeltwerdenkann.Vielwichtigerer-
scheintaber,diegroßenTeileausdemZykluszunehmen
unddamiteinezukünftigeAnhäufungzuvermeiden.Das
feineNetzwirddesweiterenmiteinerGrafikbedruckt,
diefürFischesichtbaristunddamitderHarvesterals
HindernisodersogaralsFeindbetrachtetwird.
VersteifungdurchHochdruckluftprofile:Dasstellteine
besondereHerausforderungdar.DieProfilesindaus
TextilbahnendurchUltraschallverschweißungluftdicht
versiegelt.
AlsMaterialwurdeeineArtFeuerwehrschlauchtextil
gewählt,daesdenvorherdefiniertenAnforderungen
gerechtwerdenkann.
SiewerdenübereinVentilmitHELIUMgefüllt.Heliumhat
größereMoleküleunddadurchbleibtdasProfilweitüber
diedreiWochenhinauserhalten.
EshatausreichendpassiveSchwimmelemente,sollte
eszueinemLuftverlustkommen,istderBetriebeinge-
schränktaberderHarvesterkentertnicht.
SelbstversteifendeStruktur:DieKombinationauseinem
Luftprofil,alsrelativbiegesteifesDruckprofil,inKombi-
nationmitdenTextilnetzen,erzeugteeinesehreinfache
Anordnung,diesichselbstinFormbringt.Diesehältsich
auchbeiderGegentrömungaufrechtundeskannauf
weitereProfileverzichtetwerden.
ServiceBoxDrehentriegelung:EinfacherWechselder
HaupteinheitähnlichdemWechseleinerStaubsaugertüte.
TechnikBox:AufderTechnikboxdesHarvestersind
Solarzelleneingelassen,diedasSystemmitStromfür
dieSensorikwieOnline–Wassertrübungs-messung,die
WebCamzurÜberwachungderFilteroberfläche,dieGPS
EinheitfürdieNavigation,derSatellitensenderfürdie
KommunikationundOrtung,Transpondersignal,Sender
undEmpfängerfürdenSchiffsverkehr,LED-Flasherauf
einer2MeterAntenne,damitauchbeiSturmderHarves-
tergeortetwerdenkann.
Eswurdeüberlegt,ggf.aucheineLED-Fallanceaufder
UnterseitederServiceplattezuinstallieren,umeine
Chancezuerhalten,fälschlichherausgefiltertenKleinle-
bewesennachtswiedereinenWegausdemTrichterzu
leuchten.
Sammeltrichter:ImGegensatzzumklassischenManta-
NetzderForscherwurdeeinbesondersgeräumiger
Sammelbereicheingeplant.EshateinVolumenvonca.40
Liternundsolltedamitfür3WochenausreichendRaum
fürAbfallbieten.
AußerdemweisterkeineKomprimierungauf,davermie-
denwerdensoll,dassfälschlichgefangeneLebewesen
erstickenundsichnachtsnachvornedarausbefreien
können.
7 Harvesterlösung-B2B 7.7 Ausarbeitung
113
Un-PolareTextilfilterrampe:ImSammeltrichterwurde
aufderUnterseiteeineansteigendeRampevorgesehen.
DasströmendeWassermussdaranvorbei.DieHaare
derVlies-strukturfangenwegenihrerhohenUn-Polarität
weiterekleinePartikelausdemStrom.
90 Feuerwehrschläuche (150)
91 Un-Polares Textil (151)
149. BigBoySports (Hg.) (2008): xbowids.jpg (JPEG-Grafik, 2063x2100 Pixel). Online verfügbar unter http://www.bigboysports.de/Kitesur-
fing/bilder/cabrinhakites/2008/xbowids.jpg, zuletzt aktualisiert am 25.06.2008, zuletzt geprüft am 05.12.2010.
150. feuerwehr-oberbiberg (Hg.) (2010): mobiler.jpg (JPEG-Grafik, 1204x903 Pixel). Online verfügbar unter http://www.feuerwehr-ober-
biberg.de/images/mobiler.jpg, zuletzt aktualisiert am 18.10.2010, zuletzt geprüft am 05.12.2010.
151. 453166.jpg (JPEG-Grafik, 916x692 Pixel) (2010). Online verfügbar unter http://cfnewsads.thomasnet.com/images/lar-
ge/453/453166.jpg, zuletzt aktualisiert am 02.06.2010, zuletzt geprüft am 14.11.2010.
(149)
114
7 Harvesterlösung-B2B 7.8 Entwurf-Ausgestaltung:
Manta-Gleiter: 4-Tafelprjektion
X.Ray - Skimmer: 4-Tafelprjektion
7 meter
1,5 meter
115
X.Ray - Schwimmer:• Luft - Hochdruck - Textilgewebe• Verbindungen: HF - verschweisst• Schnitt- & Stichfest• UV-Stabil
Sammler & Technik• SAT - Antenne• Solar - Zellen• Sensorik• Navigation
3 Fach - Netzstruktur: • Stage 01: Schutz für Tiere 70 mm • Stage 02: Sammeln von gorben Teilen 10 mm• Stage 03: Filtern von kleinen Partikel 1 mm• Bedruckung: Bio - Awareness Muster
Manta - Gleiter:• Membran: Folie _ fle-
xibel und reissfest • Vertikales - Konter-
schwert: Stahl ca. 20 kg• Bogen: Bambus imprä-
gniert / Federstahl• Technik-Box: Steuert das
Ruder und Standby-Winde
X.Ray - Seilsystem:• Stahlseile: Strömungs-
günstige Schutzhüllen • Master - Schleppkabel: Mit
Strom und Steurleitung zum Manta - Gleiter
R.Ray: Feature-Kurzbeschreibung
116
7 Harvesterlösung-B2B 7.8 Entwurf-Ausgestaltung:
• Der Sammler und Schwimmer sind über eine doppelt gesichertes Docking - Riegelsystem miteinander verbunden.
• Der Sammler, Kernstück des Harvesters, kann schnell und einfach getauscht und gesäubert werden.
117
118
7 Harvesterlösung-B2B 7.8 Entwurf-Ausgestaltung:
• Das Gewicht vom Gleit-Schwert oder das Zug-Seil stemmt sich gegen den Wasserwiderstand an der Membran
• Die biegsame Membran bil-det eine Art Kegelprofil aus,
• Die sich bildende diagonale zur Kraft-richtung führt zu einem Vortrieb
119
Die Technikbox am Heck• steuert das Ruder• stellt das Heck senkrecht in
den Stand-by wenn notwendig
120
7 Harvesterlösung-B2B 7.8 Entwurf-Ausgestaltung:
| Der Manta - Gleiter in der Tiefe zieht den Harvester ruhig durch den Ocean
121
• Der X.Ray Harvester schöpft auf sie-ben Meter breit und einen Meter tief.
• Seine Bewegungen in den Wellen ziehen am Manta Kite• Der Manta - Kite liegt zehn Meter unter der
Wasseroberfläche und zieht den Harvester vorwärts
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7.9.1Rückblick:
ImRahmendieserArbeitwurdezuBeginnrechtumfas-
sendderProblemraumKonsumerörtert.
AufBasisdessenwurdedieIdeeentwickeltundbewer-
tet,eineLösungfürdieBeseitigungvonKonsumabfällen
desMenschen,dieindasMeergelangtsindundaufder
Oberflächeschwimmen,zuentwickeln.
ImweiterenVerlaufwurdenverschiedenefunktionaleund
gestalterischeRichtungenevaluiert.
DiegetroffeneAuswahlunddieAusgestaltungdesX.Ray
HarvestersistnacherfolgterRessourcenabschätzungund
aktuellemWissenstandeinemögliche,effizienteMethode,
dieinderLageseinkönnteeineeffektiveSammelleis-
tungindemGebietdesNorthPacificGarbagePatcheszu
erzielen.
NebenderBetrachtungdesnotwendigenMaterialinvest
undFertigungsaufwandeswurdeauchWertaufeineein-
facheHandhabungdurchdenMenschengelegt.Bestand
dieStartideenochauseinerreinenRoboterlösungkonnte
inderEntwicklungeinSystemgestaltetwerden,dasserst
effektivfunktioniertwennmenschlicheundroboterge-
stütztemaschinelleArbeitHandinHandgehen.
7.9.2Ausblick:
FürdasSammelnvonMüllaufhoherSeegibtesaktuell
keinepraktikablenLösungen.EsexistierenersteKonzep-
teaberkeinDatenstammvonfunktionstüchtigenoder
gescheitertenBeseitigungslösungen.
DeraktuelleStandderAusarbeitungistalsKonzeptund
ersteDiskussionsgrundlagefüreinemöglicheLösungdes
Problems„TreibenderMüllimMeer“zubetrachten.
DieerzeugteLösungistmaßgeblichaufderGrundlage
derpersönlichenErfahrungenundderimInterneterhältli-
chenUmfeldbeschreibungenderWissenschaftlererfolgt.
EskannnachaktuellemStandkeineFunktionstüchtigkeit
desHarvestersnachgewiesenwerden.Funktionstests
vonerstenPrototypenundTeilaspektenwärensicherlich
hilfreich.
DasSammelnderPartikelundihrVerhaltenindenNetz-
strukturenmüsstegeprüftundoptimiertwerden.
AufGrunddeskurzenZeitrahmenswurdendiemeisten
„Stakeholder“nochnichteingebunden,diessolltebei
einerBewertungderFragenachWeiterentwicklungoder
garImplementierungzeitnaherfolgen.
DieKostenabschätzunghatgezeigt,dassca.160Millio-
7 Harvesterlösung-B2B 7.9 AbschließendeDiskussion
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nenEuronotwendigseinkönnten.DieHöhedesBetrages
beruhtaufeigenenSchätzungenundmüsstevalidiert
werden.
EsstelltsichindemZusammenhangaberabschließend
auchdieFragenachderBewertungdesBeschädigungs-
radsderOrte.ImRahmenderArbeitwurdeexemplarisch
ganzbewusstderNorthPacificGarbagePatchwegen
seinerstrategischenProminenzunddervorhandenen
Datenmengenausgesuchtundbearbeitet.
SollteinBetrachtgezogenwerdeneineSummeinder
Hohevon160MillionenEuroüber6-7Jahrefürdie
EntwicklungunddenBetriebvonquasiautonomen
Müllbeseitigungslösungenzuinvestieren,mussvorab
geklärtwerdenwelchesderdringendsteundeffektivste
Handlungsortseinwird.DadurchkanndieInvestitionan
RessourcenseinengrößtenNutzenfürdieBiosphäreund
denMenschenausbilden.SolltedaseinandererOrtmit
anderenProblemensein,BeispielsweisederMeeresgrund
vordenKüstenderLänder,dannmüssenvorangegange-
neSchritteneuangewandtunddieLösungabgewandelt
werden.
| Service an einem X.Ray - Harvester auf hoher See im Betrieb
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7 Appendix 7.1 Abbildungsverzeichnis
Abbildung1FastmovingConsumerGoodsbestehenmaßgeblichaus(meistsynthetischen)
Kohlenstoffverbindungen 10
Abbildung2CFKbasierteAutomobilFederbeinstudie) 10
Abbildung3GlobalerStrahlungsenergieFlux 14
Abbildung4GlobalHappynessIndexinGegenüberstellungzumEinkommen 15
Abbildung5WahrscheinlicheWeltbevölkerungsentwicklung 17
Abbildung6RessourcenentnahmeinErdäquivalent(S.34,WWF(2010)) 17
Abbildung7DurchschnittlichesCo2einTonnenproJahrproKopf(S.15,barnes(2005)) 17
Abbildung8LangfristigeEntwicklungderCo2Konzentration 19
Abbildung9VertretbareCo2KontingenteinderZukunft,inkl.kalkulierterCo2Handel 20
Abbildung10AuswirkungenderverschiedenenSzenarienaufdieTreibhausgasentwicklung20
Abbildung11Co2KreislaufnachUNEPundNASA 22
Abbildung12VerschiedeneeinzelligePlanktonarten 23
Abbildung13AktuelleFördermengenentwicklung 24
Abbildung14KonsumsegmenteundihrCo2Einflussinkl.Import,(Stolaroff(2009),S.10) 25
Abbildung15Ein3GrammGoldringverursacht3TonnengiftigenAbraum 25
Abbildung16Jevons’PradoxanhandderDampfmaschinenentwicklung 26
Abbildung17ValueChainDiagrammausPAS-2050(S.11,Crown(Hg.)(2008)) 28
Abbildung18Stoff-undEnergiekreislaufderGlobosphäre 28
Abbildung19VereinfachterWertstoffzuNutzenZyklus 30
Abbildung20KostenNutzenDarstellungallerKlimagasreduktionsmassnahmen 31
Abbildung21PET-FlaschenLeuchtevonWalking-Chair 34
Abbildung22MobileMonitoringundSteurungssoftware 37
Abbildung23DurchdringungsgradSmartMeteringderkommendenJahre 37
Abbildung24BeispieleinerSmartMeteringAuswertung 37
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Abbildung25Anzeigedisplaydes„wattchers“designedvonMarcelWanders 37
Abbildung26FlutkatastrophenwerdeninZukunftimmerhäufigerauftreten 40
Abbildung27WasserinFlaschenoftnichtmehralsteuresLeitungswasser 42
Abbildung28KORWasserflaschemitAppellaufderInnenseite 43
Abbildung29KarimRashid‘swaterBobble 44
Abbildung30Die5großenozeanischenStrudel 48
Abbildung31EinStrandaufHawai 48
Abbildung32PortugiesischeGaleereaufhoherSee 49
Abbildung33SpinnendiagrammGegenüberstellungderAnsätze 51
Abbildung34SchemadarstellungderAuswahl 52
Abbildung35„DasMeerhatkeinenAbfluss..“Online-GreenpeaceKampagne 55
Abbildung36EinVogel-KadavergefülltmitKunststoffmüll 55
Abbildung37FischisteineunsereNahrungsquellen 56
Abbildung38GlobaleOberflächenMeeresströmungen 57
Abbildung39Marine-Litter-Clustersimuliert 58
Abbildung40DurchschnittlicheWindgeschwindigkeit 58
Abbildung41EinnormalerTagaufdemPacific(81) 57
Abbildung42SeltenaberrealkleineMüllinselnimMeer 59
Abbildung43KonzentriertesErgebniseinerSchleppnetzsammlung 60
Abbildung44Fr.GoldsteinvomSCRIBBSInstitutmiteinerFilter-Probe 60
Abbildung45AufnahmeausdemFilm„DieReifeprüfung“ 61
Abbildung46WeltverbrauchPolymereproJahrundAnwendung(Accenture(2008),S.6) 62
Abbildung47SkalierungdesMageninhalteseinesEissturmvogelsaufdenMenschen 63
Abbildung48MikroskopaufnahmevonPhytoplankton 64
Abbildung49Innovationsmodelle 67
Abbildung50SchematischeDarstellungdesMaterialaufbausdesPlastikis 68
Abbildung51DIYKitROV-in-a-BoximEinsatz 68
Abbildung52FairTradeLogo 72
Abbildung53Interessengruppen 72
Abbildung54SichtaufdieUnterseiteeinesMantaRochens 74
Abbildung55FinalesErgebnisderSchriftundFarbgestaltung 75
Abbildung56GlobaleVerteilungverschiedensterDaten-Bojenarten 76
Abbildung57DriftermitTextilschlauch 77
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Abbildung58AlterDriftermitstarkemBewuchs 77
Abbildung59EinGlidervonderFirmaSlocum 77
Abbildung60Untersee-BootaneinemBedienpanel 78
Abbildung61EinWave-Glider 78
Abbildung62SolarzellenfürNavigation,WellenfürdenVortrieb. 78
Abbildung63PlastikiinfoPoster 79
Abbildung64AbbildungausdemGooglePatent 79
Abbildung65CADDarstellungderSolarWave 80
Abbildung66TurnarorPlanetSolarJungfernfahrt 80
Abbildung67PortugiesischeGalleere(Physalia)treibtaufhoherSee 80
Abbildung68GroßformatigeDrachenalsSegel,SkySails(2008) 80
Abbildung69SkizzeauseinemdererstenKitePatente(Thayer(1889)) 81
Abbildung70PatentzeichnungeinesdrachengezogenenNetzes(Terili(1969),S.3) 81
Abbildung71ErntemaschineninUSA 85
Abbildung72KostenNutzenAbschätzung 87
Abbildung73HabitatUtopie 89
Abbildung74MutterschiffundHabitat 90
Abbildung75WalFütterung 91
Abbildung76SchlepperundderSanFranciscoBaymitKITE 92
Abbildung77Klassisches20MeterStahlboot 92
Abbildung78EnergiesparenderMotor-Katamaran 92
Abbildung79SolarWaveCADGrafik 92
Abbildung80SchematischeDarstellungeinesSchleppnetzes 98
Abbildung81Plankton-NetzfürForschungsarbeitenManta-Trawl 98
Abbildung82KonzeptvonBorisInnecken(Innecken(2010) 100
Abbildung83Pelagic-PodPrototyp(2010)) 100
Abbildung84WellenantriebPrinzip 102
Abbildung85WaveGlider 102
Abbildung86Sepia 103
Abbildung87Festo-RaySkelett 104
Abbildung88EinfacherDetal-Kite 105
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Abbildung89SharkSkinunterdemREM 112
Abbildung90Feuerwehrschläuche 114
Abbildung91Un-PolaresTextil 114
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