Massivumformung Energieeffizienz Leichtbau HM2011 Dahme · 2014. 5. 19. · 18.03.2011 1...

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18.03.2011 1 Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 1 von 28 Suppliers Convention auf der Hannover-Messe 05. April 2011 Dipl.-Ing. Michael Dahme Leiter Ausschuss Forschung und Technik im Industrieverband Massivumformung Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 2 von 28 A Vorstellung der Branche der Massivumformung B Energieeffizienz durch entsprechend 1. ausgelegte Bauteile Konstruktiven Leichtbau Stofflichen Leichtbau » Stahl, Alu » Aktuelle Werkstoffentwicklungen » Versagensorientierte Bauteilauslegung 2. gefertigte Bauteile Reduzierung des Materialeinsatzes Effiziente Einbringung und Nutzung der Wärme » Reduzierten Wärmeeinsatz (kalt, hw statt w) » Integrierte WBH, Härtung ... » Nutzung Abwärme 3. Bauteilbetrieb Gliederung

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    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 1 von 28

    Suppliers Convention auf der Hannover-Messe

    05. April 2011

    Dipl.-Ing. Michael DahmeLeiter Ausschuss Forschung und Technikim Industrieverband Massivumformung

    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau

    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 2 von 28

    A Vorstellung der Branche der Massivumformung

    B Energieeffizienz durch entsprechend

    1. ausgelegte BauteileØ Konstruktiven Leichtbau

    Ø Stofflichen Leichtbau» Stahl, Alu

    » Aktuelle Werkstoffentwicklungen

    » Versagensorientierte Bauteilauslegung

    2. gefertigte Bauteile Ø Reduzierung des Materialeinsatzes

    Ø Effiziente Einbringung und Nutzung der Wärme» Reduzierten Wärmeeinsatz (kalt, hw statt w)

    » Integrierte WBH, Härtung ...

    » Nutzung Abwärme

    3. Bauteilbetrieb

    Gliederung

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    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 3 von 28

    Übersicht „Umformung“

    Blechumformung

    Kaltumformung

    Halbwarmumformung

    Warmumformung

    Kombinationsverfahren

    Massivumformung

    Umformung

    Quelle: (Blechteile): Pockauer Werkzeugbau

    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 4 von 28

    A Branchenvorstellung / Teilespektrum

    Quelle: Industrieverband Massivumformung

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    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 5 von 28

    § Bild

    Produktionsleistung

    2,6 Mio. Tonnen

    Produktionswert

    6,9 Mrd. Euro

    250 Unternehmen

    29.500 Beschäftigte

    Daten 2010

    A Branchenvorstellung

    Quelle: Industrieverband Massivumformung

    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 6 von 28

    Produktionsleistung

    2,6 Mio. Tonnen

    Produktionswert

    6,9 Mrd. Euro

    250 Unternehmen

    29.500 Beschäftigte

    Daten 2010

    A Branchenvorstellung

    Quelle: Industrieverband Massivumformung

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    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 7 von 28

    B1 Konstruktiver Leichtbau

    Geschmiedete Ausgleichswelle (Bild: Stahl-Informations-Zentrum, Düsseldorf)

    Topologieoptimierung eines Schwenklagers (Grafik: Hirschvogel Automotive Group)

    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 8 von 28

    • Ersatz von Stahl durch Aluminium

    B1 Stofflicher Leichtbau

    Gewichtsreduzierung auf Grund Verwendung eines Alu-Schmiedeteiles

    um 1,8 kg (bei geänderter Achskonstruktion)

    Radträger alte C-Klasse Radträger neue C-Klasse

    Quelle: Hirschvogel

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    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 9 von 28

    • Aktuelle Werkstoffentwicklungen (Stahl)Grundsätzliche Idee: „Beim Einsatz höherfester Werkstoffe benötigt man weniger Werkstoff“Entsprechende aktuelle Entwicklungen sind:

    Ø „Neue Werkstoffe und angepasste Prozessketten für höherfeste

    Stahlwerkstoffe (AFP-M) in geschmiedeten Strukturbauteilen“

    Ø „Effiziente Prozessketten und neue hochfeste (bainitische) Stähle

    zur flexiblen Darstellung hoch beanspruchter Strukturbauteile“

    Ø „Schmiedestähle mit verbesserter Betriebsfestigkeit durch

    verformungsinduzierte Phasenumwandlung (TRIP)“

    B1 Stofflicher Leichtbau

    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 10 von 28

    B1 Vergleich Werkstoffeigenschaften

    Quelle: Hirschvogel

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    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 11 von 28

    Ø Stofflicher Leichtbau• Aktuelle Werkstoffentwicklungen

    Ø „Neue Werkstoffe und angepasste Prozessketten für höherfeste

    Stahlwerkstoffe (AFP-M) in geschmiedeten Strukturbauteilen“

    B1 Energieeffizienz durch Bauteilauslegung

    Quelle: Neue Werkstoffe und angepasste Prozessketten für höherfeste Stahlwerkstoffe in geschmiedeten Strukturbauteilen

    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 12 von 28

    B1 Werkstoffentwicklungen

    Am Beispiel Achsschenkel wurden mit

    Pilotschmelzen im Vergleich mit den

    Ausgangswerkstoffen folgende

    Verbesserungen erreicht:

    Ø Streckgrenze verbessert sich

    um 100 – 280 MPa

    Ø Zugfestigkeit verbessert sich

    um 115 – 250 MPa

    Ø Streckgrenzenverhältnis verbessert

    sich von ca. 0,60 auf bis zu 0,73

    Ø Die Dauerfestigkeit steigt mit der

    statischen Festigkeit.

    Ø Die gewünschte Zähigkeit wird mit

    bainitischen Gefüge erreicht.

    Streckgrenze [MPa]

    Zugfestigkeit [MPa]

    Streckgrenzen-verhältnis

    Bruchdehnung [%]

    Zähigkeit bei RT [J]

    Ziel > 800 > 1000 > 0,80 > 10 > 27

    Quelle: Neue Werkstoffe und angepasste Prozessketten für höherfeste Stahlwerkstoffe in geschmiedeten Strukturbauteilen

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    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 13 von 28

    B1 Werkstoffentwicklungen

    Streckgrenze [MPa]

    Zugfestigkeit [MPa]

    Bruchdehnung [%]

    Zähigkeit bei RT [J]

    Ziel > 850 > 1200 > 10 > 27

    Am Beispiel Achsschenkel und

    Common Rail konnten die

    angestrebten mechanischen

    Eigenschaften erreicht werden

    Ø Streckgrenze 720 – 780 MPa

    Ø Zugfestigkeit 1260 – 1280 Mpa

    Ø Bruchdehnung 10 -15

    Ø Zähigkeit 25 - 33.

    Ø Bainitanteil 97 – 99 %

    NFZ-

    AchsschenkelQuelle: Neue Werkstoffe und angepasste Prozessketten für höherfeste Stahlwerkstoffe in geschmiedeten Strukturbauteilen

    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 14 von 28

    Ø Stofflicher Leichtbau• Versagensorientierte Bauteilauslegung

    Grundsätzliche Idee: „Eine auf Basis realitätsnaher Belastungsprofile und Versagenskriterien sowie unter Berücksichtigung lokaler Bauteilbelastungen und –eigenschaften durchgeführte Dimensionierung von Bauteilen führt gegenüber der pauschalisierten Bemessung zu geringerem Materialbedarf“Entsprechende aktuelle Entwicklungen sind:

    Ø „Betriebssichere Auslegung von Fahrwerkssicherheitsbauteilen

    aus AFP-Stahl“

    Ø „Einfluss von Faserverlauf und Gefüge auf die Schwingfestigkeit

    von AFP-Stählen“

    Ø „Untersuchung der Versagenskriterien von Schmiedeteilen in Stahl

    und Aluminium“

    B1 Energieeffizienz durch Bauteilauslegung

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    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 15 von 28

    • Versagensorientierte BauteilauslegungØ „Einfluss von Faserverlauf und Gefüge auf die Schwingfestigkeit

    von AFP-Stählen“

    B1 Stofflicher Leichtbau

    30 mm

    Stauchprobe

    Rohling

    Quelle: Hirschvogel

    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 16 von 28

    Quelle: Böhler, Breitenfeld, EWS, IFW

    Stahlschmelze

    Strangguss

    Warmwalzen

    Rundmaterial

    In der Schmelze ist Schwefel in Eisen löslich.

    Während der Erstarrung scheidet sich Schwefel

    aus und verbindet sich mit Mangan zu MnS.

    Ø Einfluß des FaserverlaufsStahlerzeugung

    MnS-Faser

    Werkstoff: 38MnSiVS5 Quelle: Hirschvogel

    B1 Energieeffizienz durch Bauteilauslegung

    Walzrichtung

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    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 17 von 28

    Einfluss Faserlage auf Zugfestigkeit und Dehngrenze

    Zugfestigkeit Rm und Dehngrenze Rp0,2steigen mit abnehmendem Schwefelgehalt.

    Die Faserorientierung spielt keine signifikante

    Rolle.

    Rp0,2

    Rm

    Werkstoff: 38MnSiVS5

    Bruchdehnung A und Brucheinschnürung Z

    sind abhängig von der Faserorientierung zur

    Belastungsrichtung (längs/quer).

    Außer bei der Brucheinschnürung Z in

    Querrichtung hat der Schwefelgehalt keinen

    signifikanten Einfluss.

    SHL = S hoch, längs SHQ = S hoch, quer

    SNL = S niedrig, längs SNQ = S niedrig,quer

    ZA5m

    Quelle: Einfluss von Faserverlauf und Gefüge auf die Schwingfestigkeit von AFP Stählen, AVIF Projekt A245

    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 18 von 28

    Einfluss Faserlage auf Dauerfestigkeit

    Probenabmaße: l = 80mm, d = 12mm

    Werkstoff: 38MnSiVS5

    Längs

    orientiert

    Quer

    orientiert

    Die Dauerfestigkeit ist abhängig von der Faserorientierung zur Belastungsrichtung

    (längs/quer).

    Längs orientierte Proben weisen eine höhere Dauerfestigkeit auf als quer orientierte.

    Ein hoher S-Gehalt senkt zusätzlich die Dauerfestigkeit.

    Quelle: Einfluss von Faserverlauf und Gefüge auf die Schwingfestigkeit von AFP Stählen, AVIF Projekt A245

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    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 19 von 28

    B2 Reduzierung des Materialeinsatzes

    kleine Stückzahl

    geringe Anpassung

    an Fertigform

    mittlere Stückzahl

    mäßige Anpassung

    an Fertigform

    große Stückzahl

    gute Anpassung

    an Fertigform

    Fertigteil

    Schmiedeteil

    Bearbeitung

    Fertigung

    Werkstoff

    Werkzeug

    Koste

    n

    Bearbeitung

    Fertigung

    Werkstoff

    Werkzeug

    Bearbeitung

    Fertigung

    Werkstoff

    Werkzeug

    Fertigteil

    Schmiedeteil

    Fertigteil

    Schmiedeteil

    Quelle: Industrieverband Massivumformung

    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 20 von 28

    • Near-Net-Shapeund Net-Shape-Bauteile

    B2 Reduzierung des Materialeinsatzes

    Quelle: Hirschvogel

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    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 21 von 28

    Stromerzeugung

    Erwärmen

    UmformenWärmebehandlung

    Energiebilanz für Massivumformteile

    Stahlwerk

    Stranggießen

    Walzwerk

    Primärenergiebedarf= 20,9 GJ/to (68%)

    Primärenergiebedarf= 9,8 GJ/to (32%)

    ΣΣΣΣ = 100%

    B2 Energieeffizienz bei der Bauteilfertigung

    Quelle: Projektskizze: 3389 Erhöhung der Energieeffizienz in der Massivumformung (ENERMA)

    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 22 von 28

    B2 Energieeffizienz bei der Bauteilfertigung

    Energieeinsatz ist abhängig von

    • Stahlerzeugung

    (Rohstahl / Elektrostahl)

    • Umformverfahren

    4 Kg

    PKW-Getriebewelle

    Quelle: Hirschvogel

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    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 23 von 28

    B2 Nutzung Wärme

    Die entlang des Umformprozesses

    entstehende Abwärme wird heute

    überwiegend nur zu Heizzwecken genutzt.

    Das BMBF geförderte Projekt ENERMASS

    hat zum Ziel, die Nutzung der eingesetzte

    Prozessenergie zu verbessern:

    • Einsatzmaterial einsparen

    • Wärme im Bauteil zur

    Wärmebehandlung nutzen

    • Wärmen effektiver ermöglichen

    • Wärme auf hohem Temperaturniveau

    sammeln um sie besser nutzen zu

    können

    Quelle: Erhöhung der Energieeffizienz in der Massivumformung (ENERMASS) BMBF 02PO2000

    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 24 von 28

    • Integrierte Wärmebehandlung, Härtung ...

    B2 Effiziente Einbringung und Nutzung der Wärme

    Schematische Darstellung der Wärmebehandlungsverfahren bei Gesenkschmiedeteilen aus Stahl

    *Austenitisieren und Abschrecken

    Vergüten(V)

    Aus der Schmiedewärme kontrolliert abkühlen,

    isothermisch umwandeln (BG oder BF)

    Aus der Schmiedewärme kontrolliert abkühlen,

    kontinuierlicher Verlauf (P)

    Quelle: Industrieverband Massivumformung

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    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 25 von 28

    • Integrierte Wärmebehandlung, Härtung ...

    Ø Forschung:

    Integration der Wärmebehandlung, einer verfestigenden

    Lauwarmumformung und der Heißzerspanung in eine

    sensorkontrollierte Abkühlung aus der Schmiedehitze.

    RT

    Zeit

    Tem

    pe

    ratu

    r

    Heiß-

    Umformung

    FP-Glühen

    Kalt-Umformung

    Kalt-Zerspanung

    (Einsatz)-Härten

    Sensorgeregelte

    Abkühlung

    Lauwarm-Umformung

    Heiß-ZerspanungA3

    A1

    Quelle: Erhöhung der Energieeffizienz in der Massivumformung (ENERMASS) BMBF 02PO2000

    B2 Effiziente Einbringung und Nutzung der Wärme

    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 26 von 28

    Energie-einsparung bei rotatorisch betriebenen Bauteilen durch Reduktion nicht tragender Querschnitte

    B3 Energieeffizienz beim Bauteilbetrieb

    Quelle: Hirschvogel

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    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 27 von 28

    B3 Energieeffizienz beim Bauteilbetrieb

    Reduzierte Massen und Querschnitte

    Funktionsintegration

    Belastbarkeit die nur von Umformteilen und entsprechenden Werkstoffen geleistet werden können

    Quelle: Hirschvogel

    Massivumformung für Energieeffizienz und Leichtbau 28 von 28

    Energieeffizienz und Leichtbau

    in der Massivumformung

    Vielen Dank für Ihr Interesse