MatchWorkMagazin - competentia.nrw.de · 4 5 Inhalt 6 Rückblick Die 1. Dortmunder MatchWorkParty...

21
MatchWorkMagazin Wer, wie, was Netzwerke und Veranstaltungen in der Übersicht Rückblick Die 1. Dortmunder MatchWork- Party feierte 2017 Premiere Erfolgsstory Die erfolgreiche Chemikerin Stefanie Sielemann im Portrait Das Magazin für weibliche Nachwuchskräfte und innovative Unternehmen 01 2018

Transcript of MatchWorkMagazin - competentia.nrw.de · 4 5 Inhalt 6 Rückblick Die 1. Dortmunder MatchWorkParty...

Page 1: MatchWorkMagazin - competentia.nrw.de · 4 5 Inhalt 6 Rückblick Die 1. Dortmunder MatchWorkParty feierte 2017 Premiere 18 Standpunkt Prof. Dr. Sabine Sachweh, FH Dortmund, über

MatchWorkMagazin

Wer, wie, was

Netzwerke und Veranstaltungen in der Übersicht

Rückblick

Die 1. Dortmunder MatchWork-Party feierte 2017 Premiere

Erfolgsstory

Die erfolgreiche Chemikerin Stefanie Sielemann im Portrait

Das Magazin für weibliche Nachwuchskräfte und innovative Unternehmen

01

2018

Page 2: MatchWorkMagazin - competentia.nrw.de · 4 5 Inhalt 6 Rückblick Die 1. Dortmunder MatchWorkParty feierte 2017 Premiere 18 Standpunkt Prof. Dr. Sabine Sachweh, FH Dortmund, über

32

„Matchworken ist mehr als networken“

Vergangenes Jahr feierte die 1. Dortmunder MatchWorkParty Premiere. Das Konzept ist einmalig: Es ist direkt, heimatnah, zwanglos, informativ und unterhaltsam zugleich. Kleine und mittlere Unternehmen aus der Region bekommen die Chance, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und ihren Bewerberpool zu erweitern, indem sie verstärkt Frauen ins Visier nehmen. Jungen, talentierten Frauen eröffnen sich neue berufliche Perspektiven. Matchworken ist mehr als networken – hier baut man sich nicht nur ein großes Netzwerk auf, sondern nützliche und fruchtbare Kontakte für die Zukunft.

Nach dem erfolgreichen Debüt wollen wir mit der zweiten Auflage dieses außergewöhnliche Format als feste Größe im Veranstaltungskalender etablieren. Dafür gibt es in diesem Jahr eine weitere Premiere: das erste MatchWorkMagazin! Hier beleuchten wir die Frage, was sich verändern muss, damit weibliche Nachwuchskräfte und KMU zusammenfinden, aus verschiedensten Blickwinkeln. Und natürlich zeigen wir auch Beispiele aus der Praxis, wo das schon funktioniert hat.

Für unsere Titelstory haben wir mit Prof. Dr. Stefanie Sielemann ein echtes Role Model aufgetan, das auch bereits bei der ersten MatchWorkParty dabei war. Die zweifache Mutter hat Karriere als Chemikerin gemacht – sowohl in der Wirtschaft als auch an der Hochschule. Wohl kaum jemand kann das Thema von so vielen Seiten beleuchten wie sie.

Außerdem sprachen wir in einem Interview mit Wieland Feuerstein und Henrike Simbach vom IT-Unternehmen SMF. Sie zeigen, wie wichtig Frauen für die Unternehmenskultur sind. Und damit sich die Betriebe für diese Zielgruppe bestens aufstellen können, klären wir in einem Bericht über Employer Branding auf – um nur einige Themen unserer Magazinbeiträge zu nennen. Denn: Auch über die MatchWorkParty hinaus gibt es noch viel zu entdecken. Wir wollen Unternehmen Mut machen, ihre Strukturen zu überdenken, und weiblichen Nachwuchskräften zeigen: Bewerbt euch, es lohnt sich!

Ursula Bobitka

Leiterin Competentia – Kompetenzzentrum Frau & Beruf Westfälisches Ruhrgebiet

Vorwort

Impressum

HerausgeberStadt Dortmund, WirtschaftsförderungTöllnerstraße 9 – 11, 44122 Dortmund

GeschäftsführerThomas Westphal

RedaktionUrsula Bobitka (verantwortlich), Barbara Hauenstein, Ina Keppler, Hartwig Ehlerding

Texterstellungpresigno unternehmenskommunikationLisa Krawczyk (LK) Diana Armatage (DA)

Gestaltunglabor b designbüro

DruckDruckerei Blömeke

Drucklegung05 / 2018

BildnachweisBenito Barajas (3), Brenker (35), Fachhochschule Dortmund (18), HSHL /Johanna Bömken (17), Lutz Kampert (38), KVWL (34),presigno unternehmenskommunikation (13, 14, 15, 16, 19, 23, 31, 32, 33), SMF GmbH & Co. KG (24, 25), Sarah Rauch (6, 8, 10), Ways GmbH (26, 27), Zalando Payments (28)

Competentia Kompetenzzentrum Frau & Beruf Westfälisches Ruhrgebiet Ostwall 60, 44122 Dortmund

F: 0231 50-226 08 E: [email protected] www.competentia.nrw.de/Westfaelisches-Ruhrgebiet

Das Kompetenzzentrum Frau & Beruf Westfälisches Ruhrgebiet wird gefördert von:

Fachkräfte sichern – Frauen fördern

Das Kompetenzzentrum Frau und Beruf Westfälisches Ruhrgebiet wird gefördert von:

www.competentia.nrw.de/Westfaelisches_Ruhrgebiet

Unsere Stars sind weiblich

Page 3: MatchWorkMagazin - competentia.nrw.de · 4 5 Inhalt 6 Rückblick Die 1. Dortmunder MatchWorkParty feierte 2017 Premiere 18 Standpunkt Prof. Dr. Sabine Sachweh, FH Dortmund, über

54

Inhalt

6

RückblickDie 1. Dortmunder MatchWorkParty feierte 2017 Premiere

18

StandpunktProf. Dr. Sabine Sachweh, FH Dortmund, über verpasste

Chancen und wie man sie nutzt

19

Starke Arbeitgebermarke Was ist Employer Branding und wozu taugt es?

26

Im FokusDigitalberatung WAYS im Kurzportrait

29

MeinungWoran liegt es, dass kleine und mittlere Unternehmen und der

weibliche MINT-Nachwuchs nicht zusammenfinden?

30

Best Practice Wenke Völkmann-Gröne leitet seit 2000 die Maschinenfabrik Völkmann in 3. Generation. Im Interview erzählt sie, wie es ihr jeden Tag aufs Neue gelingt, sich in einer männerdominierten

Branche zu behaupten.

34

Wer, wie, was Netzwerke und Veranstaltungen in der Übersicht

36

VorgestelltCompetentia – Kompetenzzentrum Frau & Beruf

Westfälisches Ruhrgebiet

38

Nachgefragt3 Fragen an Thomas Westphal, Geschäftsführer der

Wirtschaftsförderung Dortmund

12

ErfolgsstoryProfessorin, Laborleiterin, Erfinderin – und Mutter.

Prof. Dr. Stefanie Sielemann ist Chemikerin aus Leidenschaft. Die Frage „Kind oder Karriere?“ hat sich ihr deswegen nie

gestellt. Trotzdem weiß sie aus Erfahrung: Das Arbeitsumfeld an der Hochschule ist ein anderes als in einem kleinen

Unternehmen.

22

InterviewBei der Dortmunder IT-Beratung SMF sind ein Viertel der

Beschäftigten Frauen – deutlich mehr als der Branchendurch-schnitt. Wir haben bei der Geschäftsführung nachgefragt,

warum das so ist.

28

Abgerechnet Maike Kuhnert von Zalando Payments über das

Klischee vom Nerd

Page 4: MatchWorkMagazin - competentia.nrw.de · 4 5 Inhalt 6 Rückblick Die 1. Dortmunder MatchWorkParty feierte 2017 Premiere 18 Standpunkt Prof. Dr. Sabine Sachweh, FH Dortmund, über

6 7

Seinen künftigen Arbeitgeber beim Currywurstessen und Small Talk kennenlernen? Mit der 1. MatchWorkParty im Mai 2017

haben das Kompetenzzentrum Frau & Beruf Westfälisches Ruhr-gebiet und Frau.Innovation. Wirtschaft von der Wirtschafts-

förderung Dortmund genau das möglich gemacht. Ein Rückblick.

Ein Markt der

MöglichkeitenSTARTYOUR

JOB ENGINE

Page 5: MatchWorkMagazin - competentia.nrw.de · 4 5 Inhalt 6 Rückblick Die 1. Dortmunder MatchWorkParty feierte 2017 Premiere 18 Standpunkt Prof. Dr. Sabine Sachweh, FH Dortmund, über

98 RückblickRückblick

Wer kann was, wer bietet was? Das Power Networking in kleinen Gruppen liefert die Antworten.

Auf dem Laufsteg der Unternehmen gibt Mo-deratorin Bri� Loren-zen den teilnehmenden Firmen die Chance, sich zu präsentieren. Hier ist sie zu sehen mit Julia Greitens von MAXIMAGO.

Es ist der 16. Mai 2017, kurz nach 17 Uhr. Langsam füllt sich die ZUMTOBEL GROUP Lounge des SIGNAL IDUNA Parks. Mehr als 80 Studentinnen und Young Professionals sind zur 1. Dort-munder MatchWorkParty gekommen, um attraktive Arbeit-geber aus der Region zu treffen. Und das in ganz entspannter Atmosphäre, bei Snacks und einer After-Work-Party.

„Es ist Zeit, neue Wege zu gehen“, ermutigt Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dortmund, in seiner Eröffnungsrede die Teilnehmenden. Wenn technisch orientierte kleine und mittlere Unternehmen mehr Bewerbun-gen von weiblichen Fachkräften haben möchten, müssten sie die gewohnten Bahnen verlassen, ist sich Westphal sicher. 17 solcher Unternehmen haben genau das getan: Auf der MatchWorkParty präsentierten sie jungen, ambitionierten Frauen Perspektiven für Praktika, Abschlussarbeiten und Jobs

– und das ganz ohne den konventionellen Bewerbungsprozess, sondern beim persönlichen Austausch.

Der große Au� ri�

Aber erst: Licht aus, Spot an. Auf dem Laufsteg der Unterneh-men bekamen fünf kleine und mittelständische Betriebe die Chance zu zeigen, was in ihnen steckt. Denn wer hätte gedacht, dass IT-Dienstleister SMF Großkonzerne wie BP Europe bedient? Oder am Lead Discovery Center daran gear-beitet wird, in aussichtsreichen Forschungsprojekten neue Medikamente entwickeln zu können? Und auch MAXIMAGO, Zalando SE und die Mandat Managementberatung glänzten bei ihrem Auftritt auf dem roten Teppich.

Darum lohnt sich die MatchWorkParty

Für weibliche Nachwuchskrä� e

• Erfahre, was der Arbeitsmarkt bietet• Komm ins Gespräch und knüpfe Kontakte • Erhalte wichtige Infos zu Bewerbung und

Networking• Finde nicht einen Job, fi nde deinen Job

Für Unternehmen

• Begegnen Sie heute Ihren Mitarbeitern von morgen

• Zeigen Sie, was Sie können und bieten • Profi tieren Sie vom gegenseitigen

Austausch

Power Networking

Jeder hil� jedem

Kontakte knüpfen

Kontakte vermi� eln

Matchen

Ich suche, ich biete

Weibliche Nachwuchskrä� e

Hochschulen

Page 6: MatchWorkMagazin - competentia.nrw.de · 4 5 Inhalt 6 Rückblick Die 1. Dortmunder MatchWorkParty feierte 2017 Premiere 18 Standpunkt Prof. Dr. Sabine Sachweh, FH Dortmund, über

1110 KolumnentitelRückblick

Entspannter Austausch auf Augenhöhe: So lautet die Idee hinter der Dortmunder MatchWorkParty

Netzwerken, was das Zeug hält

Dann ging es ans Eingemachte: Nach dem Prinzip „Ich suche, ich biete“ kamen Nachwuchskräfte, Unternehmensrepräsen-tanten und -repräsentantinnen sowie Vertreter und Vertreterin-nen von den Hochschulen, der IHK zu Dortmund und der Agentur für Arbeit zum Power Networking in kleinen Gruppen zusammen. Damit auch die Teilnehmerinnen hier punkten konnten, sind sie in einem Pre-Workshop durch Coach Susanne Fiss-Quelle perfekt vorbereitet worden: „Viele Frauen halten das, was sie tun, für selbstverständlich und nicht groß der Rede wert. Umso wichtiger für den Erfolg ist es, davon zu erzählen.“ Und schnell stellte sich heraus: Nicht nur die Unternehmen haben Erfolgsgeschichten zu erzählen. Weil die Teilnehmerin-nen im vorangegangenen Workshop bereits ihre Stärken und Ziele herausgearbeitet hatten, konnten sie diese nun auch geschickt verkaufen. Das gleiche gilt für die After-Work-Party mit DJ TinTonic. Hier wurden die Karten neu gemischt: An kleinen Messeständen kamen die Teilnehmerinnen ganz ungezwungen und auf Augenhöhe mit den Unternehmen ins Gespräch.

Ein gelungener Abend, da sind sich am Ende alle einig. Durch den Erfahrungsaustausch haben alle Beteiligten der Match-WorkParty profitiert und neue Wege eröffnet. Und nicht nur zwischen Unternehmen und Young Professionals wurden intensiv Visitenkarten ausgetauscht, auch zwischen den einzel-nen Unternehmen und den Vertreterinnen und Vertretern von Hochschulen und Arbeitsmarkt wurden Kontakte für die weitere Zusammenarbeit geknüpft. Eben netzwerken, was das Zeug hält. (LK)

Das sagen die Teilnehmerinnen:

„Ich habe nicht nur für mich neue Jobmög-lichkeiten entdeckt, sondern auch sehr ne� e Firmenvertreter kennengelernt, die mir die Angst vorm ersten Vorstellungsgespräch genommen haben. Auch habe ich einen sehr guten Einblick in die Branchen und Firmen bekommen.“Daniela Rö� ges, Fachrichtung Medizinphysik

„Mir hat die Party sehr viel gebracht. Ich wurde relativ zügig zu Vorstellungsgesprä-chen eingeladen und konnte sogar einen neuen Arbeitgeber fi nden. Ohne die Match-WorkParty wäre mir das wahrscheinlich nicht gelungen.“ Sabrina Heinrich, Studentin Wirtscha� sinformatik

„Die Gespräche im Ausstellerbereich waren sehr intensiv, spannend und anstrengend. Man ging zufrieden, aber total k.o. nach Hause.“ Tanja Vogel, Employee Relations, MAXIMAGO

TZDO BMZ ZfP MST.factory e-port B1st KITZ.do

Wissenschafts- und Technologiecampus Technologiepark PHOENIX

Das TZDO unterstützt die Dortmunder MatchWorkParty: Dienstag, 15. Mai 2018, ab 15 Uhr im Signal Iduna Park

Ideale Standorte für Ihre Ideen

• Digitale Zukunft gestalten

• Wirksame Medikamente entwickeln

• Mobilität und Logistik neu denken www.tzdo.deTechnologieZentrumDortmund

Emil-Figge-Straße 76–80

44227 Dortmund

Telefon: 0231 / 9742-100

SCIENCE GIRLS DO!

Konzeption & Design: www.gestaltend.de | Foto „TZDO in Purple“ aus Film „Start up in a Think City“: SuperVision GmbH

TZDO-Anzeige-MatchWorkParty-20180424-RZ.indd 1 24.04.18 14:39

Page 7: MatchWorkMagazin - competentia.nrw.de · 4 5 Inhalt 6 Rückblick Die 1. Dortmunder MatchWorkParty feierte 2017 Premiere 18 Standpunkt Prof. Dr. Sabine Sachweh, FH Dortmund, über

1312

Von der Uni ins Labor und zurück: So lässt sich der Lebenslauf von Stefanie Sielemann zusammenfassen

Die Chemiestimmt

In der Schule hat eine engagierte Lehrerin dafür gesorgt, dass Stefanie Sielemann Zugang zum Fach

Chemie gefunden hat. Als Professorin für instrumen-telle und analytische Sensortechnik an der Hoch-schule Hamm-Lippstadt ist es heute ihr Anliegen,

dass ihre Studierenden sich für den anspruchsvollen Stoff begeistern können. Während sie jetzt von

vielen Kolleginnen umgeben ist, war sie vorher als Laborleiterin bei der G.A.S. mbH allein unter Män-

nern. Gestört hat sie das zwar nie, trotzdem wünscht sich die Chemikerin, mehr Unternehmen würden

für Frauen ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem sich Kinder und Karriere leichter vereinen lassen.

Page 8: MatchWorkMagazin - competentia.nrw.de · 4 5 Inhalt 6 Rückblick Die 1. Dortmunder MatchWorkParty feierte 2017 Premiere 18 Standpunkt Prof. Dr. Sabine Sachweh, FH Dortmund, über

1514 TitelstoryTitelstory

Als Schülerin in der Mittelstufe war Stefanie Sielemann „total schlecht“ in Chemie. Dass sie das Fach später sogar als Leistungskurs wählt und studiert, ist einer besonders leidenschaftlichen Lehrerin zu verdanken: „Sie war noch recht jung und hat den Stoff ganz anders erklärt. Und auf einmal fiel mir Chemie dann leicht“, erinnert sich die Professorin. „Das ist der Knackpunkt: Oft werden naturwissenschaftliche und technische Fächer einfach nicht gut erklärt. Wichtig ist es natürlich schon, ein grundsätzliches Interesse für Fächer wie Chemie mitzubringen.“ Das habe nichts mit dem Geschlecht zu tun oder damit, dass Jungen von Natur aus eine größere Neigung für solche Themen hätten.

So ist das Verhältnis zwischen Männern und Frauen während ihres Chemiestu-diums ausgeglichen – sowohl zu Beginn als auch beim Abschluss und selbst noch während der Promotion. Als Sielemann danach aber die Stelle als Laborleiterin bei der G.A.S. mbH, einem kleinen, wachsenden Unternehmen für High-Tech-Analysegeräte mit Sitz in Dortmund, antritt, findet sie sich nahezu allein unter Männern. Das Gleiche gilt für die Messen und Kongresse, die sie besucht. Auch wenn sie stets von den

männlichen Kollegen respektiert wurde, kann sie sich den Mangel an Kollegin-nen nicht erklären. Außer: „Frauen haben es schwerer, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen.“

Arbeit und Erziehung im Schichtdienst

Auch für Sielemann selber, die Mutter zweier Söhne im Alter von 7 und 13 Jahren ist, war das zunächst ein Balanceakt: Bereits drei Monate nach der Geburt ihres ersten Sohnes ist sie wieder arbeiten gegangen. „Das war schon hart. Ich bin mittags nach Hause gekommen, da hat mein Mann gerade Mittagsschlaf mit dem Kleinen gemacht. Und ich war so müde vom Frühaufste-hen, musste jetzt aber übernehmen.“

Als die Laborleiterin Kinder bekam, ermöglichte ihr Chef es ihr, ihren Job in Teilzeit mit einer Dreiviertelstelle auszuüben. Von 8 bis 14 Uhr arbeiten

– für eine Führungskraft ungewöhnlich. Für ihre Kollegen und den Arbeitgeber war das aber nie ein Problem. Hinzu kommt, dass Sielemanns Mann, von Beruf Sozialpädagoge, seine Stelle ebenfalls reduzieren und das Paar sich somit die Erziehung teilen konnte.

„In anderen Berufsfeldern, oder wenn

der Mann viel mehr verdient als die Frau, ist das oft nicht machbar“, so Sielemann. „Uns war immer klar, dass das Luxus ist.“

Während ihrer Arbeit bei G.A.S. ist die Ausarbeitung neuer Applikationsfelder für die Ionenmobilitätsspektrometrie Aufgabe der promovierten Chemikerin. Was sehr kompliziert und theoretisch klingt, hat aber ganz praktischen Nutzen, wie auch eine Entwicklung zeigt, für die Sielemann und ihre Kollegen ein Patent erlangt und sie erfolgreich auf den Markt gebracht haben: Es handelt sich um ein Verfahren zur Messung von Siloxanen in Biogas. „Silikone kommen in Haarshampoo, aber zum Beispiel auch in Kleidung vor“, erklärt Sielemann.

„Gelangen sie über das Schmutzwasser oder den Müll als Siloxane in Biogasanla-gen, kann es zu sogenannten Versan-dungen kommen, die die Leistung der Anlage schmälern oder sie sogar beschädigen. Mit unserem Verfahren können wir dem vorbeugen.“

Zurück in den Hörsaal

Trotz spannender Projekte steht der Chemikerin nach 15 Jahren als Labor-leiterin der Sinn nach einem Tapeten-wechsel, einer neuen Herausforderung. Doch eine Stelle in anderen Unterneh-men zu finden, die es erlaubt, Job und Familie gut zu verbinden, ist schwer. Eher zufällig stolpert sie dann über die Ausschreibung einer Professur an der Hochschule Hamm-Lippstadt. „Ich hab gedacht, das passt super, das ist doch genau das Richtige für mich.“ Hier ist Sielemanns Lehrgebiet die instrumentelle und analytische Sensortechnik. Sie ist zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen daran beteiligt, den Studien-gang „Umweltmonitoring und Foren-sische Chemie (UFC)“ von Grund auf mit aufzubauen.

Als sie im Frühling 2015 ihre Professur antritt, ist sie die 15. Professorin an der Hochschule. Ihr stehen 54 Professoren gegenüber – damals. „Mittlerweile sind wir rund 30 Professorinnen. Viele Neuberufungen sind Frauen. Darauf legt die Hochschule großen Wert.“ Allein unter Männern, das war einmal. In dem Studiengang UFC ist Sielemann heute fast nur noch von Kolleginnen umgeben, einzig der Studiengangsleiter und der Dekan sind männlich.

Woran das liegt? Neben den freien Gestaltungsmöglichkeiten bei der Ausarbeitung der Veranstaltungen vor allem an den tollen Arbeitsbedingungen:

Während Sielemann in ihrem vorherigen Beruf ihr Privatleben um viele Dienst-reisen herum organisieren musste, ist die Zeiteinteilung an der Hochschule wesentlich freier. „Kleine und mittel-ständische Unternehmen müssen hier einfach flexibler sein“, fordert die Chemikerin.

Während eine Professur an einer klassischen Universität acht Unterrichts-stunden in der Woche umfasst, sind es bei Sielemann 18. Und weil mit den im April 2015 gestarteten Studierenden gerade der erste Studiengang durchläuft, musste sie alle Materialien selbst zusammenstellen. „Ich hab bestimmt

5.000 Folien geschrieben“, sagt sie. Während der ersten zwei Jahre ist ihr Job daher ganz schön stressig, insbeson-dere im Semester. Auch wenn die Chemikerin heute eher selten im Labor anzutreffen ist, bleibt neben ihren Vorlesungen und Seminaren noch genug Raum für andere Projekte. So ist sie unter anderem als Fachberaterin der analytischen Taskforce (ATF) der Feuerwehr Dortmund tätig. Hier steht sie den überwiegend männlichen Feuerwehrleuten beratend zur Seite, wenn zum Beispiel verdächtige Stoffe gefunden werden, die es zu bestimmen und einzuschätzen gilt.

„Die Teilnehmerinnen müssen sich trauen, Fragen zu stellen und klarzumachen, worin sie gut sind.“

Vita1989–1994 Chemiestudium an der Gesamthochschule Kassel

1992/1993 Werksstudentin im analyti- schen Labor am Institut Fresenius in Ingelheim

1993–1994 Studentische Hilfskra� im Arbeitskreis für technische Chemie

1994–1999 Promotion am Leibniz- Institut für Analytische Wissenscha� en (ISAS) in Dortmund

1999–2000 Post-Doktorandin am Institut für Allgemeine Physik der TU Wien

2000–2015 Leiterin Forschung und Entwicklung für Analytische Applikationen bei der G.A.S. Gesellscha� für analytische Sensorsysteme mbH in Dortmund

seit 2015 Professorin an der Hoch- schule Hamm-Lippstadt, Campus Hamm, im Studien- gang Umweltmonitoring und Forensische Chemie

Page 9: MatchWorkMagazin - competentia.nrw.de · 4 5 Inhalt 6 Rückblick Die 1. Dortmunder MatchWorkParty feierte 2017 Premiere 18 Standpunkt Prof. Dr. Sabine Sachweh, FH Dortmund, über

1716 TitelstoryTitelstory

Der Bachelorstudien-gang „Umweltmonito-ring und Forensische Chemie“ an der Hoch-schule Hamm-Lippstadt lockt vor allem Fans von Fernsehserien wie „CSI“ oder „Bones“ an

gehen einfach hin und machen.“ Dabei sind vor allem weibliche Attribute wie vermittelnde Fähigkeiten und Teamgeist sehr gefragt. „Vitamin B heißt heute Netzwerken. Und netzwerken muss man viel.“

Egal ob Studentin oder Student – auch an der Hochschule hilft Sielemann, Kontakte zu knüpfen: mit Kooperations-partnern für Praktika zum Beispiel. „Da hat man schon mal einen Fuß in der Tür und landet nicht auf dem großen Stapel mit allen anderen Bewerbungen.“ Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Studierenden in den Unternehmen gut ankommen, oft ergeben sich daraus Abschlussarbeiten, Tätigkeiten als Werk-studierende oder gar die Möglichkeit des Berufseinstiegs. Auch allgemein wirbt Sielemann gerne für ihr Fach. So veran-staltet ihr Studiengang seit 2017 jährlich eine Tagung, bei der Studierende im

4. Semester ihre Arbeiten präsentieren und zu der auch Schülerinnen und Schüler sowie Studieninteressierte eingeladen sind.

Wenn Stefanie Sielemann von ihrem Werdegang erzählt, so scheint es, als wäre all das – Chemikerin, Professorin und Mutter zu sein – das Selbstver-ständlichste auf der Welt. Auch wenn die Arbeit viel und der Stress groß ist, vergeht ihr nie das Lachen. Deswegen rät sie allen: „Macht einfach das, was euch Spaß macht. Der Rest findet sich dann schon.“ Egal, ob Mann oder Frau. (LK)

Für Chemie begeistern

Ja, das Berufsbild der Chemikerin ist vielfältiger, als viele denken. In ihrem Gebiet, so beobachtet Sielemann, wird das Bild aktuell auch stark von der Popkultur geprägt. „Irgendwann habe ich mitbekommen, dass meine Studie-renden gerne Serien wie „Bones“ gucken. Das kannte ich gar nicht. Also haben sie mir ein paar DVDs ausgeliehen und ich habe mir das mal angeguckt“, erzählt sie, muss aber zugeben: „So läuft das sicher nicht im echten Labor, aber es führt dazu, junge Menschen für unseren Studiengang zu begeistern, was uns alle sehr freut.“ Hauptfigur dieser Serie ist übrigens Dr. Temperance

„Bones“ Brennan, eine forensische Anthropologin und starke Frauenfigur.

Sielemann lehrt eben nicht nur, sie berät auch. „Unsere Hochschule ist verhält-nismäßig klein, da kennt man die Studierenden seines Fachs fast alle mit Namen.“ Für die Professorin geht es in ihrem Job nicht nur darum, den Lehrstoff zu vermitteln, sondern die Ingenieurinnen und Ingenieure auch auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten.

„Aufgrund von Fernsehserien wie ‚Bones’ wollen natürlich viele zum LKA oder BKA. Ich sage immer, versucht es, aber seid auch für Alternativen offen.“ Außerdem ermuntert sie die Studieren-den, auch im Ausland praktische Erfahrungen zu sammeln.

Mit Selbstbewusstsein erfolgreich

Den Nachwuchs mit den Unternehmen zusammenbringen, das ist ihr ein Anliegen. Deswegen war Sielemann auch bei der ersten MatchWorkParty als Hochschulvertreterin dabei. Sie saß zusammen mit Unternehmensvertretun-gen und weiblichen Nachwuchskräften an einem Tisch. Hier wurde ihr klar:

„Die Teilnehmerinnen müssen sich erstmal trauen, Fragen zu stellen und sich klarmachen, worin sie gut sind. Da können sie noch viel lernen.“ Dass vor allem Frauen sich nicht selbstbewusst genug präsentieren, hat Sielemann schon oft – übrigens auch bei sich selbst

– beobachtet. „Frauen machen sich viel zu viele Gedanken um alles. Männer

„Mittlerweile sind wir rund 30 Professorinnen. Viele Neuberufungen sind Frauen.

Darauf legt die Hochschule großen Wert.“

Page 10: MatchWorkMagazin - competentia.nrw.de · 4 5 Inhalt 6 Rückblick Die 1. Dortmunder MatchWorkParty feierte 2017 Premiere 18 Standpunkt Prof. Dr. Sabine Sachweh, FH Dortmund, über

1918 Standpunkt KMU im Fokus

Die Digitale Transformation beschreibt einen tiefgreifenden Wandel aller Lebensbereiche. Diese

Entwicklung bringt eine Vielzahl neuer Arbeitsplätze vor allem im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissen-schaften und Technik (MINT) mit sich. Gleichzeitig hat der Fachkräftemangel in diesem Bereich laut dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln einen neuen Rekordwert erreicht. Somit sind die Perspektiven für eine berufliche Entwicklung in diesem Bereich hervorragend.

Als Professorin für Informatik und Mutter zweier Söhne stelle ich jedoch mit Erschrecken fest, dass junge Frauen diese Chance kaum nutzen, obwohl Schülerinnen, die sich zu einem MINT-Studium entschließen, oft außerordentlich erfolgreich an der Hochschule sind. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Arbeitskräften werden seitens der Unternehmen und der Hochschulen viele Maßnahmen zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf ergriffen. Gleichzeitig verändern sich die Arbeitsplätze, gerade auch in der Informatik, deutlich. Die Arbeitszeiten werden flexibler und die Anzahl der Home office-Plätze nimmt stetig zu, ebenso wie das Arbeiten in örtlich verteilten Teams über digitale Medien. Für eine Abstimmung des Arbeitsplatzes auf die persönlichen Bedürfnisse hat es selten so viele Möglichkeiten gegeben wie heute.

Fit für die Richtige

Chancen nutzen

Prof. Dr. Sabine Sachweh forscht und lehrt seit 2006 an der Fachhochschule Dortmund auf dem Gebiet der Angewandten So� waretechnik. Außerdem leitet sie den dualen Studiengang So� ware- und Systemtechnik sowie den Mas-ter-Studiengang Digitale Transformation. Die Mu� er von zwei erwachsenen Söhnen enga-giert sich in der Fachgruppe Digitali sierung am Graduierteninstitut NRW und ist Spreche-rin des Instituts IDiAL an der FH Dortmund. Zudem ist sie Mitglied im Lenkungsausschuss der Stadt Dortmund für den Masterplan Digitale Stadt.

Um diese Fülle an Möglichkeiten transparent zu machen, werden Formate wie die MatchWorkParty benötigt, in denen Schülerinnen, Studentinnen und Absolventinnen mit den kleinen und mittleren Unternehmen der Region zusammen-kommen, um sich zwanglos über die organisatorischen und inhaltlichen Ausgestaltungsmöglichkeiten sowie Anforderungen der verschiedenen Arbeitsplätze auszutauschen.

Das Basler Forschungsinstitut Prognos hat im Jahr 2017 einen Bericht veröffentlicht, der für Deutschland bis 2030 drei

Millionen fehlende Fachkräfte voraussieht. Um dem gegenzu-steuern, setzen viele Unternehmen insbesondere auf die Mobilisie-

rung weiblicher Arbeitskräfte und rekrutieren sie entsprechend proaktiv. Dabei scheinen Großunternehmen jedoch erfolgreicher als kleine und mittlere Unternehmen, obwohl diese sich oft genauso an

den Bedürfnissen der Frauen hinsichtlich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf orientieren. Aber sie kommunizieren das nicht

wirksam genug nach außen! Ein zielgruppenspezifisches Employer Branding hilft, weibliche Fach- und Führungskräfte zu finden

– und zu binden.

Page 11: MatchWorkMagazin - competentia.nrw.de · 4 5 Inhalt 6 Rückblick Die 1. Dortmunder MatchWorkParty feierte 2017 Premiere 18 Standpunkt Prof. Dr. Sabine Sachweh, FH Dortmund, über

2120 KMU im FokusKMU im Fokus

Frauen tendieren dazu, sich eher bei großen statt bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu bewerben. Dabei können gerade KMU bei weiblichen Beschäftigten mit vielen positiven Eigenschaften punkten. Wo liegt dann das Problem? KMU tragen viel Gutes in sich, aber sie transportieren es oftmals nicht nach außen. Employer Branding ist ein Werkzeug, das ihnen hilft, sich als attraktive Arbeitgeber zu behaupten.

Eine starke Arbeitgebermarke

Was bedeutet Employer Branding, zu deutsch Arbeitgeber-marke, eigentlich? Laut Plattform Absolventa gehören dazu

„alle aktiven, strategischen Maßnahmen, um ein Unternehmen sowohl für bestehende als auch für potentielle neue Mitarbei-ter attraktiv zu gestalten.“ Dabei findet sich allein schon in dieser Definition ein sichtbarer Stolperstein: Es ist von Mitar-beitern die Rede, nicht von Mitarbeiterinnen. Insbesondere in Branchen, in denen der Frauenanteil sowieso gering ist, bedarf es erst recht zielgruppenspezifischer Maßnahmen, um das Unternehmen für weibliche Fachkräfte ansprechend zu positionieren und sie auf dem Stellenmarkt zu erreichen.

Die Zielgruppe im Visier

Um KMU zu helfen, eine professionelle, auf weibliche Fach-kräfte zugeschnittene Employer-Branding-Strategie herauszuar-beiten und in der Personalgewinnung wie -bindung einzuset-zen, hat Competentia unter dem Motto „FIT für die Richtige“ im Sommer 2017 einen Workshop veranstaltet. Geschäfts-führer und Geschäftsführerinnen, Personaler sowie Entscheider aus KMU der Region waren eingeladen, unter professioneller Anleitung durch Isabell Reinecke von der presigno unterneh-menskommunikation und Moderatorin Britt Lorenzen die Ist-Situation in ihrem Unternehmen zu evaluieren und konkrete Maßnahmen für die Implementierung eines zielgruppenspezifi-schen Employer Brandings herauszuarbeiten.

Kommunikation auf allen Kanälen

Dazu gehört auch eine auf weibliche Fach- und Führungskräfte abgestimmte Ansprache. Ein Best-Practice-Beispiel: Stellenan-zeigen enthalten deutlich mehr weiblich als männlich besetzte Begriffe. Also: teamorientiert statt durchsetzungsstark, emo-tional statt logisch, engagiert statt selbstbewusst. Außerdem stellen Firmen aus technischen Berufszweigen in ihren Stellen-anzeigen am häufigsten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf heraus.

Bilder sprechen lassen

Doch die Arbeitgebermarke manifestiert sich nicht nur in Worten: Auch der Bildsprache, beispielsweise auf der Unter-nehmenswebsite, kommt große Bedeutung zu. Unternehmen sollten nicht nur behaupten, wie toll ihre Arbeit und ihre Arbeitsumgebung sind, sondern es auch belegen. Und wer könnte das besser als die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die als Botschafter und Botschafterinnen ihres Arbeitgebers das Bild nach außen tragen? Menschen sollten deswegen mindestens genauso im Fokus stehen wie die Produkte. Sie sprechen auf emotionaler Ebene an.

Partner für den Erfolg

Als strategische Partner stehen die Kompetenzzentren Frau und Beruf KMU zur Seite, geben Hilfestellung bei der Beurtei-lung der Ausgangssituation und der Erarbeitung von erfolg-versprechenden Ansätzen für die Weiterentwicklung des Employer Brandings.

Denn es lohnt sich: Wenn Unternehmen in ihrer Außendarstel-lung gezielt auf Werte eingehen, die Frauen wichtig sind, erreichen sie mehr Bewerberinnen und vergrößern damit den Pool an potenziellen weiblichen Beschäftigten. Leben sie die Werte im Arbeitsalltag, bleiben weibliche Fachkräfte ihnen für viele Jahre erhalten. Denn Frauen sind, vorausgesetzt, sie sind zufrieden in ihrem Job, ihren Arbeitgebern wesentlich treuer als Männer. (LK)

Erwartungen von Frauen an ihren

ArbeitsplatzWork-Life-Balance:

• Flexible Arbeitszeiten/Homeoffi ce-Modelle• Vereinbarkeit von Familie und Beruf• Betriebskindergärten

So� Skills:

• Wertschätzung der Beschä� igten • Chancengleichheit • Kollegialität • Off ene, dialogorientierte Unternehmens-

kultur • Weiterbildungsmöglichkeiten • Förderung von internem Unternehmertum

Sind Sie fi t für die Richtige?

Eine kleine Checkliste zur Analyse der Ist-Situation:

• Was bedeutet für Sie die Positionierung als a� raktiver Arbeitgeber?

• Welche Zielsetzung verfolgen Sie mit Ihrer Employer-Branding-Strategie?

• Wie und auf welchen Kanälen präsen-tieren Sie sich als Arbeitgeber?

• Steht der Nutzen aus Ihrer Sicht in einem guten Verhältnis zum Aufwand?

• Haben Sie eine Strategie für Ihr Employer Branding erarbeitet bzw. planen Sie die strategische Entwick-lung einer starken Arbeitgebermarke?

Page 12: MatchWorkMagazin - competentia.nrw.de · 4 5 Inhalt 6 Rückblick Die 1. Dortmunder MatchWorkParty feierte 2017 Premiere 18 Standpunkt Prof. Dr. Sabine Sachweh, FH Dortmund, über

2322

Wieland Feuerstein hat Wirtscha� singenieur-wesen studiert und arbei-tet bei SMF im Consultant Project Management. Henrike Simbach hat BWL studiert und ist im Senior Consultant Project Management tätig. Zurzeit befi ndet sie sich in Elternzeit.

Frauen sind in der IT-Branche immer noch in der Minderheit. Mit einer Frauenquote von über 20% liegt die Dortmunder SMF GmbH & Co. KG deutlich über dem Branchendurchschnitt. Im Interview erzählen Wieland Feuerstein und Henrike Simbach, warum das so ist und welche Perspektiven Frauen bei SMF

haben. Die Geschwister bilden die zweite Generation des Unter-nehmens und führen die Visionen ihrer Eltern fort.

„Frauen sind wichtig

für die Unternehmens-

kultur“Ein Viertel der Beschäftigten

bei SMF ist weiblich

Unternehmens-

Page 13: MatchWorkMagazin - competentia.nrw.de · 4 5 Inhalt 6 Rückblick Die 1. Dortmunder MatchWorkParty feierte 2017 Premiere 18 Standpunkt Prof. Dr. Sabine Sachweh, FH Dortmund, über

2524 KMU im FokusKMU im Fokus

Als IT-Unternehmen bietet die SMF GmbH & Co. KG Frauen und Männern ein vielseitiges Arbeitsfeld und räumt mit dem Vorurteil der

„Männerdomäne“ auf

„In geschlechtergemischten Teams kommt man zu bes-seren Lösungen“, ist Wieland Feuerstein (re.) überzeugt

Welche Berufe kann man in Ihrem Unternehmen ausüben?

Wieland Feuerstein: Unsere Berufsfelder sind sehr breit gefächert. Nicht alle unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben einen direkten technischen Hintergrund. Wir beschäf-tigen studierte Informatiker und Informatikerinnen, technische Berater und Beraterinnen, Projektmanager und -managerinnen, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Marketing, Kaufleute usw. Außerdem liegt uns das Thema Ausbildung am Herzen. Hier bieten wir die Berufsfelder Fachinformatiker/in Systemintegrati-on, Fachinformatiker/in Anwendungsentwicklung, IT-System-Kaufmann bzw. Kauffrau und Informatik-Kaufrau/-Kaufmann an.

Wie viele weibliche Mitarbeiter sind bei SMF tätig?

Henrike Simbach: Momentan beschäftigen wir etwa 20 Frauen in verschiedenen Bereichen, zum Teil auch in Führungs-positionen. In Dortmund haben wir beispielsweise eine IT-Projektleiterin, eine Ausbildungsleiterin und eine Teamleiterin in der Systemadministration. Aber die Bewerbungen von Frauen werden weniger. Zurzeit haben wir keine weibliche Auszubildende, was wir sehr bedauern.

Woran könnte das liegen?

Wieland Feuerstein: Das Problem ist nicht, dass Unternehmen generell keine Frauen beschäftigen möchten, im Gegenteil. Aber der Fachkräftemangel ist auch in der IT-Branche spürbar. Außerdem ist das traditionelle Rollendenken in unserer Gesellschaft immer noch verankert.

Was tun Sie dagegen?

Henrike Simbach: Wir haben verschiedene Kooperationen zum Beispiel mit Schulen, mit der IHK, mit der Fachhochschule und mit der Uni, um zu zeigen, wie vielseitig die Arbeit in einem IT-Unternehmen sein kann und welche Karrierechancen man hat. Denn eigentlich ist die einzige Voraussetzung eine technische Affinität, und das wollen wir vermitteln.

Wie stehen Sie zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf?

Henrike Simbach: Bei uns gibt es verschiedene flexible Beschäftigungsmodelle und in den Bereichen, wo es möglich ist, eine freie Arbeitszeitgestaltung, zum Beispiel im Home-office, als Teilzeitkraft usw. Wir legen sehr großen Wert auf Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnenzufriedenheit und wollen unsere Beschäftigten langfristig ans Unternehmen binden.

Warum ist ein ausgewogenes Verhältnis von männlichen und weiblichen Beschä� igen wichtig?

Henrike Simbach: Das ist wichtig für das Funktionieren der Teams und auch für die Unternehmenskultur.

Wieland Feuerstein: Es gibt Studien, die zeigen, dass die meisten Projekte an der mangelnden Kommunikation scheitern. Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass Frauen teamfähiger sind und ein besseres Gespür für Menschen haben. Gemeinsam kommen wir zu besseren Lösungen. (DA)

Weitere Informationen: www.smf.de

In welchem Jahr und von wem wurde das Unterneh-men gegründet?

Wieland Feuerstein: Unsere Eltern sind beide Dipl.-Informa-tiker und haben das Unternehmen 1985 als IT-Beratung gegründet. In den ersten Jahren befand sich die „Firmenzen-trale“ im umgebauten Dachboden unseres Elternhauses in Dortmund. Wir sind stetig, aber nachhaltig gewachsen und haben mittlerweile etwa 100 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

Henrike Simbach: Die erste Auszubildende war übrigens eine Frau, sie arbeitet noch heute bei uns.

An welchen Standorten ist SMF ansässig?

Henrike Simbach: Der Hauptsitz ist und bleibt Dortmund, in den wir zurzeit auch investieren. Weitere Standorte sind in Krakau, Ljubljana und Belgrad.

Welche Leistungen bietet Ihr Unternehmen an?

Wieland Feuerstein: Wir sind IT-Partner für verschiedene Branchen, für die wir zum Beispiel Apps oder andere Software-Lösungen entwickeln. Einer unserer Schwerpunkte ist die SAP-Konzeption und -Beratung, vor allem für das Profitcenter Retail. Zudem liegt unser Fokus auf den Branchen Oil, Finance und Industry. Mit dem Aufbau und Betrieb eines Project Management Offices (PMO) unterstützen wir Unternehmen dabei, ihre Projektorganisation zu optimieren.

„Momentan beschäftigen wir etwa 20 Frauen in verschiedenen Bereichen,

zum Teil auch in Führungspositionen.“

Page 14: MatchWorkMagazin - competentia.nrw.de · 4 5 Inhalt 6 Rückblick Die 1. Dortmunder MatchWorkParty feierte 2017 Premiere 18 Standpunkt Prof. Dr. Sabine Sachweh, FH Dortmund, über

2726 KMU im FokusKMU im Fokus

Flexible Arbeitszeiten bieten insbesondere Mü� ern eine Perspektive. Zurzeit beschäf-tigt das sechs Arbeitskrä� e zählende Unternehmen zwei Frauen – Zuwachs ewünscht.

WAYS setzt auf fl ache Hierar-chien und eine off ene Kultur

Digitaler Wandel ist der Kernbegriff, um den sich bei der Dortmunder WAYS GmbH alles dreht. Das aufstrebende Unternehmen verfolgt die Zielsetzung, Firmen verschiedener Branchen die passende Antwort auf den digitalen Wandel im Mittelstand zu geben. Dafür setzen die Gründer Dr. Burkhard Fritz und Ruben Dahmen auf mehrere Leistungsbausteine: ein Netzwerk der Zukunft, das WAYS Net, das neutrale Beratungsangebot „Digital Guide“ und die Projektsteuerung WAYS Projects. Das Portfolio richtet sich an Unternehmer und Unternehmerinnen, Geschäftsführer und Geschäftsführerinnen, Inhaber und Inhaberinnen sowie Verantwortliche der Digitalisierungsprozesse. Gemeinsam mit den „Membern“ entwickelt das WAYS-Team eine Strategie, wie diese im digitalen Wandel wettbewerbsfähig bleiben. „Wir arbeiten nach einem

Skill-Ansatz, das heißt, unsere Member können sich die Kompetenzen, die sie für ihre digitale Transformation benöti-gen, selbst zusammenstellen, mit WAYS als digitalem Strategen, Netzwerk und Projektmanager. Das Ergebnis ist ein neuer Mitarbeiter, den es mit diesen Kompetenzen so noch nicht gibt“, sagt Gründer und Digital Consultant Ruben Dahmen.

Mehr weibliche Bewerber

Das Unternehmen setzt auf flache Hierarchien und eine offene Kultur. Mit flexiblen Arbeitszeiten bietet die WAYS GmbH besonders Eltern Perspektiven für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dass sie damit am Puls der Zeit ist, zeigt die Zahl der weiblichen Bewerber. Diese nimmt stetig zu. Um diese Entwicklung voranzutreiben, beteiligt sich die WAYS

GmbH regelmäßig an Veranstaltungen, die sich auch an weibliche Arbeitskräfte wenden. Zurzeit beschäftigt das Unter-nehmen zwei fest angestellte Frauen, eine als Online Marketing Managerin und eine im Bereich Design und Marken-kommunikation. Zuwachs erwünscht. (DA)

Weitere Informationen: www.ways.de

Bei uns zählt Work-Life-

Balance!Die Dortmunder WAYS GmbH ist ein junges Unternehmen

mit sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, das dennoch eine Geschichte hat: Bis Ende 2017 war WAYS eine Marke der

Fritz-Effekt GmbH, einer Unternehmerberatung mit Sitz am PHOENIX See. Als Spin-off geht die WAYS GmbH ab sofort eigene

Wege und entwickelt als neutraler Guide Antworten auf den digitalen Wandel.

Page 15: MatchWorkMagazin - competentia.nrw.de · 4 5 Inhalt 6 Rückblick Die 1. Dortmunder MatchWorkParty feierte 2017 Premiere 18 Standpunkt Prof. Dr. Sabine Sachweh, FH Dortmund, über

2928 Ö-TöneStandpunkt

‚Wow! Wie hältst du das aus mit den Nerds? Ist Program-

mieren nicht unheimlich schwer? Sitzt ihr echt den ganzen Tag im Keller vor dem Rechner?’ Das bekomme ich immer wieder zu hören, wenn ich erzähle, was ich beruflich mache.

Erzähle ich dann von meiner Arbeit, ist die Begeisterung groß. Flexibilität, moderne Büros, Mitarbeitervorteile, nette Kollegen und eine gemeinsame Kultur sind nur ein paar der Dinge, die mich jeden Tag wieder gerne zur Arbeit gehen lassen. Mir wird ermöglicht, meine Arbeit in Einklang mit meinem Privatleben zu bringen: Kinder oder Hund mit ins Büro, Arbeiten vom Sofa, Sport mit den Kollegen oder Meetings an der frischen Luft.

Doch vielmehr schätze ich meine Arbeit selbst: Hier kann ich wirklich ich selbst sein. Jeder bringt das ins Team mit, worin er gut ist, und gemeinsam kreieren wir Lösungen. Kommunikation ist ein ebenso entscheidender Faktor wie das ständige Entdecken, Weiter-

entwickeln und Hinterfragen der eigenen Lösungen. Es gibt keinen mehr, der alles weiß – auch nicht der Chef!

Übrigens: Um in der IT zu arbeiten, muss man nicht zwingend programmieren können. Das Programmieren ist lediglich ein Handwerkszeug, das sich ebenso wie eine neue Sprache erlernen lässt. Davon abgesehen sind analytische Fähigkeiten, Auffassungsgabe, selbstständiges konti-nuierliches Lernen und Verantwortungs-bewusstsein essenziell, um erfolgreich zu sein.

Das Wissen der Firma setzt sich letztlich aus dem Wissen der Einzelnen zusammen. Arbeiten in der IT ist sozialer als man denkt. Es ist vor allem eine Arbeit in einer Welt der unendlichen Möglichkeiten: Die Welt um uns herum entwickelt sich weiter, wird immer vielschichtiger. So auch unsere Anforde-rungen an die IT. Mein Job bedeutet für mich, die immer komplexer werdende Umgebung mitzugestalten, selbst mitzuwachsen und jeden Tag aufs Neue meine Neugierde zu stillen.

Begeisterung vorprogrammiert

Meinungen zum (Mis-)Matching

Warum finden gut ausgebildete weibliche Nachwuchs- sowie Fachkräfte und die kleinen und mittelständischen Unternehmen der Region einfach nicht zueinander? Und was muss getan werden, damit sich das ändert?

Wir haben unterschiedliche Perspektiven eingefangen.

Ina ScharrenbachMinisterin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen

Klaus Brenscheidtstellv. Geschä� sführer der IHK zu Dortmund

Leanna SplinterPromovierende im Fachbereich Physik an der TU Dortmund

Maike Kuhnert hat angewandte Informatik an der Technischen Universi-tät Dortmund studiert. Seit 2016 arbeitet sie bei Zalando Payments in der Entwicklung für mobile und Backend-So� ware. Sie ist außerdem Mitbe-gründerin der Initiative Women in Tech Ruhr 2016, deren Ziel es ist, Frauen für technische Berufe zu begeistern und gleichzeitig einen Raum für den gemeinsamen Wissensaus-tausch zu gestalten.

„Glück-licherweise gibt es

mi� lerweile viele Initiativen, die jungen Frauen den Weg in die IT- und MINT-

Berufe erleichtern. Unsere regionale Wirtscha� braucht gerade in diesen Bereichen viele kluge Köpfe, das Geschlecht darf dabei keine Rolle spielen. Ich würde mir

aber von einigen Frauen noch etwas mehr Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten wünschen. Einsatz und Engage-ment lohnen sich. In unserer neuen IHK-Vollversamm-

lung sitzen zum Beispiel viele selbstbewusste und erfolgreiche Unternehmerinnen, die unsere

Wirtscha� spolitik entscheidend mitprägen.“

„Ein Grund für den immer

noch vorherrschenden Mismatch ist die fehlende Präsenz der KMU. Die Nach-

wuchskrä� e wissen meist gar nicht, welch tolle Unternehmen sich in ihrer unmi� elbaren Umge-

bung befi nden! Ein weiterer Grund ist das Bedürfnis der weiblichen Nachwuchskrä� e nach Sicherheit.

Für die Familienplanung scheint die Anstellung bei einem KMU nicht verlässlich genug. Ein

Großunternehmen strahlt mehr Sicherheit aus.“

„Es ist kein Geheimnis: Im

MINT-Bereich sind bestens ausgebildete Fachkrä� e gesucht. Kleine und mi� lere Unterneh-

men der Branche sind als Spezialisten am Markt sehr erfolgreich. Beim Werben um Nachwuchs fehlen ihnen aber o�

der bekannte große Name und eine imposante Personalabteilung. Wenn sie jedoch das Potenzial qualifi zierter Frauen stärker für sich entdecken, können sie nur gewinnen. Dafür braucht es eine frauen-

freundliche Unternehmenskultur und die Positionierung als a� raktive Arbeitgeber – am besten auf der Dortmunder MatchWorkParty des Kompetenzzentrums Frau & Beruf, die mit Unternehmenslaufsteg und Power Networking viel zu bieten hat. Deshalb freue ich mich

auf die nächste Party‘ im Mai mit Ihnen als ambitionierter Studentin oder Absolventin und Ihnen als voraus-

schauenden Unternehmensvertretern.“

Page 16: MatchWorkMagazin - competentia.nrw.de · 4 5 Inhalt 6 Rückblick Die 1. Dortmunder MatchWorkParty feierte 2017 Premiere 18 Standpunkt Prof. Dr. Sabine Sachweh, FH Dortmund, über

3130

Eine Frau an der Spitze – das war für einige Kunden und Mitarbeiter von Wenke Völkmann-Gröne nicht selbstverständlich. Mit ihrem Fachwissen konnte sie dennoch überzeugen.

Im Jahr 2000 hat Wenke Völkmann-Gröne gemeinsam mit ihrem Mann die Geschäftsführung der elterlichen Maschinenfabrik

übernommen. Als Frau war es für sie nicht immer leicht, sich in einer männerdominierten Branche zu behaupten. Wie ihr das

jeden Tag aufs Neue gelingt, erzählt sie uns im Interview.

(Fast) allein unter

Männern

Page 17: MatchWorkMagazin - competentia.nrw.de · 4 5 Inhalt 6 Rückblick Die 1. Dortmunder MatchWorkParty feierte 2017 Premiere 18 Standpunkt Prof. Dr. Sabine Sachweh, FH Dortmund, über

3332 KMU im FokusKMU im Fokus

Sara Surich kam 2014 zu Völkmann. Sie ist die erste und bislang einzige Zerspanungs-mechanikerin in der Maschinenfabrik.

Davon abgesehen – was glauben Sie, warum so weni-ge Frauen in technischen Branchen arbeiten? Was muss getan werden, um sie mehr für eine Karriere im MINT-Bereich zu begeistern?

Wenke Völkmann-Gröne: Ihr Interesse an Technik und Natur-wissenschaften wird leider immer noch nicht genug gefördert. Das muss schon im Kindergarten anfangen. Kinder haben eine natürliche Neugierde, sie wollen alles ausprobieren. Das muss man ausnutzen, denn das hat nichts mit dem Geschlecht zu tun. Meine Tochter hat in der Grundschule an einem MINT- Projekt teilgenommen und sich jetzt auf dem Gymnasium für einen naturwissenschaftlichen Zweig entschieden. Ich enga-giere mich in diesem Bereich sehr, arbeite eng mit dem KITZ.do zusammen, dem Schülerlabor für Kindergartenkinder und Grundschüler. Zum Beispiel haben wir ein Projekt im offenen Ganztag eingeführt, bei dem mit Magnetismus und anderen natürlichen Phänomenen experimentiert werden kann. Vier Grundschulen machen hier schon mit, aber wir wollen es auf ganz Dortmund ausdehnen.

Auch muss eine Basis geschaffen werden, auf der eine Berufs-entscheidung getroffen werden kann. Viele junge Menschen haben gar keine Vorstellung, was hinter einem Berufsbild steckt. Deswegen setze ich mich für die bessere Vernetzung von Betrieben und Schulen ein. Wir haben beispielsweise einen Ausbildungspakt mit der Reinoldi- Sekundarschule in Wester-filde geschlossen. Es ist schwierig, Auszubildende zu finden. Da müssen wir sichtbarer werden. Gleichzeitig können die Jugendlichen sich bei Praktika hier ausprobieren. Und wenn es ihnen gefällt und sie ihre Arbeit gut machen, bieten wir ihnen

– sofern möglich – einen Ausbildungsplatz an.

Seit 2014 arbeitet im Bereich der Zerspanungstech-nik die erste Mechanikerin. Wie kommt das bei den Kollegen an?

Wenke Völkmann-Gröne: Gut. Ihre Leistung wird sehr geschätzt.

Wilhelm Gröne: Ich finde, das ist für das Klima und das Leistungsniveau im Betrieb sogar von Vorteil. Weil Frauen sich vielleicht erst beweisen müssen, es den Männern zeigen wollen.

Wenke Völkmann-Gröne: Ja, wir hoffen, bald wieder eine Frau einstellen zu können. Ihre Bewerbungen sind immer willkommen! (LK)

Wollten Sie schon immer ins elterliche Unterneh-men einsteigen?

Wenke Völkmann-Gröne: Nein, gar nicht. Deswegen habe ich erst die Ausbildung zur Bankkauffrau gemacht. Als ich danach studierte, hat mein Vater mich gefragt, ob ich mir während der Semesterferien nicht mal den eigenen Betrieb angucken wolle. Da habe ich entdeckt, wie viel Spaß die Arbeit hier macht. Die Möglichkeit, Dinge zu gestalten und Entschei-dungen zu treffen, hat mich gereizt. So haben die Dinge ihren Lauf genommen.

Wie war die Akzeptanz unter den Angestellten und Kunden, als Sie die Geschä� sführung übernommen haben?

Wenke Völkmann-Gröne: Die ersten Jahre waren schwer. Neben dem Generationenwechsel mussten wir auch den Strukturwandel angehen. Es war nicht einfach, eingefahrene Strukturen zu ändern. Überraschenderweise bin ich in der Verwaltung als Frau auf den größeren Widerstand gestoßen als

in den Werkstätten. Ich glaube, unsere Mitarbeiter dort haben mich respektiert, weil ich viel gefragt und mir so technisches Wissen angeeignet habe.

Es gab auch Kunden, die nicht mit einer Frau verhandeln wollten. Das war schon anstrengend. Mit meiner Fachkompe-tenz konnte ich sie schließlich überzeugen.

Sie sind Mu� er einer el� ährigen Tochter. Wie vereinen Sie Beruf und Familie?

Wenke Völkmann-Gröne: Ich habe zwei Wochen nach der Geburt wieder angefangen zu arbeiten. Ich bin mit dem Kinderwagen ins Büro gekommen, das war kein Problem. Nach einem halben Jahr hat eine Tagesmutter geholfen. Prinzipiell teilen mein Mann und ich uns die Erziehung. Muss ich mal wegen der Tochter weg, dann ist das so. Das gilt auch für unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Viele kleine und mittelständische Unternehmen leben diese Akzeptanz, tragen das aber nicht wirksam genug nach außen.

Person und Unternehmen

Wenke Völkmann-Gröne ist gelernte Bankkauff rau und studierte anschließend Rechtswissenscha� en. Seit 2000 sind sie und ihr Mann Geschä� sführer der Maschi-nenfabrik Völkmann GmbH. Darüber hinaus engagiert sie sich im Mentoringprogramm des Zentrums Frau in Beruf und Technik und unterstützt diverse Projekte, die Kin-dern und Jugendlichen einen Zugang zur Technik verschaff en.

Die Maschinenfabrik Völkmann wurde 1936 von Wenke Völkmann-Grönes Großvater gegründet. Ursprünglich als Dienstleister im Bereich der Komponenteninstandsetzung aus dem Bergbau kommend, entwickelte sich die Maschinenfabrik Völkmann GmbH in den letzten Jahren zum Au� ragsfertiger und technischen Dienstleister für die Industrie in den Bereichen Antriebstechnik, Au� ragsfertigung (Schweißbaugruppen mit mechanischer Bearbeitung) und Apparate-bau. Dies erfolgt branchenübergreifend für Maschinenbauunternehmen verschiedener Industriezweige wie der Energieerzeugung, des Bergbaus, der stahlverarbeitenden Industrie, der Papierindustrie oder der Recyclingindustrie.

„Ihr Interesse an Technik und Naturwissenschaften wird leider immer noch nicht genug gefördert. Das muss schon im

Kindergarten anfangen.“

Page 18: MatchWorkMagazin - competentia.nrw.de · 4 5 Inhalt 6 Rückblick Die 1. Dortmunder MatchWorkParty feierte 2017 Premiere 18 Standpunkt Prof. Dr. Sabine Sachweh, FH Dortmund, über

3534 NetzwerkeNetzwerke

female.2.enterprises bietet unter anderem Assessment-Center-Trainings im Rahmen von f.2.e on stage an

Gut vernetzt

So vielfältig wie die Talente des weiblichen Nachwuchses sind die Angebote seitens der hiesigen Hochschulen, der Wirtschafts-

förderung Dortmund und von Competentia, sich zu vernetzen und so die Weichen für eine erfolgreiche Karriere zu stellen.

Mentoring an der FH Dortmund

„Ganz gleich ob Schülerinnen mit MINT-Inter-esse, im Studium selber oder für die Perspek-tive nach dem Abschluss: Die FH Dortmund unterstützt durch Mentoringangebote. Das Frauenprojektlabor bildet im Programm

„S2= Success“ Tandems aus MINT-Studienan-fängerinnen mit Studentinnen in höheren Semestern. Im Hinblick auf die weiteren Qualifi kationsstufen kooperiert die Fachhoch-schule mit etablierten universitären Program-men. Master-Studentinnen der MINT-Fächer können im Programm DiMento an der Uni-versität Duisburg-Essen mitmachen. Promo-vendinnen bewerben sich bei „mentoring³“ der Universitätsallianz Ruhr. Die Kooperation mit den regionalen Universitäten öff net unserem Nachwuchs wertvolle Netzwerke über die FH hinaus.“

Kommentar von Prof. Dr. Renate Meyer, Gleichstellungsbeau� ragte

Frauen machen Karriere„Unser Mo� o lautet: Frauen machen Karriere in der Region. Dabei informieren wir nicht nur über die Angebote der Unternehmen, auch der kleinen und mi� elständischen, sondern bringen die Studentinnen und Akademikerinnen direkt zu den Firmen. Bei f.2.e on tour lernen sie potenzielle Arbeitge-ber persönlich kennen. Diese können gleichzeitig junge Talente zum Beispiel für ein Praxisthema in Abschlussarbeiten oder einer Promotion gewinnen. Beide Seiten profi tieren.“

Kommentar von Elisabeth Brenker, Projektkoordinatorin female.2.enterprises an der TU Dortmund

female.2.enterprises

Das Projekt des Gleichstellungsbüros der TU Dortmund hat das Ziel, Studentinnen und Akademikerinnen unterschiedlicher Fachrichtungen berufliche Entwicklungsmöglichkeiten in der Region aufzuzeigen und sie auf eine Karriere außerhalb des Wissenschaftsbetriebs vorzubereiten.

Das Format f.2.e on stage unterstützt durch Weiterbildungs- und Informationsangebote zu karriererelevanten Themen bei der Vorbereitung auf den Einstieg in die Wirtschaft. Bei f.2.e on tour bieten Unternehmen intensive Einblicke in ihre Betriebsstrukturen und erläutern interne Karrierewege. Sie bekommen damit die Möglichkeit, sich als attraktive Arbeit-geber zu präsentieren und weibliche Fachkräfte auf sich auf-merksam zu machen. Die Teilnehmerinnen haben die Chance, frühzeitig Kontakte zu Arbeitgebern zu knüpfen und ihren Blick auf die Beschäftigungsoptionen zu erweitern – aktuell und für die Zukunft.

www.tu-dortmund.de/f2e

konaktiva

Die konaktiva Dortmund ist eine der größten studentisch organisierten Unternehmenskontaktmessen in Deutschland. Unter dem Motto „Studenten treffen Unternehmen“ infor-miert sie jedes Jahr Anfang November an drei Tagen in den Westfalenhallen über Praktika, Abschlussarbeiten und den Berufseinstieg bei renommierten nationalen und internatio-nalen Unternehmen. Rund 180 Firmen und einige Tausend Studentinnen und Studenten sowie Akademikerinnen und Akademiker nutzten zuletzt die Messe als Plattform zur Kontaktaufnahme. Die Teilnahme ist kostenfrei.

www.konaktiva-dortmund.de

Campus & Company

Erst kürzlich hat das Kompetenzzentrum Frau & Beruf Westfä-lisches Ruhrgebiet das Netzwerk Campus & Company ins Leben gerufen. Erklärtes Ziel: das Image von MINT zu verbessern. Dazu bringt es Hochschulen, Akteurinnen und Akteure des Arbeitsmarktes sowie Unternehmen aus der Region an einen gemeinsamen Tisch. Gemeinsam entwickeln sie neue Ideen und Wege bei der Fachkräftegewinnung, immer mit dem Fokus auf weibliche Studierende und Young Professionals aus dem MINT-Bereich. Beim Auftakttreffen im Oktober 2017 wurde dafür der Grundstein gelegt.

www.competentia.nrw.de/Westfaelisches-Ruhrgebiet

Frauenprojektlabor und Ladies Lounge

Das Frauenprojektlabor der FH Dortmund ist ein Ort, der Schülerinnen, Studienbewerberinnen und Studentinnen den kreativen Umgang mit Technik ermöglicht. Das Angebot fußt auf drei Säulen: Blockkurse als Brückenkurse in Fächern wie Mathematik oder Physik, Schulungen zu Schlüsselqualifikatio-nen sowie die Ausbildung von Studentinnen zu Mentorinnen. Es stehen 20 voll ausgestattete Arbeitsplätze für Veranstaltun-gen zur Verfügung.

Die Veranstaltungsreihe Ladies Lounge der FH Dortmund dagegen richtet sich an Studentinnen aller Fachrichtungen und macht Lust auf Hochschulpolitik in Gremien und Arbeitskreisen. Interessierte können sich unter anderem im Debattieren und Redenhalten üben und so wichtige Fähigkeiten erlernen, die sie auch im beruflichen Werdegang weiterbringen. (LK)

www.fh-dortmund.de/fpl www.fh-dortmund.de/ladieslounge

Page 19: MatchWorkMagazin - competentia.nrw.de · 4 5 Inhalt 6 Rückblick Die 1. Dortmunder MatchWorkParty feierte 2017 Premiere 18 Standpunkt Prof. Dr. Sabine Sachweh, FH Dortmund, über

3736 CompetentiaCompetentia

Mit Workshops zu � emen wie Employer Branding hil� Compe-tentia Unternehmen, eine starke Arbeitgeber-marke aufzubauen

Im ganzen Bundesland NRW gibt es regionale Kompetenzzentren Frau & Beruf, die kurz unter dem Titel Competentia NRW zusammengefasst werden. Sie sind Teil der Landesinitiative

„Frau und Wirtschaft“ des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen und werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Ihr erklärtes Ziel lautet: Chancengleichheit für Frauen. Dafür gilt es auch, den KMU dabei zu helfen, sich auf die Ansprüche weiblicher Arbeits-kräfte einzustellen.

Genderkompetenz für KMU

Dass hier Bedarf besteht, zeigt eine durch das Ministerium beim Institut für Mittelstandsforschung in Auftrag gegebene Studie aus dem Jahr 2014, die unter anderem auch die Erwerbstätigkeit von Frauen untersuchte. Das Ergebnis: Während 2012 knapp 81 Prozent der Männer im Alter zwischen 15 und 65 erwerbstätig waren, waren es, trotz bester Qualifikationen, nur 67 Prozent der Frauen. Eine Differenz, die in fast allen anderen Bundesländern (mit Aus-nahme von Saarland und Bremen), nicht so groß ausfiel. Zudem übten mehr als die Hälfte der Frauen (53 Prozent) ihre Erwerbstätigkeit in Teilzeit aus, bei Männern waren es gerade einmal 12Prozent. Als wichtigste Gründe für ihren reduzierten Arbeitsumfang nannten die Frauen die Betreuung von Kindern oder Pflege von Angehörigen sowie allgemeine persönliche und familiäre Verpflichtungen. Ursula Bobitka, die das Kompetenzzentrum Frau & Beruf Westfälisches Ruhrgebiet mit Standorten in Dortmund und Unna leitet, weiß:

„Frauen haben andere Erwartungen an ihren Arbeitsplatz. Wir helfen kleinen und mittleren Unternehmen dabei, eine frauen- und familienfördernde Personal-politik zu etablieren. So werden sie attraktiver für weibliche Fachkräfte und stellen sich konkurrenzfähiger auf.“

Informieren, sensibilisieren, stärken

Um das zu erreichen, konzentriert sich das Kompetenzzentrum Frau & Beruf Westfälisches Ruhrgebiet auf verschie-dene Gebiete: Es führt zum Beispiel Unternehmen gezielt ins Employer Branding ein und bietet Workshops an, in denen sie an ihrer Außendarstellung arbeiten und sie unter Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse von Frauen repositionieren können, um diese gezielter anzusprechen. Darüber hinaus steht es den Unternehmen bei der Umsetzung einer familienbewussten Personalpolitik zur Seite, damit Frauen

– beziehungsweise alle Eltern – Kinder und Karriere besser vereinbaren können. Eine spezielle Maßnahme ist in diesem Rahmen die Beratung von Unternehmen zum TOTAL E-QUALITY Prädikat, mit dem Betriebe, die Chancengleichheit bereits leben, sich als familienfreundliche und engagierte Arbeitgeber präsentieren können. Und auch die Anzahl weiblicher Angestellten im MINT-Berreich zu steigern, wo der Fachkräftemangel besonders stark und der Frauenanteil besonders schwach ist, gehört zu den Anliegen des Kompetenzzentrums. Deswegen entwickelt es Formate wie die Dortmunder MatchWorkParty.

Ein Netzwerk au� auen

Denn in erster Linie ist das Kompetenz-zentrum Frau & Beruf Impulsgeber und Vermittler. Deswegen ist das Schaffen eines großen Netzwerkes ein Hauptan-liegen. Dafür kooperiert das Kompetenz-zentrum mit Partnerinnen und Partnern aus Wirtschaft und Politik, darunter die Industrie und Handelskammer, die hiesigen Hochschulen und die Agentur für Arbeit. Verschiedene Veranstaltungs-formate ermöglichen das Netzwerken live in Aktion: sei es bei den Unterneh-menstagen, beim Innovationszirkel Campus&Company oder eben der MatchWorkParty.

Vorbilder schaff en

„Junge Frauen sollten sich rechtzeitig berufliche Ziele stecken und sich vernetzen“, sagt Bobitka und appelliert, sich Verbündete zu suchen. Dies können entweder gleichgesinnte junge Frauen sein oder solche, die sich bereits in einer Führungsposition etabliert haben.

„Vorbilder sind ganz entscheidend“, ergänzt die Leiterin des hiesigen Kompetenzzentrums. Denn diese leben als sogenannte Role Models vor, dass Frauen in einer Männerdomäne Karriere machen können. Mithilfe des Kompe-tenzzentrums Frau & Beruf Westfälisches Ruhrgebiet ist in der Region dafür eine solide Basis geschaffen worden. So durften sich nach Einführung des TOTAL E-QUALITY Prädikats 21 Unter-nehmen über die Auszeichnung freuen

– ein Spitzenwert im Bundesland. Und das Team des Kompetenzzentrums Frau & Beruf Westfälisches Ruhrgebiet geht selbst mit gutem Beispiel voran und hat in den vergangenen Jahren auf Arbeitnehmer- wie auch Arbeitgebersei-te schon viele Vorbilder identifiziert. Weitere werden folgen. (LK)

Das Kompetenzzentrum Frau & Beruf Westfälisches Ruhrgebiet hat sich zum Ziel gesetzt, die berufliche Chancengleichheit von Frauen zu fördern. Ein wichtiger Ansatzpunkt liegt darin, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Region dabei zu unter-

stützen, die Potenziale von Frauen optimal zu nutzen.

Die Impulsgeber

Page 20: MatchWorkMagazin - competentia.nrw.de · 4 5 Inhalt 6 Rückblick Die 1. Dortmunder MatchWorkParty feierte 2017 Premiere 18 Standpunkt Prof. Dr. Sabine Sachweh, FH Dortmund, über

3938 Nachgefragt Nachgefragt

Nachgefragt … bei Thomas Westphal, Geschäftsführer der

Wirtschaftsförderung Dortmund

Warum sollten insbesondere kleine und mi� elständische Unternehmen (KMU) verstärkt weibliche Fachkrä� e einstellen? Und warum sind sie für Frauen so a� raktiv?

Viele Unternehmen wollen sich weiter-entwickeln, wollen wachsen, aber verfügen nicht über ausreichend Personal. Da sind neue Wege gefragt. Indem KMU gezielt Frauen ansprechen, erweitern sie ihren Bewerberpool um begabte Kräfte. Die weiblichen Fachkräfte sind bestens ausgebildet und bereichern die Unternehmen darüber hinaus mit wichtigen Soft Skills wie Team- und Kommunikationsfähigkeit.

Gleichzeitig können junge Frauen von den KMU profitieren. Hier haben sie genug Möglichkeiten, ihre Talente einzubringen, sich zu entfalten und weiterzuentwickeln.

Wo sehen Sie die Ursachen dafür, dass es ein Mismatching zwi-schen weiblichen Nachwuchs-krä� en und den KMU gibt?

Viele Menschen – nicht nur junge Frauen – wissen gar nicht, was für herausragen-de, zukunftsorientierte Unternehmen an unserem Standort existieren. Nicht nur ihre unternehmerischen Erfolge, sondern auch ihre Arbeitskultur ist für junge Frauen sehr attraktiv. Uns geht es darum, vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen für weibliche Talente sichtbarer zu machen.

Was hat die 1. Dortmunder MatchWorkParty 2017 so erfolg-reich gemacht?

Das Format ist neu und außergewöhn-lich. Die MatchWorkParty ist nicht so anonym wie eine Messe und nicht so formell. Hier stehen die Studentinnen und die Unternehmen gleichermaßen im Mittelpunkt. Wir haben ein Format kreiert, dass beiden sehr gut gefällt und dabei höchst effektiv ist. Mehr geht nicht!

Die teilnehmenden Unternehmen sind gewillt, jungen Talenten Karriereperspek-tiven zu eröffnen und vor allem für Frauen die Voraussetzungen dafür zu schaffen – Stichwort Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Absolventinnen werden hier mit offenen Armen empfan-gen. Gleichzeitig haben sie die Chance, Fragen zu stellen und eigene Themen mit in die Diskussion zu bringen. Am Ende sind alle, sowohl die Unter-nehmensvertreter und -vertreterinnen als auch die Studentinnen und Young Professionals, zufrieden nach Hause gegangen und haben etwas mitgenom-men, an dem sie arbeiten und an dem sie wachsen können.

Der Bedarf für ein solches Format war da. Deswegen etablieren wir die Ver-anstaltung nun mit einer Neuauflage. Dafür haben wir noch mehr Unterneh-men gewinnen können. (LK)

Page 21: MatchWorkMagazin - competentia.nrw.de · 4 5 Inhalt 6 Rückblick Die 1. Dortmunder MatchWorkParty feierte 2017 Premiere 18 Standpunkt Prof. Dr. Sabine Sachweh, FH Dortmund, über

www.wirtschaftsfoerderung-dortmund.de

Wirtscha� sförderung DortmundMit Teamgeist ganz nach oben