Material zur Aufführung von "Vexations" von Erik (Alfred Leslie) Satie

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    Material zur Auffhrung von "Vexations"von Erik (Alfred Leslie) SatieDas "lngste" Klavierstck der Welt,dem Sie nicht unbedingt zuhren mssen

    840 Wiederholungen vom Abend bis zum Frhstck

    Erik Alfred Leslie Satie wurde 1866 in Honfleur (Dpartement Calvados) geboren. Der Vater, einMusikverleger, war Franzose, die Mutter Schottin. Nach dem Tode der Mutter (1872) wuchs Satie bei denGroeltern auf. Man schickte ihn 1879, mit dreizehn Jahren, aufs Konservatorium nach Paris; mit langenUnterbrechungen studierte er dort Klavier. 1886, ohne Abschlu, verlie er die Lehranstalt. Er wohnte auf demMontmartre und verdiente sich sein Geld als Klavierspieler in Kaffeehusern und Kabaretts.

    Schon frh begeisterte sich Satie fr die Schriften Josphin Pladans, der vor allem durch seinenRomanzyklus La Dcadence Latine bekannt geworden ist. Pladan war Mitbegrnder der Sekte derRosenkreuzer (Rose Croix), in der Satie ab 1890 fr mehrere Jahre als eine Art Hauskomponist wirkte.

    1905 - mit fast 40 Jahren - fate Satie den Entschlu, nochmals zu studieren; und zwar an der Schola

    Cantorum, wo er vier Jahre lang Albert Roussels Kontrapunktschler war (sein Abgangszeugnis lautete Trsbien). Zu dieser Zeit lebte er schon in dem Pariser Arbeitervorort Arcueil-Cachan. Er war hier zeitweiligkommunal-politisch ttig, Donnerstags nachmittags fhrte er die Kinder des Ortes ins Grne, brachte ihnen dieAnfangsgrnde der Musik bei und komponierte fr kleine Klavierspieler Stcke. Regelmig besuchte er seinaltes Viertel Montmartre. Er ging zu Fu zwei Stunden hin und zurck, oft in der Nacht, und zum Schutz gegenetwaige berflle mit einem Hammer in der Tasche.

    Ohne je gesellig gewesen zu sein, war Satie mit vielen Knstlern befreundet. Claude Debussy und MauriceRavel beeinflute er untergrndig, dem jungen Igor Strawinsky ging er auf einigen Gebieten der Kompositionexperimentierend voran. Er arbeitete mit Dichtern und Malern zusammen, z. B. mit Pablo Picasso, der ihnmehrmals mit dem Zeichenstift verewigt hat, mit dem Impresario des Russischen Balletts Serge Diaghilew unddem Filmregisseur Ren Clair. Von der Zeit des Ersten Weltkrieges bis in die letzten Jahre seines Lebens (erstarb 1925)wandte sich Satie einer sthetik der Einfachheit und des Verzichts, der Nchternheit und des Alltagszu. Er wurde von Jean Cocteau auf den Schild gehoben (Le Coq etlArlequin, Paris 1918)und war das Idol einerReihe junger franzsischer Komponisten, der

    Groupe des Six (vor allem Darius Milhauds und Francis Poulencs) und spter der nach seinem Wohnort benann-tenEcole dArcueil (u. a. Henri Sauguets).

    Satie schrieb keine gngige Konzertmusik. Abgesehen von einigen Klavier- und Gesangstcken im Salonstil,steht schon am Anfang seines Schaffens archaische Klaviermusik, welche den blichen Vortragsstil negiert."Vexations" (bersetzt Plagen, Plackereien oder rgernisse) wurde 1893 von Satie geschrieben. Einem Motivsind 18 Akkorde auf 13 Vierteln zugeordnet, die in variierter Form nochmals folgen und keine erkennbaretonale Struktur haben, Spekulationen mit bestimmten (magischen) Zahlenverhltnissen sind durchaus berechtigt.Die Komposition wurde erst 1949 entdeckt, John Cage organisierte die erste Auffhrung 1963im "PocketTheatre" in New York.Die Musik besitzt keine Appellfunktion mehr, sie will keine Aufmerksamkeit erregen, sie ist ganz bei sich,

    rein und uneitel zugleich. Sie verkrpert die Idee einer musique dameublement (mit Mbelmusik, wennauch unzulnglich, zu bersetzen), die Satie in den letzten Jahren seines Lebens vorschwebte. Als Satie einesolche Mbelmusik zum erstenmal im Mrz 1920 in einer Pariser Galerie auffhren lie, hielten die Besuchersie noch fr einen bloen Ulk.

    Saties musikgeschichtliche Leistung besteht darin, zwischen Konzertsaal und Kabarett, zwischen Kunst- undTrivialmusik vermittelt zu haben. Als Anfhrer avantgardistischer Richtungen und Strmungen wechselte erzwar hufig die Position, als ausgesprochener Auenseiter aber blieb er sich stets treu. Satie war eineMehrfachbegabung, er schrieb nicht nur Noten und Texte, sondern zeichnete auch, zwang Musik, Wort und

    Notenbild zu etwas Unverwechselbarem zusammen.Die Auffhrung am 15.06.2001 ab 20.00 Uhr bestreiten PianistInnen, die in den letzten vier Jahren der

    Gastschauspielkapellmeisterttigkeit von Erik Kross bereits in Zittau wirkten: Klaudia-Friederike Agachi,Natascha Osterkorn, Thomas A.Kolbe und Erik Kross, der auch die Gesamtleitung innehat und dasAuffhrungskonzept entwickelte. Fr gastronomische Betreuung ist ber die ganze Nacht bestens gesorgt, wennnach der 840sten Auffhrung "unheimliche Stille" eintritt, wird ein im Preis inbegriffenes Frstcksbufetterffnet, und das frheste Musikhappening klingt aus. Gem der Weisung des Komponisten, der Musik keinebermige Beachtung zu schenken, gibt es Lesematerial (zur Sache, aber auch gngige Zeitschriften);Schlafscke, Decken etc. drfen mitgebracht werden, es gibt Liegemglichkeiten. Mit Ihrer Eintrittskarte knnenSie die Auffhrung verlassen und wiederkehren, wann immer es Ihnen beliebt. (4)

    Umschlag: Gemlde von Suzanne Valadon, Erik Satie 1893 (6)

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    Die Eltern, Jane-Leslie, Alfred und Sohn Erik Alfred Leslie Satie

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    Saties Vexations verstehen

    von Robert Orledge(5)

    Seit der ersten Verffentlichung im Druck 1949 haben sich die Vexations dem Status der Zelebration angenhert.Auf verschiedene Weise ist es Saties revolutionrstes Werk und regte zu Kontroversen seit ber hundert Jahrenan: mit den Wiederholungen ist es Saties lngste Komposition und eine berraschende Antwort auf die Frage,die sich schon Satie 1890 stellte, wie aus Wenigem viel zu machen sei. Vexationsist auch das erste bekannteBeispiel, vollstndig chromatische Musik zu organisieren, mit unaufgelsten Dissonanzen und ohne klarestonales Zentrum oder gar einer Tonart. Tatschlich, enthielte das Motiv das fehlende as/gis, knnte es auch alserste serielle Komposition gelten. Es ist bestimmt "minimalistisch" - das erste Stck, das den Effekt von"Langerweile-und-Halluzination", bei Spielern wie Zuhrern, erzeugt; einschlielich von Perioden der stillenMeditation.Ich wrde unterstellen, da Satie Vexationsbewut so geschrieben hat, da es schwer zu spielen und imGedchtnis zu behalten ist: mittels abstruser enharmonischer Notation (damit das Stck nicht zu schnell gespieltwerden kann, der bersetzer)...Vom stilistischen Blickpunkt korrespondiert VexationsmitBonjour Biqui, Bonjour! , ein Klavierstck, das Satie

    fr seine Geliebte, die Knstlerin (eine Artistin, die nach einem Trapezunfall Malerin wurde) Suzanne Valadonam Ostersonntag, den 2.4.1893 schrieb. Mehr noch, Satie benutzte die selbe Mischung der Tinte bei beidenManuskripten, beide Stcke haben die gleiche Tempobezeichnung, und Vexationbeginnt mit dem Akkord, mitdem

    Bonjour Biqui, Bonjour! endet!Die Zeit des Verhltnisses mit Suzanne Valadon (vom 4.1.-20.6.1893) beschreibt Erik Satie als die Zeit "dergewaltigen Gelassenheit meiner Seele". Da das Vexationsmanuskript undatiert ist, lt sich genaueres nichtsagen...Wir wissen, da Satie das Verhltnis zu Suzanne Valadon abbrach, im brigen mit der Hilfe der PariserOrtspolizei. Da Suzanne unmittelbar danach bei dem Banker Paul Mousis einzog, khlte sich die Verbindungschnell ab...

    bersetzung: Erik Kross

    Massenmusik und Alltagskulturen

    von G.Kleinen (6)" ... wie in einem Mrchen aus grauer Vorzeit und doch so nah ..."

    Der franzsische Komponist Erik Satie erfand Anfang 1920 die musique dameublement,Musik sollte wie ein

    Mbel zur Ausstattung von Rumen dienen und genauso behandelt werden wie ein Stuhl, ein Tisch oder ein

    Wandbehang. Das erste Musikmobiliar wurde bei einer Ausstellungserffnung benutzt. Darius Milhaud, der an

    dem Abend beteiligt war, berichtet: "Damit die Musik gleichzeitig von allen Seiten zu kommen schien, brachten

    wir die Klarinetten in drei Ecken des Theaters unter, den Pianisten aber in der vierten und die Posaune in einer

    Balkonloge. Eine Programmnotiz informierte das Publikum, da es den Ritornellen, die whrend der Pausengespielt wurden, nicht mehr Bedeutung schenken solle wie den Kandelabern, den Sitzen oder dem Balkon. Ganz

    gegen unsere Absicht strmte das Publikum jedoch eilends zu den Sitzen zurck, sobald die Musik einsetzte.

    Umsonst schrie Satie: Unterhaltet euch! Geht herum! Hrt nicht zu! Schweigend lauschten sie. Der ganze

    Effekt war verdorben..." Dabei war das Publikum vorab informiert worden: "Wir bitten Sie dringend, ihr (der

    Musik) keinerlei Bedeutung beizumessen und sich whrend der Pause so zu verhalten, als ob keine Musik

    gespielt wrde" (zitiert nach Wehmeyer 1974, 5. 227).

    Und der Malerfreund Fernand Leger gibt wieder, wie sich Satie die akustische Mblierung eines Restaurants

    vorstellte, in dem normalerweise eine unertrglich lrmende Musik gespielt wurde: "Man mu trotzdem

    versuchen, eine musique dameublement zu rcalisieren, d.h. eine Musik, die Teil der Gerusche der Umgebung

    ist, die sie kalkuliert. Ich stelle sie mir melodis vor, sie soll den Lrm der Messer und Gabeln mildern, ohne ihn

    zu bertnen, ohne sich aufzudrngen. Sie soll das oft so lastende Schweigen zwischen den Gsten mblieren,sie wird ihnen die blichen Banalitten ersparen. Gleichzeitig neutralisiert sie etwas die Straengerusche..."

    (Wehmeyer 1974, 5. 227 f.)

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    Suzanne Valadon, Autoportrait 1883 (4)

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    Rede an ein Orchester

    von John Cage(2)

    gehalten am 3.Juli 1976 vor Mitgliedern des Residentie-Orkest Den Ha ag

    Ich mchte Ihnen fr die Arbeit, die Sie in diese Musik investiert haben, danken. Aber wie bei allem ist es immer mglich, die Situation

    zu verbessern, und bei einer solch groen Zahl von Leuten ist es, glaube ich, der Mhe wert, mich unmittelbar darber auszusprechen,

    was ich tat , als ich diese Musik schrieb, so da Sie sich bei der Auffhrung heute abend, wie ich hoffe, eher ganz Ihrer Arbeit widmen

    knnen, statt an etwas anderes zu denken, was nichts mit ihr zu tun hat.

    Wenden wir uns zunchst nicht der musikalischen Frage, sondern der Frage zu, wie wir uns als menschliche Wesen in einer

    Auf fh rungssi tuation verhalten. Dies ist kein Theaterstck, es ist vielmehr ein Musikstck, und wir sind hier, um Klnge zu erzeugen. In

    den spten vierziger Jahren war ich von groer Unruhe erfat, und ich gewann durch den uerst glcklichen Umstand, da ich damals

    bei Daisetz Suzuki buddhist isc he Studien begann, eine gewisse Ruhe zurck, und seit dieser Zeit lie mein Interesse in dieser Richtung

    nicht mehr nach. Der Kagon-Philosophie , die f r den ganzen Zen-Buddhismus zentral ist, liegt die Vorstellung zugrunde, da die

    Schpfung a us Wesen w ie uns, die Gefhle haben, und Wesen wie Klngen oder Steinen, die keine Gefhle haben, besteht. Nun steht

    vom buddhistischen Standpunkt aus jedes dieser Wesen im Zentrum des Universums. Wenn Sie jetzt eine Verbindung herstellen - zum

    Beispiel dadurch, da Sie lachen, eine Verbindung zwischen sich selbst und dem, worber Sie lachen - dann tun Sie dieser Zentriertheit

    etwas an. Man kn nte s agen, da S ie vorb erg ehend Ihre s e ige nen Zentrums verlustig gehen. Sie kmen in eine mit der Absicht dieses

    St cks b esser zu vereinbarende Situat ion - und vor allem in e ine treffl iche soziale Si tuation - wenn Sie sich in Ihrem eigenen Zentrum

    befnden, und zwar so, da Sie beim Erzeugen eines Klanges nicht versuchten, einen Klang herauszubekommen als ob er von Ihnen

    kme, sondern einfach wie ein Mittler handelten, der kraft einer gewissen Magie imstande ist, diesen Klang, der sein eigenes Zentrum

    hat, zur Existenz zu bringen.

    In welcher Beziehung steht das nun zu dem, was ich vorhin in de Probe hrte? Als Mr. Dufallo [der Dirigent] es Ihnen anheimstellte,

    sich ins Zeug zu legen, sich zu entspannen oder wegzugehen, gab es verschiedene Mglichkeiten, dies zu tun. Wenn Sie sich ins Zeug

    legen, dann bitte nicht wie ein Schauspieler, sondern weil Sie es wirklich tun; also nicht, weil Sie meinen, es knnte jemanden

    amsieren, sondern weil Ihnen in Anbetracht des langen Zeitraums nichts anderes brigbleibt. Wenn Sie aber weggehen, dann versuchen

    Sie bit te nicht, dadurch anderen Mitgliedern des Orches ter s e ine Ablenkung zu bescheren. Gehen Sie einfach weg. Es wird fr Sie eine

    Erholung bedeuten, fr die Sie Gott danken knnen [lacht], und kehren Sie danach zurck. Und selbstverstndlich sollten Sie dannweggehen, wenn Sie in Ihrem Part nichts zu spielen haben .

    Nun ist mir von einigen von Ihnen gesagt worden, es sei bei einer so groen Gruppe von Leuten schwerlich zu erwarten, da sie ihr

    Denken schnell ndern. Deshalb wieder ein Hinweis auf den Buddhismus: man fragte den Erleuchteten, ob die Dinge, die geschehen,

    allmhlich oder pltzlich kommen, will sagen: knnen wir unser Denken pltzli ch ndern, oder mssen wir ber Jahre hin erzogen und

    berzeugt werden? In einigen Fllen geschehen Dinge langsam, in anderen rasch. Wrde zum Beispiel ein Samenkorn schnell keimen,

    wre es ke ines. Un d leuchtete ein Bli tz langsam auf, wre er kein Blitz . Es ist Menschen leichter mglich als Hunden - und sicherlich

    leichter als Insekten - nobel zu handeln und ihr Den ken zu ndern.Der Vorteil aber, zu einer Vielzahl von Zentren - zu Klngen in ihren eigenen Zentren, zu Menschen in ihren eigenen Zentren - eineHaltung zu haben, besteht darin, da man dann nicht die Notwendigkeit fhlt, andere zu beeintrchtigen. Wir knnten - obgleich wir esviel leicht nicht bekommen - e in bes seres Leb en hab en, wenn wir, annhernd 100 Leute, die wir sind, bei einem Anla wie heute abenddie Fhigkei t von se lbst aufbrch ten, die Verrichtungen zu erproben, die dieses Stck zur Exi stenz bringen, ohne Jux und so gut wirknn en. Wir htt en nich t nu r etwas fr uns selbst g etan , sondern wir htten einem greren Kreis als uns eine gewisse Vorstellung

    vermittelt, und es wre wie bei einem Stein, der ins Wasser fllt: es wrden kleine Wellen entstehen, und es wre von guter Wirkung.Was ist nun das Schwie rig ste bei d er Auf fhru ng dieses Stckes? Es sind buchstblich die Perioden, in denen Sie nichts zu tun haben.Sie werden, einmal ganz abgesehen von ihrer Ttigkeit als probende Musiker, ja auch sonst bemerkt haben, da der schwierigsteZeitpunkt in Ihrem Leben immer der ist, an d em es Ihnen so scheint, als htten Sie nichts zu tun. Wenn Sie ihre Aufmerksamkeit undNeugierde gerade auf den Punkt zu konzentrieren vermchten, an dem Sie nichts zu tun haben, htten Sie mehr von Ihrem Leben alssonst. Sta tt ein en Zwang zu verspre n, wenn Sie mig sind, sich ber etwas lustig zu machen oder jemanden abzulenken, bentzten SieIhre Fhigkeiten und Ihre Sinne, um zum Beispiel zu hren, was vor sich geht, und wenn Sie des Hrens mde sind, schauen Sie umsic h, was so all es passiert . Aber versuchen Sie nicht, wie es bei unseren Vlkern der Brauch, es die ganze Welt ben zu lassen. Wennnun einer von Ihnen mein e Worte in den Wind schlgt und besc hliet, sich aufz uleh nen - dann habe ich keine Kontrolle darber. Ichhabe mich bemht, ein Stck zu schreib en, in dem es offenkundig ist , da jeder - seis der Dirigent, seis der Komponist - auf Kontrolleve rzichtet. Ich will a lso n icht als Polizist fungieren. Sie haben hier vielmehr eine Mglichkeit, ein Individuum eigenen Rechts zu seinun d au s Ihrem eigene n Zent rum heraus zu han deln, und ich wre selbstver stndlich entzckt, wenn Sie das nobel tten. Nun komme ichvon der Aktivitt eines menschlichen Wesens imallgemeinen zur besonderen Aktivitt eines Menschen, der einen Klang produziert. Ihreganze Erfahrung mit der Auffhrung von Musik in der Vergangenheit lt Sie denken, da es Ihre Aufgabe sei, etwas von Ihrer eigenen

    Emotion in den Klang einzubringen. Aber ich habe in diesem Stck versucht, obwohl ich Zufallsoperationen benutzte, um es zu kom-ponieren, und obwohl ich die Posit ion der Noten aus der Posi tion von Sternen auf Sternkarten e rhielt , - ich habe also versucht, meineAns ichten darb er aufzugeben, wie Musik sein sollte , und ganz bestimmt darber, wie sie ausdrucksvoller geraten knnte, und mansollte die Klnge aus ihren eigenen Zentren komme n lassen.

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    Ich bin der berzeugung, da, wenn dies bei diesen Klngen der Fall wre - wenn man ihnen erlaubte, aus ihreneigenen Zentren zu kommen - wir etwas erhielten, was wundersam anzuhren wre.Whrend einer Probenpause fragte einer von Ihnen, ob wir nicht Klnge produzieren sollten, die ein Crescendo und einDiminuendo htten. Nun, diese einfachen Gedanken, die in unserem menschlichen Gehirn darber entstehen, ob Dingeallmhlich lauter oder leiser werden, sind eine Sache, aber ich glaube, es wre viel schner, lieen wir es den Klangselbst tun. Wenn Sie sich nun in eine extreme Situation begeben - was Sie, wie ich meine, in dieser Auffhrung bisher

    noch nicht taten - also wenn Sie es zum Beispiel auf den Versuch ankommen lassen wollen, einen Klang leiser zuerzeugen als jemals zuvor in Ihrem Leben, dann wird dieser Klang infolge der Intensitt Ihres Versuchs, ihn leise zumachen, unvorhersehbare Vernderungen seiner Dynamik zeigen; und dies nicht auf expressive Weise, sondern so, wiedie Adern eines Blattes oder die sich kruselnden Wellen eines Gewssers oder alle anderen Erscheinungen, die wir inder Natur beobachten knnen, Variabilitten zeigen.Ich wei nicht, ob ich mich klar ausdrcke, aber ich will es versuchen. Wenn Sie einen leisen Klang erzeugen, erzeugenSie ihn so leise, da Sie nicht sicher sind, ob er tatschlich anspricht. Planen Sie das Ergebnis nicht, helfen Sie ihm nichtgewaltsam nach, bringen Sie es einfach zur Existenz, lassen Sie den Vogel aus seinem eigenen Nest fliegen. Und lassenSie die meisten der Klnge so leise sein, wie Sie noch keine gehrt haben. Wenn Sie allerdings einen lauten Klang von

    jemand anderem hren, verndern Sie Ihren leisen Klang nicht automatisch in einen weniger leisen. Falls Sie allesdaransetzen, einen leisen Klang zu spielen, tun Sie es so leise wie es Ihnen nur irgend mglich ist. Und wenn Sie geradeim Begriffe sind, einen lauten Klang zu spielen, spielen Sie ihn so laut, da man geradezu aufspringt. Statt uns das Lebenlangweilig zu machen, knnen wir es auch berraschend anlegen, und es wird uns mehr berraschen, wenn wir es nichtmit unseren Intentionen vollstopfen, sondern uns selbst hingeben gerade bei der Erledigung unserer einfa chen Arbeiten.Sie haben in diesem Stck zwei Dinge zu tun: Sie haben auf der einen Seite whrend eines Groteils der Zeit nichts zutun. Versuchen Sie zu lernen, es schn zu tun. Und wenn Sie Klnge zu machen haben, spielen Sie sie mit etwasExtremismus, als ob Sie in einem Wald wren und einen solchen Klang vorher nie angetroffen htten, so da seine

    pltzliche Entdeckung Sie entzckt. Dieses Stck enthlt keine meiner Gedanken oder Gefhle - es sind blo Klnge.Nun noch zu dem, was mit den Rhythmen passiert ist. Gestatten Sie mir die Bemerkung, da, als Mr. Dufallo zu einemneuen System - 1, 2, 3, 4 oder 5 - kam, sich ein Bruch in der vereinbarten Aktivitt des gesamten Orchesters abzeichnete.

    Nehmen Sie nun eine verfeinerte Haltung der Notation gegenber ein, schauen Sie genauer hin, und Sie werden sehen,da Sie keineswegs alle sofort dann zu beginnen haben, wenn das System beginnt. Versuchen Sie, auch winzigeDifferenzen in den Abstnden genau zu unterscheiden, tun Sie, was Sie knnen, um dem Stck zu ersparen, da es der

    Aktivitt einer Herde von Schafen gleicht. Lassen Sie es die Aktivitt von 86 Menschen sein, die auf Grund einer Wahr-scheinlichkeit zusammenkamen ...Achten Sie auf die Einzelheiten der Dynamik und der Intonation der Mikrotne und, wenn Sie eine Dauer zu spielenhaben, auf folgendes:haben Sie zum Beispiel eine Serie von fnf kurzen Klngen, spielen Sie sie nicht regelmig, 1-2-3-4-5. Versuchen Siedie Abstnde zwischen ihnen so distinkt verschieden zu bringen wie die Unterschiede zwischen Steinen. So als ob esfnf Steine wren, die dort heruntergefallen wren. Lassen Sie ihnen ihren eigenen Schritt, statt ihnen Ihren Schritt, wieSie ihn ausmessen, aufzuzwingen. Wenn wir uns als Menschenwesen von dem Geschft, uns auf Messungen zuverstehen, nur ein wenig weiter entfernen und ins Unbekannte vordringen knnten...

    Brief ber die Urauffhrung von VexationsMr. J. Bernlef Stony Point, N.Y. 10980Koestraat 36 Dec, 4, 1965Amsterdam, Holland

    Dear Mr. Bernlef:This is what we did with Vexations. We had a rehearsal with twelve pianiets which served to show each that the piecewas difficult to play(to read) (to play too); and to establish the tempo. As 1 recall we settled on 20 for each part of the p iece, bringing onecomplete playing to1 20 (Theme, Counterpoint, Theme, Second Counterpoint). We also practiced how one pianist would take the place ofanother (we settled on the succeeding pianist approaching from the left, and we used a piano bench so that this wasfacilitated. The tempo was slow because of Saties direction: very slow. Then, because he makes the remark of preparingyourself in advance by interior immobility, we required the succeeding pianists sitting on the stage in preparation for the

    period of the first pianists performance (we settled on 20 (fifteen complete playings)). After 20 of playing, the pianistleaves the piano and takes a chair to the right and becomes a registrar, counting the playings of the next pianist.Therefore every twenty minutes there was a ritualistic movement on the stage. For, after having been the registrar, the

    performer leaves the stage, another pianist comirig to it at the same time for his period of preparation, etc, etc. This ismade very beautiful if there are two doors or means of approaching the stage, one for entrance, one for exit. Hope youget the picture. The whole perforrnance was 18 40 and concluded with a final playing of the Theme.Cordially yours, John Cage (2)

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    Erik Satie im Alter von 18 Jahren

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    John Cage als Pilzsammler

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    Cage - Kafka und Muse

    Als Cage 1959 in Mailand nach der Urauffhrung von "Fontana Mix" gefragt wurde, ob das noch Musik sei,antwortete er: "You must not call it music, if this expression hurts you." Und als Heinz-Klaus Metzger Cage1966 nach einer Probe der Merce Cunningham Dance Company vor dem Betreten eines Restaurants auf den

    Champs-Elyses fragte, worin der Unterschied zwischen gewhnlichem Trffnen und dem Trffnen alsknstleris cher Aktion bestehe, antwortete Cage: "If you cele brate it, its art: if you dont, it isnt."Diese beiden Antworten Cages designieren die Visualisierung der Cageschen Musik betreffend, "man hre auchmit den Augen", seine sthetik seit etwa 1950 als diejenige Kafkas, wie dieser sie in seiner Erzhlung" Josef ine, die Sngerin oder Das Vol k der Muse"beschreibt:Im vertrauten Kreise gestehen wir einander offen, da Josefinens Gesang als Gesang nichts Auerordentliches

    darstellt. Ist es denn berhaupt Gesang? Trotz unserer Unmusikalitt haben wir Gesangsberlieferungen; in denalten Zeiten unseres Volkes gab es Gesang; Sagen erzhlen davon und sogar Lieder sind erhalten, die freilichniemand mehr singen kann. Eine Ahnung dessen, was Gesang ist, haben wir also und dieser Ahnung entsprichtJosefinens Kunst eigentlich nicht. Ist es denn berhaupt Gesang? Ist es nicht vielleicht doch nur Pfeifen? UndPfeifen allerdings kennen wir alle, es ist die eigentliche Kunstfertigkeit unseres Volkes, oder vielmehr gar keineFertigkeit, sondern eine charakteristische Lebensuerung. Alle pfeifen wir, aber freilich denkt niemand daran,das als Kunst auszugeben, wir pfeifen, ohne darauf zu achten, ja, ohne es zu merken und es gibt sogar viele unteruns, die gar nicht wissen, da das Pfeifen zu unsern Eigentmlichkeiten gehrt. Wenn es also wahr wre, daJosefine nicht singt, sondern nur pfeift und vielleicht gar, wie es mir wenigstens scheint, ber die Grenzen desblichen Pfeifens kaum hinauskommt - ja vielleicht reicht ihre Kraft fr dieses bliche Pfeifen nicht einmal ganzhin, whrend es ein gewhnlicher Erdarbeiter ohne Mhe den ganzen Tag ber neben seiner Arbeitzustandebringt - wenn das alles wahr wre, dann wre zwar Josefinens angebliche Knstlerschaft widerlegt, aberes wre dann erst recht das Rtsel ihrer groen Wirkung zu lsen. Es ist aber eben doch nicht nur Pfeifen, wassie produziert. Stellt man sich recht weit von ihr hin und horcht, oder noch besser, lt man sich in dieserHinsicht prfen, singt also Josefine etwa unter andern Stimmen und setzt man sich die Aufgabe, ihre Stimme zuerkennen, dann wird man unweigerlich nichts anderes heraushren, als ein gewhnliches, hchstens durchZartheit oder Schwche ein wenig auffallendes Pfeifen. Aber steht man vor ihr, ist es doch nicht nur ein Pfeifen;

    es ist zum Verstndnis ihrer Kunst notwendig, sie nicht nur zu hren sondern auch zu sehn. Selbst wenn es nurunser tagtgliches Pfeifen wre, so besteht hier doch schon zunchst die Sonderbarkeit, da jemand sichfeierlich hinstellt, um nichts anderes als das bliche zu tun. Eine Nu aufknacken ist wahrhaftig keine Kunst,deshalb wird es auch niemand wagen, ein Publikum zusammenzurufen und vor ihm, um es zu unterhalten, Nsseknacken. Tut er es dennoch und gelingt seine Absicht, dann kann es sich doch nicht nur um bloes

    Nsseknacken handeln. Oder es handelt sich um Nsseknacken, aber es stellt sich heraus, da wir ber dieseKunst hinweggesehen haben, weil wir sie glatt beherrschten und da uns dieser neue Nuknacker erst ihreigentliches Wesen zeigt, wobei es dann fr die Wirkung sogar ntzlich sein knnte, wenn er etwas wenigertchtig im Nsseknacken ist als die Mehrzahl von uns. Vielleicht verhlt es sich hnlich mit Josefinens Gesang;wir bewundern an ihr das, was wir an uns gar nicht bewundern...Einmal geschah es, da irgendein trichtes kleines Ding whrend Josefinens Gesang in aller Unschuld auch zu

    pfeifen anfing. Nun, es war ganz dasselbe, was wir auch von Josefine hrten; dort vorne das trotz aller Routine

    immer noch schchterne Pfeifen und hier im Publikum das selbstvergessene kindliche Gepfeife; den Unterschiedzu bezeichnen, wre unmglich gewesen; aber doch zischten und pfiffen wir gleich die Strerin nieder, trotzdemes gar nicht ntig gewesen wre; denn sie htte sich gewi auch sonst in Angst und Scham verkrochen, whrendJosefine ihr Triumphpfeifen anstimmte und ganz auer sich war mit ihren ausgespreizten Armen und dem garnicht mehr hher dehnbaren Hals. So ist sie brigens immer, jede Kleinigkeit, jeden Zufall, jedeWiderspenstigkeit, ein Knacken im Parkett, ein Zhneknirschen, eine Beleuchtungsstrung hlt sie fr geeignet,die Wirkung ihres Ge sanges zu erhhen; sie singt ja ihrer Meinung nach vor tauben Ohren; an Begeisterung undBeifall fehlt es nicht, aber auf wirkliches Verstndnis, wie sie es meint, hat sie lngst verzichten gelernt. Dakommen ihr denn alle Strungen sehr gelegen; alles, was sich von auen her der Reinheit ihres Gesangesentgegenstellt, in leichtem Kampf: ja ohne Kampf, blo durch die Gegenberstellung besiegt wird, kann dazu

    beitragen, die Menge zu erwecken, sie zwar nicht Verstndnis, aber ahnungsvollen Respekt zu lehren...Natrlich ist es ein Pfeifen. Wie denn nicht? Pfeifen ist die Sprache unseres Volkes, nur pfeift mancher sein

    Leben lang und wei es nicht, hier aber ist das Pfeifen freigemacht von den Fesseln des tglichen Lebens undbefreit auch uns fr eine kurze Weile. Gewi, diese Vorfhrungen wollten wir nicht missen...(2; 7)

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    Erik Satie 1918

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    Interview mit Brian Eno

    Das Interview fhrte Karl Lippegaus in Kln am 15.11.1985 (8)

    (Wir hatten uns am Abend vor dem Interview im Klner Stadtgarten-Caf getroffen. Eine Unterhaltung war dortkaum mglich gewesen. Denn wie in fast jeder Klner Kneipe war auch hier die Musik so laut, da man sich nurnoch anschreien konnte. Und dazu bestand kein Grund. Brian Eno hat sich viel mit dem Thema"Backgroundmusik" beschftigt. Von ihm stammt der Begriff "Ambient Music", als Alternative zur einlullendenHintergrundmusik in Supermrkten usw. gedacht. U.a. verffentlichte der Englnder in seiner Plattenserie"Ambient Music" eine "Music For Airports".)"Man denkt viel zu wenig daran, da die Musik auch ein Teil des Raumdesigns ist. Im letzten Moment fllteinem ein, da man ja auch Musik fr seineKneipe oder sein Restaurant braucht, also nimmt irgend jemand zuhause ein paar von seinen Lieblingsplatten aufKassetten auf. Solche Dinge berlt man einfach dem Zufall. Niemand wrde so wenige Gedanken anirgendeinen anderen Aspekt des Designs verschwenden. Es wrde doch keiner eine seiner Kellnerinnen fragen,

    ob sie nicht ein paar Sthle von zuhause mitbringen knnte! Oh, was zu Essen, ja, wir haben schlielich einRestaurant. Also. wer kann was kochen? (Lacht.)"Hast Du schon mal selber daran gedacht, eine "Music For Restaurants And Bars" zu konzipieren?"Naja, ein- oder zweimal war ich in Restaurants, wo mir die Musik sehr gefallen hat, die dort im Hintergrundlief. In einem dieser Restaurants lief eine Platte, die ich mit dem Pianisten Harold Budd gemacht hatte. (Lacht.)Ich fand damals, da sie die perfekte Backgroundmusik fr dieses Restaurant war. Die Musik war sehr leisegestellt, so da man nie gegen sie ankmpfen mute. Sie kam dort genau so gut zur Geltung wie dieBeleuchtung. die ebenfalls sehr schn war.Die Akustik des jeweiligen Raumes spielt natrlich eine sehr entscheidende Rolle..."Du kennst die Idee von Erik Satie, eine "Musique dameublement" zu schaffen, bei der sich die Tischgesprche

    und Egerusche der Menschen im Restaurant mit der leisen Musik im Hintergrund harmonisch zusammenfgensollten...

    "Das war eine tolle Idee. Ja, der Gedanke hat mich damals sehr inspiriert. Mich erinnert das immer an das, was

    Monet (oder wars Matisse?) ber seine Malerei gesagt hat. Er wollte Bilder malen, die dem mden Menschengefallen, wenn er abends von der Arbeit nach hause kommt. Mir gefllt eine solche Art der Zielsetzung besserals wenn jemand sagt, er wolle nur groe Kunstwerke schaffen. Mir gefllt es, wenn jemand was herstellen will,

    das eine praktische Wirkung auf das Leben anderer Menschen hat. Finde ich sehr vernnftig."Ich denke gerade an einen Sonntagmorgen im Caf Einstein in Berlin. Da lief ganz weit hinten in einer Eckedieses groen und mehrfach abgewinkelten Raumes aus einem einzigen Lautsprecher klassische Musik fr

    Querflte. Die Musik war sehr leise und trotzdem fr jeden im Raum hrbar. Dadurch, da sie nur aus einemeinzigen Lautsprecher in einer Ecke des Raumes kam, wirkte sie auf mich wie ein tnendes Bild an der Wand.Sie strte berhaupt nicht, im Gegenteil. Das Erstaunliche ist, wie wenig man manchmal tun mu, um einen

    groen Raum akustisch zu dekorieren.

    "Wenn man die Musik auf einen Teil des Raumes beschrnkt, dann knnen sich die Leute selber aussuchen, wosie sitzen wollen im Bezug zur Musik. Um aber gleich noch ein Gegenbeispiel zu bringen: Ich war vor kurzem in

    einem groen Restaurant in Stockholm. Dort waren berall im Raum Lautsprecherboxen installiert worden, mankonnte berhaupt keinen Eplatz finden, der mehr als drei Meter von einem Lautsprecher entfernt war. Ich binwieder rausgegangen, ohne was bestellt zu haben, und habe zu dem Ober gesagt: >Ich kann hier nichts essen. Ich

    hasse die Musik, die Sie uns hier vorspielen und ich kann ihr einfach nicht entfliehen!