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Matthias Thalmair: Während der amerikanischen Besatzung nach dem 2. Weltkrieg in der Stadt Füssen 1949/50 Abkommandierung des Lt. Colonel Charles Anderson nach Füssen Abb. 1: Abkommandierung des Lt. Col. Charles H. Anderson am 3. Juni 1949 vom Hauptquartier der US-Armee (München?) auf Befehl des Brigadiers General Sebree. Anderson wurde am 14. Juni 1949 zur II. Brigade der 70. Feld Artillerie in Füssen versetzt. Er war berechtigt seine Frau Mrs. Mildred (33 Jahre), seinen Sohn Charles Jun. (7 Jahre), seine Tochter Carol (3 Jahre), sein Gepäck und auch das Auto, das in seinem Besitz war, vom gegenwärtigen zum neuen Standort in Füssen mitzunehmen. Die Familie Anderson wohnte in Füssen, in der Augsburger Straße, Haus-Nr. 20.

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Matthias Thalmair:

Während der amerikanischen Besatzung nachdem 2. Weltkrieg in der Stadt Füssen 1949/50

Abkommandierung des Lt. Colonel Charles Anderson nach Füssen

Abb. 1: Abkommandierung des Lt. Col. Charles H. Anderson am 3. Juni 1949 vomHauptquartier der US-Armee (München?) auf Befehl des Brigadiers General Sebree.

Anderson wurde am 14. Juni 1949 zur II. Brigade der 70. Feld Artillerie in Füssenversetzt. Er war berechtigt seine Frau Mrs. Mildred (33 Jahre), seinen Sohn CharlesJun. (7 Jahre), seine Tochter Carol (3 Jahre), sein Gepäck und auch das Auto, das inseinem Besitz war, vom gegenwärtigen zum neuen Standort in Füssen mitzunehmen.Die Familie Anderson wohnte in Füssen, in der Augsburger Straße, Haus-Nr. 20.

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Abb. 2: Der amerikanische Offizier Anderson wohnte mit seiner Familie in diesemGebäude des Holzer- Anwesens, in dem später das Füssener Kurhaus eingerichtetworden ist.

Lt. Col. Charles Anderson stammte aus der Stadt Westminster in Kalifornien. Seinemilitärische Abschlussprüfung machte er 1938 bei der US-Military Academy in WestPoint, wo er später als Ausbilder für Militärtaktik unterrichtete. Er kämpfte im ZweitenWeltkrieg als Batterie-Befehlshaber in der 3. Infanterie-Division, bevor er 1941 wiederals Offizier für Kriegstaktik zur Akademie in West Point zurückkehrte.

Vor seiner Abkommandierung nach Füssen war er bei der 2. Constab-Brigade imHauptquartier in München. Als Lt. Col Charles Anderson am 14. Juni 1949 zum 70.Feld-Artillerie-Bataillon nach Füssen versetzt wurde, löste er dort Lt. Col. Robert S.Perkins ab.

Zur amerikanischen Besatzung in Füssen gehörten also 28 amerikanische Offiziere.Dazu kamen noch ihre Frauen mit den Kindern, bei denen auch ihr Alter angegebenist. Für diese 28 Familien benötigten sie auch den entsprechenden Wohnraum.Deshalb besetzten sie Häuser in Füssen und zogen dort ein.

Die vorher dort lebenden deutschen Familien wurden vertrieben. Sie mussten ihreHäuser verlassen und anderswo Wohnungen suchen. Aber nicht nur die Offiziere undihre Familien mussten in der Stadt Füssen untergebracht werden. Auch die unterenDienstgrade und die einfachen amerikanischen Soldaten (GI´s) wurden einquartiert.Vor allem große Gebäude sind beschlagnahmt worden. Manchmal ist noch denehemaligen Besitzern gestattet worden, die früheren Kellerräume zu bewohnen.

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Die Offiziere der amerikanischen Besatzung in Füssen, ihre Militärränge,ihre Familien und ihre Wohnungen

Rang: Lieutenant Colonel - vergleichbar mit einem Oberst (Oberstleutnant).Lieutenant Colonel Charles Anderson und Mildred R., 2 Kinder, Augsburger Str. 20

Rang: Major – vergleichbar mit einem Stabsoffizier.Major Roger Higgins und Miriam C., 3 Kinder, Kemptener Str. 35Major Tyrus Abron und Mary A., 1 Kind, Herkomerstr. 17

Rang: Captain – vergleichbar mit einem Hauptmann.Captain Norman Blumensaadt und Elizabeth N., 2 Kinder, Herkomerstr. 17Captain John Dove und Mary B., 2 Kinder, Nordendstr. 4Captain Max Garland und Rita R., 1 Kind, Nordendstr. 6Captain Andrew Kasik und Alice S., 1 Kind, Rudolfstr. 8Captain Thomas Selecman und Elizabeth S., 3 Kinder, Feldkirchenstr. 3Captain Coleman Wages und Margaret E., 2 Kinder, Feldkirchenstr. 1Captain Norman Williamson und Abbie J., 1 Kind, Augsburger Str. 21½

Rang: First Lieutenant – vergleichbar mit einem Oberleutnant1st. Lieutenant Kevon Baxter und Coralyn N., Nordendstr. 61st. Lieutenant Thomas Benson und Ruth R., 1 Kind, Wachsbleiche 91st. Lieutenant Scott Black und Marie B., Säulingstr. 1 ½1st. Lieutenant Ralph Bristow und Mary M., 2 Kinder, Schwedenweg 41st. Lieutenant Charles Cody und Rosalee B., 3 Kinder. Nordendstr. 81st. Lieutenant Donald Connor und Desda M. J., kein Kind, Wachsbleiche 91st. Lieutenant William Farell und Mary A., 1 Kind, Bürgermeister Wallner Str. 91st. Lieutenant Sid Fowlar und Golda M., 1 Kind, Säulingstr. 1 ½1st. Lieutenant Sterling Hall und Shirley, 2 Kinder Rudolfstr. 2 ½ 1st. Lieutenant Elwood Harris und Irma L., kein Kind, Wachsbleiche 91st. Lieutenant Milton Haskin und Patricia M., kein Kind, Herkomerstr. 171st. Lieutenant John Peterson und Elizabeth R., 2 Kinder, Wachsbleiche 91st. Lieutenant Richard Scott und Gladya, kein Kind, Galgenbichlweg 41st. Lieutenant Sam Smith und Jinnie T., kein Kind, Rudolfstr. 2 ½

Rang: Second Lieutenant – vergleichbar mit einem Leutnant.2d. Lieutenant William Bailey und Mildred L., Schwedenweg 42d. Lieutenant William Lawson und Elizabeth D., kein Kind, Nordendstr. 102d. Lieutenant William Lewis und Elizabeth E., kein Kind, (Wohnung fehlt)

Rang: Warrant Officer - ein Offizier mit einem Spezialgebiet, z. B. als Pilot.WOJG Warrant Robert Huntington und Emma Jeanna, kein Kind, Nordendstr. 10.

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Abb. 3: Dienstantritt des Lt. Colonel Charles H. Anderson in der Füssener Kaserne.

Abb. 4: Fahnenaufmarsch vor dem neuen Kommandanten Lt. Col. Charles Anderson.

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Abb. 5: Kuchen-Wettbewerb beim Constabulary Day der nichtkämpfenden Truppe.

Abb. 6: Bei der Eröffnung eines EM-Clubs, einer Freizeiteinrichtung für die Soldaten.

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Abb. 7: Ungeheure Bombenschäden bei der Bayerischen Staatsoper in München.

Abb. 8: Die Briennerstraße mit den zerbombten Häusern rechts und im Hintergrund.

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Abb. 9: 1946 – 1948 gab es nur ein Herbstfest. Das 1. Oktoberfest war wieder 1949.

Abb. 10: Das Oktoberfest zu besuchen war ein Highlight für amerikanische Familien.

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Abb. 11: Füssens Eishockey-Mannschaft 1949 nach der 1. Deutschen Meisterschaft.

Abb. 12: Einladungskarte und Dauereintrittskarten für Lt. Col. und Mrs. Anderson.

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Abb. 13 und 14: Besuch der Wieskirche bei Steingaden durch die Offiziersfamilien.

Abb. 15 und 16: Kanzel und Altarraum – barocke Kunst, die es in Amerika kaum gibt.

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Abb. 17: Einladung zum Weihnachtsessen beim 70. Artillerie-Bataillon in Füssen.

Abb. 18: Bei festlichen Anlässen waren auch die Frauen der Offiziere eingeladen.

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Abb. 19: Beim Skispringen auf der Kobelschanze war Col. Anderson der Ehrengast.

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Abb. 20: Im Februar 1950 besuchten die Füssener Offiziersfamilien im Theater am Gärtnerplatz in München die Johann-Strauß-Operette „Eine Nacht in Venedig“.

Abb. 21: Ebenso folgte am 25. April 1950 der Besuch einer Aufführung der Oper „Rigoletto“ im Prinzregententheater, damals Bayerische Staatsoper in München.

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Abb. 22: Zum Kulturprogramm zählte ein Philharmonisches Konzert in Garmisch.

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Abb. 23: Zur Erholung ging es eine Woche nach Berchtesgaden (29.4.-5.5.1950).

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Abb. 24: Zwei Eintrittskarten für Herrn und Frau Anderson vom 30. Mai 1950 belegenuns ihren Besuch bei den Passionsspielen in Oberammergau im Heiligen Jahr 1950.

Abb. 25: Die Darsteller: Christus – Anton Preisinger, Maria – Annemie Mayr, Petrus –Hugo Rutz, Johannes – Martin Magold, Kaiphas – Benedikt Stückl, Prolog – Alois Lang

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Abb. 26: Mrs Anderson und ihre Damen vom „American Women´s Club“ haben am 3.Juni für die ärmere Bevölkerung Kleider und andere Gegenstände billig angeboten.Das Geld kam Wohlfahrtsverbänden zugute, wie z. B. dem Waisenhaus in Pfronten.

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Abb. 27: Essen mit Offizieren aus Dänemark und Norwegen, die am 12. Juni nach Füssen kamen, um zwei Wochen mit der neuen 105-MM Haubitze zu trainieren.

Abb. 28: Dazu kam der Major General Collison mit dem Flugzeug aus Dänemark.

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Abb. 29: Kammerkonzert in Augsburg zum 200. Todestag von J. S. Bach (28.7.1750).

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Abb. 30: Oberst Anderson, Kommandeur der Füssener Besatzungstruppen, machteden Ansager beim Seifenkistenrennen und stiftete für den Sieger einen Geldpreis.

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Abb. 31: Lt. Col. Anderson schmückt den Sieger Hans Peyrl mit dem Eichenkranz.

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Abb. 32: Vermutlich im Herbst kam noch einmal einer der ranghöchsten Offiziere – General I. D. White - wieder mit dem Flugzeug zu einer Visite nach Füssen.

Abb. 33: Der General I. D. White könnte bei diesem Treffen wichtige Entscheidungen getroffen haben, die mit der Zukunft von Lt. Col. Anderson zusammenhingen.

Wann und warum hat die Familie Anderson Füssen wieder verlassen?Durch eine kleine Zeitungsnotiz erfahren wir, wie es mit Lt. Col. Anderson nach demEinsatz in Füssen weiterging. Er wird in der Zeitung als einer von zwei „besondersqualifizierten Offizieren“ genannt, die vom amerikanischen Hauptquartier an dieberühmte „Command and General Staff School at Fort Leavenworth“ in Amerikageschickt worden sind. Sein Kurs als Ausbilder begann „im kommenden November“des Jahres 1950 und dauerte 9 Monate. Sein weiterer Aufstieg ist nicht bekannt.

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Abb. 34: Eine Zugspitzfahrt war noch ein besonderer Höhepunkt für die Andersons.

Abb. 35: Lustiger Abschied für Charles, Mildred, Carol, Charles Jun. und den Hund.

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Abb. 36: Bei der privaten Abschiedsparty im Haus Augsburger Str. 21 ½ von Abbie Williamson waren Col. Charles Anderson und seine Frau Mildred die Hauptpersonen.

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Abb. 37: Zur Erinnerung an Deutschland bekamen die Andersons zum Abschiednoch einen Geldschein mit 25 Cents von den ehemaligen Zahlungsmitteln des US-Militärs und „Eine Deutsche Mark“ von der ersten deutschen Ausgabe im Jahr 1948.

Der Text vom Club der Frauen amerikanischer Soldaten (Amercan Women´s Club) inFüssen lautet: „Für eine sehr nette Person von einer Gruppe von Frauen, die sie sehrbewundern! Gute Reise und die besten Wünsche! N. C. o. Club“. Also machten dieseFrauen das Fotoalbum für Frau Mildred Anderson. Für sie und ihren Mann sollte eseine Erinnerung an das damals vom amerikanischen Militär besetzte Füssen sein.

Herkunft der Bilder und Texte:

Bilder und Texte stammen aus einem Fotoalbum, das von Wilfried Höller im Internetersteigert worden ist.

Dieses Fotoalbum hat man zum Abschied des amerikanischen Komandanten Lt. Col.Charles Anderson in Füssen seiner Frau überreicht. Darin wird nicht nur von derArbeit ihres Mannes in der Füssener Kaserne berichtet, sondern außerdem noch vomLeben seiner Familie, die in der Augsburger Straße Nr. 20 gewohnt hat.

Interessant ist aber auch, wie Lt. Col. Anderson in der Stadt Füssen aufgenommenworden ist, z.B. beim Eishockey-Verein, von dem er eine Dauer-Eintrittskarte erhieltund beim Ski-Club Füssen, der ihn als Ehrengast beim Spezial-Sprunglauf auf denKampfrichterturm eingeladen hat. Er war auch Ansager beim Seifenkistenrennen undhat den von ihm gestifteten Geldpreis dem Sieger Hans Peyrl überreicht. Ausflügezum Oktoberfest nach München und zu den Passionsspielen nach Oberammergau,nach Berchtesgaden und auf die Zugspitze bei Garmisch, Konzerte, Operetten undOpern gehörten zu den Highlights für die amerikanischen Familien.

Nach mehr als einem Jahr kam dann der Abschied von Füssen. Aber das Fotoalbumist wohl wegen seiner unförmigen Größe und seinem großen Gewicht hier in Füssenzurückgeblieben. Es ist ein ganz besonderes Zeitdokument, denn dieses Album gibtuns einen einmaligen Einblick in die Zeit der amerikanischen Besatzung in Füssen.