Mehr Freude an Kuebelpflanzen

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Mehr Freude an Kübelpflanzen

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Mehr Freude

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Mehr Freude an

Kübelpflanzen

Gesunde

KübelpflanzenMehr Freude an

Die besten Tipps und Tricksfür einen Topfgarten vollergesunder und dekorativerGewächse

DiesesWerk entstand in Zusammenarbeit zwischenReader’s Digest Deutschland, Schweiz, Österreich –Verlag Das Beste GmbHund der ADACVerlag GmbH,München

ProducingAFR text edition, Hamburg

Reader’s DigestProjektleitung: JoachimWahnschaffeGrafik: Cornelia HammerProduktion:Thomas Kurz

© 2010 Reader’s Digest Deutschland, Schweiz, ÖsterreichVerlag Das Beste GmbH, Stuttgart, Zürich,Wien© 2010 ADACVerlag GmbH,München

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Printed in Germany

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InhaltAttraktiv und vielseitig:Der Topfgarten 4

Kreativ mitKübelpflanzen 7

Die bestenPflanzgefäße 13

Die richtigenGewächse 21

Kübelpflanzen inKombinationen 28

Erde, Dünger, Wasser:Bedürfnisse 35

Die Pflege desTopfgartens 43

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Attraktiv und vielseitig: Der Topfgarten

Kübelpflanzen erfreuen sich immer größererBeliebtheit, denn sie sind ebenso attraktiv wievielseitig. Sie schmücken nicht nurTerrasse,Balkon und Fenstersimse, flankieren nicht nurden Hauseingang und dieTreppe, sondern las-sen sich auch auf Mäuerchen undTorpfostenstellen oder an Geländer hängen. Zu einemTopfgarten arrangiert, beleben sie eine farben-arme Ecke des Grundstücks oder einen etwaskahlen Innenhof mit bunten Blüten, d. h. siebringen Farbenreichtum oder leuchtende Grün-töne in Bereiche, die es nötig haben.Kübelpflanzen lassen sich platzieren, wo mansie gerade braucht, und austauschen, wenn mansie anders anordnen möchte. Indem man Arran-gements verändert, kann man vielfältige Ideenverwirklichen.Vielleicht möchte man eine neueFarbzusammenstellung ausprobieren, etwa oran-gefarbene Narzissen mit fast schwarzenTulpenkombinieren, oder es schwebt einem eine jah-reszeitliche Präsentation vor, z. B. eine Herbst-gruppe aus rosa Heide, violetten Astern undeiner kleinen Lorbeerkirsche, die im Herbsttief dunkellila Früchte trägt.Zahlreiche Pflanzen eignen sich für die Kul-tivierung in Gefäßen. Doch sie alle brauchen

etwas Pflege.Vor allem muss man gießen unddüngen, denn Kübel- undTopfpflanzen habennicht, wie ihreVerwandten im Gartenboden, dieMöglichkeit, ihreWurzeln weit in die Erde zuschicken, um sich Nährstoffe zu beschaffen.Aber da Kübelpflanzen draußen stehen, ist dasGießen und Düngen unproblematisch, denn manbraucht sich nicht besonders vorzusehen.Dieses Büchlein will IhnenTipps an dieHand geben, wie Sie dafür sorgen können, dassIhre Kübelpflanzen zu gesunden Schönheitenheranwachsen und erblühen. Sie findenVor-schläge, wie man Kübelpflanzenerde selbst an-mischt, wie man schwierige Behältnisse, etwaHängekörbe aus Drahtgeflecht, am besten be-füllt und wie man geeignete Pflanzgefäße aus-wählt. Und schließlich erfahren Sie, welcheGewächse die besten sind und warumder richtige Standort wichtig ist –damit Sie während eines ganzenlangen Gartenjahres viel Freudean Ihren Kübelpflanzen haben.

7KREATIV MIT KÜBELPFLANZEN

Kreativmit

KübelpflanzenEinTopfgarten bietet zahllose Möglichkeiten, kreativ zu werden.Schmücken Sie einen überdachten Hauseingang oder eine Loggiamit einem eleganten Hängekorb, aus dem sich Kaskaden von Blütenergießen, oder verwandeln Sie mit mediterranen KübelpflanzeneineTerrasse in einen toskanischen Hof. Setzen Sie einen schönenAusblick besonders in Szene, indem Sie ihn mit Kübelpflanzen ein-rahmen, oder kaschieren Sie eine unattraktive Garagenwand mitbunten Blütenpflanzen.Mildern Sie harte architektonische Linien,etwa die eines Balkons, durch rankendeTopfpflanzen ab. Und bele-ben Sie Stellen im Garten, an denen der Boden schlecht ist unddie Lichtverhältnisse problematisch sind, mit Kübelpflanzen (sieheKasten Seite 8).Kübelpflanzen sind ideal für Menschen, denen dasWachsen undWerden im Garten zu lange dauert und die schnell Erfolge sehenmöchten. EinTipp für die Ungeduldigsten: Kaufen Sie in der Gärt-nerei oder im Gartencenter einige bereits blühende Stauden, undpflanzen Sie sie in dekorativeTöpfe. Schon haben Sie damit auseiner trüben Ecke einen charmantenWinkel gemacht und könnensich an Ihrem „Instant-Garten“ erfreuen.

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Mit Farben spielenFarbenfrohe Kübelpflanzen setzen im Garten starke Akzente. Sor-gen Sie für Kontraste, indem Sie beispielsweise an jedem Ende einesschattigen, mit Efeu gesäumtenWeges eineTopfgruppe mit schar-lachroten Fleißigen Lieschen aufstellen; so schaffen Sie einen Hin-gucker aus den Komplementärfarben Grün und Rot. Oder Siestellen überall dort, wo sich Platz bietet, Kübel auf; als mehrfachwiederkehrendes Motiv verbinden sie die Gartenbereiche miteinan-der. Sie können auch den gesamten Garten unter ein Farbmottostellen, indem Sie z. B.Töpfe oder Schalen mit rosa Petunien anmehreren Stellen platzieren, etwa an der Gartenpforte, an der Haus-tür, an einem Springbrunnen und an anderen Stellen des Gartens.So entsteht eine optische Einheit.

KÜBELPFLANZEN ALS PROBLEMLÖSER

Mit Kübelpflanzen lassen sich so manche Probleme lösen – z. B. diese:

• Ist Ihr Gartenboden zu verdichtet,

lehmig oder steinig, sodass nur ein

Bodenaustausch hilft, stellen Sie als

Zwischenlösung Kübelpflanzen auf.

• Schmücken Sie gepflasterte oder

mit Platten belegte Stellen wie

Wege, Terrassen oder Innenhöfe

zur Begrünung mit Kübelpflanzen.

• Auch wenn Sie eine Südterrasse

haben, brauchen Sie auf Pflanzen

wie Begonien oder Fuchsien, die

Halbschatten benötigen, nicht zu

verzichten. Rücken Sie sie im Kübel

unter einen Baum in Ihrem Blickfeld.

• Bei einer Wühlmausplage graben

Sie gefährdete junge Pflanzen aus,

setzen sie in Töpfe und stellen diese

auf der Terrasse auf.

• Ist Ihr Balkon zu vielen fremden

Blicken ausgesetzt? Dann hängen

Sie Körbe mit Rankgewächsen als

Sichtschutz an der Balkondecke auf.

9KREATIV MIT KÜBELPFLANZEN

Da Kübelpflanzen oft in spektakulären Farben strahlen, sollte mandemAuge stets auch etwas Erholung gönnen, indem man die leuch-tenden Blumen mit Blattpflanzen in Grün-, Grau- und Brauntönenkombiniert. Beispielsweise wird dieWirkung karminroter Geraniendurch das Silberblatt (Cineraria) abgemildert. Generell wirken Blatt-schmuckpflanzen, etwa einfarbige Hosta-Arten, beruhigend inmit-ten der Farbexplosionen vieler Blütenpflanzen.Andererseits lässtsich ein sanft-grüner, halbschattiger Bereich mit einer Amphore vollschneeweißer Knollenbegonien aufhellen, oder ein schlichtes Farn-beet erhält als Blickfang eine erhöht aufgestellte Schale, bepflanztmit feurig roten Celosien.

Den Schönheiten ganz nahKübelpflanzen, die Ihre Lieblingsaufenthaltsorte im Freien schmü-cken, etwa dieTerrasse, werden intensiver und häufiger angeschautals Blumen in einem weiter entfernten Gartenbeet. BesondersPflanzen mit außergewöhnlichen Blütenformen und -mustern zie-hen die Aufmerksamkeit auf sich, etwa die Chinesische Glocken-blume mit ihren dunkel geäderten Kelchen oder das Hornveilchenmit seinen zarten, wie kleine Gesichter aussehenden Blüten. Das giltauch für Pflanzen mit herrlichem Blattwerk wie die vielfarbigenund panaschierten (gemusterten) Heuchera-Sorten oder die Gold-nessel mit ihren netzartigen Blattoberflächen.Wenn Sie also Ihren Kübelpflanzen so nahe sind, dass Sie sie prak-tisch „nebenbei“ versorgen können, lohnt es sich, auch einmal aus-gefallene und anspruchsvolle Arten zu pflanzen, die mehr Pflegeauf-wand benötigen. Die kraftvollen Pelargonien (Geranien) mit ihrenriesigen Büscheln gefüllter Blüten beispielsweise müssen regelmäßig

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ausgeputzt und gedüngt werden. Doch für die Schönheiten nimmtman diesen Mehraufwand an Pflege gern auf sich.Für die Pflanzen ist Ihre Nähe auch in anderer Hinsicht vonVor-teil: Sie können immer ein Auge darauf haben, ob Ihre Lieblingemöglicherweise von Schädlingen befallen sind, und eingreifen, ehegrößerer Schaden entstanden ist.Allerdings sind Kübelpflanzen inder Regel gesünder als ihreVerwandten im offenen Beet. Die ste-rile Blumentopferde und dieTatsache, dass keine Staunässe austritt,reduzieren die Gefahr von Pflanzenkrankheiten, und die erhöhtePosition von Amphoren und Schalen auf Säulen oder Brüstungenbietet Schutz vor Schädlingen, die sich am Boden aufhalten.

Richten Sie in

einer Ecke Ihres Gar-

tens einen Anzuchtplatz

für junge Kübelpflanzen

ein, etwa für Hostien

oder Efeu, wie hier

abgebildet.

11KREATIV MIT KÜBELPFLANZEN

Der mobile TopfgartenManchmal beginnt man Kübel- undTopfpflanzen erst richtig zuschätzen, wenn man umziehen muss.Wechselt man von einemHeim mit Garten in eineWohnung oder ein Stadthaus, das keinenGarten, sondern eine Dachterrasse oder einen Balkon hat, so ist manmit seinen Kübelpflanzen fein heraus. Sie ziehen problemlos mit um.Anders gehen Sie vor, wenn Ihr altes wie Ihr neues Domizil übereinen Garten verfügen und Sie Gartenpflanzen mitnehmen möchten.In diesem Fall graben Sie die Pflanzen aus und setzen sie inTöpfe,und zwar bereits einigeWochen vor dem Umzug, um die Gewächsean dieTöpfe zu gewöhnen.Nach dem Umzug können die Pflanzennoch so lange in ihrenTöpfen bleiben, bis Sie einen permanentenStandort für sie gefunden haben und sie auspflanzen wollen.Die Mobilität einesTopfgartens ist auch dann von Nutzen, wennman Pflanzen inTöpfen selbst heranzieht. Suchen Sie sich eine ab-gelegene Ecke Ihres Gartens, und stellen Sie die Gefäße mit denJungpflanzen dort auf.Wenn dann die Blütezeit naht, bringen SiedieTöpfe an ihren endgültigen Standort.Dieser darf ruhig im lichten

LEICHTE PFLANZENPFLEGE

Wenn Sie in Ihrer körperlichen Beweglichkeit eingeschränkt sind, ist ein Topf-

garten die ideale Lösung, denn Sie können trotz Ihrer Beeinträchtigung der

schönen Beschäftigung des Gärtnerns nachgehen. Töpfe, Kästen und Schalen

sollten in diesem Fall in angenehmer Höhe aufgestellt werden – etwa auf einer

Säule oder Brüstung –, sodass Sie nicht in die Hocke zu gehen und sich nicht

zu bücken brauchen. Und da ein Topfgarten erheblich kleiner ist als ein norma-

ler Garten, macht er auch nicht so viel Arbeit.

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Schatten oder im Halbschatten liegen, denn auch sonnenhungrigeBlütenpflanzen wie Petunien, Pelargonien (Geranien) und der Ku-gelamaranth sind dankbar für gelegentlichen Schutz vor der Sonne.

Vor den Unbilden des Klimas schützenZwiebeln, Knollen,Mehrjährige sowie frostempfindliche Gehölzekönnen in ihren Gefäßen überwintern. Statt sie vor demWinter ausdenTöpfen zu nehmen oder sie in der Kälte eingehen zu sehen,transportieren Sie sie mit ihrenTöpfen einfach in ein frostfreiesWinterquartier, etwa in die Garage. Diese Methode bietet sich z. B.an für Buntblatt (Caladium), Calla und Canna, und auch Pelargo-nien und Petunien werden so über denWinter gebracht.Kleine, eigentlich winterharte Gehölze in Kübeln brauchen inder kalten Jahreszeit ebenfalls etwas Schutz, aber es genügt, sie aneine windabgewandte Stelle zu bringen, wo sie denWinter unbe-schadet überstehen können.Rücken Sie Azaleen und Hortensienvorzugsweise an eine Südwand; dort können Sie von derWärmederWintersonne profitieren und in gutem Zustand das folgendeFrühjahr erreichen.

BEETBLUMEN IN TÖPFE SETZEN

Wenn Sie für Ihre Gartenbeete einjährige Sommerblumen kaufen, nehmen Sie

ein paar mehr und pflanzen diese in Töpfe oder Kübel. Dann haben Sie nicht

nur eine Reserve, falls im Beet die eine oder andere Pflanze eingeht, sondern

können auch heitere Sommerblumen-Kompositionen in Pflanzgefäßen kre-

ieren, beispielsweise in dekorativen Terrakottaschalen.

13DIE BESTEN PFLANZGEFÄSSE

Die besten

PflanzgefäßeDie Auswahl an praktischen und schönen Pflanzgefäßen ist riesig.Sie reicht vom traditionellen einfachenTontopf über die mediter-rane Amphore bis hin zum beliebten Hängekorb aus Drahtgeflecht.Auf dem Land wählt man gern einen alten Blockwagen, ein halbesHolzfass, einenTrog oder eine bunt bemalte Milchkanne. Stark imTrend liegen Gefäße aus Edelstahl. Doch wofür man sich auch ent-scheidet – jedes Pflanzgefäß muss eines oder mehrere Löcher imBoden haben, damit das überschüssige Gießwasser abfließen kannund keine Staunässe entsteht, die zuWurzelfäule führen kann.Ach-ten Sie beim Kauf auf diese Löcher, denn bei manchen Materialien,z. B. glasierter Keramik, ist es unmöglich, nachträglich in EigenarbeitLöcher hineinzubohren. Das Material würde Sprünge bekommenoder ganz zerbersten.Lassen Sie sich nicht irritieren, wenn derTopf, den Sie ausgesuchthaben, zahlreiche Abzugslöcher hat, was vor allem bei Kunststoff-töpfen vorkommt. Sie können das Ausschwemmen von Erde ver-hindern, indem Sie flache Steine oder Scherben von kaputtenTon-töpfen über die Löcher legen. DasWasser kann dann immer nochungehindert abfließen.

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Die geeignete GrößeBei derWahl einesTopfes oder Pflanzkübels gilt die erste Überle-gung der benötigten Größe. Das Gewächs, das hineingepflanzt wer-den soll, muss ausreichend Raum für seineWurzeln haben.Außer-dem müssen die Größenverhältnisse zwischen ausgewachsenerPflanze undTopf stimmen. Es gilt die Faustregel: Der Kübel sollteein Drittel so hoch sein wie die ausgewachsene Pflanze.Flache Pflanzschalen sind am besten für kurze Gewächse geeig-net, etwa für niedrige Stauden wie Männertreu (Lobelie) und kleineZwiebelblüher wie dieTraubenhyazinthe. In hohe Amphoren passenlangstielige Narzissen,Taglilien oderTulpen ganz wunderbar, wäh-

Ob

rustikal, medi-

terran oder modern –

Pflanzgefäße gibt es in

allen erdenklichen

Größen, Formen und

Farben.

15DIE BESTEN PFLANZGEFÄSSE

rend niedrige Pflanzen darin weniger gut aussehen. Junge Blüten-pflanzen setzt man nicht gleich in den großen Kübel, in dem siespäter glänzen sollen, denn in einem so großen Gefäß entwickeln siesich schlecht. Beginnen Sie mit einem kleinenTopf, und setzen Siedie Pflanze mehrmals um,wenn sie größer wird.Traditionelle konische Tontöpfe lassen sich einfacher bepflanzenals edle hohe Amphoren mit schmalen Hälsen. Rechteckige Kästensind ebenfalls problemlos mit Pflanzen zu bestücken; man stellt sieneben einerTreppe auf ein Mäuerchen, auf eineTerrassenbrüstungoder ein Fenstersims (aus Sicherheitsgründen nur im Erdgeschoss).Halbmondförmige Pflanzenbehälter werden an die Hauswand ge-hängt, dreieckige in einen Mauerwinkel.Denken Sie auch an das Gewicht des Behälters. Sollen die Gefäßehäufig umgruppiert oder auf einen Balkon gestellt werden, dürfensie nicht zu schwer sein; in diesem Fall wählen Sie Kunststofftöpfe,die es heute auch in schönen Ausführungen gibt.Wollen Sie hin-gegen ein Hochstämmchen aufstellen, entscheiden Sie sich fürBeton oder Stein, damit die Pflanze nicht imWind umkippt undwomöglich abbricht.

Der stilvolle TopfNachdem Sie sich Gedanken über die praktische Seite desTopfkaufsgemacht haben, folgt die Qual derWahl unter dem GesichtspunktSchönheit. Da eröffnen sich zahllose Möglichkeiten, denn dieViel-falt an Formen, Stilen,Materialien und Farben ist schier unendlich.Erleichtern Sie sich die Aufgabe, indem Sie den Stil Ihres Hausesund Ihres Gartens berücksichtigen. Zu einem Haus im klassizisti-schen Stil mit Säulen passen Amphoren undVasen, zu einem Land-

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Pflanzgefäße: ÜberblickMaterial Eigenschaften

Terrakotta undKeramik

Beton undStein

Kunststoff

Halbfässer undHolztröge

Körbe ausDraht- undWeidengeflecht

Kunststein(Polyresin)

Das am stärksten verbreitete Material. Zahllose Formen sowieGlasurfarben und -muster erhältlich. In unglasierten Töpfentrocknet die Erde rasch. Nicht frostfest, ausgenommen Terra-kotta aus Impruneta. Glasierte Keramik ist stoßempfindlich.

Schwer und standsicher. Das poröse Material lässt die Erdeschnell trocknen. Die Kübel sind nicht immer mit Abfluss-löchern versehen. Wetter- und frostfest.

Leicht und preiswert. Hält die Feuchtigkeit sehr gut. Schwar-ze Töpfe heizen sich schnell auf, sodass die Wurzeln derPflanzen Schaden nehmen können.

Rustikal, natürlich und stabil. Das Holz kann druckimpräg-niert, gebeizt oder gestrichen sein. Wetterfest, sofern dieBeschläge rostfrei sind. Bei nicht druckimprägniertem Holzist ein Innentopf erforderlich (Staunässe).

Leicht und in vielen Formen erhältlich. Der Draht kann be-schichtet sein. Hängekörbe werden mit Moos oder Kokos-matten ausgelegt, um die Erde zu halten. Eingeschränktwetterfest. Bei Weidenkörben ist ein Innentopf erforderlich.

Oft als Polyresin-Glasfaser-Gemisch verarbeitet. Ähneltoptisch, je nach Bearbeitung, Beton, Stein, Holz oder Ton.Das Material hält die Feuchtigkeit. Leicht und frostfest.

17DIE BESTEN PFLANZGEFÄSSE

Einsatzmöglichkeiten Tipps für die Überwinterung

Für Sommerblüher. Je nach Formausreichend kippfest für kleine Ge-hölze. Mediterrane Formen sind stilis-tisch ideal für subtropische Gewächse.

Für die Überwinterung ganz aus-leeren oder mit völlig ausgetrock-neter Erde überwintern. Sonstgibt es Frostrisse.

Bleiben wegen des hohen Ge-wichts in der Regel an ihremPlatz und werden dort gereinigt.

Den Winter über im Haus dunkellagern, sonst wird das Materialbrüchig.

Vor dem Einwintern reinigen undtrocknen, um Beschläge zu schüt-zen. Können unter einer Plastik-plane draußen überwintern.

Vor dem Einwintern reinigen undtrocknen. Im Frühjahr auf Rost-stellen hin überprüfen und, wennnötig, den Draht entrosten undstreichen.

Mindestens jedes zweite Jahrausleeren und reinigen. Bleibenlänger schön, wenn man sie ge-schützt überwintert.

Für kräftige Gehölze, hohe Gräser undBlumen, die trockenen Boden lieben,z. B. Steingartenpflanzen.

Für die Anzucht sowie als Innentöpfein dekorativen Übertöpfen. Wegen desgeringen Gewichts ideal für Balkons.

Für Ziergräser, Sträucher und kleineBäume.

Für einjährige Sommerblumen undWinter-Arrangements. Wegen desgeringen Gewichts ideal für Balkonssowie als Hängekörbe.

Je nach Form und Stil für jegliche Artvon Blütenpflanzen und Gräsern.

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haus Halbfässer aus Holz oderWeidenkörbe, zu hochmoderner Archi-tektur Pflanzgefäße aus Edelstahl. Die Bepflanzung sollte diesem Stilentsprechen. Zur klassizistischen Amphore passen z. B. weiße Lilien,umrahmt von grünen Blattschmuckpflanzen, zum Halbfass oderWeidenkorb Stiefmütterchen und zum Edelstahlgefäß Ziergräser.

� Falls nötig, bohren Sie zusätz-

liche Löcher in den Topfboden.

� Mit Steinen oder Scherben deckt man die Löcher

ab, damit keine Erde ausgeschwemmt wird.

� Füße, auf die man den Topf

stellt, verbessern den Abfluss,

halten Schädlinge fern und

schützen vor Bodenfrost.

19DIE BESTEN PFLANZGEFÄSSE

Auch die Farbe des Pflanzgefäßes ist wichtig. Um sie richtig aus-zuwählen, sollte man den Standort desTopfes berücksichtigen. Sowürde einTerrakottakübel vor einer Backsteinwand optisch ver-schwinden, während ein blau glasierter Keramikkübel dort sehrhübsch zur Geltung käme. Zur Farbe des Gefäßes wiederum sollendie Blüten und Blätter der Bepflanzung passen. Bei der Form istdaran zu denken, aus welcher Perspektive derTopf und die Pflanzenzu sehen sein werden. Pflanzen, die in der Draufsicht am schönstensind, etwa die Hauswurz (Sempervivum), wird man in eine flacheSchale setzen; ein japanischer Zwergahorn hingegen, den man vonder Seite anschaut, sieht in einem hohen Steintopf am besten aus.

Ein

Pflanzgefäß

sollte so groß sein,

dass es in Breite und

Höhe mit seiner

Bepflanzung

harmoniert.

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Die passenden UntersetzerMit dem Pflanzgefäß ist es aber noch nicht getan.Man braucht zu-sätzlich einen Untersetzer, der zumTopf passt und das abfließendeWasser aufnimmt – nämlich dann, wenn derTopf auf einer über-dachten Holzterrasse oder Loggia steht, wo esWasserflecken aufdem Boden geben könnte.Auch in Hängeampeln und -körben sindUntersetzer nützlich, damit keinWasser heruntertropft undTerras-senmöbel und Polsterauflagen befleckt.Nicht immer gehört ein Untersetzer zumTopf; in diesem Fallmüssen Sie einen passenden aussuchen.Wählen Sie einen Unterset-zer im Material desTopfes, wenn möglich, und in einer Größe, diees erlaubt, denTopf bequem hineinzusetzen. Zu groß sollte er aller-dings auch nicht sein, das sieht unharmonisch aus.Wichtig ist, denUntersetzer einige Minuten nach dem Gießen auszuleeren.WennSie das nicht tun, hätten Sie denselben Effekt, als wenn derTopf garkeine Abflusslöcher hätte: DieWurzeln stünden in der Staunässe undkönnten faulen.

Im Trend: Dekorative FüßchenSeit einigen Jahren werden kleineTopffüße ausTerrakotta,Metalloder Holz angeboten, auf die man denTopf stellt, damit er keinendirekten Bodenkontakt hat. Diese Füßchen lassen dasWasser leichterabfließen, erschweren Schädlingen denWeg in denTopf und schüt-zen imWinter vor Bodenfrost. Sie können schlicht gestaltet sein, z. B.als Klötzchen, oder dekorativ, z. B. als Löwenpranken.Man brauchtdrei oder vier Füße proTopf. So praktisch und hübsch diese Füß-chen auch sind – man darf nicht vergessen, dass dasWasser aus demTopf abfließt und Holzdielen Flecken bekommen können.

21DIE RICHTIGEN GEWÄCHSE

Die richtigen

GewächseWie bei jeder anderen Gartengestaltung kommt es bei der PlanungeinesTopfgartens darauf an, welches Ziel Sie erreichen wollen undwieviel Zeit Sie investieren können. DieseVorgaben sollten bei derAuswahl von Pflanzen, Gefäßen und Standorten berücksichtigt wer-den. Bedenken Sie, dass Gewächse in Gefäßen regelmäßig gegossenund gedüngt werden müssen. Hinzu kommen Pflegemaßnahmen,die von Pflanzenart zu Pflanzenart unterschiedlich sind, vor allemdas Ausputzen, Schneiden,Anbinden und Umtopfen.Viele sonnen-hungrige Pflanzenarten gedeihen gut in Kübeln, doch ein sonnigerStandort bedingt häufiges Gießen, wenn IhreTopfpflanzen nichtvertrocknen sollen. Pflanzen mit langen Stielen, die im Gartenbeetvon ihren Nachbarn gestützt werden, sollten, wenn sie in einem Kü-bel allein stehen, an einen Stab gebunden werden; dasselbe gilt fürGewächse an Standorten, die demWind ausgesetzt sind.Mehrjähri-ge Blütenpflanzen, die lediglich für eine kurze Zeit ihre Pracht ent-falten, etwa Lilien, sollten, wenn sie verwelkt sind, aus dem Blickfeldgerückt und durch frisch erblühte Gewächse ersetzt werden.Kübelpflanzen verlangen also mehr oder weniger Aufmerksamkeit,und manchmal sorgen sie auch für Überraschungen. So können bei-

spielsweiseTulpenzwiebeln, die Sie im Herbst in einemTopf gesetzthaben, im folgenden Frühling erwartungsgemäß die schönsten Blü-ten hervorbringen – und dann nie wieder. Hingegen können sichein kleinerWacholder oder ein Japanischer Zwergahorn über vieleJahre hinweg wunderbar entwickeln. Überhaupt lohnt es sich im-mer, einen kleinen Strauch oder ein Bäumchen im Kübel zu kulti-vieren, denn an ihnen hat man auch in der kalten Jahreszeit Freude,wenn alle Blumentöpfe und -schalen längst eingewintert sind.Prinzipiell lässt sich jede Gartenpflanze imTopf halten, seien eseinjährige Sommerblumen,mehrjährige, ausdauernde Pflanzen,Rankgewächse, Bodendecker, Zwiebel- und Knollenpflanzen,Sträucher oder Bäume.Auf den Seiten 24 und 25 finden Sie eineÜbersicht, welche Pflanzen sich für die Kultur in Pflanzgefäßen be-sonders bewährt haben. Schweben Ihnen andere Gewächse für IhreTopfkultur vor, sollten Sie mit einem erfahrenenTopfgärtner spre-chen oder ein Pflanzenbuch oder eineWebsite zu Rate ziehen. Se-hen Sie sich auch an, wie in Gartencentern und Gärtnereien Kübel,Schalen und Hängeampeln bestückt sind, und lassen Sie sich vondiesen Beispielen inspirieren.Auch in Gartenkatalogen finden SieTipps zur Pflanzenwahl.

Von Anfang an alles richtig machenMan sollte stets gesunde, kräftige Pflanzen kaufen – das gilt für denTopfgarten genauso wie für den offenen Garten.Da man von Anfangan schöne Gewächse imTopf haben möchte, die schnell anwachsenund rechtzeitig in Blüte stehen, sollte man auf kümmerliche Jung-gewächse verzichten. Sonst müssten Sie den erstenTeil der Saisondarauf verwenden, die Pflänzchen mühsam aufzupäppeln.

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23DIE RICHTIGEN GEWÄCHSE

Woran erkennt man nun lebenstüchtige junge Kübelpflanzen?Sehen Sie sich zunächst das Gewächs als Ganzes an: Ist es überall gutentwickelt und nicht etwa auf einer Seite kahl? Achten Sie dann aufdie Blätter: Sind sie frisch und grün, fleckenlos und ohne gelblicheRänder? Die Stiele sollten kräftig und stabil aussehen und mit Blät-tern besetzt sein.Außerdem sollten Sie sich für kleine, robuste Pflan-zen mit zahlreichen Knospen entscheiden, nicht für größere Exem-plare, die in voller Blüte stehen. Denn jüngere Pflanzen gewöhnensich in der Regel schneller an einen neuen Standort.Prüfen Sie auch die Unterseite des Pflanzgefäßes.An den Abzugs-löchern sollten frische, weißlicheWurzeln gerade sichtbar sein.Hängen dieWurzeln hingegen weit aus den Abzugslöchern heraus,könnte die Pflanze in einem neuen Gefäß schlecht anwachsen.

WORAUF MAN BEI DER PFLANZENWAHL ACHTEN SOLLTE

Bei der Auswahl der Pflanzen spielen folgende Gesichtspunkte eine Rolle:

• Eine lange Blütezeit oder eine

Blütezeit, die in eine blütenarme

Zeit des Gartens fällt

• Schönes, wetterfestes Blattwerk

• Bildung interessanter Samen-

stände oder Beeren, sodass

die Pflanze auch nach der Blüte at-

traktiv bleibt

• Eine gute Verzweigung, die häufi-

gen Formschnitt überflüssig macht

• Die Fähigkeit, das Umpflanzen

gut zu verkraften

• Gute Trockentoleranz

• Kräftige Stiele, die möglichst

keine Stütze benötigen

• Selbstputzende Blüten, sodass

man Verblühtes nicht zu entfernen

braucht

• Schöne Silhouette

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Buntblatt (Caladium)

Calla

Canna

Hyazinthe

Krokus

Narzisse

Tulpe

Efeu

Immergrün (Vinca)

Traubenlilie (Liriope)

Blauregen, auch: Glyzinie

oder Wisteria

Duftwicke

Feuerbohne

Waldrebe (Clematis)

Klassische KübelpflanzenEINJÄHRIGE SOMMERBLUMEN

Levkoje

Löwenmaul

Sorten von Männer-

treu (Lobelie)

Portulakröschen

Prunkwinde

Blaues Gänseblümchen

Browallie

Buntnessel

Fleißiges Lieschen

Kapuzinerkresse

Kugelamaranth

Leberbalsam

Schmuckkörbchen

Silberblatt (Cineraria)

Steinkraut (Lobularia)

Stiefmütterchen

Strohblume

Tabaksblume

Einige Ziergräser

EINJÄHRIGE, DIE ABER AUCH ÜBERWINTERT WERDEN KÖNNEN

Begonie

Chrysantheme

Fächerblume

Fuchsie

Sorten von Männer-

treu (Lobelie)

Pelargonie (Geranie)

Petunie

Salbei

Sorten des Silber-

blattes (Cineraria)

Verbene

Wandelröschen (Lantane)

ZWIEBEL- UNDKNOLLENPFLANZEN

BODENDECKER KLETTERPFLANZEN

Azalee

Bartblume (Caryopteris)

Buchsbaum

Hortensie

Krüppelkiefer

Rose

Schneeball

Wacholder

Zwerg-Rhododendron

STRÄUCHER

AUSDAUERNDE STAUDEN

Lavendel

Lilie

Lungenkraut

Mädchenauge (Core-

opsis)

Sorten von Männer-

treu (Lobelie)

Nelke

Primel

Purpurglöckchen (Heu-

chera)

Schleifenblume (Iberis)

Astilbe

Beifuß

Bergenie

Chinesische Glocken-

blume

Chrysantheme

Farne

Fetthenne (Sedum)

Frauenmantel

Günsel

Hauswurz (Sempervivum)

Hosta (Funkie)

Fetthenne (Sedum)

Sorten des Silber-

blattes (Cineraria)

Sonnenröschen (Heli-

anthemum)

Taglilie

Taubnessel

Thymian

Wolfsmilch

Wollziest

Vexiernelke

Einige Ziergräser

ZWERGFORMEN VON BÄUMEN

Hängekätzchenweide

Japanische Zierkirsche

Japanischer Zwergahorn

Storaxbaum (Styrax)

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Mit Bedacht zusammenstellenDie Pflege einerTopfbepflanzung können Sie sich erleichtern, in-dem Sie Gewächse kombinieren, die vergleichbare Ansprüche anLicht, Dünger undWasser haben. Für eine Südterrasse etwa eignensich Pflanzen, denen Hitze undTrockenheit nichts ausmachen, z. B.Hauswurz, Fetthenne (Sedum) und Sonnenröschen (Helianthemum).Bei den schattenliebenden Gewächsen passen Buntblatt (Caladium),Farne und Fleißiges Lieschen bestens zusammen.Falls Sie ein Pflanzgefäß an einen entfernten Platz Ihres Gartensstellen möchten, an den Sie nicht so oft kommen, so wählen Siepflegeleichte Gewächse wie Prunkwinde,Wacholder oder Ziergräser.Auch pflegeintensivere Gewächse sollten eine Gemeinschaft bilden.Kombinieren Sie Duftwicke mit Kapuzinerkresse oder Stiefmütter-chen, weil bei diesen dasVerblühte regelmäßig herausgeschnittenwerden sollte. Dabei können Sie dann auch gleich die neuenTriebeder Duftwicke an ihrem Rankgerüst befestigen.

Im Wandel der JahreszeitenMit einemTopfgarten lässt sich derWandel der Jahreszeiten gerade-zu inszenieren, indem man die Bepflanzung der Saison entspre-chend anpasst. Und da man Kübel an geschützte Stellen schiebenkann, lässt sich dieVegetationsperiode oft verlängern.Wenn Sie z. B.Stiefmütterchen pflanzen, sobald sie im Spätwinter erhältlich sind,und windgeschützt an derTerrasse aufstellen, blühen sie noch vorVorfrühlingsbeginn. Fleißige Lieschen wiederum verblühen nacheinigen herrlichenWochen.Trauern Sie ihnen nicht nach, sondernbringen Sie sie zum Kompost und ersetzen sie durch Herbstblüherwie Astern. Und Zierkohl sorgt sogar imWinter für Farbe.

27DIE RICHTIGEN GEWÄCHSE

� Duftwicken sind Rankpflanzen.

Kultiviert man sie im Kübel, muss

man ihnen ein Zeltspalier bieten.

� Hauswurz-Arten (Sempervivum) wirken

besonders schön in Töpfen, die auf dem

Boden stehen, sodass man die Blattroset-

ten von oben betrachten kann.

� Für Hängekörbe eignen sich

Sukkulenten besonders gut, da

sie wenig Wasser brauchen.

BLÜTEN, DIE SICH SELBST PUTZEN

Für den Topfgarten sind selbstputzende Pflanzen ideal, weil die abgeblühten

Blüten nicht herausgeschnitten zu werden brauchen. Die Pflanzen werfen sie

einfach ab. Nur gelegentlich ist ein leichter Rückschnitt nötig. Zu diesen pfle-

geleichten Gewächsen gehören: Blaues Gänseblümchen, Eisbegonie, Fächer-

blume, Fleißiges Lieschen, Petunie, Portulakröschen und Hängegeranie.

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Kübelpflanzen in

KombinationenEin üppig mit weißen Petunien bepflanzterTopf oder ein Hänge-korb, von dem Kaskaden roterVerbenen herabfallen, sind zweifellosBlickfänge ersten Ranges, und viele Blumenliebhaber schätzen dieunvermischte Farbigkeit von Blüten einer einzigen Sorte sehr.Aufder anderen Seite macht es nicht nur Spaß, unterschiedliche Blütenund Farben im Kübel zu kombinieren, es ist auch gar nicht schwerund befriedigt den kreativen Ehrgeiz, den viele Gärtner in sich ver-spüren.Wie sehr das fantasievolle Kombinieren in Mode ist, kannman überall dort sehen, wo es Pflanzen zu kaufen gibt, sei es imGartencenter, in der Gärtnerei oder auf dem Gartenmarkt. Dortwerden Beispiele von Kombi-Bepflanzungen gezeigt – oft so schön,dass man sie sofort selbst realisieren möchte.

Zusammenstellungen aus zwei ArtenSie können so viele Pflanzen zusammenstellen, wie Sie möchten,doch in der Regel wird man mit zwei Arten oder Sorten beginnen.Zunächst geht es darum, herauszufinden, welche zwei Pflanzenartenoder -sorten eine harmonische Partnerschaft in Form, Farbe und

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Eine

ausgewogene

Komposition: Hohe

Pflanzen stehen im Hinter-

grund, buschige in der

Mitte und hängende

vorn.

EINIGE IDEALE PAARE

• Gefüllte Geranie und Petunie

• Buntblatt (Caladium) und Fleißiges

Lieschen

• Vexiernelke und Hängegeranie

• Salbei und Steinkraut (Lobularia)

• Petunie und Männertreu (Lobelie)

• Fächerblume und Schmalblättrige

Zinnie

• Tulpe und Stiefmütterchen

• Kugelamaranth und Portulakröschen

• Ziergräser und Prunkwinde

• Japanischer Zwergahorn und Efeu

Textur eingehen können.Wer Erfahrungen sammeln will, versuchees zunächst mit einer hohen, gerade emporwachsenden und einerniedrigen, kissen- oder kaskadenförmig wachsenden Pflanzenart. Soentsteht ein ausgewogenes Bild.Als nächstes ist wichtig, ob die bei-den Pflanzenarten ähnliche Bedürfnisse hinsichtlich Licht und Bo-denbeschaffenheit haben, damit beide gut gedeihen. Und schließlich

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müssen beide Partner zur selben Zeit ihre volle Schönheit zeigen.Pflanzen mit langer Blühperiode sind immer am besten geeignet.Falls Sie nicht sicher sind, ob zwei Arten oder Sorten zusammen-passen, stellen Sie zuerst dieTöpfe, in denen Sie sie gekauft haben,nebeneinander und probieren verschiedene Arrangements aus.Werso vorgeht, bekommt auch schnell Lust, drei Arten oder Sorten mit-einander zu kombinieren.

Mit Dreiergruppen arbeitenDas Zusammenstellen von Blüten- und Blattpflanzen in einemTopfoder einer Schale ähnelt einem Arrangement in einer Blumenvase:Man beginnt mit einer langstieligen Blüte, fügt dann blatt- undblütenreiche buschige Stiele hinzu, die dem Strauß Stütze und Fülleverleihen, und wählt schließlich einige rispenförmige oder stark hän-gende Blüten oder Blätter, welche die Linie des Gefäßrands brechen.Die Liste gegenüber gruppiert 51 beliebte Pflanzen nach den Krite-rien „langstielig sowie hochrankend (am Gerüst)“, „buschig, halb-hoch“ und „hängend, rankend“, aber natürlich gibt es wegen derunendlichen Fülle der Pflanzenformen auch Überschneidungen.Wenn Pflanzen in einem Gefäß eng beisammen stehen, konkur-rieren sie miteinander um Licht,Wasser und Nährstoffe. Kübel bei-spielsweise, die an meist nach Ost, Nord oderWest ausgerichtetenHauseingängen stehen, erhalten in der Regel nicht viel Sonnenlicht.Ein solcher Lichtmangel kann zu einem außergewöhnlichen Län-genwachstum führen, wobei die Stiele weich werden. Im Garten-beet ist dieses Phänomen unerwünscht; dort hat man es nicht gern,wenn sich etwa das Mädchenauge (Coreopsis) oder dieVexiernelkeschwächlich zu Boden neigen. Bei einer Kübelbepflanzung hingegen

31KÜBELPFLANZEN IN KOMBINATIONEN

WÄHLEN SIE AUS JEDER GRUPPE EINE PFLANZE

Gewächse für ein Kübel-Arrangement zu kombinieren ist einfach. Wählen Sie

aus Gruppe 1, 2 und 3 je eine Pflanze aus, dann stimmt die Komposition. Sie

brauchen beim Einkauf dann nur noch die jeweilige Farbe (Sorte) festzulegen.

Kugelamaranth

Löwenmaul

Mädchenauge (Coreopsis)

Neuseelandflachs

Pelargonie (Geranie)

Salbei

Schmuckkörbchen

(Cosmea)

Tabaksblume

Taglilie

Traubenlilie (Liriope)

Vexiernelke

Waldrebe (Clematis;

am Rankgerüst)

Yucca

Ziergräser

Begonie

Beifuß

Blaues Gänseblümchen

Browallie

Buntnessel

Fächerblume

Fleißiges Lieschen

Frauenmantel

Immergrün (Vinca)

Kapuzinerkresse

Leberbalsam

Nelke

Petunie

Portulakröschen

Purpurglöckchen

(Heuchera)

Silberblatt (Cineraria)

Stiefmütterchen

Verbene

Vexiernelke

Wandelröschen (Lantane)

2 Buschig, halbhoch

Prunkwinde

Schleifenblume (Iberis)

Sonnenröschen

(Helianthemum)

Steinkraut (Lobularia)

Strohblume

Taubnessel

Thymian

3 Hängend, rankend

Buntblatt (Caladium)

Calla

Canna

Duftwicke (am Rank-

gerüst)

Feuerbohne (am Rank-

gerüst)

Hortensie

Efeu

Immergrün (Vinca)

Männertreu (Lobelie)

Petunie

1 Langstielig sowie hochrankend (am Gerüst)

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ist es oft durchaus willkommen, wenn Blüten anmutig über denGefäßrand herabhängen.Dennoch kann es nötig werden, langstieligePflanzen zu stützen, damit die Proportionen des gesamten Arrange-ments gewahrt bleiben.

Lassen Sie Ihrer Fantasie freien LaufEiner der schönsten Aspekte beim Anlegen einesTopfgartens istzweifellos das Planen und Ausprobieren von Pflanzenkompositio-nen. Die Ideen kommen bei der Arbeit, und je mehr man an Er-fahrung gewonnen hat, umso mehr möchte man experimentieren.Denken Sie daran, dass jedes Detail zählt, und beachten Sie einigeeinfache Grundregeln:

� Eine unfehlbare Methode, die immer von Erfolg gekrönt ist, be-steht darin, Pflanzen in denVarianten einer einzigen Farbe zu-sammenzustellen. Stellen Sie sich eine Schale in Gelbtönen vor:verschiedene Narzissensorten, gelbe Hyazinthen und Primeln –kann der Frühling schöner begrüßt werden?

� Oder setzen Sie Kontraste, wobei Sie die Palette zunächst aufzwei Farben plus Grün (das immer dazu gehört) begrenzen soll-ten. Rote Rosen und blauer Lavendel sind eine bewährte Kom-bination. Beachten Sie, dass warme Farben, wie Rot, nach vornzu kommen scheinen, während kühle Farben, wie Blau, optischzurückweichen. Um eine ausgewogene Komposition zu erzielen,setzen Sie also den Lavendel nach vorn und die Rosen dahinter.

� Kontraste machen ein Ensemble lebendig, aber sorgen Sie dafür,dass unter dem Dach eines gemeinsamenThemas ebenbürtigeKonkurrenten zusammenkommen. Das Motto der Bepflanzung

33KÜBELPFLANZEN IN KOMBINATIONEN

im Bild unten lautet „Primärfarben“ (Rot, Blau, Gelb), und umden Eindruck bunter Beliebigkeit zu vermeiden, wurden Pflan-zen mit etwa gleichgroßen Einzelblüten gewählt.

� Größe, Form undTextur von Blüten und Blattwerk müssen indie Überlegungen mit einbezogen werden. Großflächige Blätterkönnen filigranere Nachbarblätter so dominieren, dass ein unhar-monisches Bild entsteht. Dasselbe gilt für teller- oder trompeten-förmige Blüten, neben denen zarte kleine Blütenstände keineChance haben.

Eine Zusammen-

stellung aus hohen,

mittelhohen und

hängenden Pflanzen. Es

wurden die Primärfarben

Rot, Blau und Gelb

gewählt.

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Das Arrangieren im TopfDie höchsten Gewächse in einer Kübelbepflanzung haben gewöhn-lich den größtenWurzelballen; deshalb ist es ratsam, sie zuerst einzu-pflanzen und die kleineren und leichter zu handhabenden Pflanzenanschließend um die hohen herum zu gruppieren.Wie man sieletztendlich arrangiert, hängt davon ab, wo sich die „Schauseite“ desKübels befinden wird. Eine solche Schauseite planen Sie ein, wennderTopf vor einerWand oder Hecke oder in einer Mauerecke ste-hen soll. In diesem Fall setzen Sie die höchste Pflanze in den hinte-renTeil des Kübels und füllen die Seiten und denVordergrund mitden niedrigeren bzw. hängenden Arten.Falls der Kübel keine Schauseite hat, sondern frei stehen und vonallen Seiten gleich attraktiv sein soll, setzt man die größte Pflanze indie Mitte des Kübels und arrangiert die kleineren Gewächse gleich-mäßig um diese herum.Steht die dominierende Pflanze an ihrem Platz, folgen die füllen-den und stützenden mittelhohen Gewächse. Setzen Sie diese nichtzu dicht nebeneinander, da sie buschig wachsen und sich noch aus-breiten wollen.Damit sie einen möglichst dichtenWuchs entwickeln,sollten Sie sie nach dem Einpflanzen ein wenig zurückschneiden,auch wenn dies die Blüte verzögert.Zum Schluss sind die Hängepflanzen an der Reihe. Sie kommenganz nach außen, dicht an den Rand des Gefäßes.Man brauchtnicht jeden Quadratzentimeter Erde zu bepflanzen. Das Ziel – einüppig bewachsener Kübel – erreicht man auch mit einem bis dreiHängegewächsen, je nachdem,wie schmal die dominierende hohePflanze ist.Männertreu (Lobelie) oder Steinkraut (Lobularia) bei-spielsweise sind zartblütige Hängeblumen, die sich zu dick herab-hängenden Kissen aus wahren Blütenmassen entwickeln.

35ERDE, DÜNGER, WASSER: BEDÜRFNISSE

Erde, Dünger, Wasser:

BedürfnisseMan könnte meinen, alsTopfgärtner hätte man es mit einem „In-stant-Garten“ zu tun,weil das Pflanzen so schnell und leicht geht:Man nehme einen Kübel, befülle ihn mit Erde, setze die Pflanzenhinein, gieße alles an – und fertig.Doch ganz so einfach ist es danndoch nicht. Kübelpflanzen haben spezielle Bedürfnisse, denn ihrenWurzeln stehen wenig Platz und Erde zurVerfügung, aus denen siesich mitWasser und Nährstoffen versorgen können.Damit Ihre Kübelpflanzen bestens gedeihen, verwenden Sie nurhochwertige Kübelpflanzenerde, in der sich dieWurzeln kräftig ent-wickeln können. Spezieller Kübelpflanzendünger sorgt dafür, dassSie sich an einer reichen Blüte und gesundem Blattwerk erfreuenkönnen. Zusätzlich sollten Sie sich die richtigen Gießtechnikenaneignen, damit Ihre Lieblinge weder vertrocknen noch ertrinken.

KübelpflanzenerdeKübelpflanzen brauchen eine gut durchlässige, lockere Erde. DerHandel bietet spezielle Erden für diesen Bedarf an. Gartenerde istnicht geeignet, sie ist zu schwer, und dieWurzeln vonTopfpflanzen

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wachsen schlecht darin.Wenn Sie die geeignete Erde nicht kaufen,sondern lieber selbst herstellen möchten, gehen Sie vor wie in demKasten oben beschrieben. Doch ob gekauft oder selbst angemischt –die Kübelpflanzenerde sollte ein homogenes, grobkörniges, lockeresGemisch aus gesiebtem Kompost,Torf und Sand sein, verrührt mitetwas Perlit (einem Gesteinsgranulat) oder Blähton.Fertige Kübelpflanzenerde kauft man abgepackt in Plastiksäcken.Es gibt Spezialerde für bestimmteTopfpflanzen, beispielsweise fürAzaleen, Geranien oder Buchsbaum. Kaufen Sie die beste, die Siesich leisten können.Minderwertige Kübelpflanzenerde weist lehm-artige Klumpen auf, enthält zahlreiche Holzspäne oder -stückchen,fühlt sich sehr kiesig an und sieht grau oder hellbraun aus und nichtdunkelbraun-schwärzlich wie gute Erde.Zahlreiche Hersteller von Erden reichern ihre Produkte mit Dün-ger an. Das erleichtert Ihnen die Arbeit, weil Sie zunächst einmal –

SELBST ANGEMISCHTE KÜBELPFLANZENERDE

Zur Herstellung einer guten Kübelpflanzenerde gehen Sie so vor:

1. Einen großen Eimeroder eine Schubkarre

zu zwei Dritteln mit ge-

siebtem Kompost fül-

len; gesiebt deshalb,

weil Steine, Zweige und

feste Klumpen nichts in

Ihrer Kübelpflanzenerde

zu suchen haben.

2. Das restliche Dritteldes Eimers oder der

Karre mit einem Ge-

misch aus Torf, Sand

und Perlit oder Blähton

(aus dem Gartencenter)

auffüllen.

3.Wegen der Staub-entwicklung einen

Mundschutz anlegen.

Den gesamten Eimer-

oder Karreninhalt

gründlich durchrühren

und mischen. Nun ist

die ideale Kübelpflan-

zenerde fertig.

37ERDE, DÜNGER, WASSER: BEDÜRFNISSE

d. h. für einigeWochen – nicht zu düngen brauchen.Vergessen Sieallerdings im Lauf der erstenWochen nicht, dass die Erde bereitsDünger enthält, und düngen Sie nicht zusätzlich. Damit tun SieIhren Pflanzen nichts Gutes.Ist der Kübel, den Sie bepflanzen möchten, sehr groß, sollten Sieihn an seinen Platz bringen, bevor Sie mit dem Befüllen beginnen.Hinterher lässt er sich vielleicht nicht mehr bewegen. EinTerrakot-ta-, Beton- oder Steintopf sollte über Nacht inWasser gestellt wer-den; dann saugt er sich voll und entzieht der Pflanze keinWasser.

Mit

der richtigen

Erde, dem geeigneten

Dünger und der angemes-

senen Wassermenge

versorgt, gedeihen

Kübelpflanzen

bestens.

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Vergilbte Blätter

(Chlorose) können auf

Nährstoffmangel hinwei-

sen. Verabreichen Sie

in diesem Fall einen

eisenhaltigen

Spezialdünger.

Dann geht es endlich los. Legen Sie auf jedes Loch imTopfbodeneinen flachen Stein oder eineTonscherbe, damit beim Gießen keineErde ausgeschwemmt wird, und geben Sie eine ungefähr 2 cm dickeSchicht Kies in denTopf, das verbessert die Drainage.Anschließendwird der Kübel zu zwei Dritteln mit Erde befüllt. Rütteln Sie denKübel, wenn irgend möglich, damit sich die Erde verdichtet.Dann setzen Sie die Pflanzen auf die Erde, und zwar so, dass sichdie Stielansätze jeder Pflanze kurz unterhalb desTopfrands befinden.Eventuell müssen Sie unter denWurzelballen Erde entfernen oderhinzufügen.Achten Sie darauf, die feinenWurzelhärchen nicht zubeschädigen; auf diese ist die Pflanze angewiesen, weil sie die Nähr-stoffe aufnehmen.Anschließend geben Sie weitere Erde in denTopf,rütteln wieder und drücken die Erde leicht an, damit dieWurzelnguten Kontakt bekommen. Lassen Sie 2 cm Gießrand; falls Sie aller-dings eine dekorative Deckschicht einbringen möchten, z. B. kleineKiesel oder Glasnuggets (gibt’s im Bastel- oder Geschenkeladen),lassen Sie 4 cm bis zum oberenTopfrand frei.

39ERDE, DÜNGER, WASSER: BEDÜRFNISSE

Ein Hängekorb muss vor dem

Bepflanzen mit einer Schicht

Moos oder einer Kokosmatte

ausgekleidet werden, damit

die Erde nicht herausfällt. �

� Erleichtern Sie sich die Hand-

habung der Wurzelballen, in-

dem Sie die Pflanzen in Papier

einrollen und mit dem Papier

in den Korb setzen.

Entfernen Sie das Papier,

fügen Sie Erde hinzu, und

drücken Sie diese leicht

an, sodass die Pflanzen in

der gewünschten Position

bleiben. Schon bald kön-

nen Sie sich an Blütenkas-

kaden erfreuen. �

Richtiges DüngenDieWurzeln von Kübelpflanzen haben keine Möglichkeit, sich wiedie von frei wachsenden Pflanzen weit auszubreiten, um an Nähr-stoffe zu kommen. Es ist also an Ihnen, die Gewächse zu versorgenund regelmäßig zu düngen.Aber wie düngt man richtig? Zunächst muss man sich klarma-chen, dass sich die Bedürfnisse der verschiedenen Pflanzenartenvoneinander unterscheiden. Zwar liegt man mit einem Universal-dünger oder einem Klassiker wie Blaukorn oder Guano fast immerrichtig, aber es ist auch nicht verkehrt, einen Spezialdünger zu ver-wenden. Es gibt zum Beispiel Balkon- und Kübelpflanzendünger,Geraniendünger, Dünger für mediterrane Pflanzen, Dünger fürBlühpflanzen und Dünger für Grünpflanzen.Düngemittel fürTopf- und Kübelpflanzen sind in unterschied-lichen Darreichungsformen auf dem Markt: als Granulat, als Flüssig-dünger, als Düngestäbchen oder Düngerkegel.Auch Langzeitdüngerwird angeboten, meist als Granulat – eine praktische Lösung. Dochwas Sie auch wählen: Richten Sie sich nach der Gebrauchsanwei-sung, sonst kommt es entweder zu Nährstoffmangel oder zur Über-düngung, und beides schadet Ihren Lieblingen. Solche Schädenkönnen sich zeigen als:

� LangsamesWachstum, eine dürftige Blüte und gelbe Blätter; dies sinddie häufigsten Anzeichen von Nährstoffmangel.Wenn derartigeBeeinträchtigungen bzw. Schadbilder bald nach dem Düngenverschwinden, wissen Sie, dass die Diagnose richtig war.

� Braune Blattränder; dies ist in der Regel ein Symptom für Über-düngung.Wenn ein solches Schadbild auftritt, tauschen Sie einenTeil der Erde aus, und düngen Sie einigeWochen lang nicht.

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41ERDE, DÜNGER, WASSER: BEDÜRFNISSE

Die angemessene WasserversorgungAlle Kübelpflanzen brauchen regelmäßigWasser, und je größer undüppiger sie werden, umso stärker steigt ihrWasserbedarf. Solange siejung sind, sollte die Gießkanne oder auch der Gartenschlauch einenBrauseaufsatz haben. Die Löcher im Brauseaufsatz vermindern denWasserdruck, sodass der Boden nur benetzt wird und die zarten

Eine Gießkanne

mit Brauseaufsatz

erlaubt ein behutsames

Gießen, sodass die Erde

nicht weggespült und

die Pflanze nicht

beschädigt wird.

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Pflanzen keinen Schaden nehmen.Wenn die Pflanzen besser ver-wurzelt sind und sich die Erde gesetzt hat, wird das Gießen etwasschwieriger. DasWasser kann nämlich, anstatt einzusickern, über dieErdoberfläche laufen und in den Spalt fließen, der sich oft zwischenErde undTopfwand bildet. Dies geschieht übrigens auch leicht,wenn die Erde an der Oberfläche ausgetrocknet ist. Obwohl Siegießen, bleibt derWurzelballen trocken.Überprüfen Sie also bei älteren und gut verwurzelten Pflanzenimmer, ob derTopf nach dem Gießen schwerer ist oder ob einegrößere MengeWasser durch die Abflusslöcher herausläuft. Ist ernicht schwerer als vor dem Gießen, hat die Erde dasWasser nichtzurückgehalten. Eine andere Methode festzustellen, ob die Erdeausgetrocknet ist, besteht darin, den Finger tief hinein zu stecken.Bleibt das oberste Fingerglied trocken, braucht die PflanzeWasser.Wie auch immer – Sie müssen jetzt Maßnahmen ergreifen, damitIhr Gewächs nicht eingeht.Entfernen Sie die dekorative Deckschicht, falls vorhanden, undlockern Sie die Oberfläche der Erde mit einer Mini-Hacke, die esextra fürTopfgärtner gibt. Dann füllen Sie den Spalt an der Innen-seite desTopfrands mit frischer Erde aus.Anschließend gießen Siedie Pflanze mit lauwarmemWasser, denn warmesWasser sickert sehrviel leichter in die Erde ein als kaltes.Eine andere Lösung besteht darin, denTopf in einen großen Bot-tich oder die Badewanne zu stellen.WarmesWasser bis zur halbenHöhe des Pflanzgefäßes einfüllen und die Pflanze etwa eine halbeStunde langWasser von unten aufsaugen lassen. Dies ist in den meis-ten Fällen die beste Methode, eine stark ausgetrocknete Pflanze zuretten.Wenn selbst das nicht hilft, müssen Sie Ihr Gewächs in eingrößeres Gefäß umtopfen.

43DIE PFLEGE DES TOPFGARTENS

Die Pflege des

TopfgartensSind Kübelpflanzen ausreichend mit Licht,Wasser und Nährstoffenversorgt, gehören sie in der Regel zu den pflegeleichtesten Pflanzenüberhaupt.Weil die meisten von ihnen an Plätzen stehen, an denenman sie im Blick hat, entdeckt man frühzeitig Probleme und kannrasch für Abhilfe sorgen.

Erhöhte Salzkonzentration vermeidenEin Problem, das ausschließlich Kübelpflanzen betrifft, ist ein zuhoher Salzgehalt in derTopferde.Man erkennt ihn an weißlichenAblagerungen, die sich an der Außenwand desTopfes bilden. DasöffentlicheTrinkwasser enthält stets geringe Mengen an Salzen; siegeraten mit dem Gießwasser in denTopf und reichern sich dort an,da sie nicht wie bei Freilandpflanzen in tiefere Erdschichten ausge-schwemmt werden können. Die Folge: Die Pflanzen sind zuneh-mend weniger in der Lage, die Feuchtigkeit und die Nährstoffe, diesie brauchen, aufzunehmen.Um Schäden rechtzeitig vorzubeugen, spritzen oder waschen Siedie Außenwand Ihrer Kübel alle paarWochen ab.Wiederholen Sie

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Stellen Sie Pflanzen,

die einen vergleichbaren

Bedarf an Pflege haben,

in Gruppen zusammen.

Dann verringert sich der

Zeitaufwand.

dies etwa nach einer Stunde, wenn die Salze, die sich in derTopf-wand angereichert haben, gelöst sind.Dennoch können Salzränderverbleiben. Entfernen Sie sie, wenn die Kübel einmal leer sind –vielleicht imWinter –, mit einer harten Bürste und warmemWasser.

Ausputzen und schneidenImTopfgarten zählt jede Blüte; deshalb wird man alles tun, um dasWachstum knospentragenderTriebe zu fördern. Um bei Einjährigendie Blühperiode zu verlängern, ist es entscheidend, abgeblühte Blü-ten zu entfernen.Auch sollten Sie nicht zögern, ganzeTriebe abzu-

45DIE PFLEGE DES TOPFGARTENS

schneiden, sobald sie ihre letzte Knospe hervorgebracht zu habenscheinen; das regt die Pflanze an, neue Sprosse zu bilden. Und korri-gieren Sie nicht zuletzt die Form Ihrer Pflanzen durch Schnittmaß-nahmen, wenn Sie den Eindruck haben, die Gewächse könnten da-durch an Gesundheit oder Schönheit gewinnen.Kultivieren Sie Rankgewächse, Sträucher und Bäume in IhremGarten? Dann haben Sie sicher einige Erfahrung im Beschneiden.BeiTopfpflanzen wenden Sie dieselben Methoden an, um ein Ge-wächs auszudünnen, zurück- oder in Form zu schneiden. Es gibtGartenfreunde, die das Schneiden zu einer wahren Kunst entwickelthaben – denken Sie an spektakuläre Buchsbaumskulpturen oderBonsai-Bäumchen, die nur durch massive Eingriffe Gestalt annehmen.

NUR MIT DER SCHERE

Wenn Sie Topfpflanzen ausputzen – d. h. abgeblühte Blüten oder abgestorbene

Triebe entfernen –, verwenden Sie immer eine Garten- oder Küchenschere.

Reißen Sie solche Pflanzenteile niemals ab, denn da Topfpflanzen in recht lo-

ckerer Erde sitzen, kann selbst vorsichtiges Ziehen Wurzeln beschädigen.

� Entfernen Sie Abgeblühtes, um

die Knospenbildung zu fördern.

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An die Wurzeln denkenKübelpflanzen erreichen selten dieselbe Höhe wie ihre Artgenossenin freier Gartenerde, weil der Raum, in dem sie sich entwickelnkönnen, begrenzt ist. Die meisten von ihnen kommen mit diesenBedingungen gut zurecht, doch wenn eine Pflanze gar nicht mehrwächst oder keinWasser mehr aufnimmt, sollte man sie aus demTopf nehmen und dieWurzeln inspizieren.Meist liegt das Problemdarin, dass derTopf mitWurzeln völlig ausgefüllt ist, doch manchmalist auch eine Krankheit oder ein Schädling die Ursache.Um das Gewächs aus demTopf zu nehmen, lassen Sie die Erdeaustrocknen; dann legen Sie denTopf auf die Seite und klopfen da-gegen, damit sich die Erde von derTopfwand löst. Stellen Sie denTopf wieder auf, dann ruckeln Sie leicht an der Pflanze, heben diesebehutsam aus dem Gefäß und stellen sie auf Zeitungspapier.WennSie sehen, dass sich dieWurzeln spiralförmig um die Innenwand desTopfes gelegt undWurzelmassen denTopf ausgefüllt haben, sodasskaum noch Erde zu sehen ist, müssen Sie etwas unternehmen.Nicht immer ist es wünschenswert, das Gewächs in einen größerenTopf umzusetzen – man will ja nicht nach einigen Jahren nur nochgroße Kübel haben.Deshalb ist es oft besser, denWurzelballen zu be-schneiden. Dafür halten Sie die aufrecht stehende Pflanze fest undschneiden mit senkrechten Schnitten die äußere Schicht desWurzel-ballens rundherum ab.Anschließend kommt die Pflanze – zusammenmit frischer Erde – in den altenTopf zurück.Wenn Sie lieber umtopfen wollen, wählen Sie einenTopf, der et-was größer ist als der bisherige, wobei er immer noch zu der Pflanzepassen sollte. Füllen Sie den Kübel mit frischer Erde, dann lockernSie denWurzelballen vorsichtig und setzen das Gewächs ein, als obSie eine neue Pflanze einpflanzen würden.

47DIE PFLEGE DES TOPFGARTENS

Wenn das Problem nicht darin besteht, dass die Pflanze zu vieleWurzeln hat, sondern – im Gegenteil – kaum noch welche, liegteine Krankheit oder ein Schädlingsbefall vor. Hier gibt es in derRegel keine Abhilfe, und die Pflanze muss mitsamt der Erde in denMüll (nicht auf den Kompost). Bürsten Sie den Kübel innen undaußen mit warmem Seifenwasser und desinfizieren ihn mit einemchlorhaltigen Haushaltsreiniger. Zum Schluss gut abspülen.

Kübelpflanzen über den Winter bringenDer erste Frost markiert das Aus für einjährige Sommerblumen imTopf. Sie kommen auf den Kompost.Winterharte Stauden hingegen,deren oberirdischeTeile imWinter absterben, bleiben in ihrenTöp-fen. Schneiden Sie die welken Blüten und das tote Laub ab, undbringen Sie dieTöpfe in einen frostfreien Raum, etwa die Garage.Dort sind die Pflanzen nicht den eisigenWinterwinden und demWechsel von Frost undTauwetter ausgesetzt, doch es ist kühl genugfür ihre Ruhephase.Wenn Sie nicht genügend Platz für diese Lösunghaben, nehmen Sie die Stauden aus denTöpfen und packen sie dichtan dicht in eine mit Noppenfolie ausgelegte Kiste. Dann bedecken

PFLANZGEFÄSSE EINWINTERN

Bevor Sie leere Pflanzgefäße wegräumen, bürsten Sie sie mit Seifenwasser und

einem chlorhaltigen Haushaltsreiniger ab. Nachspülen und trocknen lassen.

Frostfeste Kübel bleiben draußen, frostempfindliche werden in der Garage oder

im Keller gelagert. Sie überstehen denWinter in der Regel allerdings auch drau-

ßen, solange sie geschützt vor Regen, Eis und Schnee aufbewahrt werden.

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Sie die Pflanzen mit Mulch oder trockenem Laub und stellen dieKiste draußen an einen geschützten Standort.Winterharte Laub- und Nadelgehölze bleiben ebenfalls draußen.Rücken Sie die Kübel in eine windgeschützte Ecke.Droht extremeKälte, so stellen Sie die Kübel auf Styroporplatten und umwickelnsie mit Stroh- oder Kokosmatten, oder Sie hüllen die gesamte Pflan-ze in Jutesäcke, die es in vielen Größen und Formen im Gartencen-ter gibt. Holen Sie die Gehölze nicht ins geheizte Haus – derWech-sel insWarme bedeutet Stress für die Pflanzen.Das gilt auch für Immergrüne, die Sie in einem kühlen Raum ge-schützt überwintern sollten. Zwar brauchen sie auch in der kaltenJahreszeit etwas Licht, doch ist es immer noch besser, sie in einedunkle Garage zu bringen als ins helle, aber beheizte Haus. HaltenSie denWurzelballen leicht feucht, indem Sie einmal monatlich gie-ßen. Nicht düngen! Mit dem Düngen beginnen Sie – und zwar beiallen überwinternden Kübelpflanzen – erst imVorfrühling, wenn dieersten Blattknospen zu sehen sind.Anders werden Zwiebeln und Knollen behandelt, die Sie imHerbst inTöpfe gesetzt haben.Narzissen, Hyazinthen undTulpenbrauchen mindestens sechsWochen kaltenWetters im Frühwinter;danach kommen sie an ein wär-meres Plätzchen.Wenn dieersten grünenTriebe ausder Erde kommen, stel-len Sie die Pflanzgefäßeauf eine Fensterbank imHaus. Nach den Eishei-ligen kommen sie end-gültig ins Freie.

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