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Veröffentlichung ddes PPräsidiums ffür RReligionsangelegenheiten: 6660Kinderbücher: 1171

Mein PProphet, MMuhammed(Geschrieben vvon eeiner KKommission vvon RReligionslehrer/Lehrerinnen)

Koordination:Dr. Ömer Menekse

Edition:Nezaket Eltürk

Übersetzung:Hasan Karaca

Zeichnung:Osman Turhan

Künstlerische BBeratung:Nurullah Özbay

Graphische DDarstellung:Nurgül Moldalieva

ISBN 975-19-3911-9

Druck:Fersa Matbaac›l›k(0312) 278 43 56

© Präsidium ffür RReligionsangelegenheitenAbteilung ffür PPublikationen

Beschluss des Hochrats für Religionsangelegenheiten07-04-2005/66

Adresse:Eskiflehir Yolu 9. km.

Çankaya / AnkaraTel.: 00 ((312) 2295 772 994Faks: 00 ((312) 2284 772 888

E-mail: [email protected]

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VERÖFFENTLICHUNG DDES PPRÄSIDIUMS FFÜR RRELIGIONSANGELEGENHEITEN

ANKARA2007

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ERSTER TEIL

MUHAMMED DDER WWAISE

DER ERWARTETE 9

EINE FROHE GEBURT 11

DIE ERSTE TRENNUNG VON DER MUTTER 13

AMINES LETZTER KUSS 16

OPA ABDULMUTTALIB 17

ONKEL EBU TALIB 18

ZWEITER TEIL

DER JJUNGE MMUHAMMED

KAMPF GEGEN DIE UNGERECHTIGKEIT 21

DER WEG ZUR HEIRAT 23

EIN GUTER EHEMANN UND EIN GUTER VATER 25

JEDER VERTRAUTE IHM 28

DRITTER TEIL

MUHAMMED DDER GGESANDTE

DIE ERSTE BEGEGNUNG MIT GABRIEL 31

HATICE UND DAS GEHEIMNIS 33

DER RUF ZUR RELIGION 34

DAS HAUS ERKAMS 36

DIE GEGENBEWEGUNG BEGINNT 39

DAS JAHR DER TRAUER 41

DIE SUCHE NACH NEUER HEIMAT 41

Abessinien 41

Taif 44

Akabe, der Weg nach Medina 45

VIERTER TEIL

DIE AAUSWANDERUNG NNACH MMEDINA

WIR GEHEN NICHT FÜR IMMER 49

ALLE WARTEN AUF IHN 52

Inhaltsverzeichnis

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FÜNFTER TEIL

MEDINA, SSTADT DDER ZZIVILISATION

EINE ZIVILISATION ENTSTEHT 55

Die Moschee 55

Der Gebetsruf 56

Stadtplanung 56

Brüderlichkeit 57

Zusammenleben 57

Eine Schule für alle 59

Ramadan 59

DIE FEINDSCHAFT HÄLT AN 60

Bedir, ein Wendepunkt 61

Uhud, eine harte Lehre 63

Attentate - sie versuchen alles 65

Hendek, eine schwere Prüfung 66

SECHSTER TEIL

DIE HHEIMKEHR

DAS ABKOMMEN VON HUDEYBIYE 69

ES GEHT UM DIE WELT 71

DIE HEIMKEHR, DER EINZUG NACH MEKKA 73

SIEBENTER TEIL

JEDER BBEWEINT IIHN

ABSCHIEDPILGERFAHRT UND ABSCHIEDSPREDIGT 75

DER ABSCHIED 76

DIE TRENNUNG, DAS GROSSE WEINEN 77

CHRONOLOGIE DES LEBENS MUHAMMEDS 79

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Der Erwartete

Die Zeit vor dem Islam nennt man die Cahiliyye, dasbedeutet: Zeit der Unwissenheit. Zu jener Zeit leb-ten die Menschen kein gutes Leben. Die Schwachenund Waisen wurden versklavt und ausgestoßen.Nachbarschaftsbeziehungen hatten keinen wert undniemand traute dem anderen. Auch die Frauen wur-den nicht wertschätzend behandelt und Mädchenwurden lebendig begraben. Die Menschen betetenGötzen an. Zwei Zeugen jener Zeit berichten Fol-gendes:

“Wir lebten in Unwissenheit. Wir beteten Götzen anund stritten uns mit unseren Nachbarn. Nach-

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ERSTER TEIL

MUHAMMED DER WAISE

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barschaft war uns kein Wert. Die Starken unter-drückten die Schwachen.”

„Wir haben die Zeit der Unwissenheit erlebt. Wir be-teten Götzen an und begruben unsere Kinder. Auchich hatte eine Tochter. Wenn ich sie rief, kam sieherbei. Ich brachte sie zu einem Graben nahe unse-rem Haus, schubste sie hinein und hörte noch, wiesie Papaaa rief. Ich werde diesen Schrei nie verges-sen.”

Und das war nicht alles, was damals erlebt wurde.

Menschen beteten Götzen an. Die Kaaba, das HausGottes war voll mit Götzen.

Menschen wurden auf dem Markt verkauft, als wä-ren Sie Waren.

Die Starken unterdrückten die Schwachen. Und esgab keinen Ort, an dem man sein Recht hätte ein-forden können. Wer Schlechtes tat, wurde nichtbestraft.

Es gab einige Menschen, denen das alles nicht ge-fiel. Doch sie konnten nichts tun, denn sie waren zuwenige. Sie waren traurig und warteten auf jeman-den, der ihnen den Weg weisen könnte. Sie hofftenhierauf. Würde Gott ihnen etwa einen Prophetensenden?

Genau das fragten sie sich. Denn auch früher gabes solche Dinge. Und immer hatte Gott einenPropheten geschickt, der dem Menschen den wegwies. Diese Propheten zeigten den rechten Weg.

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So wurden beispielsweise Noah, Salih, Hud von Gottgesandt. Auch ihre Völker waren vom rechten Wegabgekommen, genau so wie die Mekkaner. Die ge-nannten Propheten bemühten sich um die Errich-tung einer gerechteren Welt.

Auch Abraham gehörte zu ihnen. Die Ungläubigenhatten ihn ins Feuer geworfen, doch Gott hatte ihnbeschützt.

Manchen Propheten hatte Gott Bücher gesandt. Mitdiesen Büchern leiteten die Propheten ihre Völker.Moses erhielt die Thora, David die Psalmen und Je-sus die Bibel. All diese Propheten riefen die Men-schen zum Rechten und Guten auf.

Etwa sechshundert Jahre waren seit Jesus vergangen.Wieder hatten die Menschen begonnen, einanderSchlechtes anzutun und sich Gott zu widersetzen.Manche Gelehrte sagten, die Zeit eines neuenPropheten sei angetreten. Man wartete auf diesenPropheten.

Eine frohe GeburtEs war Ende April. Abdulmuttalib erwartete einenEnkel. Dieser konnte jeden Moment kommen. Erwandte sich gen Kaaba, als ihm ein Erlebnis in denSinn kam: Ebrehe, Oberhaupt des Jemen, kam, umdie Kaaba zu zerstören. Abdulmuttalib nahm seine

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Kamele an sich. Ebrehe wartete, dass Abdulmuttalibihn anflehte, die Kaaba nicht zu zerstören. Doch Ab-dulmuttalib sage nur: “In meiner Obhut sind die Ka-mele und ich werde sie behüten. Die Kaaba aber istdas Haus Gottes. Gott wird sie behüten.” Und tat-sächlich behütete Gott die Kaaba.

Dann fiel ihm sein Sohn Abdullah ein. Er wurdetraurig. Denn sein Sohn Abdullah war kurze Zeitnach seiner Heirat mit Amine verstorben. Jetztwartete Abdulmuttalib auf seinen Enkel.

In dem Augenblick kam jemand herbeigelaufen undschrie. „Frohbotschaft, Abdulmuttalib hat einen En-kel bekommen.” Er merkte, wie sein Herz zu schnel-ler schlug. Tränen liefen ihm über die Wangen.

Schnell lief er nach Hause. Überall war das Geschreides kleinen Enkels zu hören. Er nahm ihn an seine

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Brust und ihm wurde eigenartig. Eine trübe Freudeumgab ihn, als er ihn küsste und er erinnerte sichan Abdullah. Er wollte nicht weinen und hielt sichzurück. Dann wandte er sich an Amine und fragte“Wie soll er heißen?”. “Muhammed” erwiderte sie.Abdulmuttalib hielt inne, das war kein üblicher Na-me. Amine aber erzählte, dass im Traum jemand zuihr gesprochen habe “Du wirst einen Sohn bekom-men und sollst ihn Muhammed nennen.” Daraufhinwurde der Enkel Muhammed genannt.

Sein Opa brachte ihn zur Kaaba. Dort dankte er Gottfür diesen Enkel. Und als man ihn fragte, warum erihn Muhammed genannt habe, sagte er: “Damit Gottund die Menschen ihn loben.”

Als Abdulmuttalib wieder nach Hause kam, sah erseine Frau und seinen Sohn Abbas bei Amine sitzen.Abbas war gerade drei Jahre alt. Er schaute auf dasNeugeborene, berührte es mit der Hand und küss-te es sanft.

Die erste Trennung von

der MutterMekka war so heiß, dass Kleinkinder hier kaum auf-wachsen konnten. Deswegen schickten sehr vielemekkanische Familien ihre Kinder in die benach-barten Dörfer. Hier gab es viele Ziehmütter.

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Muhammed war einen Monat alt, als Amine begann,eine Ziehmutter für ihn zu suchen. Doch sie fandnicht so leicht eine, da sie verwitwet war. Die Zieh-mütter dachten nähmlich, sie würden von ihr nichtso gut bezahlt werden.

Auch der Opa schaute nach einer Ziehmutter fürseinen Enkel. Er suchte lange und gab die Hoffnungnicht auf. Schließlich begegnete er einer Ziehmut-ter namens Halime und fragte sie, ob sie die Zieh-mutter seines waisen Enkels werden wolle. Halimewar nicht sehr willig, ein Waisenkind aufzuziehen,doch sie hatte damals auch kein anderes Kind in ih-rer Obhut. In Rücksprache mit ihrem man, sagte siedem Vorschlag Abdulmuttalibs zu.

Halime nahm Muhammed, bereitete ihn und sichvor und ging in ihr Dorf. Es dauerte lange, bis siedort ankam.

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Muhammed wuchs nun bei seiner Ziehfamilie auf.Die anderen Kinder in der Familie, Scheyma undAbdullah hatten sich schnell an ihn gewöhnt. Mu-hammed lebte im Dorf ein friedliches Leben. Errannte und sprang, hütete das Vieh und hatte einegute Zeit.

Halime und ihr Ehemann aber merkten vom erstenTag an, dass Muhammed ein besonderes Kind war.Mit seinem Kommen war ihr Haus plötzlich vielglücklicher und auch reicher geworden.

Schnell verging die Zeit und Muhammed war baldfünf Jahre alt. Es war an der Zeit, wieder zurück zuseiner Mutter Amine zu gehen. Doch Halime undihre Familie hatten sich sehr an ihn gewohnt, dassihnen die Trennung schwer fiel. Trotzdem brachtesie Muhammed zu Amine nach Mekka. Sie begannzu weinen, als die Zeit der Trennung anbrach. Doch

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sie verließ Mekka schließlich und ging zurück in ihrDorf.

Muhammed indes begann sich in seine neue Umge-bung zu gewöhnen und verbrachte seine Zeit beiseiner Familie.

Die Onkel Muhammeds lebten in Medina. Aminebrachte ihn dorthin, damit er für einige Zeit bei ih-nen sein konnte. Auch die Pflegerin Ummu Eymeging mit. Sie blieben genau einen Monat in Medi-na. Auf dem Weg zurück erkrankte Amine im DorfEbva.

Amines letzter KussUmmu Eymen kam schnell nach Mekka und suchteüberall nach Abdulmuttalib. Fünf Tage hatte derWeg nach Mekka gedauert. Amine war verstorbenund Ummu Eymen tat sich schwer, dies Abdulmut-talib zu berichten. Sie schaute auf Muhammed, derjetzt auch keine Mutter mehr hatte.

Als sie endlich Abdulmuttalib fand, verfiel sie in Trä-nen. Abdulmuttalib wusste zwar, das Amine krankwar, mehr hatte er aber nicht erfahren. Als er sah,dass Ummu Eymen alleine gekommen war, ahnte erschon, was geschehen war. Ummu Eymen sprachleise „Wir haben Amine verloren.” Und Abdulmut-talib drückte Muhammed an seine Brust.

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Später erzählte Ummu Eymen alles der Reihe nach.Sie hatten sich von Medina auf den Weg nach Mek-ka gemacht und waren nach zwei Tagen im Dorf Eb-va angekommen. Hier wurde Amine sehr krank. Siespürte schon, dass sie nicht mehr gesund werdenwürde. Daraufhin sprach sie mit ihrem Sohn Mu-hammed und küsste ihn ein letztes Mal. Dann ver-starb sie.

Muhammed aber brauchte jetzt ein neues Heim.

Dies bot ihm sein Opa Abdulmuttalib.

Opa AbdulmuttalibZwei Jahre lang lebte Muhammed bei seinem Opa.Überall gingen sie gemeinsam hin. Selbst zum Re-gengebet hatte sein Opa ihn mitgenommen. Das warzu der Zeit, als in Medina die Dürre anbrach. Sieaßen gemeinsam. Abdulmuttalib nahm ihn überallhin mit. Wenn man ihn fragte, warum er das tue, sosagte er: “Aus ihm wird noch etwas Großes”.

“Abdulmuttalib ist tot”, ertönte eine Stimme. Dasganze Haus verfiel in Trauer. Muhammed saß in ei-ner Ecke und weinte. Muhammed war mehr als al-le anderen traurig. Denn er liebte seinen Opa wieden eigenen Vater. Er war ihm so nahe, dass er inihm seinen Mutter und seine Vater wiederfand.

Muhammed weinte sehr, als jemand seine Schulter

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berührte. Und als er sich umwandte, sah er seinenOnkel Ebu Talib. Er fasste ihn bei der Hand undzog ihn zu sich herauf. “Dein Opa hat dich mir an-vertraut.”, sprach er. Daraufhin umarmte Muham-med seinen Onkel.

Onkel Ebu TalibMuhammed hatte erfahren, dass eine Reise nach Da-maskus bevorstand. Das konnte monatelang dauern.Er wollte nicht alleine in Mekka bleiben, wenn seinOnkel abreiste und so sagte er, dass er nach Damas-kus mitkommen wolle. Sein Onkel sagte, dass es einlanger Weg sei, er krank werden könnte und er des-wegen lieber zu Hause bleiben solle.

Doch Muhammed weinte und sagte: “Bei wem sollich bleiben, wenn du weg bist?"

Das überzeugte Ebu Talib und er sagte “Gut, dukommst mit. Ab heute werden wir überall gemein-sam hingehen.”

Nach diesem Vorfall trennten sich Onkel und Nef-fe nicht mehr und der Onkel nahm ihn mit, wo im-mer er auch hinging.

Ebu Talib hatte eine große Familie und war auchnicht besonders reich. Er und seine Frau versuch-ten, sich ihrem Neffen gegenüber aber nichts anzu-merken zu lassen. Muhammed half seinem Onkel

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und seiner Tante so gut er konnte. Manchmal halfer zu Hause, manchmal hütete er das Vieh. SeineTante behandelte ihn wie ihre eigenen Kinder.

Bald wurde aus Muhammed ein junger mann.

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Kampf gegen die

Ungerechtigkeit

In Mekka wurden die Schwachen stets unterdrückt,die Mächtigen taten ihnen immer wieder unrecht.Dem musste ein Ende gesetzt werden. Zu diesemZweck hatten sich einige junge Mekkaner zusam-mengeschlossen.

Sie trafen sich im Haus Abdullah ben Cudans. Un-ter ihnen befand sich auch Muhammed. Sie warensich alle bewusst über die Ungerechtigkeiten in ih-rer Gesellschaft und nannten sich “die Gesellschaftder Tugendhaften". Sie versprachen sich gegen-

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ZWEITER TEIL

DER JJUNGE MMUHAMMED

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seitig, die Rechte der Fremden zu schützen. Sie wuss-ten, wie schwer das werden würde, verschlossen abernicht aufzugeben. Sie hatten sich entschieden, ge-gen das Unrecht zu kämpfen.

Zu dieser Zeit brachte ein Kaufmann aus Zebid dreiKamele voll Waren nach Mekka. Ebu Cehil, der zuden reichen Mekkanern zählte, nutzte die Situationaus und versuchte, sich die Waren des Fremden fürwenig Geld zu erkaufen. Der Kaufmann lehntediesen Handel ab, woraufhin Ebu Cehil seine Machtin Mekka einsetzte und den Mekkanern verbat, dieWaren dieses Fremden zu kaufen. Jeder fürchteteEbu Cehil, so dass er seiner Sache sicher nach Hausegehen konnte.

Der Kaufmann war schockiert und wusste nicht, waser tun sollte, bis ihm jemand sagte: “Geh zu Muham-med. Er wird dir dein Recht geben". Der Kaufmanntat sie ihm geheißen wurde und kam zu Muhammed.Muhammed ging mit ihm zum Markt, kaufte allseine Waren zu einem fairen Preis. Und tadelte EbuCehil wegen seines Handelns. Ebu Cehil konntenichts unternehmen. Die Mekkaner, die dies sahenund hörten waren sehr überrascht.

* * *

Zu eben jener Zeit kam ein anderes Mal ein Mannaus dem Jemen mit seiner Tochter nach Mekka. Alssie die Stadt betraten, kam ein Unbekannter zu ih-nen. Der Mann sah übel aus und wollte offensicht-

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lich etwas von der Tochter. Der Mann aus dem Je-men wusste nicht, was er tun oder sagen sollte undfand um sich auch niemanden, der ihm helfenkonnte. Der Unbekannte riss ihm die Tochter ausder Hand und nahm sie ihm weg. Der Jemenit warzu schwach, um sich zu widersetzen und schrie: “Werwird mir jetzt helfen?”. Man sagte ihm: “Geh zur Ge-sellschaft der Tugendhaften.”

Der Mann tat, wie ihm gesagt wurde, rannte nachMekka und schrie: “Ist hier denn niemand von derGesellschaft der Tugendhaften?” Man fragte ihn,was denn los sei und er erzählte daraufhin, was ihmwiderfahren war. Die Mekkaner begriffen, dass derUnbekannte in Wirklichkeit Nubeyh war. Sie such-ten ihn auf, doch Nubeyh wollte die Tochter nichthergeben. Doch die Tugendhaften drohten Nubeyhmit ihren Schwertern und sagten “Wir sind hier fürdie Gerechtigkeit und werden nicht gehen, ehe dudas Mädchen freilässt.” Nubeyh sah, dass er nichtsmehr zu tun konnte und ließ das Mädchen schließ-lich frei.

Der Weg zur HeiratHatice war eine einflussreiche Handelsfrau. Siemerkte aber, dass sie - auf sich allein gestellt - baldnicht mehr mit all der Arbeit fertig wurde. Deshalb

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suchte sie jemandem, dem sie vertrauen konnte undder ihr bei der Arbeit zu Hilfe kommen konnte. Eswar alerdings eine Zeit, in der man niemandemtrauen konnte und als Frau hatte man es im Han-del ohnehin sehr schwer.

Zunächst dachte Hatice an Muhammed. Sie hattegehört, dass er sehr vertrauenswürdig und aufrich-tig sei. Der Gedanke ihn einzustellen, gefiel ihr im-mer mehr und schließlich sandte sie jemanden, umMuhammed zu fragen, ob er einverstanden sei.

Muhammed überlegte lange, bis er schließlich zu-sagte. Danach übernahm er die Verantwortung fürHatices Geschäfte.

* * *

Es war an der Zeit, mit der Karawane nach Damas-kus aufzubrechen. Hatice sandte ihre Helferin Mey-sere gemeinsam mit Muhammed auf den Weg, da-mit sie ihm den Weg zeige.

Die Karawane hatte einen langen Weg zurückgelegt,als sie dann endlich in Damaskus ankam. Muham-med war mit seinen Handelsgeschäften dort sehr er-folgreich. Außerdem hatte Muhammed neue Warengekauft, um sie in Mekka zu verkaufen. Meyserebeobachtete Muhammed die ganze Reise über undüberzeugte sich von seiner Aufrichtigkeit. Sie erzähl-te Hatice später von ihm.

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Ein guter Ehemann und einguter Vater

Hatice hatte nun keine Zweifel mehr an der Aufrich-tigkeit Muhammeds. Er hatte seine erste Handelsrei-se aufs Beste ausgeführt. Außerdem bezeugte jederseine Aufrichtigkeit, niemand hatte sich beschwert.

Hatice war bereits zwei Mal verheiratet gewesen. Esgab Männer, die jetzt um ihre Hand baten, doch sielehnte ab, denn sie hatte viel zu tun, sowohl im Han-del als auh zu Hause. Dies änderte sich, als sie Mu-hammed kennenlernte.

Hatice war beeindruckt von Muhammed und be-gann mit dem Gedanken zu spielen, ihn zu heira-ten. So sandte sie alsbald auch jemanden zu ihm undfragte, ob dieser sich eine Ehe mit ihr vorstellenkonnte. Muhammed war zu dieser Zeit fünfund-zwanzig Jahre alt. Er überlegte kurz und stimmtedem Heiratsvorschlag dann zu.

Hatice und Muhammed heirateten sehr bescheiden.Es gab eine kleine Feier. Nach der Hochzeit verließMuhammed das Haus seines Onkels Ebu Talib undzog bei Hatice ein. Er war jetzt selbst ein Handels-mann und damit wohlhabend.

Muhammed und Hatice liebten einander sehr. Siewaren eine vorbildliche Familie. Alsbald bekamen

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sie auch schon ihr erstes Kind. Nun waren sie Vaterund Mutter. Ihren Sohn nannten sie Kasim. Dochleider starb Kasim bereits im Säuglingsalter. Danachbekamen sie weitere Kinder: Zeynep, Ümmü Gül-süm, Rukiye, Fatima und Abdullah. Auch Abdullahlebte leider nicht lange.

* * *

Jahre später, nachdem Hatice bereits verstorbenwar, bekam Muhammed einen weiteren Sohn vonseiner Frau Mariye. Sie hatten in Medina geheiratet.Ihren Sohn nannten sie Ibrahim und gaben ihn ei-ner Ziehmutter. So war es eben üblich. Muhammedbesuchte seinen Sohn oft, auch wenn dieser sehrweit weg lebte.

Als Ibrahim eineinhalb Jahre alt war, erkrankte er.Unser Prophet eilte mit ein paar seiner Freunde zurZiehmutter.

Ibrahim war sehr krank. Unser Prophet nahm ihnin seine Arme. Er wusste, Ibrahim würde sterben,weinte leise und küsste seinen Sohn. Seine Freundewaren bewegt und sagten: “Du bist ein Prophet undauch du weinst.” Muhammed erwiderte: “Das Augeweint, das Herz bricht. Ich weine aus Liebe zu mei-nem Kind. Wer keine Barmherzigkeit zeigt, demwird auch keine Barmherzigkeit entgegengebracht.”

Es war schwer, sein Kind zu verlieren. Unser Pro-phet, der selbst als Waise aufgewachsen ist, liebte

Rafi, eeineer ddeerProophheetteengeefähhrtteeneerzähhltt ffoolgeendees

voon sseeineerKindhheeitt:

Ichh wwar eeinfreechhees KKind uundbeewarf BBäumee mmitt

SStteeineen.. EEineesTagees eerwischhttee

michh ddeer BBeesittzeerdees GGartteens uund

brachhttee mmichh zzumProophheetteen, ddamitt

üübeer mmichh eeineeSSttrafee vveerhhängee..Unseer PProophheettsagttee zzu mmir:

-- ““Meein KKind,wieesoo hhastt ddu ddiee

Bäumee mmittSStteeineen bbeewoorfeen?”

-- ““Ichh hhatttteeHungeer uund wwoolltteediee FFrüüchhttee,” ssagttee

ichh..

Daraufhhin ssagtteeunseer PProophheett:

-- ““Das nnächhstteeMal, wwirf kkeeinee

SStteeinee, ssoondeern iissdiee FFrüüchhttee, ddiee

voon aalleeineehheeruntteergeefalleensind.. GGootttt wwird

dichh sschhoonnähhreen..”

Er ffuhhr mmitt ddeerHand üübeer mmeeinHaar uund bbeetteettee

zu GGootttt:

-- ““Meein HHeerr, ggibdieeseem KKind vvoondeeineen GGabeen..”

mmYZnn

26 r D E R J U N G E M U H A M M E D r

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seine Kinder sehr. Bis auf Fatima starben alle zu sei-ner Lebzeit.

* * *

Es gab da noch Zeyd. Sein Vater suchte ihn überall.Er wusste, dass Zeyd versklavt worden war, er wuss-te jedoch nicht wo er sich nun befand.

Dann erfuhr er, dass sein Sohn bei Muhammed war.Er eilte zu ihm und erzählte ihm weinend, wie erseinen Sohn Zeyd verloren und gesucht hatte. Erfürchtete, Muhammed würde ihm seinen Sohn viel-leicht nicht zurückgeben. Er selbst würde alles her-geben, um seinen Sohn zurükzubekommen, notfallswürde er ihn sogar freikaufen. Doch Muhammedwandte sich nur Zeyd selbst zu und sprach:

- “Willst du bei mir bleiben, so bleib bei mir. Willstdu mit deinem Vater gehen, so gehe mit ihm.”

Der Vater war erfreut ob dieser Worte und fühltesich sicher, dass sein Sohn sich für den Vater ent-scheiden würde. Zeyd hingegen schaute zu Muham-med und dann wieder zu seinem Vater und sagte:

- “Mein Vater, ich werde nicht mit dir gehen. Denndie Familie Muhammeds war mir eine echte Fami-lie. Hier habe ich Liebe und Glück erfahren. Ichmöchte diese Familie nicht verlassen.”

Der Vater war überrascht und gleichzeitig beein-druckt. Wie konnte ein Kind seinen eigenen Vater

Diee EEnkkeel wwareenseehhr gglüückklichh, ddasssiee eeineen OOpa wwieeunseereen PProophheetteenhhatttteen.. EEr sspieeltteemitt iihhneen, mmachhtteemitt iihhneen llusttigeeDingee uund wwarimmeer bbeei iihhneen,weenn ssiee iihhnbrauchhtteen..

Unseer PProophheettlieebttee sseeineen EEnkkeelUmamee gganzbeesoondeers..Manchhmal ssttieegdieeseer wwähhreend ddeesGGeebeettees aauf ddeenRüückkeen ddeesProophheetteen.. UUnseerProophheett bbeetteettee iindieeseem FFall eeinfachhweeitteer..

mmYZnn

Diee EEnkkeel wwareengeernee bbeei iihhreemOOpa.. SSiee kkleetttteertteenauf ddeen RRüückkeenunseerees PProophheetteenund uunseer PProophheettlieeß ssiee ddas ttun uundsagttee ““ihhr hhabtt eeinschhönees RReeittttieer uundihhr sseeitt aauchh sseehhrschhönee KKindeer..”

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so ablehnen? Wie konnte ein Mensch so viel Liebegewinnen? Der Vater ging allein in sein Dorf zurück,doch er war frohen Mutes, weil er seinen Sohn inguten Händen wusste.

Jeder vertraute ihmInzwischen war Muhammed fünfunddreißig Jahrealt. Er ging aus dem Haus Richtung Kaaba. In Mek-ka hatte Lug und Trug noch zugenommen und mankonnte kaum jemandem trauen. Muhammed warsehr betrübt darüber und wollte gern etwas dagegentun.

In Gedanken versunken, wandte er sich gen Kaaba.Zu der Zeit wurde die Kaaba gerade renoviert. Mu-hammed wollte sehen, wie weit der Bau fortge-schritten war. Als man ihn von der Kaaba aus sah,riefen die Leute “Da ist Muhammed, ihm könnenwir trauen.” Muhammed fragte, was denn los sei undsie berichteten ihm:

- Wie du weißt, sind wir seit längerer Zeit mit demBau der Kaaba beschäftigt. Unsere Ahnen habenden schwarzen Stein von seinem Platz genommenund wir wollen ihn an seinen Ort zurücklegen. Dochjeder Stamm beansprucht diese Ehre jeweils für sichselbst. Wir waren fast schon so weit, uns zu streiten,als jemand sagte, dass der Nächste, der die Kaababetrete, zwischen uns richten soll. Damit waren alle

Einees TTagees hhörtteeunseer PProophheett, ddasseeinees sseeineer EEnkkeelnseehhr kkrankk wwar.. EEreeilttee ssoofoortt zzu iihhmund nnahhm iihhn iindiee AArmee.. LLeeideer

kkoonnttee nnichhtts mmeehhrgeettan wweerdeen uunddas KKind ssttarb iindeen AArmeen ddees

OOpas.. UUnseerProophheett wweeinttee uund

sprachh: ““Das ssindTräneen ddeer

Barmhheerzigkkeeitt.. GGoottttlieebtt ddiee

Barmhheerzigeen..”

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28r D E R J U N G E M U H A M M E D r

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einverstanden. Wir warteten auf den Nächsten undwaren hocherfreut, als wir dich eintreten sahen.Denn du bist wirklich derjenige, dem dies am meis-ten gebührt. Wir vertrauen dir mehr, als unseren ei-genen Brüdern.”

Muhammed wusste, wie wichtig der schwarze Steinfür die Mekkaner war. Er legte ihn auf ein großesTuch und sagte, dass jeder Stamm das Tuch mit an-heben und den Stein so gemeinsam an seinen ei-gentlichen Ort getragen werden könne.

So wurde der schwarze Stein an seinen Ort gebrachtund alle waren mit dieser Lösung zufrieden.

Ein MMann ddeesSSttammees TTeemimzeeigtteeVVeerwundeerung, aalseer ddeen PProophheetteensahh, wwiee eer sseeineenEnkkeel HHasan iin ddeenArmeen ttrug uundihhn llieebkkoosttee.. EErsagttee „„Ichh hhabeezeehhn KKindeer uundhhabee bbis jjeettztt nnichhtteeineen vvoon iihhneengeekküüsstt..“ DDaraufsprachh uunseerProophheett: „„Weer kkeeineeBarmhheerzigkkeeittzeeigtt, eerfähhrtt aauchhkkeeinee.. WWeer nnichhttbarmhheerzig iistt ddeenMeenschheengeegeenüübeer, ddeemzeeigtt ssichh aauchh GGoottttnichhtt bbarmhheerzig..“

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Die erste Begegnung mit

Gabriel

Muhammed ging häufig in die Höhle Hira auf denBerg Nur, um hier in aller Ruhe nachzudenken undzu beten. Das war sein geheimer Ort. Es war ein ho-her Berg und man konnte von hier aus ganz Mekkasehen. Oft blieb Muhammed tagelang an diesem ru-higen Ort.

Es war wieder an einem der andenen Muhammedsich in der Höhle Hira aufhielt. Er hatte die ganzeNacht durch gebetet und war sehr müde. Es war kurzvor Tagesanbruch. In der Dämmerung sah er plötz-lich ein Wesen, dass er noch nie zuvor gesehen hat-

EEhhrree ddeemm PPrroopphheetteenn

GGootttt bbeefieehhltt uuns,unseereen PProophheetteen zzueehhreen.. DDeesweegeensageen wwir „„sallallahhualeeyhhi vveeseelleem“, wweenndeer NNamee ddeesProophheetteen ggeesproochheenwird.. DDas iistt eeineeFoormeel uund bbeedeeutteett„„GGruß uund FFrieedee sseeiauf iihhn“

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DRITTER TEIL

MUHAMMED DDER GGESANDTE

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te. Noch ehe er sich besinnen konnte, sprach dasWesen: “Lies“. Muhammed bekam große Angst.Stockend sagte er: “Ich kann nicht lesen“. Das We-sen erfasste ihn, drückte ihn an sich und ließ ihnwieder los. Muhammed stockte der Atem. Erneutsprach das Wesen: “Lies“ und wieder erwiderte Mu-hammed: “Ich kann nicht lesen“. Beim dritten Auf-ruf aber flossen folgende Worte aus dem Munde Mu-hammeds:

Lies!

Lies im Namen deines Herrn.

Er hat den Menschen aus einem Blutklumpen er-schaffen.

Lies, denn dein Herr ist gebend

Er lehrte den Menschen die Schrift, und was diesernicht wusste.

Muhammed war bange. Er verstand nicht, was ge-schehen war, und lief aus der Höhle heraus. Er woll-te nach Hause, zu Hatice. Als er den Berg hinunterrannte hörte er eine laute Stimme rufen: “Du bistder Gesandte Gottes und ich bin Gabriel“. Es wardie gleiche Stimme, die er auch in der Höhle gehörthatte, nur sehr viel lauter. Er schaute um sich, umzu sehen woher die stimme kam sah er das Wesen.Es hatte den gesamten Horizont umschlossen.

GGootttt uund sseeineeEngeel sseegneen ddeen

Proophheetteen.. IIhhrGGläubigeen, eehhrtt iihhn

und wwüünschhtt iihhmSSeegeen..

((SSuurree AAhhzzaabb,, VVeerrss 5566))

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Diee eerstteeOOffeenbarung kkam

in ddeer KKadir--Nachhttim JJahhree 6610..

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Diee eerstteeOOffeenbarung

beestteehhtt aaus ddeeneerstteen ffüünf VVeerseen

deer SSuree AAlakk..

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Das WWoortt AAlakkbeedeeutteett EEmbryoo..

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3 2 r M U H A M M E D D E R G E S A N D T E r

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Erneut sprach es: “Du bist der Gesandte Gottes undich bin Gabriel.” Muhammed konnte keinen Schrittmehr tun. Er war wie festgenagelt. Ihm blieb die Luftweg. Das Wesen aber war da und sprach aufs Neuedie gleichen Worte. Muhammed wollte sich abwen-den, doch wo er auch hinsah, es war überall.

Dann verschwand das Wesen plötzlich. Angsterfülltrannte Muhammed nach Mekka und kam schweiß-gebadet zu Hause an.

Hatice und das GeheimnisMit zitternder Stimme bat Muhammed Hatice, ihn

zuzudecken. Hatice wusste nicht, was vorgefallen

war, deckte ihn jedoch einfach zu und Muhammed

verfiel in einen tiefen Schlaf.

Als er aufwachte, erzählte er, was ihm geschehen

war. Er wusste nicht, wie er das alles deuten sollte

und sagte: “Ich habe große Angst bekommen“. Ha-

tice wollte ihn beruhigen:

- “Fürchte dich nicht! Ich schwöre bei Allah, dass er

dich nie beschämen wird. Denn du achtest deine

Verwandten, redest die Wahrheit und hilfst den

Schwachen. Du nährst die Armen, bewirtest deine

Gäste, behütest die Bedürftigen und schützt jene,

die Unrecht erleiden.

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Hatice versuchte zu verstehen, was mit ihrem Ehe-mann geschehen war. Sie kannte und liebte ihn. Siehatte nie ein unrechtes Wort von ihm vernommen.Sie wusste, dass ihm etwas Außergewöhnliches wider-fahren sein musste. Sie glaubte ihm.

Der Ruf zur ReligionGott wünschte, dass unser Prophet zuerst seine na-hen Verwandten zum Glauben aufrufe. Der Prophetließ sofort seine Verwandten zum Essen einladenund rief sie nach dem Essen zum Islam auf.

Sein Onkel Ebu Leheb war ganz aufgebracht undsagte “Das ist mir neu, dass jemand seine Verwand-ten zu so etwas aufruft“. Daraufhin verließen alleMuhammeds Haus. Doch unser Prophet ließ nichtnach und gab schon am nächsten Tag ein weiteresEssen. Er erzählte von der Einigkeit Gottes und da-von, dass er der Prophet Gottes sei. Er wollte seineAufgabe aufs Beste erfüllen.

Unser Prophet entschied nach seinen Verwandten,auch alle Mekkaner zur Religion zu rufen. Er kamzum großen Platz in Mekka und sprach zu den Mek-kanern, nachdem er auf eine Anhöhe gestiegen war.Die Leute versammelten sich um ihn. Da sprach derProphet:

- “Wenn ich euch sagen würde, dass sich hinter je-

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Der KKoran

Deer KKooran iistt ddieeleettzttee OOffeenbarung..GGootttt ooffeenbarttee ssiee

Muhhammeed iineeineem ZZeeittraum vvoon

23 JJahhreen.. DDeerKooran uumfasstt 1114

SSureen uund 662366VVeersee..

Er iistt ddas WWoorttGGoottttees.. IIhhn zzu lleeseenistt eeinee gguttee TTatt.. EErumfasstt ddiee RReegeeln,diee uuns zzum GGlüückk

im DDieesseeitts uundJJeenseeitts ffüühhreen..

“Wahhrlichh, ddieeseerKooran lleeitteett ddiee

Meenschheen aauf ddeenreechhtteen WWeeg..”

((SSuurree IIssrraa,, VVeerrss 99))

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nem Berg ein Feind verschanzt habe, um euch an-zugreifen, würdet ihr mir das glauben?”

Die Leute antworteten:

- “Ja, sicher, denn wir wissen, du lügst niemals.”

Daraufhin erwiderte unser Prophet:

- “Ich schwöre bei Gott, dass ihr sterben und dannwieder auferstehen werdet, um für eure Taten zurRechenschaft gezogen zu werden. Die Guten untereuch werden ins Paradies kommen, die Bösen erwar-tet die Hölle. Ich warne euch vor dem Jenseits. Weran Allah glaubt und an meine Prophetenschaft, derist an jenem Tag sicher. Die anderen erwartet eineschwere Zeit. Wollt ihr mir helfen und an meinerSeite sein?”

Die Versammelten waren überrascht und verwirrtzugleich. Ebu Leheb aber ergriff das Wort, und wäh-rend er einen Stein in Richtung des Propheten warf,sagte er:

- “Hast du uns hier versammelt, um diesen Unsinnzu reden, oder was?”

Auch wenn unser Prophet nicht das erreicht hatte,was er mit dieser Versammlung tatsächlich hatte er-reichen wollen. Aber es hatten doch zumindest al-le Mekkaner von der neuen Religion erfahren.

Warnee ddeeineenächhstteenVVeerwandtteen..

SSeei gguttmüüttig zzudeen MMeenschheen..

Weenn ssiee ssichh ddirwideerseettzeen, ssageeIchh bbin ffeern vvoondeem, wwas iihhr ttutt..

((SSuurree SScchhuuaarraa,, VVeerrss 221144--221166))

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Das Haus ErkamsÖmer, der Sohn Hattabs, war ein tapferer und mu-

tiger Mann. Keiner konnte es mit ihm aufnehmen,

man wich ihm lieber aus. Als Ömer hörte, dass Mu-

hammed zu einer neuen Religion aufrief, entschied

er sich, ihn kurzerhand zu töten. Als er sich deswe-

gen auf den Weg machte, begegnete er Nuaym.

Nuaym war Muslim, verschwieg es aber. Als er sah,

dass Ömer sehr verärgert war, fragte er:

- “Wohin des Wegs?”

Ömer antwortete:

- “Ich werde Muhammed töten.”

Nuaym sprach:

- “Das ist keine leichte Angelegenheit.”

Und um Muhammed zu schützen und Ömer an der

Durchführung seines vorhabens zu hindern, sagte

er:

- “Bevor du zu ihm gehst, schau dir doch erste

deinen Schwager und deine Schwester an. Sie sind

auch Muslime.”

Das verärgerte Ömer noch mehr. Gleich darauf be-

gab er sich zu seinem Schwager.

Vor der Tür konnte er hören, dass drinnen etwas ge-

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lesen wurde. Als er genau hinhörte, verstand er, dass

seine Schwester und sein Schwager zum Islam über-

getreten waren. Er stürzte durch die Tür drängte

seinen Schwager und seine Schwester je in eine Ek-

ke und griff wütend zu seinem Schwert, während

seine Schwester schrie:

- “Ömer, fürchte Allah! Wisse auch du, wir sind Mus-

lime. Was immer du tun willst, wir werden unsere

Religion niemals aufgeben.”

Ömer war überrascht auf diese mutigen Worte. Wie

konnte sie es wagen, so mit ihm zu sprechen? Er

blieb einen Moment still, begriff nicht. Seine Hand

zitterte. Er ließ sich fallen, setzte sich. Dann fragte

er seine Schwester, was sie denn gelesen habe. Als

die Schwester sah, dass Ömers Zorn sich legte,

brachte sie die Koranverse herbei, die sie lasen.

Ömers Schwester und deren Ehemann verfolgten

aufmerksam Ömers Benehmen. Ömer nahm die

Verse und las, und las und las. Er schien beeindruckt

zu sein. Sein Zorn war verschwunden. Er fragte nach

dem Hause Erkams. Er fühlte sich eigenartig, als er

den Weg dorthin bestritt.

Zu dieser Zeit war die Anzahl der Muslime noch ge-

ring. Sie trafen sich mit Muhammed in dem abgele-

genen Haus Erkams.

BBiillaall,, ddeerr AAbbeessssiinneerr

Bilal wwar eein SSkklavee..Als sseein BBeesittzeerhhörttee, ddass eer zzumIslam üübeergeettreetteenwar, bbeegann eer iihhnzu ffooltteern.. EEr lleegtteeihhn uuntteer sschhweereeSStteeinee uund ssagttee,“Weenn ddu nnichhttablässtt vvoon ddeeineerReeligioon, wweerdee iichhdichh ssichheer ttötteen..”Doochh BBilal dduldeetteeund sschhriee „„GGootttt iistteein eeinzigeer, eer iisttgrooß..“

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Nuaym eilte an diesem Tag zum Haus Erkams underzählte Muhammed und den Anwesenden, dassÖmer auf dem Weg dorthin sei, um Muhammed zutöten. Die Anwesenden waren alle auf der Hut, umden Propheten notfalls zu beschützen.

Als Ömer das Haus Erkams betrat, wurde es still. Ersagte, dass er Muhammed sehen wolle. Unser Pro-phet ließ ihn zu sich rufen. Ömer schritt langsam zuihm hin kniete vor ihm nieder und sprach:

- “La ilahe illallah, Muhammedun Rasulullah – esgibt keine Gottheit außer Allah und Muhammed istsein Prophet.”

Vor den überraschten Augen der Anwesenden hat-te sich Ömer zum Islam bekannt.

Mit dem Übertritt Ömers, waren die Muslime vielstärker geworden. Jetzt brauchten sie sich nichtmehr zu verstecken. Sie gingen gemeinsam zurKaaba, um zu beten. Ihre Zahl wurde immer größerund so passten sie bald nicht mehr alle in das HausErkams.

Der Islam sollte auch die Stämme um Mekka errei-chen. Deshalb besuchte unser Prophet diese Stäm-me. Manche empfingen ihn herzlich, andere ver-schmähten ihn. Doch unser Prophet gab nie auf undversuchte, seine Aufgabe so gut wie möglich zu er-füllen.

DDeemm PPrroopphheetteennwwiirrdd LLeeiidd aannggeettaann

Müümbitt, eeinGGeefähhrttee ddees

Proophheetteen eerzähhltt:

Ichh ssahh ddeenProophheetteen, wwiee eer

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weerdeett iihhr eerreetttteett..“Diee MMeenschheen aabeer

spuckktteen iihhn aan,manchhee bbeewarfeen

ihhn mmitt SSand,andeeree vveerhhöhhntteen

ihhn bbis iin ddeenNachhmittttag hhineein..Dann kkam ZZeeyneep,diee TToohhtteer uunseereesProophheetteen.. SSiee ttrug

eettwas WWasseer uundweeinttee.. SSiee wwuschhihhreem VVatteer ddasGGeesichhtt.. DDieeseersprachh: ““Weeinee

nichhtt mmeein KKind,GGootttt wwird ddeeineen

VVatteer ssichheerbeeschhüüttzeen..”

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Die Gegenbewegung beginntDie Zahl der Muslime nahm von Tag zu Tag zu. Dasgefiel den Ungläubigen gar nicht. Um die Leute vomIslam abzuhalten, begannen sie, sich offenkundig lus-tig zu machen über die Muslime. Sie verschmähtensie, wo sie ihnen begegneten und versuchten, sie zuerniedrigen. Und wenn sie den Propheten sahen, sag-ten sie: “Schaut mal, dieser Mann bekommt Nachrich-ten von Himmel.” Und obwohl sie unseren Prophe-ten eigentlich gut kannten, sagten sie, er sei ein Ir-rer, ein Zauberer und Hexer. Sie gingen so weit, sichanschicken die Muslime zu töten.

Doch was immer sie auch taten, sie konnten dieAusbreitung des Islam nicht verhindern. Niemandließ von seiner Religion ab. Die Ungläubigen wuss-ten weder ein noch aus und die Wortführer trafensich schließlich, um Ebu Talip, den Onkel Muham-meds aufzusuchen. Vielleicht vermochte er es, Mu-hammed aufzuhalten. Sie sprachen:

- “Sprich mit deinem Neffen, dass er mit dieserSache aufhöre.”

Ebu Talip ließ seinen Neffen Muhammd rufen underzählte ihm von dem Besuch. Unser Prophet ant-wortete:

- “Selbst wenn sie mir die Sonne in die rechte undden Mond in die linke Hand gäben, ich werde nichtaufhören, meinen Weg zu gehen.”

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Ebu Talip wusste, dass die Mekkaner schlecht mitden Muslimen umgingen und er wollte nicht, dassseinem Neffen etwas schlechtes widerfahre. Er ver-sicherte unserem Prophetne seine Unterstützungund sagte:

- Fürchte dich nicht. So lange ich lebe, werden siedir nichts antun können.”

Als die ungläubigen Mekkaner sahen, dass Muham-med entschlossen war war seine Sache weiter zu füh-ren, griffen sie zu anderen Mitteln. Sie verfasstenund unterschrieben ein Abkommen und hingen esan die Kaaba.

Dem Abkommen nach, sollte jede Beziehung zu denMuslimen abgebrochen werden, die von nun an alsFeind galten. Keiner sollte sich mit einem von ihnenverheiraten, man sollte keinen Handel mit ihneneingehen, ja nicht einmal mit ihnen sprechen.

Das war der Beginn einer schweren Zeit für Musli-me. Weil sie keinen Handel treiben konnten, ver-armten sie und der Hunger bedrückte sie.

Drei Jahre lang dauerte dieses Embargo an, bisschließlich einige Mekkaner, die ihre Not erkannthatte, dieser ein Ende setzten. Unter ihnen befan-den sich auch einige Verwandte Muhammeds, Sierissen das Abkommen von der Kaaba und setztendem Boykott so ein Ende.

Der eerstte MMord

Yasir uund SSumeeyyeewareen zzum IIslam

üübeergeettreetteen..Daraufhhin wwurdeensiee ggeefooltteertt.. WWeeil

siee aarm uundbeedüürfttig wwareen,

hhattttee ssiee nnieemandschhüüttzeen kkönneen..SSiee wwareen ffeestteen

GGlaubeens uundhhieeltteen ddiee FFooltteer

Ebu CCeehhils aaus.. AAlsEbu CCeehhil ssahh, ddasssiee nnichhtt vvoon iihhreerReeligioon aabreeichheenwüürdeen, llieeß eer ddieebeeideen ttötteen.. DDas

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Das Jahr der TrauerMit dem Ende des Boykotts konnten die Muslimewieder aufatmen. Doch in den Monaten darauf fan-den einige Ereignisse statt, die den Propheten sehrbetrübten: Ebu Talip, einer seiner Helfer und Hati-ce, seine Stütze im Haus, starben in diesem Jahr.Beide hatten ihm in Zeiten der Not zur Seite gestan-den. In Trauer sprach er: “Ich weiß nicht, über wel-chen dieser Vorfälle ich mehr zu trauern habe.” Die-ses Jahr war für ihn insgesamt ein Jahr der Trauer.

Die Suche nach neuer Heimat

AbessinienDas Leben in Mekka wurde immer härter. Die Mus-lime mussten immer mehr Qualen erdulden. Deswe-gen beschloss unser Prophet, sich eine neue Heimatzu suchen. Zunächst machten sich fünfzehn Gläubi-ge auf den Weg nach Abessinien. Das war die ersteAuswanderung der Muslime.

Die Mekkaner behandelten die dort verbliebenenMuslime derweil sehr schlecht. Die Muslime konn-ten nicht einmal ihre Gebete ordentlich verrichten.

Ein Jahr später zogen weitere hundert Muslimenach Abessinien. Die Mekkaner wollten auch dasverhindern und schickten Gesandte dorthin.

Die mekkanischen Gesandten gingen zu Necaschi,

Hattice

Unseer PProophheettlieebttee sseeinee FFrauHatticee sseehhr uundkkoonnttee ssiee nnichhttveergeesseen.. EEreerwähhnttee iihhreeTreeuee uund HHilfeebeei jjeedeerGGeeleegeenhheeitt.. HHatticeehhattttee iihhm zzuschhweereer ZZeeittbeeigeesttandeen uundwar ddiee eersttee, ddieean iihhn gglaubttee..mmYZnn

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dem König von Abessinien, und übergaben ihmteure Geschenke. Der König fragte, wer sie seienund sie sagten:

- “Wir kommen aus Mekka. Wir wollen die mekka-nischen Flüchtlinge aus deinem Lande zurückho-len.”

Der König fragte:

- “Wieso wollt ihr diese Menschen?”

Die Gesandten erzählten, dass diese Menschen vonder Stammesreligion abgefallen seien und einerneuen Religion folgten. Damit nicht genug, versuch-ten sie diese Religion auszubreiten. Sie seien nun ge-kommen, dies zu verhindern.

Der König stand auf, nachdem er sich alles angehörthatte. Zuerst dachte er daran, die Muslime den Mek-kanern zu übergeben. Doch dann hielt er es für un-gerecht, wenn er nicht zuerst auch die Muslime an-hören würde. Er ließ also die Muslime zu sich rufen.

Der König erzählte den Muslimen, womit sie be-schuldigt wurden und fragte, was sie dazu zu sagenhätten. Cafer, der Sohn Ebu Talibs ergriff das Wortund sagte:

- “Wir lebten in einer bösen Zeit. Gott sandte unsaus unserer Mitte einen Menschen als Propheten,von dem wir wussten, dass er vertrauenswürdig war.Dieser Prophet rief uns auf, an den einen Gott zuglauben und nur diesen anzubeten, also abzukom-men von der Götzenanbeterei. Er lehrte uns die

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Wahrheit, den Nächsten zu achten, mit dem Nach-barn gut umzugehen, nicht zu stehlen und nichtsSchlechtes zu reden. Er lehrte uns das Gebet zu Gottallein. Wir haben ihm geglaubt und taten wie Gottbefahl. Doch unser Volk behandelte uns schlecht,tat uns Leid an. Sie versuchten, uns mit Gewalt vonunserem Glauben abzubringen. Weil wir keinen Aus-weg sahen, haben wir uns auf Empfehlung unseresPropheten uns hierher, in dein Land begeben.

Necaschi hörte sich alles genau an und befahl Ca-fer, ihm von den Versen Gottes vorzulesen. Cafer lasihm einen Teil der Sue Meryem vor. Als Necaschidie Verse hörte, begriff er, dass die ungläubigenMekkaner im Unrecht waren. Er sprach zu ihnen,dass er ihnen die Gläubigen ihnen nicht übergebenwerde und ihnen ein ruhiges Leben in seinem Lan-de gönne. Er schickte die mekkanischen Gesandtenzusammen mit ihren Geschenken zurück nachMekka.

TaifUnser Prophet begab sich gemeinsam mit seinemAdoptivsohn Zeyd nach Taif, einem Ort, der sechs-zig Kilometer außerhalb Mekkas lag. Er wollte auchanderen Menschen außerhalb Mekkas vom Islam er-zählen.

Unser Porphet erzählte den in Taif versammeltenLeuten von der Einheit Gottes und von seiner eige-

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nen Prophetenschaft. Die Leute in Taif waren em-pört und beleidigten den Propheten und Zeyd. DieKinder bewarfen die beiden mit Steinen. Zeyd ver-suchte, den Propheten so gut wie möglich zu schüt-zen. Sie versuchten von dort wegzukommen. Dochdie Steine trafen sie, und immer wieder fielen sienieder, standen aber so schnell wie möglich wiederauf um wegzukommen. Blut floss von ihren Kör-pern. Als sie endlich entkamen und weit genug fortwaren, setzten sie sich müde unter einen Baum wounser Prophet sprach:

- “Mein Herr! Ich bin schwach und finde keinen Aus-weg. Nur dich kann ich anflehen. Mein Herr! Dubeschützt die Schwachen. Du hast die Macht und dubeschützt die Menschen vor dem Schlechten.”

Unser Prophet verlor kein schlechtes Wort über dieLeute in Taif, die ihn mit Steinen bewarfen. Denner war der Prophet der Liebe und Barmherzigkeit.

Akabe, der Weg nach MedinaUnser Prophet versuchte, den Islam trotz allerWiederstände unter den Menschen zu verbreiten.Gleichzeitig suchte er nach einer Heimat für dieMuslime, nach einem Ort, an dem sie in Frieden le-ben konnten.

Eines Tages begegnete er einer Gruppe von Men-schen aus Medina. Er erzählte ihnen vom Islam. DieMedinenser glaubten ihm und traten zum Islam

Das MMirac WWunder

Als uunseer PProophheett iinZeeitteen ddees BBooykkoottsauchh nnoochh sseeineenOOnkkeel uund sseeinee FFrauveerlooreen hhattttee uundoohhnee eerfoolg aaus TTaifzurüückkkkeehhrttee wwar eerseehhr bbeettrüübtt.. EErbeetteettee zzu GGootttt uundbatt uum HHilfee..

Einees NNachhtts kkam, aalsunseer PProophheett iin ddeerKaaba bbeetteettee, ddeerEngeel GGabrieel uundnahhm iihhn mmitt aaufeeinee nnächhttlichhee RReeiseenachh JJeerusaleem.. VVoondoortt aaus ssttieegeen ssieegeemeeinsam ggeenHimmeel.. DDieesee llangeeReeisee ddaueerttee nnurkkurzee ZZeeitt, ddeenn aalsunseer PProophheett wwieedeerin MMeekkkka wwar, wwardeer MMoorgeen nnoochhnichhtt aangeebroochheen..

Wähhreend ddieeseernächhttlichheen RReeiseewurdee ddas ttäglichheeGGeebeett zzu GGeeboott..

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über. Sie beschlossen, sich in der kommenden Pil-gerzeit erneut zu treffen. Als diese Pilgerzeit kam,hatte sich die Zahl der medinensichen Muslime vonsechs auf zwölf erhöht. Sie trafen sich mit unseremPropheten und versprachen‚ Gott niemanden beizu-gesellen, nicht zu stehlen, ihre Töchter nicht leben-dig zu begraben und niemanden zu verleumden. Siebeschlossen, sich auch im kommenden Jahr zu tref-fen. Unser Prophet schickte seinen Freund Musabzu ihnen, damit er ihnen den Islam erkläre. Musabgab sein Bestes und so fand der Islam auch in Me-dina Verbreitung.

Im Jahr darauf waren es schon 75 muslimische Me-dinenser, die kamen, um sich mit Muhammed zutreffen. Diesmal versammelten sie sich an einem ab-gelegenen Ort namens Akabe. Unser Prophet kammit seinem Onkel Abbas dorthin. Abbas sprach:

- “Dies ist der Sohn meines Bruders. Ich mag ihnsehr. Wir können ihn hier beschützen. Wenn er

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nach Medina reist, fürchte ich, dass ihm etwas wi-derfährt. Wenn ihr euch sicher seid, dass ihr ihn inMedina beschützen könnt, so soll er mit euch kom-men. Ansonsten soll er in Mekka bleiben.”

Unser Prophet fügte dem hinzu:

- Ich möchte von euch nur, dass ihr Gott anbetetund ihm niemanden beigesellt. Außerdem wünscheich mir, dass ihr mich und meine Freunde schützt.”

Daraufhin verlas unser Prophet noch einige Verseaus dem Koran.

Die Medinenser versprachen, Muhammed und seinePropheten zu schützen, als wären sie ihre Brüderund sie versprachen, immer das Gute zu tun unddiejenigen zu warnen, die Schlechtes tun. Sie ludenunseren Propheten nach Medina ein. Nach diesemTreffen in Akabe, empfahl unser Prophet den Mus-limen, nach Medina auszuwandern.

Das GGebbett

JJeedeer eerwachhseeneeGGläubigee iisttveerpflichhtteett, ffüünfmal aam TTag zzubeetteen.. AAm FFreeittagwird zzusättzlichh ddasFreeittagsgeebeettveerrichhtteett..Außeerdeem ggibtt eesnoochh ddieeFeesttttagsgeebeettee zzumRamadan-- uundzum OOpfeerfeestt.. EEsistt eeinee ggrooßeeSSüündee, ddas GGeebeettwisseenttlichh zzuuntteerlasseen..

„„VVeerleesee, wwas ddiraus ddeem BBuchheeooffeenbartt wwurdeeund bbeettee ddasGGeebeett ggeewisseenhhaftt..Deenn ddas GGeebeetthhältt ddeen MMeenschheenab vvoom SSchhleechhtteenund vvoom ÜÜbeel.. EEsistt ggeewiss eeineegrooßee TTatt, GGootttteeszu ggeedeenkkeen.. AAllahhweeiß, wwas iihhr ttutt..“

((SSuurree AAnnkkeebbuutt,, VVeerrss 4455))

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Wir gehen nicht für immer

Als die Mekkaner sahen, dass der Islam sich auch inden Regionen außerhalb Mekkas ausbreitete, ent-schieden sie, Muhammed entgültig aus dem Weg zuräumen. Die Vertreter der einzelnen Stämme soll-ten sich zusammenschließen, um Muhammed zu tö-ten. So würde auch verborgen bleiben, wer ihnletztendlich tatsächlich ermordet haben würde.Dieser Plan kam unserem Propheten zu Ohren, derdann selbst einen Gegenplan entwarf.

Unser Prophet ging des Nachts zusammen mit sei-nem Freund Ebu Bekir in eine Höhle im Berg Sevr.Dieser Berg lag genau in der entgegengesetztenRichtung Medinas. Er ließ Ali zurück, damit dieser

Einee GGruppee kkamauf ddeen BBeerg SSeevr,durchhsttöbeerttee hhieerjeedee HHöhhlee, bbis ssieeauchh zzu ddeer HHöhhleekkam, iin wweelchheer ddeerProophheett ssichhveerbarg.. HHätttteen ssieesichh nnur lleeichhttvoorgeebeeugtt uundhhineeingeeschhautt, ssieehhätttteen EEbu BBeekkirund MMuhhammeedgeeseehheen.. DDoochh GGootttthhattttee ddiee bbeeideenbeeschhüüttztt uund ddieeMördeer ggingeen,oohhnee ssiee eenttdeeckkttzu hhabeen..

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VIERTER TEIL

DIE AAUSWANDERUNGNACH MMEDINA

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den Mekkanern die Waren zurückgebe, die sie Mu-hammed anvertraut hatten. In dieser Nacht legtesich Ali in das Bett Muhammeds, um die Mekkanerzu täuschen. Abdullah, der Sohn Ebu Bekirs, sollteNachrichten über die Ereignisse in die Höhle tra-gen. Amir, der Hirte würde mit seinem Vieh zurHöhle kommen, um dem Propheten und Ebu BekirNahrung zu bringen und die Spuren Abdullahs zuverwischen. Ein anderer Abdullah, Abdullah binUreykid, sollte schließlich nach drei Tagen zumBerg kommen und Muhammed und Ebu Bekir alsFührer dienen.

An jenem Morgen kam Abdullah, der Sohn Ebu Be-kirs in die Höhle und erzählte, was in Mekka vorge-fallen war:

- “Die Ungläubigen waren vollkommen überraschtund außer sich, als sie Ali im Bett Muhammed ent-deckten. Sie nahmen ihn mit und sperrten ihn eineZeitlang ein. Als sie merkten, dass Ali nicht spre-chen würde, kamen sie zu uns und fragten uns aus.Als sie sahen, dass aus uns nichts herauszuholen war,gingen sie einfach wieder fort. Sie ein Kopfgeld aufMuhammed ausgesetzt. Dass hat viele zum Suchenmotiviert.

Als die Stammesvertreter Muhammed zu Hausenicht antrafen, begannen sie, ihn überall zu suchen.Schließlich kam eine Gruppe auf den Berg Sevr,durchstöberte hier jede Höhle, bis sie auch vor die

Deer KKooran eerzähhlttvoon ddeer

Auswandeerung:

Weenn iihhrMuhhammeed nnichhtt

hheelftt, ssoo wwisseett, ddassAllahh iihhm ggeehhoolfeenhhatt, aals eer ssichh vvoonMeekkkka vveerttrieebeen,

in ddeer HHöhhleeveerbarg.. EEr ssagttee zzu

seeineem FFreeund:„„Füürchhttee ddichh

nichhtt, GGootttt iistt mmittuns..“ UUnd GGootttt ggabihhm ZZuveersichhtt uund

schhüüttzttee iihhn mmitteeuchh uunsichhttbareenHeelfeern uund llieeß

diee UUngläubigeen iimUnreechhtt..“

((SSuurree TTeevvbbee,, VVeerrss 4400))

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Höhle kam, in welchem der Prophet sich tatsächlichverbarg. Hätten sie sich nur leicht vorgebeugt undhineingeschaut, sie hätten Ebu Bekir und Muham-med gesehen. Doch Gott hatte die beiden beschütztund die Mörder gingen, ohne die beiden endecktzu haben.

Der dritte Tag brach an. Wie abgesprochen kam Ab-dullah bin Ureykid mit seinem und weiteren zweiKamelen und er sowie Muhammed und Ebu Bekirbrachen nach Medina auf.

Unserem Prophet fiel es schwer, Mekka, seineHeimatstadt, zu verlassen. Hier hatte er seine Kind-heit und Jugend verbracht, hier waren seine Bekann-ten. Er ließ alles hinter sich und ging nach Medina.Die Unterdrückung der Muslime in Mekka ging in-des weiter. Sie konnten ihre Religion nicht frei aus-leben. Wenn es auch schwer fiel, Mekka zu verlas-sen, so war Medina doch ein Tor der Hoffnung. Dasalles ging unserem Propheten durch den Kopf, alser Mekka hinter sich ließ. Einen Moment hielt er in-ne, wandte sich zurück und sprach:

- “Mekka, für mich bist du die schönste Stadt derWelt. Hätten sie mich nicht vertrieben, niemals wür-de ich dich verlassen. Eines Tages werde ich be-stimmt zu dir zurückkehren.”

Varaka hatte recht behalten, unser Propheten wur-de im Alter von 53 Jahren aus seiner Heimat ver-trieben.

ÖÖmer wwar eeintapferer uund mmutigerMann. EEr wwollllte nnichtheimllich aaus MMekkkkafllüchten. EEr nnahmsein SSchwert uundPfeill uund BBogen uundging iin ddie KKaaba.Dort ssprach eer:

- IIhr UUnglläubigen.Ich wwandere nnachMedina aaus. WWenn eesjemand wwagt,, mmichaufzuhallten,, ssoerwarte iich iihn aamBerg.

Keiner ttraute ssichihm zzu ffollgen.

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Alle warten auf ihnAcht Tage waren vergangen, seitdem unser Prophetund sein Weggefährte Ebu Bekir die Höhle verlas-sen hatten. In der Tageshitze ruhten sie sich aus, umdann des Nachts zu reisen. Nach einer ermüdendenReise, kamen sie ins Dorf Kuba, welches nur drei Ki-lometer von Medina entfernt lag.

Die Muslime in Medina wussten, dass der Prophetunterwegs zu ihnen war und sie begaben sich jedenTag auf einen Hügel, um zu schauen ob er wohl baldkomme.

Schließlich sahen sie eines Tages zwei Reiter heran-nahen. Es handelte sich bei den beiden um unserenProphet und Ebu Bekir.

Die Muslime in Medina empfingen unseren Prophe-

Während dderAuswanderung kkamunser PProphet aam

Freitag iins TTallRanuna. HHier vverllas

er vvor kknapp hhundertMusllimen ddie

Freitagspredigt uundman bbetete ddas eerste

Freitagsgebet. DDieMoschee,, ddie hheute

dort ssteht,, hheißßtFreitagsmoschee.

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ten und seinen Freund in größter Freude. Die Kin-der riefen: “Unser Prophet, sei herzlich willkom-men!” Ganz Medina wurde zu einem Festsaal.

Sobald der Prophet Medina betrat, wollte ihn gleichjeder bei sich zu Hause empfangen. Jeder lud ihnein. Er aber ließ seinem Kamel freien Lauf. Er wol-le dort verbleiben, wo das Kamel anhalten würde.Somit würde keinem Unrecht angetan. Sein Kamellegte sich auf einem Platz nieder. Das nächst gele-gene Haus war das Haus Eyup Ensaris. Eyub war au-ßer sich vor Freude. Er sollte unseren Prophetenund Ebu Bekir bewirten.

Unser Prophet blieb einiger Zeit im Haus Eyub En-saris.

Alss uunsseer PProopheet iin MMeeddinaaaankaam, ssaangeen iihm ddieeMMäddccheen ffoolgeenddeess LLieedd::

DDeer MMoondd ssccheeint jjeetzt aauuffuunss hheeraab,DDeer MMoondd ssccheeint iisst uunssjeetzt sseehr nnaahEEr kkoommt vvoon ddeer AAnhöheeVeeddaa. DDaank iisst jjeetzt uunsseeree PPffliccht, oob sseeineess RRuuffeess zzuu AAllaah

DDuu bbisst ddiee SSoonnee, dduu bbisstddeer MMoondd,DDuu bbisst eein lleeuucchteendd hheelleessLLicchtDDuu bbisst ddeer sscchönsstee aalleerSteerneeDDuu bbisst ddeer ggeelieebtee PProopheet.

DDuu bbisst ggeessaanddt ffür uunss aallee, HHaasst uunss eeinee BBootsscchaafftgeebraaccht,DDuu hhaasst uunsseeree SStaaddt ggeeeehrt,DDuu ggeelieebteer GGeessaanddteer

mmYZnnDDeer PProopheet bblieeb nnaacch ddeerAuusswwaanddeeruung eeinigee ZZeeit iimHHaauuss EEyuub EEnssaariss. EEyuubssGraab bbeeffinddeet ssicch iinIIsstaanbuul.

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Eine Zivilisation entsteht

Der alte Name Medinas war Yesrib. Auch vor derAuswanderung unseres Propheten war Medina einewichtige Stadt. Hier lebten jüdische und arabischeStämme nebeneinander. Die Einwohner waren ver-schiedenen Glaubens. Die Stämme waren sich kaumeinig und es kam oft zum Zwist.

Die MoscheeDas erste, was unser Prophet in Medina unternahm,war die Erbauung einer Moschee.

Die Moschee war für die Muslime nicht nur ein Ortdes Gebetes. Es war gleichzeitig der Ort der Ver-sammlung, zu dem auch Arme und Bedürftige

Unseer PProophheett llieeßin MMeedina ssoogleeichheeinee MMooschheeeeeerrichhtteen.. DDieeseeMooschheeee hheeißtthheeuttee MMeescidiNeebeevi, ddasbeedeeutteett, ddieeProophheetteenmooschheeee..

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FÜNFTER TEIL

MEDINA, SSTADT DDER

ZIVILISATION

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kamen, um Schutz und Unterstützung zu finden.Hier wurde außerdem gelernt und wenn es Fragengab, dann wurden sie in der Moschee gemeinsamgelöst.

Der GebetsrufDie Zahl der Muslime nahm von Tag zu Tag zu. DieMoschee war immer voll und reichte kaum mehraus. Jetzt brauchten die Muslime eines gemein-samen Zeichens, um die Gebetszeiten zu verkünden.Sie wussten, dass die Christen hierzu Glocken läutenließen und die Juden ins Rohr bliesen. Die Muslimemussten also ein anderes Zeichen finden.

Einige Gefährten unseres Propheten, unter ihnenauch Abdullah, der Sohn Zeyds, hatten einengemeinsamen Traum. Sie hatten die Worte desGebetsrufes im Traum gehört und konnten dieseauswendig, als sie erwachten. Als sie dem Prophetenvon ihren Träumen erzählten, stimmte dieser ihnenzu, denn Gott hatte auch ihm die gleichen Worteeingegeben. Daraufhin sagte unser Prophet, dassdiese Worte Bilal beigebracht werden sollten, damiter den Gebetsruf übernehme. Denn Bilal hatte einestarke und schöne Stimme.

So wurde Bilal der erste Muezzin und rief die Mus-lime zum Gebet.

StadtplanungUnser Prophet entwarf für die Stadt Medina einen

Der GGebbettsrufAllahhu eekkbeer ((4 mmal)Eschhhheedüü een llââilââhhee

illallahh ((2 mmal)Eschhhheedüü eenneeMuhhammeedeen

Rasulullahh((2 mmal)

Hayyee aaleessalahh((2 mmal)

Hayyee aaleelfeelahh((2 mmal)

Allahhu eekkbeer ((2 mmal)Lââilââhhee iillallahh ((1 mmal)

Die BedeutungAllahh iistt ggrooß

Ichh bbeezeeugee, ddass eeskkeeinee GGootttthheeitt ggibtt

außeer AAllahhIchh bbeezeeugee, ddassMuhhammeed sseein

GGeesandtteer iisttKoommtt zzum GGeebeett

Koommtt zzur RReettttungAllahh iistt ggrooß

Es ggibtt kkeeinee GGootttthheeittaußeer AAllahh

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neuen Siedlungsplan. Die medinensischen Muslimeübergaben einen Teil ihrer Grundstücke den einge-wanderten mekkanischen Muslimen. Diese siedeltensich dann dort an.

BrüderlichkeitUnser Prophet wusste, wie wichtig es war, dass Ein-tracht unter den Muslimen herrschte. Denn nur sokonnte man Schwierigkeiten bewältigen. Die einge-wanderten Muslime hatten all ihre Habe in Mekkagelassen, manche sogar ihre Familien. UnserProphet erklärte jeden mekkansichen Einwandererzum Bruder eines medinensichen Helfers. So hattejeder Einwanderer einen Helfer zum Bruder, derihn unterstützte.

Dies führte dazu, dass Einwanderer und Helfer zueiner Gemeinde wurden, die gemeinsam handelte,wenn etwas anlag.

ZusammenlebenIndessen suchten die ungläubigen Mekkaner nacheinem Weg, die Muslime in Medina anzugreifen. DieMuslime erschienen nach innen und nach außen alseine einheitliche Gemeinde.

Medina hatte etwa zehntausend Einwohner. Ein Teildavon waren Juden. Sie waren eine einflussreicheGruppe. Außerdem gab es in Medina nichtmusli-mische Araber. Unser Prophet traf sich mit alldiesen Gruppierungen und sagte, dass es möglich

Das GGeeboott ddeesFastteens kkam mmittfoolgeendeem VVeers,eeineeinhhalb JJahhreenachh ddeerAuswandeerung: „„IhhrGGläubigeen!! WWieejeeneen vvoor eeuchh, iisttauchh eeuchh ddasFastteen eeinee PPflichhtt,auf ddass iihhr eeuchhGGoottttees nnichhttwideerseettztt..” ((SSuurree BBaakkaarraa,, VVeerrss 118833))

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sei, in Medina gemeinsam und friedvoll zu leben.Nach langen Besprechunge unterschrieben sieschließlich ein Abkommen.

Diesem Abkommen nach sollten Juden und Mus-lime die gleichen Rechte haben und wenn einemJuden oder einem Muslim etwas zustoßen sollte, sosollten sie ihm gemeinsam helfen. Bei einem Angriffvon außen, sollten alle Seiten gemeinsam undmiteinander handeln. Im Falle eines Streits, sollteder Prophet Recht sprechen.

HaditthhDiee WWoorttee uunseerees

Proophheetteen nneenntt mmanHaditthhee.. SSiee ssind ddiee

zweeittee QQueellee ddeerMuslimee nnachh ddeem

Kooran..

Auswahhll aaus ddenHaditthhen

• DDeer IIslam ggrüündeettsichh aauf ffüünf PPfeeileerdarauf, ddass ees kkeeineeGGootttthheeitt ggibtt aaußeer

Allahh, ddassMuhhammeed sseein

Dieeneer uund GGeesandtteeristt, ddass mman bbeetteett, ddieePflichhttabgabee ggibtt, iimRamadan ffastteett uund

möglichhstt ddieePilgeerfahhrtt ddurchhfüühhrtt..

• DDeer bbeesttee uuntteer ddeenMeenschheen iistt, wweer ddeen

Meenschheen GGuttees ttutt..

• DDas PParadiees llieegttdeen MMüütttteern zzu

Füüßeen..

• SSaubeerkkeeitt iistt TTeeildees GGlaubeens

• LLieebtt ddiee KKleeineenund aachhtteett ddiee

GGrooßeen, wweenn iihhr zzuuns ggeehhörtt..

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Somit war unser Prophet der höchste Richter inMedina und gleichzeitig hatte man es geschafft, dassjeder seine Religion frei ausleben konnte.

Durch dieses Abkommen wurde auch der Zwist zwi-schen den Stämmen bei Seite gelegt.

Eine Schule für alleAls die Moschee in Medina erbaut wurde, ließ unserProphet neben der Moschee ein Heim errichten.Diesen Teil der Moschee nannte man die Suffe. Eswar eine Schule, wo unser Prophet lehrte. Von ihmlernten die Muslime den Koran und andere wichtigeDinge. Gleichzeitig bereiteten sie sich darauf vor,das Gelernte an andere weiterzugeben.

RamadanDer Monat Ramadan ist der Monat der Gebete. Esist Gottes Gebot, in diesem Monat zu fasten. DasGebot des Fasten kam mit folgendem Vers, einein-halb Jahre nach der Auswanderung: “Ihr Gläubigen!Wie jenen vor euch, ist auch euch das Fasten einePflicht, auf dass ihr euch Gottes nicht widersetzt.”(Sure Bakara, Vers 183)

Auch unser Prophet maß diesem Monat großeBedeutung bei. Tagsüber fastete er und die Nachtverbrachte er ihm Gebet. Er half den Bedürftigenund gab den Armen, lud sie zum Iftaressen ein.

Der Koran wurde in diesem Monat, in der Kadir

•Diee MMuslimee ssindeeinandeer wwiee BBrüüdeer..SSiee ttun ssichh nnichhttsSSchhleechhttees aan.. WWeerdas LLeeid sseeineesmuslimischheen BBrudeersaufhheebtt, ddeesseen LLeeidbeehheebtt GGootttt.. WWeer ddieeNoott sseeinees BBrudeersbeehheebtt, ddeesseen NNoott iimJJeenseeitts bbeehheebtt GGootttt..Weer ddeen FFeehhleer sseeineesBrudeers bbirgtt, ddeesseenFeehhleer bbirgtt GGootttt iimJJeenseeitts.

•Deer BBeesttee uuntteereeuchh iistt, wweer ddieeTugeend hhatt..

• WWeendeett eeuchh nnichhttab vvoom RReechhtteen..Deenn ees bbringtt eeuchhzum GGutteen uund ddasGGuttee bbringtt eeuchh iinsParadiees.. HHaltteett eeuchhfeern vvoon ddeer LLüügee,deenn ddiee LLüügee bbringtteeuchh zzum SSchhleechhtteenund ddas SSchhleechhtteefüühhrtt iin ddiee HHöllee..

• GGeehhtt nnichhtt mmittvoolleem BBauchh iins BBeetttt,weenn eeueer NNachhbarhhungeertt..

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Nacht offenbart. Die Muslime verbringen daherdiesen Monat im Fasten und Gebet, helfen einan-der, beten füreinander und lesen den Koran.

Die reichen Muslime geben ihre Pflichtabgabe ab.Zekat, die Pflichtabgabe, ist einer der Grundpfeilerdes Islam. Sie wurde zwei Jahre nach der Auswan-derung als Gebot offenbart und wird im Koran häu-fig gemeinsam mit folgendem Gebet erwähnt: “Betetgewissenhaft und gebt die Zekat rechtens.“ (SureBakara, Vers 43)

Die Feindschaft hält anFür die Muslime war die Zeit in Mekka eine Zeit derGeduld. Die Ungläubigen unterdrückten sie und dieMuslime mussten dies alles erdulden. Unser Prophetbefahl den Muslimen Geduld und verbat ihnen denKampf. Die Ungläubigen machten den Muslimen inMekka das Leben schwer.

GGootttt, ggeebee uunsGGuttees iim DDieesseeitts

und iim JJeenseeittsund bbeewahhree uuns

voor ddeemHölleenfeeueer..

((SSuurree BBaakkaarraa,, VVeerrss 220011))

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Lieebeer GGootttt,veerzeeihhee mmir,

meeineer MMutttteer,meeineem VVatteer uund

alleen GGläubigeen..

((SSuurree IIbbrraahhiimm,, VVeerrss 4411))

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In Medina aber hatten die Muslime Frieden gestiftetund lebten auch mit den benachbarten Stämmen inFrieden. Unser Prophet erzählte vom Islam, tatkeinem Unrecht und wollte keinen Streit. Er rief dieMenschen zur Erweiterung Wissen und zum Koranauf. Er wollte, dass die Menschen frei entscheidenkonnten, welcher Religion sie angehören wollten.

Den Ungläubigen in Mekka gefiel das alles gar nichtund sie bereiteten sich auf eine Schlacht gegen dieMuslime vor. Unser Prophet sah die Gefahr und ver-suchte, die Karawanen aufzuhalten, die nebenWaren auch Waffen nach Mekka trugen.

Bedir, ein WendepunktDie Mekkaner standen kurz vor dem Angriff. Dasbedrückte unseren Propheten.

Er traf Vorbereitungen und begab sich mit 305Mann an einen Ort namens Bedir. Die ungläubigenMekkaner kamen mit eintausend Soldaten.

Huzeyfe kam zu unserem Propheten. Er sagte, er seimit seinem Vater gekommen, um dem Prophetenim Kampf zu helfen. Doch auf dem Weg hätten ihndie Mekkaner erwischt und ihn und seinen Vaterunter der Bedingung freigelassen, dass sie nicht fürMuhammed kämpfen.

Unser Prophet brauchte jeden Mann, doch er sagtezu Huzeyfe, er solle sein Wort halten und nicht amKampf teilnehmen.

Als unser Prophet die große Armee der Mekkanerherannahen sah, sprach er:

Erinnert eeuch,, ddassihr GGott uum HHillfegebeten hhabt. EErhörte eeure GGebeteund ssagte: ””Ich wwerdeeuch mmit ttausendEngelln zzur SSeitestehen.”

(Sure Enfal, Vers 9)

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“Mein Herr! Sie kommen in Auflehnung undungerechtfertigtem Stolz. Sie widersetzen sich dirund deinem Propheten. Mein Herr, helfe uns. Wenndie Muslime hier sterben, wird dich niemand mehranbeten.”

Unser Prophet nahm Stellung. Man befand sich aufsandigem Boden. Hubab, einer der Kämpfer sprach:

- “Unser Prophet, hast du diese Stellung selbstentschieden, oder ist es der Wunsch Gottes.”

Unser Prophet sagte, es sei seine eigene Entschei-dung, worauf Hubab sprach:

- “Dieser Boden eignet sich nicht besonders für dieSchlacht. Wenn du erlaubst, sollten wir uns in dieNähe des Brunnens begeben und die umliegendenBrunnen besetzen.”

Dieser Vorschlag wurde angenommen und so begabman sich zum Brunnen.

Unser Prophet versammelte die Einwanderer unddie Helfer und befragte sie zur Schlacht. Sie sagtenalle, dass sie auf seiner Seite bleiben würden.

Unser Prophet hatte alle Vorbereitungen getroffen,doch er wünschte sich, dass es bestenfalls gar nichtzum Kampf käme. Er schickte Ömer zum Feind,damit er ihm sage, dass sie vom Kampf absehen soll-ten. Die Ungläubigen aber deuteten das alsSchwäche und sahen hierin die Möglichkeit, dieMuslime ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen.Sie sagten alle, dass sie ganz sicher den Kampfaufnehmen würden.

In BBeedir wwurdeenmanchhee UUngläubigee

geefangeengeenoommeen.. UUnseer

Proophheett ssagttee:„„JJeedeer GGeefangeenee,

deer zzeehhnmuslimischheen

Kindeern ddas LLeeseenund SSchhreeibeenbeeibringtt, wwird

freeigeelasseen..“ SSoomittleerntteen ddiee KKindeer

leeseen uundschhreeibeen uund ddiee

GGeefangeeneeneerlangtteen iihhree

Freeihheeitt..

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Deer SSieeg zzu BBeedirwurdee iin gganz

Arabieen bbeerichhtteett..JJeettztt hhattttee jjeedeer

voom IIslam ggeehhörtt..

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Die Schlacht dauerte drei, vier Stunden an. DieUngläubigen erlitten einen schweren Schlag. Vonden Muslimen waren vierzehn Mann gestorben, vonden Ungläubigen siebzig, unter ihnen auch EbuCehil.

Uhud, eine harte LehreEin Jahr war vergangen. Erneut hörte man in Medi-na, dass die Mekkaner sich auf eine Schacht vor-bereiteten. Die Muslime versammelten sich, um sichzu beraten. Hamza, der Onkel Muhammeds ergriffdas Wort und sagte, dass es besser sei, wenn dieSchlacht außerhalb Medinas stattfinden würde.Einige junge Leute stimmten ihm zu. Unser Prophetwünschte sich hingegen einen Verteidigungskampf.Doch die Mehrheit wollte den offenen Kampf, alsogab unser Prophet schließlich nach.

Schon bald kam die Nachricht, dass die Ungläubi-gen sich mit einer Armee von dreitausend Manngen Medina begeben hatten und somit schon sehrnahe waren. Die Ungläubigen wollten die Nieder-lage in Bedir rächen.

Unser Prophet und seine Freunde machten sichnach dem Freitagsgebet auf den Weg. Am nächstenMorgen kamen sie am Berg Uhud an. Sie waren miteintausend Mann aufgebrochen, doch auf dem Wegentschieden sich dreihundert Männer, umzukeh-ren. Das waren Leute, die sich nur als Muslime aus-gegeben hatten, sich tatsächlich aber nicht zum Is-lam bekannten. Sie wollten eigentlich den Muslimenschaden.

In ddeer SSchhlachhtt zzuUhhud ssagttee EEbuSSufyan, ddeerKoommandantt ddeerUngläubigeen zzudeen MMeedineenseern: -- ““Wir hhabeen mmitteeuchh MMeedineenseernkkeeineen ZZwistt.. GGeehhttund üübeerlasstt uunsMuhhammeed..Doochh ddieeMeedineenseer lleehhntteenab uund zzeeigtteen iihhreeBindung aan ddeenProophheetteen..mmYZnn

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Es war das Jahr 625. Die Kämpfer trafen in Uhudaufeinander. Die Ungläubigen hatten sich Medinagenähert, um die Stadt zu plündern, nachdem siedie Muslime besiegt hatten. Unser Prophet hatteseine Maßnahmen dagegen getroffen. Er wähltefünfzig seiner besten Männer aus, die von einemHügel aus Pfeile abschließen sollten. An ihre Spitzesetzte er Abdullah bin Cubeyr und sprach zu ihnen:

- “Wehrt uns mit unseren Pfeilen gegen die Reiterder Ungläubigen. Erlaubt ihnen nicht, dass sie umden Berg laufen und uns von hinten angreifen.Bewegt euch nicht vom Platz, was immer auchgeschieht egal, ob wir den Kampf gewinnen oderverlieren sollten. Selbst wenn ihr seht, dass wirumgebracht werden, eilt uns nicht zur Hilfe.”

Der Kampf begann und innerhalb einiger Stundenschienen die Ungläubigen erneut den Kampf zu ver-lieren. Doch dann änderte sich die Lage. Die Mus-lime wurden von hinten angegriffen. Denn diePfeilschützen auf dem Hügel hatten, trotz desBefehls des Propheten ihren Platz verlassen, weil siemeinten, dass Kampf schon gewonnen sei.

Das war ein großer Fehler. Siebzig Muslime starben,unter ihnen auch Hamza, der Onkel des Propheten.Unser Prophet wurde leicht am Mund getroffen.Seine Lippen bluteten, ein Zahn war herausgefal-len. Die Muslime konnten sich nur schwerlich aufden Berg Uhud zurückziehen. Die Ungläubigenfühlten ihre Rache vollendet und zogen ab, ohnenach Medina einzudringen.

Für die im Kampf Verstorbenen wurde das Totenge-

Als uunseer PProophheettzu UUhhud vveerleettzttwurdee, ssagtteen ddiee

GGeefähhrtteen uum iihhn,eer ssooll ddeen

UngläubigeenSSchhleechhttees

wüünschheen.. UUnseerProophheett ssprachh:

Ichh bbin nnichhttgeekkoommeen, uum

SSchhleechhttees zzuwüünschheen.. IIchh bbin

geekkoommeen, uumdeen MMeenschheen ddeen

reechhtteen WWeeg zzuweeiseen, aals eeinBoottschhaftteer ddeerBarmhheerzigkkeeitt..

Meein HHeerr, wweeiseeihhneen ddeen rreechhtteen

Weeg, ddeenn ssieekkeenneen ddiee

Wahhrhheeitt nnichhtt..

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bet verrichtet. Die Unachtsamkeit der Pfeilschützenhatte viele das Leben gekostet.

Attentate - sie versuchen allesDie Trauer um Uhud hielt in Medina lange an. DerTrost der Muslime bestand in dem Wissen, dass demPropheten nichts Ernsthaftes zugestoßen war. Siehatten sehr gut begriffen, dass sie auf ihn hörenmussten.

Das Leben aber ging weiter.

In diesen Tagen kam ein Fremder nach Medina undverlangte vom Propheten, dass dieser Lehrer zuseinem Stamm schicke, damit der Stamm den Islamkennenlerne. Unser Prophet forderte von ihm dieZusicherung, dass diese Lehrer geschützt und ihnenso nichts zustoßen werde. Als der Mann sein Wortgegeben hatte, schickte unser Prophet siebzigLehrer der Suffe zum Stamm des Mannes.

Doch tatsächlich hatte der Fremde ihm eine Fallegelegt und die siebzig Lehrer wurden an einem OrtNamens Biri Maune überfallen und ermordet.

* * *

Attentate gegen Muslime fanden auch an anderenOrten statt. In Reci etwa wurden acht Muslimeermordet. Hubeyb und Zeyd wurden gefangen undden ungläubigen Mekkanern übergeben. Diesetöteten Hubeyb sofort. Zu Zeyd sprachen sie:

- “Würdest du dir denn nicht wünschen, dassMuhammed jetzt an deiner Stelle wäre.”

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- “Ich schwöre, dass ich nicht einmal wünsche, dasser auch nur den Stich eines Dorns erleide”, antwor-tete Zeyd.

Die Ungläubigen konnten diese Liebe zu Muham-med nicht begreifen.

Hendek, eine schwere PrüfungZwei Jahre waren seid Uhud vergangen. Wiederließen die ungläubigen Mekkaner den Muslimenkeine Ruhe. Diesmal hatten sie zehntausend Mannzusammengebracht. Sobald diese Nachricht nachMedina gekommen war, versammelte unser Prophetdie Muslime in der Moschee, um sich mit ihnen zuberaten.

Selman, ein Mann aus Iran sage:

- “Im Iran graben wir einen Graben um die Stadt,wenn ernsthafte Gefahr droht. Das können wir auchhier tun.”

Diese Idee gefiel den Anwesenden.

Gleich begann man, einen Graben um Medina zugraben. Man hatte nicht viel Zeit und arbeitete vonSonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Auch unserProphet fasste beim Graben mit an.

Als der Graben endlich fertig war, war er so tief, dassein Pferd, das hineinfiel, nicht wieder aus ihm he-raus kam und so breit, dass man ihn nicht mit demPferd überspringen konnte.

Der Graben wurde zusätzlich vierundzwanzig Stun-den von den Muslimen bewacht.

Der GGrabben

CCabir eerzähhltt:

-- ““Wähhreend wwir ddeenGGrabeen ggrubeen,sttieeßeen wwir aauf

hhartteen SStteein..Daraufhhin rrieefeen

wir ddeen PProophheetteen..Wir hhatttteen aallee, ddeer

Proophheetteeingeeschhloosseen, sseeittdreei TTageen nnichhtts

Richhttigees ggeegeesseen..Doochh ddeer PProophheettschhlug ssoo ssttarkk aaufdas hharttee GGeestteein,

dass ees zzeerfieel..”

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Unser Prophet hatte dreitausend Mann, denen erallen ihr eigene Position im Kampf gab. Die Un-gläubigen waren schon sehr nahe. Sie hatten auchdie medinensischen Juden und die ungläubigen me-dinensischen Araber auf ihre Seite geholt. Als sie zurStadt kamen und den Graben sahen, wussten sienicht, was sie tun sollten. Sie hatten so etwas näm-lich noch nie zuvor gesehen.

Sie griffen trotzdem an. Die Muslime verteidigten ih-re Stadt so gut sie konnten und ließen den Ungläu-bigen keinen Einlass. Der Kampf dauerte 27 Tage.Als die Ungläubigen sahen, dass sie nicht gegen dieVerteidigungsmaßnahmen ankämpfen konnten, zo-gen sie sich zurück. Der Kampf war zu Ende. DieMuslime hatten kaum Schaden erlitten.

Diee SSchhlachhtt aamGGrabeen wwird iimKooran wwiee ffoolgtteerzähhltt:Ihhr GGläubigeen..Weenn ddieegeegneerischheenArmeeeen aauf eeuchhzukkoommeen,geedeenkkeett ddeerGGabeen GGoottttees.. WWirhhatttteen eeineensttarkkeen WWind uundunsichhttbaree HHeeeereeauf eeuree GGeegneerhheerabgeesandtt.. AAllahhsahh, wwiee iihhr ttatteett..Als ssiee vvoon aalleenSSeeitteen aauf eeuchhzukkameen, eeureeAugeen ddunkkeelwurdeen, eeureeHeerzeen ppoochhtteenund eeureeGGeedankkeen ssichh iinZweeifeel üübeer GGoottttwälztteen, ggeenau zzudieeseer ZZeeitt wwurdeendiee GGläubigeengeeprüüftt uund hharttgeeprüüftt..

((SSuurree AAhhzzaabb,, VVeerrss 99--1111))

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Das Abkommen zu Hudeybiye

An jenem Tag war unser Prophet sehr glücklich. DenGrund hierfür erzählte er seinen Freunden: “Wir wer-den die Kaaba besuchen.“ Für die eingewandertenMekkaner war das eine sehr erfreuliche Nachricht,denn sie hatten Mekka seit sechs Jahren nicht gesehen.Jetzt endlich würden sie wieder ihre Heimat sehen.Unser Prophet machte sich mit 1500 Gefährten auf denWeg zur Kaaba. Auf dem Weg besuchte er die Grab-stätte seiner Mutter. Er kam, zusammen mit seinen Gefährten in Hudeybi-ye an, einem Ort nahe Mekka. Hier bauten sie ihre Zel-te auf und sandten Osman als ihren Sprecher nachMekka. Dieser erklärte den Mekkanern, dass sie nichtzum Kampf hier waren, sondern lediglich die Kaababesuchen wollten, wenn an ihnen die Erlaubnis gab.Als Osman lange nicht zurückkehrte, fürchtete man,

Wahhrlichh, aals ssieedir WWoortt ggabeen zzuHudeeybiyee, uuntteerdeem BBaumee, GGootttteesWoohhlgeefalleen wwarmitt ddeen GGläubigeen..GGootttt wwussttee oob ddeerReeinhheeitt iihhreerHeerzeen uund ggabihhneen FFrieedeen uundZuveersichhtt.. EErloohhnttee ees iihhneen mmitteeineem nnahheen SSieegund vvieeleen GGabeen..Allahh iistt ddeer WWahhreeGGeewinneer, ddeerRichhtteer, ddeer ddieeWahhrhheeitt bbeesittztt..

((SSuurree FFeettiihh,, VVeerrss 1188--1199))

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SECHSTER TEIL

DIE HHEIMKEHR

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ihm sei etwas zugestoßen. Es verbreitete sich das Ge-rücht, dass er umgebracht worden sei.Obwohl man nicht zum Kampf gekommen war, bes-tand nun plötzlich die Gefahr einer Auseinanderset-zung. Sofort kam man zusammen und die Muslime be-zeugten ein weiteres Mal ihre Bindung zum Prophe-ten. Später erhielt man die beruhigende Nachricht, dass Os-man am Leben sei. Bald darauf kam er mit einigen Ab-gesandten der Mekkaner. Die Abgesandten aus Mekka sagten, dass sie den Mus-limen nicht erlauben würden, Mekka zu betreten, aberein Abkommen mit ihnen eingehen konnten. UnserProphet stimmte diesem Vorschlag zu und man kamzu einer Übereinkunft. Die mekkanischen Muslime wa-ren sehr traurig. Sie hatten eine lange Reise hinter sichund waren ihrer Heimat so nahe, ohne jedoch eintre-ten zu können. Dem Abkommen zufolge sollten die Muslime diesesJahr ihre Reise nach Mekka abbrechen. Dafür durftensie im nächsten Jahr die Kaaba besuchen. Für die Mus-lime war aber die Vereinbarung, dass jemand aus Mek-ka, der zum Islam übertritt und dann nach Medina ge-hen wolle, zurückgeschickt werden sollte, während je-mand der nach Mekka einwandere, dort bleiben kön-ne, viel bedrückender. Das zu akzeptieren war sehrschwer für die Muslime. Indessen kam ein Mann zu ihnen, Seine Hände undFüße waren in Ketten gelegt. Er schien sehr erschöpft.Es handelte sich um Ebu Cendel. Sein Vater hatte ihneinsperren lassen und in Ketten gelegt, weil er zum Is-lam übergetreten war. Doch er hatte flüchten können.Sein Vater kam, um ihn holen, zog an seinen Ketten

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und schlug ihm ins Gesicht. Dann wandte er sich zumPropheten und sagte: - “Ihr habt das Abkommen unterschrieben, noch ehemein Sohn herkam.” Unser Prophet stimmte dem schweigend zu. Daraufhinsagte der Vater:-” So gib ihn mir wieder.”Ebu Cendel schrie:-”Wollt ihr mich denn an die Ungläubigen übergeben,damit sie mich foltern und einsperren?”Unser Prophet zog Ebu Cendels Vater zu sich und ver-suchte ihn zu überzeugen, dass er seinen Sohn frei las-se. Doch der Vater blieb stur. Daraufhin wandte sichunser Prophet zu Ebu Cendel und sagte:- “Ebu Cendel, gedulde dich. Sicher wird Gott dir unddeinesgleichen eine Lösung eröffnen. Wir haben mitdiesen Menschen ein Abkommen unterschrieben undihnen unser Wort gegeben. Auch sie haben uns ihrWort gegeben. Es ziemt sich unserer nicht, unser Wortnicht zu halten.” So wurde Ebu Cendel zurückgeschickt. All das war sehr bedrückend für die Muslime. Sie konn-ten nicht nach Mekka. Allerdings zeigte das Abkom-men, dass sie von den Mekkanern nunmehr rechtlichanerkannt waren.

Es geht um die WeltWenn auch das Abkommen zu Hudeybiye auf den ers-ten Blick wie ein Schlag für die Muslime erschien, soentstand dadurch doch eine Atmosphäre des Friedens.

Muhhammeed, wwirhhabeen ddichhleediglichh aals eeineeBarmhheerzigkkeeitt ffüürdiee MMeenschhhheeitthheerabgeesandtt..

((SSuurree EEnnbbiiyyaa,, VVeerrss 110077))

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Diesen Frieden nutzte unser Prophet,um auch die umliegenden Zivilisatio-

nen und Staaten zum Islam aufzu-rufen. Er schickte Boten undschrieb Briefe an den Herrscherüber Byzanz, Abessinien, Iranund an viele andere Orte.

Es ging ihm darum, den Islam füralle zugänglich zu machen.

Heraklius, der Herrscher überByzanz, nahm den Brief des Boten ent-

gegen und las:

- “Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzi-gen. Dies ist von Muhammed, Diener und Prophet Got-tes, an Heraklius, Herrscher über Byzanz. Gruß sei al-len, die den rechten Weg finden. Ich rufe dich zum Is-lam auf. Nimm den Islam an, auf das du von den vor-teilhaften wirst. Gott wird dich belohnen. Wenn duaber ablehnst, so stehst du auch in Verantwortungdeines Volkes. “Leute des Buches. Kommt auf ein ge-meinsames Wort zwischen euch und uns, dass wir nie-manden anbeten, außer Allah und ihm nichts beigesel-len, dass wir niemanden vergöttern. Und wenn sie sichabwenden, so sagt, bezeuget, wir sind Muslime.“

Heraklius schien von dem Gelesenen überzeugt. Er hat-te schon von Muhammed gehört und glaubte jetzt anseine Prophetenschaft. Er besprach sich mit seinen Be-ratern. Er hatte vor, zum Islam überzutreten. Doch dieBerater waren strikt dagegen. Er ließ sich überreden,beschenkte den Boten und schickte ihn zurück.

WWährendd ddesEinzugs nnach MMekka,,

sah uunser PProphetteine HHünddin,, ddie

ihre JJungen ffüttttertte.Glleich lließ eer eeinenWWächtter hhinschickenundd ssagtte: „„Pass aauf,,ddass nniemandd ddiese

Hünddin ssttöörtt.““

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Die Heimkehr, der Einzug nach Mekka Zwei Jahre waren seid Hudeybiye vergangen. Die Ungläu-bigen hielten sich nicht mehr an die Abmachungen. Da-raufhin sammelte der Prophet zehntausend Mann undzog heimlich gen Mekka. Er beabsichtigte, Mekka ohneBlutvergießen zu erobern. Es gelang ihm. Der Einzug inMekka ging ohne Zwischenfall vonstatten. Unser Prophetwar nun in Mekka, dort, wo er seine Kindheit und Jugend,ja 53 Jahre seines Lebens verbracht hatte. Dies war ein gro-ßer Erfolg und er dankte Gott. Er zog in Mekka nicht wieein hochmütiger Eroberer ein, sondern in Demut undDank an Gott. Als das Mittagsgebet anbrach, bestieg Bilal die Kaaba undrief zum Gebet. Nachdem unser Prophet das Gebet ver-richtet hatte, wandte er sich zum Volk und sprach: “Wasmeint ihr, was ich jetzt mit euch tun werde?”Diejenigen, die ihm und seinen Gefährten früher Leid an-getan hatten, waren jetzt ganz verwirrt:- Wir erwarten Gutes von dir. Denn du bist ein ehrenwer-ter Bruder und Sohn eines ehrbaren Mannes”, sagten sie.Daraufhin erwiderte unser Prophet:- “Ich erzählte euch von Joseph, der seinen Brüdern ver-zieh, als diese ihm Schlechtes antaten. Heute wird euchkeine Strafe treffen. Gott soll euch verzeihen. Er ist derBarmherzige.” Jedem war damit verziehen. Danach wurden alle Götzenaus der Kaaba herausgetragen. Die Muslime blieben tage-lang in Mekka, ihrer Heimatstadt.

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Abschiedspilgerfahrt und

AbschiedspredigtNach dem Einzug in Mekka wurde die Pilgerfahrt zueinem Gebot. Unser Prophet begab sich am 22. Feb-ruar 632 auf die Pilgerfahrt nach Mekka und vollzogsomit die Wallfahrt.

Nach dem Einzug in Mekka hatte sich der Islam sehrrasch ausgebreitet. Unser Prophet sandte seine Botenan verschiedene Orte und schon bald war die ganzearabische Halbinsel größtenteils zum Islam überget-reten.

Am 6. März 632 hielt unser Prophet auf dem BergArafat eine Predigt. Mehr als hunderttausend Men-schen waren gekommen, ihn zu hören. In seiner

Auszug aaus dderAbbschhiedspredigtt• Weenn jjeemandeem

eettwas aanveerttrautt wwird,soo ssooll eer ees sseeineemBeesittzeer zzurüückkgeebeen..

• Ehheeparttneer hhabeengeegeenüübeer eeinandeerReechhttee uundVVeerpflichhttungeen..

• Diee GGläubigeen ssindBrüüdeer.. NNieemand ssoollsichh aan ddeem GGuttseeinees BBrudeersveergreeifeen..

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SIEBENTER TEIL

JEDER BEWEINT IHN

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Ansprache sagte er, dass der Gott aller Menschen ein-zig sei, dass sie alle den gleichen Vater, Adam, habenund dass alle Menschen gleich seien. Er sprach vonden Rechten der Frau und zeigte außerdem Wege zueinem friedlichen Leben auf. Mit dieser Abschiedspre-digt, hatte unser Prophet die Prinzipien des Islam einletztes Mal verkündet. Es war seine Abschiedspredigt.

Der AbschiedNachdem unser Prophet die Pilgerfahrt beendet hat-te, kehrte er nach Medina zurück. Er war jetzt 63 Jah-re alt und müde, aufgrund all der erlittenen Strapa-zen, um die im Rahmen seiner Bemühungen, dieMenschen auf den rechten Weg zu führen. Als hätte

• Ihhr MMeenschheen!!Eueer HHeerr uundeeueer UUrvatteer iistteeineer.. IIhhr sseeid aalleeSSöhhnee AAdams..

• KKeein MMeenschh iisttdeem aandeereenüübeerleegeen..Übeerleegeenhheeittgeebüühhrtt ddeemGGootttteesfüürchhttigeen..

• GGootttteesfurchhtt, ddassbeedeeutteett, ddieeLieebee GGoottttees zzueerlangeen..mmYZnn

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er gespürt, dass sein Lebensende nahte, sprach er anjenen Tagen viel vom Tod und davon, dass auch ereines Tages sterben werde. Es waren die letzten Mai-tage. Muhammed war krank. Er konnte nicht in dieMoschee gehen. Deshalb hatte er Ebu Bekir beauf-tragt, die Gebete vorzubeten. Am Montag, den 8. Ju-ni verschlechterte sich sein Zustand. Er lag ruhig.Dann hob er plötzlich seinen Zeigefinger und sprach:“Um zu meinem Herrn zu gelangen… im Paradiesmit ihm zu sein“. Seine Hand fiel nieder. Ein Lächelnstand noch in seinem Gesicht.

Die Trennung, das große WeinenAls Ebu Bekir von dem Tod Muhammeds hörte, rann-te er in die Moschee. Alle weinten. Ebu Bekir trat indas Zimmer des Verstorbenen, hob das Tuch vonseinem Gesicht und küsste ihn weinend auf die Stirn,während er sprach:

- “Du hast ein gutes Leben geführt und der Tod hatdich in Frieden eingeholt.”

Ebu Bekir trat hinaus und verlas vor den Versammel-ten den Vers 114 der Sure Ali Imran:

“Muhammed ist ein Gesandter. Schon vor ihm sindviele Gesandte gekommen. Und werdet ihr abtrünnigwerden, wenn er stirbt oder ermordet wird? Wer sichdann abwendet, der kann Gott keinen Schaden zufü-gen. Doch wird Gott die belohnen, die ihm danken.”

Der llettztteKoranvers,, dderoffenbbartt wwurde:

Hüütteett eeuchh vvoordeem TTag, aan ddeemihhr zzu GGoottttzurüückkkkeehhreenweerdeett.. JJeedeer wwirdseeineer eeigeeneen TTattbeegeegneen uundkkeeineer wwirdUnreechhtt eerleeideen..

((SSuurree BBaakkaarraa,, VVeerrss 228811))

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Diese Worte beruhigten die Menge, die überwältigtwar ob des Todes ihres geliebten Propheten.

Er wurde niedergelegt zu Medina, wo auch sein Va-ter lag.

Unser Prophet war nun bei seinem Herrn. Muham-med überließ uns zwei Dinge: Den Koran und seinvorbildliches Leben. Wer sich an diese beiden Richt-linien hält, der erwartet zuversichtlich Gottes Lohn.

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Chronologie des LebensMuhammeds

570 Ebrehe versucht, Mekka mit Elefanten zu beset-zen570 Muhammeds Vater verstirbt571 (20. April) Geburt Muhammeds571-576 Muhammed bleibt bei seiner Amme Halime577 Muhammeds Mutter Amine verstirbt579 Muhammeds Großvater Abdulmuttalib verstirbt591 Muhammed tritt der Gemeinschaft der

Tugendhaften bei596 Muhammed heiratet Hatice610 Muhammed erhält die erste Offenbarung im

Monat Ramadan615-616 Die Muslime wandern nach Abessinien aus617-620 Die Ungläubigen boykottieren die Muslime620 Das Miracwunder621 Erstes Abkommen zu Akabe622 Zweites Abkommen zu Akabe622 Muhammed wandert nach Medina aus622-624 Die erste Moschee und Schule wird erbaut,

der erste Gebetsruf, Mekkaner und Medinenser werden Brüder, Abkommen zu Medina

624 Schlacht zu Bedir625 Schlacht zu Uhud626 Die Vorfälle Biri Maune und Reci626-627 Die Schlacht am Graben628 Das Friedensabkommen zu Hudeybiye630 Die Eroberung Mekkas632 Die Abschiedspilgerfahrt632 (8. Juni) Unser Prophet verstirbt

Page 81: MEIN PPROPHET, MUHAMMED · barschaft war uns kein Wert. Die Starken unter-drückten die Schwachen.” „Wir haben die Zeit der Unwissenheit erlebt. Wir be-teten Götzen an und begruben
Page 82: MEIN PPROPHET, MUHAMMED · barschaft war uns kein Wert. Die Starken unter-drückten die Schwachen.” „Wir haben die Zeit der Unwissenheit erlebt. Wir be-teten Götzen an und begruben