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Paul Fuchs-Frohnhofen, Andreas Blume, Kurt-Georg Ciesinger, Helga Gessenich, Manfred Hülsken-Giesler, Michael Isfort, Marc Jungtäubl, Andreas Kocks, Martina Patz, Margit Weihrich Memorandum Memorandum „Arbeit und Technik 4.0 in der professionellen Pflege“

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Paul Fuchs-Frohnhofen, Andreas Blume, Kurt-Georg Ciesinger, Helga Gessenich, Manfred Hülsken-Giesler, Michael Isfort, Marc Jungtäubl, Andreas Kocks, Martina Patz, Margit Weihrich

Memorandum

Memorandum „Arbeit und Technik 4.0 in der professionellen Pflege“

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ImpressumMemorandum „Arbeit und Technik 4.0 in der professionellen Pflege“ ISBN 978-3-9817028-6-62. Auflage, November 2018© 2018 MA&T Sell & Partner GmbHKarl-Carstens-Straße 1, 52146 WürselenAbb.: fotolia.com

Dieses Memorandum ist entstanden aus der Zusammenarbeit vonfünf Forschungsverbünden im Förderschwerpunkt „Präventive Maß-nahmen für die sichere und gesunde Arbeit von morgen“ des Bun-desministeriums für Bildung und Forschung:• empCare – Pflege für Pflegende: Entwicklung und Verankerung

eines empathiebasierten Entlastungskonzepts in der Care-Arbeit (FKZ 02L14A150 - 02L14A153) vertreten von Andreas Kocks,Pflegewissenschaftler am UKB

• ITAGAP – Technik- und Arbeitsprozessentwicklung für Gesundheit in der ambulanten Pflege (FKZ 02L14A240 - 02L14A243)

• Pflege-Prävention 4.0 – Neue Modelle für die Prävention in der Altenpflege vor dem Hintergrund von Berufsbiografieorientierung, Dienstleistungsvielfalt und High-Tech“ (FKZ 02L14A180 - 02L14A184)

• PräFo – Prävention von Belastungen bei formalisierter Arbeit in Dienstleistung und technischer Entwicklung (FKZ 02L14A250 - 02L14A253)

• Stress-Rekord – Serious Game-basierte Informations- und Lernum-gebung zum Abbau von physischen und psychischen Belastungen bei Pflegekräften (FKZ 02L14A230 - 02L14A233)

Diese Zusammenarbeit im Rahmen der Fokusgruppe „Neue Ansätzedes Arbeits- und Gesundheitsschutzes im Pflege- und Dienstleis-tungssektor“ bildete die Basis für Diskussionen um die künftige Ge-staltung von „Arbeit und Technik 4.0“ in der Pflege. Das Ergebnis die-ser Diskussionen findet sich in dem hier vorliegenden Memorandum.Die Forschungs- und Entwicklungsprojekte werden durch das Bun-desministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit vonmorgen“ gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut.Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beiden Autorinnen und Autoren.

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Das hier vorliegende Memorandum „Arbeit undTechnik 4.0 in der professionellen Pflege“ stelltdie gemeinsame Positionierung der Unterzeich-nenden zur nachhaltigen und zukunftsfähigenGestaltung und Implementierung von techni-schen Innovationen im Arbeitsbereich von Pfle-gekräften dar.

Ausgangspunkt dieser Positionierung ist ein Ver-ständnis von Pflege als Interaktionsarbeit anund mit Menschen, die einer besonderen Ge-staltung und Wertschätzung bedarf.

Die Unterzeichnenden sind sich einig, dassPflege kräfte stärker als bisher von Technik pro-fitieren sollten. Hierfür sind sie in die Gestaltungvon Technik einzubeziehen, die sie und ihre kon-krete praktische Arbeit betrifft.

Nur hierdurch kann sichergestellt werden, dassdie Beschäftigten in Bezug auf professionellePflegearbeit von einem zunehmenden Technik-einsatz profitieren können. Denn bislang zeigtsich empirisch eine unzureichende Einbindung

professioneller Pflege in Prozesse der Technik-entwicklung und Technikeinführung. Das Inno-vationspotenzial neuer Technologien in derPflege arbeit wird auf diese Weise nicht zukunfts-weisend genutzt.

Für eine gute Gestaltung von Arbeit 4.0 in derPflege bedarf es einer konsequenten, interdiszi -plinären und zielgerichteten Entwicklung, Einfüh -rung und Folgenabschätzung sozio-technischerInnovationen gemeinsam mit der professionellenPflege. Technikeinsatz in der Pflegearbeit mussim Sinne der Gesundheit und der „guten Arbeit“der Pflegenden sowie im Sinne der Lebensqua-lität der Pflegeempfänger/-innen präventiv undkontinuierlich unterstützend wirksam werden.

Die Unterzeichnenden dieses Memorandums regen an:

die besondere Bedeutung von Pflegearbeitals Interaktionsarbeit anzuerkennen, wertzu-schätzen (auch ökonomisch!) und bei jedemVeränderungsprozess zu beachten,

Memorandum „Arbeit und Technik 4.0 in der professionellen Pflege“

Teil A: Zusammenfassung

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vorhandene pflegeunterstützende bzw. pflege -relevante Technik zu sichten, einer kritischenPrüfung zu unterziehen und zur Förderungvon Arbeitszufriedenheit und Gesundheit an-zupassen bzw. einzuführen,

Entwicklungs- und Einführungsprozesse fürTechnikunterstützung in der professionellenPflege als sozio-technische Innovationspro-zesse zu betreiben,

nicht nur technische Funktionalität zu entwi-ckeln, sondern die Einbindung neuer Techno -logien in pflegerische Arbeits- und Organisa-tionsprozesse samt deren Spezifika recht-zeitig und ausreichend zu berücksichtigen,

die relevanten Akteurinnen und Akteure derPflege explizit an diesen Prozessen zu betei-ligen und ausreichende Ressourcen zur Mit-wirkung und Qualifizierung einzuplanen,

die Bewährung in der Praxis als wichtiges Er-folgskriterium für neue Technologien in derPflege zu definieren,

geeignete Maßnahmen zu entwickeln, um be-stehende Belastungen und künftige Risikenzu reduzieren, denen Pflegekräfte durch die(digital-)technikgetriebene Formalisierung vonArbeitsprozessen ausgesetzt sind,

die Förderung der Gesundheit und die Arbeits-und Lebensqualität von Pflegenden und Pflege -empfängerinnen und -empfängern als Zielkri-terium beim Technikeinsatz anzuerkennen,

eine die Spezifika der professionellen Pflegeberücksichtigende Technikfolgenabschätzungzum integrativen Bestandteil der Technikent-wicklung im Bereich der Pflege zu machen.

Das Memorandum richtet sich an Politik undVerbände, an Leitungskräfte und Beschäftigtein Pflegeeinrichtungen sowie an Unternehmenim Umfeld von pflegebezogener Technologie -entwicklung; außerdem an Forschungsförderer,Stiftungen und Wissenschaft.

Wir fordern die zuständigen Akteurinnen undAkteure auf, die genannten Anregungen bei derEntwicklung, Planung und Einführung neuerTechnologien für eine gute Gestaltung vonPflege arbeit 4.0 zu berücksichtigen.

Von der Politik erwarten wir eine Gestaltung gu -te r Rahmenbedingungen für die Pflegearbeit so-wie die Berücksichtigung der oben genann tenAusrichtungen bei der Entwicklung von Ausschrei -bungen und Förderprogrammen.

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Dieses Memorandum ist entstanden aus derZusammenarbeit von fünf Forschungsverbündenim Förderschwerpunkt „Präventive Maßnahmenfür die sichere und gesunde Arbeit von morgen“des Bundesministeriums für Bildung und For-schung. Diese Zusammenarbeit im Rahmen derFokusgruppe „Neue Ansätze des Arbeits- undGesundheitsschutzes im Pflege- und Dienstleis-tungssektor“ bildete die Basis für Diskussionenum die künftige Gestaltung von „Arbeit undTechnik 4.0“ in der Pflege. Das Ergebnis dieserDiskussionen findet sich in dem hier vorliegen-den Memorandum.

Die Autorinnen und Autoren sind erfahrene Wis-senschafts- und Praxisakteurinnen und -akteure.

Dieses Memorandum soll breit veröffentlicht wer-den. Auf der Internetseite www.memorandum-pflegearbeit-und-technik.de gibt es für alle, diedie inhaltlichen Aussagen dieses Memorandumsunterstützen, die Möglichkeit, sich in eine ent-sprechende Unterstützungsliste einzutragen.

1. Zu diesem Memorandum

Teil B: Langfassung

1. Zu diesem Memorandum2. Der Dienstleistungssektor Pflege3. Zum Verständnis der professionellen Dienstleistung Pflege 4. Zur Bedeutung von neuen Technologien in der professionellen Pflege5. Arbeit 4.0 in der Pflege – Technik unterstützt pflegerische Arbeitsprozesse6. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren7. Literaturverzeichnis

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Die Herstellung und Sicherung der pflegerischenVersorgung der Bevölkerung und der dafür not-wendigen (Arbeits-)Bedingungen für die Pflege-kräfte sind Megathemen in der aktuellen gesell -schaftlichen Diskussion.

Stichworte wie

Ökonomisierung (und Kommerzialisierung)im Gesundheitswesen, Verringerung der Anzahl von Krankenhäu-sern bzw. Zentralisierung, demografischer Wandel, Zunahme der Pflegebedürftigkeit, Zunahme von Multi- und Komorbidität sowiechronischer Krankheit,Abnahme familiärer Pflegekapazitäten, weiterer medizinischer Fortschritt,Digitalisierung und Technisierung im Kontextvon Arbeit 4.0,Fachkräftemangel bzw. Pflegenotstand undgeneralistische Pflegeausbildung sowieAkademisierung der Pflege

kennzeichnen die Entwicklungen in allen Sek-toren der gesundheits- und pflegebezogenenVersorgung, die sich als Herausforderungendarstel len, unter gewissen Bedingungen ange-messener Gestaltung aber auch Chancen bieten(können). Für professionell Pflegende konzen-trieren sich die aktuellen Herausforderungen inallen Versor gungssektoren auf – die an dieserStelle nur verkürzt darzustellenden – Aspekteder Arbeitsverdichtung, Patienten- und Bewoh-nersicherheit und der eigenen physischen undpsychischen Gesunderhaltung.

Im Fokus der pflegerischen Arbeit stehen dieSektoren der ambulanten Versorgung, der teil-und vollstationären Langzeitversorgung sowieder Akutversorgung in Krankenhäusern. Stand2016 waren/sind rund 1.950 Krankenhäuserverzeichnet1. Laut Pflegestatistik (2015)2 werdenbundesweit 13.300 ambulante Pflegediensteund 13.600 teil- und vollstationäre Pflegeein-richtungen ausgewiesen.

Der hohe Bestand an Einrichtungen korrespon-diert mit einer hohen Anzahl an Beschäftigtenin den ausgewiesenen Berufen der Pflege. Be-trachtet man die Kennzahlen der Gesundheits-personalrechnung des Bundes3, so werden fürdie Berufe in der Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflege zusammen 836.000 Beschäftigtegeführt und für die Berufe in der Altenpflege559.000. Bereits heute zählen die pflegerischenBerufe zu den Mangelberufen4. PrognostischeStudien gehen dabei von einem weiter steigen-den Bedarf5 aus und verbinden damit eine wach-sende Personallücke bezogen auf professionellqualifizierte Kräfte6,7.

Verschiedene Forschungsarbeiten zum Arbeits-und Gesundheitsschutz in den unterschiedlichenpflegerischen Arbeitsfeldern8 verdeutlichen,dass die Pflege sowohl mit hohen körperlichenBelastungen (z.B. durch Heben, Tragen, Lagern,Schicht dienst) als auch mit psychischen Belas-tungen verbunden ist. Teilweise können Pflege-kräfte damit aufgrund mangelnder Ressourcen(Handlungsspielräume, Anerkennung, Personal-ausstattung) nur unzureichend umgehen.

Durch den zum Berufsfeld substantiell gehören-den Umgang mit Menschen in sensiblen, intimenund teils kritischen Situationen (Patientinnenund Patienten, Angehörige), durch das Erlebenvon Leiden, Ster ben und Tod, genauso wie durchArbeitsunterbrechungen, fehlende Ganzheitlich-keit der Arbeit, Fragmentierung der Arbeit, Ar-beitszergliederung, hohen ökonomischen Druckund zu hohes Arbeitsvolumen sowie Schichtar-beit und Abgrenzungsproblematiken entstehtein starkes Be lastungsmuster, das sich oft auchschon bei jüngeren Pflegekräften zeigt.

1 Statistisches Bundesamt 2017b2 Statistisches Bundesamt 2017c3 Statistisches Bundesamt 2017a4 Bundesagentur für Arbeit 20165 IEGUS – Institut für europäische Gesundheits- und

Sozialwirtschaft GmbH 20176 Maier und Afentakis 20137 Rothgang u.a. 20128 Vgl. z.B. Fuchs-Frohnhofen u.a. 2017a

2. Der Dienstleistungssektor Pflege

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Parallel laufen kontinuierliche Prozesse einerzunehmenden Digitalisierung von Medizintech-nik, Verwaltung und Logistik in der Gesundheits -branche, die ebenfalls relevante Auswirkungenauf die Pflegearbeit haben.

Im Rahmen dieses Memorandums können De-finitionen und Theorien der Pflege nicht aus-führlich dargelegt werden. Zum Verständnis desGesamttextes sollen jedoch einige ausgewählteAspekte benannt werden, die aus der Perspek-tive der Autorinnen und Autoren relevant er-scheinen, um die Möglichkeiten und Grenzender Unterstützung der pflegerischen Arbeitdurch technikorientierte Innovationen von ihremAusgangspunkt her einzuordnen.

Pflege als professionelle Dienstleistung umfasstalle Aspekte der präventiven, rehabilitativen, ku-rativen, palliativen und kompensatorischen Ver-sorgung von Menschen mit bestehenden oderzu erwartenden Hilfebedarfen9. Sie steht nichtam Ende der Versorgungskette, sondern greiftzu allen Zeitpunkten der gesundheits- und pfle-gebezogenen Prozesse bei akuten sowie chro-nischen Zuständen mit professionellen Konzep-ten ein. Pflegearbeit hat darüber hinaus ebensosozialpflegerische Aspekte konstitutiv zu berück-sichtigen – auch im Hinblick auf die Ziele desneuen Pflegebedürftigkeitsbegriffes10. Professio-nelle Pflege ist damit notwendig an die Schnitt-stelle von (Gesundheits-)System und Lebenswelt(der Pflegeempfänger/-innen) gebunden11.

Zur Entscheidungsfindung, Anwendung undÜberprüfung geeigneter Pflegeinterventionenverfügen Pflegende über ein klinisches Einschät-zungsvermögen bezogen auf die Komplexitätder konkreten Situation, der vorliegenden Pro-blemlage und der Wünsche von Patientinnen/Patienten bzw. Bewohnerinnen/Bewohnern(inter ne Evidenz). Arbeitswissenschaftliche Er-kenntnisse verweisen darauf, dass in diesem

3. Zum Verständnis der professionellen Dienstleistung Pflege

Dieses Memorandum möchte anregen, künftigeEntwicklungs- und Einführungsprozesse vonTechnik, die pflegerische Arbeit betrifft, so zugestalten, dass Belastungen reduziert und dieArbeitszufriedenheit verbessert wird.

9 Ströbel und Weidner 200310 Wingenfeld und Büscher 201711 Hülsken-Giesler 201512 Vgl. z.B. Böhle et al. 2015

Zusammenhang Interaktionsarbeit (Kooperati-onsarbeit, Emotionsarbeit, Gefühlsarbeit undsubjektivierendes Arbeitshandeln)12 und – damitverbunden – situatives Handeln und informellePraktiken von besonderer Bedeutung sind.

Das situationsbezogene Handeln in der konkre-ten Interaktion gleichen Pflegekräfte mit den jeaktuellen Wissensbeständen zu den identifizier-ten Problemstellungen ab (externe Evidenz).

Pflegerisches Handeln basiert damit auf einerfallorientierten Verbindung von Erkenntnissenaus der Forschung und der konkreten Situationder Person, die der Pflege bedarf. Pflege kannwie die Medizin ihren konkreten Auftrag aus-schließlich über diese „Doppelseitigkeit“ einerwissenschaftlich wie lebensweltlich begründetenSituationsbestimmung beziehen und begrün den.Sie wird auch ihrer gesellschaftlichen Aufgabeder Vermittlung von medizinisch-pflegerisch ori-entierter Versorgung und sozialpflegerisch ori-entierter Sorge ausschließlich über eben diese„Doppelseitigkeit“ wissenschaftlicher Fundie-rung und empathischer situationsbezogener In-teraktionsarbeit gerecht.

Ein solches Verständnis der professionellen pfle-gerischen Arbeit verweist darauf, dass Pflege nichtallein durch verrichtungsorientierte Tätigkeitenund Einzelleistungen beschrieben werden kann,sondern eine komplexe professionelle Leistungfür existenziell betroffene Menschen darstellt.

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Der Einsatz von neuen Technologien gilt als einewichtige Strategie, den skizzierten Herausfor-derungen der professionellen Pflege zu begeg-nen. Erste Entwicklungszyklen fokussieren vor-nehmlich auf eine funktionale Unterstützungder Pflegearbeit13 (z.B. im Bereich der Pflege-dokumentation, der technisch unterstützten Er-fassung von Vitalparametern, der körperlichenEntlastung etc.).

Zunehmend richtet sich die Entwicklung aberauch auf die Unterstützung von Bildungs-, Be-ratungs- und Informationsangeboten für profes-sionell Pflegende.14 Es wird erwartet, dass dieseTechnologien zukünftig eine erhebliche Rolle inGesundheit und Pflege spielen werden, da ihnendas Potenzial zugesprochen wird, einerseits dieAutonomie bedürftiger Menschen zu erhöhenund andererseits zu einer psychischen und physi -schen Entlastung von Pflegenden beizutragen15.

Vielerorts wird der Einsatz von Technologien inder Pflege mit der Hoffnung begründet, einenBeitrag zur Kompensation des Fachkräfteman-gels in der Pflege zu leisten. Auf der Mikroebenezielen Pflegetechnologien explizit auch auf As-pekte der Qualitätsentwicklung, sei es durchSysteme, die zur Fehlervermeidung beitragen(z.B. im Bereich des Medikamentenmanage-ments), sei es durch eine Verbesserung der Qua-lität der Pflegeplanung oder auch durch verbes-serte Vernetzung von Pflegenden untereinander(Personalsteuerung, Arbeitsprozessteuerung) so-wie mit weiteren Leistungserbringern (interdis-ziplinäre und intersektorale Kommunikation).

Die meisten der derzeit über externe Förder-mittel entwickelten neuen Pflegetechnologienbefinden sich noch in der Vormarktphase, etli-che Produkte haben aber mittlerweile auchschon Marktreife erreicht16. Auch bei vielen pfle-gebezogenen Technologien aus den BereichenDokumentation, Assistenz, Mobilitätsunterstüt-zung und Rückenentlastung, Sensorik, Robotik,

Aktorik oder Telecare usw. spielen digitale In-formations- und Kommunikationstechnologieneine große Rolle17. Mit Blick auf den bisherigenEntwicklungsstand werden im HandlungsfeldPflege folgende Einschätzungen vorgenommen18:

IKT-unterstützte Pflegetechnologien sind einrelevantes Entwicklungsthema für Leistungs-anbieter in der Pflege.Die Projektentwicklung ist bislang auf die di-rekte Unterstützung der Leistungsempfänge-rinnen und -empfänger fokussiert.Es gibt mehr IKT-Lösungen für die ambulanteund akute Pflege als für die langzeitstationärePflege.Die Technikperspektive und nicht die Anwen-dungsperspektive dominiert IKT-Projekte inder Pflege.Pflegende sind ungenügend in Technikent-wicklungs- und Technikeinführungsprozesseeingebunden.Bei Technikentwicklung und Technikeinfüh-rung dominiert die Sprache der Technik, wäh-rend die Anknüpfung an Sprache und Themendes pflegerischen Alltags fehlt.Fehlende Fort- und Weiterbildungsprogrammeim Bereich Technikkompetenz hemmen dieDigitalisierung in der Pflege potenziell.Der IKT-basierte Informationsaustausch zwi-schen den Akteurinnen und Akteuren im Pfle -ge- und Gesundheitssektor ist unzureichend.IKT-Pflegelösungen stoßen bislang auf man-gelnde Akzeptanz.IKT-Lösungen in der Pflege (wie die Digitali-sierung der Pflege insgesamt) werden unzu-reichend kommuniziert oder/und sind unzu-reichend praktisch und praktikabel, sodass

4. Zur Bedeutung von neuen Technologienin der professionellen Pflege

13 Weiß et al 201314 BMG 201715 Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 201516 Siehe z.B. Bundesministerium für Gesundheit 2013; Wegweiser Alter und

Technik [o.J.]17 Vgl. Rösler u.a. 2018; Bräutigam u.a., 201718 Vgl. z.B. BMG 2017, Fuchs-Frohnhofen u.a. 2017b u.c, Krings u.a. 2012,

Merda u.a. 2017, Elsbernd u.a. 2014

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die Akzeptanz seitens der Pflegekräfte redu-ziert wird und sich die Sinnhaftigkeit vonTech nik(-einsatz) nicht erschließt. Abrechenbarkeit und Refinanzierbarkeit vonIKT-Lösungen stellen Herausforderungen dar.Sicherheit und Schutz persönlicher Daten sindmaßgeblich für die Akzeptanz von IKT-Lösun-gen in der Pflege.

Entscheidungsträger in den verschiedenenpflegerischen Sektoren haben die Verantwor-tung, gemeinsam mit den Pflegekräften vor-handene pflegeunterstützende Technik zusichten und u.a. zur Förderung von Arbeits -zufriedenheit und Gesundheit einzuführen.

Schon heute finden sich auf dem Markt vieletechnische Hilfsmittel, die das Potenzial haben,die Arbeit von Pflegekräften und die Lebens -situation von Pflegebedürftigen positiv zu unter -stützen19.

Durch eine mechanische/elektrische Unterstüt-zung kann körperliche Entlastung erreicht wer-den, insbesondere in Bezug auf Belastungendes Rückens, die durch typische Körperhaltun-gen v.a. bei der Hebe- und Haltearbeit im Rah-men der pflegerischen Tätigkeit auftreten20. Sokönnen beispielsweise mobile Aufstehhilfeneine n Großteil der benötigen Kraft zur Mobili-sation der Gepflegten aufbringen21.

Des Weiteren besteht bei einem nutzerorien-tierten Technikeinsatz auch die Chance, psy-chische Belastungen zu reduzieren: Der Einsatzvon Technologien zur Überwachung, Präventionund Unterstützung von Patientinnen/Patienten

5. Arbeit 4.0 in der Pflege – Technik unterstützt pflegerische Arbeitsprozesse

Leistungsempfängerinnen und -empfänger for-dern eine verstärkte Einbindung in die Tech-nikentwicklung und bessere Informationen.Pflegende fordern eine bessere Vernetzungder Akteursgruppen sowie mehr Unterstüt-zung bei der Nutzung von IKT-Lösungen.

Vor diesem Hintergrund gewinnen die in diesemMemorandum genannten Anliegen ihre beson-dere Relevanz.

und Beschäftigten, die beispielsweise das Sturz-risiko der Gepflegten mindern, kann die Häufig-keit und/oder Schwere der Konfrontation derPflegekräfte mit diesen psychisch belastendenSituationen sowie das Stressempfinden auf-grund von unsicheren Situationen reduzieren.Dies gilt insbesondere zum Beispiel auch fürdie Überwa chung von (lebenswichtigen) Vital-parametern. Ähnliche Effekte sind mit weiterenMonitoring-Anwendungen verbunden, die denPflegenden Aufschluss über die Aktivität vonPatientinnen und Patienten oder beispielsweisemobilitätseingeschränkten oder orientierungs-schwachen Bewohnerinnen und Bewohnern ge-ben und deren Sicherheit auch bei Abwesenheiteiner Pflegekraft unterstützen22.

Deswegen möchte dieses Memorandum anre-gen, vorhandene pflegeunterstützende Technikvermehrt zu sichten und zur Unterstützung derPflegekräfte einzuführen. Hierbei ist auf die kon-kreten Folgen des Technikeinsatzes für das prak-tische Arbeitshandeln und damit ggf. verbundene(neue) nicht-intendierte Nebenfolgen zu achten.

19 Vgl. Weiß et al., 2013, https://www.wegweiseralterundtechnik.de20 Vgl. Landau et al. 201421 Weiß et al. 2013, S. 11522 Sowinski et al. 2013, S. 40

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Entwicklungs- und Einführungsprozesse fürTechnikunterstützung in der professionellenPflege sollen als sozio-technische Innovations -prozesse betrieben werden.

Vielfach wurde mittlerweile darauf hingewiesen,dass die bisherigen Aktivitäten zur Entwicklungvon neuen Technologien für die Pflege die tat-sächlichen versorgungsorientierten sowie pro-fessionsspezifischen Bedarfe in der Pflege nurunzureichend berücksichtigen23.

Ganz allgemein gelten Innovationen im Bereichvon Gesundheit und Pflege als „Neuerungen imGesundheitswesen, die für mindestens einenTeil der Akteure eine Verbesserung gegenüberdem Bestehenden darstellen“24. Es werden so-ziale Innovationen benötigt, die „neue sozialePraktiken hervorbringen, die auf die Bedürfnisseder Pflege und der sozialen Berufe eingehenund als eine bedeutsame Unterstützung bei derLösung von unterschiedlichen Problemstellun-gen im Arbeitskontext eintreten“25. Dabei wirdes in Zukunft allerdings vermehrt darum gehenmüssen, Pflege über eine „reflexive Herstellungdes Neuen“ zu denken und zu gestalten26. Re-flexive Innovation in der Pflege meint die Be-rücksichtigung von Praktiken, Orientierungenund Prozessen in der Pflege sowie das Zusam-menspiel von Entwicklungen und Dynamiken(z.B. Professionalisierung, zivilgesellschaftlichesEngagement und Technologieentwicklung) imHandlungsfeld, „wobei der Verlauf der einen In-novation im Hinblick auf seine verschiedeneninstitutionellen Einbettungen, diskursiven Recht-fertigungen und im Hinblick auf Formen undVerläufe anderer Innovationen beobachtet, ge-staltet und gesteuert wird“27.

Innovation in der Pflege – und dies gilt auchund insbesondere für Innovation über techni-sche Neuerungen – ist also vor dem Hintergrundsolider Einsichten zu den gegebenen Bedingun-gen im Handlungsfeld, unter Berücksichtigungder vielfältigen Einflussfaktoren auf das Pflege-rische, in Bezug zu weiteren Dynamiken im Be-rufsfeld sowie in der Gesellschaft insgesamt zukonzipieren. Technikentwicklung in der Pflege

hat damit den komplexen sozio-dynamischenKontext der Technikverwendung zu berücksich-tigen und als sozio-technische Entwicklung ins-besondere auch die Folgen (und nicht-intendier -ten Nebenfolgen) der Entwicklung systematischin den Blick zu nehmen.

Technikentwicklung ist dann langfristig erfolg-reich, wenn Elemente des nach der Entwicklungnotwendigen Einführungsprozesses in Organisa -tions- und Arbeitssysteme antizipiert werden.Dabei sollten Pflegeeinrichtungen als sozio-tech-nische Systeme begriffen werden: „MenschlicheArbeitstätigkeit findet mehrheitlich in Arbeitssys -temen statt, die aus einem sozialen und einemtechnischen Teilsystem bestehen, die je für sichund in ihrer Beziehung zueinander zu analysie-ren, aber gemeinsam zu gestalten sind“28.

Der Implementierungsprozess neuer Technik fürpflegerische Arbeit sollte unter Berücksichti -gung arbeitswissenschaftlicher Erkenntnisse sogestal tet werden, dass der pflegerische Arbeits-prozess sowohl hinsichtlich der Interaktion zwi-schen Pflegekraft und Technik als auch zwischenPflegekraft und Pflegebedürftigen sowie Ange-hörigen verbessert wird, der Technikeinsatz aufdie Umgebungsbedingungen abgestimmt ist unddie Implementierung als Leitungsaufgabe wahr-genommen wird29.

Es gilt, nicht nur technische Funktionalität zu entwickeln, sondern die Einbindung neuerTechnologien in pflegerische Arbeits- undOrga nisationsprozesse rechtzeitig und aus -reichend zu berücksichtigen.

Eine vornehmlich additive Integration von neuenTechnologien in der Pflege wird diesen Herausfor -derungen – selbst bei Sicherstellung von fragmen -tierten Evaluationsprozessen – nicht annäherndgerecht. Ein besonderes Augenmerk ist dabei

23 Siehe z.B. BMG 2017; Elsbernd et al. 2014; Krings et al. 2012 24 Heyen und Reiß 2014, S. 24525 Hinding und Kastner 2015, S. 226 Hutter et al. 201127 Ebd., S. 728 Ulich 2013, S. 429 Vgl. u.a. Fuchs-Frohnhofen et al. 2017a, S. 34

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darauf zu richten, dass Fragen der Prozessanaly -se, der Arbeitsprozessentwicklung sowie der Or-ganisationsentwicklung in der Pflege und darüberhinaus in der Gesamtorganisation nachhaltig undsystematisch beobachtet werden, um tatsächli-che (und ggf. auch technikgestützte) Innovatio-nen in der Pflege, aber auch Fehlentwicklungenfrühzeitig zu erkennen und zu kommunizieren.

Die relevanten Akteurinnen und Akteure derPflege sind explizit an diesen Prozessen vonTechnikentwicklung und Technikeinführung zubeteiligen (neben z.B. den Pflegebedürftigenund ihren Angehörigen) und ausreichendeRessourcen zur Mitwirkung und Qualifizierungsind zur Verfügung zu stellen und einzuplanen.

Die partizipative Einbindung aller prozessrele-vanten Akteurinnen und Akteure, insbesondereaber der Pflegenden selbst, ist eine wichtige Vor -aussetzung für gelingende Innovationsprozessebezogen auf pflegeunterstützende Technik.

Dazu gehört auch die Befähigung der beteiligtenAkteurinnen und Akteure, an Prozessen der Tech -nologieentwicklung, -verwendung und -bewer-tung teilzuhaben. Aus den Charakteristika dervorgestellten Technologien und ihrer Einsatz -bedingungen ergeben sich langfristig Anforde-rungen an die mitzubringenden Kompetenzenseitens der potenziellen Nutzerinnen und Nutzer.Neben der Bestimmung von Kompetenzen, diePflegende und andere Nutzerinnen und Nutzerim Umgang mit Geräten, Maschinen und techni -schen Lösungen mitbringen müssen, stellt sichauch die Aufgabe, diese in die Aus-, Fort- undWeiterbildung zu integrieren30.

Ein Schritt zur Ermittlung der zukünftigen Anfor -derungen an die Beteiligten technisch unter-stützter Pflege ist die Anerkennung der Tatsache,dass beim Einsatz genannter Technologien inden jeweiligen Arbeitskontexten mit bedeuten-den Veränderungen von Arbeits- und Kommuni-kationsprozessen, Verantwortlichkeiten und Zu-ständigkeiten gerechnet werden muss, die auchin Zusammenhang mit dem beruflichen Selbstver -ständnis der Akteurinnen und Akteure stehen31.

Schon seit einiger Zeit wird dabei die Bedeutungvon Computerkompetenz zur Ausführung vonPflegetätigkeiten betont: „The rapid expansionof such technology into every aspect of modernnursing suggests that the 21st century nursemust establish and maintain computer compe-tency“32. Starken Bezug zu Grundkenntnissender Informatik und Datenverarbeitung zeigenauch Forschungsarbeiten mit dem Ziel, ein Kom-petenzmodell für Pflegekräfte zu entwerfen, wiedas der Informatics Competencies for Nurses,welches als Ergebnis einer Delphi-Studie fürdrei Kompetenzstufen und vier Praxisebenenverankert wurde33.

Abgeleitet aus dieser Experteneinschätzung wirdder Vorschlag, entsprechende Qualifizierungs-prozesse in der Breite der Pflegebildung zu ini-tiieren mit den Zielen,

Grundlagenkenntnisse zu den Themen Tech-nik und Informatik schon in der Pflegeausbil-dung anzulegen und eine Auseinandersetzungmit Fragen der Pflegeinformatik als Bestand-teil der Aus-, Fort- und Weiterbildung (insbe-sondere im Bereich der akademischen primär -qualifizierenden Ausbildung) zu verankern und

technikspezifische Spezialisierungen inner-halb der Profession Pflege zu etablieren, umMultiplikatoren und Netzwerker auszubildenund in einen Dialog mit Vertreterinnen undVertretern der Technikentwicklung und -ver-wendung treten zu können.

Darüber hinaus ist anzustreben, dass Pflegendeauch die Chance bekommen, sich so weiter zubilden, dass sie die Einführung und Nutzungneuer Technologien in pflegerischen Arbeitszu-sammenhängen einordnen, beurteilen, reflek-tieren und ggf. an Dritte vermitteln können34.Letztlich sollten und werden die Pflegendenselbst definieren, wie das Verständnis der eige -nen Profession sich in dieser Frage entwickelt.

30 Vgl. Hülsken-Giesler 2010, 201731 Vgl. z.B. Manzei 2009; Remmers und Hülsken-Giesler 2007; Courtney et al.

2005; Badura und Feuerstein 199632 Hobbs 2002, S. 6333 Staggers et al. 2002a, 2002b, 2001

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Die Bewährung in der Praxis ist als wichtigesErfolgskriterium für neue Technologien in derPflege zu definieren.

Oft enden heute Innovationsprojekte zur Ent-wicklung und Einführung neuer Technologien inder Pflege zu früh. Es werden vielversprechendeGebrauchsmuster vorgestellt; die alltagsbezo-gene Anwendung in realen Arbeitsprozessenüber einen längeren Zeitraum wird aber nichtevaluiert. Die Bewährung in der Praxis sollte –auch bei öffentlich geförderten Projekten zurTechnikentwicklung und -einführung – als wich-tiges Erfolgskriterium für neue Technologien defi -niert werden. Bedarf es dazu wettbewerbs- undförderrechtlicher Innovationen, sollten auch die -se angegangen werden.

Es sind geeignete Maßnahmen zu entwickeln,um bestehende Belastungen und künftigeRisi ken zu reduzieren, denen Pflegekräfte durchdie (digital-)technikgetriebene Formalisierungvon Arbeitsprozessen ausgesetzt sind.

Wer in der Pflege arbeitet, weiß: Arbeitsprozessewerden immer stärker formalisiert. Alles, waseine Pflegekraft tut, soll dokumentierbar, be-gründbar und formell kommunizierbar sein. Di-gitalisierung und technische Entwicklung treibendiesen Prozess aufgrund ihres formalistischenCharakters zusätzlich immer weiter voran. Ver-stärkt wird dies zudem dadurch, dass der Einsatzvon Gerätschaften selbst formal vorgegeben ist.

Doch die Beschäftigten geraten in ein Dilemma,wenn sie formale Vorgaben einhalten sollen undgleichzeitig an und mit Menschen arbeiten.Denn Pflegearbeit ist immer Interaktionsarbeit.Dort spielen situatives Handeln, Gefühle undein Gespür für den Zustand der zu pflegendenPersonen eine wichtige Rolle. All das gerätdurch die Logik der Formalisierung unter Druck.So stehen Pflegekräfte vor einer besonderenAufgabe: Sie müssen die Handlungsspielräume,die für Interaktionsarbeit notwendig sind, immerwieder neu herstellen und hierfür aufwändigeStrategien etablieren – dies ist belastend und

gelingt auch nicht immer. So werden gute Arbeit,die Gesundheit der Beschäftigten und – im WorstCase – auch die Gesundheit der zu pflegendenPersonen gefährdet.

Es ist dringend notwendig, Gestaltungsmaßnah-men für (technisch) formalisierte Arbeit in derPflege zu entwickeln. Erstens müssen die beson -deren Leistungen anerkannt werden, die Beschäf -tigte in der Interaktionsarbeit erbringen; hierzuzählen auch die Kompetenzen, die für die Inte-gration von Formalisierungsanforderungen indie Interaktionsarbeit notwendig sind. Zweitensmüssen formalisierte Vorgaben und Prozessean die Anforderungen der Interaktionsarbeit an-gepasst werden; hierzu zählt insbesondere dieSicherung von Handlungsspielräumen. Und drit-tens sind die Beschäftigten in die Bewertungund Gestaltung bestehender und neuer Vorga-ben und Prozesse einzubinden; sie sind die Ex-pertinnen und Experten ihrer Arbeit und wissenam besten, was gute Arbeit (und damit nicht zu -letzt auch gute Pflege) fördert und behindert35.

Die Förderung der Gesundheit und derLebens qualität von Pflegenden undPflegebedürf tigen ist als ein Zielkriteriumbeim Technik einsatz anzuerkennen.

Das Wohl und die Gesundheit der Pflegendenund der zu Pflegenden muss ein wesentlichesZielkriterium des Technikeinsatzes sein. Sozio-technische Gestaltungsprozesse sind dahergrundsätzlich prospektiv mit Abschätzungen derFolgen für die Gesundheit der Beschäftigten (imSinne der WHO-Definition) zu verbinden. Die ge-setzlich verankerte Gefährdungsbeurteilung istdabei – präventiv angewendet – ein geeignetes,aber vor dem Hintergrund der Dynamiken imHandlungsfeld stetig weiterzuentwickelndes In-strument zur Gestaltung guter, schädigungsarmerund gesundheitsförderlicher Arbeit in der Pflege.

34 Hülsken-Giesler u.a. verwenden hier die Begriffe inhaltlich-kognitiver, sozial-kommunikativer, emotionaler und reflexiver Kompetenzen (BMG, 2017, S.67), vgl. auch die Diskussion zu „Beteiligungsqualifizierung“ bei älteren Ar-beiten zur nutzergerechten Technikgestaltung (z.B. Sell/Fuchs-Frohnhofen,1993, S. 102)

35 Vgl. Weihrich 2017; Jungtäubl et al. 2017

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Eine die Spezifika der professionellen Pflegebe rücksichtigende Technikfolgenabschät-zung sollte zum integrativen Bestandteil derTechnikentwick lung im Bereich der Pflege gemacht werden.

Initiativen zur technischen Unterstützung derprofessionellen Pflege sind grundsätzlich mitBlick auf ihre mittel- bis langfristigen Wirkungenim Handlungsfeld sowie insbesondere in Bezug

auf ihre Wechselwirkungen mit weiteren Entwick -lungs- und Innovationsdynamiken zu begleitenund zu untersuchen. Dabei sind insbesondereauch unbeabsichtigte Nebenfolgen in den Blickzu nehmen. Erst vor dem Hintergrund dieser Er -kenntnisse36 lassen sich weitere Entwicklungs-erfordernisse im Handlungsfeld ableiten.

36 Vgl. TAB 2017, DAA 2017, Steinmüller et al. 1999

6. Verzeichnis der Autorinnen und Autoren

Dr.-Ing. Paul Fuchs-Frohnhofen ist Geschäftsführerder MA&T Sell und Partner GmbH und Sprecher derBMBF-Fokusgruppe „Neue Ansätze des Arbeits- undGesundheitsschutzes im Pflege- und Dienstleistungs-sektor“.

Andreas Blume ist Innovationsreferent im BereichInnovationsmanagement bei der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.

Dipl.-Psych. Dipl.-Arb.wiss. Kurt-Georg Ciesinger istLeitender Projektkoordinator in der Abteilung Ent-wicklung und Marketing der Deutschen Angestellten-Akademie GmbH.

Dipl.-Pflegemanagerin (FH), MA Helga Gessenich istwissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung III desDeutschen Instituts für angewandte Pflegeforschunge.V. (DIP).

Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler ist Pflegewissen-schaftler und Dipl.-Berufspädagoge. Er leitet den Lehr-stuhl „Gemeindenahe Pflege“ an der Pflegewissen-schaftlichen Fakultät der Philosophisch-TheologischenHochschule Vallendar (PTHV) und ist derzeit als Dekander Fakultät tätig.

Prof. Dr. Michael Isfort ist stellvertretender Vorsit-zender des geschäftsführenden Vorstands und Leiterder Abteilung III des Deutschen Instituts für ange-wandte Pflegeforschung e.V. (DIP).

Der Sozial- und Geisteswissenschaftler Marc Jung-täubl ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dokto-rand an der Forschungseinheit für Sozioökonomie derArbeits- und Berufswelt (Prof. Dr. Fritz Böhle) der Uni-versität Augsburg.

Andreas Kocks, gelernter Krankenpfleger, arbeitetals Pflegewissenschaftler (BScN, MScN) in der Pfle-gedirektion am Universitätsklinikum Bonn und istSprecher des Netzwerkes Pflegeforschung des Ver-bandes der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektorender Universitätskliniken Deutschland (VPU).

Martina Patz (Gesundheits- und Kinderkrankenpfle-gerin, Soziale Arbeit B.A., Führung in der Sozial- undGesundheitswirtschaft M.A.) ist wissenschaftlicheMitarbeiterin des PräFo-Teilvorhabens „Präventionvon Belastungen bei formalisierter Arbeit in der sta-tionären Krankenpflege“ im Vorstandsbereich Pflegedes Klinikums Augsburg.

Dipl.-Soz. Dr. Margit Weihrich ist wissenschaftlicheMitarbeiterin an der Forschungseinheit für Sozioöko-nomie der Arbeits- und Berufswelt der UniversitätAugsburg.

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