MERKBLATT - IHK Würzburg Schweinfurt · PDF fileten Händen „Namaste“,...

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Geschäftsbereich International IHK Würzburg-Schweinfurt, Mainaustraße 33, 97082 Würzburg Ansprechpartner: Kurt Treumann, Tel. 0931 4194309, E-Mail: [email protected] Jürgen Rosenberger, Tel. 0931 4194-325, E-Mail: [email protected], Silvia Engels-Fasel, Tel. 0931 4194-247, E-Mail: [email protected] MERKBLATT Interkulturelles - INDIEN 1. Gesellschaft und Alltagsleben Aufgrund der Zugehörigkeit zu verschiedenen Religionen (Hinduismus, Buddhismus, Jainis- mus, Parsen, Christen) sollte man bestimmte Verhaltensweisen beachten: Hindus essen kein Rindfleisch und sind oft Vegetarier Moslems essen kein Schweinefleisch Jains vermeiden jedes tierische Eiweiß Inder trinken lieber Fruchtsäfte als Alkohol Die linke Hand gilt als unrein, Speisen sollten damit keinesfalls berührt werden Wegen der religiös bedingten, verschiedenen Essgewohnheiten sind Dinner-Einladungen fast immer warme Buffets. Die zwanglose Unterhaltung, vor allem bei Abendeinladungen, erfolgt vor dem Essen. Unmittelbar nach dem Essen ist die Einladung zu Ende. Gastge- schenke werden nicht erwartet, bereiten aber trotzdem Freude. Besonders beliebt sind aus- ländische Produkte wie Porzellan, Kristallvasen, Parfum, Whisky oder Cognac. Familiäre Bindungen spielen im gesellschaftlichen Leben eine überragende Rolle. Viele Inder leben in einer Großfamilie. Es gestaltet sich teilweise schwer, die verwandtschaftlichen Be- ziehungen zu überblicken. Durch die Gewohnheit, in einer Großfamilie zu leben, sind Inder absolut lärmunempfindlich. Inder sind sehr gastfreundlich, so sollten Einladungen nur aus wirklich wichtigen Gründen abgelehnt werden. 2. Geschäftsleben Zu Terminen mit Ausländern sind Inder meist pünktlich und erwarten dies von der Gegensei- te auch. Man korrespondiert viel und gerne und erwartet dies auch von seinem Geschäfts- partner. Eine trockene Ablehnung eines Vorschlages wird man von einem indischen Ge- schäftspartner nie zu hören bekommen. Es bedarf Fingerspitzengefühl, um herauszuhören, wann ein „Nein“ gemeint ist. In Verhandlungen Hast-und-Hektik zu zeigen, ist unangebracht. Knappe und harte Statements kommen nicht gut an. Geschäfte werden mit „business friends“ gemacht, d. h. mit Leuten, die man sehr gut kennt. Investieren Sie reichlich Zeit in den Aufbau und die Pflege von Kontakten. Zeigen Sie sich generell aufgeschlossen für die indische Kultur. Neben dem Gruß, mit vor der Brust gefalte- ten Händen „Namaste“, ist zwischen Männern das Händeschütteln gebräuchlich. Dies ist nur üblich, wenn man sich lange nicht gesehen hat oder sich für länger verabschiedet. Frauen wird meist nicht die Hand gegeben, sie grüßt man durch eine kurze Verneigung. In Ge- schäftskreisen zumindest kennen die Frauen unsere Angewohnheiten und akzeptieren des- halb auch einen Händedruck.

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Page 1: MERKBLATT - IHK Würzburg Schweinfurt · PDF fileten Händen „Namaste“, ist zwischen Männern das Händeschütteln ... Bus und private Autofahrten sollten nach Möglichkeit vermieden

Geschäftsbereich

International

IHK Würzburg-Schweinfurt, Mainaustraße 33, 97082 Würzburg Ansprechpartner: Kurt Treumann, Tel. 0931 4194–309, E-Mail: [email protected]

Jürgen Rosenberger, Tel. 0931 4194-325, E-Mail: [email protected], Silvia Engels-Fasel, Tel. 0931 4194-247, E-Mail: [email protected]

MERKBLATT

Interkulturelles - INDIEN

1. Gesellschaft und Alltagsleben

Aufgrund der Zugehörigkeit zu verschiedenen Religionen (Hinduismus, Buddhismus, Jainis-

mus, Parsen, Christen) sollte man bestimmte Verhaltensweisen beachten:

Hindus essen kein Rindfleisch und sind oft Vegetarier

Moslems essen kein Schweinefleisch

Jains vermeiden jedes tierische Eiweiß

Inder trinken lieber Fruchtsäfte als Alkohol

Die linke Hand gilt als unrein, Speisen sollten damit keinesfalls berührt werden

Wegen der religiös bedingten, verschiedenen Essgewohnheiten sind Dinner-Einladungen

fast immer warme Buffets. Die zwanglose Unterhaltung, vor allem bei Abendeinladungen,

erfolgt vor dem Essen. Unmittelbar nach dem Essen ist die Einladung zu Ende. Gastge-

schenke werden nicht erwartet, bereiten aber trotzdem Freude. Besonders beliebt sind aus-

ländische Produkte wie Porzellan, Kristallvasen, Parfum, Whisky oder Cognac.

Familiäre Bindungen spielen im gesellschaftlichen Leben eine überragende Rolle. Viele Inder

leben in einer Großfamilie. Es gestaltet sich teilweise schwer, die verwandtschaftlichen Be-

ziehungen zu überblicken. Durch die Gewohnheit, in einer Großfamilie zu leben, sind Inder

absolut lärmunempfindlich. Inder sind sehr gastfreundlich, so sollten Einladungen nur aus

wirklich wichtigen Gründen abgelehnt werden.

2. Geschäftsleben

Zu Terminen mit Ausländern sind Inder meist pünktlich und erwarten dies von der Gegensei-

te auch. Man korrespondiert viel und gerne und erwartet dies auch von seinem Geschäfts-

partner. Eine trockene Ablehnung eines Vorschlages wird man von einem indischen Ge-

schäftspartner nie zu hören bekommen. Es bedarf Fingerspitzengefühl, um herauszuhören,

wann ein „Nein“ gemeint ist. In Verhandlungen Hast-und-Hektik zu zeigen, ist unangebracht.

Knappe und harte Statements kommen nicht gut an.

Geschäfte werden mit „business friends“ gemacht, d. h. mit Leuten, die man sehr gut kennt.

Investieren Sie reichlich Zeit in den Aufbau und die Pflege von Kontakten. Zeigen Sie sich

generell aufgeschlossen für die indische Kultur. Neben dem Gruß, mit vor der Brust gefalte-

ten Händen „Namaste“, ist zwischen Männern das Händeschütteln gebräuchlich. Dies ist nur

üblich, wenn man sich lange nicht gesehen hat oder sich für länger verabschiedet. Frauen

wird meist nicht die Hand gegeben, sie grüßt man durch eine kurze Verneigung. In Ge-

schäftskreisen zumindest kennen die Frauen unsere Angewohnheiten und akzeptieren des-

halb auch einen Händedruck.

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Geschäftsbereich

International

IHK Würzburg-Schweinfurt, Mainaustraße 33, 97082 Würzburg Ansprechpartner: Kurt Treumann, Tel. 0931 4194–309, E-Mail: [email protected]

Jürgen Rosenberger, Tel. 0931 4194-325, E-Mail: [email protected], Silvia Engels-Fasel, Tel. 0931 4194-247, E-Mail: [email protected]

Vornamen werden recht schnell verwendet, man sollte allerdings warten, bis es angeboten

wird. Hinsichtlich der Kleidung hat sich vor allem in der kühleren Jahreszeit (Oktober bis

März) in Nordindien Anzug und Krawatte durchgesetzt. In der heißen Jahreszeit bzw. im Sü-

den Indiens ist es durchaus üblich im Hemd und Krawatte aufzutreten. Von Ausländern er-

warten Inder eine formellere Kleidung als bei sich selbst. Nicht üblich sind sehr dunkle Anzü-

ge oder Smoking. Auch bei informellen Gelegenheiten sollte ein Herr im Jackett erscheinen.

Damen sollten sich dezent und hochgeschlossen zeigen. Lange Abendkleider sind üblich.

3. Do´s and Dont´s in Indien:

Kritik an indischen Verhältnissen sollte unbedingt vermieden werden, wenngleich In-

der selbst ihr Land und seine Einrichtungen kritisieren

Bus und private Autofahrten sollten nach Möglichkeit vermieden werden. Das Flug-

zeug ist auch innerhalb Indiens noch immer das beste Verkehrsmittel. Der Straßen-

verkehr ist chaotisch, es gilt Linksverkehr. Bei Fahrten in der Stadt oder bei Überland-

fahrten ist ein Pkw mit Chauffeur sehr empfehlenswert. Zugfahrten 1. Klasse sind für

mittlere Distanzen eine brauchbare, billigere Alternative und meist merklich kürzer

und stressfreier als Autofahren.

Nicht zu extrovertiert und nicht zu neugierig sein, das wirkt indiskret

Zurückhaltung bei der Diskussion indischer Politik, Gesellschaft und Lebensweise

Gerne hören Inder lobende Bemerkungen über das Erreichte

Stand: September 2014