EU declaration of conformity Non-automatic weighing instrument
Messunsicherheits- betrachtung bei der Kalibrierung von ...EURAMET cg-18: Guidelines on the...
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303. PTB Seminar „Berechnung der Messunsicherheit – Empfehlungen für die Praxis“ 15. und 16. März 2018
Version 1.0 © 2018 by ZMK & ANALYTIK GmbH
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Dipl.-Math. Nadine Schiering, Dr. Barbara Werner, Dr.-Ing. Olaf Schnelle-Werner, Dr. Ulrich Breuel
Zentrum für Messen und Kalibrieren & ANALYTIK GmbH, Bitterfeld-Wolfen
Messunsicherheits-betrachtung bei der
Kalibrierung von Mehrfachdispensern
nach DKD-R 8-2 Source: www.ptb.de
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Einleitung
DKD-R 8-2 wurde von den Mitgliedern des DKD-Fachunter-ausschuss Volumen / Dichte in Zusammenarbeit mit der PTB erstellt
Ausgabe: 01/2018, Revision 0
DOI: 10.7795/550.20180201
Festlegung der Mindestanforderungen an das Kalibrier-verfahren einschließlich der Messunsicherheitsberechnung
Geltungsbereich: Kalibrierung von direktverdrängenden Mehrfachdispensern (mit und ohne Motorantrieb)
Gilt nicht für direktverdrängende Kolbenhubpipetten
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Vorangegangene Untersuchungen
Zwei Ringvergleiche zum Thema Mehrfachdispenser:
jeweils ein mechanischer und ein elektronischer Dispenser der Hersteller eppendorf und Brand zur systematischen Untersuchung der möglichen Messunsicherheitseinflüsse
Untersuchung des speziellen Einflusses der Produktionscharge der Dispensertips
Sehr gute Übereinstimmung der Messergebnisse (alle En-Werte < 0,5)
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DIN EN ISO 8655 Teil 1, 5, 6: Volumenmessgeräte mit Hubkolben
ISO/TR 20461: Determination of uncertainty for volume measurements made
using the gravimetric method, November 2000 / Technical Corrigendum 1,
December 2008
EURAMET cg-18: Guidelines on the Calibration of Non-Automatic Weighing
Instruments, Version 4.0 (11/2015)
DIN ISO 3696: Wasser für analytische Zwecke, Anforderungen und Prüfungen,
Juni 1991
DAkkS-DKD-3: Angabe der Messunsicherheit bei Kalibrierungen (2010)
JCGM 100:2008: Evaluation of measurement data — Guide to the expression
of uncertainty in measurement, September 2008)
Literatur
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Metrologische Rückführung
Analysenwaagen
für die gravimetrische Bestimmung
des Volumens nach
ISO 8655 / DKD-R 8-2
Volumenmessgeräte
(Mehrfachdispenser)
Kalibrier-
gegenstand
Gebrauchs-
normal
Bezugsnormal
Nationales
Normal
Vergleichsmessung
mit anderen akkreditierten
Kalibrierlaboratorien
D-K-15186-01
Gewichtstücke
E1 (E0)
Gewichtsätze für
Waagen Kalibrierung nach
EURAMET/cg-18 v.4.0
Metrologische Rückführungs-hierarchie für die Kalibrierung von Mehrfachdispensern (am Bsp. D-K-15186-01)
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Kalibriergegenstände
Quelle: Brand, eppendorf
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Aspirate in one step
Dispense in multiple steps
Air Bubble
Quelle: eppendorf
Funktionsweise
Glaskapillare
Direktverdrängender Kolben
Flüssigkeit
Quelle: PTB Prüfregeln, Vol. 21
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Vollständige Kalibrierung beinhaltet die messtechnische Erfassung von 10 Messwerten pro Prüfvolumen.
Prüfvolumen:
10 / 50 / 100 % vom höchsten einstellbaren Volumen
Standardvorgehen: Verwendung eines 5 mL Tips
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Kalibrierverfahren
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Bestimmung des Volumens von Mehrfachdispensern nach der gravimetrischen Methode (DIN EN ISO 8655):
Bestimmung der Masse des Flüssigkeitsvolumens aus dem Wägewert unter Berücksichtigung des Luftauftriebs, Umrechnung mittels dessen Dichte
Zusätzlich sind die Berechnungsformeln für die Wasserdichte und die Luftdichte zu berücksichtigen (siehe ISO/TR 20461).
2020 1 MM
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LG
G
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V
Symbole Erläuterung
m Differenz der Waagenanzeigen
= Masse der Prüfflüssigkeit
tM Temperatur des Dispensers
tM20 Bezugstemperatur 20 °C
V20 Volumen bei 20 °C
L Luftdichte
W Dichte der Prüfflüssigkeit
G Dichte Gewichtstücke
Kub. Ausdehnungskoeffizient
Berechnung des Messergebnisses
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Modellfunktion zur Berechnung der Standardmess-unsicherheit bei der Kalibrierung von Mehrfachdispensern:
Empfindlichkeitskoeffizienten sind in der ISO/TR 20461 dargestellt.
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Berechnung des Messergebnisses
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Messunsicherheitsbeiträge
Messunsicherheitskomponenten, die bei der Berechnung der Messunsicherheit bzw. Erstellung der Messunsicherheits-bilanz bei der Kalibrierung von Mehrfachdispensern berücksichtigt werden:
Unsicherheitsbeiträge der Waage
Einflüsse der Umgebungsbedingungen
Einflüsse der Wassertemperatur / -dichte
Einflüsse des Kalibriergegenstandes
Einflüsse des Kalibrierverfahrens / Prüfers
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Unsicherheitsbeiträge der Waage:
Messunsicherheit aus dem DAkkS-Kalibrierschein (nach EURMAT/cg-18)
Es ist darauf zu achten, dass die Kalibrierung der Waage anwenderspezifisch erfolgt (Messpunkte).
Drift der Waage durch Alterung und Verschleiß
Auflösung der Waage (ohne und mit Last)
Einfluss der Umgebungstemperatur (Herstellerangaben)
Verdunstungsverlust
Mindestanforderungen zu den zu verwendenden Waagen werden in ISO 8655-6 festgelegt.
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Messunsicherheitsbeiträge
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Messunsicherheitsbeiträge
Umgebungsbedingungen:
Lufttemperatur
Luftfeuchte
Luftdruck
Wichtig: Minimale Schwankungen während der Kalibrierung sind zu gewährleisten!
In der Messunsicherheitsbilanz werden die Unsicherheiten der Messgeräte aus dem DAkkS-Kalibrierschein sowie die Schwankungen der Umgebungsbedingungen während der Kalibrierung berücksichtigt.
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Messunsicherheitsbeiträge
Wassertemperatur und -dichte:
Temperatur des Wassers In der Messunsicherheitsbilanz wird die Unsicherheit des
Messgerätes aus dem DAkkS-Kalibrierschein sowie die Schwankung der Wassertemperatur während der Kalibrierung berücksichtigt.
Wichtig: Minimale Schwankungen während der Kalibrierung sind zu gewährleisten!
Differenz zwischen Luft- und Wassertemperatur sollte < 0,5 °C sein !
Dichte des Wassers (z.B. Berechnung nach Tanaka) 10 ppm (Rechteckverteilung)
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Messunsicherheitsbeiträge
Kalibriergegenstand / Mehrfachdispenser:
Temperaturabhängigkeit der Dosiereinheit (verschiedene Kunststoffteile)
Temperaturabhängigkeit des hubbestimmenden Griff- und des Oberteiles (Metall, Spezialkunststoff)
Lineare und quadratische Ausdehnungskoeffizient der Materialien
Auf Grund der festgelegten Kalibrierbedingungen sind diese Beiträge minimiert. Wiederholbarkeit
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Wiederholbarkeit = empirische Standardabweichung des Mittelwertes einer Messreihe aus 10 Einzelmessungen Berechnet sich nach folgender Formel: Die Standardmessunsicherheit der Wiederholbarkeit wird nach Ermittlungsmethode A bestimmt und berechnet sich nach folgender Formel: Erfahrungsgemäß liegt die experimentelle Standardabweichung bei ca. einem Drittel der vom Hersteller für die Wiederholbarkeit (max. zufällige Messabweichung) angegebenen Toleranzen.
Wiederholbarkeit
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Messunsicherheitsbeiträge
verfahrensbezogener Handlingsbeitrag:
abhängig von Bauart und Bediener
setzt sich zusammen aus zufälligen und systematischen Anteilen
Beachtung des korrekten Sitzes des Tipps in der Halterung
Verwerfen des ersten Hubes entsprechend Herstellervorgaben
Langsames und gleichmäßiges Ausstoßen der Prüfflüssigkeit
Abstreifen der Prüfflüssigkeit an der Gefäßwand, dabei sollte der Tipp in einem kleinen Winkel (< 30°) an die Gefäßwand gehalten werden
Verwendung von 1/10 der Herstellertoleranz (Richtigkeit) als
Messunsicherheitsbeitrag für das Handling (Rechteckverteilung).
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Messunsicherheitsbeiträge
verfahrensbezogener Handlingsbeitrag:
Auf Grundlage einer statistischen Auswertung ausgewählter Herstellertoleranzen werden folgende Mindestwerte empfohlen.
–
* bezogen auf das abgebbare Volumen des jeweiligen Dispensertips
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Größe des Dispensertips
Verfahrensbezogener Handlingszuschlag *
0,1 ml 0,15 %
0,2 ml 0,12 %
0,5 ml 0,09 %
1 ml / 1,25 ml 0,07 %
2,5 ml / 5 ml 0,06 %
> 5 ml 0,05 %
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Messunsicherheitsbilanz
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Motor-Dispenser mit Dispensertip 5 ml
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Messunsicherheitsbilanz
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Kolbenhubpipette mit Luftpolster und festem Volumen 1000 µl
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Zusammenfassung
Bestimmung der Messunsicherheit erfolgt analog DKD-R 8-1 für die Kalibrierung von Kolbenhubpipetten mit Luftpolster
Systembedingte Einflüsse wie bei Kolbenhubpipetten mit Luftpolster entfallen
Wiederholbarkeit und verfahrensbedingter Handlings-zuschlag sind bestimmend für die Messunsicherheit von Mehrfachdispensern
Geringere Messunsicherheit im Vergleich zu Kolbenhub- pipetten mit Luftpolster
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Ausblick
Der Zeit ist die Richtlinie DKD-R 8-3 für die Kalibrierung von Einzelhubdispensern und Kolbenbüretten in Vorbereitung
Vorangegangene Pilotstudie wurde durchgeführt
Kalibrierbedingungen wurden daraufhin präzisiert
Der Zeit Start eines weiteren Ringvergleiches
Messunsicherheitsbilanz analog DKD-R 8-2 aufgebaut, spezielle Einflüsse werden derzeit formuliert
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www.zmk-wolfen.de