MestO.spOMina Gedenk · PDF file5 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freun-dinnen und...

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GEDENK.ORT St. Veit im Jauntal MESTO.SPOMINA Šentvid v Podjuni Projektinitiative: Pobudnik projekta: Gedenktafel Terezija Miˇ cej Spominska ploš ˇ ca Terezija Miˇ cej V spomin na žrtvi nacistiˇ cnega nasilja Im Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Gewalt

Transcript of MestO.spOMina Gedenk · PDF file5 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freun-dinnen und...

Gedenk.Ort St. Veit im JauntalMestO.spOMina Šentvid v Podjuni

Projektinitiative: Pobudnik projekta:Gedenktafel Terezija Micej Spominska plošca Terezija Micej

V spomin na žrtvi nacisticnega nasilja

Im Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Gewalt

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I M P R E S S U M

Izdala / Herausgeberin:MMag.a Adele PollukProjektinitiative: Gedenktafel Terezija MičejPobudnik projekta: Spominska plošča Terezija Mičej

Grotteneggstraße 10aA-9500 VillachTel. +43 (0) 664 [email protected]

Oblikovanje in Tisk / Gestaltung und Druck:ilab crossmedia, Klagenfurt/Celovec, www.ilab.at

Fotos: Marlen Smole-Taupe, Michael Stern, ilab crossmedia

© 2013

Die Herausgabe dieser Publikation wurde unterstützt von

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V svet bi šel!

V svet bi šel!Med vse ljudi,ki sejejo sovraštvože otrokom v srcado soseda,in jim povedal,kaj ogenj je,kaj puška, bomba, kri.Kaj celica,kjer noč in daniz nje odmevastrašen krikumirajočih.Kaj strah je,taborišče,kaj brezdomstvo.

V svet bi šel!Med vse ljudi,ki sejejo sovraštvože otrokom v srcado soseda,in jim povedal,kaj hrepenenjepo ljubezni je,prijateljstvuin miru.kaj je svoboda,varnost,domovina.

V svet bi šel!Med vse ljudi, ki sejejo sovraštvože otrokom v srcado soseda,pa ne morem.

Zaradi njihzdaj tu ležim.

Zato pojdite vi!Glasno,glasneje,še glasnejepovejte v svet,kaj vse sovraštvohudega rodi,v opomin,da se kaj takeganikoli večne ponovi.

Anita Hudl

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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freun-dinnen und Freunde, Nachbarn und geschätzte Gäste!

Viele von Ihnen werden diesen Bertolt Brecht zu-geschriebenen Satz kennen: „Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht!“

Hätten mehr Österreicherinnen und Österreicher ihre Pflicht in diesem Sinne getan, wie viel Leid hätten sie verhindern können?

Es waren nur einige wenige, die den Mut gefun-den hatten, sich gegen das mörderische Regime des Nationalsozialismus zu stellen und der Dank, den sie sich dafür verdient hätten, ist ihnen oft ge-nug versagt geblieben. Es ist mir deswegen eine besondere Ehre, Sie heute bei einer Gedenkver-anstaltung für zwei besondere Frauen begrüßen zu dürfen: Frau Terezija Mičej und ihre Tochter Ter-zija Mičej. Beide wurden 1945 von einem System ermordet, das dank auch ihres Einsatzes bereits selbst am Ende war.

Es freut mich sehr, dass so viele Repräsentantin-nen und Repräsentanten des öffentlichen Lebens gekommen sind. Ich heiße herzlich willkommen:• Frauenvorsitzende der SPÖ Kärnten, Bundesrätin

Ana Blatnik

• in Vertretung des Landeshauptmannes FPK-Landtagsabgeordneten Bernhard Gritsch

• Mag.a Zalka Kuchling, Bezirksvertreterin der Grünen Völkermarkt und Volksgruppenbeauf-tragte der Grünen

• von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt be-grüßen wir Univ.-Prof. Dr. Peter Gstettner und Ao. Univ.-Prof. Dr. Vladimir Wakounig

• vom Bildungsheim St. Georgen am Längsee Mag. Ernst Sandriesser

Von den Organisationen der Kärntner Slowenen begrüßen wir:• Zalka Kelih-Olip – Christlicher Kulturverband• Nanti Olip – Rat der Kärntner Slowenen • Dr. August Brumnik – Slowenischer Kulturver-

band• Bernard Sadovnik – Gemeinschaft der Kärnt-

ner Sloweninnen und Slowenen • Jože Partelj – Verband der ausgesiedelten Slo-

wenen • Mag. Rudolf Urban – Zveza Bank Celovec/Kla-

genfurt

Wir begrüßen alle Vertreter der Kulturvereine und der Medien, vor allem Mag. Andreas Mochar mit seinem Team vom ORF Kärnten.

Besonders willkommen heißen darf ich die Refe-

BeGrÜssUnG von Mag. Heimo MauczkaMitglied der Projektinitiative Gedenktafel Terezija Micej

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rentinnen und den Referenten der heutigen Ge-denkveranstaltung:

• unseren Ehrengast aus Wien: Frau Dr.in Rena-te Meissner, Stellvertretende Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus

• Univ.-Prof.in Dr.in Katja Sturm-Schnabl, Ob-frau des Verbandes der Kärntner Partisanen und Freunde des antifaschistischen Widerstandes, unsere Festrednerin

• Stanko Wakounig vom Kulturverein Danica• Mag. Stanko Polzer und den Gemischten

Chor Danica, die die Gedenkveranstaltung musi-kalisch umrahmen werden

• MMag.a Adele Polluk, die Organisatorin und Historikerin

Ni me strah

Ni me strahljudi,ker jih je množica nešteta,da se ljudjev ljudehzgubijo.

Ni me strahljudi,kadar se življenja noroveselijo.

Strah me je,kadar vsiv isto smerhitijo.

Tone Kuntner

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Spoštovani!

Naprošen sem bil, da spregovorim pri tej spo-minski svečanosti kot zastopnik Slovenskega prosvetnega društva Danica.

Z usmrtitvijo Mičejeve matere in hčere Terezije je zadobilo prav naše društvo od nacistov močan udarec.

Hči Terezija je igrala in pela pri Danici. Njen oče Andrej je bil ustanovitelj pevskega zbora, dolgo-letni pevovodja in soustanovitelj društva – torej eden najvažnejših nositeljev prosvetnega dela.

Leta 1995 je pripravila Danica skupaj s Slovenskim prosvetnim društvom Vinko Poljanec spominsko svečanost, pri kateri smo se spomnili Mičejevih in Ročičjakovih obglavljenih žrtev.

V borbi za preživetje naše slovenske besede v tem kraju je igrala Mičejeva družina pomembno vlo-go. Ohranimo spomin na žrtve nacističnega siste-ma, ki je poskušal popolnoma izbrisati slovensko besedo v našem kraju.

anspraCHe von Stanko Wakounig Zastopnik Slovenskega prosvetnega društva Danica Sprecher des Slowenischen Kulturvereins Danica

Kam bi s tabo,drobna pesem,pesem vetra,polj in hoj?Pesem drobna,kam bi s tabo?Grenko srcu je nocoj.

Ivan Minatti

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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste! Spoštovani, dragi navzoči!

Ich möchte Philipp Jernej, Heimo Mauczka und Adele Polluk von der „Projektinitiative Gedenktafel Terezija Mičej” herzlich für die Ein-ladung danken, heute hier mit Ihnen zu sein. Mein ganz spezieller Gruß gilt den anwesenden Angehörigen und Nachkommen der Opfer sowie den Vertreterinnen und Vertretern der Kärntner Sloweninnen und Slowenen – allen voran der Ob-frau des Kärntner Partisanenverbandes, Dr.in Katja Sturm- Schnabl.

Es ist mir eine große Freude, die heutige Enthül-lung der Gedenktafel für Frau Terezija Mičej und ihre Tochter Terezija Mičej mit einigen Grußwor-ten des Nationalfonds zu begleiten. Allen Anwe-senden darf ich die herzlichsten Grüße der Gene-ralsekretärin des Nationalfonds, Hannah Lessing, übermitteln.

Dies ist mein zweiter Besuch innerhalb kurzer Zeit hier in Kärnten – vor drei Wochen erst durfte ich der Eröffnung des „Denkmals der Erinnerung“ bei-wohnen – es war eine berührende Feier, gewid-met dem Gedenken an die Opfer des Nationalso-zialismus im Oberen Drautal.

Über Jahrzehnte wurde das Unrecht an den Kärnt-ner Sloweninnen und Slowenen, die Widerstand gegen die nationalsozialistische Herrschaft geleis-tet hatten, kleingeredet und weggeschwiegen.

Vor diesem Hintergrund sind die nun entstehen-den lokalen Gedenkorte ein positives Signal, dass sich das Land spät, aber doch seiner Geschichte erinnert – dass an die Stelle des Weg Schweigens nun auch hier in Kärnten das Erinnern zunehmend Platz im öffentlichen Raum erhält.

Slowenischer Widerstand – ein wichtiger Teil Kärntner und österreichischer Geschichte

Es gibt in Österreich kaum eine Bevölkerungs-gruppe, die so viel und so aktiv zur Befreiung Ös-terreichs beigetragen hat, wie die Kärntner Slowe-ninnen und Slowenen. Oft waren ganze Familien – Männer, Frauen und sogar Kinder – in den Widerstand eingebunden. Manche beteiligten sich am aktiven Kampf der Partisaninnen und Partisanen, viele unterstützten die Aktivisten mit Nahrung und Unterkunft, Kinder leisteten Botengänge oder kleinere Hilfsdienste. Jede und jeder trug das bei, was er oder sie ver-mochte.

GrUssWOrte von Dr.in Renate S. Meissner Stellvertretende Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus

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Wie gefährlich diese Akte der Unterstützung und des Widerstandes waren, zeigt sich beson-ders grausam am Schicksal der 60- jährigen Terezi-ja Mičej und ihrer 22- jährigen Tochter Terezija, die Widerstandskämpfern in ihrem Haus Unterkunft gewährt und sie versorgt hatten.

Am 1. Juni 1944 wurden Mutter und Tochter ver-haftet und im Gestapo- Gefängnis in Klagenfurt ar-retiert. Es ist bemerkenswert, dass sie es selbst un-ter brutalen Misshandlungen schafften, zu schwei-gen und keine Namen von Widerstandskämpfern preiszugeben. Am 6. Jänner 1945 wurden sie in Klagenfurt vor Gericht gestellt und durch den be-rüchtigten Blutrichter Roland Freisler zum Tode verurteilt und sechs Tage später im Landesgericht Graz enthauptet.

„Das Leben der Toten liegt in der Erinnerung der Lebenden.“

Viele Jahre war der Name Terezija Mičej nur weni-gen Menschen in Kärnten ein Begriff. Die Erinne-rung an sie wurde vor allem weitergetragen von den Kärntner Sloweninnen und Slowenen, die die beiden Frauen und ihr Schicksal gekannt hatten. Eine erste offizielle Würdigung erfuhren sie nach der Befreiung durch den Ortspfarrer.

Für die meisten Menschen in Kärnten jedoch blieben sie vergessen. Heute, fast 70 Jahre nach ihrer Ermordung, wird ihnen hier in ihrem Heimat-ort ein sichtbares Zeichen der Erinnerung gesetzt.

Bei unserer Arbeit im Nationalfonds haben wir im Laufe der Jahre viele Lebensgeschichten von Sloweninnen und Slowenen gehört, von vielen Schicksalen erfahren. Wir haben dabei auch er-kannt, was es bedeutet, wenn das Leben ganzer Familien von Angst geprägt ist – einer Angst, die viele bis ins hohe Alter nicht loslässt.

So wie Frau Terezija Mičej und ihre Tochter Terezija Mičej haben damals viele ihr Leben riskiert, um ih-ren Beitrag zum Widerstand zu leisten. Ihnen allen drohte dasselbe Schicksal – sie alle brauchten Mut.

Erinnerung bewahren

Das Bewahren der Erinnerung hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Die Schicksa-le der Ermordeten und derer, die die Verfolgung überlebt haben, sind Teil der Vergangenheit die-ses Landes und verdienen einen Platz im kollekti-ven Gedächtnis. Nichts macht Geschichte so sehr greifbar und be-greifbar wie die Berichte der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Ich weiß aus persönlicher Erfahrung, wie wich-tig es auch für die Überlebenden ist, dass ihre Ge-schichte nicht vergessen wird. Zu erinnern, dass und wie sie gelebt haben, ist wichtiger Ausdruck des Respekts vor dem erlittenen Leid.

Seit einiger Zeit gibt der Nationalfonds da-her Lebensgeschichten von Überlebenden des Natio nalsozialismus in Buchform heraus – ein Anschauungs exemplar von Band 2 der Serie

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„Erinnerungen. – Lebensgeschichten von Opfern des Nationalsozialismus“ habe ich für Sie mitge-bracht. Sie können diese Bände bei Interesse beim Nationalfonds erhalten.

Heute stehen wir vor der Herausforderung, aus den Erfahrungen der Vergangenheit für die Zu-kunft zu lernen. Der Nationalfonds fördert daher Projekte, die dem Erinnern und Gedenken, der wissenschaftlichen Erforschung des Nationalso-zialismus und des Schicksals seiner Opfer gewid-met sind. Ein besonderes Anliegen sind uns dabei Projek-te mit lokalem Bezug – wie diese Gedenktafel – die eine Begegnung mit der Geschichte dieser Ge-gend ermöglicht. Sie erinnert an das Leben und Sterben von Frau Terezija Mičej und ihrer Tochter Terezija – zwei ein-fachen Frauen, die zu so viel Mut und Standhaf-tigkeit fähig waren. Gleichzeitig würdigt diese Ge-denktafel damit auch den Mut all der anderen slo-wenischen Familien, die damals Widerstand leiste-ten: Sie steht für die Überwindung des einzelnen Menschen von seiner eigenen Angst angesichts eines grausamen Unrechtsregimes. Künftigen Generationen soll die Gedenktafel ein dauerhaftes Symbol und Mahnung sein.

Ich freue mich, dass der Nationalfonds zu die-sem wunderbaren Projekt beitragen konnte, und möchte mich nochmals ganz herzlich bei Adele Polluk für das besondere Engagement bedanken, das diese Gedenktafel überhaupt erst ermöglicht hat! Mögen alle, die hier vorübergehen und von

dem Schicksal dieser beiden mutigen Frauen le-sen, die Erinnerung an sie aufnehmen und weiter-tragen.

Danke. Hvala lepa!

www.nationalfonds.org

O, če ljudi ne bi bilo pri nas,ljudi, ki ne ubogajo na vsak ukaz,tedaj bi nas že kdaj odnesel plaz.

Karl Destovnik - Kajuh

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Historischer Überblick von MMag.a Adele Polluk Mitglied der Projektinitiative Gedenktafel Terezija Micej

Geschätzte Damen und Herren!

Zu Allerheiligen nahm ich heuer an einer Gedenk-veranstaltung im Landesgericht Graz teil. Die-se fand in der Hinrichtungszelle von Frau Terezi-ja Mičej und ihrer Tochter Terezija Mičej statt. Auf den beiden Opfertafeln mit Namen entdeckte ich auch die Namen der Mutter Terezija Mičej und de-ren Tochter Terezija Mičej aus meinem Heimatort St. Veit im Jauntal/Šentvid v Podjuni. Ein Mahnmal steht an der Stelle der Guillotine, das Fallbeil ist in den Boden eingelassen. Kerzen für die Opfer wur-den angezündet, ein Grazer Stadtrat hielt eine An-sprache und Delegierte aus Maribor und Celje leg-ten Kränze an diesem einstigen Tat.Ort und am heutigen Denk.Ort nieder.

Terezija Mičej, die Mutter, wurde am 2.9.1884 als Kind der Familie Gregorič in St. Veit im Jauntal/Šentvid v Podjuni geboren. Sie wuchs in der da-maligen Gemeinde Rückersdorf/Rikarja vas nahe Pogerschitzen/Pogrče im Haus vulgo Ugman auf. Nach der Beendigung der Volksschule in St. Pri-mus/Šentprimož war sie in der Landwirtschaft beschäftigt. Sie heiratete 1906 Stefan Kumer, mit dem sie drei Söhne hatte. Sohn Janez verstarb im jugendlichen Alter an einer Krankheit. Gatte Ste-fan Kumer verstarb 1919. Sie schloss 1922 die Ehe mit Andrej Mičej/Mitsche (1896-1989), aus der die

Tochter Terezija Mičej hervorging. Ein Eigenheim wurde errichtet, in dem Terezija Mičej fortan für ihre Familie sorgte.

Terezija Mičej, die Tochter, wurde am 25.9.1922 geboren. Sie lebte im elterlichen Wohnhaus in St. Veit im Jauntal/Šentvid v Podjuni, hatte die Volks-schule in St. Primus/Šentprimož besucht, anschlie-ßend im väterlichen Betrieb das Bürstenbinder-handwerk erlernt und mit der Gesellenprüfung in Klagenfurt abgeschlossen. Sie blieb im Hand-werksbetrieb ihres Vaters beschäftigt.

Terezija Mičej war sehr kreativ und musisch be-gabt: Von ihrem Vater, der vielen von uns als der blinde Organist Andrej Mičej/Mitsche unvergess-lich in Erinnerung bleibt, erlernte sie das Orgel-spiel in der hiesigen Kirche. Sie sang im Chor Da-nica und wirkte bei der Theatergruppe des Kultur-vereines mit. Laut Erzählungen war sie eine attrak-tive, aktive und fröhliche Frau.

Für die Familie Mičej bedeutete der sogenann-te Anschluss Österreichs 1938 einen Verlust ihrer Identität, einen Verlust in allen Lebensbereichen, besonders den Verlust ihrer Muttersprache.

Das Theaterspiel in slowenischer Sprache wurde verboten. Die Kulissen, das Podium und die Requi-

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siten im Gasthaus Eckwirt-Picej wurden von ge-walttätigen Hitler-Fanatikern aus dem Fenster ge-worfen, angezündet und verbrannt. Die Aussied-lung der Familie Eckwirt-Picej vor 70 Jahren im Ap-ril 1942 dokumentiert beispielhaft die extreme Feindlichkeit des Regimes gegenüber den Slowe-nen in seiner ganzen Brutalität und Ungewissheit für diese Menschen.

Der Frau sowie Mutter Terezija Mičej und ihrer Tochter Terezija Mičej wurden politische Entschei-dungen abverlangt, nämlich sich gegen das ge-walttätige Nazi-Regime zu stellen. Dies geschah durch ein Ereignis im Jahre 1944. Jahre der tagtäg-lich erlebten Unterdrückung, Verfolgung und Le-bensbedrohung durch Verluste wie ihrer Mutter-sprache, Kultur und Mitmenschen lasteten auch auf den beiden Frauen. Das Ereignis passierte in einer Nacht Anfang Mai 1944. Es klopfte an der Tür der Familie Mičej. Man öffnete, es war ein Wi-derstandsaktivist, man gab ihm zu essen und sorg-te für ein Nachtquartier. Dies aber war strengstens verboten und wurde mit dem Tod geahndet.

Der Widerstandsaktivist wurde wenige Tage später gefangengenommen und unter Folter hatte er ei-nige Widerstandsaktivisten, darunter auch Mutter und Tochter Terezija Mičej, preisgegeben. Sein Le-ben konnte er dadurch nicht retten.

Am 1. Juni 1944 kamen Gestapomänner mit zwei Fahrzeugen in den Ort, umstellten das Haus und verhafteten Mutter und Tochter Terezija Mičej so-wie den Sohn Stefan Kumer (31.5.1911-24.3.1963).

Sogleich wurden alle verhört und das Haus wur-de durchwühlt, ohne dass belastendes Materi-al gefunden wurde. Das Haus wurde beschlag-nahmt, der blinde Bürstenbinder Andrej Mičej/Mitsche gewaltsam aus seinem Haus vertrieben und so seines Lebenswerkes, also all seiner Arbeit, beraubt. Er erhielt bei seinem Stiefsohn und Mitar-beiter in der Bürstenbinderei, Anton Kumer, Unter-kunft und musste um die Rückgabe seines Hau-ses kämpfen.

Frau Terezija Mičej, Tochter Terezija Mičej und Sohn Stefan Kumer wurden im Gestapo-Gefängnis in Klagenfurt arretiert. Laut Anklageschrift des dama-ligen sogenannten „Deutschen Volksgerichtsho-fes“ wurden Mutter und Tochter Terezija Mičej be-schuldigt, Anfang des Jahres 1944 mehrmals Wi-derstandsaktivisten in ihrem Haus Unterkunft ge-währt und sie versorgt zu haben. Beschuldigt wur-de auch Stefan Kumer, dass er von den Ereignissen gewusst, aber keine Anzeige erstattet hatte.

Alle Personen der Familie Mičej hatten Angst, Zweifel und Mutlosigkeit überwinden müssen, um sich ihr Urteilsvermögen, ihre Gefühle und ihr Gewissen zu bewahren. Ihr Handeln war von ih-rer Überzeugung, das Richtige zu tun, geprägt. Sie beschritten wohl den Weg zur Befreiung für sich selbst, für andere und für uns alle. Dies soll durch die Gedenktafel hier am Ort heute und in Zukunft zum Ausdruck gebracht werden.

Laut der Erinnerung ihres Vaters Andrej Mičej/Mit-sche, der sie wöchentlich während der Haft in Kla-

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genfurt besucht hatte, vertraute ihm seine Toch-ter Terezija Mičej an, dass sie 200 Leute hätte ver-raten können, wenn sie trotz Folter nicht so stark geblieben wäre, trotzdem niemanden zu verraten. Sein Neffe begleitete Andrej Mičej/Mitsche wö-chentlich nach Klagenfurt, um die beiden Frau-en mit Wäsche und Essen zu versorgen. Ob sie mit ihnen sprechen konnten, hing von der Laune des Gefängniswärters ab. Mutter und Tochter befan-den sich in getrennten beengten Zellen. Tagtäg-lich gab es Erniedrigung, Beschämung und Leid. Die Tochter Terezija Mičej wurde so schwer ge-foltert, dass sie weder sitzen noch liegen konnte. Trost, Entlastung und Kräftigung fanden die Frau-en in der Haft im christlichen Gebet und im Singen ihrer slowenischen Heimatlieder, erzählten Über-lebende.

Bis zum Schluss hofften Mutter Terezija Mičej und Tochter Terezija Mičej, dass ein menschlicher Rich-ter den Prozess führen möge, der für sie Verständ-nis hätte, die politische Lage mit dem bevorste-henden Sturz des Naziregimes richtig erkennen würde und sie am Leben ließe. Aber diese Hoff-nung blieb ihnen versagt.

Am 6. Jänner 1945 fand in Klagenfurt der Pro-zess gegen insgesamt zwölf Personen statt, da-runter Mutter und Tochter Terezija Mičej und Ste-fan Kumer. Den Prozess führte der berüchtigte, als „Blutrichter“ geltende, Roland Freisler aus Berlin. Es war sein dritter Prozess in Kärnten. Er hatte schon hunderte Todesurteile gegen die bedeutendsten Widerstandsaktivisten im gesamten sogenannten

„Deutschen Reich“ verhängt, darunter gegen die 13 Widerstandsaktivisten aus Zell Pfarre im April 1943.

Es waren etwas mehr als die letzten hundert Tage des nationalsozialistischen Regimes angebro-chen. Weiterhin war der als „Präsident des Obers-ten Volksgerichtshofes“ fungierende Richter Freis-ler von entfesseltem Fanatismus besessen. Er woll-te die Wahrheit weder hören noch verstehen und noch weniger die Wahrheit verteidigen. Den bei-den Frauen wurde das Geständnis abgerungen, dass sie für den Widerstand aktiv gewesen waren. Sie betonten ihre christliche Erziehung und Welt-anschauung. Sie hatten sich für das Überleben ih-res slowenischen Volkes eingesetzt, für eine Been-digung des sinnlosen Mordens im Krieg und für die Wiederherstellung von Frieden und Gerech-tigkeit. Stefan Kumer wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, Terezija Mičej und ihre Tochter Terezija Mičej zum Tode durch Enthauptung. Das Regime kannte bis zum Schluss kein Erbarmen und keine Gnade.

Terezija Mičej, die Mutter, war 60 Jahre alt gewor-den. Sie verfasste ein zensuriertes Testament und schrieb von ihrer Sorge um ihren Ehemann und bat die Söhne, sich um den Stiefvater zu küm-mern. Von ihrem Sohn Stefan verabschiedete sie sich, indem sie ihm die Tröstung zugerufen haben soll, dass sie zwar für immer gehen müsse, er aber überleben und die Befreiung vom Nazi-Terror fei-ern werde. Terezija Mičej, die Tochter, war 22 Jah-re alt geworden und verfasste ebenfalls ein Tes-

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tament. Stefan Kumer kam ins Konzentrationsla-ger nach Straubing in Bayern. Dort traf er auf Pfar-rer Alois Vauti aus Zell Pfarre. Beide wurden mit Kriegsende am 29.4.1945 befreit.

Nur eine Woche nach der Urteilsverkündung wur-den Terezija Mičej und ihre Tochter Terezija Mičej am 12.1.1945 im Landesgericht Graz durch die Guillotine hingerichtet. Die Leichname der Getö-teten wurden verbrannt. 1)

Bei den Staatsvertragsverhandlungen für Öster-reich hatte man sich auf die Opfer der nationalso-zialistischen Gewaltherrschaft berufen und darauf hingewiesen, dass Österreich selbst einen Beitrag geleistet hatte, das nationalsozialistische Regime zu stürzen. Dies trug wesentlich zur Freiheit Öster-reichs ab 1955 bei. 2009 wurden die Unrechtsur-teile des nationalsozialistischen Regimes von der Republik Österreich aufgehoben und sowohl Tere-zija Mičej, die Mutter, als auch Terezija Mičej, die Tochter, wurden rehabilitiert.

An die beiden außergewöhnlichen Frauen wird durch folgende Mahnmale erinnert und bei Ge-denkveranstaltungen gedacht:• Internationales Denkmal am Zentralfriedhof in

Graz• Mahnmal am Friedhof in St. Kanzian am Klopei-

nersee/Škocijan • Mahnmal von Memorial Kärnten/Koroška auf

dem Friedhof in Annabichl/Trnja vas in Klagen-furt

Besonders freut es mich, dass es mir möglich war, dem Wunsch des Ehepaares Franziska und Andrej Mičej/Mitsche nach einer würdevollen Erinnerung an Terezija Mičej und deren Tochter Terezija Mičej heute nachkommen zu können. Hier in deren Hei-mat möge nun ein wichtiger Gedenkstein gesetzt sein, in den unsere eigene Gedenkkultur einfließt und unser eigenes Mitdenken möglich bleibt. Die Haltung von Terezija Mičej und ihrer Tochter Terezija Mičej soll uns mahnen, aber auch auffor-dern, Verantwortung für gesellschaftliche Ent-wicklungen zu übernehmen, Demütigungen jeg-licher Art, besonders wegen ethnischer Zugehö-rigkeit, entschieden zurückzuweisen, damit es uns möglich ist, in Frieden und Gerechtigkeit zu leben.Viktoria Mitsche wird nun einen Ausschnitt aus dem Testament der Tochter Terezija Mičej verle-sen. „Bitte lieber Vater, verzeihe mir, wenn ich dir in meinem Leben Leid zugefügt habe. Sehr kurz war mein Leben, so jung muss ich schon sterben! Aber bitte lieber Vater verzage nicht, sei stark und bete recht viel für mich und meine Mutter.“2)

1) Adele Polluk: Die Bewältigungs- und Abwehrmechanismen bei der Er-

innerung bezüglich des Holocaust und Nationalsozialismus in St. Veit

im Jauntal/Šentvid v Podjuni. Diplomarbeit am Institut für Psychologie.

Klagenfurt 2006. S 99-175.

2) Wilhelm Baum: Die Freisler-Prozesse in Kärnten. Zeugnisse des Wider-

standes gegen das NS-Regime in Österreich. Klagenfurt – Wien 2011.

Verlag KITAB. S. 249 ff.

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Mati Terezija Mičej se je rodila 2.9.1884 družini Gregorič v Šentvidu v Podjuni v občini Rikarja vas. Po ljudski šoli v Šentprimožu je delala na kmetijah. Leta 1906 se je poročila s Štefanom Kumerjem in imela z njim tri sinove. Od teh je sin Janez umrl že v mladih letih. Mož Štefan Kumer ji je umrl leta 1919.

Terezija Mičej se je poročila potem leta 1922 z Andrejem Mičejem (1896 – 1989). Deklico iz tega zakona sta imenovala Terezija. Skupaj sta si posta-vila hišo. Od tedaj je imela družina dom, v katerem je skrbela mati Terezija za svoje drage.

Hčerka Terezija Mičej se je rodila 25.9.1922. Ži-vela je pri starših in obiskovala ljudsko šolo v Šent-primožu. V očetovem podjetju se je izučila za ščetarko. Uk je zaključila s pomočniškim izpitom v Celovcu. Zaposlena pa je ostala v očetovem pod-jetju.

Hčerka Terezija je bila zelo kreativna in pevsko nadarjena. Od očeta Andreja, ki nam je znan kot »slepi organist«, se je naučila orglati v cerkvi. Pri Danici je pela in igrala. Bila je mlado, atraktivno, veselo dekle.

Z »anšlusom« 1938 je šlo marsikaj v izgubo, npr. identiteta. Odslej ljudje v javnosti niso več smeli

Zgodovinski pregled mag. Philipp Jernej Pobudnik projekta Spominske plošceTerezijama Micej Mitglied der Projektinitiative Gedenktafel Terezija Micej

govoriti slovensko, zbor v cerkvi tudi ni več smel slovensko peti. Z raznarodovanjem naj bi Sloven-ce čimprej ponemčili. Pevci so se v stiski poslužili tudi latinskih cerkvenih pesmi. Ljudem pa je bil se-veda vsiljen jezik nečloveške nacistične diktature.

Igranje na odru v slovenščini so prepovedali. Kuli-se, podeste in druge rekvizite, ki so jih imeli igral-ci pri Voglu v Šentprimožu, so zmetali Hitlerjevi pristaši skozi okna in jih sežgali. Da je bila pred 70-imi leti prav Voglova družina izseljena, je jasen do-kaz za to, kako sovražen in brutalen je bil tedanji režim do Slovencev.

V tem času je šlo v izgubo dobro sosedstvo. Vašča-ni niso več bili tako pripravljeni pomagati drugim, niso več hoteli skupaj preživljati prostega časa ali skupno praznovati. Iz prijateljev so postali sovraž-niki. Nekateri na vasi so ovadili druge, prišlo je do prepirov in nasilja.

Preprosti ljudje, tudi Mičejeva mati in hčerka Te-rezija, so se morali tedaj vsak dan odločati usod-no politično. Tako je nekega večera leta 1944 po-trkal nekdo na vrata Mičejeve hiše. Ženski sta od-prli. Pred durmi je stal partizan. Dali sta mu jesti in mu ponudili možnost za prenočitev. To pa je bilo prepovedano, na to je bila predpisana smrtna ka-

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zen. Partizana, ki je maja 1944 prenočil pri Mičeju in se tam najedel, so krvniki ujeli in mučili. Pri tem je izdal več članov uporniškega gibanja, med njimi Mičejevo mater in hčerko Reziko.

Prvega junija 1944 sta pridrvela na vas dva avto-mobila z gestapovci. Potem so se podali gestapov-ci k Mičeju, obkolili hišo in aretirali mater, hčerko in sina Štefana Kumerja (31.5.1911 - 24.3.1963). Zas-lišovali so jih, pretaknili celo hišo, a niso našli kake-ga obremenjujočega materiala. Hišo so zaplenili, slepega ščetarja Andreja Mičeja so spravili s silo iz hiše in mu vzeli možnost za izvajanje poklica. Ne-kaj časa je moral stanovati pri svojem pastorkom in se boriti za svojo hišo.

Mater in hčerko ter sina Stefana Kumerja so zapr-li v gestapovski jetnišnici v Celovcu. Po obtožnici nacističnega ljudskega sodišča sta bili mati Terezi-ja Mičej in hčerka Terezija obdolženi, da sta zače-tek leta 1944 večkrat dopustili, da so prenočili par-tizani v hiši, in da sta jim dali jesti. Štefanu pa so očitali, da je vedel za vse in tega ni naznanil. Kar je človek tedaj naredil, je bila odločitev brez alter-native. Ljudje so morali premagati strah, dvome in malodušje, da so do neke mere še ohranili razsod-nost in sledili svoji vesti. Na to naj spominja ta spo-minska plošča.

Hčerka Terezija je zaupala očetu Andreju Mičeju, ki je svojce v zaporu tedensko obiskoval, da bi lah-ko izdala 200 ljudi, če ne bi bila tako močna. Tudi med mučenjem ni nikogar izdala. Andreja Miče-ja je zmeraj spremljal nečak. Tako so vsaj malo os-

krbovali mater Terezijo in hčerko s perilom in jed-jo. V koliko so mogli obiskovalci govoriti s svojci, to je odviselo od stražnikov. Mati in hčerka sta bili ločeni v ozkih celicah. Jetniki so morali vsak dan prenašati poniževanje, sramotenje in druge žalit-ve. Hčerko Terezijo so tako mučili, da ni več mog-la ne sedeti ne ležati. Jetniki, ki so preživeli, so pri-povedovali, da so našli tolažbo in moč v krščanski molitvi in v petju slovenskih pesmi.

Mičejeva mati in hčerka sta upali do konca, da ju bo sodil človeški sodnik, ki bo imel zanju razume-vanje, ki bo upošteval okoliščine in tudi to, da se bo nacistični režim kmalu zrušil. Upali sta, da ju bodo pustili pri življenju, toda zaman.

6. januarja 1945 je bila v Celovcu obravnava pro-ti dvanajstim osebam, med njimi so bili Mičeje-va mati, hčerka Terezija in Štefan Kumer. Obravna-vo je vodil zloglasni krvnik, sodnik Roland Freis-ler iz Berlina. Tretjič je že sodil na Koroškem. Izre-kel je že več sto smrtnih obsodb, med njimi pro-ti najpomembnejšim članom odporniškega giba-nja v »Tretjem rajhu«. Tudi Selske žrtve je pustil ap-rila 1943 obglaviti.

Malo več kot sto dni je še manjkalo do konca nacis-tičnega režima. Toda krvnik Freisler je bil kot »prezi-dent nemškega volksgerichtshofa« še zmeraj fana-tično obseden. Bil je poln sovraštva in zaničevan-ja. V sodni dvorani je vpil nad ljudmi, jih je ozmer-jal in poniževal. Resnice ni hotel ne slišati ne razu-meti. Obe Mičejevi je prisilil k temu, da sta priznali sodelovanje pri uporu. Obe sta poudarili krščansko

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vzgojo in krščanski svetovni nazor. Zastavljali sta se za preživetje slovenskega naroda, za konec nesmi-selnega morjenja in za več strpnosti in človečnos-ti. Štefana Kumerja je obsodil sodnik na dosmrtno ječo, mater Terezijo in njeno hčerko Terezijo Mičej pa na smrt obglavljenja. Režim do zadnjega konca ni poznal milosti.

Mati Terezija Mičej je bila stara 60 let. Sestavila je cenzuriran testament, v katerem je prosila, da bi se brigala sinova za očeta. Sina Štefana je poskusi-la potolažiti s tem, da še lahko doživi osvoboditev izpod nacističnega terorja, oni dve pa morata oditi za zmeraj. Hčerka Terezija Mičej je dosegla 22 let. V svojem testamentu je zapisala: »Ljubi oče, odpus-ti mi, če sem te v življenju kdaj žalila. Moje življe-nje je bilo zelo kratko, tako mlada moram umreti! Torej, dragi oče, ne obupaj, bodi močan in moli prav veliko za me in za mojo mater.« Štefan Kumer je prišel v koncentracijsko taborišče v Straubing na Bavarskem. Tam je srečal župnika Alojza Vavtija iz Sel. Doživela sta oba osvoboditev taborišča.

Samo teden po izrečeni obsodbi so mater Terezi-jo Mičej in njeno hčerko Terezijo Mičej prepeljali v Gradec, kjer so ju 12.1.1945 na deželnem sodišču obglavili. Trupli pa so sežgali.

Od leta 1972 stoji na graškem pokopališču (Zent-ralfriedhof ) internacionalni spomenik, na njem sta zapisani tudi mati in hčerka Terezija Mičej. Vsako leto je tam spominska svečanost.

Pri pogajanjih za državno pogodbo je Avstrija opo-

zarjala na žrtve nacistične tiranije. Sklicevala se je na to, da je tudi prispevala k propadu nacistične-ga režima. Prav to ji je pomagalo, da je postala leta 1955 svobodna.

Andrej Mičej se je moral dolgo truditi, da je država priznala, da sta bili njegova žena in hčerka žrtvi na-cistične diktature. Šele leta 2009 je preklicala repu-blika Avstrija krivično obsodbo in s tem rehabiliti-rala tudi Mičejevi žrtvi.

Društvi Danica in Vinko Poljanec sta pustili leta 1986 postaviti na škocjanskem pokopališču spo-menik žrtvam nacistične diktature. Na njem sta za-pisani tudi Mičejeva mati in hčerka.

Društvo Memorial Kärnten/Koroška se je zasta-vil posebej za to, da sta obe Tereziji Mičej zapisa-ni tudi na spomeniku, ki stoji na celovškem poko-pališču v Trnji vasi.

Posebej me veseli, da sem danes uresničila željo zakoncev Franziske in Andreja Mičeja/Mitscheja po dostojanstvenem spominu na Terezijo Mičej in hčer Terezijo Mičej.

Tudi tu doma na šentviškem pokopališču naj nas spominja ta plošča na pogumno držo dveh žensk, na Mičejevo mater in njeno hčerko Terezi-jo. Opominja naj nas, da smo odgovorni tudi mi za družbene razmere, da moramo zavračati vsako poniževanje drugih, predvsem, če je to zaradi na-rodnostne pripadnosti. Truditi se moramo za mir in pravičnost in biti v življenju bolj korajžn.

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Festrede von Univ.-Prof. in Dr.in Katja Sturm-SchnablObfrau des Verbandes der Kärntner Partisanen und Freunde des antifaschistischen Widerstandes

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Freundinnen, Kameraden und Kameradin-nen!

Ich möchte jedem Einzelnen von Ihnen danken, dass er Zeit gefunden hat, an dieser Feierstunde teilzunehmen. Wir haben uns heute hier versam-melt, um zweier Frauen, zweier Kärntner Slowe-ninnen zu gedenken bzw. sie in der Erinnerungs-kultur ihres Heimatortes an einem heiligen Ort zu verewigen, hier am Friedhof der ehemaligen Pfarr-kirche von St. Veit/Šentvid v Podjuni, weil sie ihr Leben gaben für die Befreiung Europas von einer kriminellen, psychopathischen, entmenschlichten Herrschaft eines Regimes von Raubmördern, denn das und nichts anderes waren die Nationalsozialis-ten. Sie bedienten sich allerdings »einer hochent-wickelten Technik des wissenschaftlichen Arbei-tens«, der Erfinderkraft und dem Ehrgeiz der füh-renden Wissenschaftler des nationalsozialistischen Deutschland. Es war ein Plan, »der die verbreche-rischen Phantasmagorien Hitlers und Himmlers zu einem vollendet ausgearbeiteten System führte, durchdacht bis in alle Details, durchgerechnet bis zur letzten Reichsmark« (so Hannah Burger in ih-rem Artikel »Der Generalplan Ost und die Bereini-gung der Slowenenfrage«. In: Austellungskatalog Oman –Vouk 2012, 16).

Der brutale Überfall auf Jugoslawien 1941, der jegliches Völkerrecht missachtete, die unmittel-bar darauf erfolgten Massendeportationen von SlowenInnen ins »Reich« sowie das sofort errich-tete nationalsozialistische Terrorregime bewirk-ten, dass die Slowenen im Bewusstsein der tödli-chen Gefahr für das gesamte Volk sich in der »OF slovenskega naroda« (Befreiungsfront des slowe-nischen Volkes) sammelten, um den Aggressor militärisch zu bekämpfen, unter den gegebenen Umständen durch einen organisierten Partisanen-kampf. Die OF vereinte sich danach mit der NOB Jugoslawiens (Narodno osvobodilacka borba), die 1943 in den Verband der Alliierten aufgenommen wurde.

Als es 1942 zu den Massendeportationen der Kärntner SlowenInnen kam, war es klar, dass auch die Kärntner SlowenInnen das Schicksal aller Slo-wenInnen zu teilen hatten, und es entstand auch in Kärnten eine Partisanenbewegung, die sich in die OF integrierte. Nun war der Krieg im Land und die Menschen mussten sich entscheiden, ob sie sich vor dem übermächtigen Deutschland ducken und ihre Menschenwürde und alle bisher gültigen kulturellen Werte verleugnen würden, oder ob sie sich aktiv mit der Waffe in der Hand als Partisanen dem übermächtigen technisierten Moloch entge-

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genstellen würden. Viele Kärntner SlowenInnen haben sich für die Verteidigung der Freiheit, ihrer Identität und der Menschenwürde entschieden. Viele zur nationalsozialistischen Wehrmnacht ein-gezogene Kärntner kamen auf Heimaturlaub, er-fuhren, dass ihre Eltern und Geschwister depor-tiert worden waren, und gingen zu den Partisa-nen. Einige taten es, weil sie aufgeklärt waren, und andere, weil sie einer drohenden Verhaftung ent-gehen wollten. Die Partisanenbewegung wurde für die Nationalsozialisten lästig und sie bekämpf-ten sie mit unvorstellbarer Grausamkeit. Doch die Partisanen hatten einen festen Rückhalt in der Be-völkerung, vor allem lag die Last der heimlichen Versorgung mit Nahrung und Medizin auf den Schultern der Frauen und die Nachrichtenüber-mittlung auf den Schultern Minderjähriger, die zi-vile Kurierdienste leisteten. Der Erfolg des Kampfes gegen das Hitlerregime hing auch von diesen ab. Dies nicht nur in Kärnten. Denn in allen Ländern, die die Nationalsozialisten überfallen und erobert hatten, entstanden Partisanenbewegungen unter ähnlichen Umständen und Bedingungen. Sie alle haben letztendlich den Sieg der Alliierten über das nazistische Terrorregime erst möglich gemacht, sie haben die Vorbedingungen für unser heutiges Europa geschaffen. Unsere Erinnerungskultur soll auch ein Teil der Dankbarkeit dafür sein.

Doch wie konnten diese beiden »einfachen« Frau-en, unsere Mutter und Tochter Terezija Mičej, und mit ihnen viele andere »einfache« Frauen ange-sichts der Nazipropaganda und allem Drumhe-rum erfassen, begreifen, wie konnten sie wissen,

dass es sich um ein verbrecherisches, jeder Zivili-sation, Kultur und Ethik Hohn sprechendes Regi-me handelte? Was hat ihnen die Entscheidung, die Partisanen zu unterstützen, ihnen Nahrung, Klei-dung, Medizin u.v.a. zu verschaffen, sie kampffä-hig zu halten, eingegeben? Sie waren weder poli-tisch noch philosophisch noch ideologisch gebil-det. Was war ihre Motivation, was gab ihnen die Kraft, an einen Sieg über das ungeheure, verbre-cherische, motorisierte Regime zu glauben? Ich denke, es war ihr Glaube an Recht und Men-schenwürde, an Moral und Ethik, an das, was un-sere europäische judäochristliche Kultur und Zivi-lisation an Normen erarbeitet hat und was auch in den Zehn Geboten verankert ist: Du sollst nicht töten! Du sollst Vater und Mutter ehren! Du sollst kein fremdes Gut begehren! Usw. Dieser Glaube und dieses Wissen um die grundsätzlichen Verhal-tensnormen, die ein gesellschaftliches, friedliches Miteinander erst ermöglichen und die Erkennt-nis, dass diese Gebote nicht von Einzelnen gebro-chen wurden, sondern von einem Staatsapparat, der Verbrechen per Gesetz erließ, hat diese Frau-en über sich selbst hinauswachsen lassen, ließ sie den unglaublichen Mut aufbringen, allen Drohun-gen und Bedrohungen zum Trotz diesem riesigen Staatsmonstrum entgegenzutreten.

Diese Erkenntnis – Erleuchtung möchte ich sa-gen – fand ich auch bei einer anderen Frau – lei-der inzwischen verstorben – die mir ihre und die Geschichte ihrer Familie erzählte, die ich auf ei-nem Tonträger aufgezeichnet habe. Sie stamm-te aus Windisch St. Michael/Slovenji Smihel, heute

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St. Michael ob der Gurk. Ihre Eltern hatten dort einen Bauernhof. Ihr Vater musste, weil er natio-nalsozialistisch gesinnten Nachbarn nicht passte, trotz der sechs minderjährigen Kinder zur »Wehr-macht«. Die Mutter bewirtschaftete mit Hilfe ih-rer Kinder den Bauernhof, musste alle möglichen Schikanen über sich ergehen lassen und trotzdem gewährte sie Partisanen Unterkunft auf der Ten-ne, versorgte sie mit Nahrung und bot ihnen Hil-fe an. Meine Informantin, ihre Tochter, war damals 15 Jahre alt, trug notwendige Nachrichten der bei ihnen versteckten Partisanen jeweils zu Fuß von Windisch St. Michael/Slovenji Smihel hierher nach St. Veit im Jauntal/Šentvid v Podjuni zu eben die-sen unseren beiden Mičej-Frauen. Dabei musste sie die streng bewachte Draubrücke bei Tainach/Tinje überqueren. Bei einem solchen mehrstün-digen Gang über Tainach/Tinje, die Draubrücke/Dravski Most, Stein/Kamen nach St. Veit im Jaun-tal/Šentvid v Podjuni beinhaltete die Botschaft die Bitte, einen Partisanen-Arzt zu einer schwer ver-letzten Partisanin, die bei ihnen versteckt lag, zu schicken. Der Partisanen-Arzt kam auch und ope-rierte die Verletzte in der Nacht in der Küche. Ein-mal, so erzählte mir meine Informantin, hätte eine Nachbarin die Mutter gefragt, warum sie denn in so großen Töpfen koche, wer denn so viel esse, die Mutter aber habe dieser Frau grob geantwortet: »Du siehst ja, dass ich sechs Kinder habe, die müs-sen ja essen«.

Ja, diese Frauen, sowohl die Bäuerin in Windisch St. Michael/Slovenji Šmihel als auch die beiden Mičej-Frauen, wussten, was sie taten, warum und

wofür sie es taten. Sie waren, wie man so sagt, »einfache« Frauen, doch in Wahrheit waren sie er-leuchtete Frauen, Heldinnen, wie sie ein griechi-scher Dramatiker nicht klarer hätte zeichnen kön-nen. Mit dieser Gedenktafel gedenken wir ihrer, er-weisen ihnen Ehre und Dankbarkeit, Dankbarkeit dafür, dass wir heute in einem friedlichen Europa leben dürfen. Sie werden uns ein Vorbild sein.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Velika mora

Ni malih smrti.Vsaka smrt je velika.A med njimi je ena,nam dodeljena,ta naša noraslovenska smrt.

Tone Pavček

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slavnostni govor univ.prof. dr. Katja Sturm-Schnabl Predsednica Zveze koroskih partizanov in prijateljev protifasisticnega odpora

Spoštovane dame in gospodje, dragi prijatelji in prijateljice, tovariši in tovarišice!

Rada bi se zahvalila vsakemu posamezniku izmed Vas, da si je vzel čas in se udeležuje te slavnost-ne ure. Danes smo se zbrali tukaj, da bi se spom-nili dveh žensk, dveh koroških Slovenk oziroma da bi ju ovekovečili v kulturi spominjanja njunega do-mačega kraja na svetem mestu, tukaj na pokopa-lišču nekdanje farne cerkve v Šentvidu v Podjuni, ker sta dali svoje življenje za osvoboditev Evrope od kriminalne, psihopatske in razčlovečene oblas-ti režima roparskih morilcev, kajti to in nič druge-ga so bili nacionalni socialisti. Posluževali pa so se »visoko razvite tehnike znanstvenega dela«, izumi-teljske moči vodilnih znanstvenikov nacionalsocia-listične Nemčije. Imeli so načrt, »ki je zločinske Hit-lerjeve in Himmlerjeve privide vodil do popolno izdelanega sistema, premišljenega do vsake pod-robnosti, preračunanega do zadnje marke« (tako Hannelore Burger v svojem članku »Der General-plan Ost und die Bereinigung der Slowenenfra-ge« (Generalni načrt Vzhod in razčiščevanje vpra-šanja Slovencev). V: razstavni katalog Oman – Vouk 2012, 16).

Brutalni napad na Jugoslavijo leta 1941, ki je kršil vsako mednarodno pravo, nato neposredne mno-žične deportacije Slovencev in Slovenk v »rajh« ter

takoj ustanovljena nacionalsocialistična strahovla-da so povzročili, da so se Slovenci v zavesti smrt-ne nevarnosti za celotni narod zbrali v »OF sloven-skega naroda«, da bi se z orožjem borili proti ag-resorju, v danih okoliščinah z organiziranim par-tizanskim bojem. OF se je potem združila v NOB Jugoslavije (Narodno osvobodilačka borba), ki je bila leta 1943 sprejeta v zvezo Zaveznikov.

Ko je prišlo leta 1942 do množičnih deportacij ko-roških Slovenk in Slovencev, je bilo jasno, da mo-rajo tudi koroški Slovenci in Slovenke deliti usodo vseh Slovencev in Slovenk, je tudi na Koroškem nastalo partizansko gibanje, ki se je vključilo v OF. Vojna je bila v deželi, in ljudje so se morali odloči-ti, ali bodo klonili nadmočni Nemčiji in zatajili svo-je človeško dostojanstvo in vse doslej veljavne kul-turne vrednote, ali pa se bodo s puško v roki kot partizani aktivno uprli nadmočnemu tehnizirane-mu Molohu. Veliko koroških Slovencev in Slovenk se je odločilo za obrambo svobode, svoje identite-te in človeškega dostojanstva. Številni v nacional-socialistični »vermaht« vpoklicani Korošci so prišli na dopust domov, izvedeli so, da so deportirali nji-hove starše, brate in sestre, in so šli k partizanom. Eni so to storili, ker so bili poučeni, drugi pa, ker so se želeli izogniti grozečemu priprtju. Partizan-sko gibanje je postalo sitno za nacionalne socia-liste in borili so se proti njemu z nepredstavljivi-

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mi grozodejstvi. Toda partizani so imeli močno za-ledje med prebivalstvom, predvsem je bilo breme skrivne oskrbe s hrano in zdravili na ramenih žensk in posredovanje sporočil na ramenih mladoletnih, ki so opravljali civilno kurirsko službo. Uspeh boja proti Hitlerjevemu režimu je bil odvisen tudi od njih. A ne samo na Koroškem. Kajti v vseh državah, ki so jih napadli in osvojili nacionalni socialisti, so nastala partizanska gibanja pod podobnimi oko-liščinami in pogoji. Navsezadnje so šele partizani omogočili zmago zaveznikov nad nacističnim te-rorskim režimom, ustvarili so pogoje za današnjo Evropo. Naša kultura spominjanja naj bi bila tudi del hvaležnosti, ki jim jo dolgujemo.

Toda kako sta lahko ti »preprosti« ženski, naša mati in hčerka Terezija Mičej, in z njima številne druge »preproste« ženske zaradi nacistične propagande in vseh okoliščin dojemali, razumeli, kako sta lahko vedeli, da gre za zločinsko, vsako civilizacijo, kultu-ro in etiko zasmehujočo strahovlado? Kaj ju je vo-dilo pri odločitvi podpirati partizane, jim preskrbo-vati hrano, obleko, zdravila idr., da se bi lahko borili naprej? Nista bili ne politično ne filozofsko ne ide-ološko izobraženi. Kakšna je bila njuna motivacija, kaj jima je dajalo moči, da sta verjeli v zmago nad groznim, zločinskim, motoriziranim režimom?

Mislim, da je bila njuna vera v pravice in človeško dostojanstvo, v moralo in etiko, v to, kar sta naša evropska judovsko-krščanska kultura in civilizaci-ja ustvarili v normah in kar je zasidrano v desetih božjih zapovedih: Ne ubijaj! Spoštuj očeta in ma-ter! Ne želi svojega bližnjega blaga! Itd. Ta vera in

to znanje o osnovnih vedenjskih normah, ki šele omogočajo družbeno, mirno sožitje, in spoznan-je, da teh zapovedi ni mogel kršiti posameznik, temveč državni aparat, ki je z zakoni odrejal zlo-čine, je tema ženskama dajal tako veličino, jima je vlival neverjetni pogum, da sta kljub vsem grožn-jam in nevarnostim nastopali proti tej ogromni dr-žavni pošasti.

To spoznanje – rekla bi celo razsvetljenje – sem našla tudi pri neki drugi ženski – žal medtem že pokojni – ki mi je pripovedovala zgodbo svoje dru-žine, kar sem zapisala na tonskem posnetku. Izha-jala je iz Slovenjega Šmihela, danes je to St. Micha-el ob der Gurk. Njeni starši so tam imeli kmetijo. Njen oče je moral, ker ni ustrezal nacionalno socia-listično naklonjenim sosedom, kljub šestim mla-doletnim otrokom v »vermaht«. Mati je s pomočjo svojih otrok obdelovala zemljo, morala je na last-ni koži pretrpeti vse šikane in vseeno je nudila par-tizanom zavetje na skednju, jih oskrbovala s hrano in jim pomagala. Moja informantka, njena hčerka, je bila stara 15 let, je takrat peš posredovala po-trebna sporočila pri njih skritih partizanov od Slo-venjega Šmihela sem v Šentvid v Podjuni, ravno k našima dvema Mičejevima. Pri tem je morala pre-čiti strogo nadzorovan Dravski most pri Tinjah. Na nekem takem večurnem pohodu čez Tinje, Drav-ski most, Kamen v Šentvid v Podjuno je sporoči-lo vsebovalo prošnjo, da bi poslali partizanskega zdravnika k hudo ranjeni partizanki, ki je ležala skri-ta pri njih. Partizanski zdravnik je tudi prišel in ope-riral ranjeno ponoči v kuhinji. Nekoč, tako je pripo-vedovala moja informantka, je neka soseda vpra-

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šala mater, zakaj kuha v tako velikih loncih, kdo le je toliko, mati pa je tej ženski le grobo odgovorila: »Saj vidiš, da imam šest otrok, ki morajo jesti.«Da, te ženske, tako kmetica v Slovenjem Šmihelu kakor tudi obe Mičejevi, so vedele, kar so delale, zakaj in čemu so to delale. Bile so, kot pravimo, »preproste« ženske, toda v resnici so bile razsvetl-jene ženske, junakinje, kot jih ne bi znal bolje orisa-ti grški dramatik. S to spominsko ploščo se ju spo-minjamo, jima izkazujemo čast in hvaležnost, hva-ležnost za to, da danes lahko živimo v mirni Evropi. Za nas bosta ostali trajen zgled.

Zahvaljujem se za Vašo pozornost.

Umirati znamo.Že dolgo pripravljenmrtvaški je prt.Že zdavnaj pogrebciskopali so jamo.Pa moti izdelani,strogi načrtresnica, da umiratiznamo.Sicer je naš trup že zgaran,že včasih povešamo glavoin menimo vse je zamanin vendar se zopet vzravnamo.Od nekdaj umiranjenaš je vsakdan,prijatelj postalanam skoraj je smrt,vsaj kakor otrocise z njo že igramo.Navajeni smo že na križu viseti -če že ne živeti,umirati znamo.

Stanko Wakounig

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Zakljucek Marjan Jernej, univ.dipl.oec. Pobudnik projekta Spominske plošceTerezijama Micej Mitglied der Projektinitiative Gedenktafel Terezija Micej

Zahvalim se vsem, ki ste prišli, vsem, ki se zastavl-jate za kulturo spominjanja, za mir in pravičnost.

Nekaterim pa velja naša posebna zahvala. To sta dr. Renate S. Meissner in univerzitetna pro-fesorica dr. Katja Sturm-Schnabl. Hvala za vaše besede.

Hvala Mešanemu pevskemu zboru Danica pod vodstvom mag. Stanka Polzerja za petje.

Hvala Barbari Mistelbauer-Stern, ki je pripravi-la besedila z učenkami in učenci Zvezne gimnazi-je za Slovence. Brali so: Simon Kummer, Tereza Mistelbauer, Tobias Mistelbauer, Elena Rutar, Irina Sadnikar in Marcella Slugovc-Sternad.

Hvala gospodu župniku mag. Hanzeju Rosen-zopfu za blagoslovitev.

Hvala Stanku Wakounigu za prevode in pozdra-vne besede, Miriam Wakounig za grafično obli-kovanje vabil in Samu Wakounigu za koordina-cijo.

Po proslavi vas vabimo v Šentprimož k Voglu, da se še vsedemo skupaj in malo pokramljamo. Opozar-jam, da na lastne stroške. Vsi ste prisrčno vabljeni!

In še nekaj: Spoštovana Delej Polluk!

Ti si mati te svečanosti od ideje do udpešne ures-ničitve. Malokdo ve, koliko energije in časa si vloži-la v ta projekt. Prav lepo se ti zahvaljujem v imenu vseh prisotnih. S tvojo vstrajnostjo si omogočila trajen spomin na obe naši, že nekoliko pozabljeni, sosedi mater in hči Mičejevi Trezeji.

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Kaj se godi Zgodilo se jein se še vedno dogajain se bo dogajalo naprej,če se ne bo zgodilo kaj proti.

Nedolžni o tem nič ne vedo,ker so preveč revniin krivi o tem nič ne vedo,ker so preveč krivi.

Revni tega ne opazijo,ker so prerevni,in bogati tega ne opazijo,ker so prebogati.

Neumni skomigajo z rameni,ker so preneumni,in pametni skomigajo z rameni,ker so preveč pametni.

Mlade ne briga,ker so premladi,in stare ne briga,ker so prestari.

Zato se proti temu nič ne zgodi,in zato se je zgodiloin se slejko prej godi,in, se bo dogajalo naprej.

Erich Fried

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Gegen Vergessen

Ich will mich erinnerndass ich nicht vergessen willdenn ich will ich sein.

Ich will mich erinnerndass ich vergessen willdenn ich will nicht zu viel leiden.

Ich will mich erinnerndass ich nicht vergesen willdass ich vergessen willdenn ich will mich kennen.

Denn ich kann nicht denkenohne mich zu erinnerndenn ich kann nicht wollenohne mich zu erinnerndenn ich kann nicht liebendenn ich kann nicht hoffendenn ich kann nicht vergessenohne mich zu erinnern.

Ich will mich erinnernan alles was man vergisstdenn ich kann nicht rettenohne mich zu erinnernauch mich nicht und nicht meine Kinder.

Ich will mich erinnernan die Vergangenheit und an die Zukunftund ich will mich erinnernwie bald ich vergessen muss und ich will mich erinnernwie bald ich vergessen sein werde.

Erich Fried

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Liste der Unterstützer / seznam sponzorjev

Organisationen / OrganizacijeNationalfonds der Republik Österreich – Nacionalni sklad Republike AvstrijeZukunftsfonds der Republik Österreich – Sklad Republike Avstrije za prihodnostLand Kärnten – Dežela KoroškaVerband der Kärntner Partisanen und Freunde des antifaschistischen Widerstandes – Zveza koroških partizanov in Prijatelji protifašističnega odporaChristlicher Kulturverband – Krščanska kulturna zveza/KKZSozialistische Junge Generation Kärnten – Socialistična mlada generacija KoroškePosojilnica Zveza Bank Klagenfurt/CelovecDie Grünen Kärnten – Koroški Zeleni

Private Unterstützer / Privatni sponzorjiEvelin BLAŽEJMarjan JERNEJJosefine und Benno KRAUTMilica und Dipl.-Ing. Franc KONZILIAMaria und Mag. Heimo MAUCZKAMaria und Andreas MITSCHEAnton RUTARMag. art. Jochen TRAARMaria WUTTEAgentur ilab crossmedia, www.ilab.at

Abrechnung / ObračunSpenden/Prispevki: € 4.910,- Ausgaben/Izdatke: € 3.780,55Sanierung Friedhofsmauer/Sanacija pokopališkega zida: € 1.129,45

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