Mexiko: Land der Möglichkeiten - PwC · 2020. 3. 13. · Mexiko hat sich als Deutschlands...

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Land der Möglichkeiten

Der Wirtschaftsstandort Mexiko und seine deutschen Partner

Land der Möglichkeiten – Der Wirtschaftsstandort Mexiko und seine deutschen Partner | Inhalt 3

Land der Möglichkeiten Der Wirtschaftsstandort Mexiko und seine deutschen Partner

Herausgegeben von der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC)

Mai 2019, 150 pages

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© Mai 2019 PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten. „PwC“ bezeichnet in diesem Dokument die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die eine Mitgliedsgesellschaft der PricewaterhouseCoopers International Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft.

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Inhalt

Einleitung 10Vorwort der Herausgeber 11Peter Tempel, deutscher Botschafter in Mexiko 11Johannes Hauser, Geschäftsführer Camexa (AHK) 12Jürgen Friedrich, Geschäftsführer GTAI 13Mauricio Hurtado, Territory Lead Partner PwC Mexiko 14

Rogelio Granguillhome Morfin, Mexikanischer Botschafter in Deutschland 15

Klaus-Peter Gushurst, Leader Industries & Innovation PwC Deutschland 16Überblick über Mexiko 17Geographie und Klima 18Geschichte 19Politisches System 20Bevölkerung 21Sprache 21Religion 22Bildung 22Lebensstandard 22


Interview zum Lebensstandard mit Rudolf de Baey, Institutsleiter des Goetheinstituts in Mexiko-Stadt 23Makroökonomische Analyse 25Überblick 26Bruttoinlandsprodukt (Producto Interno Bruto, PIB) 26Inflation 30Wirtschaftspaket für 2018 30Ausländische Investitionen in Mexiko (FDI) 31Außenhandel 35Handelsabkommen Mexikos 35Auflistung der Freihandelsabkommen 36USMCA (vormals NAFTA) 37Wichtige Reformen in Mexiko seit 2013 38Energiereform 40Telekommunikationsreform 45Finanzreform 45Steuerreformen 46Steuerreform 2013 46Steuerreform 2017 47Reform des wirtschaftlichen Wettbewerbs (Kartellrechtsreform) 48Das „Nationale Projekt 2018–2024 491. Steuern 502. Industrie 503. Finanz- und Bankensektor 514. Regierung 525. Technologie 526. Telekommunikation 537. Infrastruktur und Bau 53


8. Bergbau und Energie 549. Steueränderungen für die Konsumgüterindustrie 5410. Tourismus 5511. Gesundheits- und Pharmasektor 5512. Verteidigung und Sicherheit 56

Die Beziehung zwischen Mexiko und Deutschland: Geschichte, Politik und Handel 57Geschichte und Politik 58Wirtschaft und Handel 59Investieren in Mexiko 65Investitionsarten 66Green Field Investment 66Brown Field Investment 67Rechtsformen 69Gründungsprozess 71Wahl der Rechtsform 71Zustimmung der Regierung 71Gründungsanforderungen 71Fachmännischer Rat 71Gesetzgebende Institutionen 71Arbeitsmarkt 72Mitarbeiterbehandlung 72Verfügbarkeit der Arbeitskräfte 72Gewerkschaften 72Aus- und Weiterbildung 73PTU (Gewinnbeteiligung) 73Mindestlohn und Gehälter 73Arbeitszeit und Überstunden 73


Auszeichnungen und Feiertage 73Beendigung des Arbeitsverhältnisses 74Rente 74Sozialversicherung (IMMS und INFONAVIT) 74Nationales Institut für Wohnungsbau (INFONAVIT) 75Exportieren nach Mexiko 75Häfen für Einreise und Binnenverkehr 76VUCEM 77C-TPAT 78PROSEC oder SRPs – Sektorale Hilfsprogramme 78NEEC/AEO – Zugelassene Wirtschaftsteilnehmer 78Geistiges Eigentum 79Rechtsformen 80Patente 80Markennamen 80Normative Gesetze 81Finanzsystem in Mexiko 84Entwicklungsbanken 86Geschäftsbanken 86Boutique Banken 86Darlehen und allgemeine Anforderungen 87Außenhandelsbank 88Nacional Financiera, S.N.C. 88Steuersystem in Mexiko 89Maquiladora/In-Bond-Verarbeitung und IMMEX? 91Steuern für Maquiladoras 92


Körperschaftsteuer-System 92Körperschaftsteuer (CIT) 92Mehrwertsteuer (VAT) 92Zollgebühren/Einfuhrzölle 94Verbrauchssteuer (IEPS) 94Grundsteuern 94Steuern auf Übertragung von Eigentum 94Lohnsteuer 94Sozialversicherungsbeiträge 95Kfz-Steuern 95Brancheneinkommen 95Einkommensbestimmung 95Anerkennung von Einkommen 95Inventur 96Kapitalgewinn 96Steuerliche Abzüge 99Steuergutschriften und Anreize 104Quellensteuern (WHT) 106Steuerverwaltung für Unternehmen 109Individuelle Steuern 112Steuern auf persönliches Einkommen 112Steuerverwaltung für Einzelpersonen 116Investitionsanreize 117Regionale Anreize 118Branchenanreize 121Nichtsteuerliche Anreize 121Strategische Zolllager 122Gewerbeparks 122


Export Anreize 123Exportprogramme des Wirtschaftsministeriums (SE) 123Interviews mit deutschen Entscheidern 125Claus Wünschmann – Präsident von BASF für Mexiko 126Dr. Alexander W. Wehr – CEO BMW Group Mexico, Latin America & Caribbean 128German Cardenas, Director General HDI Gerling de México 130Pedro Bojaca, Managing Director bei Lanxess 132Volker Helms, Managing Director der Landesbank Baden-Württemberg in Mexiko 134Pedro Galvis, Managing Director & General Manager für Merck Mexiko 136Bernd Schreiber, CEO Multivac México und CEO México & Venezuela bei FESTO 138Wichtige Ansprechpartner in Mexiko 140CAMEXA 141Germany Trade & Invest, GTAI 143German Mexican Business Group von PwC 144Fazit 145Anhang 146Abkürzungen 146Checklisten – Planung einer Investition in Mexiko 148

Land der Möglichkeiten – Der Wirtschaftsstandort Mexiko und seine deutschen Partner | Einleitung 10

Einleitung

Hola aus Mexiko!

Diese Publikation soll für deutsche Unternehmen in Mexiko ein nützliches Instrument sein und deutsche Führungskräfte mit den wichtigsten Informationen zum Thema Mexiko unterstützen. Wir haben diese Publikation so konzipiert, dass sie als Leitfaden funktioniert, mit Kapiteln zu den wichtigsten Themen, die für all jene Firmen interessant sind, die den Eintritt in den mexikanischen Markt in Betracht ziehen oder ihr bestehendes Engagement erweitern möchten.

Mexiko verfügt über offenen und direkten Zugang zu den wichtigsten Weltmärkten und über ein Netz von 12 Freihandelsabkommen mit 46 Ländern sowie 32 gegenseitigen Investitionsförderungs-abkommen. Mit 33 Ländern besteht ein Investitionsschutzabkommen (Rippas). Darüber hinaus existieren 9 Handelsabkommen (Partial Scope and Economic Complementation Agreements) im Rahmen der lateinamerikanischen Integrationsvereinigung (ALADI). Lediglich eine Handvoll strategischer Sektoren und Branchen sind noch nicht offen für private Investitionen. Als Erleichterung für internationale Unternehmen verfügt Mexiko über eine große Anzahl von Steuer- und Informations-austauschabkommen.

PwC ist mit Niederlassungen in den wichtigsten Städten in Mexiko vertreten: Chihuahua, Ciudad Juarez, Guadalajara, Monterrey, Puebla, Querétaro, San Luis Potosí, Tijuana und Veracruz. Unsere Fachleute unterstützen mit ihrer Expertise deutsche Firmen in Mexiko und gehen mit ihnen gemeinsam die Herausforderungen und Chancen des mexikanischen Marktes an. Mit dem umfassenden Lösungsansatz, „from Strategy through Execution“, vereint mit einschlägiger Expertise und deutschen Ansprechpartnern vor Ort bietet PwC alles, was Sie für die Unterstützung zum Erfolg in Mexiko benötigen.

Wir von PwC Mexiko möchten Ihnen mit unserer Erfahrung und unserem Know-how zur Seite stehen. Diese Publikation gibt Ihnen einen kompakten und interessanten Überblick darüber, wie vielfältig und chancenreich dieses Land ist.

Mexiko, ein Land, in dem deutsche Unternehmen nachhaltig erfolgreich sind und in Zukunft weiter sein können.

Land der Möglichkeiten – Der Wirtschaftsstandort Mexiko und seine deutschen Partner | Vorwort der Herausgeber 11

Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Mexiko sind sehr dynamisch und von stetig wachsenden deutschen Investitionen in Mexiko geprägt. Auch nach dem Amtsantritt der Regierung von Andrés Manuel López Obrador ist und bleibt Mexiko für deutsche Firmen das Tor zu Lateinamerika und zugleich wichtige Drehscheibe für den Handel mit der ganzen Welt.

Mexiko hat sich als Deutschlands wichtigster Handelspartner und Hauptexportmarkt in Lateinamerika etabliert. Die wirtschaftliche Bedeutung Deutschlands für Mexiko steht dem nicht nach: Wir sind der drittwichtigste Handelspartner Mexikos in der Welt sowie der wichtigste innerhalb der EU.

In Mexiko gibt es knapp 2000 Unternehmen mit deutschem Kapital. Schwerpunkte der deutschen Präsenz in Mexiko bilden Automobilhersteller und -zulieferer, die Chemie- und Pharmabranche sowie neue Technologien, Transport und Logistik. Neben vielen großen deutschen Unternehmen sind es auch die vielen kleinen und mittelständischen deutschen Unternehmen, die Mexikos Vorzüge für sich entdeckt haben.

Mexiko punktet als Wirtschaftsstandort mit seiner Nähe zu den USA und zu Kanada, mit denen es durch NAFTA und demnächst durch das Nachfolgeabkommen „United States-Mexico-Canada Agreement“ (kurz: USMCA,) verbunden ist. Derzeit schließen die EU und Mexiko zudem die Ver-handlungen über die Erneuerung des EU-Mexiko-Globalabkommens aus dem Jahr 2000 ab, wovon Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks profitieren werden. Nicht zuletzt verfügt Mexiko über gut ausgebildetes Personal und eine gut ausgebaute Infrastruktur.

Gleichzeitig führen Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Industrie 4.0 auch zu Herausforderungen. Mexiko hat daher inzwischen erfolgreich begonnen, ein eigenes System der dualen Ausbildung einzuführen, das sich am deutschen Modell orientiert.

Wir sehen in Mexiko mehr denn je einen wichtigen Partner auf internationaler und multilateraler Ebene. Durch einen regen und hochrangigen gegenseitigen Besucheraustausch werden immer engere Verbindungen zwischen den beiden Ländern geknüpft. Mexiko und Deutschland präsentierten sich zudem im Zeitraum 2016/17 in aufwendigen Länderschauen im jeweilig anderen Land. Als erstes lateinamerikanisches Partnerland der Hannover Messe nutzte Mexiko im Jahr 2018 sehr erfolgreich die Chance, sich der globalen Industrie als innovationsstarker Wirtschaftspartner zu präsentieren.

Ich bin zuversichtlich, dass die hervorragenden deutsch-mexikanischen Beziehungen sich zum Vorteil beider Länder weiter intensivieren werden.

Peter Tempel

Deutscher Botschafter in Mexiko

Vorwort der Herausgeber

Quelle: Picturealliance – Deutsche Botschaft Mexiko


Deutsche Unternehmer kennen und schätzen die Vorteile Mexikos als Produktionsstandort und Absatzmarkt seit Jahrzehnten, manche seit mehr als 100 Jahren. Besonders die wirtschaftliche Öffnung seit den 1990er Jahren und die klare Positionierung als ein dem Freihandel verpflichteter und in die Weltwirtschaft integrierter Partner macht Mexiko für viele Unternehmen interessant. So haben sich seit Beginn des Jahrtausends mehr als 800 deutsche Unternehmen in Mexiko angesiedelt. Insgesamt beträgt ihre Zahl jetzt knapp 2.000.

Die geografische Lage, die gute Infrastruktur, die jungen und engagierten Mitarbeiter und der mittels der zahlreichen Freihandelsabkommen privilegierte Zugang zu wichtigen Weltmärkten sind einige der Argumente, die für den Standort sprechen.

Von strategischer Bedeutung ist Mexiko für die Automobilindustrie – nicht nur für deutsche, sondern für praktisch alle international wichtigen Hersteller. Derzeit ist Mexiko weltweit sechstgrößter Auto-produzent und fünftgrößter Hersteller von Komponenten für die Kfz-Fertigung. Weitere wichtige Branchen mit deutscher Präsenz sind die Chemie, Pharmazie, Elektrik und Elektronik, Medizin-technik sowie der Dienstleistungssektor. Neben den großen Unternehmen sind zahlreiche kleine und mittelständische Firmen ansässig, die sich häufig durch ihr Angebot an weltweit einmaliger Spitzen-technologie auszeichnen. Zuletzt stärker in den Fokus der deutschen Unternehmen gerückt sind u. a. die Nutzung der erneuerbaren Energien, die Energieeffizienz sowie die zivile Sicherheitstechnik.

Mexiko ist das wichtigste Empfängerland deutscher Exporte nach Lateinamerika, Deutschland ist Mexikos wichtigster Handelspartner in der EU. Von 2010 bis 2018 hat sich das bilaterale Handels-volumen auf knapp 22 Milliarden Euro verdoppelt. Die historischen Gesamtinvestitionen der deutschen Unternehmen belaufen sich auf über 35 Milliarden US-Dollar, die Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze auf 150.000.

Abzuwarten bleibt, wie sich die komplexeren Anforderungen an die Produktionsbedingungen des NAFTA-Nachfolgers USMCA (in Mexiko: T-MEC) auf künftige Investitionen auswirken. Doch davon unberührt bleibt ein grundlegender Standortfaktor: Mexiko ist das einzige Land, das einen zollfreien Zugang sowohl auf den US-Markt als auch in die EU ermöglicht.

Seit Jahren warnen Experten, dass Mexikos Wirtschaft ihre starke Abhängigkeit vom US-Markt reduzieren muss. Deutschland bietet für zahlreiche Produkte mit dem Logo „Hecho en México“ einen attraktiven Abnehmermarkt. Die Mitarbeiter der AHK Mexiko informieren engagiert über die Chancen des deutschen Marktes sowie über die zahlreichen internationalen Messen in Deutschland, die ein gutes Forum für den ersten Schritt bei der Internationalisierung mexikanischer Produkte bieten. Zugleich werden wir wie schon in der Vergangenheit der mexikanischen Industrie beratend zu Seite stehen, wenn es um die Herausforderungen der Zukunft geht, etwa bei der dualen Ausbildung oder der Industrie 4.0. Kein Zweifel: Die deutsch-mexikanischen Wirtschaftsbeziehungen bleiben dynamisch!

Johannes Hauser

Geschäftsführer Camexa (AHK)


Mexiko zeichnet sich durch eine offene Volkswirtschaft mit zahlreichen Freihandelsabkommen aus und ist der wichtigste Exporteur Lateinamerikas. Das Land bietet ein wachsendes nationales Absatzpotenzial sowie günstige Bedingungen für die Belieferung des USMarktes. Vor allem die KfzIndustrie profitiert vom Einstieg neuer Hersteller und Zulieferer. Deutsche Firmen haben die Vorzüge Mexikos erkannt und in den vergangenen Jahren kräftig vor Ort investiert. Mittlerweile ist die Community auf rund 2.000 Firmen mit deutscher Kapitalbeteiligung angewachsen. Daneben ist Mexiko das wichtigste Ausfuhrziel deutscher Waren in Lateinamerika. Güter im Wert von rund 16,4 Milliarden US-Dollar fanden 2018 ihren Absatz im Land, darunter insbesondere Maschinen, Kfz-Teile und Elektrotechnik. Mexiko ist für Germany Trade & Invest (GTAI) einer der wichtigsten Standorte in Lateinamerika. Seit 1969 unterhält GTAI, beziehungsweise ihre Vorgängerorganisation, ein Büro vor Ort. Der Schwer-punkt der Arbeit liegt auf der Berichterstattung für deutsche mittelständische Unternehmen. Im Fokus stehen dabei die Branchen Automobil, Chemie, Elektronik und Energie. Die Rechts- und Zollexperten der GTAI bieten darüber hinaus einschlägige Informationen zur Geschäftspraxis vor Ort. Die Aus-schreibungsdatenbank zu Projekten internationaler Geber rundet das Angebot zu dem zweitgrößten Land Lateinamerikas ab. In Deutschland kommen die Länderexperten dem höheren Informationsbedarf nach Wirtschafts-informationen aus Mexiko nach. Neben dem Publikationsangebot stehen die GTAI-Spezialisten dabei als Referenten auf einschlägigen Veranstaltungen zur Verfügung. GTAI erweitert und modernisiert ihre Dienstleistungen zu Mexiko beständig. In den vergangenen 3 Jahren kamen landesspezifische Webinare als weiteres Informationsangebot für deutsche Mittelständler hinzu. Mexiko richtet den Blick angesichts der Diskussion um den nordamerikanischen Freihandel stärker auf Märkte in Europa, Ostasien und Südamerika. Um auf den neuen Märkten Fuß zu fassen, müssen die mexikanischen Produzenten ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Dies gilt nicht nur für den Preis der Produkte. Wichtiger wird es sein, die Qualität der Waren, ihr technisches Niveau sowie die Flexibilität der Fertigung zu steigern. Hinzu kommen Herausforderungen in der Energiewirtschaft, die modernes Equipment erfordern. Für deutsche Anbieter ergeben sich Absatzchancen in zahlreichen Branchen. GTAI wird weiter zu diesen Chancen sowie zu den Geschäftspraktiken und rechtlichen Rahmenbedingungen berichten. Die Gesellschaft unterstützt den deutschen Mittelstand damit aktiv, sein Mexiko-Engagement weiter voranzutreiben.

Jürgen Friedrich

Geschäftsführer GTAI


Mexiko und Deutschland, zwei Länder mit Kontrasten in Kultur, Sprache und Geschichte, welche eine lange Freundschaft und das Streben verbindet, sich gegenseitig zu komplementieren und gemeinsam zu wachsen. PwC Mexiko wurde gegründet auf Basis des Vertrauens der mexikanischen Gesellschaft und mit dem Streben, ein starker Partner unter anderem für die deutsche Gemeinschaft in Mexiko zu sein. Die German Mexican Business Group wurde, in Zusammenarbeit mit PwC Deutschland, ins Leben gerufen um deutschen Firmen im mexikanischen Markt mit fachlicher und inter kultureller Kompetenz zur Seite zu stehen. Hierbei arbeitet die Gruppe eng mit verschiedenen Institutionen zusammen wie der Deutsch-Mexikanischen Industrie- und Handelskammer (CAMEXA), der GTAI und der deutschen Botschaft. Mit mehr als 1900 bei der CAMEXA gelisteten deutschen Firmen und seit Jahren stetig wachsenden Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern, stellt Mexiko ein starker und vielversprechender Partner für deutsche Firmen dar. Vor allem im Bereich der Automobilindustrie, in der Luft- und Raumfahrt und nicht zuletzt in der Pharmazie-Branche sind deutsche Firmen mit wachsenden Investitionen vertreten. Viele weitere planen den Eintritt. Ziel dieser Publikation ist es, deutschen Firmen einen Überblick über den mexikanischen Markt zu verschaffen und die Türen für weitere Direktinvestitionen und neue Erfolgsgeschichten deutscher Firmen in Mexiko zu öffnen. Einige dieser Erfolgsgeschichten sind auch Teil dieser Publikation in Form von Interviews mit Führungs kräften deutscher Firmen in Mexiko. Sie berichten von ihren Erfahrungen im Land und geben einen Ausblick für den Markt. In der Hoffnung Ihnen den mexikanischen Markt, sein großartiges Potential und die enge Freundschaft zwischen Mexiko und Deutschland näherbringen zu können, wünschen wir ihnen viel Erfolg in Mexiko.

Mauricio Hurtado

Territory Lead Partner PwC Mexiko


Die diplomatische Vertretung von Mexiko in Deutschland befindet sich im politischen Zentrum von Berlin. Mit Nachbarn wie Botschaften anderer Länder sowie deutschen politischen Parteien zeichnet sich das Gebäude Mexikos durch seine besondere Architektur und Präsenz aus. Direkt neben der Vetretung befinden sich die emblematischen Flügel des mexikanischen Bildhauers Javier Marín und im Gebäude das Kulturinstitut von Mexiko in Deutschland.

Als Reaktion auf die Entscheidung des vereinten Deutschlands, die Hauptstadt in Berlin zu gründen, wurde die Botschaft am 22. November 2000 gegründet und hat seitdem die Intensivierung der Beziehungen zwischen den Ländern vorangetrieben.

Beide Regierungen sind entschlossen, die Beziehung in jeglichem Aspekt auszuweiten. Deutschland ist der wichtigste Wirtschaftspartner Mexikos in Europa und Mexiko ist der wichtigste Wirtschafts-partner Deutschlands in Lateinamerika. Die beiden Länder sehen sich als Partner, Freunde und Verbündete und kümmern sich gemeinsam um unterschiedlichste Themen auf der internationalen Agenda.

Deutschland und Mexiko sehen hier den Freihandel als grundlegendes Instrument zur Förderung von Wirtschaftswachstum und Entwicklung. Für Mexiko ist Deutschland ein strategischer Verbündeter, der drittstärkste Handelspartner und Nummer Sieben der Investitionsstandorte für die mexikanische Wirtschaft weltweit. Die sehr guten Erfahrungen mit Investitionen und der Gründung deutscher Unternehmen in Mexiko und mexikanischer Unternehmen in Deutschland belegen die Stärke dieser Beziehung.

Es genügt zu sagen, dass es in Mexiko fast 2.000 Unternehmen mit deutschem Kapital gibt, die mehr als 130.000 direkte Arbeitsplätze schaffen, mit einem geschätzten Gesamtkapital von rund 35 Milliarden Dollar.

Rogelio Granguillhome Morfin

Mexikanischer Botschafter in Deutschland


Mexiko und Deutschland verbindet vieles, eine lange und herzliche Beziehung zwischen den beiden Ländern, stetiger Tourismus an Mexikos Stränden und historischen Stätten und deutsche Firmen, die in dem Land der Maya und Azteken Erfolge feiern.

Als Leader Industries & Innovation für PwC komme ich nicht umhin, die Möglichkeiten für ausländische Firmen in Mexiko zu bewundern. Die Nähe zu Ländern wie den USA und Kanada, zusammen mit den zahlreichen Handelsabkommen – auch mit Südamerika und dem Pazifikraum – stellt ein enormes Marktpotenzial und ein Portfolio an Chancen für Investitionen dar.

Vor allem in der Industrie spielt Mexiko seine Stärken gekonnt aus. Seit Jahren stellen zahlreiche deutsche Autohersteller, deren Zulieferbetriebe, Pharmafirmen und Luft- und Raumfahrtunternehmen in Mexiko Produkte für den inländischen und US-amerikanischen Markt her. Dabei arbeiten deutsche Ingenieure und mexikanische Fachkräfte Hand in Hand und tragen damit zum rasanten Wachstum der 15. größten Volkswirtschaft bei. Vor allem in den nächsten Jahren lohnt es sich ein Auge auf Mexiko zu werfen, denn auch durch die sukzessive Öffnung von Industriezweigen und die stetige politische Modernisierung ist Mexiko auf dem Sprung vom Schwellenland zur Antriebsnation Lateinamerikas.

Bei PwC sind wir mit unseren „German Business Groups“ in über 80 Ländern gut aufgestellt, um deutschen Firmen, die dem globalisierten Markt durch eine Investition im Ausland gerecht werden wollen, zur Seite zu stehen. Wir verstehen sowohl die individuellen Bedürfnisse deutscher Firmen als auch die spezifischen Gegebenheiten des ausländischen Marktes und können so zu einem erfolgreichen Markteintritt verhelfen.

Ich hoffe, dass Ihnen diese Publikation in dem Sinne hilfreich sein kann, dass sie das Potential Mexikos für sich entdecken. Für alles Weitere stehen Ihnen unser Team in Mexiko sowie die an dieser Publikation beteiligten Institutionen gerne zur Verfügung.

Hasta luego y mucho éxito, bis bald und viel Erfolg!

KlausPeter Gushurst

Leader Industries & Innovation PwC Deutschland

Land der Möglichkeiten – Der Wirtschaftsstandort Mexiko und seine deutschen Partner | Überblick über Mexiko 17

Überblick über Mexiko


Geographie und Klima1

Mexiko ist mit einer Fläche von 19,64,375 Quadratkilometern das 13. größte Land der Welt. Es ist das drittgrößte Land in Lateinamerika, nach Brasilien und Argentinien. Mexiko liegt in der Region Nordamerika, zusammen mit den Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada. Es ist im Norden von den USA begrenzt, im Westen vom Pazifik, im Osten vom Atlantik und im Süden von Guatemala und Belize.

Die gewaltige Ausdehnung des Landes, seine Lage zwischen 2 Ozeanen sowie die unterschiedlichen Höhenlagen bedingen verschiedene Klimazonen.

1 PwC Doing Business in Mexico 2016

Bevölkerung: 122,7 Millionen

Lebenserwartung: 72 Jahre (Männer), 78 Jahre (Frauen)

Internet Domain: .mx

Hauptexporte: Maschinen, Minerale, Schmiermittel, Lebensmittel und Vieh

Wechselkurs (31. Dezember 2018): 1 Euro = 22,56 Mexikanische Pesos

1 US-Dollar = 18,77 Mexikanische Pesos

Hauptsprache: Spanisch

Währung: 1 peso = 100 centavos

Vorwahl: +52

Hauptreligion: Katholizismus

Überblick über Mexiko


Während der Norden Mexikos trocken und heiß ist, steigen die Niederschläge Richtung Süden an, mit einigen Zonen, die die höchsten Niederschlagsraten der Welt aufweisen. Die Regenzeit ist in der Regel von Mai bis Oktober mit wenig Niederschlag außerhalb dieses Zeitraums.

Mexiko hat sowohl Sumpflandschaften, Wüsten und tropischen Tiefland-Dschungel als auch hoch-alpine Zonen. Aufgrund seiner Höhenlage weist Mexiko-Stadt eine durchschnittliche Temperatur von 17 °C auf. Im Dezember und Januar zeigt das Thermometer auch vereinzelt 0 °C an, im April oder Mai (vor Beginn der Regenzeit) bis zu 30 Grad °C.

Geschichte

Für mehr als 300 Jahre war Mexiko eine spanische Kolonie, bis zur Unabhängigkeit im Jahre 1821. Vor der Gründung der spanischen Kolonie Anfang des 16. Jahrhunderts war Mexiko zum größten Teil durch mesoamerikanische Hochkulturen wie die der Azteken, Maya und Mixteken bevölkert. Der Unabhängigkeit Mexikos folgten Jahre politischer Machtkämpfe und ein geringes Wirtschafts-wachstum.

Schließlich schaffte es General Porfirio Diaz am Ende des 19. Jahrhunderts durch seine diktatorische Regierung die innere Sicherheit wiederherzustellen. 1910 erschütterte die mexikanische Revolution das Land, gefolgt von einem zehnjährigen Bürgerkrieg. Die Wirtschaft, damals fast vollständig auf Agrarwirtschaft konzentriert, geriet ins Stocken und konnte sich erst 3 Jahrzehnte später im sog. mexikanischen Wunder (milagro mexicano) zwischen den 40er und 70er Jahren desselben Jahr-hunderts erholen.

Mexiko Stadt


Politisches System

Mexiko ist nun eine demokratische Republik mit 32 Bundesstaaten, wobei Mexiko-Stadt wie ein unabhängiger Bundesstaat zu sehen ist („Ciudad de Mexico“ oder „CDMX“). Mexiko-Stadt verfügt aufgrund seiner großen Bedeutung für die Republik über ein jährliches Budget, welches signifikant größer ist als das aller anderen Bundesstaaten.

Die wichtigsten Arten von Steuereinnahmen werden von der Bundesregierung verwaltet, die später bestimmte Einnahmen auf die Staaten verteilt. Die Landesregierungen leiten gewählte Gouverneure, welche für eine einzige, sechsjährige Legislaturperiode gewählt werden. Die Bundesländer haben ihre eigenen Rechtssysteme und Gesetzgebungen.

Der Präsident der Republik kann ebenfalls nur für eine sechsjährige Amtsperiode ohne Möglichkeit zur Wiederwahl gewählt werden. Das politische Machtsystem setzt sich aus einer Zweikammer- Legislative und den judikativen Organen zusammen, welche entweder auf Bundesebene, z. B. mit dem obersten Bundesgerichtshof (Suprema Corte de Justicia de la Nación) oder auf Landesebene mit dem obersten Landesgerichtshof (Tribunal superior de Justicia del Estado), fungieren.

Die Präsidenten der Republik seit 1934

Präsident Amtszeit Partei

Lázaro Cárdenas del Río 1934–1940 PNR

Manuel Ávila Camacho 1940–1946 PRM

Miguel Alemán Valdés 1946–1952 PRI

Adolfo Ruiz Cortines 1952–1958 PRI

Adolfo López Mateos 1958–1964 PRI

Gustavo Díaz Ordaz 1964–1970 PRI

Luis Echeverria Álvarez 1970–1976 PRI

José López Portillo 1976–1982 PRI

Miguel de la Madrid 1982–1988 PRI

Carlos Salinas de Gortari 1988–1994 PRI

Ernesto Zedillo Ponce 1994–2000 PRI

Vicente Fox Quesada 2000–2006 PAN

Felipe Calderón Hinojosa 2006–2012 PAN

Enrique Peña Nieto 2012–2018 PRI

Andrés Manuel López Obrador 2018–2024 MORENA


Bevölkerung

Die Bevölkerung liegt laut INEGI (staatliches Statistikamt) bei 122,7 Millionen2 registrierten Bürgern in 2018, fast 4 Mal so viel wie im Jahr 1940. Damit ist Mexiko nach Brasilien das bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas.

In Mexiko findet seit Jahren eine Landflucht statt, mehr und mehr Menschen ziehen von ländlichen Gebieten in Städte und Großstädte. Im Vergleich zu 1940 ist der Anteil der Mexikaner, die in Städten leben von 49 % auf 80 % gestiegen.

Mexiko-Stadt und seine Umgebung ist weiterhin die größte und dichtest bevölkerte Stadt in Mexiko mit 8,9 Millionen Einwohnern, bzw. 21,3 Millionen Einwohnern in der umgebenen Metropolregion, und weist einen überdurchschnittlich großen Teil der nationalen Wirtschaftsleistung auf.

Altersverteilung in Mexiko3

2 INEGI (Instituto nacional de Estadística y Geografía) 3 PwC Mexico: In a country of opportunities Megatrends in Mexico

60+ 11,26 %

50–59 9,60 %

40–49 12,97 %

30–39 14,06 %

20–29 15,72 %

12–19 14,91 %

5–11 13,14 %

0–4 8,33 %

Sprache

Die Landessprache Mexikos ist Spanisch. Während die Mehrheit der Bevölkerung spanisch spricht, verwendet eine geringe Anzahl indigener Stämme ihre Muttersprache. Insgesamt gibt es über 200 lokale Sprachen und Dialekte. Die Mehrheit der Mexikaner lernt Englisch als zweite Sprache, die vor allem im Wirtschaftsalltag weit verbreitet ist.


Religion

Laut der Volkszählung von 2010 sind 83 % der Bevölkerung römisch-katholisch. Fast 10 % der Bevölkerung folgt anderen Religionen und Strömungen des Katholizismus.4 Mexiko ist ein liberales Land, mit einer konstitutionell verankerten Religionsfreiheit und der verfassungsrechtlich fest geschriebenen Trennung zwischen Staat und Kirche. In etwa 7 % der Bevölkerung sind konfessionslos.

Bildung

Der Anteil der alphabetisierten Bevölkerung im Alter von über 15 Jahren bei 92,4 %. 47,2 Mio. Schüler und Studenten im Alter zwischen 3 und 24 besuchen zur Zeit Vorschulen, Schulen, Universitäten und Hochschulen5.

Die mexikanische Bunderegierung und die Länder bieten universelle freie Bildung an. Sie umfasst 6 Jahre Grundschule, 3 Jahre Sekundarstufe und 3 Jahre Vorbereitungsschule (Oberstufe zur Universitätsvorbereitung) sowie eine kostenlose Kindergartenbetreuung.

Im Jahr 2013 verabschiedete die Regierung eine umfassende Reform des Bildungssystems. Sie beinhaltet Pläne zur Erhöhung der Schulstunden, stärkere Nutzung neuer digitaler Technik und die Einführung neuer Fremdsprachen im Lehrplan. Anders als in Deutschland werden den Schülern und Studenten – wenn auch geringe – Gebühren in den staatlichen Vorbereitungsschulen und Universitäten berechnet.

Lebensstandard

Als Schwellenland kämpft Mexiko gegen Verteilungsungleichheit und struktureller Armut. Mexikos Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt mit umgerechnet 7.910 EUR6 weit unter dem deutschen BIP von 38.183 EUR.7 Auf dem OECD Lebensqualitätsindex liegt Mexiko aber nur knapp unter Deutschland mit 7 zu 6,6 Punkten auf einer Skala von 1–10 (Durchschnitt 6,5).8

4 CONAPO (Consejo nacional de Población)5 Stand 2016 6 INEGI (Stand 2016)7 Statista Deutschland (Stand 2016)8 OECD Better Life Index


Interview zum Lebensstandard mit Rudolf de Baey Institutsleiter des Goetheinstituts in Mexiko-Stadt

1. Was waren Ihre ersten Gedanken als es hieß „Es geht nach Mexiko“?Das wird schön. Ich bin seit über 26 Jahren beim Goethe-Institut, und bin es gerne. Ich gehöre hier zu den Mitarbeitern, die alle 5-6 Jahre ihren Dienstort wechseln. Man hat zwar kein direktes Mitspracherecht, kann aber Wünsche äußern, was den kommenden Dienstort angeht. Mexiko stand zwar nicht auf meiner Liste aber als der Vorschlag Mexiko mit dem Zusatz: „Sie haben bis morgen früh Zeit, sich zu diesem Vorschlag zu äußern.“ auf dem Tisch lag, habe ich meinen Vorgänger und 2 Personen, welche schon einmal in Mexiko gelebt haben, angerufen. Alle 3 haben mir den gleichen Rat gegeben: „Mach es!”, was mich dann dazu bewogen hat, nach nur einer Stunde Bedenkzeit zuzusagen. Nun lebe ich seit zwei Jahren in einem der zentralen Stadtteile von Mexiko-Stadt. 2. Wie war die Ankunft, Kulturschock oder einfaches Einleben?Ich war 10 Jahre zuvor bereits einmal hier gewesen und damals hatte ich die Stadt als sehr sinnlich empfunden. Als ich dann zur Jahreswende 2016/ 2017 erneut nach Mexiko-Stadt flog, wurde mein damaliger Eindruck bestätigt, wenn nicht übertroffen. Mexiko-Stadt erwartete mich mit frühlings-haften Temperaturen, einer entspannten Atmosphäre und überraschend grünen Straßen und schönen Parks. Aber nicht nur die Stadt vermochte mich in ihren Bann zu ziehen, auch die Wärme und Lebens-freude der Menschen haben mich sofort begeistert. Über typische Begleiterscheinungen einer Megapolis, wie Lärm- oder Umweltverschmutzung, konnte und kann ich dadurch gut hinwegsehen. 3. Was schätzen Sie am meisten am Leben in Mexiko?Am meisten schätze ich, dass es eine extrem vielfältige und in jeder Hinsicht lebensfrohe Kultur ist, eine lateinisch-spanische Kultur verwoben mit vielen Elementen hiesiger indigener Zivilisationen. Dieses Mit- und Nebeneinander von kulturellen Einflüssen ist das dynamische Herzstück dieser faszinierenden und sich ständig weiterentwickelnden Kultur. Dies spiegelt sich nicht zuletzt auch in der Gestaltung der Straßen der Architektur wider. Wenn man hier durch die begrünten Straßen geht, sieht man verschiedenste Bäume, Sträucher, Grünpflanzen in unterschiedlichsten Abständen. Da wirkt eine deutsche Lindenstraße, mit nur einer Baumart, dazu im gleichen Abstand gesetzt, etwas gleichförmig.

Die Stadt wirkt wild und bunt. Daneben gibt es hier eine bemerkenswerte Ästhetik, ein Gespür für Gestaltung und Schönheit, was seinesgleichen sucht. Dazu ein bemerkenswertes Kulturleben. Darüber hinaus gibt es fast an jeder Straßenecke hervorragende Tacos, frische Fruchtsäfte und alles zu sehr erschwinglichen Preisen.

Das Goethe Institut in Roma Norte, Mexiko-Stadt

Land der Möglichkeiten – Der Wirtschaftsstandort Mexiko und seine deutschen Partner | Überblick über Mexiko 24Land der Möglichkeiten – Der Wirtschaftsstandort Mexiko und seine deutschen Partner | Überblick über Mexiko 24

4. Wie ist der Umgang mit den Mexikanern, haben Sie einfach Anschluss gefunden?In Mexiko gibt es ausgesprochen liebenswürdige Menschen, es gibt eine sehr große Herzlichkeit. Besonders beeindruckt hat mich der Club Normandie, in welchem wir, im Zuge der „Herzflimmern” Aktion, Clubnächte veranstaltet haben, mit aus Deutschland eingeladenen DJs. Wenn man dort um 4 oder 5 Uhr morgens noch ein Getränk bestellt und das Barpersonal anlächelt, dann lächeln die Menschen freundlich zurück. Das würde in Berlin beispielsweise um die Uhrzeit so nicht passieren [lacht]. Ich halte die Menschen hier für sehr offen und herzlich und Anschluss finden ist einfach. 5. Wie schätzen Sie die Sicherheitslage in Bezug auf das tägliche Leben ein?Ich bin Radfahrer und ich fühle mich in dieser Stadt sehr sicher. Die Mexikaner scheinen mir sehr friedfertige Menschen zu sein. Ich habe, auch wenn die Radwege hier nicht ganz mit denen im westfälischen Münster zu vergleichen sind, niemals das Gefühl, mich in Gefahr zu befinden. Auch kann ich mich zu jeder Tages- und Nachtzeit sicher durch die Straßen bewegen, weil ich jedweder potenziellen Gefahr einfach ausweichen kann. Ich habe, trotz der für Deutsche vermeintlich fehlenden Straßenverkehrsordnung, bis jetzt noch keinen einzigen Unfall gesehen. Mir scheint jeder Verkehrs-teilnehmer irreguläres Verhalten der andern mit einzukalkulieren. Recht haben, und darauf bestehen, ist hier nicht angesagt.

Gleichwohl ist zu sagen, dass die Sicherheitssituation je nach Stadtviertel und Landesteil sehr unterschiedlich sein kann. Wenn man, wie ich bisher, diese Areale meidet, und die Augen aufhält, kann man hier sehr gut und sicher leben.

Land der Möglichkeiten – Der Wirtschaftsstandort Mexiko und seine deutschen Partner | Makroökonomische Analyse 25

Makroökonomische Analyse


Quelle: INEGI; https://www.inegi.org.mx/programas/pib/2013/default.html?init=1#Tabulados

1.000

900

800

2013 2014 2015 2016 2017 2018

Überblick9

Als Ergebnis der jüngsten Reformen hat sich die mexikanische Wirtschaft für ausländische Investitionen in den Bereichen Telekommunikation, öffentliche Versorgungsbetriebe und Erdöl geöffnet. Im Zuge dessen begannen staatliche Unternehmen ihre vorherrschende Stellung zu reduzieren (siehe auch Kapitel „Energiereform und Telekommunikationsreform“). In den 80er und 90er Jahren verkaufte die Regierung eine Reihe ihrer Beteiligungen an private Unternehmen. Darunter waren Beteiligungen aus den Branchen Produktion, Bergbau, Handel, Unterhaltung und Dienst-leistung einschließlich dem Baugewerbe und dem Tourismus.

Ausländische Investitionen in Mexiko finden sich am häufigsten in den Sektoren Produktion, Bergbau und Finanzen. Das verarbeitende Gewerbe floriert, da die Nähe zu den USA neben dem lokalen Markt auch einen großen Markt für den Export von Fertig- und Halbfertigwaren bietet.

Nach Angaben der Weltbank betrugen die Auslandsschulden im Jahr 2016 rund 612 Milliarden US-Dollar . Der öffentliche Teil der Schulden wurde mehrmals neu verhandelt und Mexiko ist hinsichtlich der Zins- und Tilgungszahlungen im Zeitplan. Darüber hinaus verfügt Mexiko mit seinen Währungs reserven über ausreichende Mittel (173 Milliarden US-Dollar zum 30. Dezember 2017), um seine in den kommenden Jahren fälligen Auslandsschulden zu tilgen. Das verbesserte Geschäftsklima wird den Aufschwung der Investitionen unterstützen.

Der wichtigste Punkt ist jedoch, dass die mexikanische Wirtschaft von den offenen Grenzen profitiert und von diesen Vorteilen auch weiterhin profitieren wird, und zwar durch die Zunahme der ausländischen Direktinvestitionen sowie die Integration in globale Wertschöpfungsketten durch multiple Handelsabkommen.

Bruttoinlandsprodukt (Producto Interno Bruto, PIB)

Das Mexikanische BIP weist pro Kopf) laut des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Welt-bank zwar einen Rückgang auf nach dem Rekordhoch aus dem Jahr 2014, wird aber aufgrund der jüngsten Reformen voraussichtlich erneut zunehmen. Grund dafür ist, unter anderem, der Anstieg der FDI (direkte Auslandsinvestitionen, bzw. Foreign Direct Investment) ab 2017.

BIP Mexiko 2013–2018 (Milliarden USD)


■ BIP in Mrd. USD


Quelle: INEGI

Ausgehend von 2008 und von dem linearen Trend ist ein weiteres Wachstum des BIP in 2018 zu erwarten. Zwischen 2013 und 2014 ist zwar eine Verlangsamung der prozentualen Veränderung zu beobachten, jedoch ist der Trend – im gesamten Betrachtungszeitraum und auf die Letzen 3 Jahre bezogen – linear positiv.Unter Berücksichtigung der Veränderung der Zusammensetzung der verschiedenen Sektoren des BIP in 2017 als auch im Jahr 2016, ist festzustellen, dass, während nur wenige Sektoren rückläufig sind, die Mehrheit ein gesundes Wachstum zeigen.

Im Vergleich der verschiedenen Sektoren sind folgende von besonderer Bedeutung: • Landwirtschaft

Die Landwirtschaft erwirtschaftet etwa 3 % des mexikanischen BIP und beschäftigt mehr als 13 % der aktiven Bevölkerung. Mexiko zählt zu den weltweit größten Produzenten von Kaffee, Zucker, Mais, Orangen, Avocados und Limetten. Rinderzucht und Fischerei sind ebenfalls bedeutend. Daneben ist das Land auch der fünftgrößte Bierhersteller der Welt.

• Mineralien,ÖlundGas Mexiko gehört zu den weltweit führenden Produzenten vieler Mineralien, darunter Silber, Fluorit, Zink und Quecksilber. Es ist der weltweit sechstgrößte Ölproduzent. Die großen Öl- und Gas-reserven sind unter den wertvollsten Besitztümern des Landes.

• Luft-undRaumfahrt Die Luft- und Raumfahrtindustrie ist dank der Präsenz von fast 300 Unternehmen stark gewachsen, sie beschäftigt zusammen rund 30.000 Mitarbeiter.

• AutomotiveundIT Mexiko ist der siebtgrößte Autoproduzent der Welt. Die Sektoren Hi-Tech, Information- und Softwareentwicklung erfahren ebenfalls eine Dynamik, angetrieben von der guten Qualität der Arbeitskräfte.

BIP pro Sektor in Mrd. USD (2013–2018, Durchschnitt der Quartale)

200

1000

600

400

500

300

2013 2014 2015 2016 2017 2018

0

■ Primär (Land-, Forst- und Viehwirtschaft) ■ Sekundär (Bergbau, Energie, Bau und Verarbeitende Industrie) ■ Tertiär (Dienstleistungen und Handel)


Wechselkurs des Mexikanischen PesosDie mexikanische Regierung hielt den mexikanischen Peso von 2003 bis Ende 2014 im Durchschnitt bei 12 Pesos gegenüber einem US-Dollar . Ab 2015 gingen die Ölpreise weltweit zurück und die mexikanische Wirtschaftsleistung, die zu 35 % auf dem Öl fußt, musste einen Rückgang verzeichnen.

Nachdem der Peso seit Februar 2017 an Stärke gewann, erreichte er im Oktober 2017 erneut einen Wert von 19,14, zum US-Dollar . Ausschlaggebend waren anzunehmend die laufenden NAFTA- Verhandlungen.

Quelle: Banxico

Wechselkurs Mexikanischer Peso zu US Dollar (1994–2018)

25

20

10

5

15

0

1994 1997 2000 2003 2006 2009 2012 2015 2018


Wechselkurs mexikanischer Peso – EuroSeit der offiziellen Einführung des Euros 2002 hat sich der Gegenwert des Euros zum Peso mehr als verdoppelt.

Seit 2015 hat der Peso gegenüber dem Euro stark an Wert verloren. Während ein Euro Anfang 2015 noch zu 15 Pesos getauscht wurde, liegt der Wechselkurs im Dezember 2018 bei 22,56 MXN.

Quelle: Banxico

Wechselkurs Mexikanischer Peso zu Euro (2002–2018)

2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018

25

20

10

5

15

0


Inflation

Nach Angaben der mexikanischen Zentralbank (Banco De Mexico) betrug die Inflation im Dezember 2017 6,63 % jährlich. Die Regierung begann die Inflation in den Jahren 2015 und 2016, wie in den Vorjahren, nach einem Hoch im Jahr 2009, zu kontrollieren. Aber seit Januar 2017 zeigt die Inflation eine allgemein steigende Tendenz. Es wird erwartet, dass sie noch stärker kontrolliert werden muss, da die FDI-Zuflüsse zunehmen werden.

Wirtschaftspaket für 201810

Am 8. September 2017 verabschiedete die Regierung das Wirtschaftspaket 2018 im Kongress. Es umfasste allgemeine Kriterien für die politische Ökonomie, womit zugleich der Budgetvorschlag der Föderation (PEF in spanischer Abkürzung) wie auch das Einkommensteuergesetz der Föderation (LIF in spanischer Abkürzung) für das Geschäftsjahr 2018 verabschiedet wurde.

Der vorgeschlagene Haushalt umfasst das Bundeseinnahmen Gesetz, die allgemeinen wirtschafts-politischen Leitlinien und den Haushaltsrahmen.

In dem verabschiedeten Bundeshaushalt verpflichtet sich die mexikanische Regierung dazu, weder neue Steuern ein zuführen noch bestehende Steuern zu erhöhen. Der Anstieg der Steuereinnahmen beruht hauptsächlich auf dem prognostizierte Wirtschaftswachstum Mexikos für das Jahr 2018 und die inflationsbedingte Erhöhung einiger Steuern und Zölle, wie zum Beispiel der Sondersteuer für aromatisierte Getränke (IEPS).

7

6

4

1

3

5

2

Quelle: INEGI; http://www.inegi.org.mx/sistemas/bie/

Jährliche Inflation, Veränderung in % (2013–2018)

10 PwC Mexico: http://www.pwc.com/mx/es/publicaciones/c2g/2017-09-09-reformas-fiscales-2018.pdf

2013 2014 2015 2016 2017 2018

0


2016 2050

China China1 1

USA Indien2 2

Indien USA3 3

Japan

Brasilien

Indonesien

Mexiko

4

7

4

7

Deutschland

Indonesien

Brasilien

Japan

5

8

5

8

Russland

UK

Russland

Deutschland

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9

6

9

Frankreich UK10 10

Das LIF-2018-Projekt soll ein Gesamteinkommen von 265 Millionen US-Dollar (6 % höher als 2017) und 148 Millionen US-Dollar Steuereinnahmen (7 % höher als 2017) erzielen.

Es wird erwartet, dass die Einkommensteuer (ISR) in Höhe von 1,6 Milliarden US-Dollar (7 % höher als 2017), die kombinierte Mehrwertsteuer in Höhe von 877 Millionen US-Dollar (10 % höher als 2017) und die Sondersteuer in Höhe von 430 Milliarden US-Dollar eingeht auf Produktion und Dienstleistungen (IEPS), ähnlich wie 2017.

Ausländische Investitionen in Mexiko (FDI)

Mexiko ist eines der offensten Schwellenländer für ausländische Direktinvestitionen. Laut dem World Investment Report 2017 der UNCTAD (Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung) belegt Mexiko Platz 9 für die wichtigsten zukünftigen Volkswirtschaften für den Zeitraum 2017–2019.

Die größten Volkswirtschaften in 2050 nach Bruttoinlandsprodukt

Quelle: PwC Analyse; https://www.pwc.com/gx/en/issues/economy/the-world-in-2050.html

■ E7 Ökonomie ■ G7 Ökonomie


Die ausländischen Direktinvestitionen fluktuieren je nach Ankunft und Abgang großer internationaler Gruppen stark. Nach einem Volumen von 34,8 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015 sind die ausländischen Direktinvestitionen nach Mexiko im Jahr 2016 auf 29,4 Milliarden US-Dollar zurück-gegangen und beliefen sich bis zum dritten Quartal 2017 auf 21,7 Milliarden US-Dollar .

Die 2014 eingeleitete Reformwelle hat die Situation in Mexiko erheblich verbessert, vor allem durch die Öffnung des Energiesektors für ausländische Investitionen. Mexiko plant einen bedeutenden Ausbau der Infrastruktur einschließlich der Flughafeninfrastruktur, um auch ausländische Investoren anziehen zu können. Nach einem Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird die Exploration von Kohlenwasserstoff-Reserven eine jährliche Investition von rund 40 Milliarden US-Dollar zwischen 2015 und 2019 erfordern. Anschließend wird dieser Sektor in den nächsten 25 Jahren voraussichtlich rund 60 Milliarden US-Dollar erhalten. Seit 2014 plant die Regierung auch die Schaffung neuer Industriezentren (in Guerrero, Oaxaca und Chiapas), die ausländische Direktinvestitionen unmittelbar fördern. Die herstellende Industrie zieht fast 49 % der gesamten Direktinvestitionen an, da die Produktion maßgeblich durch Exporte unterstützt wird. Diese Exporte werden durch mehrere Programme des Wirtschaftsministeriums, Freihandelsabkommen (insbesondere NAFTA) und die geografische Positionierung Mexikos - seine Nähe zum nordamerikanischen Handelsraum, dem Pazifikraum und Lateinamerika - unterstützt. Darüber hinaus wächst die Bevölkerung Mexikos konstant und es wird erwartet, dass die steigende Kaufkraft den lokalen Absatz und damit die Wirtschaft im Allgemeinen unterstützen wird.

In der Produktion konzentriert sich die Mehrheit der FDI auf Pharmazeutika, Chemikalien und Automobile und deren Teile.

Infrastruktur Gesamtzahl der geplanten Projekte (2014–18)

Geplante Investition (2014–18) Milliarden USD

Straßen 151 30,4

Schiene 12 11,0

Häfen 21 5,2

Öffentlicher Nahverkehr 7 2,2

Logistik 2 0,3

Flughäfen 20 0,3

Quelle: National Infrastructure Program; Programa Nacional de Infraestructura 14–18


Auslandsinvestitionen(FDI)nachIndustrie(Ʃ31,6Mrd.USD)

Die jüngsten Reformen haben viele Sektoren geöffnet, was wiederum die FDI in den kommenden Jahren insgesamt ankurbeln dürfte. Die Vereinigten Staaten von Amerika sind mit 40 % des Gesamt-volumens der wichtigste Investstor, gefolgt von Spanien (13 %) und Kanada (10 %). Deutschland liegt 8 % and 4. Stelle. Generell ist eine Verlagerung der Investitionen weg von Nordamerika hin zu Europa zu verzeichnen.

Quelle: INEGI

■ Herstellung/Verarbeitung ■ Energieerzeugung ■ Handel ■ Finanzdienstleistungen■ Bergbau ■ Transport & Lagerung ■ Rest

12 %

13,5 %

49,1 %

8,9 %

7,9 %

4,4 %

4,2 %

Auslandsinvestitionen(FDI)nachVolumenproLand(Ʃ31,6Mrd.USD)

Quelle: INEGI

■ USA ■ Spanien ■ Kanada ■ Deutschland■ Japan ■ Italien ■ Rest

18,6 %

13,1 %10,1 %

8,2 %

6,7 %

4,5 % 38,8 %


Quelle: INEGI; https://www.gob.mx/se/acciones-y-programas/competitividad-y-normatividad-inversion-extranjera-directa

Ausländische Investitionen konzentrieren sich vor allem auf Städte in der Nähe der US- amerikanischen Grenze, dort befinden sich viele Montagefabriken, die sog. Maquiladoras, sowie in der Hauptstadt Mexiko-Stadt (siehe Tabelle). Mexiko-Stadt registriert sich als der höchste Empfänger von FDI, mit 17 % der gesamten Investition, gefolgt von Mexiko Staat (Estado de México, angrenzendes Bundesland) (angrenzendes Bundesland) mit 14 %. Die Grenzstaaten Chihuahua, Baja California, Nuevo Leon und Coahuila erhalten die meisten FDI im republikweiten Vergleich.

FDI in Mexiko nach Bundesland

Ciudad de México (Mexiko-Stadt) 18,0 %

San Luis Potosí 4,0 %

Oaxaca 1,0 %

Estado de México (Mexiko Bundesland) 7,0 %

Querétaro 3,0 %

Quinatana Roo 1,0 %

Colima 0,0 %

Nuevo León 13,0 %

Aguascalientes 4,0 %

Guerrero 1,0 %

Campeche 0,0 %

Guanajuato 7,0 %

Jalisco 3,0 %

Morelos 1,0 %

Nayarit 0,0 %

Coahuila 9,0 %

Chihuahua 4,0 %

Sinaloa 1,0 %

Tlaxcala 0,0 %

Baja California 5,0 %

Veracruz 3,0 %

Zacatecas 1,0 %

Sonora 0,0 %

Tamaulipas 4,0 %

Michoacán 1,0 %Baja California Sur 1,0 %

Puebla 2,0 %

Durango 1,0 %

Yucatán 0,0 %

Tabasco 2,0 %

Hidalgo 0,0 %

Chiapas 0,0 %

■ FDI 2016 (Mrd. USD) ■ % Anteil gesamt

0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000 7.000


25 Chile

46 Mexiko

Außenhandel

Der mexikanische Außenhandel weist laut WTO sowohl im Waren- als auch im Dienstleistungs sektor eine konstant negative Handelsbilanz auf. Für ausländische Produzenten ist Mexiko jedoch ein starker Produktionsstandort, insbesondere wenn man die Freihandelsabkommen Mexikos sowie die geografische Lage in Betracht zieht.

Handelsabkommen Mexikos11

Mexiko hat 32 Abkommen über die gegenseitige Förderung und den Schutz von Investitionen mit 33 Ländern unterzeichnet, darüber hinaus 12 Freihandelsabkommen mit 46 Ländern, 9 Teilumfang-Abkommen sowie Abkommen zur wirtschaftlichen Ergänzung im Rahmen der latein-amerikanischen Integration Vereinigung (ALADI).

Ebenso beteiligt sich Mexiko aktiv an multilateralen und regionalen Organisationen und Foren wie der Welthandelsorganisation (WTO), der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftskooperation (APEC), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der oben genannten ALADI.

Da die mexikanische Regierung zudem Handelsabkommen mit 3 Kontinenten unterzeichnet hat, ist das Land zu einer Plattform geworden, von der aus ein potenzieller Markt mit mehr als einer Milliarde Verbrauchern und 60 % des weltweiten BIP erschlossen werden kann.

11 https://www.gob.mx/se/acciones-y-programas/trade-and-investment

Länder nach Anzahl der Handelsabkommen (Auswahl)

Quelle: gob.mx

8 Brasilien

20 USA

12 Kolumbien

17 China


Auf großes Interesse stießen in der ersten Jahreshälfte 2018 die Neuverhandlung des NAFTA- Abkommens und der Abschluss des CPTPP, welches zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Publikation noch nicht in Kraft getreten ist, jedoch schon von Ländern wie Japan, als größte Wirtschaftsnation im CPTPP-Raum, und Neuseeland ratifiziert wurde.

Für Länder wie Mexiko stellen das CPTPP, mit seinen fast 500 Millionen Einwohnern und einer Wirtschaftsleistung von mehr als 10 Billionen US-Dollar , voraussichtlich eine größere Unabhängigkeit gegenüber den USA dar. 13

Auflistung der Freihandelsabkommen

Partnerstaat Unterzeichnung In Kraft seit

Panama 03.04.2015 01.07.2015

Pacific Alliance 10.02.2014 01.05.2016

Zentral America (Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras and Nicaragua)

22.11.2011 2012/2013

Peru (ACE 67) 06.04.2011 01.02.2012

Bolivien (ACE 66) 17.05.2010 07.06.2010

Japan 17.09.2004 01.04.2005

Uruguay (ACE 60) 15.11.2003 15.07.2004

European Free Trade Association (EFTA) 27.11.2000 01.07.2001

Israel 10.04.2000 01.07.2001

Chile (ACE 41) 17.04.1998 01.08.1999

Europäische Union (EU) 08.12.1997 01.10.2000

Kolumbien 13.06.1994 01.01.2011

NAFTA (Kanada – Mexiko – USA) 17.12.1992 01.01.1994

CPTPP12 04.02.2016 ausstehend

12 Comprehensive and Progressive Agreement for Trans-Pacific Partnership13 http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/suche,t=asienpazifik-bringt-freihandelsabkommen-cptpp-auf-den-weg,did=1862164.html


USMCA (vormals NAFTA)

Begonnen zunächst als Kanada-US-Freihandelsabkommen trat das NAFTA (North American Free Trade Agreement) am 1. Januar 1994 in Kraft als eine Vereinbarung über den Freihandel zwischen den USA, Kanada und Mexiko. Der Schwerpunkt der Vereinbarung lag auf der weitgehenden Liberalisierung der Zolltarife im Agrar-, Textil- und Automobilsektor.

Nach Angaben des Congressional Research Service stieg der Handel zwischen den 3 Ländern von 290 Milliarden US-Dollar im Jahr 1993 auf 1,1 Billionen US-Dollar 2016. Die geographische Nähe zu den USA (wie zudem der durch das NAFTA erleichterte Marktzugang) war einer der Gründe für deutsche und europäische Unternehmen, in Mexiko zu investieren. Selbst heute, inmitten der NAFTA Verhandlungen, wird die Nähe zu den Vereinigten Staaten als stark vorteilhaft angesehen.

Im November 2018 unterzeichneten die USA, Mexiko und Kanada die USMCA Vereinbarung (Name abgeleitet von den Länderabkürzungen). Im Wesentlichen wurden bestehende Regelungen nach-justiert. Beispielsweise sieht die „Country of Origins Rule“ 75 statt 62,5 % Werstschöpfung eines Produkts im eigenen Land vor, um nicht von Strafzöllen betroffen zu sein.

Land der Möglichkeiten – Der Wirtschaftsstandort Mexiko und seine deutschen Partner | Wichtige Reformen in Mexiko seit 2013 38

Wichtige Reformen in Mexiko seit 2013


Vor 3 Jahrzehnten hat Mexiko seine Wirtschaft der Welt geöffnet und damit wettbewerbsfähige Industrien geschaffen, vor allem in der Automobilbranche sowie der Luft- und Raumfahrt-Technik. 2013 betrug das Wirtschaftswachstum Mexiko lediglich 1.1 %, eine deutliche Verringerung im Vergleich zu 3.9 % im Vorjahr.

Angesichts dieser Situation wurden 2013, während der Amtszeit von Präsident Enrique Peña Nieto, 11 tiefgreifende Strukturreformen verabschiedet.

EnergieVerbessert Effizienz und Investitionen in den Energiesektor

SteuernSteigert Haushalt-

einahmen und verringert Abhängig

keit vonErdöl

Anti KoruptionSteigert Wettbewerb

und Investitionen

FinanzenBesserer Zugang zu Finanzierungs-

möglichkeiten

ArbeitBietet Flexibilität

und fördert formale Bedingungen

TelekomStärkere institutionelle Rahmenbedingungen für Wettbewerb und

Investitionen

BildungVerbessert

Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt

Wachstum


1. Energie

2. Kartellrecht

3. Telekommunikations- und Rundfunkwesen

4. Steuern

5. Finanzen

6. Arbeitsmarkt

7. Bildung

8. Neues Unterlassungsgesetz (Amparos)

9. Nationales Strafverfahren

10. Wahlen

11. Transparenz

Im Rahmen dieser Publikation wird werden vor allem die eformenin Energie, Telekommunikation, Steuern und Finanzen näher beleuchtet.

Energiereform

Die im Jahr 2013 eingeführte Energiereform zielt hauptsächlich darauf ab, ausländische Investitionen anzulocken und den allgemeinen Trend des Rückgangs der Öl- und Gasproduktion zu beenden. Sie hatte folgende Hauptziele:• Unterstützung von Familienunternehmen durch reduzierte Strom- und Gaspreise• Soziale Entwicklung durch Nutzung von Gewinnen für Zwecke zur Förderung des Gemeinwohls• Förderung einer sauberen Energieerzeugung durch erneuerbare Energieträger• Verbesserung der Transparenz im Energiesektor• Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, hauptsächlich zur Preisregulierung für kleine und

mittlere Unternehmen (KMUs)• Verringerung der Abhängigkeit von Energieimporten und Steigerung der Produktivität

Das wichtigste Ergebnis der Energiereform war die Beendigung der jahrzehntelangen Monopol-stellung von PEMEX (Petróleos Mexicanos), dem staatlichen Explorations- und Produktionsunter-nehmen E&P und der CFE (Comisión Federal de Electricidad), dem staatlichen Stromversorgungs-unternehmen.

Schlüsselelemente, die in die Reform einbezogen wurden, sind:• Festlegung von 4 Arten von Erkundungs- und Produktionsaufträgen – Dienstleistungs-, Gewinn-

beteiligungs- und Lizenzverträge, sowie Vereinbarungen über die Aufteilung der Produktion• Öffnung von Raffinerien, Transport, Lagerung, Erdgasverarbeitung und Petrochemie für private

Investitionen• Stärkung der Regulierungsbehörden im Bereich der Kohlenwasserstoffe• Einrichtung eines Staatsfonds „Mexican Petroleum Fund“• Entwicklung von PEMEX zu einem produktiven Staatsunternehmen mit eigenem Budget


Im Jahr 2014 wurden die Sekundärgesetze genehmigt, hier die Auswirkungen im Detail: • PEMEX wird unabhängiger von der mexikanischen Bundesregierung und muss interne Reformen

durchführen – die Steuerlast wird von 79 % auf 65 % sinken und PEMEX wird berechtigt, einen Teil seiner bestehenden Vermögenswerte zu behalten

• Benzin- und Diesel-Verkäufe werden dereguliert• Unternehmen werden dem Staat Lizenzgebühren und Steuern auf Preisveränderung des Ölpreises

zahlen• Unternehmen müssen die nationalen Content-Anforderungen einhalten (25 % im Jahr 2015,

Steigerung auf 35 % bis 2025, Tiefsee-Exploration nicht mit inbegriffen)• Unternehmen können Land von Gemeinden für Exploration und Produktionsentwicklung nicht ent-

eignen, vielmehr ist die Nutzung zeitlich befristet und muss dem Grundbesitzer vergütet werden• National Hydrocarbon Commission (CNH) wird als verfassungsrechtlich koordinierte Stelle ein-

gerichtet, um alle Informationen zu Kohlenwasserstoffen zu sammeln und zu kontrollieren, Vor-schriften zu erlassen und deren Einhaltung zu überwachen – darüber hinaus werden Bietrunden abgehalten, Verträge vergeben und ihre Einhaltung streng überwacht.

Der neue institutionelle Rahmen zeigt sich wie folgt:

Netz betreiber

Regulationsbehörden

Forschungsinstitute

Finanzierung

Staatliche Produktions

betriebe


Im Anschluss an die Reform wurden die Preise für Mineralölprodukte für den Einzelhandel im Laufe des Jahres 2017 geografisch in den folgenden Stufen dereguliert:

■ 30. März 2017 ■ 15. Juni 2017 ■ 30. Oktober 2017 ■ 30. November 2017 ■ 30. Dezember 2017

Quelle: SENER (Secretaría de Energía)

Nach den Reformen fanden mehrere Bietrunden statt, in denen Investitionen des privaten Sektors erlaubt waren. Folgend auf die Runde 0, in der nur PEMEX bieten durfte, wurden 83 % der produktiven Vermögenswerte und 21 % der erwarteten Ressourcen des Landes vergeben, um das Produktionsniveau für die nächsten Jahre halten zu können. Im Folgenden sind die Ergebnisse jeder Runde aufgelistet.


1.1 Siegreiche Bieter




Runde 1

Talos Energy Offshore Mexico zusammen mit Sierra O & G

Anteil (%) der angebotenen Felder: 14Bieter: 25Voraussichtliche Investition (USD Milliarden): 3

• ENI México• Hokchi Energy• E&P Hidrocarburos y Servicios, S.A. de C.V, Fieldwood

Energy E&P México• Petrobal Upstream Delta 1


• Diavaz Offshore• Consorcio Petrolero 5M Del Golfo • CMM Calibrador• Calicanto Oil & Gas • Strata CPB• Servicios de Extracción Petrolera Lifting de México • Dunas Exploración y Producción • Perseus Fortuna Nacional


• Oleum del Norte, and Renaissance Oil Corp.• Grupo Mareógrafo • Mayacaste Oil & Gas• Canamex Energy Holdings• Roma Energy México • GS Oil & Gas• Secadero Petróleo and Gas• Tonalli Energía

• PC Carigali Mexico Operations, and Sierra Coronado E&P

• Murphy Sur, Ophir Mexico Block 5 Salina, PC Carigali Mexico Operations, and Sierra Offshore Exploration


• China Offshore Oil Corporation E&P Mexico• Total, E&P México, and Exxonmobil Exploración

and Producción Mexico• Chevron Energía de México, Pemex Exploración

and Producción, and Inpex E&P Mexico• Statoil E&P México, BP Exploration Mexico,

and Total E&P Mexico


Details

Details

Details

Details





Details

Details

Details

• DEA Deutsche and Pemex• PC Carigali and Ecopetrol Global• ENI México, Capricorn Energy and Citla Energy• Pemex y Ecopetrol• Capricorn Energy and Citla Energy E&P• ENI México• Repsol Exploración and Sierra Perote,• Lukoil International Upstream Holding• ENI México and Citla Energy• Total E&P and Shell


• Iberoamericana and PJP4• Sun God and Jaguar


• Iberoamericana and PJP4• Newpek and Verdad Exploration• Jaguar Exploración and Producción,• Shandong, Sicoval and Nuevas Soluciones• Carso Oil and Gas


Land der Möglichkeiten – Der Wirtschaftsstandort Mexiko und seine deutschen Partner | Wichtige Reformen in Mexiko seit 2013 44Runde 2


Die Runden 1 und 2 beinhalten Gebote für Onshore-, Offshore-Flachwasser- und Tiefsee- Gewässer sowie Farmouts von PEMEX mit Investitionen von insgesamt rund 61,1 Milliarden US-Dollar in den nächsten 25 Jahren. Durch diese Energiereform plante die Regierung, rund 242 Milliarden US-Dollar einzunehmen.

Telekommunikationsreform14

Ähnlich wie der Energiemarkt war der Telekommunikationsmarkt lange monopolistisch geprägt. Um das Monopol zu beenden und den Zugang zu Informationen auszuweiten, wurde die Tele-kommunikations-Reform eingeführt.

Das Ergebnis, das von den Reformen erwartet wird, ist nicht nur eine allgemeine Preissenkung, sondern auch die Förderung von Wachstum im Markt durch private Investitionen. Im Rahmen der Telekom-Reform gilt der Zugang zu Informationen und das Recht auf Information als Grundrecht. Des Weiteren sind für ausländische Unternehmen Investitionen in die Festnetztelefonie zu 100 % und in Radio und Fernsehen zu 49 % erlaubt. Neue RegulierungsbehördeEbenfalls wurde eine neue Regulierungsbehörde IFT (Instituto Federal de Telecomunicaciones) als autonomes Verfassungsorgan geschaffen, die für die Regulierung, Förderung und Überwachung von Funkfrequenzen, Netzen und die Bereitstellung von Telekommunikations- und Rundfunkdiensten zuständig ist.

IFT hat das Mandat, im Wesentlichen 2 Aspekte zu fördern:• Wirtschaftlichen Wettbewerb und inhaltliche Vielfalt • Zugang zu Medien, sowie deren universelle Reichweite, Konvergenz und Qualität

Monopolistisches Verhalten, definiert als Unternehmen, die 50 % Marktanteil durch ihre Anzahl von Benutzern, Kapazität oder Netzwerkinfrastruktur erreichen, kann vom IFT reguliert und beendet werden. Sie ist befugt, Sanktionen zu verhängen oder sogar die an solchen Praktiken beteiligten Unternehmen aufzuteilen.

Eine neue nationale Integrationspolitik und Digitalstrategie wurden geschaffen, für die die Bundes-geschäftsführung direkt verantwortlich ist. Ziel ist, dass mindestens 70 % der Haushalte und 85 % der kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) über Hochgeschwindigkeits-Internet zu international üblichen Preisen verfügen.

Finanzreform15

Das Hauptziel dieser Reform besteht darin, die Angebotsseite des Finanzsektors auszuweiten, um einen Beitrag zur mexikanischen Wirtschaft zu leisten und mexikanischen Unternehmen sowie Familien einen besseren Zugang zu Krediten zu gewähren. Die Reform schafft einen Rechtsrahmen, der den Wettbewerb, die Stabilität und die gesunde Entwicklung des Finanzsektors fördert. Das Ziel ist, die Kreditoptionen für jeden Mexikaner zu erweitern und zu verbessern.

Das mexikanische Finanzsystem soll sich auf folgende Inhalte konzentrieren:1. Erweiterung des Zugangs zu Finanzprodukten und -dienstleistungen2. Reduzierung der Kreditkosten3. Stärkung der Finanzbildung und des Schutzes der Nutzer von Finanzdienstleistungen4. Gewährleistung eines soliden Finanzsektors5. Steigerung der Effektivität der Finanzinstitute

14 Reformas: http://reformas.gob.mx/en/telecommunications-reform/what-is 15 Reformas: http://reformas.gob.mx/en/financial-reform/what-is


Die Reform basierte auf 4 strategischen Säulen:1. Förderung des Wettbewerbs im Finanzsektor Eine größere Vielfalt von finanziellen Angeboten für die Kunden wird geschaffen und wettbewerbs-

schädigendes Verhalten, wie beispielsweise Preisabsprachen, werden verhindert. 2. Verbesserung des Kreditangebots Durch die Schaffung einer Entwicklungsbank werden im Allgemeinen die Funktionen einer

Sozialbank erfüllt, mit Fokus auf Wachstum, Nachhaltigkeit und der finanziellen Inklusion von Kindern und Jugendlichen. Im Speziellen bietet sie verstärkt Kredite für junge und kleine Unternehmen an, welche von privaten Institute bisher wegen hohem Ausfallrisiko gemieden wurde, daneben investiert die Bank in Infrastruktur sowie Entwicklung. Für mittelgroße Firmen und Agrarbetriebe wird Unterstützung bei Innovationen und dem Erlangen von Patenten angeboten.

3. Verbesserung des Kreditangebots in privaten Institutionen Eine Stärkung des Garantie- und Insolvenzsystems verbessert die Kreditlage, um Anlegern

größere Sicherheit zu verschaffen.4. Sicherung des Finanzsystems Eine Verbesserung der aufsichtsrechtlichen Maßeinheiten und der Koordination zwischen

Institutionen sowie ein Maßnahmenplan für insolvente Banken stärken die Sicherheit des Finanz-systems.

Die Finanzreform zielt weiterhin darauf ab, die Effizienz der Organe des mexikanischen Finanz-systems zu steigern. Hierfür werden die Regularien für institutionelle Investoren und Finanzmärkte aktualisiert und vereinfacht.

Steuerreformen16

Steuerreform 2013 Am 1. Januar 2014 sind die vom mexikanischen Parlament für das gleiche Geschäftsjahr verabschiedeten Änderungen in Kraft getreten. Mit den Reformen streben für die Durchsetzung zuständigen Gremien eine Erhöhung der Steuereinnahmen des Landes an. Mexikos Steuereinnahmen gehören zu den niedrigsten in Lateinamerika. Neben der Bekämpfung solcher Probleme zielte die mexikanische Steuerreform auch darauf ab, die Ungleichheit in der Einkommensverteilung zu verringern und in strategische Elemente zu investieren, um die Wirtschaft anzukurbeln.

Einige der Neuerungen durch die Steuerreform sind:1. Verbesserung der Methoden zur Steuererhebung und Gewährleistung von Steuergerechtigkeit –

Die Privilegien von Personen aus höheren Einkommensschichten werden beseitigt während niedrigere Einkommen verstärkt geschützt werden.

2. Erhöhung der öffentlichen Mittel – Die zusätzlichen Mittel werden für Investitionen in Gesundheit, Bildung, soziale Sicherheit und Infrastruktur genutzt.

3. Bekämpfung der Steuerhinterziehung – Die bisherigen informellen Strukturen der Steuer-konformität werden ersetzt durch formalisierte Mechanismen zur Einhaltung der Steuer-vorschriften.

4. Vereinfachen der Steuerzahlungen – Der Einsatz von neuen Technologien und die partielle Restrukturierung des Zollsystems werden das Begleichen von Steuerforderungen erleichtern.

Einführung der digitalen BuchführungAlle Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe sowie alle Einzelunternehmer müssen nun digitale Rechnungen (CFDIs, im spanischen Akronym) ausstellen. Darüber hinaus müssen Unternehmen ab einem Jahresumsatz von 26.666 US-Dollar die Rechnungslegung elektronisch an den SAT (Mexikanisches Finanzamt) übermitteln. Alle Zahlungen von Steuervergütungen müssen ebenfalls automatisiert durchgeführt werden.

16 Reformas: http://reformas.gob.mx/en/tax-reform/what-is


CFDIs sind elektronische Belege, welche nach ihrer Erstellung mit speziellen, von der Regierung autorisierten Programmen automatisch in einer zentralen Datenbank der Steuerbehörde (SAT) konsolidiert werden.

Mithilfe der Steuerkennung (RFC), welches jedem Unternehmen bei der Gründung zugeteilt wird, ist dadurch immer nachzuvollziehen, welche Zahlung für welchen Dienstleistungs- oder Warenverkehr wann und an wen geleistet worden ist.

Anpassung der Steuerreform an die außenwirtschaftlichen VorschriftenDie Steuerreform hat Änderungen eingeführt, die die Zollabfertigung von Waren aus dem Ausland vereinfachen sollen. Aufgrund dieser Änderungen sieht die derzeitige Gesetzgebung folgende Neuerungen vor:• Einsatz von Zollbeamten ist nicht mehr zwingend erforderlich – Importeure und Exporteure können

ihre Waren über einen autorisierten Vertreter versenden• Anzahl der Niederlassungen der Zollbehörden wird erhöht• Zollabfertigung kann mithilfe digitaler elektronischer Systeme unter Verwendung digitaler

Signaturen durchgeführt werden – hierdurch wird der einheitliche Einfuhr-/Ausfuhr-Binnenmarkt gestärkt

• Elektronische Werkzeug VUCEM (Ventanilla Unica) ermöglicht, dass zollrelevante Informationen lediglich einmal durch eine einzige Behörde entsprechend der Anforderungen des Außenhandels abgewickelt werden können – Durch den vereinfachten Informationsfluss wird der bürokratische Aufwand reduziert17

• Steuerpflichtige können den zuständigen Behörden zum Nachweis elektronische Daten zur Verfügung stellen – Somit wird die Abwicklung des Warenverkehrs und die anschließende Zoll-abfertigung vereinfacht

Steuerreform 201718 Der mexikanische Kongress hat am 27. Oktober 2016 ein Gesetz erlassen, das vielfältige Änderungen der mexikanischen Steuergesetzgebung vorsieht. Das Gesetz ist am 1. Januar 2018 in Kraft getreten. Die Steueränderungen betreffen das Einkommensteuergesetz, das Mehrwertsteuergesetz und das Bundessteuergesetz.

Im Folgenden sind die wesentlichen Änderungen aufgeführt:

Körperschaftsteuer – ISR Die Körperschaftsteuer beträgt pauschal 30 %.

Dabei werden staatliche Hilfen für Unternehmen oder steuerliche Hilfeleistungen an Steuerzahler nicht als steuerpflichtige Einnahmen behandelt. In diesem Falle finden folgende Punkte Anwendung:• Veröffentlichung einer Liste der Begünstigten• Übertragung der Mittel per Überweisung auf die Konten der Begünstigten• Ausstellen von positiven Steuerzeugnisses durch die Steuerbehörden (im gegebenen Fall)• Entfall der steuerlichen Abzugsfähigkeit bei Vermögenswerten oder Dienstleistungen, die mit

staatlichen Zuwendungen erworbenen werden

ISR Zahlungen, die sich aus Lohnarbeit ergeben, sind abzugsfähig, wenn der Arbeitgeber vorher die notwendigen Dokumente beantragt.Das Gesetz sieht eine Steuergutschrift in Höhe von 30 % für Forschungs- und Entwicklungskosten (R&D) vor. Die Steuergutschrift entspricht den R&D Aufwendungen des laufenden Geschäftsjahres, die über die durchschnittlichen R&D Aufwendungen der letzten 3 Jahre hinausgehen. Dieser Anreiz kann nicht mit anderen Steueranreizen kombiniert werden.

17 Ventanilla Unica (https://www.ventanillaunica.gob.mx/envucem/AboutVU/AboutVU/index.htm) 18 PwC (https://www.pwc.com/us/en/services/tax/library/insights/mexico-approves-2017-tax-reform-measures.html)


Mehrwertsteuer (IVA)Die Mehrwertsteuer in Mexiko beträgt 16 % und ist am 17. jeden Folgemonats fällig (monatliche Erklärung). Außerdem erstellt jeder Steuerzahler die jährliche Mehrwertsteuererklärung bis zum 31. Dezember.

Mehrwertsteuer, die für Leiharbeit gezahlt wird, ist anrechenbar, abhängig von den beantragten Genehmigungen und Dokumenten.

Nach dem derzeitigen Mehrwertsteuergesetz wird ein Vorsteuerkredit in der Vorbetriebszeit gewährt, d. h. in dem Zeitraum vor dem Beginn der steuerpflichtigen Tätigkeit, basierend auf einer Schätzung der zu erwarteten zukünftigen mehrwertsteuerpflichtigen Tätigkeiten.

Die neue Bestimmung sieht vor, dass Umsatzsteuergutschriften aus Ausgaben und bestimmten Investitionen in der Vorbetriebszeit auf die erste Umsatzsteuererklärung für den Monat verwendet werden können, in dem die Gesellschaft tatsächlich mehrwertsteuerpflichtige Tätigkeiten ausübt.

Wenn der Steuerpflichtige nach Ablauf der Vorlaufphase keine steuerpflichtigen Tätigkeiten mehr ausübt, ist außerdem eine Rückerstattung an die Steuerbehörden zu überweisen. Diese Regel gilt nicht für Steuerzahler, die in Förderaktivitäten wie Bergbau und Öl tätig sind.

Bestimmte IT-Dienstleistungen, die in Mexiko zugunsten ausländischer Unternehmen erbracht werden, werden als Export von Dienstleistungen mit einem Mehrwertsteuersatz von 0 % eingestuft. Das Umsatzsteuergesetz enthält eine Liste der Dienstleistungen, die für Zwecke des ermäßigten Steuersatzes als IT eingestuft werden.

BundessteuergesetzSeit dem Steuerjahr 2017 müssen die Steuerpflichtigen bis zum Ende des Kalenderjahres eine Steuererklärung (declaración informativa de situación fiscal) mit ihrer jährlichen Körperschaftsteuer-erklärung einreichen.

Reform des wirtschaftlichen Wettbewerbs (Kartellrechtsreform)19 Im Jahr 2013 erlebte Mexiko ein langsames Wirtschaftswachstum, wie aus dem Global Competitiveness Report des World Economic Forum von 2013/2014 hervorgeht. Außerdem belegte Mexiko Platz 114 von 148 Ländern in Bezug auf die „Wirksamkeit der Kartellpolitik“.

Es wurde auch festgestellt, dass mexikanische Verbraucher bis zu 40 % mehr in Gebieten zahlen können, in denen der Wettbewerb durch Kartelle oder unzureichende Informationslage eingeschränkt ist.Um solche strukturelle wirtschaftliche Nachteile zu überwinden, wurde ein neues Bundeskartell-gesetz vorgeschlagen, dass ein überarbeitetes Kartellrechtssystem zur Schaffung eines wettbewerbs fähigen und robusten Binnenmarkts einführt.

Die Kartellrechtsreform basiert auf folgenden 3 Strategien:1. Einführung einer Bundeswettbewerbskommission (COFECE nach ihrem spanischen Akronym) um

den Markt zu regulieren2. Erweiterung der Liste der kartellrechtlichen relevanten Verhaltensweisen im Markt 3. Definition der Vorschriften für die korrekte Umsetzung von Sanktionen

a. Definition der Verfahren für die Anwendung des Gesetzes und Schutz des ordnungsgemäßen Ablaufs sowie der Rechte aller Beteiligten

b. Stärkung der Sanktionsbefugnisse von COFECE (u. a. Ermächtigung zur Veräußerung von angemessenen Anteilen an Vermögenswerten, die durch wettbewerbswidrige Praktiken erzielt worden sind)

19 Reformas: http://reformas.gob.mx/en/economic-competition/what-is

Land der Möglichkeiten – Der Wirtschaftsstandort Mexiko und seine deutschen Partner | Das „Nationale Projekt 2018–2024“ 49

Das „Nationale Projekt 2018–2024 “


Andrés Manuel López Obrador (AMLO) gewann die Wahl um die Präsidentschaft in Mexiko am 01. Juli 2018 (Amtsantritt am 01. Dezember 2018) mit deutlicher Mehrheit und mit einem Programm, das sich im Wesentlichen in 12 Punkten zusammenfassen lässt.

1. Steuern

2. Industrie

3. Finanz- und Bankensektor

4. Regierung

5. Technologie

6. Telekommunikation

7. Infrastruktur und Bau

8. Bergbau und Energie

9. Konsumgüterindustrie

10. Tourismus

11. Gesundheits- und Pharmasektor

12. Verteidigung und Sicherheit

1. Steuern

Während seines Wahlkampfs und nach seinem Wahlsieg hat Andrés Manuel López Obrador folgende Vorschläge propagiert:• Keine rale Erhöhung der Steuersätze, Einkommenssteuer und Mehrwertsteuer werden für

Grenzregionen voraussichtlich reduziert• Verbessern der Steuererhebung• Redistribution öffentlicher Ausgaben• Installation eines unparteiischen Finanzrats zur Überwachung der (Steuer-) Einnahmen und der

Ausgabenpolitik, mit Fokus auf Senkung der Staatsausgaben• Gründung eines öffentlich-privaten Investitionsfonds zur Bereitstellung von Infrastrukturprojekten• Beibehaltung der Finanz- und Steuerdisziplin

2. Industrie

Ziel des Programms ist die Entwicklungsförderung des mexikanischen Industrie- und Technologie-sektors durch Schaffung von mehr Arbeitsplätzen und besserer Vergütung sowie durch Förderung von mehr und wettbewerbsfähigeren Unternehmen• Steigerung und Diversifizierung der Exporte• Regionale Integration von Mexiko, USA und Kanada, um im kommerziellen Wettbewerb mit China

zu bestehen bestehen zu können und so den Einwohnern dieser Länder einen wirtschaftlichen Nutzen zu bringen

• Stärkung der nationalen Eigenleistungstiefe in ausgewählten strategischen Sektoren, um Selektion- und Förderungs(überwachungs)prozesse effizient zu gestalten, ohne dabei Zölle zu erhöhen


• Die wichtigsten Sektoren umfassen die Herstellung von: – Kraft- und Lastkraftwagen (Automobile) – Automobilteile – Gerätschaft zur Erzeugung und Verteilung von elektrischer Energie – Kommunikationsausrüstung – Messinstrumente sowie Steuerungs-, Navigations- und elektronische Medizingeräte – Beleuchtungszubehör – Nichtelektronische Ausrüstung sowie Einwegmaterial für (zahn-)medizinische und Laborzwecke• Bevorzugung von mexikanische Unternehmen, die die nationalen Wertschöpfung erhöhen oder im

Inland Waren oder Produkte herstellen, die derzeit importiert werden• Entwicklungsprogramme für große wachsende ausländische und Maquila-Unternehmen, die in

Mexiko in Forschungs- und technologische Entwicklungsaktivitäten investieren• Gründung von Forschungs- und Entwicklungs-, Design- und Technologiezentren in Mexiko mit

internationalen Talenten• Integration der Wissenschaft und Industrie.• Gründung von kleinen und mittleren Wirtschaftsverbänden• Förderung der Kapitalbildung für mexikanische Unternehmen• Beschaffungsprogramm des Bundes für Produkte mit nationalem Bezug• Entwicklungsprojekt einer nördlichen Wirtschaftszone mit einem Freizonenregime, das den

Handels- und Investitionsfluss maximiert – Verringerte Besteuerung mit einem Körperschaftsteuersatz von 20 % und einer Mehrwertsteuer

von 12 %, entsprechend der in den südlichen Bundesstaaten der USA geltenden Umsatzsteuer von 7 und 8 %.

– Entwicklung von Industrieparks

3. Finanz und Bankensektor

Zielsetzung ist der Einstieg in neue Märkte/Sektoren und die kontinuierliche Transformation der Produktionsprozesse, im Wesentlichen in den folgenden Branchen:• Einführung von innovative Finanzinstrumente (z. B. „grüne“ Anleihen oder Anleihen mit sozialer

Förderung), die nicht nur finanzielle Unterstützung bieten, sondern auch Unternehmertum schulen und fördern

• Finanzierung von integralen produktiven Projekten, die zur Erzegung und Aufrechterhaltung von nationalen Inhalten in den Wertschöpfungsketten beitragen

• Durchführung von Projektbewertungen mittels qualitativen und quantitativen Leistungskennzahlen• Evaluierung der möglichen Integration von Entwicklungsaktivitäten und -mitteln in die nationalen

und sektorspezifischen Entwicklungsbanken zur Verbesserung von: – Fokussieren der öffentlichen Politik auf die Förderung in jedem Sektor und Verbesserung der

Transparenz bei der Verwendung von Ressourcen – Erzielen einer besseren Kenntnis beim Kunden – Erzielen von größeren Skaleneffekten, die gesenkten Kosten werden werden als niedrigere

Zinssätze an die Kreditnehmer weitergegeben – Stärken des Kapitals und vergrössern der Kapazitäten für die Vergabe von Krediten für eine

effiziente Verwendung der Steuermittel – Formulieren eines strategischen Finanzierungsprogramms für den Wohnungsbau – Unterstützen des Wohnungsbauprogramms und begleiten der nationalen und regionalen

Stadtentwicklung durch Infonavit als staatliche Agentur – Fördern der Wohnraumfinanzierung durch Verbriefungs- und Hypothekenmarktinstrumente so-

wie einzelner Garantiefonds, insbesondere für den informellen Sektor• Internationale Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Steueroasen• Verstärkte Kontrolle des Bankensystems hinsichtlich Geldwäsche• Steigern der Disziplin bei der Bekämpfung von Steuerstraftaten und vollständige Transparenz bei

der Aufklärung• Vollständiges Abschaffen des Bank-, Treuhand- und Finanzgeheimnisses bei der Untersuchung

von Steuerstraftaten und illegalen Finanzpraktiken


• Verstärken der Kontrolle von Bankiers und Finanziers und Einführung neuer Sanktionen für korrupte Beamte

• Erhöhen der Transparenz für den privaten Sektor• Fördern von Forschungsinvestitionen

4. Regierung

Die Vorschläge der neuen Regierung hinsichtlich des Staatsapparats lassen sich wie folgt zusammenfassen:• Aufheben der Gerichtsbarkeit und der Vorrechte von Beamten• Reformieren von Gesetzen, um Korruption, Handel von Einfluss und Verbindung zwischen Beamten

und Einzelpersonen, mit dem Ziel Betrug an der Staatskasse zu begehen, als schwere Straftaten betrachtet (eine Kautionsmöglichkeit wird hier ausgeschlossen)

• Einführen der Pflicht zur Vorlage einer öffentlichen und transprarenten Vermögenserklärung von Beamten, einschließlich Familienmitgliedern

• Installieren eines zentralen Beschaffungssystems für staatliche Einkäufe mit Bieterwettbewerben unter Beobachtung der Bürger und durch das Transparenzbüro der Vereinten Nationen (staatliche Bauaufträge müssen zwingend öffentlich ausgeschrieben werden, Ausnahmeregelungen entfallen)

• Kürzen der Gehälter des Präsidenten der Republik und von hochrangigen Beamten• Öffnen der Regierung mittels Bürgerbeteiligung• Neuverhandlung und Stärkung des Nordamerikanisches Freihandelsabkommens (NAFTA/USMCA) – Am 27. August kündigten die Präsidenten von Mexiko und den Vereinigten Staaten infolge der

NAFTA-Verhandlungen ein neues bilaterales Abkommen an – Zu den herausragenden Themen gehörten der Automobilsektor, Textil- und Bekleidungssektor,

der Agrarsektor, die Streitbeilegung und die „Rules of Origin“ – Am 01. Oktober wurde das United States-Mexico-Canada Agreement (USMCA) als Ersatz für

NAFTA unterzeichnet – Für Mexiko wurden im Wesentlichen die Ein-/Ausfuhrregularien, speziell im Automobilsektor, neu

verhandelt• Stärken der nationalen Sicherheit und bekämpfen der organisierten Kriminalität• Wiederaufnehmen der Entwicklungsagenda für Lateinamerika und die Karibik• Stärken einer auf Prinzipien und Werten basierenden internationalen Ordnung mit Europa• Festigen der strategischen Beziehungen zu China, Japan und Indien in Asien

5. Technologie

Die wichtigsten Vorschläge der neu gewählten Regierung sind:• Unterstützung von mexikanischen mittelständischen Unternehmen bei der Standortbestimmung

von Technologie und Kapital für die technologische Aktualisierung von Maschinen und Anlagen • Einführung von Kapitalbeiträgen durch Bundesmittel und Programme z. B. Fonds für die Förderung

von Kapitalbeschaffung, Conacyt, Neuausrichtung auf den Nationalen Plan für industrielle und technologische Entwicklung

• Förderung der Hochtechnologieentwicklung in Mexiko für ausgewählte Branchen (Digitale Industrie, Mechatronik, Robotik, Medizin, Luft- und Raumfahrt, Automobil, Nanotechnologie, Biotechnologie und Ökostrom)

• Installaton von Innovationslabors• Förderung von Investitionen in die Forschung


6. Telekommunikation

Ziel ist der Ausbau der Breitbandversorgung für marginalisierte Gebiete Mexikos zu erschwinglichen Preisen, um diese Regionen in Informationstechnologien zu integrieren und den Lebensstandard zu erhöhen.

Die Strategie, um dies zu erreichen, ist in folgende Schritte gegliedert:• Entwicklung einer Auswahlmethode von geografischen Gebieten, die keinen oder nur

eingeschränkten Zugang zu modernen Telekommunikationsdiensten haben• Identifikation von Mobilfunkspektren in benachteiligten Regionen, die nicht von Konzessionären

genutzt werden• Zugriff auf die Frequenzbereiche der Konzessionäre mittels Subventionen• Subventionen, damit Gemeinden und Nicht-Regeierungsorganisationen (NGOs) Hoch-

geschwindigkeitslösungen in Gebieten mit geringer Reichweite anbieten können• Technische Unterstützung sowie finanzielle und behördliche Beratung für die Einrichtung des

Netzwerks und die Vergabe von Telefongeräten• Inventarisierung und Nutzung des gemeinsamen Netzes um Breitbandanbindung in Regionen zu

fördern, die nicht für nachhaltige Projekte geeignet sind• Einrichtung eines Fonds für die „Soziale Breitband Absicherung“, der Investitionen des Privat-

sektors in Regionen ergänzt, in denen derzeit keine Betreiber tätig sind• Unterstützung der Gründung von Unternhemen, die (breitband) Telekommunikationsdienste

anbeiten.• Anwednung von Best Practices für die flächendeckende Abdeckung von Telekommunikations-

diensten

7. Infrastruktur und Bau

AMLO kandierte mit einer Reihe von Programmen, die sich wie folgt zusammenfassen lassen:• Re-evaluation des neuen Flughafenprojekts für Mexiko-Stadt [zum Redaktionsstand fiel eine

Bürgerbefragung negativ für das Projekt aus, allerdings hatte diese mit circa 1 Million Stimmen eine geringe Beteiligung im Vergleich zur Einwohnerzahl von Stadt und Region)

• Initiierung von einer Reihe von Infrastrukturprojekten (u. a. mehrere neue Bahnverbindugen im strukturschwachen Süden und einen signifikanten Ausbau der Wassertversorgung im Land)

• Einführung von Regionalfonds zur Unterstützung der ärmsten Regionen und Gemeinden mit strategischen Projekten

• Einrichtung von „Metropolagenturen“ zur Förderung von nichtmotorisierte Mobilität und öffentlichem (Nah-)Verkehr sowie einem integrierten Management von Trinkwasser sowie Abwasser und Müll

• Neuausrichtung des „Metropolitan Fund“ auf die Förderung dieser Vorhaben• Förderung von kompakten, vernetzten, nachhaltigen, sicheren und integrativen Städte mit über-

greifender Politik in den Bereichen Wohnen, Bodennutzung, Mobilität, öffentlicher Raum, Ver-sorgung und Infrastruktur

• Harmonisierung und Vereinfachung der rechtlichen Rahmenbedingungen• Regulierung der Bodennutzung• Fokus auf alternative Modelle, um Menschen mit geringerem Einkommen Grund zur Verfügung

zu stellen• Konsolidierung der nationalen Datenbanken und -systeme von territorialen und städtischen

Informationen• Errichtung eines „Grundbuchs“ für strategische Projekte, mit den rechtlichen Rahmenbedingungen

der Liegenschaften, der Urbanisierung, des Standorts und der Größe• Bereitstellung von bezahlbaren Mieten und für junge Menschen, durch Subventionen und

Gewähren von Garantien/Kautionen• Schrittweise Erweitern von Ressourcen, Programmen und Maßnahmen, um angemessenen

Wohnraum zu gewährleisten


• Modernisierung des öffentlichen Verkehrs in Richtung integrierter und multimodaler Systeme von hoher Qualität, mit Priorität auf den öffentlichen Pendler- und Nahverkehr

• Balancieren der öffentlichen Infrastrukturausgaben, mit Vorrang auf die Finanzierung der Infrastruktur für öffentliche Verkehrsmittel, Fußgänger und Radfahrer

8. Bergbau und Energie

Die neue Regierung setzt Impulse mit folgenden Kerninhalten:• Förderung der Ausbeutung von Mineralien wie Lithium sowie der Ausbeutung von Silber, da Mexiko

der größte Silberproduzent der Welt ist• Verringerung der Energieabhängigkeit (u. a. durch Flexibilisieren des Benzinmarktes)• Intelligentes Verwalten der sinkenden Erdölressourcen des Landes• Beschleunigung der Transition zu erneuerbaren Energiequellen• Rationalisierung des Energieverbrauchs (u. a. durch Einführung von Energiesenkungsprogrammen

für Privathaushalte und die Industrie)• Steigerung der Effizienz und Sicherheit in der Öl- und Erdgasversorgungskette• Neubewertung der Rolle von PEMEX (Mexican Petroleum, die staatseigene Mineralölgesellschaft)

bei der Entwicklung des Energiesektors• Verbesserung der Transparenz und Rechenschaftspflicht bei Tätigkeiten, Unternehmen und

Aufsichtsbehörden• Demokratisierung der Energiepolitik, Stärkung der Entscheidungsgewalt der Gemeinden und

Stärkung von unabhängigen Gewerkschaften• Förderung der Forschung, der technologischen Entwicklung und der Ausbildung von Talenten in

diesem Sektor• Wiederherstellung der Konzepte und Instrumente der Geopolitik und der nationalen Sicherheit im

Ölsektor

9. Steueränderungen für die Konsumgüterindustrie

Der gewählte Präsident hat sich für eine Steuerreform ausgesprochen, die sich auf den produktiven Sektor des Landes auswirkt, und hat die folgenden Maßnahmen erwähnt, die diesem Sektor zugutekommen:• Verringerung der Steuerlast für Städte in Grenznähe (inbesondere den USA), um sie wettbewerbs-

fähig zu machen• Förderung des Binnenmarktes mittels produktiver Tätigkeiten• Stärkung der Binnenwirtschaft, Produktion und Verbrauch nationaler Produkte, insbesondere in

strategischen Bereichen• Rettung der Landwirtschaft, zusätzlich zum Fischerei- und Forstsektor (u. a. durch Fokus auf die

Fähigkeit zur Selbstversorgung mit Grundnahrungsmitteln)• Wirtschaftliche Unterstützung der Erzeuger bei der Zahlung gerechter Löhne• Unterstützung von Unternehmertum und Gründung neuer Unternehmen• Jährliche Erhöhung des Mindestlohns• Einrichtung von Konsortien für kleine und mittlere Unternehmen zur Förderung von Skaleneffekten• Stabilisierung der Benzinpreise (abweichend von Subventionen, Preiserhöhung gekoppelt an die

allgemeine Inflation)


10. Tourismus

Ziel ist es, nationale und internationale Destinationen zu konsolidieren und regionale Tourismus-entwicklungsknoten in Gebieten mit Potenzial zu fördern, u. a. durch:• Förderung neuer Reiseziele, die eine ausgewogenere regionale Entwicklung ermöglichen und

Alternativen zu bestehenden Zielen bieten• Förderung des sozialen Wohlbefindens durch integrale, inklusive und gerechte Entwicklung sowohl

der touristischen Gebiete als auch der verbundenen Erwerbstätigen• Reduzierung der starken Abhängigkeit vom nordamerikanischen Markt und Erweiterung der

touristischen Angebote auf aufstrebende Märkte• Ausdehnung der Luftabdeckung auf regionaler und internationaler Ebene und Nutzung der

geplanten Eisenbahnprojekte im Südosten und an der nördlichen Grenze, um neue regionale Ziele zu fördern

• Positionierung des Tourismusangebots hinsichtlich regionaler Märkten, die als potenziell und vorrangig identifiziert werden

• Stärkung des ländlichen Trourismus (u. a. durch Positionierung des Tourismus in landwirtschaftlich geprägten Gebieten als ergänzende Einnahmequelle, mittels Marketingunterstützung und weiterer Professionalisierung)

• Steigerung des Inlandstourismus (u. a. durch Subventionspakete für einkommensschwache Mexikaner abseits der Hauptsaison)

• Einführung einer „Digitaltrategie“, um Touristen und Diensteanbietern die Nutzung von Informations technologien und -diensten zu erleichtern und die Anbieter auf gängigen Plattformen zu positionieren

11. Gesundheits und Pharmasektor

Generelles Ziel ist es, das Recht auf Gesundheit zu schützen und zu garantieren, u. a. durch:• Wandelung des aktuellen öffentlichen Gesundheitsmodells zu einer umfassenden Grund-

versorgung• Stärkung und Ausweitung des öffentlichen Gesundheitssystems, mit Vorrang auf benachteiligte

Regionen• Stärkung der Schnittstellen zu anderen Instanzen der Regierung und der Industrie• Verringerung der Korruption und Verbesserung der Verwaltung• Förderung einer nationalen Politik von Arzneimitteln und anderen medizinischen Hilfsmitteln

(u. a. durch Förderung von nationaler Produktion und dem Einsatz von mehr Technologie bei der Verrschreibung)

• Stärkung der Pharmakovigilanz (Überwachung der Sicherheit von Arzneimitteln), insbesondere im Zusammenhang mit antimikrobiellen Mitteln (z. B. Anitbiotika)

• Gewährleistung der notwendigen Finanzierung und einer neuen Struktur des Gesundheitswesens (es wird vorgeschlagen, die effektive öffentliche Finanzierung um mindestens 1 % des BIP zu erhöhen)

• Verbesserung der Notfallversorgung• Verstärkung der Forschungsförderung, insbesondere zu chronisch-degenerativen Erkrankungen,

Mutter-/Kinderernährung und Erkrankungen des Bewegungsapparates


12. Verteidigung und Sicherheit

Ziel ist die Wiederhestellung des Friedens und der nationalen Sicherheit, mittels folgener Vorschläge:• Koordinierung der Sicherheitsbehörden und Strafverfolgung, um einen Rechtsstaat zu

gewährleisten• Schaffung des Ministeriums für Öffentliche Sicherheit, Streichung von Zuständigkeiten anderer

Ministerien, die nicht im engeren Sinne damit übereinstimmen (der Nationale Rat für Öffentliche Sicherheit wird nur als beratende und konsensfähige Instanz mit den Staaten erhalten)

• Aufdeckung der Infrastruktur der organisierten Kriminalität sowie Finanzermittlungen zur Verhinderung der Geldwäsche

• Errichtung einer Nationalgarde (mit Unterstützung von ca. 210.000 Soldaten und 55.000 Matrosen)• Schaffung einer Touristenpolizei (als eigenes Sicherheitsorgan innerhalb der Bundespolizei)• Verbesserung der Verwaltungsbedingungen der Sicherheitsbehörden, der Berufsausbildung und

der technischen Hilfsmittel zur Korruptionsbekämpfung• Schaffung eines Kontrollorgans durch den Bürger, in dem Vertreter und Spezialisten der

Gesellschaft teilnehmen (ohne politische Bindungen)• Schulung und Professionalisierung der Polizeikräfte und verstärkter Einsatz von Aufklärung• Einrichtung einer Nationalen Schule für öffentliche Sicherheit zur Ausbildung von Fachleuten/

Polizeibeamten und zur Spezialisierung auf Kriminalitätsbekämpfung• Schrittweiser und terminierter Rückzug von Armee und Marine aus dem Inlandsdienst (Spezial-

einheiten der Staats- und Bundespolizei werden die Aufgaben übernehmen)

Land der Möglichkeiten – Der Wirtschaftsstandort Mexiko und seine deutschen Partner | Die Beziehung zwischen Mexiko und Deutschland 57

Die Beziehung zwischen Mexiko und Deutschland: Geschichte, Politik und Handel


Geschichte und Politik

Deutschland und Mexiko verbindet Vieles aber vor allen Dingen eine innige Freundschaft, die aus gegenseitigem Interesse und Wertschätzung besteht. Seit Beginn der Beziehung zwischen den beiden Ländern und bis heute bewundern die Mexikaner die deutsche Ingenieurskunst und Organisationfähigkeit. Die Deutschen schätzen Mexikos reichhaltige Kultur und große Gast-freundschaft.

Schon um 1803 schwärmte Alexander von Humboldt in seinem Reisebericht von dem an eindrucks-vollen Naturwundern so reichen Land auf der anderen Seite des Atlantiks. Nach 1826 entstanden auch sukzessive offizielle Beziehungen zwischen Deutschland und Mexiko als Preußen und später Württemberg und Hannover allgemeine Abgeordnete in die junge Republik Mexiko entsandten. Nach der Gründung des deutschen Kaiserreichs 1871 entstanden dann erste Beziehungen mit der mexikanischen Republik. Unter Benito Juarez und Porfirio Diaz wurden mexikanische Botschafter nach Deutschland entsandt und das deutsch-mexikanischen Freundschaftsabkommen geschlossen.

Seitdem hat sich die Beziehung der beiden Staaten stetig verfestigt. Mit der deutsch-mexikanischen Binationalen Kommission (BNK) zu den Themen Politik, nachhaltige Entwicklung, Umwelt und Klimawandel, Wissenschaft, Forschung und Innovation, Wirtschaft und Energie sowie Kultur und Bildung 2015 und dem Deutsch-Mexikanischen Jahr 2016/2017 intensivierten beide Länder den gemeinsamen Dialog und den kulturellen Austausch. Auf ihrem Staatsbesuch 2017 sprachen Bundes-kanzlerin Angela Merkel und Präsident Enrique Peña Nieto nicht nur über Kultur- und Handelsfragen, sondern auch über die Modernisierung des Freihandelsabkommens NAFTA zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko. Auf Länderebene stehen Deutschland und Mexiko ebenfalls im konstanten Dialog, zum Beispiel mit dem Partnerschaftsvertrag zwischen Bayern und Jalisco und zwischen Berlin und CDMX.

20 https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Reiseberichte/2017-06-06-merkel-argentinien-mexiko.html

2011 ...

Staatsbesuch des damaligen Bundespräsident Christian Wulff mit Ex Präsident Felipe Calderon21

2015

Gründung der deutsch-mexikanischen Binationalen Kommission (BNK)

2016 2017

Deutschlandjahr in Mexiko/Año Dual México-Alemania

2018

Mexiko als erste lateinamerikanische Nation Partnerland auf der Hannovermesse


21 http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Berichte/DE/Reisen-und-Termine/1105/110503-Staatsbesuch-Mexiko.html22 Cia World Fact Book 2017

Wirtschaft und Handel

Deutschland ist mittlerweile der wichtigste Handelspartner Mexikos in der europäischen Union. Die einzigartige geostrategische Lage zwischen den Vereinigten Staaten und Kanada sowie Südamerika, zusammen mit einer relativ jungen Bevölkerung, macht Mexiko zum Ziel von Produktions auslagerung, Vertriebsstandorten und Exporten. Auch im lokalen Vergleich mit Lateinamerika offenbart das Land seine Stärken und liegt mit einem BIP von 1.046 Milliarden US-Dollar an zweiter Stelle direkt hinter Brasilien. Bedingt durch ein geringes Haushaltsdefizit, einer verhältnismäßig niedrigen Verschuldung von 58 % des BIP und einer als solide geltenden Haushaltsführung der Bundesregierung, ist in den nächsten Jahren mit gleichmäßigem Wachstum zu rechnen.

Kennzahlenvergleich Deutschland Mexiko22

Partnerstaat Deutschland Mexiko

Durchschnittsalter 47,1 Jahre 28,3 Jahre

Arbeitslosenquote 3,8 % 3,6 %

Inflation 1,6 % 5,9 %

Anteil der Bevölkerung unter der Armutsgrenze 16,7 % 46,2 %

Exportleistung 1,401 Billionen USD 406,5 Milliarden USD


3.000

2.000

500

1.500

2.500

1.000

–500

FDI von Deutschland nach Mexiko23, 24 (in Millionen USDollar )

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

0

23 http://stats.oecd.org24 INVERSIÓN EXTRANJERA DIRECTA EN MÉXICO Y EN EL MUNDO, Secretaria de Economia 201725 http://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/MKT/2016/11/mkt201611222019_159520_wirtschaftsdaten-kompakt---mexiko.pdf?v=3

Direkte AuslandsinvestitionenMit fast 27 Milliarden Dollar direkter Auslandsinvestition (FDI, Stand 2016) stellt Mexiko ein wichtigstes Investitionsziel für deutsche und internationale Unternehmen dar.

Vor allem in der verarbeitenden Industrie, mit 61 % aller FDI, wird seit Jahren aus der ganzen Welt in Mexiko investiert. Größtes Geberland für ausländische Direktinvestitionen in Mexiko sind die Vereinigten Staaten mit 10,410.2 Millionen Dollar. Jedoch steht Deutschland, nach Kanada und Spanien, an vierter Stelle der FDI Emittenten in Mexiko (Stand 2016).

■ von Mexiko nach Deutschland ■ zwischen Firmen ■ Reinvestitionen ■ Neuinvestitionen ■ Total

ExportImport Volumen Im Außenhandel liegt Mexiko als Handelspartner von Deutschland auf dem 35. Platz von insgesamt 239 Ländern. Deutschland exportiert vor allem Maschinen (28,7 %), Autos und KFZ-Teile (16,8 %) sowie Elektrotechnik (8 %). Dies wird bedingt durch die Vielzahl der deutschen Automotiv- und Fertigungsunternehmen in Mexiko. Die mexikanischen Top Exportgüter nach Deutschland sind ebenfalls Autos und KFZ-Teile (28,8 %), Elektronik (16,9 %) und Elektrotechnik (11,6 %).

Bedingt durch den Einbruch der Erdölexporte, hat sich in den letzten Jahren der mexikanische Export von verarbeiteter landwirtschaftlicher Produkte verdoppelt auf 6,3 %.25 Insgesamt beträgt das Exportvolumen nach Mexiko fast 1 % des Außenhandels Deutschlands.

Auf beiden Seiten ist der gemeinsame Handel seit 2014 gewachsen und stellt im Jahr 2016 ein Gesamthandelsvolumen zwischen beiden Ländern von 16,3 Milliarden US-Dollar dar.


26 https://www.gob.mx/se/acciones-y-programas/comercio-exterior-paises-con-tratados-y-acuerdos-firmados-con-mexico

Bilaterale Abkommen26

Mexiko hat 12 Freihandelsabkommen mit 46 Ländern (FTAs), 32 Abkommen zur Förderung und zum gegenseitigen Schutz von Investitionen (APPRIs) mit 33 Ländern und 9 Abkommen mit begrenztem Umfang (Abkommen zur wirtschaftlichen Ergänzung). Einige dieser Abkommen wurden im Rahmen der Lateinamerikanischen Integrationsvereinigung (ALADI) geschlossen.

Des Weiteren beteiligt sich Mexiko aktiv an multilateralen und regionalen Gremien und Foren wie der Welthandelsorganisation (WTO), dem Asiatisch-Pazifischen Mechanismus für wirtschaftliche Zusammenarbeit (APEC), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der ALADI.

0

10.000

–10.000

5.000

–15.000

15.000

–5.000

Quelle: INEGI

Export/Import Bilanz Mexikos mit Deutschland, 1993–2017 (Millionen USD)

1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011 2014 2017

■ Export ■ Import ■ Bilanz


27 https://www.gob.mx/cms/uploads/attachment/file/1883/Cuadro_de_Acuerdos_y_Tratados_Comerciales_de_Mexico.pdf

Mexikanische Abkommen27

Abkommen Beteiligte Länder

TLCAN México, USA, Kanada

TLC México Kolumbien México, Kolumbien

TLC México – Costa Rica México, Costa Rica

TLC México – Nicaragua México, Nicaragua

TLC México – Chile México, Chile

TLCUE México, EU Staaten

TLC México – Israel México, Israel

TLC México – Triángulo del Norte México, El Salvador, Guatemala, Honduras

Tratado de Libre Comercio entre los Estados Unidos Mexicanos y la República Oriental del Uruguay

México, Uruguay

TLC México – Asociación Europea de Libre Comercio (AELC) México, Islandia, Liechtenstein, Norwegen, Schweiz

TLC Único. Tratado de Libre Comercio entre los Estados Unidos Mexicanos y las Repúblicas de Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras y Nicaragua.

México, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua

Acuerdo para el Fortalecimiento de la Asociación Económica México, Japan

Acuerdo de Integración Comercial México, Perú

Acuerdo de Complementación Económica México Bolivia No. 66 México, Bolivien

ACE – 55 México – Mercosur (Sector Automotor)Primer protocolo adicional al Apéndice 1 del ACE 55 (México – Argentina)

ACE – 53 México – BrasilPrimer Protocolo Adicional (Solución de Controversias) Segundo Protocolo Adicional (Certificado de origen - cupos)

ALADI – ACE 6 México, Argentina

ALADI – ACE 5 México, Uruguay

ALADI – APP 9, Automotriz México, Brasilien

ALADI – APP 29 México, Ecuador

ALADI – APP 29 México, Paraguay

AAP México, Panamá

ACE – 51 México, Kuba

APP, C/5, Química México, Uruguay

APP, C/13, Fonográfica México, Uruguay

APP, C/18, Fotográfica México, Uruguay

APP, C/19, Electrónica México, Uruguay

ALADI – APERTURA DE MERCADOS México, Ecuador, Paraguay

ALADI – AAP 4 (PAR) México, Argentinien, Brasilien, Kuba, Ecuador, Paraguay, Uruguay

B. CULTURALES ALADI


28 http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Steuern/Internationales_Steuerrecht/Staatenbezogene_Informationen/Laender_A_Z/Mexiko/2009-07-16-Mexiko-Abkommen-DBA-Gesetz.pdf?__blob=publicationFile&v=3

29 http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Steuern/Internationales_Steuerrecht/Staatenbezogene_Informationen/Laender_A_Z/Mexiko/1993-11-20-Mexiko-Abkommen-DBA.html

Doppelbesteuerungsabkommen28, 29

1993 unterschrieb die Bundesregierung unter Bundeskanzler Helmut Kohl gemeinsam mit Mexiko das „[...] Abkommen zur [...] Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen“. 2008 unterzeichnete dann Bundeskanzlerin Angela Merkel die Erneuerung des bilateralen Gesetzes. Unter dieses Abkommen fallen auf mexikanischer Seite die Einkommensteuer (ISR in seiner spanischen Abkürzung) und die Unternehmensteuer zum Einheits-satz (el impuesto empresarial a tasa unica) sowie auf der deutschen Seite die Einkommens-, Körper-schafts-, Vermögens- und Gewerbesteuer (einschließlich erhobener Zuschläge). Im Zuge des Abkommen regeln beide Staaten, wo und bis zu welchem Umfang bestimmte Einkommen besteuert werden. Des Weiteren sichern sich Mexiko und Deutschland hierbei gegenseitigen Informations-austausch und Amtshilfe zur Erhebung der Steuern zu.

Das Gesetz deckt, neben anderen, folgende Einkommen ab. Im Falle, dass ein Einkommen nicht im Gesetz genannt ist, wird es im Staat besteuert in dem es angefallen ist:

Unbewegliches Einkommen Unbewegliches Einkommen (einschließlich Land und Forstwirtschaft) wird im Staat besteuert, in dem sich das Vermögen befindet.

UnternehmensgewinneGewinne aus unternehmerischer Tätigkeit werden in dem Maße berechnet, indem sie sich den Betriebsstätten im jeweiligen Staat zurechnen lassen. Des Weiteren werden die Einkünfte pro Betriebs stätte so berechnet, als wenn die Betriebsstätte seine Aktivitäten wie ein eigenes unabhängiges Unternehmen im jeweiligen Staat ausgeübt hätte. Jedoch können Aufwendungen die für eine Betriebsstätte anfallen, unabhängig in welchem Staat sie angefallen sind, abgezogen werden.

Seeschifffahrt und LuftfahrtEinkünfte aus diesen Aktivitäten werden ausschließlich in dem Staat besteuert, in dem sich die tatsächliche Geschäftsleitung des Unternehmens befindet.

Verbundene Unternehmen Wenn ein Unternehmen eines Vertragsstaats unmittelbar oder mittelbar an der Geschäftsleitung, der Kontrolle oder dem Kapital eines Unternehmens des anderen Vertragsstaats beteiligt ist oder dieselben Personen unmittelbar oder mittelbar an der Geschäftsleitung, der Kontrolle oder dem Kapital eines Unternehmens eines Vertragsstaats und eines Unternehmens des anderen Vertrags-staats beteiligt sind und in diesen Fällen die beiden Unternehmen in ihren kaufmännischen oder finanziellen Beziehungen an vereinbarte oder auf- erlegte Bedingungen gebunden sind, die von denen abweichen, die unabhängige Unternehmen miteinander vereinbaren würden, dürfen die Gewinne, die eines der Unternehmen ohne diese Bedingungen erzielt hätte, wegen dieser Bedingungen aber nicht erzielt hat, den Gewinnen dieses Unternehmens zugerechnet und entsprechend besteuert werden.

Dividenden Dividenden, die von einem Unternehmen an ein Unternehmen im jeweils anderen Vertragsstaat gezahlt werden, können im anderen Vertragsstaat besteuert werden. Jedoch können diese Dividenden auch im Staat, in dem sich das zahlende Unternehmen befindet, besteuert werden, vorausgesetzt die Steuer ist nicht höher als• 5 % des Bruttodividendenbetrags, im Falle, dass der Empfänger über 10 % des Kapitals der

zahlenden Gesellschaft hält. • 15 % in allen anderen Fällen.


Wenn jedoch der Empfangsbestimmte der Leistungen in dem Staat, in dem das zahlende Unter-nehmen ansässig ist, durch eine Betriebsstätte oder selbständige Arbeit eine Geschäftstätigkeit ausübt, sind diese Leistungen wie Unternehmensgewinne beziehungsweise wie Einkünfte aus selbständiger Arbeit zu behandeln.

ZinsenWenn ein Unternehmen an ein Unternehmen im jeweils anderen Vertragsstaat Zinsen bezahlt, können diese im anderen Staat besteuert werden. Diese Zinsen können jedoch auch im Staat des zahlenden Unternehmens besteuert werden, vorausgesetzt die Steuer ist nicht höher als• 5 % des Bruttobetrags der Zinsen aus Bankdarlehen • 10 % in allen anderen Fällen

LizenzgebührenWenn ein Unternehmen an ein Unternehmen im jeweils anderen Vertragsstaat Lizenzgebühren bezahlt, können diese im anderen Staat besteuert werden. Jedoch können diese Lizenzgebühren auch im Staat des zahlenden Unternehmens besteuert werden, unter der Voraussetzung, dass die Steuer 10 % des Bruttobetrages der Lizenzgebühren nicht übersteigt.

Selbständige ArbeitEinkünfte, die eine in einem Vertragsstaat ansässige Person einer selbständigen Tätigkeit bezieht, können nur in diesem Staat besteuert werden, unter Ausnahme der folgenden Umstände• wenn die Person über eine feste Einrichtung zur Ausübung der Tätigkeit verfügt, dann können nur

die Einkünfte die dieser Einrichtung zuzurechnen sind besteuert werden• wenn sie sich in diesem anderen Vertragsstaat insgesamt wenigstens 183 Tage während eines

zusammenhängenden Zeitraums von zwölf Monaten aufhält; in diesem Fall können in diesem anderen Staat nur die Einkünfte aus den Tätigkeiten besteuert werden, die sie in diesem anderen Staat ausübt.

Unselbständige ArbeitEinkünfte aus unselbständiger Arbeit (u. a. Löhne und Gehälter) werden generell in dem Staat besteuert, in dem die Person ansässig ist. Es sei denn, sie erhält diese Vergütungen für Tätigkeiten, die im anderen Vertragsstaat geleistet werden. Aufsichtsrats- und Verwaltungsratsvergütungen für eine im Vertragsstaat ansässige Person können jedoch im Staat besteuert werden, in welche das Unternehmen, welches die Vergütungen zahlt, ansässig ist.

Land der Möglichkeiten – Der Wirtschaftsstandort Mexiko und seine deutschen Partner | Investieren in Mexiko 65

Investieren in Mexiko


Es gibt viele Möglichkeiten für einen Markteintritt in Mexiko. Die 2 Hauptwege sind: Green Field und Brown Field. Beide erfordern verschiedene Schritte, um sukzessive eine erfolgreiche Investition zu tätigen. An erster Stelle steht immer eine umfassende Analyse der herrschenden Marktbedingungen.

MarktanalyseHierbei werden Stärken und potenzielle Risiken und Chancen für Ihr Unternehmen identifiziert, immer abhängig vom Produkt und seinem Markt.

Wichtige Aspekte der Analyse sind:• Makroökonomische Details des Marktes zum Eintrittszeitpunkt (insbesondere die Marktgrößen)• Wettbewerbssituation• Wettbewerbsrelevante Marktanteile• Segmentierung der Produktnische• Aktuelle Nachfrageprognose und Verbraucherverhalten• Budgetierung• Kapitalrentabilität und Amortisierung• Analyse der industriellen Wertschöpfungskette • Logistik• Marktbarrieren• Rechtliches Umfeld• Steueranalyse• Allgemeine Anreize

Überlegungen zur PlanungDie Hauptüberlegungen zeigen sich wie folgt:• Überblick über den Industrieplan unter Berücksichtigung des Preises und der Umsatzprognose,

Vertriebswege sowie Marketingstrategie• Finanzplan (pro forma) basierend auf der Strategie und dem Betriebsmodell, Identifizierung auch

wesentlicher Personalressourcen und Infrastruktur• Schätzung der Investitionskosten (CapEx)• Ermittlung der direkten Kosten (Rohstoffe, Gehälter, Dienstleistungen)• Prognosen von Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen (OpEx)• Erklärungen (pro forma) – Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz, einschließlich Sensitivitätsanalyse

zur Identifizierung strategischer Optionen (entweder alleine oder in Partnerschaft, Verteilung vs. Produktion) und Vergleich finanzieller Gründe

• Roll-out-Plan – Wichtige Aktivitäts-/Investitionsplanung und Identifizierung kritischer Phasen• Mögliche Bedrohungen

Investitionsarten

Mit der Bestimmung der Investitionsart beginnt die am meisten kritische Entscheidungsphase. Nach der Marktbewertung und einem ausführlichem Geschäftsplan ist es wichtig, die Art des Eintritts in Mexiko zu entscheiden, da diese dann rechtlichen und steuerlichen Auswirkungen nach sich ziehen.

Es wird zwischen 2 Investitionsarten unterschieden:

Green Field InvestmentEine der Investitionsmethoden ist das sogenannte Greenfield Investment, d. h. der Ausbau einer bestehenden Produktionsanlage oder die direkte Investition in eine neue Produktionsanlage. Greenfield-Investitionen sind eine Form von ausländischen Direktinvestitionen, bei denen eine Muttergesellschaft ein neues Unternehmen in einem fremden Land gründet, indem sie von Grund auf neue Betriebseinrichtungen errichtet.

Hier muss das Unternehmen als mexikanische Entität gegründet werden (siehe Kapitel „Rechts-formen“).


Vorteile Maximale operative Flexibilität, um die Anforderungen jedes Kunden zu erfüllen. Eine neue Produktionsstätte kann entsprechend den gegenwärtigen und zukünftigen Bedürfnissen gebaut werden und reduziert so auch die Wartungskosten. Vorteile bei staatlichen Steuererleichterungsprogrammen.

Indikatoren für die Annahme von Greenfield als Ihre Strategie:• Gut etablierte Marke und bestehende Investitionen in anderen Ländern• Etabliertes solides Logistiknetzwerk• Portfolio von etablierten Lieferanten und Kunden• Starke anfängliche Eigenfinanzierungskapazität

NachteileEinige strategische Standorte (Industrieparks) sind noch nicht mit der notwendigen Infrastruktur für den Betrieb aus-gestattet und erfordern eine größere Anfangsinvestition durch das Unternehmen. Standorte sollten auch rechtlich „legal“ verfügbar sein.

PwC Mexiko Einblicke: Gesetzlich verfügbares LandDas Wort im obigen Absatz „legal verfügbar“ hat eine signifikante Bedeutung. In Mexiko halten Bauern Land zum Teil als „Propiedad Ejidal“, also Land, welches nur für landwirtschaftliche Aktivitäten zur Verfügung steht.

Um dieses Land für eine unternehmerische Tätigkeit zu nutzen, wird ein Vertrag von (Landeigentümern) in der Genossenschaft benötigt. Deswegen ist es sinnvoll, die rechtliche Situation des Grundstücks vor der Investition genau zu prüfen.

Brown Field InvestmentUm ein sog. Brown Field Investment, kurz als „Brownfield“ bezeichnet, handelt es sich immer dann wenn ein Unternehmen bestehende Produktionsanlagen kauft oder least, um eine neue (lokale) Produktion zu starten.

Die Entwicklung eines Brown-Field-Projekts erfordert sicherlich einige Kompromisse, die eine vor-herige Analyse erfordern, um die Details und Beschränkungen der bestehenden Anlage sowie ihre Vorteile zu bewerten.

Dazu gehören die Positionierung der Zielmarke des Unternehmens, dessen Marktanteil, der Anteil an Know-how und Markenwert sowie die Investitionskapazität beider Firmen zur Verbesserung des Angebots.


Die verschiedenen Arten der Zusammenarbeit lassen sich auf 3 verschiedene Schemata zurückführen:

1. Teilweiser oder vollständiger Erwerb einer bestehenden Einheit (Brown Field pure)2. Joint-Venture-Vereinbarung, von der es 2 Arten gibt (vertragliche oder unternehmerische). a. Im ersten Fall gibt es keine neue rechtliche Einheit, sondern nur eine Vereinbarung zwischen

den Parteien, um eine gemeinsame Initiative zu ergreifen und die Gewinne anschließend zu teilen

b. Im zweiten Fall ergibt sich eine neue juristische Person, d. h. eine gemischte Gesellschaft, die sich maßgeblich durch das Verhältnis zwischen den Mitgliedern und der Gewinnverteilung bestimmt

Ein Joint Venture unterliegt als juristische Person der Besteuerung, ebenso wie die kooperierenden Unternehmen als Anteilseigner. Die juristische Bezugseinheit ist die der Association in Participation („A. en P.“).

Die strategische Allianz mit einem oder mehreren Partnern (Partnerschaften) schafft eine Wert-schöpfungskette zur Maximierung der Ressourcen. Die Partnerschaft unterliegt der Besteuerung, da jede juristische Person und die Partner der Dividendensteuer unterliegen. Die am meisten bevorzugten Rechtsformen sind die „S. A.“ und die „S. de R. L.“.

In Bezug auf Fusionen und Übernahmen kann eine ausländische Kapitalgesellschaft auf 2 Arten investieren:1. Kauf der Aktien (ganz oder teilweise)2. Beitrag zum Grundkapital eines bestehenden mexikanischen Unternehmens3. Vollständiger Kauf einer bestimmten Geschäftseinheit

Vorteile Durch den Kauf einer bestehenden Produktionsstätte können die Marktposition der erworbenen Unternehmensmarke und des von ihr gehaltenen Marktanteils genutzt werden.

Gegebenenfalls können Umweltzertifizierungen sowie Produktionszertifizierungen (Maquiladora, Immex, Prosec) übernommen werden. Dies ist ein entscheidender Vorteil gegenüber der Green Field-Methode. Die Inbetriebnahme von Operationen erfordert weniger Zeit, auch dank des Austauschs von vorhandenem Know-how und der sofortigen Verfügbarkeit qualifizierter Mitarbeiter, die bereits im Unter nehmen arbeiten. Schlussendlich könnte das Projekt insgesamt weniger Investitionen erfordern.

NachteileEinschränkungen der Flexibilität in Bezug auf die Maschinenauswahl und die Gestaltung des Produktionsprozesses, sowie der Logistik innerhalb der Produktionsanlage. Der Standort der Produktionsanlage kann zu einer Erhöhung der Logistikkosten für Lieferanten und Kunden führen. Im Allgemeinen kommt es zu höheren Wartungskosten als bei der Greenfield-Methode.



Rechtsformen30

Es gibt viele verschiedene Rechtsformen, die für eine Investition in Mexiko in Betracht kommen. Folgend werden die wichtigsten Rechtsformen kurz dargestellt:

Rechtsform Vergleichbare deutsche Rechtsform

Vorrausetzungen Kommentar

Sociedad Anónima (S. A.)Sociedad Anónima de Capital Variable (S. A. de C. V.)

Aktiengesellschaftbzw. Aktien-gesellschaft mit variablem Kapitalanteil

$50.000 MXN Kapital und mindestens 2 Aktionäre

Ausländer können eine S. A. bzw. S. A. de C. V. durch Vollmachten vertreten

Sociedad de Responsabilidad Limitada (S. de R. L.)

GmbH $3.000 MXN Kapital und mindestens 2, maximal 50 Gesellschafter

Haftung der Gesellschafter ist auf die Kapitaleinlage beschränkt

Sociedad Anónima Promotora de Inversión (S. A. P. I.)

Investment aktien-gesellschaft

ähnlich der S.A. Ein Schritt zur SAB (an der Börse gehandeltes Unternehmen)

Asociación en Participación (AP) or a JointVenture

Gemeinschafts-unternehmen

Mindestestens 2 Gesellschafter und Kapital (Immobilie, Know-how)

offiziell Vertrags- und nicht Rechtsform

Mexican Branch Office

Zweigniederlassung Genehmigung der Behörden und Eintragung im Handelsregister

Wird wie eine mexikanische Firma behandelt

a) Sociedad Anónima (S. A.): Es wird normalerweise empfohlen, eine Aktiengesellschaft mit beschränkter Haftung zu gründen, die die Form einer Gesellschaft mit festem Kapital oder die einer Gesellschaft mit variablem Kapital (S. A. de C. V.) annehmen kann. Der Hauptunter-schied zwischen den beiden ist, dass die S. A. de C. V. ihren variablen Teil des Kapitals innerhalb der in der Satzung festgelegten Grenzen durch einen bloßen Beschluss der Hauptversammlung erhöhen oder verringern kann, ohne die für die SA geltenden Formalitäten zu erfüllen. Unter-nehmensformen müssen das nationale Register für ausländische Investitionen und andere zuständige Regierungsbehörden von jeder Kapitaländerung benachrichtigen.

Hauptmerkmale beider Arten von Unternehmen: • Die Haftung der Gesellschafter beschränkt sich auf ihre Aktienanteile an der Gesellschaft

und die Direktoren haften in vollem Umfang für die loyale und sorgfältige Verwaltung der Gesellschaft.

• Es müssen mindestens 2 Anteilseigner vorhanden sein und es ist kein Mindestkapital erforderlich. Jedoch ist ein fixes Kapital von 50.000 MXN etablierte Praxis.

• Es muss ein unabhängiger gesetzlicher Prüfer bestellt werden, der die Geschäfte des Unter-nehmens überwacht und die Interessen der Aktionäre vertritt.

• Die Aktien, die das Grundkapital der Gesellschaft darstellen, sind frei übertragbar und können nach offizieller Anmeldung öffentlich gehandelt werden.

30 SIAVI (Sistema de Informacion Comercial Via Internet): http://www.economia- snci.gob.mx/sic_php/pages/canada/invierte/doing_business/types_of_business_organiz ation.htm


b) Sociedad de Responsabilidad Limitada (S. de R. L.): In letzter Zeit ist diese Form der Gesellschaft mit beschränkter Haftung oder Kommanditgesellschaft bei ausländischen Unter-nehmen populärer geworden; insbesondere bei denjenigen, die ihre Steuerverbindlichkeiten in den USA reduzieren wollen. Dieser Typ der Gesellschaft wird für US-Steuerzwecke als eine Partnerschaft betrachtet und die Hauptmerkmale sind wie folgt:

• Die Haftung der Partner beschränkt sich auf ihre Partnerschaftsbeteiligung an der Gesellschaft und die Direktoren haften uneingeschränkt für die loyale und sorgfältige Verwaltung der Gesell-schaft.

• Es muss mindestens 2 Direktoren mit maximal 50 Partnern geben. Zum Zeitpunkt der Gründung ist kein Mindestkapital erforderlich.

• Es besteht keine Verpflichtung, einen gesetzlichen Prüfer zu bestellen. • Die Aktien, die den Gesellschaftsanteil an der Gesellschaft darstellen, sind nicht frei übertragbar

und dürfen nicht öffentlich gehandelt werden.

c) Sociedad Anónima Promotora de Inversión (S. A. P. I.): Eine Gesellschaftsform, die derzeit an Popularität gewinnt. Die S. A. P. I. ist ähnlich der S. A., aber mit robusteren Minderheitsanteilen und Steuervorteilen. Dies kann idealerweise genutzt werden, wenn sich das Unternehmen zukünftig an der mexikanischen Börse (Registro Nacional de Valores - NSR) registrieren lassen möchte. S. A. P. I.s haben dann die Möglichkeit, in S. A. P. I. B.s (B steht für „Bursátil“) zu konvertieren, um öffentlich gehandelt zu werden. S. A. P. I.s werden als sehr flexible in der Gesetzgebung und stark transparent wahrgenommen. Des Weiteren unterliegen sie Corporate-Governance-Standards ähnlich denen eines börsennotierten Unternehmens.

d) Asociación en Participación (AP) oder JointVenture: Obwohl es sich nicht um eine eigenständige juristische Person handelt, ist die Association in Participation eine beliebte Form der Geschäftstätigkeit in Mexiko. Im Allgemeinen ist eine AP eine Vereinbarung, in der ein oder mehrere Partner („Asociados“) einem geschäftsführenden Partner („Asociante“) Güter oder Dienstleistungen im Austausch für das Recht zur Teilnahme an den Gewinnen bereitstellen.

Im Allgemeinen ist ein Joint-Venture-Vertrag eine Vereinigung von Personen (natürliche oder juristische Personen) für einen begrenzten Zeitraum, in dem diese Personen gemeinsam ein bestimmtes Unternehmen betreiben. Manchmal wird eine Joint-Venture-Vereinbarung allerdings auch fälschlicherweise nur als AP eingestuft. Eine Joint-Venture-Vereinbarung kann jede Form annehmen, in der die Parteien ihre Geschäftstätigkeiten zusammen weiterentwickeln und sich dazu bereit erklären, ihre jeweiligen Dienstleistungen und Kapital- oder Ressourcenbeiträge, unter der Satzung einer neuen unabhängigen Gesellschaft zu erbringen.

Die genaue Art beider beteiligter Unternehmen, bestimmt die Haftung und steuerliche Behandlung einer solchen Vereinbarung.

e) Mexikanische Niederlassung: Eine weitere Möglichkeit für eine ausländische Gesellschaft auf dem mexikanischen Markt zu operieren, besteht darin Niederlassungen zu gründen. Da ausländische Unternehmen in Mexiko rechtlich anerkannt sind, behalten sie ihre Haftungs-eigenschaften aus dem Heimatland. Um jegliche Geschäfte tätigen zu können, müssen solche Zweigstellen jedoch von der Nationalen Kommission für Auslandsinvestitionen und dem Ministerium für Auswärtige Beziehungen genehmigt werden und beim öffentlichen Handelsregister registriert sein.

Aus steuerlichen Gründen wird das ausländische Unternehmen in Mexiko genauso behandelt wie seine mexikanische Niederlassung (nachstehend in Steuersystem beschrieben) und zahlt Steuern auf das Einkommen, welches in diesen Zweigstellen generiert wird.

Wichtig ist, sorgfältig darauf zu achten, dass die Einnahmen aus der ausländischen Gesellschaft außerhalb Mexikos nicht den mexikanischen Geschäftsaktivitäten zugerechnet werden können. Diese Möglichkeit ist auf die „Anziehungskraftregel“ zurückzuführen, die in der Steuergesetz-gebung Mexikos enthalten ist, da in einigen Fällen im Ausland erwirtschaftetes Einkommen miteinbezogen wird.


Gründungsprozess31

Wahl der RechtsformEin potenzieller Investor im In- oder Ausland hat die freie Wahl, in fast jeder Form von Rechtsform zu agieren. Eine Aktiengesellschaft (SA, SAPI oder SA de CV) ist die am häufigsten verwendete Einheit für eine Tochtergesellschaft einer ausländischen Gesellschaft. Oder es wird eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Sociedad de Responsabilidad Limitada) verwendet, wenn die mexikanische Zweigstelle als ein ausländisches Partnerunternehmen im Heimatland behandelt werden soll.

Eine ausländische Gesellschaft kann die meisten Geschäftsaktivitäten auch über eine eingetragene Niederlassung oder Betriebsstätte in Mexiko ausüben, beispielsweise eine Repräsentanz mit oder ohne Einkommen.

Zustimmung der RegierungAlle mexikanischen Unternehmungen sind verpflichtet, einen festgelegten Firmennamen des Ministeriums für Wirtschaft (SE) zu verwenden. Es ist keine Genehmigung erforderlich, um seine Satzung oder die dementsprechenden Klauseln zu ändern, es sei denn, die Änderung beinhaltet entweder eine Änderung des Firmennamens oder die einer Klausel, die eine ausländische Beteiligung zulässt. Bestimmte Aktivitäten erfordern möglicherweise eine vorherige Genehmigung der Kommission für Auslandsinvestitionen, wenn das Unternehmen sich vollständig, teilweise oder neutral im Ausland befindet. Einzelheiten zu Beschränkungen für ausländische Investitionen finden Sie in Kapitel 5.

GründungsanforderungenDas Mindestkapital für eine reguläre Aktiengesellschaft, die als S.A. oder S.A. de C.V. konstituiert ist, ist durch die Gründungsurkunde oder die Satzung der Gründung bestimmt. Es gibt kein Minimum, aber es ist üblich, ein Mindestkapital in Höhe von 50.000 Pesos aufzubringen, und dass das Unter-nehmen mindestens 2 Aktionäre hat. Nachdem alle notwendigen behördlichen Genehmigungen erteilt wurden, müssen die Gründungsurkunde und die Statuten auf der Grundlage eines öffentlichen Instruments formalisiert und von einem Notar attestiert werden. Die Gesellschaft muss dann im Handelsregister (Registro Público de la Propiedad y del Comercio) beziehungsweise bei allen Steuer- und Aufsichtsbehörden registriert werden.

Fachmännischer RatRechts- und Steuerberater sollten frühzeitig in die Planung einbezogen werden, um die erforderliche Genehmigung durch die Regierung zu erhalten. Die Berater können eine angemessene und ziel-gerichtete Unternehmensstruktur entwerfen, die für die jeweilige globale Unternehmensgruppe am besten geeignet ist. Sie stellen einen reibungslosen Aufbau sowie die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften sicher.

Gesetzgebende InstitutionenDie wichtigsten Organisationsformen von Unternehmen in Mexiko sind durch das allgemeine Handelsgesetzbuch (Ley General de Sociedades Mercantiles), das Börsengesetz (Ley del Mercado de Valores), das Handelsgesetzbuch (Código de Comercio) oder das Zivilgesetzbuch geregelt (Código Zivil).



Arbeitsmarkt32

MitarbeiterbehandlungMexiko ist ein Land, das im Bereich der Arbeitrechtsbestimmungen weit fortgeschritten ist. Das mexikanische Bundesgesetz für Arbeitsrecht (Ley Federal del Trabajo) schützt die Arbeitnehmer-rechte und unterstützt ein produktives Verhältnis zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern.

Verfügbarkeit der ArbeitskräfteAuf dem nordamerikanischen Markt sind die mexikanischen Arbeitskräfte am kostengünstigsten, mit großer Verfügbarkeit an ungelernten und angelernten Kräften. Gleichzeitig findet sich in den Ballungsgebieten und Großstädten ein großer Pool an gut bis sehr gut ausgebildeten Fachkräften.

GewerkschaftenDas Gesetz sieht vor, dass 20 oder mehr Arbeitnehmer eine Gewerkschaft zur Aushandlung von Kollektivarbeit bilden können. Die einflussreichsten Gewerkschaften sind in der Regel in den Bereichen Öl, Bergbau, Bild/Unterhaltung, Textil, Catering, Telekommunikation, Kautschuk, Automobil und Verlagswesen anzufinden. Das mexikanische Ministerium für Arbeit und soziale Sicherheit (STPS) ist zuständig für die Vermittlung und Beilegung von Konflikten zwischen Arbeit-gebern und Gewerkschaften, mit der Macht zu Sanktionen gegen beide Parteien bei Verstößen gegen das Arbeitsrecht.

Mitarbeiter in Führungspositionen haben nicht das Recht, einer Gewerkschaft beizutreten, noch können sie einen Streik aufrufen. Führungspositionen sind klar durch Aufsichts-, Inspektions- und Kontrollaktivitäten definiert.

Checkliste Markeintritt in MexikoNotwendige Tätigkeiten

MarktstrategieWahl der Rechtsform und GründungBeantragung und Eintragung der Steuernummer (RFC)Zuteilung der CIEC an FIEL (Zugangsdaten zur elektronischen Steuerverwaltung)Eintragung im RIE (Register von ausländischen Investitionen)Anmeldung ausländischen Personals beim INM (Migrationsbehörde)Wenn Import von Produkten geplant ist: Eintragung im Importeurregister (Registro de Importador General & Registro de Importador Especifico)Ordnungsgemäße Buchführung und Compliance von Tag eins an



Aus und WeiterbildungJeder Arbeitgeber in Mexiko muss bestimmte Schulungen für seine Mitarbeiter anbieten und durch-führen.

Obwohl es keine Mindestanzahl von Weiterbildungszeiten gibt, sollte jeder Mitarbeiter die Möglichkeit haben, betriebsnotwendige Fähigkeiten zu erlernen und grundlegende Zertifikate zu erlangen. Die Schulungen können von der Firma durchgeführt werden oder durch externe Agenturen. Sie sind steuerlich absetzbar.

Viele Unternehmen der Automobilbranche haben sich mit lokalen Universitäten zusammen-geschlossen, um spezielle Ausbildungsprogramme einzurichten, so dass qualifizierte Arbeitskräfte rekrutiert werden können.

PTU (Gewinnbeteiligung)Die PTU (Participacion de los Trabajadores en los Utilidades wird ausführlicher in den folgenden Kapiteln erklärt, weswegen hier nur eine kurze Einführung vorgestellt wird. Seit 1963 wird in Mexiko erwartet, dass 10 % der steuerpflichtigen Gewinne des Unternehmens auf alle seine Mitarbeiter verteilt werden. Ausgenommen ist der Director Generál (Leiter der Geschäftsführung).

Das PTU verleiht den Mitarbeitern keine Eingriffsrechte in die Verwaltung.Folgende juristische Personen sind von der Verteilung des PTUs ausgenommen:• Unternehmen in ihrem ersten Betriebsjahr• Produktionsfirma für die ersten 2 Jahre• Unternehmen in der Bergbauindustrie während der Explorationsphase• Öffentliche oder private Einrichtungen, die gesetzlich anerkannt sind• Unternehmen, deren Kapital oder Bruttoeinkommen unter der gesetzlichen Grenze liegt

Mindestlohn und Gehälter33 In Mexiko wird der Mindestlohn vom Mindestlohnausschuss festgelegt. Ab dem 1. Januar 2018 beträgt der Mindestlohn 88,36 MXN (ca. 3,90 EUR) pro Tag. Früher wurden beim Mindestlohn noch zwischen 3 Zonen unterschieden, ab 2015 gilt er jedoch republikweit. Einige Berufsgruppen, wie technische und besonders qualifizierte Anlagenbediener, genießen einen höheren Mindestlohn. Das Gehalt kann wöchentlich, zweiwöchentlich oder monatlich ausgezahlt werden.

Arbeitszeit und ÜberstundenDie Arbeitswoche umfasst maximal 6 8-Stunden-Schichten, jedoch ist die 40-Stundenwoche, vor allem bei Büroarbeitern, üblich. Nachtschichten sind auf maximal 7 Stunden begrenzt. Die ersten 9 Überstunden werden doppelt vergütet, alle Überstunden darüber hinaus dreifach. Arbeitsstunden am Sonntag werden mit 25 % Prämie auf den Stundensatz vergütet, sowie einen zusätzlichen innerwöchentlichen Ruhetag.

Auszeichnungen und FeiertageDas Gesetz verlangt mindestens 6 Arbeitstage Jahresurlaub nach dem ersten Arbeitsjahr, mit 2 Tagen zusätzlich für jedes der folgenden 3 Jahre. Danach werden alle 2 Jahre 2 Tage Urlaub hinzugefügt. Die Feiertage werden mit einem zusätzlichen Entgelt von 25 % (Prima Vacacional) für jeden Feiertag bezahlt. Jeder Mitarbeiter hat Anspruch auf einen Weihnachtsbonus (Aguinaldo) in Höhe von 15 Tageslöhnen (ausbezahlt bis 20. Dezember).

Weitere Vergütungen in Mexiko sind Essensgutscheine (Vale de Despensa), eine Kranken-versicherung, Produktivitätsprämien und der jährliche Sparfonds (Fonda de Ahorro). Diese sind jedoch nicht obligatorisch.

33 http://www.sat.gob.mx/informacion_fiscal/tablas_indicadores/Paginas/salarios_minimos.aspx


Beendigung des Arbeitsverhältnisses Mit der Beendigung des Arbeitsverhältnisses sind zahlreiche Regeln und Vorschriften verbunden. Vor dem Hintergrund, dass die Arbeitsgesetze üblicherweise den Arbeitnehmer bevorzugen, sollten wesentliche Aspekte beachtet werden.

Ein Arbeitgeber in Mexiko kann einen Arbeitnehmer nur entlassen, wenn ein konkreter Entlassungs-grund vorliegt. Das mexikanische Bundesarbeitsgesetz zählt folgende Arten von Verhaltensweisen auf, die eine Kündigung nach sich ziehen können:• Verwendung falscher Dokumente zur Erlangung und Sicherung der Beschäftigung• Unehrliches oder gewalttätiges Verhalten in der Arbeitsstätte• Unehrliches oder gewalttätiges Verhalten gegen Mitarbeiter• Drohungen, Beleidigungen oder missbräuchliches Verhalten außerhalb seines Dienstes gegen

den Arbeitgeber oder seine Familie, sofern nicht provoziert oder zur Selbstverteidigung• Vorsätzliche Beschädigung des Eigentums des Arbeitgebers• Verursachung schwerer Schäden am Eigentum des Arbeitgebers durch Nachlässigkeit• Unachtsame Gefährdung der Arbeitssicherheit• Unmoralisches Verhalten am Arbeitsplatz• Offenlegung von Geschäftsgeheimnissen oder vertraulichen Informationen• Mehr als 3 ungerechtfertigte Abwesenheiten innerhalb von 30 Tagen• Generelles Ungehorsam gegenüber dem Arbeitgeber• Nichteinhaltung der Sicherheitsvorschriften• Arbeiten unter dem Einfluss von Alkohol oder nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten• Verurteilung zu einer Gefängnisstrafe

Ein Arbeitnehmer kann seine Entlastung innerhalb von 2 Monaten nach der Entlassung vor dem Schlichtungsausschuss, der für die Beilegung von Arbeitsstreitigkeiten zuständig ist, anfechten. Der Arbeitgeber hat die Beweispflicht dafür, dass der Beschäftigte eines der oben beschriebenen Verhalten gezeigt hat. Wenn der Arbeitgeber dieser Verpflichtung nicht nachkommt, kann der Arbeit-nehmer Folgendes beantragen:• Wiedereinsetzung in seine Position• Prämien, Boni, Provisionen usw. und Gehaltsnebenleistungen

RenteFortgeschrittenes Alter gilt in Mexiko nicht als belastbarer Grund für die Beendigung des Arbeits-verhältnisses, und die Mehrheit der Unternehmen folgt dieser Logik. Viele Unternehmen zahlen Abfindungsleistungen, sobald der Mitarbeiter das Rentenalter erreicht hat. Renten sind ab einem Mindestalter von 65 Jahren zu zahlen, sofern die Sozialbeiträge über einen Zeitraum von mindestens 1.250 Wochen gezahlt wurden (ungefähr 24 Jahre). Die Sozialversicherungen in Mexiko werden von 2 Institutionen verwaltet – der Pensionskasse (AFORE) und eine auf Sozialversicherungen spezialisierte Investmentgesellschaft (SIEFORE), die sich der Verwaltung der Beiträge widmet. AFORE befasst sich mit der Eröffnung des Pensionskontos und der Verwaltung der Beiträge, die auf dem individuellen Arbeitnehmerkonto hinterlegt sind. Der Gesamtbetrag wird monatlich eingezahlt und setzt sich aus den Beiträgen des Arbeitgebers, des Arbeitnehmers und des Staates zusammen. Es macht 6,5 % des Grundgehalts des Arbeitnehmers aus. Das SIEFORE ist ein integraler Bestandteil des AFORE und ist verantwortlich für die Vermögensverwaltung.

Sozialversicherung (IMMS und INFONAVIT) Mit der Gründung des mexikanischen Instituts für soziale Sicherheit (IMSS) wurde 1942 eine Sozial-versicherung für Industrie und Landwirtschaft in ganz Mexiko verankert.

In diesen Bereichen gelten die gesetzlichen Pflichten des Arbeitgebers. Berufliche Risiken werden durch die Zahlungen von Sozialversicherungsbeiträgen gedeckt. Das Institut sorgt für die ärztliche Betreuung der Mitarbeiter und ihrer Angehörigen.

Für die Beschäftigten der Regierung und ihrer Organe gibt es ein eigenes Sozialversicherungssystem (ISSSTE).


Nationales Institut für Wohnungsbau (INFONAVIT)Die INFONAVIT wurde als rechtlich unabhängige soziale Organisation gegründet und verwaltet ihren eigenen Haushalt. Das Institut wird von einer Generalversammlung mit 45 Mitgliedern kontrolliert, davon sind 15 von der Exekutive der Bundesregierung, 15 von nationalen Arbeitnehmer-organisationen und 15 von nationalen Arbeitgeberorganisationen.

Abgesehen von ihrer uneingeschränkten Autorität über die Richtlinien und Geschäftshandlungen von INFONAVIT, wählt die Generalversammlung auch den Vorstand. Dieser besteht aus 5 Mitgliedern, die die Regierung, Arbeitnehmer und Arbeitgeber vertreten sowie dem Geschäftsführer, der vom Mexikanischen Präsidenten ernannt wird.

Exportieren nach Mexiko

Mexiko bietet viele strategische Vorteile für den Export. Zum einen finden Unternehmen dort einen wachsenden Binnenmarkt, zum anderen einen Zugang zu internationalen Handelsabkommen.

Mexiko ist Mitglied der Welthandelsorganisation (WTO), der Asiatisch-Pazifischen Wirtschafts-gemeinschaft (APEC), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der Vereinigung für lateinamerikanische Integration (ALADI). Diese Mitgliedschaften und das Freihandelsabkommen NAFTA machen Mexiko zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort unter anderem im Bereich Zölle.

In Mexiko liegen die allgemeinen Einfuhrzollsätze zwischen 0 % und 35 %. Die meisten Importe liegen im Bereich von 3 bis 20 %.

Die attraktivsten Punkte für Unternehmen, die die geografischen Vorteile Mexikos nutzen wollen, sind neben den Freihandelsabkommen die vorübergehend vom Zoll ausgenommene Import im Zuge des „Maquila“ Programmes. Hierbei kann unter Bedingung der Einhaltung aller Auflagen eine Gutschrift der Mehrwertsteuer ausgestellt werden, welche einen erheblichen Vorteil für den Bargeldumlauf darstellt.

Es ist weitergehend wichtig zu beachten, dass es nichttarifäre Beschränkungen für die Einfuhr bestimmter Güter gibt, die unter dem HTS (Harmonized Tariff Schedule) klassifiziert sind. Ins-besondere nationale Hersteller bestimmter Industrien, wie beispielsweise die Textil- und Schuh-industrie, sind hiervon betroffen.


■ Bund-SCT ■ FONATUR ■ Privat

Häfen für Einreise und BinnenverkehrDie wichtigsten Einfuhrhäfen, basierend auf dem Handelsvolumen und unentschieden nach Schiffs- und Flughäfen sind:

1. Wasserhäfen

Quelle: SCT (Secretaría de Comunicaciones y Transporte)

Ensenada

Pichilingue

Guaymas

Cabo San Lucas

Topolobampo

Mazatlán

Puerto Vallarta

ManzanilloLázaro Cárdenas

Zihuatanejo

AcapulcoBahías De Huatulco

Salina Cruz

Puerto Chiapas

Chetumal

Progreso

Campeche

Dos BocasCoatzacoalcos

AlvardoVeracruz

Tuxpan

TampicoAltamira

El Mezquital


■ National ■ International

2. Flughäfen

Quelle: SCT (Secretaría de Comunicaciones y Transporte)

4

Puebla

Veracruz

Tlaxcala

Michoacán

4

5

1

1

1

1

2

3

1

1

3

1

1

2

1

1

1 1

1

2

2

2

3

1

5

2

2

3

1

1

1

1

2

InlandstransportDas mexikanische Eisenbahnsystem bedient die folgenden Einfuhrhäfen: Nuevo Laredo, Matamoros, Piedras Negras, Ojinaga, Ciudad Juárez, Nogales, Mexicali und Tijuana entlang der nördlichen Grenze; Matamoros, Tampico-Altamira, Veracruz und Poza Rica an der Golfküste; und Mazatlán, Topolobampo und Salina Cruz an der Pazifikküste.

Alle großen Städte und Ziele werden von privaten LKW-Unternehmen bedient. Exporteure sollten sich vorab mit ihrem Importeur und Kunden in Verbindung setzen, um die optimale Logistik zu bestimmen, die je nach Art der Waren, Volumen und Bestimmungsort am besten anzuwenden ist.

VUCEMVUCEM (Ventanilla Unicade Comercio Exterior Mexicano) ist ein Werkzeug, dass es Unternehmen ermöglicht, elektronische Informationen nur einmal an eine einzige Behörde zu senden, um die Anforderungen des Außenhandels zu erfüllen. In der Praxis dient es dazu, den Informationsfluss zwischen Unternehmen und Behörden effizient zu gestalten.

Seit 2012 wird VUCEM für alle Zollvorgänge verwendet. Die Abläufe werden elektronisch durchge-führt, wodurch sich der Zeitaufwand für die Zollabfertigung erheblich verringert.

Baja California

Baja California SurSinaloa

SonoraCoahuila

TamaulipasSan Luis Potosí

Nuevo León

Chihuahua

Durango

AguascalientesNayarit

GuanajuatoJalisco

QuerétaroHidalgo

CampecheQuintana Roo

Yucatán

Tabasco

ChiapasOaxaca

MexikoColima

Guerrero

Mexiko-Stadt

Morelos

5

Zacatecas


CTPAT34

C-TPAT (Customs Trade Partnership Against Terrorism) wurde von der US-amerikanischen Customs and Borderpatrol Agentur gegründet, um Firmen, die Waren in die USA transportieren möchten, eine erheblich schnellere und einfachere Grenzkontrolle zu ermöglichen.

Durch die Registrierung und die strengen Auflagen, gelten CTPAT-Mitglieder als risikoarm und können mit zügigeren Grenzkontrollen in die USA rechnen.

PROSEC oder SRPs – Sektorale HilfsprogrammeDas sektorale Hilfsprogramm (PROSEC) erlaubt mexikanischen Herstellern, unabhängig von ihrem Herkunftsland und unabhängig davon, ob sie für den mexikanischen Markt oder für den Export produzieren, niedrigere Zollsätze als die allgemeine auf die Einfuhr von Rohstoffen und Maschinen anzuwenden, welche für Herstellungsprozesse benötigt werden

Diese Programme wurden von der Regierung ins Leben gerufen, um mexikanische Produzenten zu ermutigen, wettbewerbsfähige Zollkonditionen für mexikanische Hersteller zu schaffen, die Rohstoffe und Anlagegüter aus Nicht-NAFTA- oder anderen Handelspartnerländern importieren müssen.

Das sektorale Förderprogramm (PROSEC) ist ein Instrument für Unternehmen, die bestimmte Waren herstellen, über die sie mit einem bevorzugten ad-Valoren Zoll (allgemeine Einfuhrsteuer) verschiedene Waren einführen können, die bei der Ausarbeitung spezifischer Produkte verwendet werden, unabhängig davon, ob die zu produzierenden Waren für den Export oder den nationalen Markt bestimmt sind.

Mehr über PROSEC erfahren Sie in der Rubrik Investitionsanreize.

NEEC/AEO – Zugelassene WirtschaftsteilnehmerIm Dezember 2011 wurde die NEEC-Initiative im Amtsblatt veröffentlicht. NEEC ist ein freiwilliges Programm, das die Sicherheit in der Lieferkette von Unternehmen, die in Mexiko tätig sind und an dem Programm teilnehmen, durch die Umsetzung international anerkannter Mindeststandards verbessern soll. Es wurde später in AEO umbenannt.

Mindeststandards beinhalten Sicherheitskontrollen für:• Planung für Sicherheit in der Lieferkette,• Physische Sicherheit,• Zugangskontrollen,• Prozesssicherheit,• Zollverwaltung,• Frachtfahrzeuge, Container, Anhänger und Auflieger,• Personalsicherheit,• Informationssicherheit,• Sicherheitstraining,• Management und Untersuchung von Zwischenfällen.

In Zusammenarbeit mit den Organisationen des privaten Sektors, haben die Regierungen der Vereinigten Staaten und Mexiko den an dem Programm teilnehmenden Unternehmen Vorteile gewährt, wie zum Beispiel weniger Kontrollen und Inspektionen und kürzere Abfertigungen an den Grenzübergängen. Mexikanische Unternehmen, denen eine AEO-Zertifizierung erteilt wurde, können die festgestellte Zollsituation jederzeit abändern, ohne dass sie Bußgelder zahlen müssen, selbst bei einer von den Behörden eingeleiteten Prüfung. Sie dürfen unter anderem auch die Zollabfertigung über ein Schnellverfahren durchführen.

34 https://www.cbp.gov/border-security/ports-entry/cargo-security/ctpat

Land der Möglichkeiten – Der Wirtschaftsstandort Mexiko und seine deutschen Partner | Geistiges Eigentum 79

Geistiges Eigentum


Rechtsformen

Geistiges Eigentum unterliegt dem Gesetz über gewerbliche Schutzrechte (Ley de Propiedad Industrial), das im Juni 1991 erlassen und speziell für die NAFTA-Standards geändert wurde. Dieses Gesetz regelt alle Aspekte von Patenten, Marken, Geschmacksmustern, Lizenzen, Slogans und Franchisen.

Darüber hinaus ist es nach dem oben genannten Gesetz nicht erforderlich, dass Verträge über die Verwendung von Patenten, Marken, Handelsnamen oder Verträgen zur Bereitstellung von technischer Hilfe oder Know-how im Voraus registriert und genehmigt werden.

Zum Schutz von Patenten, Marken und Markennamen, sowie zur Gewährleistung ihrer Rechtskraft und Anwendbarkeit für Dritte, müssen Lizenzvereinbarungen jedoch bei der zuständigen mexikanischen Behörde, dem mexikanischen Institut für Gewerbliches Eigentum (Instituto Mexicano de la Propiedad Industrial), registriert werden.

Die Gültigkeit einer Marke beträgt 10 Jahre und ist verlängerbar.

Patente

Im Allgemeinen sind Patente ab dem Ausstellungsdatum 20 Jahre gültig.

Inhaber mexikanischer Patente müssen sie innerhalb von 3 Jahren nach dem Ausstellungsdatum verwenden.

Andernfalls stellt das mexikanische Institut für Gewerbliches Eigentum auf Antrag des Patentinhabers eine obligatorische, nicht exklusive Lizenz aus, es sei denn, es liegen technische oder finanzielle Gründe vor, welche gegen eine solche Lizenz sprechen.

In diesem Fall werden die zu zahlenden Lizenzgebühren und die sonstigen Bedingungen von der zuständigen Behörde festgelegt. Die Lizenz erlischt, wenn der Patentinhaber sie nicht innerhalb von 2 Jahren nach dem Ausstellungsdatum genutzt hat.

Markennamen

Nach mexikanischem Recht können Marken für einen Zeitraum von 10 Jahren registriert und verwendet werden, mit der Möglichkeit auf Erneuerung.

Der Nachweis der effektiven Nutzung der Marke muss in einen Zeitraum von 3 Jahren beim mexikanischen Institut für Gewerbliches Eigentum eingereicht werden. Andernfalls gilt die Registrierung als abgelaufen.


Normative Gesetze

Datenschutz35

Durch das „Ley Federal de Protección de datos personales“ ist genau geregelt, wie Unternehmen und öffentliche Personen mit personenbezogenen Daten umgehen müssen. Unter personenbezogene Information fallen im Sinne des Gesetzes jegliche Daten, die zur Identifizierung einer Person beitragen können. Des Weiteren genießen Daten besonderen Schutz, die die Diskriminierung einer Person begünstigen können. Als solche gelten folgende Daten:• Rasse und Ethnie• Gegenwärtiger und zukünftiger Gesundheitszustand• Gentische Informationen• Religiöse, philosophische und moralische Vorstellungen• Gewerkschaftszugehörigkeit• Politische Ansichten• Sexuelle Vorlieben

In diesem Sinne hat jede Person, deren Daten von einer privaten oder öffentlichen Institution verwaltet werden, das Recht, die Kontrolle über seine Daten auszuüben. In seiner spanischen Kurz-form wird dieses Recht als ARCO zusammengefasst und beinhaltet den Zugang, die Berichtigung, die Löschung und den Widerspruch im Zusammenhang mit personenbezogenen Daten.36

Für Organisationen, die personenbezogene Daten nutzen, gelten die folgenden Voraussetzungen: • Legalitätsprinzip – Daten müssen unter geltendem Recht gesammelt und behandelt werden• Zustimmung – Es bedarf einer mündlichen oder schriftlichen Zustimmung der Person (Personen

müssen über die Bedingungen der Behandlung von Daten informiert werden, dafür reicht ein Verweis auf den Datenschutzhinweis “Aviso de Privacidad” aus)

• Qualität – Die Organisation muss sicherstellen, dass die Daten korrekt und aktuell sind (Daten dürfen nicht unter einem Vorwand oder mit betrügerischen Methoden erhoben werden)

• Verantwortung – Die Organisation ist verantwortlich für die Erfüllung des Datenschutzgesetzes• Zweckmäßigkeit – Es dürfen nur Daten erhoben werden, die dem unmittelbaren Zweck, weswegen

sie erhoben werden, dienen • Endgültigkeit – Jegliche personenbezogenen Daten müssen gelöscht werden, wenn der Zweck der

Datenerhebung erfüllt ist

Dieses Gesetz behandelt nicht ausdrücklich die Verwendung bzw. Speicherung von Cookies auf Geräten des Nutzers., Es gilt jedoch, dass der Nutzer auf die Verwendung von solchen Cookies auf der Website hingewiesen werden muss.37 Ebenso wird nicht das Senden unaufgeforderter elektronischer Nachrichten (Spam) behandelt, jedoch hat der Nutzer das Recht, den Versender solcher Nachrichten dazu aufzufordern, das Senden jeglicher Nachrichten zu unterlassen. Hierbei fungiert die mexikanische Verbraucherschutz Agentur PROFECO als zentrale Datenbank für Nutzer, welche nicht kontaktiert werden möchten. Sie kann empfindliche Strafen für die Missachtung dieser Aufforderungen verhängen. Für alle anderen Missachtungen und Verstöße gegen das Datenschutz-gesetz ist das Bundesamt für Zugang zu öffentlicher Information und Datenschutz INAI zuständig.

35 https://content.next.westlaw.com/Document/I02064fc51cb611e38578f7ccc38dcbee/View/FullText.html?contextData= (sc.Default)&transitionType=Default&firstPage=true&bhcp=1

36 http://www.dof.gob.mx/nota_detalle.php?codigo=5469949&fecha=26/01/201737 https://www.pwc.com/mx/es/publicaciones/c2g/Doing-Business-in-Mexico-2016.pdf38 https://www.thepmr.org/system/files/documents/Mexico_Climate%20Change%20Law%20and%20Policies.pdf39 https://www.nature.com/news/mexico-passes-climate-change-law-1.1049640 https://www.bmub.bund.de/themen/klima-energie/klimaschutz/internationale-klimapolitik/un-klimakonferenzen/ergebnisse-der-un-klimakonferenzen/


KlimaschutzGesetzgebung38, 39 Seit langem gilt, dass der Klimawandel auch durch menschliche Einflüsse – vorwiegend durch den Ausstoß von Treibhausgasen – beeinflusst wird. Dieser nahezu weltweite Konsens ist Grundlage für die jährlichen Klimakonferenzen, bei denen analysiert wird, ob die aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung des Einflusses auf den Klimawandel ausreichen. Die erste dieser Konferenzen fand 1995 nach Unterzeichnung der Klimarahmenkonvention in Berlin statt und bis heute werden jährlich die freiwilligen und bindenden Richtlinien der Länder auf die Zielsetzung hin überprüft.40

Als einziges Schwellenland neben Brasilien hat Mexiko seit 2012 ein Gesetz, welches eine Senkung der Treibhausgase um 50 % bis 2050 vorschreibt. Mexiko, als 12 größter Erzeuger von Treibhaus-gasen wie CO2, Methan und Schwefeldioxid, hat einen Anteil von 1,6 % an den weltweiten Treibhaus-gasemissionen (Deutschland 1,96 %).

Oftmals wird dieses Ziel als ambitioniert gesehen, jedoch bricht die Regierung diese Vorgabe auf Mittel und langfristige Ziele herunter. Bis 2020 sollen 30 % der Treibhausgase im Vergleich zu 2012 eingespart werden und bis 2024 verpflichtet sich das Land, 35 % des nationalen Verbrauchs elektrischer Energie aus sauberen Quellen zu gewinnen.

Mexiko gewinnt diese erneuerbare Energie vor allem aus Photovoltaikanlagen, Windkraft und Erdwärme anlagen und gilt bei Letzteren als weltweiter Vorreiter sowohl in der Erzeugung als auch in der Nutzung.

Die Anstrengungen des Klimagesetzes wurden in der Regierungszeit von Präsident Enrique Peña Nieto im so genannten PECC Programm zusammengefasst, das sich u. a. folgender Aufgaben verschrieb: • Stärkung der Stabilität der mexikanischen Gesellschaft und des produzierenden Gewerbes sowie

der Flexibilität von strategischer Infrastruktur• Erhaltung, Wiederherstellung und Verwaltung von Ökosystemen • Reduzierung von Treibhausgasen im Zuge einer wettbewerbsfähigen und sauberen Volkswirtschaft• Reduzierung der Luftverschmutzung als Beitrag zur Gesundheit und des allgemeinen Wohl-

ergehens• Stärkung der Klimagesetzgebung durch effektive Werkzeuge und die Koordination von Bundes-

und Landesregierungen, dem Kongress und der Gesellschaft

Während die Umsetzung des Gesetzes auf Programmen und Initiativen der Regierung beruht, (zum Beispiel durch die Aufforstung von Wäldern und urbanem Emissions-Management) fordert Mexiko auch von der Privatwirtschaft, ihren Beitrag zu den Klimazielen zu leisten.

Vor allem für die Energiewirtschaft, die produzierende Industrie sowie den Mobilitätssektor gilt die Strategie, das Wirtschaftswachstum von den fossilen Energien abzukoppeln. So kann das Ziel erreicht werden, bis zum Jahre 2050 50 % der Energie aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen. Von der Industrie wird erwartet, dass sie mittelfristig abfall- und emissionsarm produziert. Langfristig soll der gesamte Produktionszyklus nachhaltig gestaltet werden. Der Mobilitätssektor will Mexiko mittel-fristig auf einen emissionsarmen Luft-, Schiffs- und Straßenverkehr umstellen. Für letzteren gilt die langfristige Priorisierung von Schienenverkehr und elektrischen Fahrzeugantrieben.41

38 hhttps://www.thepmr.org/system/files/documents/Mexico_Climate%20Change%20Law%20and%20Policies.pdf39 https://www.nature.com/news/mexico-passes-climate-change-law-1.1049640 https://www.bmub.bund.de/themen/klima-energie/klimaschutz/internationale-klimapolitik/un-klimakonferenzen/ergebnisse-der-un-klimakonferenzen/41 https://unfccc.int/files/focus/long-term_strategies/application/pdf/mexico_mcs_final_cop22nov16_red.pdf


Geldwäschegesetz42,43 Das mexikanische „Ley Federal para la Prevención e Identificación de Operaciones con Recursos de Procedencia Ilícita“, welches im Oktober 2012 vom mexikanischen Kongress verabschiedet wurde, dient vor allem der Vermeidung von Geldwäsche und der Verhinderung der Finanzierung von Terrorismus.

Mittelpunkt des Gesetzes bilden die sogenannten „actividades vulnerables“ also Aktivitäten und Transaktionen, die besonders anfällig für den Missbrauch zur Geldwäsche und zur Finanzierung von Kriminalität und Terrorismus sind. Hierzu gehören folgende Aktivitäten, bei denen Bartransfers nicht rechtmäßig sind:

Bis zu einem Transaktionswert von MXN $500.200 in Geld oder Edelmetallen:• Professionelle Dienstleistung im Zusammen mit der Konstruktion, Entwicklung und Vermakelung

von Immobilien.

Bis zu einem Transaktionswert von MXN $200.800 in Geld oder Edelmetallen:• Handel mit neuen oder gebrauchten PKW, Flugzeugen und Schiffen• Handel mit Edelsteinen, Edelmetallen, Uhren und Kunst• Glückspiel, Verlosungen und Lotterien (ausgeführt von berechtigten Institutionen)• Kurierdienstleistungen mit gepanzerten Fahrzeugen oder ähnliche Sicherheitsdienstleistungen

Andere Aktivitäten, die als anfällig angesehen werden: • Ausstellung und Vermarktung von Service-Kreditkarten, Kreditkarten, Pre-Paid-Karten und Reise-

schecks, im Falle, dass sie nicht von registrierten Finanzinstitutionen ausgestellt werden• Darlehen, mit oder ohne Sicherheiten, wenn sie von privaten Personen oder Organisationen

bewilligt werden• Beratungsdienste und Transaktionen im Namen oder mit der Vollmacht eines Kunden im

Zusammenhang mit – Immobilien Transaktionen – Verwaltung von Bankkonten – Gründung, Fusion und Akquisition • Annahme von Spendengeldern von NGOS

Von Organisation, welche solche Aktivitäten durchführen, wird verlangt, dass sie alle Transaktions-teilnehmer eindeutig identifizieren, die Dokumentation 5 Jahre nach der Transaktion aufbewahren, das Finanzamt informieren und einen Verantwortlichen für die Durchführung dieser Transaktion abstellen, welcher persönlich haftbar gemacht werden kann. Für Banken und Finanzinstitute gilt neben diesen Pflichten, dass sie die Dokumentation für 10 Jahre aufbewahren, Kundendaten verifizieren („Know your customer“)44 und Informationen an das Finanzamt weitergeben. Unter diese Information fällt die Meldung von: • Transaktion in Bar über einem Gegenwert von 10,000 US-Dollar • Ungewöhnliche Transaktionen, die nicht dem üblichen Verhalten des Bankkunden entsprechen• Ungewöhnliche interne Transaktionen in Organisationen, welche gegen dieses oder andere

Gesetze verstoßen könnten

Des Weiteren gelten für bestimmte Organisationen Höchstsummen für internationale- und US-Dollar- Transaktionen. Bei deren Überschreitung ist eine Meldung Pflicht.

Strafen für die Missachtung der Verpflichtungen können bis zu 65.000 Tagessätze oder 10 % der Transaktionssumme betragen oder mit bis zu 10 Jahren Haft geahnt werden. Im Falle der ersten Missachtung des Gesetzes und unter der Voraussetzung der sofortigen Zusammenarbeit mit den Behörden, ist es möglich, dass die Strafe einmalig erlassen wird.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Publikation lag der tägliche Mindestlohn bzw. der Tagessatz bei $88,36 MXN. Die Höchststrafe liegt also bei $5.743.400 MXN. Weitere Information zum Mindestlohn finden Sie im Kapitel Mindestlohn und Gehälter.

42 http://www.dof.gob.mx/nota_detalle.php?codigo=5273403&fecha=17/10/201243 https://www.lexology.com/library/detail.aspx?g=9beb6180-bbdc-4ed0-a74c-4da07a9f291e 44 https://www.pwc.com/gx/en/financial-services/publications/assets/pwc-anti-money-laundering-2016.pdf

Land der Möglichkeiten – Der Wirtschaftsstandort Mexiko und seine deutschen Partner | Finanzsystem in Mexiko 84

Finanzsystem in Mexiko


Das Bankensystem in Mexiko befindet sich größtenteils in Privatbesitz und ermöglicht umfangreiche ausländische Direktinvestitionen. Das Bankenspargesetz (Ley de Protección al Ahorro Bancario) wurde 1998 eingeführt und mehrfach überarbeitet, um Anleger zu schützen.

Im Folgenden sind die Agenturen des Finanzministeriums (Secretaría de Hacienda y Crédito Púbico, SHCP) aufgeführt, die die verschiedenen Bereiche des Finanzmanagements Mexikos regeln:

• Die nationale Banken- und Wertpapierkommission (Comisión Nacional Bancaria y de Valores, CNBV); ein dezentrales Organ des Finanzministeriums mit Befugnissen zur Überwachung und Regulierung des mexikanischen Finanzsystems

• Die nationale Kommission für Ruhestandssparkonten (CONSAR); ein dezentrales Verwaltungs-organ des Finanzministeriums, dessen grundlegende Aufgabe die Regulierung des Rentenspar-systems (SAR) ist, das aus individuellen Konten besteht, die Eigentum der Arbeitnehmer sind

• Die Nationale Kommission für Versicherung und Haftung (Comisión Nacional de Seguros y Finanzas, CNSF); ein dezentrales Organ des Finanzministeriums, das für die Überwachung des Versicherungs- und des Bürgschaftssektors zuständig ist

• Die Nationale Kommission für den Schutz und die Verteidigung der Nutzer des Finanzsystems (Comisión Nacional de Protección y Defensa de los Usúrios de Servicios Financieros, CONDUSEF); eine Regierungsbehörde der mexikanischen Regierung, die als Anwalt für Nutzer jeglicher Art von Finanzdienstleistungen in Mexiko arbeitet

• Das Institut für den Schutz von Ersparnissen (Instituto para la Protección al Ahorro Bancario, IPAB); eine dezentrale Einrichtung der Bundesverwaltung mit eigener Rechtspersönlichkeit und eigenem Vermögen, deren Aufgaben durch das Bankenspargesetz (LPAB) und das Kreditwesen-gesetz (LIC) geregelt sind

• Das Bankwesen in Mexiko wird von der Zentralbank (Banco de Mexico) reguliert, die die Geld-politik autonom bestimmt. Der Bankenmarkt ist in 3 Hauptkategorien unterteilt:

– Entwicklungsbanken – Geschäftsbanken – Nischenbanken


Entwicklungsbanken

Gemäß dem Nationalen Entwicklungsplan (Plan Nacional de Desarrollo) hat die Regierung verschiedene Entwicklungsbanken gegründet, um bestimmte Industrien zu fördern.

Es gibt 7 Entwicklungsbanken:

Banken Aufgaben

Nacional Financiera Konzentriert sich auf die Entwicklung kleiner und mittlerer Unter-nehmen durch Finanzierung, Ausbildung und technische Unter-stützung

Banco Nacional del Ejército

Ihre Haupttätigkeit besteht darin, Bankdienstleistungen für die Militär bevölkerung bereitzustellen und die Bundesregierung als Depotbank zu unterstützen

Sociedad Hipotecaria Federal

Sie fördert den Bau von Häusern für einkommensschwache Sektoren und bietet Hypotheken

Bancomext Unterstützt kleine und mittlere Unternehmen dabei, auf den Welt-märkten Handel zu treiben, indem sie Finanzmittel, Ausbildung und technische Hilfe bereitstellt, um den Außenhandel anzukurbeln, regionales Wachstum zu fördern und Arbeitsplätze zu schaffen

Banco Nacional de Obras y Servicios Públicos

Ihre Aufgabe ist die Finanzierung oder Refinanzierung öffentlicher oder privater Projekte, die sich auf öffentliche Dienstleistungen konzentrieren

Banco de Ahorro Nacional y Servicios Financieros

Sie konzentriert sich auf finanzielle Möglichkeiten für die gesamte Bevölkerung, insbesondere für einkommensschwache Sektoren

Financiera Rural Sie konzentriert sich auf die Bereitstellung von finanziellen Ressourcen, technischer Hilfe, Ausbildung und Beratung für ländliche Sektoren

Geschäftsbanken

Die Mehrheit der Giro- und Spareinlagen sind Teil der Geschäftsbanken, und sie bieten den höchsten Betrag der kurzfristigen Kredite.

Zu den größten Banken gehören die Banamex, die zur US-Bank Citigroup gehört und die BBVA Bancomer, der spanischen BBVA. Zusammen mit der Santander-Bank (Spanien), Banorte, HSBC (Großbritannien) und Scotiabank (Kanada) sind sie im ganzen Land tätig und bietet eine breite Palette von Bankdienstleistungen an.

Einzelpersonen und Unternehmen, die in Grenzzonen wohnen, sind berechtigt, Girokonten in US-Währung zu führen.

Boutique Banken

Im Februar 2008 erließ der mexikanische Kongress mehrere Reformen des Bankengesetzes, um die Schaffung von „Boutique-Banken“ innerhalb des Bankensystems zu ermöglichen.

Diese Banken dürfen ihre eigene Nische entwickeln, ohne alle notwendigen bankrechtlichen Dienstleistungen zu erbringen.


Darlehen und allgemeine Anforderungen

Die Verfügbarkeit von lokalem Kapital für Investitionen in neue Unternehmen oder für expandierende Unternehmen hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen, vor allem dank des raschen Ausbaus von Investmentfonds (Private Equity), die den Markt für Kleinanleger geöffnet haben und ein neues Interesse für Investitionen schaffen.

Die Zinssätze für kurzfristige Kredite variieren zwischen 8 und 30 % pro Jahr, abhängig von der Kredithistorie und den Garantien des Unternehmens.

Zwar bestehen für ausländische Investoren keine Beschränkungen des Zugangs zu Krediten, doch nutzen diese aufgrund der hohen Finanzierungskosten selten lokale Finanzierungen, sondern entscheiden sich für die Eröffnung von Kreditlinien durch die Muttergesellschaft im Herkunftsland.

Eine neue juristische Person, die so genannte Multi-Purpose Financial Companies (SOFOM), wurde mit dem Ziel gegründet, die Finanzierung durch Kredite, Leasing und Factoring sicherzustellen. SOFOM-Mittel kommen von Finanzinstituten oder durch die Emission von Anleihen. Sie benötigen keine vorherige Genehmigung des Finanzministeriums. Reglementierte SOFOM-Einheiten stellen Verbindungen zu einem Kreditinstitut her, während nicht regulierte SOFOMs diese nicht bereitstellen.

Um wie in jedem anderen Land Finanzmittel zu erhalten, gibt es bestimmte Mindestanforderungen und Arten von Garantien.

Mindestanforderungen für die Finanzierung1. Mindestens 2 Jahre Tätigkeit2. Gute Leistung in den letzten Jahren der Aktivität3. Wachstum4. Gewinne5. Controlled Debt (dreimaliges EBITDA)6. Bestätigte Abschlüsse7. Fünfjahresfinanzplanungen8. Ressourcenplanung9. Mindestumsatz (6,6 Mio. US-Dollar )10. Gute Kredithistorie11. Solide Garantien

Arten von Garantien:1. Hypothek2. Verträge mit staatlichen Stellen (CFE oder Pemex)3. Übertragung von Krediten4. Produktives Gut5. Garantien und gemeinsame Garantien

Wer eine Kreditlinie in Betracht zieht, muss folgende Dokumente bereithalten, um die Anfrage zu dokumentieren und dann den Kredit zu erhalten:

Dokumentation für die Kreditanfrage:1. Kreditantragsformular2. Antrag auf eine Kreditauskunft des Kreditamts3. Bestätigte Abschlüsse für die letzten 3 Jahre (falls nicht verfügbar, jährliche Steuererklärungen für

die letzten 3 Jahre)4. Internes Budget und jüngste Finanzberichte


Dokumentation für den Erhalt des Kredits:1. Konstituierende Akte und Vollmachten2. Offizielles Identitätsdokument der Staatsanwaltschaft3. Nachweis des kürzlichen Aufenthalts4. RFC-Dokument (Steuernummer/Umsatzsteuer-Identifikationsnummer)5. Allgemeine Informationen zum Unternehmen6. Informationen über die Verwendung von Ressourcen und Garantien

Außenhandelsbank

Die Außenhandelsbank (Banco Nacional de Comercio Exterior, Bancomext) ist die mexikanische Exportentwicklungsbank und beschäftigt sich hauptsächlich mit den Aspekten der Exportförderung. Zu den genehmigten Aktivitäten der Bank gehören:• finanzielle Unterstützung von direkten Exporteuren• Bereitstellung von Kreditgarantien• Bereitstellung von Fördermitteln im In- und Ausland• Bereitstellung von finanzieller Unterstützung für indirekte Exporteure (die an Endausführer

verkaufen),• Unterstützung bei der Entwicklung von Exportprozessen und -programmen.• Als Treuhänder für Trusts und Fonds, die Exportentwicklungstätigkeiten ausüben.

Nacional Financiera, S. N. C.

Nafinsa (Nacional Financiera, S. N. C.) ist eine große staatliche Entwicklungsbank, die aktiv an der Förderung neuer Industrien in Mexiko beteiligt ist. In diesem Zusammenhang betreibt sie eine Reihe von Dienstleistungen und Treuhandfonds. Sie bietet Unterstützung an, von Machbarkeitsstudien über direkte Kapitalanlageninvestitionen bis hin zu langfristigen Finanzierungen. Die Bank ist besonders aktiv in der Vermittlung von Joint Ventures ausländischer und mexikanischer Investoren in Unter-nehmen für die Produktion von Investitionsgütern.

Land der Möglichkeiten – Der Wirtschaftsstandort Mexiko und seine deutschen Partner | Steuersystem in Mexiko 89

Steuersystem in Mexiko


Wir haben den Abschnitt zum Steuersystem in Mexiko in 2 Teile geteilt.

Der erste Abschnitt befasst sich mit Unternehmen und listet in chronologischer Reihenfolge die Bedingungen auf, die zur Erfüllung der Steuerpflicht wichtig sind.

Der zweite Teil befasst sich mit den Steuerpflichten von Privatpersonen. Neben der fachlichen Information zeigen wir noch einige soziokulturelle Besonderheiten in Mexiko auf. Die Steuern in Mexiko werden gesetzlich auf allen Ebenen - Bund, Ländern und Gemeinden - von den jeweiligen Regierungen festgelegt. Die Bundeseinkommensteuer (CIT), die Mehrwertsteuer (VAT) und die Zoll-gesetze werden von der Finanzverwaltung (Servicio de Administracion Tributaria, SAT) verwaltet, einer Abteilung des Finanzministeriums.

Die Hauptsteuern in Mexiko sind:1. Bundesebene: A. Einkommensteuer (CIT) B. Mehrwertsteuer (VAT) C. Zollpflichten (IEPS) D. Soziale Sicherheit (einschließlich Wohnungsbaufonds)

2. Lokale Steuern: A. Auf Immobilienbesitz B. Auf Gehälter

Wichtige DefinitionenAusländische Investoren können in Mexiko über die im Gesellschafts- und Handelsrecht vor-gesehenen Gesellschaftsformen oder durch die Gründung einer Niederlassung (d. h. einer Betriebs-stätte) in Mexiko investieren. Sowohl die juristischen Personen, die zur Gründung einer Tochter-gesellschaft in Mexiko genutzt werden können, als auch die Betriebsstätten werden in der Regel auf die gleiche Weise und nach den gleichen Regeln besteuert, wie sie für Unternehmen gelten.

Dazu gehören die meisten privaten Unternehmen und professionellen Dienstleister. Außerdem müssen sowohl die Unternehmen als auch die Betriebsstätten ihre Einkünfte aus allen Quellen – mit sehr wenigen Ausnahmen – in eine jährliche Rendite einbeziehen. Um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden oder diese zu verringern, kann grundsätzlich eine ausländische Steuergutschrift unter Vorbehalt angewendet werden.

Ansässige Personen (Residents)Gemäß der Federal Tax Code ist eine Person für die mexikanischen Steuerzwecke ansässig, wenn diese Person in Mexiko Wohnungseigentum besitzt (zum Beispiel durch Immobilienkauf).

Eine Person gilt auch als steuerlich ansässig, wenn sich deren Lebensmittelpunkt in Mexiko befindet.

Für den Status als Lebensmittelpunkt gelten folgende Voraussetzungen:• mehr als 50 % des Jahreseinkommens der Person stammen aus mexikanischen Quellen.• Mexiko ist der Hauptort der beruflichen Tätigkeit der Person.

Ausländische Personen, die für mexikanische Steuerzwecke zu ansässigen natürlichen Personen werden, unterliegen der Besteuerung. Es ist wichtig anzumerken, dass diese Besteuerung auf weltweites Einkommen aller Art und nicht nur auf dem mexikanischen Einkommen der Person basiert, weshalb alle weltweiten Einkommen in die jährliche Einkommensteuererklärung aufgenommen werden sollten. Ähnlich wie im Falle von Körperschaften kann eine ausländische Steuergutschrift unter Vorbehalt von Einschränkungen gelten.


Nicht ansässige Unternehmen und Einzelpersonen Ausländer, die nur kurze Zeiträume in Mexiko arbeiten, können für Steuerzwecke als Nicht-Einwohner Mexikos betrachtet werden.

Andere Nicht-Residenten, die für längere Zeit in das Land einreisen, bleiben Nicht-Residenten, es sei denn, sie gründen eine Wohnungseinheit in Mexiko oder der Lebensmittelpunkt befindet sich in Mexiko.

Nicht ansässige Personen unterliegen nicht der mexikanischen Besteuerung, wenn sie von einem nicht ansässigen Arbeitgeber, der keine feste Niederlassung in Mexiko hat, aus dem Ausland bezahlt werden, sofern sie in weniger als 183 Tagen innerhalb von 12 Monaten in Mexiko präsent sind. Wenn ihr Aufenthalt 183 Tage überschreitet, müssen sie ab Beginn ihres Aufenthalts mexikanische Steuern auf ihre monatlichen Gehälter zahlen.

Solche natürlichen Personen oder Körperschaften werden nur auf ihr mexikanisches Einkommen besteuert, im Gegensatz zu gebietsansässigen natürlichen Personen oder Tochtergesellschaften, die auf ihr weltweites Einkommen besteuert werden.

Im Folgenden finden Sie einige Beispiele für Aktivitäten, die zu einer dauerhaften Niederlassung in Mexiko führen können:

Als ansässig angesehen Als nichtansässig angesehen

Tätigkeiten oder Dienstleistungen wie Agenturen, Büros, Bergbau- Erkundung und jegliche Erkundung oder Ausbeutung von natürlichen Ressourcen.

Muster-, Lagerungs- und Einkaufbüros

Risikoversicherung in Mexiko Wenn in Maquiladora investiert wird

Tätigkeiten im Öl- und Gas-Sektor für mehr als 30 Tage

Maquiladora/InBondVerarbeitung und IMMEX?

Maquila-Operationen werden allgemein wie folgt definiert:• Rohstoffe werden von einer ausländischen Firma (mit einem Maquila-Vertrag) geliefert und

vorübergehend für die Verarbeitung, Umwandlung oder Reparatur importiert und anschließend exportiert.

• Die Maquila darf auch Güter im Rahmen der ständigen Einfuhrregelung einführen. Darüber hinaus sind lokale Einkäufe erlaubt, solange solche Waren in der Produktion benötigt und/oder mit dem temporär importierten Inventar exportiert werden.

Die Verarbeitung, Umwandlung oder Reparatur von Waren muss mit vorübergehend importierten Maschinen und Ausrüstungen (M & E) erfolgen, die Eigentum des ausländischen Auftraggebers sind. In diesem Zusammenhang muss der ausländische Auftraggeber mindestens 30 % dieser Maschinen und Ausrüstung besitzen. Dabei ist es wichtig, dass sich diese Maschinen zuvor nicht im Besitz der Maquila oder einer anderen mit Mexiko verbundenen Firma befand.


Steuern für MaquiladorasDer Körperschaftsteuersatz für Maquila-Gewinne beträgt 30 %.

In Bezug auf die Verrechnungspreise (TP, Transferpricing) gelten nur die Safe-Harbor- und Vor-ab-Preisvereinbarungen (APA) für Maquilas.

Daneben werden folgenden Vorteile Maquiladora Industrien gewährt:• Ein zusätzlicher Abzug von 47 % der steuerfreien Leistungen, die an die Mitarbeiter des

betreffenden Maquila-Betriebs gezahlt werden.• Vorübergehende Importe im Rahmen des IMMEX-Programms. IMMEX ist ein Instrument, mit dem

ein Unternehmen vorübergehend die notwendigen Güter für den industriellen oder Dienstleistungs-prozess zur Herstellung, Umwandlung oder Reparatur von vorübergehend importierten Waren ausländischen Ursprungs einführen darf. oder um Ausfuhr Dienstleistungen zu erbringen, ohne die Zahlung der allgemeinen Einfuhrsteuer, der Mehrwertsteuer und gegebenenfalls der Antidumping-zölle zu decken. Ähnliche Programme unterliegen dem allgemeinen Mehrwertsteuersatz von 16 %. Für solche Einfuhren kann die Mehrwertsteuer erlassen werden, wenn sie von den Steuerbehörden eine besondere Bescheinigung über die angemessene Kontrolle dieser Einfuhren erhalten.

• Das Umsatzsteuergesetz beschränkt auch die Verkäufe von vorübergehend importierten Waren durch Nichtansässige in Mexiko an Gebietsfremde, Maquiladoras oder Unternehmen der Automobilindustrie.

KörperschaftsteuerSystem45

Körperschaftsteuer (CIT)Die CIT bezieht sich auf Einkommen mexikanischer gebietsansässiger Steuerpflichtiger aus welt-weiten Quellen sowie auf ausländische Gebietsansässige auf das Einkommen ihrer PE (Dauerhafte Niederlassung bzw. Permanent Establishment) in Mexiko.

Der Bundes-CIT-Satz beträgt 30 %.

Alle Körperschaften, einschließlich zivilrechtlicher Vereinigungen, Zweigniederlassungen usw., unter-liegen den für mexikanische Gesellschaften geltenden Steuervorschriften (sofern nicht ausdrücklich ausgeschlossen, wie z. B. die Einnahmen von zivilgesellschaftlichen oder nicht gewinnorientierten Organisationen).

Sobald ein Unternehmen seine CIT nach Steuern bezahlt hat (d. h. Erträge aus dem Ergebnis nach Steuern), können die Gewinne der Cuenta de Utilidad Fiscal Neta (CUFIN) an die Aktionäre ohne zusätzliche Steuerbelastung auf Unternehmensebene ausgeschüttet werden.

Eine Quellensteuer (WHT) auf Dividendenzahlungen an natürliche oder ausländische Gebiets-ansässige (einschließlich ausländischer Körperschaften) wird in Höhe von 10 % erhoben. Diese Quellensteuer gilt nicht für Gewinnausschüttungen, die vor 2014 erzielt wurden.

Mehrwertsteuer (VAT)Die Mehrwertsteuer ist keine Ausgabe, außer an den Endverbraucher. Sie ist mit einem allgemeinen Satz von 16 % auf den Verkauf von Waren und Dienstleistungen sowie auf Leasingzahlungen und den Import von Waren und Dienstleistungen zu zahlen. Der Verkauf von Arzneimitteln und der Verkauf der meisten Lebensmittelprodukte wird mit 0 % berechnet.

45 PwC Worldwide Tax Summaries: https://www.pwc.com/gx/en/tax/corporate-tax/worldwide-tax-summaries/pwc-worldwide-tax-summaries- corporate-taxes-2017-18-central-america-and-caribbean.pdf


Die wesentlichen umsatzsteuerbefreiten Geschäfte sind der Verkauf von Grundstücken, Kredit-instrumenten (einschließlich Aktien), Wohnungsbau, Bankzinsen, medizinische Dienstleistungen, Bildung, Löhne und Gehälter, Vermietung von Wohneigentum und der Verkauf von nicht amortisierbaren Partizipationsscheinen auf Immobilienanlagefonds (REITs), sofern bestimmte Anforderungen erfüllt sind.

Der Mehrwertsteuersatz von 0 %, gilt für eine erhebliche Anzahl von Transaktionen, einschließlich des Verkaufs von Büchern, Zeitschriften und Zeitungen, die vom steuerpflichtigen Unternehmen herausgegeben werden. Ebenso gilt sie für die Ausfuhr von Waren und einigen, zur Ausfuhr bestimmten Dienstleistungen (einschließlich einiger Maquiladora-Aktivitäten) sowie der Verkauf bestimmter Grundnahrungsmittel, landwirtschaftlicher Erzeugnisse und Dienstleistungen. Dazu gehört auch u. a. der Verkauf und die Vermietung von landwirtschaftlichen Maschinen und Ausrüstung.

Meldungen im Zusammenhang mit der Mehrwertsteuer müssen monatlich eingereicht werden.

Die monatlichen Mehrwertsteuerzahlungen sind bis zum 17. Tag des folgenden Monats zu tätigen.

LohnbearbeitungDie Mehrwertsteuer, die für Leiharbeit gezahlt wird, ist in dem Umfang anrechenbar, in dem der Auftragnehmer vom Unterauftragnehmer bestimmte definierte Dokumente erhält.

VorbetriebskostenEs ist wichtig, die Vorlaufkosten und die entsprechenden Auswirkungen auf die Mehrwertsteuer zu berücksichtigen, da jeder, der in Mexiko investiert, diesen Prozess durchläuft.

Der Zeitraum vor dem Beginn der steuerpflichtigen Aktivitäten wird als Betriebszeit betrachtet. In der Vorperiode wird ein MwSt.-Kredit gewährt, der auf einer Schätzung der zu erwarteten künftigen, der Mehrwertsteuer unterliegenden Tätigkeiten beruht.

Wenn der Steuerpflichtige nach Ablauf des Vorlaufzeitraums keine steuerpflichtigen Tätigkeiten mehr ausübt, sollte außerdem eine Rückerstattung der erhaltenen Vorleistungen zusammen mit Zuschlägen und Aktualisierungen an die Steuerbehörden überwiesen werden. Diese Regel gilt nicht für Steuerzahler, die in Förderaktivitäten wie Bergbau und Öl tätig sind.

Nuancen bezüglich der MehrwertsteuerWährend des ersten Betriebsjahres ist Ihre Mehrwertsteuer für alle Ausgaben erstattungsfähig, bis ein Einkommen erzielt wird.

In diesem Sinne schreibt das Gesetz vor, dass Unternehmen die Mehrwertsteuer innerhalb von 90 Tagen zurückerhalten können. Die Finanzdirektoren der Unternehmen betrachten diese zurück-erstattete Steuer als Teil der Einkommensquelle für diesen Zeitraum, um in Unternehmen zu reinvestieren. Solche finanziellen Projektionen, auch wenn sie Theorie scheinbar genau sind, erfüllen sich in Wirklichkeit meist nicht.

Die durchschnittliche Zeit, die für die Rückforderung der Mehrwertsteuer benötigt wird, beträgt etwa 7 bis 9 Monate und sollte in Finanzprojektionen als solche betrachtet werden.


Zollgebühren/EinfuhrzölleMexiko hat mehrere Freihandelsabkommen unterzeichnet, die Präferenzzölle für Außenhandels-geschäfte mit vielen Ländern vorsehen.

Diese unterzeichneten Abkommen, umfassen u. a. das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) und Abkommen mit der Europäischen Union (EU), der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) und Japan. Die meisten Freihandelsabkommen bieten für fast 90 % der nach Mexiko importierten Waren einen Zollsatz von 0 %.

Die allgemeinen Einfuhrzollsätze können zwischen 0 % und 35 % liegen, die meisten Einfuhren liegen jedoch im Bereich von 3 % bis 20 % (auf bestimmten Nahrungsmitteln, Schuhen und Textilien liegen zum Teil höhere Zölle).Im Allgemeinen sind vorübergehende Einfuhren von Zöllen befreit.

Verbrauchssteuer (IEPS)Das Verbrauchssteuergesetz (Impuesto Especial Sobre Producción y Servicios, IEPS) erhebt bei der Einfuhr und/oder dem Verkauf bestimmter steuerpflichtiger Waren Abgaben: wie Benzin (Prozentsatz variabel), Bier (26,5 %), Wein (26,5 %) erhebliche Verbrauchsteuersätze auf 53 %), Spirituosen (53 %) sowie Zigaretten und andere Tabakerzeugnisse (160 % zuzüglich einer zusätzlichen Quote) sowie auf bestimmte Dienstleistungen im Zusammenhang mit diesen Tätigkeiten wie Provision, Vermittlung und Verteilung verbrauchsteuerpflichtiger Gegenstände sowie Dienstleistungen für Verlosungen und Glücksspiele (30 %).

Die Verbrauchssteuer gilt auch für bestimmte Telekommunikationsdienste (3 %).

Das Verbrauchssteuergesetz gilt für alkoholfreie Getränke mit 1 mexikanischen Peso pro Liter. In beiden Fällen ist die Verbrauchssteuer vom Hersteller oder Importeur zu entrichten. Im Allgemeinen sind Waren beim Export von IEPS befreit. Die Input-IEPS, die von den Exporteuren für ihre Einkäufe gezahlt werden, sind nicht anrechenbar, und diese Steuer wird zu zusätzlichen Kosten.

Der IEPS ist zahlbar (als Ertragssteuer) und anrechenbar (als Vorsteuer) in bar. Sie ist zahlbar an dem Tag, an dem die in Rechnung gestellte Gebühr vom Kunden eingezogen wird und bei der entsprechenden Zahlung an den Lieferanten gutgeschrieben werden kann. Bei Importen ist die IEPS anrechenbar, wenn sie bei den Zollämtern bezahlt wurde.

In bestimmten Fällen erlaubt die IEPS-Gesetzgebung Steuerpflichtigen, die dieser Steuer nicht unter-liegen, IEPS für den Erwerb und/oder die Einfuhr bestimmter Güter zu vergüten.

Für die Bierhersteller, Abfüller und Importeure gibt es ein bestimmtes Verfahren zur Berechnung der Steuer. Die Steuer darf jedoch nie unter 26,5 % liegen. Neben anderen Verpflichtungen müssen IEPS-Steuerpflichtige regelmäßig Informationen bei der Mexikanischen Steuerverwaltung einreichen.

GrundsteuernDie jährlichen Steuern auf Immobilien werden auf Basis der Grundsteuerunterlagen von Mexiko-Stadt und allen anderen Staaten zu sehr unterschiedlichen Steuersätzen erhoben.

Steuern auf Übertragung von Eigentum Die Übertragung von Immobilien unterliegt fast ausnahmslos einer variablen Übertragungssteuer von durchschnittlich 2 bis 4 % auf den höchsten Wert der Transaktion, dem fairen Marktwert oder dem registrierten Gemeindewert. Die Steuer wird von den meisten Staaten erhoben.

LohnsteuerDie meisten mexikanischen Staaten erheben eine relativ niedrige Steuer auf Gehälter und andere Einkommen, die von den Angestellten verdient werden. Sie wird vom Arbeitgeber entrichte. So erhebt Mexiko-Stadt eine Lohnsteuer von 2 %.


SozialversicherungsbeiträgeArbeitgeber und Arbeitnehmer müssen Beiträge zum Sozialversicherungssystem leisten. Diese Beiträge basieren auf dem täglichen Gehalt zuzüglich anderer Lohnleistungen. Es gibt unter-schiedliche Sätze, die die Arbeitgeber an das mexikanische Sozialversicherungsinstitut und oder das Wohnungsministerium zahlen müssen.

Zum Beispiel werden 2 % des Grundgehalts des Arbeitnehmers vom Arbeitgeber für die Rente gezahlt. 5 % des Gehalts werden als Wohnkostenförderung vom Arbeitgeber bezahlt. (Siehe Kapitel “Sozialversicherung (IMMS und INFONAVIT)”)

Obwohl es sich nicht um eine Steuer handelt, ist jede Firma mit Angestellten (unabhängig von der Art der Organisation) verpflichtet, einen Teil des jährlichen Betriebsergebnisses als obligatorische Gewinnbeteiligung (PTU) an alle Angestellten auszuschütten, mit Ausnahme der Generaldirektoren und Manager. Der an die Mitarbeiter ausschüttbare Betrag beträgt 10 % des angepassten steuer-pflichtigen Gewinnes. Der Hauptunterschied zwischen dem steuerpflichtigen Einkommen und der Gewinnbeteiligung besteht darin, dass die steuerlichen Verluste nicht gegen die Gewinnbeteiligung geltend gemacht werden können.

Im ersten Betriebsjahr eines Unternehmens wird keine Gewinnbeteiligung gezahlt. Außerdem gelten besondere Regeln für private Dienstleistungsunternehmen und für Unternehmen, die ihre Einkünfte aus Mietaktivitäten beziehen, wobei beide ihre Gewinnbeteiligung auf den Gegenwert von einem regulären Monatsgehalt begrenzen können.

Der ausgezahlte Gewinnbeteiligungsbetrag ist ein Abzugsposten für die Körperschaftssteuer, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.

KfzSteuernEs gibt keine Bundessteuer auf den Besitz von Fahrzeugen. Die Bundesländer können jedoch eine ähnliche Steuer erheben.

Beim Erwerb von Neufahrzeugen wird trotzdem eine Neufahrzeugsteuer erhoben. Diese Steuer ist zusätzlich zur Mehrwertsteuer auf den Kauf fällig. Anmerkung: Einige Fahrzeuge, die als „hybrid“ (z. B. batteriegestützte Fahrzeuge) gelten, unterliegen nicht der Neufahrzeugsteuer.

BrancheneinkommenMexikanische Niederlassungen von ausländischen Unternehmen (PEs) unterliegen im Allgemeinen den gleichen Steuervorschriften wie mexikanische Unternehmen, allerdings mit einigen Ausnahmen.Im Allgemeinen unterliegen Gewinnausschüttungen an die Hauptverwaltung in Form von Geld- oder Sacheinlagen von Zweigniederlassungen oder anderen Betriebsstätten dem gesetzlichen CIT-Satz für die Bruttomarge, es sei denn, die Überweisung erfolgt aus dem CUFIN-Kontoguthaben.Die Zweigstellen unterliegen ebenfalls der zehnprozentigen Quellensteuer auf Gewinnausschüttun-gen, die auf der Grundlage einer anwendbaren Steuerabkommensregelung reduziert oder eliminiert werden kann.

Einkommensbestimmung

Anerkennung von EinkommenErträge werden grundsätzlich periodengerecht erfasst. Die Dienstleistungserlöse von zivilen Körperschaften, die professionellen Dienstleistungen (z. B. Rechts- und Wirtschaftsprüfungs-gesellschaften) erbringen, und von Unternehmen mit geringem Einkommen (wie im mexikanischen Einkommensteuergesetz definiert), werden auf der Basis von Geldmitteln ausgewiesen.


InventurAls Kalkulationsmodell wird das anfallende Kostensystem, basierend auf historischen Kosten oder vordefinierten Kosten, verwendet. Wenn die Anforderungen der Einkommensteuergesetzgebung erfüllt sind, kann das direkte Kostensystem (basierend auf historischen Kosten) verwendet werden.

Das Inventar kann nach einer der folgenden Methoden ermittelt werden:• First In – First Out (FIFO)• Identifizierbare Kosten• Durchschnittskosten• Verkaufswert

Die FIFO-Methode muss auf jede Art von Waren und jede Bewegung angewendet werden. Die monetäre FIFO-Methode darf jedoch nicht verwendet werden. Steuerzahler, die Waren verkaufen, die anhand von Seriennummern identifizierbar sind und die mehr als 50.000 mexikanische Pesos kosten, müssen ihr Inventar nach der Methode der identifizierbaren Kosten ermitteln.

Einmal gewählt, ist eine Methode für 5 Jahre obligatorisch und kann nur geändert werden, wenn die in den Vorschriften des Einkommensteuergesetzes festgelegten Anforderungen erfüllt sind. Die monetären Ergebnisse des Methodenwechsels werden über die folgenden 5 Jahre abgeschrieben.

Zu Abrechnungszwecken können verschiedene Methoden und bestimmte Variationen verwendet werden. Die Unterschiede müssen jedoch beibehalten werden und diese Differenz wird nicht steuer-pflichtig oder abzugsfähig sein.

KapitalgewinnKapitalgewinne werden wie folgt besteuert:

WertpapiereGewinne aus Wertpapieren sind im steuerpflichtigen Einkommen enthalten.

Die steuerliche Bemessungsgrundlage der verkauften Aktien mexikanischer Kapitalgesellschaften kann um die für die Haltedauer geltenden Inflationsanpassungen erhöht werden.

Bei der Berechnung der steuerlichen Bemessungsgrundlage der Aktien, sind bestimmte Posten zu berücksichtigen, wie: (i) die Bewegung im Ergebnis nach Steuern (CUFIN) des ausgebenden Unter-nehmens (einschließlich möglicher negativer CUFIN-Effekte), wie bereinigt für die Inflation, (ii) die zum Zeitpunkt des Verkaufs noch nicht amortisierten steuerlichen Verluste der Vorjahre, (iii) steuerliche Verluste, die vor dem Zeitpunkt des Erwerbs entstanden sind und während der Haltedauer amortisiert wurden, und (iv) Kapitalherabsetzungen des ausstellenden Unternehmens.

Wenn die Summe aus: • dem CUFIN - Saldo zum Zeitpunkt des Erwerbs der Anteile,• den gezahlten Kapitalherabsetzungen, • den nicht amortisierten früheren steuerlichen Verlusten zum Zeitpunkt des Verkaufs und • dem negativer CUFIN-Saldo der emittierenden Kapitalgesellschaft

höher ist als die Summe von: • dem CUFIN-Saldo zum Zeitpunkt des Verkaufs und • den steuerlichen Verlusten (die vor dem Tag des Erwerbs der Anteile entstanden und während der

“Holding Period” amortisiert wurden).

muss die Differenz von der Steuerbemessungsgrundlage der zu veräußernden Aktien abgezogen werden (was möglicherweise dazu führt, dass die Steuerbemessungsgrundlage der Anteile Null entspricht).


Übersteigt die vorgenannte Differenz die steuerliche Bemessungsgrundlage der veräußerten Aktien, so ist dieser Überschuss (inflationsbereinigt) von der steuerlichen Bemessungsgrundlage der Aktien eines späteren Anteilsverkaufs desselben Steuerpflichtigen abzuziehen, auch wenn die Anteile anders ausgegeben wurden.

Dieses Verfahren ermöglicht es, die durchschnittlichen Kosten (Steuerbasis) der Anteile zu ermitteln, die dann aktualisiert werden und als Anschaffungskosten für zukünftige Verkäufe gelten. Für die Berechnung der Besteuerungsgrundlage von Aktien, die während eines Zeitraums von 12 Monaten oder weniger gehalten werden, steht (optional) ein anderes, aber einfacheres Verfahren zur Verfügung.

Der Abzug von Verlusten aus dem Verkauf von Anteilen ist auf den Wert von Gewinnen aus ähnlichen Transaktionen in denselben oder den folgenden 10 Geschäftsjahren beschränkt. Verluste können nicht von Nichtbesitzern abgezogen werden, die Anteile verkaufen.

Ein Gewinn aus dem Verkauf von Anteilen gilt als Einkommen aus mexikanischen Quellen, wenn die übertragenen Anteile von einem Einwohner Mexikos ausgegeben werden oder wenn mehr als 50 % ihres Buchwerts direkt oder indirekt aus Immobilien in Mexiko stammen.

Im Allgemeinen unterliegt der Verkauf von Aktien, die von einer mexikanischen Gesellschaft aus-gegeben werden, einer 25 %-igen Quellensteuer (WHT) für den Bruttobetrag der Transaktion (d. h. ohne Abschreibung). Es kann jedoch die Möglichkeit geben, Gewinne, die von Ausländern bei der Veräußerung von Aktien erzielt werden, die von einem mexikanischen Unternehmen ausgegeben wurden, zu besteuern. Hierbei gilt der Steuersatz von 35 % auf den Nettogewinn. Der Steuersatz für diese Zwecke entspricht im Allgemeinen dem Spitzensatz für Einzelpersonen (derzeit 35 %), es sei denn, ein niedrigerer Steuersatz ist anwendbar.

Diese Nettoeinkommenswahlen sind nur verfügbar, wenn das ausländische Aktionärseinkommen nicht als einem „Steuervorrecht“ (Steuerparadies) unterliegend betrachtet wird, das als existent gilt, wenn es nicht mexikanische Einkommen Steuern unterliegt, die zu einem Steuersatz von weniger als 75 %, der in Mexiko zu zahlenden Steuern, besteuert wird oder in einem Land mit einem territorialen Steuersystem liegen. Der ausländische Verkäufer muss zuvor einen Vertreter in Mexiko bestellt und einen Wirtschaftsprüfer beauftragt haben, einen gesetzlichen Steuerprüfungsbericht über die Über-tragung von Anteilen auszustellen. Der Wirtschaftsprüfer muss den Buchwert der verkauften Aktien angeben und die Faktoren erläutern, die bei der Veräußerung von Anteilen zwischen verbundenen Parteien zur Bestimmung des Verkaufspreises und des Marktwerts der Aktien verwendet wurden. Der Vertreter haftet solidarisch für die Steuer auf den Verkauf von Aktien, auch wenn der gesetzliche Bericht von einem Wirtschaftsprüfer ausgestellt wird.

Die Steuerbehörden können die Stundung von Steuern genehmigen, die andernfalls durch die Übertragung von Anteilen an einer Konzernumstrukturierung ausgelöst würde, sofern es sich um eine Aktienoption handelt (die Genehmigung muss vor der Übertragung der Anteile eingeholt werden). Der bei der Transaktion verwendete Preis muss zu marktüblichen Konditionen sein. Die abgegrenzte Steuer wird inflationsbereinigt mit dem Verkauf der ursprünglich übertragenen Anteile außerhalb der gleichen Interessengruppe fällig. Eine Interessengruppe besteht aus Aktionären mit einem Stimmrechts anteil von über 50 % an den Unternehmen.

Ein Steueraufschub wird grundsätzlich nicht gewährt, wenn der Erwerber oder Verkäufer der Anteile in einer Steueroase ansässig ist oder in einem Land ansässig ist, das keinen umfassenden Informationsaustauschvertrag mit Mexiko abgeschlossen hat. In letzterem Fall kann jedoch eine Genehmigung erteilt werden, wenn der Steuerpflichtige den mexikanischen Steuerbehörden Unter-lagen vorlegt, aus denen hervorgeht, dass der Steuerpflichtige die ausländischen Steuerbehörden ermächtigt hat, den mexikanischen Behörden Informationen über die fragliche Operation zu über-mitteln.


Wenn der Aktienverkauf aufgrund der Steuerabkommen als steuerfreie Neuorganisation gilt, muss der Ausländer vor dem Verkauf einen gesetzlichen Vertreter in Mexiko ernennen und eine Mitteilung an die mexikanische Steuerverwaltung einreichen, in der er über diese Ernennung und die Einzel-heiten des geplanten Umstrukturierungsprozesses informiert wird. Darüber hinaus sind bestimmte formale Anforderungen in den Vorschriften des mexikanischen Einkommensteuergesetzes festgelegt, die bei der Durchführung dieser Art von Transaktion erfüllt werden müssen.

Steuerabkommen können (optional) nationale Gesetze überschreiben, wenn der Verkäufer in einem Land mit Steuerabkommen ansässig ist.

Aktien, die über den Aktienmarkt verkauft werdenVeräußerungsgewinne aus• dem Verkauf von Aktien mexikanischer Unternehmen• Wertpapieren, die ausschließlich solche Aktien darstellen• Aktien von ausländischen Unternehmen, die am mexikanischen Aktienmarkt notiert sind und • derivativen Finanzgeschäften, die sich auf Aktienindizes beziehen unterliegen, wenn der Verkauf an Aktienmärkten oder an gemäß dem Securities Market Law anerkannten Derivatemärkten erfolgt, einem Steuersatz von 10 %.

Die anfallende Einkommensteuer auf den erzielten Gewinn muss vom Makler/Vermittler einbehalten werden. Eine Quellensteuerpflicht besteht jedoch nicht, wenn der Anleger in einem Land ansässig ist, mit dem Mexiko zur Vermeidung der Doppelbesteuerung ein Steuerabkommen unterzeichnet hat. Des Weiteren muss dem Makler eine eidesstattliche Erklärung, in der er die Situation erläutert und seine Registrierungsnummer oder Steuernummer angibt, vorgelegt werden.

Wenn ein Nicht-Mexikaner Aktien verkauft, die die oben genannten Voraussetzungen nicht erfüllen (damit der 10 % Steuersatz gilt), müssen entweder 25 % des Verkaufspreises oder 35 % des Netto-gewinns gezahlt werden.

GrundeigentumBei der Bestimmung des steuerpflichtigen Gewinns von Immobilien kann die Kostenbasis für Grundstücke und Gebäude für Steuerzwecke auf der Grundlage des Zeitraums, für den die Vermögenswerte gehalten wurden, angepasst werden (z. B. erhöht werden).

Hierbei wird die nicht abgeschriebene Bilanz (netto) der Inflation angepasst. Ähnliche Bestimmungen gelten für Ausländer, die sich durch die Bestellung eines gesetzlichen Vertreters in Mexiko für die Besteuerung des Nettoeinkommens entscheiden. Der Steuersatz für den Nettogewinn beträgt im Falle von Nichtresidenten 35 % (oder niedrigere Vertragsrate). Ansonsten gilt die 25-prozentige Quellensteuer (WHT) für Bruttoeinkommen für Nicht-Residenten

Maschinen und Geräte (M & E)Gewinne oder Verluste aus dem Verkauf von Maschinen, Anlagen und anderen Sachanlagen werden ebenfalls nach Anpassung der Basis dieser Vermögenswerte unter Anwendung von Inflationsfaktoren auf den Netto-Abschreibungsbetrag berechnet.

DividendeneinkommenDividenden, die mexikanische Unternehmen von anderen mexikanischen Unternehmen erhalten, müssen nicht im Bruttoeinkommen enthalten sein. Dividendenerträge müssen in der CUFIN des Empfängerunternehmens enthalten sein.

Für Dividenden, die aus der CUFIN ausgeschüttet werden, fallen keine weiteren Steuern auf Unter-nehmensebene an. Nicht-CUFIN-Ausschüttungen (d. h. Ausschüttungen, die an sich der CIT unter-liegen) unterliegen auf Ebene der ausschüttenden Gesellschaft der Besteuerung zum allgemeinen Einkommensteuersatz der Bruttomarge zum effektiven Steuersatz von 42,86 %.

Diese Steuer ist im Jahr der Zahlung oder 2 Folgejahre unter bestimmten Einschränkungen anrechenbar.


ZinsertragZinsen, die mexikanische Unternehmen erhalten, unterliegen in der Regel einer periodengerechten Steuer und sind in den Bruttoerträgen enthalten

LizenzgebührenLizenzgebühren, die von mexikanischen Steuerzahlern erhalten werden, sind zu versteuerndes Einkommen zum allgemeinen Unternehmenszinssatz (d. h. 30 %). Solche Einnahmen werden frühestens ab dem Fälligkeitstermin für die Erhebung der Lizenzgebühr oder die Ausstellung der entsprechenden Rechnung steuerlich erfasst.

Ausländisches EinkommenEine mexikanische Gesellschaft wird auf Einkommen aus ausländischen Quellen versteuert, wenn sie verdient werden. Die Doppelbesteuerung wird durch ausländische Steuergutschriften reduziert oder möglicherweise abgeschafft.

Die nicht ausgeschütteten Gewinne einer ausländischen Tochtergesellschaft unterliegen jedoch nicht der mexikanischen Steuer, bis Dividenden gezahlt werden, mit Ausnahme von Unternehmen, die ihren Sitz in sogenannten Steuerparadiesen haben.

Steuerliche AbzügeDie Anforderungen für Abzüge müssen spätestens am letzten Tag des Steuerjahres, in das die Abschreibung fällt, eingehalten werden. Die Rechnung, die die Ausgabe unterstützt, darf jedoch bis zur Abgabe der Steuererklärung des betreffenden Zeitraumes eingereicht werden. Eine Spesenrech-nung muss ein Datum innerhalb des Jahres enthalten, für die abgeschrieben wird.

Beim Berechnen von Abzügen gibt es mehrere Regeln, folgende Posten können jedoch in den meisten Fällen abgeschrieben werden:• Abschreibungen und Amortisierungen• Firmenwert• Gründungskosten• Zinsaufwendungen• Forderungsausfälle• Spendenbeiträge• Bußgelder und Strafen• Steuern• Lohnbearbeitung• Nettobetriebsverluste• Zahlungen an ausländische Tochtergesellschaften

AbschreibungenEine lineare Abschreibung ist zu den gesetzlich festgelegten Raten zulässig (d. h., geschätzte Nutzungsdauern für Vermögenswerte sind 20 Jahre für Gebäude, 3,3 Jahre für Computer, 4 Jahre für Autos). Wenn ein Vermögenswert veräußert oder nutzlos wird, können die verbleibenden, nicht abgeschriebenen Anschaffungskosten nach Anwendung des entsprechenden Inflationsanpassungs-faktors auf die ursprünglichen Anschaffungskosten abgezogen werden.

Ab 2016 können Unternehmen, die sich auf • Verkehrsinfrastruktur,• kohlenwasserstoffbezogene Aktivitäten und die • Erzeugung von Strom

spezialisieren, eine beschleunigte Abschreibung (Pauschale) für Investitionen in neue Sachanlagen, die im letzten Quartal des Steuerjahres 2015 oder in den Jahren 2016 oder 2017 erworben wurden, anwenden. Hierbei gilt die Voraussetzung, dass sie im vorherigen Steuerjahr Einnahmen von bis zu 100 Millionen mexikanischen Pesos erzielt haben. Der beschleunigte Abschreibungssatz variiert je nach Art des Vermögens und des Vermögenswertes zwischen rund 60 und 90 % Jahr des Erwerbs (2016 oder 2017).


Immaterielle Vermögenswerte für die Verwertung von Gütern, die im öffentlichen Eigentum stehen oder zur Erbringung von konzessionierten öffentlichen Dienstleistungen gehören, gelten als abgegrenzte Vermögenswerte.

UnternehmenswertDer Unternehmenswert ist ein nicht abzugsfähiger Posten für mexikanische Steuerzwecke, und die entsprechende Vorsteuer (falls vorhanden) wird nicht kreditiert.

GründungskostenAnlaufkosten, die vor Beginn der Geschäftstätigkeit angefallen sind, können nach Anwendung der Anpassungsfaktoren mit 10 % pro Jahr abgezogen werden.

ZinsaufwendungenZinskosten sind grundsätzlich abzugsfähige Posten, wenn:• der Kapitalgeber in die Haupttätigkeit des mexikanischen Steuerpflichtigen involviert ist, • alle Quellensteuerverpflichtungen erfüllt sind, • Informationen bezüglich des Darlehens und aller Transaktionen mit involvierten Parteien

offengelegt sind.• Die Mindestkapitalquote (3:1 Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital) ist erfüllt, die

Transaktion ist marktüblich und die Zinsen fallen nicht unter die Kriterien für die ausgeschüttete Dividende (siehe die Regeln für die Abzugsfähigkeit von Zinszahlungen am Ende des Monats).

ForderungsausfälleForderungsausfälle können am Fälligkeitsdatum oder bei der Feststellung der praktischen Unmöglichkeit der Zahlung abgezogen werden. Es gelten jedoch, je nach Fall, detailliertere Regeln.

SpendenDer Höchstbetrag für abzugsfähige Spenden ist auf 7 % des steuerpflichtigen Einkommens des Vorjahres begrenzt.

Bußgelder und StrafenIm Allgemeinen sind Bußgelder und Strafen nicht steuerpflichtige Posten, mit Ausnahme von Steuer-nachzahlungen.

SteuernIm Allgemeinen sind alle auf ein Unternehmen erhobenen Steuern auf Bundes-, Staats- und Gemeindesteuern (ausgenommen solche, die anderen Parteien vorenthalten werden müssen) abzugsfähige Ausgaben für CIT-Zwecke, mit folgenden Ausnahmen:• CIT• Bundessteuer und Verbrauchsteuer, wenn das Unternehmen berechtigt ist, die Steuer

anzuerkennen• Steuern auf den Erwerb von Sachanlagen und Immobilien, die aktiviert und als Teil der Gesamt-

kosten dieser Vermögenswerte abgezogen werden müssen, um abgeschrieben zu werden

LohnbearbeitungZahlungen aus Lohnarbeit sind abzugsfähig, wenn der Auftragnehmer neben anderen Anforderungen vom Auftraggeber folgende Dokumente erhält:• Kopien der Steuereinnahmen für Gehaltszahlungen an die Mitarbeiter, die die ausgelagerten

Dienstleistungen erbringen, • eine Kopie der Empfangsbestätigung und• eine Kopie der Steuererklärung, aus der hervorgeht, dass die Einbehaltung der Einkommensteuer

und Beiträge an das mexikanische Sozialversicherungsinstitut bezahlt wurden.


NettobetriebsverlusteVorbehaltlich bestimmter Einschränkungen können Verluste, die ein Unternehmen in früheren Jahren erlitten hat, vorgetragen und über einen Zeitraum von 10 Jahren von den Einnahmen abgezogen werden. Rückstände von Betriebsverlusten sind nicht erlaubt.

Verlustvorträge können um den prozentualen Anstieg der Inflation zwischen dem siebten und zwölften Monat des Geschäftsjahres, in dem sie angefallen sind, und danach bis zum sechsten Monat des Geschäftsjahres, in dem sie angewendet werden, erhöht werden.

Bei Unternehmen, die Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Exploration und Gewinnung von Kohlenwasserstoffen in Gewässern in Tiefen von 500 Metern oder mehr ausüben, können Netto- Betriebsverluste (nach den oben genannten Anpassungsregeln) verwendet werden, um ihr steuer-pflichtiges Einkommen in den folgenden 15 Jahren zu reduzieren.

Verlustvorträge sind nicht übertragbar, auch nicht durch Fusion. Die steuerlichen Verluste, die das fusionierte Unternehmen vor der Fusion hatte, können jedoch weiterhin verwendet werden, um die Erträge aus den gleichen Geschäftsaktivitäten auszugleichen, die sie hervorbrachten, und mit gewissen Einschränkungen auch zur Verrechnung von Erträgen aus neuen Geschäftsaktivitäten verwendet werden. Im Falle einer Ausgliederung sind die steuerlichen Verlustvorträge zwischen dem fusionierten Unternehmen und den abgespaltenen Unternehmen entsprechend ihrer Haupttätigkeit vor der Abspaltung wie folgt aufzuteilen:• Kommerzielle Hauptgeschäftstätigkeit (Im Verhältnis zu Inventar und Forderungen.)• Andere nichtkommerzielle unternehmerische Aktivitäten (Im Verhältnis zum Anlagevermögen)

Zahlungen an ausländische TochtergesellschaftenSteuerpflichtige Einnahmen und berechtigte Abzüge müssen auf der Grundlage von Preisen ermittelt werden, die mit unabhängigen Parteien in vergleichbaren Transaktionen vereinbart würden („arm’s length values“).

Zu diesem Zweck müssen die Steuerpflichtigen eine zeitgleiche Dokumentation zur Unterstützung von Transaktionen mit nahestehenden Parteien mit Wohnsitz im Ausland sicherstellen und auf-bewahren. Sie stützen diese Erträge und Abzüge auf faire Marktwerte gemäß den mexikanischen Verrechnungspreisgrundsätzen (Transfer Pricing). Die Dokumentation muss nach Art der Transaktion erstellt werden und alle Vorgänge umfassen, die mit verbundenen Parteien durchgeführt werden.

Inländische Transaktionen mit verbundenen Unternehmen müssen ebenfalls durch die Anwendung einer anerkannten Verrechnungspreismethode unterstützt werden, die in Übereinstimmung mit den mexikanischen Steuergesetzen im Zusammenhang mit den Besonderheiten der Transaktionen ausgewählt wird.

Zahlungen an Unternehmen, deren Erträge einer bevorzugten Steuerregelung (PTR) unterliegen, gelten als nicht abzugsfähig, es sei denn, es kann gestützt werden, dass der Preis der Transaktion im Wesentlichen der gleiche ist wie derjenige, der unter vergleichbaren Parteien bei vergleichbaren Transaktionen verwendet worden wäre. Sofern nicht anderweitig unterstützt, wird davon aus-gegangen, dass Geschäfte mit Unternehmen, Unternehmen oder Trusts, deren Erträge einer bevorzugten Steuerregelung unterliegen, zwischen oder unter verbundenen Parteien durchgeführt werden, und dass die Transaktionen nicht zu Marktbedingungen erfolgen.

Der Verkaufspreis von Anteilen (außer öffentlich gehandelten Aktien), die an eine nahestehende Gesellschaft verkauft werden, muss gemäß den mexikanischen Verrechnungspreisbestimmungen zum Marktwert angesetzt werden, und die Transaktion muss durch die entsprechenden zeitgleichen Verrechnungspreisunterlagen unterstützt werden.

Zahlungen an Gebietsfremde eines anteiligen Aufwands (d. h. Ausgabenzuweisungen) sind grundsätzlich für mexikanische Unternehmen nicht abzugsfähig. Nach den geltenden Verwaltungs-vorschriften können sie jedoch abzugsfähig sein, wenn ein umfassender Satz von Anforderungen eingehalten wird.


Zahlungen von in Mexiko ansässigen Personen an inländische oder ausländische nahestehende Personen, sind für mexikanische Einwohner nicht abzugsfähig, es sei denn, das entsprechende Einkommen ist im steuerpflichtigen Einkommen der nahestehenden Person im gleichen oder darauf-folgenden Jahr enthalten.

Technische Hilfe, Lizenzgebühren und ZinszahlungenUm abzugsfähig zu sein, müssen Zahlungen im Zusammenhang mit technischer Hilfe, Technologie-transfer oder Lizenzgebühren direkt an Unternehmen geleistet werden, die über die erforderlichen technischen Fähigkeiten verfügen, um die entsprechende Dienstleistung erbringen zu können, und sollten den tatsächlich erhaltenen Dienstleistungen entsprechen. In einigen Fällen können die Zahlungen an Dritte geleistet werden, sofern die entsprechende Vereinbarung dies ausdrücklich vorsieht.

Ein Abzug für technische Hilfe, Zinsen oder Lizenzgebühren (einschließlich der Lizenzgebühren für gewerbliche M & E-Mietverträge) wird nicht gewährt, wenn sie an eine ausländische verbundene Stelle gezahlt werden, die den mexikanischen Steuerzahler kontrolliert oder von ihm kontrolliert wird und mindestens eines der folgenden Szenarien aufweist:• Der Empfänger des Einkommenspostens ist eine steuerlich transparente Einheit in seinem Heimat-

land, es sei denn, seine Anteilseigner oder Mitglieder unterliegen einer Steuer auf Einkommen, die von einem solchen transparenten Unternehmen erhalten werden, und die Zahlung der mexikanischen Unternehmenseinheit an das ausländische Unternehmen erfolgt zu marktüblichen Bedingungen.

• Das empfangende Unternehmen betrachtet die Zahlung für steuerliche Zwecke in seinem Heimatland ausgeschlossen

• Der Empfänger berücksichtigt die Zahlung nicht als Teil seines steuerpflichtigen Einkommens in seinem Wohnsitzland.

GruppenbesteuerungIm Allgemeinen erlaubt das derzeitige Konsolidierungssystem Unternehmen, Verluste mit Gewinnen anderer Unternehmen derselben Gruppe während einer dreijährigen Aufschiebungsfrist aus zugleichen.

Das frühere Steuerkonsolidierungssystem wurde ab 2014 aufgehoben und ein neues, vereinfachtes Steuerkonsolidierungssystem wurde eingeführt.

Die wichtigsten Voraussetzungen für die Anwendung der derzeitigen Steuerkonsolidierung sind folgende:• dass die mexikanische gebietsansässige Holdinggesellschaft direkt oder indirekt (über andere

mexikanische Gesellschaften) 80 % oder mehr der Anteile der Unternehmen hält, die Teil des Konsolidierungsregimes sind,

• dass die mexikanische Holding nicht in mehr als 80 % der anderen Unternehmen hält, es sei denn, diese anderen Unternehmen sind in einem Land ansässig, mit dem eine umfassende Vereinbarung über den Austausch von Informationen mit Mexiko besteht.

Deutschland hat seit 1993 ein Doppelbesteuerungs- und Informationsaustausch-Abkommen mit Mexiko.46

Die mexikanische Steuerverwaltung muss die Konsolidierung genehmigen. Die schriftliche Zustimmung des gesetzlichen Vertreters jedes der beteiligten Unternehmen muss vor dem 15. August des Jahres vor dem ersten Jahr der Konsolidierung vorliegen, um das Verfahren zu beantragen. Spezielle Steuerkonten sollten von jedem Unternehmen der Gruppe geführt werden.

46 http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Steuern/Internationales_Steuerrecht/Staatenbezogene_Informationen/Laender_A_Z/Mexiko/1993-11-20-Mexiko-Abkommen-DBA.html


Es gibt einige Arten von Unternehmen, die sich nicht für das Konsolidierungssystem qualifizieren, darunter gemeinnütziger Einrichtungen, Kreditinstitute, Versicherungsgesellschaften, Trusts, Hilfs-kreditinstitute, Börsenunternehmen, Devisenhäuser und Kapitalanlagegesellschaften, nicht ansässige Unternehmen, Unternehmen in Liquidation, Zivil- oder Sozialverbände, Genossenschaften und Maquiladoras.

Im Allgemeinen erlaubt das derzeitige Konsolidierungssystem einer einzelnen Gesellschaft, Verluste während eines dreijährigen Aufschubs mit Gewinnen anderer Unternehmen derselben Gruppe zu verrechnen.

Die latente Einkommenssteuer muss von jedem Unternehmen der Gruppe zu dem Zeitpunkt entrichtet werden, zu dem sie ihre jährliche Einkommensteuererklärung für das Jahr, das auf das Jahr folgt, in dem die dreijährige Aussetzungsfrist endet, eingereicht werden. Die latente Einkommen-steuer wird mit der kumulierten Inflationsanpassung ab dem Monat, in dem die Steuer abgegrenzt wurde, auf den Monat, in dem die Steuer gezahlt wird, aktualisiert.

Der Stundungsvorteil muss vor Ablauf der dreijährigen Wartefrist gezahlt werden, wenn• ein Mitglied die konsolidierte Gruppe verlässt,• der Prozentsatz des Anteilsbesitzes reduziert wird, oder• die Gruppe entkonsolidiert wird.

Konzernverrechnungspreise Die mexikanische Verrechnungspreisgesetzgebung basiert auf OECD-Grundsätzen. Dies hat zur Umsetzung von Verrechnungspreisrichtlinien geführt, die mit der Weltwirtschaft und dem globalen Handel in Einklang stehen.

Aus Sicht der mexikanischen Verrechnungspreise müssen grundsätzlich alle Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen (einschließlich bestimmter Joint-Venture-Beziehungen) zu markt-üblichen Bedingungen durchgeführt werden.

Steuerpflichtige, die eine informative Steuererklärung abgeben müssen (DISIF in seiner spanischen Abkürzung), müssen Informationen über Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen für jedes Steuerjahr vorlegen.

Regelung zur UnterkapitalisierungZinsen, die durch Überschuldung einer ausländischen Gesellschaft an eine mexikanische Gesellschaft entstehen, sind für CIT-Zwecke nicht abzugsfähig. Überschüssige Schulden sind definiert als das Dreifache des Eigenkapitals (d. h., ein Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital von 3:1) gemäß den allgemeinen Rechnungslegungsgrundsätzen (GAAP) oder den Bilanzierungs-regeln des International Financial Reporting Standards (IFRS).

Bei der Ermittlung der jährlichen Durchschnittsverschuldung werden grundsätzlich alle verzinslichen Schulden berücksichtigt, um die Quote und damit den nicht erlaubten Zinsaufwand zu ermitteln.

Bestimmte Schulden, die für den Bau, den Betrieb oder die Instandhaltung produktiver Infrastruktur in strategisch wichtigen Gebieten Mexikos oder zur Erzeugung von Elektrizität anfallen, können jedoch von der Berechnung ausgeschlossen werden.

Steuerzahler können möglicherweise auch eine Entscheidung der mexikanischen Steuerverwaltung einholen, um eine höhere finanzielle Hebelwirkung (d. h., nicht das Verhältnis von Eigenkapital zu Eigenkapital von 3:1) anzuwenden, wenn sie vor der mexikanischen Steuerbehörde die Notwendigkeit einer erhöhten Hebelwirkung nachweisen können. Außerdem gelten die Vorschriften der Unterkapitalisierung nicht für Unternehmen, die Teil des mexikanischen Finanzsektors sind.


Darüber hinaus können die Steuerpflichtigen berechtigt sein, die Summe des durchschnittlichen Differenzbetrages ihres Kapitaleinlagenkontos (CUCA) und Netto-Steuergewinn-Kontos (CUFIN) zu verwenden, um anstelle des Eigenkapitals den Verschuldungsgrad von 3:1 festzulegen. Steuer-pflichtige, die diese Alternative für die Berechnung der Unterkapitalisierung anwenden möchten, müssen diese für mindestens 5 Jahre beibehalten.

Die alternative Berechnung ist für alle Steuerpflichtige obligatorisch, welche nicht die allgemeinen Rechnungslegungsgrundsätze anwenden. Besondere Bestimmungen, die sich mit der Nicht-anerkennung von Zinsaufwendungen für die Fremdkapitalfinanzierung beschäftigen, sollten ebenfalls genau beobachtet werden.

Steuergutschriften und Anreize

Ausländische SteuergutschriftDie mexikanische Steuerbehörde (SAT) hat bestimmte Kriterien veröffentlicht, um zu bestimmen, ob eine ausländische Steuer als Einkommenssteuer für die Beantragung eines Kredits in Betracht gezogen werden sollte.

Das mexikanische Einkommenssteuergesetz erlaubt es mexikanischen Unternehmen und natürlichen Personen, die Einkommensteuer, die im Ausland im Zusammenhang mit nicht mexikanischen Einkommen gezahlt wird, für mexikanische Einkommenssteuerzwecke anzuerkennen.

Im Allgemeinen ist die Kreditwürdigkeit in Bezug auf ausländische Einkommenssteuern, die aus ausländischen Quellen einbehalten oder mit einer ausländischen Steuererklärung im Namen der in Mexiko ansässigen Gesellschaft oder einer ausländischen Niederlassung einer mexikanischen Gesellschaft einbehalten werden, verfügbar. Es gibt jedoch bestimmte Fälle, in denen Dividenden aus Gewinnen aus ausländischen Quellen in Mexiko steuerpflichtig sind.

Aufschub von Zoll ZahlungenEs kann eine Genehmigung eines Aufschubs von Zoll Leistungen vom Wirtschaftsministerium für Unternehmen erteilt werden, die Rohstoffe oder Anlagegüter importieren, um in Mexiko Fertig-produkte für den Export herzustellen.

Zusätzlich zu den Vorteilen, die für CIT-Zwecke im Abschnitt Einkommensbestimmung beschrieben werden, haben Maquiladoras im Rahmen des IMMEX-Programms Anspruch auf folgende Zollvorteile:• Keine Zahlung von Einfuhrzöllen für vorübergehend eingeführte Rohstoffe, solange diese exportiert

werden.• Vorübergehend importierte Rohmaterialien und Anlagegüter unterliegen nicht der Mehrwertsteuer,

wenn das mexikanische Unternehmen, das die Waren importiert, von den Steuerbehörden eine Mehrwertsteuerbescheinigung (siehe Mehrwertsteuer im Abschnitt „Sonstige Steuern“) erhält.

Ein anderes Programm, das präferenzielle Zollsätze zulässt, ist das sektorale Hilfsprogramm (PROSEC), das es den Herstellern ermöglicht, niedrigere Zollsätze für den Import von Rohstoffen und Maschinen anzuwenden, die für ihre Produktionsprozesse erforderlich sind, unabhängig von ihrem Herkunftsland und unabhängig davon, ob die für den mexikanischen Markt oder für den Export bestimmt sind. Diese Programme wurden von der mexikanischen Bundesregierung ins Leben gerufen, um wettbewerbsfähige Zollkonditionen für mexikanische Hersteller zu schaffen, die Rohstoffe und Anlagegüter aus Nicht-NAFTA- oder Handelspartnerländern importieren müssen.

Unternehmen in Mexiko, die Importgeschäfte mit einem Wert von 300 Millionen mexikanischen Pesos pro Semester tätigen, oder IMMEX-Unternehmen, können erhebliche Zoll- und Verwaltungsvorteile in Anspruch nehmen, wenn sie im „Certified Company Registry“ (vom Finanzministerium genehmigt) registriert sind.


Darüber hinaus können Unternehmen, die bestimmte Anforderungen in Bezug auf Kontrollen und Sicherheit innerhalb ihrer Lieferkette erfüllen, unabhängig von der 300 Millionen mexikanischen Pesos-Verpflichtung, auch das „Certified Company Registry“ erhalten.

Im Allgemeinen ermöglichen die wichtigsten Vorteile des Certified Company Registry vereinfachte Verfahren zur Verarbeitung von Importen und Exporten, einschließlich der Verkürzung der Zeit und der Anzahl der Kontrollen bei der Abfertigung von Waren an Zollstellen.

Anreize für Forschung und Entwicklung (F&E)Das mexikanische Einkommensteuergesetz sieht eine Steuergutschrift von 30 % für F & E-Ausgaben vor. Die Steuergutschrift entspricht den F & E-Aufwendungen des laufenden Geschäftsjahres, die über den durchschnittlichen F & E-Aufwendungen der letzten 3 Jahre liegen.

Dieser Anreiz kann nicht mit anderen Steueranreizen kombiniert werden.

Darüber hinaus müssen die Steuerzahler im Februar jeden Jahres eine Informationsmeldung mit Angaben zu den von den Behörden zu validierenden F & E-Ausgaben einreichen.

Zusätzliche Vorschriften für die F & E-Steuergutschrift wurden im Februar 2017 im mexikanischen Amtsblatt veröffentlicht und sind ab dem 17. März 2017 in Kraft.

BeschäftigungsanreizeHierbei wird ein Guthaben in Höhe von 100 % der Einkommensteuer, die dem Gehalt an Arbeitnehmer/Arbeitnehmer mit bestimmten Arten von Behinderungen entspricht angeboten.

Ein zusätzlicher Abzug, der 25 % des Gehalts entspricht, welches an solche Arbeiter/Angestellten gezahlt wird, ist ebenfalls verfügbar.

Beide Vorteile können nicht im selben Geschäftsjahr angewendet werden.

Anreize für ImmobilieninvestitionenEinige steuerliche Vorteile bestehen für qualifizierende Immobilieninvestmentfonds (REITs oder die so genannte FIBRAS mit ihrem Akronym in Spanisch) in Mexiko.

KapitalanlageEs bestehen bestimmte Anreize für Risikokapitalinvestitionen in Mexiko.

Andere wichtige AnreizeSteuerzahler, die ausschließlich Energie aus erneuerbaren Energiequellen oder effiziente Energie durch Kraft-Wärme-Kopplung erzeugen und ihre Investitionen vollständig abziehen, werden ein Konto einrichten, das als „Steuergewinnkonto für Investitionen in erneuerbare Energie“ bezeichnet wird und die Ausschüttung von Dividenden ermöglicht ohne Zahlung von CIT.

Einzelaktionäre von Unternehmen, die die von 2014 bis 2016 erwirtschafteten Gewinne reinvestieren, haben Anspruch auf eine Dividendenermäßigung von bis zu 5 %, soweit diese Gewinne ab 2019 ausgeschüttet werden.


Quellensteuern (WHT)

Zahlungen an mexikanische EinwohnerZahlungen an in Mexiko ansässige Körperschaften und Betriebsstätten (PE) unterliegen grundsätzlich nicht der WHT (Quellensteuer bzw. Withholding Tax).

Zahlungen von ansässigen Unternehmen und Personen unterliegen WHT wie folgt:

Leistungen WHT (%)

Lohnvergütungen 0 bis 35

Honorare:

Mitglieder von Verwaltungsräten und Beiräten 35,0

Andere professionelle Honorare 10,0

Leasingzahlungen für Immobilien 10,0

Zinsen auf Wertpapiere 0,58

Zinsen auf nicht qualifizierte Wertpapiere 20,0

Dividenden 10,0

Verschiedene Arten von Einkommen von Einzelpersonen, in der Regel sporadische Zahlungen

20,0

Zahlungen an NichtansässigeDie Einkommenssteuer muss in der Regel von Zahlungen an nicht ansässige Unternehmen und Einzelpersonen zurückbehalten werden.

Es entsteht jedoch keine Steuer auf Vergütungen (Löhne, Gehälter oder Gebühren, bei denen es sich nicht um Verwaltungsratshonorare handelt), die von einem Nichtansässigen ohne Niederlassung in Mexiko (auch wenn sie nicht der Steuer unterliegen) gezahlt werden, sofern sich die Person weniger als 183 Tage (aufeinanderfolgend oder nicht) in einem Zeitraum von zwölf Monaten im Land aufhält.

Die gesetzlich vorgeschriebenen Quellensteuersätze gemäß den lokalen Rechtsvorschriften sind wie folgt:

HinweisDie WHT auf Zinsen, die von Finanzinstituten an in Mexiko ansässige Anleger gezahlt werden, beträgt in der Regel 0,58 % des investierten Kapitals.

Leistungen WHT (%)

Honorare für Dienstleistungen in Mexiko 25

Leasingzahlungen:

Leasing von Immobilien 25

Leasing von vorübergehend importierten Containern, von der mexikanischen Regierung zugelassene Flugzeuge und Schiffe, die gewerblich zum Transport von Gütern oder Personen genutzt werden

5

Leasing von persönlichem Eigentum 25

Time-Sharing-Dienste 25

Chartervereinbarungen 10


Zahlung WHT (%)

Verkäufe:

Immobilien in Mexiko 25

Anteile an mexikanischen Firmen 25

Übertragungen von mexikanischen Staatsschulden durch andere als die ursprünglichen Gläubiger (zur Deckung von Debt-for-Equity-Swaps)

25

Derivatgeschäfte:

Auf Kapital 25

Auf Schulden Gleich dem Zinsatz

Zinsen:

An ausländische staatliche Finanzierungsinstitutionen, an ordnungsgemäß registrierte ausländische Banken und andere Einrichtungen, die Finanzmittel zur Verfügung stellen, die durch die Emission von öffentlich gehandelten Schuldtiteln im Ausland erzielt werden, die beim Finanzministerium registriert sind

10

Zinsen auf im Ausland platzierte Schuldtitel 4.9

Zinszahlungen an bestimmte ausländische Finanzinstitute 4.9

Sonstige Zinszahlungen (oben nicht enthalten), die von mexikanischen Finanzinstituten an inländische Personen gezahlt werden

21

Leistungen die an ausländische Lieferanten von M & E gezahlt werden um den Kauf von Vermögenswerten oder Bestands- oder Betriebsmittelkrediten zu finanzieren, wenn der Kreditgeber ordnungsgemäß registriert ist

21

An Rückversicherungsunternehmen gezahlt 15

Andere Zinszahlungen 35

Finanzierungsleasing (auf den Teil, der als Zins- oder Finanzierungskosten gilt)

15

Dividenden 10

Lizenzgebühren:

Für den Einsatz von Eisenbahnwaggons 5

Zur Nutzung von Urheberrechten an wissenschaftlichen, literarischen oder künstlerischen Werken, einschließlich Spielfilmen und Radio- und Fernseh-aufnahmen, sowie Software und Zahlungen für die Übertragung von Video- und Audiosignalen über Satellit, Kabel, Glasfaser und ähnliche Medien

25

Auf Patente, Erfindungen, Marken, Markennamen und Werbung 35

Zur Verwendung von Zeichnungen oder Modellen, Plänen, Formeln oder Verfahren sowie von wissenschaftlichen, gewerblichen und industriellen Anlagen; über Beträge, die für Informationen über wissenschaftliche, kommerzielle und industrielle Erfahrungen gezahlt wurden; und für technische Hilfe

25

Kurzzeitbau und die entsprechende Installation, Wartung, technische Leitung oder Aufsicht

25

Rückversicherungsprämien 2

Einkommen von Sportlern und Künstlern 25

Einnahmen aus Gewinnen (z. B. Lotterielose oder Verlosungen) 1/21

Other income (forgiven debts, indemnifications, rights to participate in business, investments, etc.)

35


Steuerabkommen mit den in der folgenden Tabelle aufgeführten Ländern wurden im Amtsblatt veröffentlicht und sind in Kraft.

Die WHT-Sätze, die im Rahmen der Steuerabkommen ausgehandelt wurden, lauten wie folgt:

Empfängerland Dividenden (%)

Zins(en) (%)

Lizenzgebühren (%)

Portfolio Substantielle Bestände

Kanada 15 5 10 10

Deutschland 15 5 5/10 10

Indien 10 10 10 10

USA 10 5 4.9/10/15 10

Die Steuerreform gibt den mexikanischen Steuerbehörden die Möglichkeit, zu verlangen, dass die ausländische Partei durch ihren gesetzlichen Vertreter eine eidesstattliche Erklärung abgibt, in der bestätigt wird, dass die Einkünfte, für die ein Vertragsvorteil beantragt wird, ansonsten der Besteuerung unterliegen würden.

Dies ist der maximale WHT-Satz für Dividenden, ohne Unterscheidung für wesentliche Beteiligungen. Im Falle Indiens darf die Steuer auf Dividenden, die an in Mexiko ansässige Personen gezahlt werden, eine im Vertrag festgelegte Grenze nicht überschreiten.

CountrybyCountry (CbC) ReportingIm Jahr 2016 hat die mexikanische Regierung die Verpflichtung eingeführt, ab dem Geschäftsjahr 2016 eine Master-Informationsretoure (Stammdatei), eine lokale Informationsmeldung (lokale Datei) und einen CbC-Bericht auf Kalenderjahrbasis einzureichen, der bis zum 31. Dezember 2017 fällig ist.

Die Bestimmungen des mexikanischen Einkommensteuergesetzes zu dieser Verpflichtung wurden in ihrer finalen Version am 15 Mai 2017 veröffentlicht und stehen im Einklang mit Action 13 der BEPS der OECD (Base Erosion and Profit Shifting), werden jedoch von einigen Steuerzahlern als noch ausführlicher als die OECD Verpflichtungen gesehen.49

Es ist zu beachten, dass die Einreichung von Stamm- und lokalen Dateien von mexikanischen Steuerzahlern verlangt wird, die den festgelegten Schwellenwert überschreiten, während der CbC-Bericht nur für mexikanische multinationale Gruppen erforderlich ist, die bestimmte Gruppen-umsatzschwellen einhalten. Mexikanische Steuerbehörden können jedoch auch einen CbC- Bericht über ausländische multinationale Konzerne anfordern. In beiden Fällen werden spezifische Schwellen werte für die Vorlage der Dokumentation festgelegt.

Die Nichteinreichung der Berichte unterliegt Geldbußen und der Ausschluss des Steuerzahlers vom Abschluss von Verträgen mit dem mexikanischen öffentlichen Sektor.

49 https://www.pwc.com/gx/en/tax/newsletters/pricing-knowledge-network/assets/pwc-tp-mexico-controversy-final-cbcr-rules.pdf


Steuerverwaltung für Unternehmen

Steuerpflichtiger Zeitraum und AbgabeDas Besteuerungszeitraum in Mexiko ist im Allgemeinen das Kalenderjahr.

Körperschaftsteuerpflichtige müssen bis zum 31. März des folgenden Jahres jährliche CIT- Rückmeldungen für das vorangegangene Kalenderjahr einreichen.

Die Gewinnbeteiligung der Mitarbeiter ist in der Regel zum 31. Mai des Jahres fällig, das auf den Tag folgt, an dem der entsprechende Gewinn erzielt wurde.

Informationsrücksendungen müssen ebenfalls spätestens am 15. Februar jedes Jahres eingereicht werden und unter anderem über folgende Aktivitäten berichten, die im unmittelbar vorhergehenden Jahr durchgeführt wurden:• Zahlungen an Gesellschaften, die sich im Ausland aufhalten,• Darlehen, die von Gebietsfremden gewährt oder garantiert werden,• Transaktionen, die im Zuge eines Treuhandgeschäfts durchgeführt werden,• Gesellschaften, an denen der Steuerzahler Zahlungen leistet und Einkommensteuer einbehält,• Gesellschaften, an die der Steuerzahler gespendet hat,• Gesellschaften, an die der Steuerpflichtige Dividenden gezahlt hat, und den Wert solcher

Zahlungen.• Transaktionen mit Lieferanten und Kunden, entweder lokal oder im Ausland.

Steuerpflichtige müssen mit ihrer jährlichen CIT-Rückgabe eine Informationsmeldung unter Angabe ihres Steuerstatus einreichen. Die Steuerstatuserklärung für das Geschäftsjahr 2017 muss im Jahr 2018 an dem Tag eingereicht werden, an dem die jährliche Körperschaftsteuererklärung eingereicht wird.

Steuerpflichtige, die sich dazu entschließen, ihren Steuerbericht einzureichen, sind nicht verpflichtet, die Steuererklärung einzureichen, in der ihr Steuerstatus angegeben ist.

Zahlung der SteuerSteuerzahler müssen die geschätzten Zahlungen der CIT bis zum 17. eines jeden Monats auf der Grundlage ihres voraussichtlichen zu versteuernden Einkommens am Ende des Vormonats leisten und werden hauptsächlich unter Anwendung des Gewinnfaktors auf das kumulierte monatliche Brutto einkommen berechnet.

Für die Berechnung der CIT-Vorauszahlungen und die Genehmigung, die Beträge der monatlichen Vorschüsse nach dem sechsten Monat zu reduzieren, sind besondere Verfahren vorgesehen.

Elektronische BuchhaltungZum 1. Januar 2014 wurden die neuen Anforderungen an die elektronische Rechnungslegung veröffentlicht, die ab dem 1. Januar 2015 gelten. Das Gesetz sieht vor, dass die Rechnungslegung (d. h. Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung) der Gesellschaft auf monatlicher Basis offengelegt wird. Das mexikanische Rechnungsführungssystem verlangt, dass Firmenkonten nach einem bestimmten Layout erstellt werden, das von den mexikanischen Steuerbehörden bereitgestellt wird.

Die elektronische Rechnungsstellung setzt auch voraus, dass alle von einer mexikanischen juristischen Person ausgestellten Rechnungen und Gehaltsabrechnungen in elektronischer Form (XML) mit dem begleitenden Beleg im PDF-Format vorliegen. Während ihrer Ausstellung werden die Rechnungen durch eine Buchhaltungssoftware (genehmigt durch das SAT) digital abgestempelt und validiert und anschließend vom SAT autorisiert. Wenn die Rechnungen nicht virtuell sind oder nicht vom SAT validiert wurden, gelten sie als nicht abzugsfähig.


Das mexikanische Steuergesetz sieht außerdem vor, dass juristische Personen ihre Konten monatlich mithilfe der Website der Steuerbehörde elektronisch übermitteln. Dafür muss der Steuer-pflichtige zuerst auf das Portal der Steuerbehörde (SAT) zugreifen. Hier autorisiert er sich mit seiner RFC (Steuernummer), sowie mit dem vertraulichen elektronischen Identifikationspasswort (CIEC) und, wo erforderlich mit seiner FIEL (elektronische Unterschrift).

SteuerprüfungsprozessFür Steuerpflichtige, die sich dazu entschließen, einen Steuerprüfungsbericht einzureichen, kann die Steuerprüfung mit einer Kontrolle des Prüfberichts beginnen, der von einem unabhängigen Wirt-schaftsprüfer erstellt wurde.

Zu diesem Zeitpunkt können die Steuerbehörden die Prüfung vorzeitig abschließen, wenn sie mit den vom Wirtschaftsprüfer bereitgestellten Informationen zufrieden sind. Andernfalls können die Steuer-behörden eine direkte Überprüfung des Steuerpflichtigen entweder bei den Steuerbehörden oder in den Installationen des Steuerpflichtigen einleiten. Die Steuerbehörden können beim Steuerpflichtigen und bei Dritten, die Transaktionen mit dem geprüften Steuerpflichtigen durchgeführt haben, mehrere Dokumente anfordern.

Steuerprüfungen sollten innerhalb der folgenden 12 Monate nach Beginn der Prüfung abgeschlos-sen werden. Die Frist für den Abschluss von Steuerprüfungen für Steuerpflichtige, die entweder zum Finanzsystem gehören oder für Steuerzwecke konsolidiert werden, beträgt 18 Monate.

SchlussbestimmungenProdecon, eine dezentralisierte mexikanische Regierungsorganisation und Steuerombudsmann in Mexiko, hilft Steuerzahlern, eine Petition einzureichen, falls es zu einem Disput über eine von der Behörde genehmigte Steuerprüfung kommt.

Des Weiteren berät die Organisation auch die Steuerbehörden und spricht Empfehlungen aus. In den letzten Jahren sind Prodecons „Conclusive Agreements“ häufiger geworden und haben sich positiv für Steuerzahler ausgewirkt, wenn es darum ging, Differenzen mit der Steuerbehörde in Bezug auf eine Prüfung und kontroverse Bewertungen auszugleichen.

VerjährungIm Allgemeinen erlischt das Recht der Steuerbehörden, Steuern einzuziehen, Steuererklärungen zu überprüfen oder zusätzliche Steuern zu fordern, 5 Jahre nach dem Datum der Einreichung der jeweiligen Steuererklärung. In Fällen jedoch, in denen der Steuerpflichtige keine Bundessteuer-registrierungsnummer erhalten hat, keine Buchführungsunterlagen vorliegen, Buchführungs-unterlagen für den geforderten Fünfjahreszeitraum nicht geführt wurden oder keine Steuererklärung eingereicht wurde, verjähren die Verjährungsfristen nach 10 Jahren. Auf der anderen Seite läuft die Frist für die Inanspruchnahme einer Steuerrückerstattung nach 5 Jahren ab.

Schwerpunktthemen für SteuerbehördenObwohl es keine formellen schriftlichen Bekanntmachungen der Steuerbehörden über ihre Schwer-punktthemen gibt, haben sich die Steuerbehörden in den letzten Jahren neben anderen Themen auf folgende Punkte konzentriert:• Transaktionen mit Nichtansässigen• unternehmensübergreifende Transaktionen• Verrechnungspreise• Sozialversicherungsbeiträge • Zollgebühren


Andere ProblemstellungenRelevante TransaktionsoffenlegungenDer Oberste Gerichtshof Mexikos entschied gegen die Verordnung, nach der Steuerpflichtige vierteljährlich relevante Transaktionen melden müssen. Dies gilt jedoch nicht automatisch für alle Steuerpflichtigen, was bedeutet, dass mexikanische Steuerpflichtige immer noch vor Gericht gehen müssen, wenn sie für die Nichterfüllung dieser Pflichten belangt werden sollen. Darüber hinaus arbeiten die mexikanischen Steuerbehörden daran, die Steuererklärung zu ändern, um sie in den Gesetzestext zu integrieren, was einer der Hauptgründe ist, warum das Gericht dagegen entschieden hat.

Zu den relevanten Transaktionen zählen nach Angaben der mexikanischen Steuerbehörden unter anderem der Erwerb oder die Veräußerung von Aktien, außerordentliche Transaktionen mit nahe-stehenden Gesellschaften und Personen und Unternehmensumstrukturierungen. Der Oberste Gerichtshof Mexikos stellte da fest, dass die Regel gegen den Grundsatz der Rechtssicherheit der Steuerpflichtigen verstößt.

BareinzahlungenFinanzinstitute müssen bis zum 15. Februar eines jeden Jahres dem Finanzamt (Servicio de Administracion Tributaria oder SAT) Informationen über Kunden melden, die monatliche Bareinlagen von mehr als 15.000 mexikanischen Pesos tätigen.

International Financial Reporting Standards (IFRS)Alle an der mexikanischen Börse notierten Unternehmen müssen einen konsolidierten Jahres-abschluss zusammen mit der Stellungnahme eines mexikanischen unabhängigen Wirtschaftsprüfers vorlegen. Dieser Abschluss muss in Übereinstimmung mit IFRS erstellt werden und 3 Jahre umfassen. Finanzinstitute und Versicherungsunternehmen müssen ebenso geprüfte Abschlüsse bei der zuständigen Aufsichtsbehörde einreichen.

Die Übernahme des IFRS in Mexiko für andere Unternehmen birgt große Herausforderungen und Chancen. Die Umstellung von den mexikanischen Rechnungslegungsstandards (MfRS) auf IFRS erfordert, dass Unternehmen ihre Rechnungslegungsverfahren und -kriterien überprüfen. Größere Änderungen der Anforderungen wirken sich auf viele Aspekte der Informationsberichterstattungs-organisation eines Unternehmens aus.

Die Vorteile für mexikanische Unternehmen bei der Berichterstattung nach IFRS sind jedoch zahlreich. Zu den größten gehört die Öffnung des mexikanischen Aktienmarktes für ausländische Investoren. Durch die Einführung von IFRS können Investoren 2 Unternehmen auf verschiedenen Seiten der Welt einfacher vergleichen, und so wird gehofft, dass die Änderung Investitionen in mexikanische Unternehmen fördern wird.

Die Einführung von IFRS ist kein einfacher Prozess, und es wird Zeit und Aufwand seitens der annehmenden Unternehmen erfordern, um einen reibungslosen Übergang von MFRS zu IFRS sicherzustellen.

Foreign Account Tax Compliance Act (FATCA) zwischenstaatliche Vereinbarung (IGA)FATCA wurde 2010 vom US-Kongress in Kraft gesetzt, um die Nichteinhaltung der Steuergesetze durch US-Steuerzahler, die ausländische Konten verwenden, zu verhindern. FATCA verlangt von aus-ländischen Finanzinstituten (FFIs), Informationen an die US-Steuerbehörde (Internal Revenue Service, IRS) über Finanzkonten von US-Steuerzahlern oder von ausländischen Unternehmen, an denen US-Steuerpflichtige eine wesentliche Beteiligung halten, zu melden.

Mexiko unterzeichnete am 18. November 2012 ein IGA mit dem US-Finanzministerium, wonach mexikanische Finanzinstitute US-amerikanische Kontoinformationen direkt an die mexikanische Steuerbehörde und nicht an die US-Steuerbehörde IRS melden müssen. Die mexikanische Steuer-behörde wird diese Informationen dann mit dem US-amerikanischen Finanzamt teilen.


Die IGA sieht vor, dass die Vereinigten Staaten den Austausch von Informationen erwidern. Die mexikanischen Steuerbehörden haben eine Reihe von Verwaltungsvorschriften für Banken und andere Finanz- und verbundene Unternehmen erlassen, um die FATCA IGA einzuhalten.

Individuelle Steuern

Bis jetzt hat diese Publikation die wichtigsten Steuern und Informationen für Unternehmen abgedeckt. Folgend werden Steuern und wichtige Hinweise für Einzelpersonen und Entsendete vorgestellt.

Steuern auf persönliches Einkommen

Ansässige Personen unterliegen der mexikanischen Einkommenssteuer auf ihr weltweites Einkommen, unabhängig von ihrer Nationalität, wo sie bezahlt wird oder wo die Dienstleistungen erbracht werden.

Nicht ansässige Personen, einschließlich mexikanischer Staatsbürger, die ihre Steuerdomizil in einem anderen Land nachweisen können, werden nur mit ihrem mexikanischen Einkommen besteuert.

Persönliche EinkommensteuersätzeDie folgenden Steuersätze gelten für gebietsansässige Personen für ein einzelnes Kalenderjahr:

Zu versteuerndes Einkommen (MXN) Standardsteuer

Über Unter Steuerbetrag auf Spalte 1 (MXN)

Steuersatz auf Überschuss (%)

0.01 6,942.20 0 1.92

6,942.21 58,922.16 133.28 6.40

58,922.17 103,550.44 3,460.01 10.88

103,550.45 120,372.83 8,315.57 16.00

120,372.84 144,119.23 11,007.14 17.92

144,119.24 290,667.75 15,262.49 21.36

290,667.76 458,132.29 46,565.26 23.52

458,132.30 874,650.00 85,952.92 30.00

874,650.01 1,166,200.00 210,908.23 32.00

1,166,200.01 3,498,600.00 304,204.21 34.00

3,498,600.01 und mehr 1,097,220.21 35.00

Wenn ein Mitarbeiter für mexikanische Steuerzwecke als nicht ansässig betrachtet wird, unterliegt er oder sie ausschließlich der Einkommensteuer in Mexiko. Was Gehaltseinkünfte betrifft, liegt die Quelle dort, wo der Arbeitnehmer seine Tätigkeit ausübt, und der anzuwendende Steuersatz variiert zwischen 15 % und 30 %.

Die ersten 125.900 mexikanischen Pesos von Arbeitseinkommen, die in einer 12-monatigen Gleitzeit erhalten werden, sind steuerbefreit.


Die folgende Steuertabelle gilt für das steuerpflichtige Einkommen eines nicht ansässigen Arbeit-nehmers, dass dieser seit dem ersten Tag der physischen Anwesenheit in seinem Zwölfmonats-zeitraum (nicht unbedingt ein Kalenderjahr) angesammelt hat und keine steuerfreien Einkünfte oder Abzüge erlaubt sind.

Zu versteuerndes Einkommen (MXN) Steuersatz (%)

Über Unter

0 125,900 befreit

125,900 1,000,000 15

1,000,000 Und mehr 30

Nicht ansässige Personen unterliegen den Quellensteuern (WHT) auf mexikanische Quellenzinsen. Die Raten liegen zwischen null % und 30 %. Dies ist abhängig von mehreren Faktoren. Devisen-ausländer unterliegen der mexikanischen Steuer auf Gewinne aus dem Verkauf von Immobilien in Mexiko (einschließlich Aktien ausländischer Gesellschaften, die eine bedeutende Menge mexikanischer Immobilien halten).

SozialversicherungsbeiträgeDas System des mexikanischen Sozialversicherungsinstituts (IMSS) ist in Bezug auf alle Nicht- Regierungsangestellten im ganzen Land obligatorisch und gilt auch für ausländische Arbeitnehmer, die in Mexiko für mexikanische Unternehmen arbeiten. Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen sich bei der IMSS anmelden und ihre Beiträge bezahlen.

Mitarbeiterbeiträge werden an der Quelle durch Gehaltsabrechnung einbehalten. Der Arbeitgeber leistet auch Beiträge. Beide Beiträge werden mit unterschiedlichen Raten berechnet und unterliegen verschiedenen Grenzwerten basierend auf Vielfachen.

GrundsteuernDie jährlichen Steuern auf Immobilien werden von Mexiko-Stadt und allen Staaten zu sehr unter-schiedlichen Steuersätzen erhoben, die auf die in den Grundsteuerunterlagen angegebenen Werte angewendet werden. In der Metropolregion Mexiko-Stadt und in einigen anderen Regionen haben die Sätze zuletzt stark zugenommen.

BareinzahlungssteuerSeit 2014 unterliegen Bareinzahlungen in das mexikanische Finanzsystem von mehr als 15.000 mexikanischen Pesos pro Monat keiner dreiprozentigen Quellensteuer mehr. Die Finanzinstitute sind jedoch weiterhin verpflichtet, den mexikanischen Steuerbehörden die Informationen darüber zu mel-den, wer diese Einlagen erhalten hat.

EinkommensbestimmungArbeitseinkommenEinkommen aus persönlichen Dienstleistungen (Arbeitseinkommen) umfassen Gehälter, Provisionen und Zulagen aller Art, einschließlich solcher für Unterkunft, Lebenshaltungskosten, Bildung, Auslands dienst, Steuererstattungen und Arbeitgeberbeteiligungen.

KapitalbeteiligungBei den Mitarbeiteroptionen ist die Einkommensteuer bei Ausübung der Optionen geschuldet. Die Besteuerungsgrundlage ist die Differenz zwischen dem Wert bei Ausübung und dem Ausübungs-preis. Es gibt keine steuerbefreiten Beträge oder Obergrenzen.


Geschäftliches EinkommenAlle Einkommen, die Einzelpersonen aus Geschäftsaktivitäten von Unternehmen ohne eigene Rechts-persönlichkeit erhalten, und die Gebühren von unabhängigen Fachleuten unterliegen den normalen Einkommensteuersätzen. Die Einzelpersonen können ihre normalen Geschäftsausgaben abziehen.

KapitalgewinnPersonen, die als Steueransässige in Mexiko gelten, werden mit ihren weltweiten Kapitalgewinnen besteuert. Gewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren über die mexikanische Börse unterliegen jedoch nur einer Steuer von 10 % auf den Nettogewinn des Jahres. Aktien von mexikanischen Unter-nehmen, die im Ausland an autorisierten Börsen gehandelt werden, erhalten ebenfalls die gleiche Behandlung, wenn sie vom mexikanischen Finanzministerium für die Öffentlichkeit bestimmt werden.

DividendeneinkommenAnsässige Personen müssen in ihre Einkommensteuererklärungen Dividenden, die sie von mexikanischen Unternehmen erhalten haben (die für die Körperschaftsteuer – CIT – von der Gesellschaft eingezahlt wurden), in steuerpflichtiges Einkommen einbeziehen und die zugrunde-liegende CIT als Gutschrift auf ihre persönliche Steuerschuld abführen.

Darüber hinaus wird in Bezug auf Dividendenzahlungen aus Gewinnen, die von der Gesellschaft zum 1. Januar 2014 erzielt wurden, eine Steuer von 10 % auf die Nettodividende von der mexikanischen Gesellschaft einbehalten.

Dividenden, die von ausländischen Gesellschaften an inländische Personen gezahlt werden, sind in der jährlichen Steuererklärung voll steuerpflichtig. Zusätzlich zu inländischen Dividenden gibt es eine Steuer von 10 % auf die Nettodividende, die der Einzelne bis zum 17. des Folgemonats zahlen muss.

Diese Steuer wird zusätzlich zu der mit der jährlichen Steuererklärung bezahlten Steuer erhoben und kann nicht in der Rückzahlung gutgeschrieben werden.

ZinsertragZinsen aus dem mexikanischen Bankensystem unterliegen mit Ausnahme bestimmter steuerbefreiter Konten mit geringen Salden der Quellensteuer und sollten in der jährlichen Steuererklärung aus-gewiesen werden. Abgesehen von bestimmten Übergangsbestimmungen sind die für die meisten mexikanischen Regierungsverpflichtungen gezahlten Zinsen steuerpflichtig.

Zinsen auf Bankkonten, Schuldverschreibungen und Schuldverschreibungen, die von Gebiets-fremden ausgegeben werden, sind voll steuerpflichtig. Die zu versteuernden Zinsen umfassen Inflationsanpassungen, Verluste sowie Kursgewinne und -verluste in Bezug auf den Kapitalbetrag.

MieteinnahmenAnsässige Personen werden auf ihr weltweites Mieteinkommen besteuert. Sie können die tatsächlich angefallenen Kosten für die gemietete Immobilie abziehen. Dazu gehört auch eine umgerechnete Abschreibung auf 5 % (inflationsbereinigt) auf Inflationsraten, Immobiliensteuern, Versicherungsprämien, Unterhaltszahlungen, Zinsen für Darlehen für den Erwerb oder den Bau der Liegenschaft sowie bezahlte Provisionen, begrenzt auf 10 % der Mieteinnahmen für den Zeitraum. Um diese Option anzuwenden, muss den mexikanischen Steuerbehörden eine vereinfachte Buch-haltung zur Verfügung gestellt werden. Dies bedeutet, dass sie Rechnungen für alle Einnahmen und Ausgaben erhalten sollten, die gemeldet werden.

Alternativ dazu können gebietsansässige Personen anstelle des Abzuges für die oben genannten tatsächlichen Aufwendungen und Abschreibungen einen Standardabzug in Höhe von 35 % der Brut-tomieteinnahmen zuzüglich Grundsteuer abziehen.


Individuelle AbzügePersönliche AbzügePersönliche Abzüge werden von den mexikanischen Steuerbehörden in der jährlichen Steuer-erklärung zugelassen (die amtlichen Steuerbelege, die benötigt werden, um den Steuerabzug geltend zu machen, müssen den Namen des Steuerzahlers, seine mexikanische Steuer-ID-Nummer (RFC) und sein Steuerdomizil enthalten). Diese persönlichen Abzüge umfassen:

Begrenzt auf 15 % des Gesamteinkommens (einschließlich steuerfreier Einnahmen) oder 137.694 mexikanischer Pesos:• Nicht erstattete medizinische, zahnärztliche, klinische Analyse- und Bestattungskosten, die in

Mexiko für die gebietsansässigen Steuerpflichtigen und deren Angehörige gezahlt werden sowie Krankenversicherungsprämien, die ebenfalls in Mexiko ausgezahlt werden. Bar bezahlte Arzt-kosten sind nicht mehr abzugsfähig,

• Hypothekenbeteiligungen an mexikanische Finanzinstitute (begrenzt auf die gezahlten Realzinsen, die einem Hypothekenkredit von etwa 3,75 Millionen mexikanischen Pesos entsprechen),

• Transport von schulpflichtigen Kindern (verpflichtend).

Begrenzt auf 7 % des Gesamtjahresumsatzes des Vorjahres:• Zuwendungen an wohltätige Einrichtungen in Mexiko und einigen Ländern mit Steuerabkommen,

die auf 7 % des steuerpflichtigen Einkommens des Vorjahres begrenzt sind.

Begrenzt auf 10 % des Gesamtjahreseinkommens oder 137.694 mexikanische Pesos:• Freiwillige Beiträge an die mexikanischen Pensionsfonds (AFORE) und private Pensionspläne.

Abhängig von der Bildungsstufe (variiert von 12.900 mexikanischen Pesos bis 24.500 mexikanischen Pesos pro Jahr):• Studiengebühren (außer für Universitätsstudien), die für Ehepartner, Kinder, Eltern und für sich

selbst gezahlt werden.

Der Steuerzahler sollte offizielle Quittungen immer aufbewahren (Quittungen sollten den lokalen Steuervorschriften entsprechen) und außerdem ist es obligatorisch, dass medizinische, zahn-medizinische, klinische Analyse- und Krankenhauskosten per Scheck, elektronischer Überweisung oder Kredit-, Debit- oder Servicekarte bezahlt werden.

GeschäftsabzügeGeschäftsinhaber und unabhängige Fachleute dürfen die meisten der gleichen Geschäftsausgaben wie Unternehmen abziehen, die die folgenden Hauptthemen umfassen.

Steuererleichterungen und VerträgeAusländische SteuererleichterungenEine natürliche Person kann die ausländische Einkommensteuer, die gegen die mexikanische Einkommensteuerschuld gezahlt wird, gutschreiben.

Die verrechnete Summe muss aber unter folgenden Werten liegen:• Die Höhe der ausländischen Steuer, die in Bezug auf Einkommen aus ausländischen Quellen

gezahlt wird, die in Mexiko besteuert werden, oder• die Höhe der mexikanischen Steuer, die diesem Einkommen entspricht.

SteuerabkommenSteuerabkommen können die Steuereinbehaltung von Nichtresidenten reduzieren oder aufheben, und die Vertragsbestimmungen sollten entsprechend zur Rate gezogen werden. Mexiko hat Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) mit 51 Ländern auf der ganzen Welt, einschließlich Deutschland (siehe Kapitel Doppelbesteuerungsabkommen).


Steuerverwaltung für Einzelpersonen

Steuerpflichtiger ZeitraumDas mexikanische Steuerjahr läuft vom 1. Januar bis zum 31. Dezember.

Für Nichtansässige, die Einkommensteuer auf mexikanische Quelleneinkommen zahlen, ist das Steuerjahr der 12-monatige Zeitraum, der mit dem ersten Monat beginnt, in dem der Ausländer steuerpflichtig ist.

SteuerrückzahlungenAlle Einwohner, die während des Kalenderjahres Einkommen beziehen, müssen bis auf den 30. April des Folgejahres eine jährliche Steuererklärung abgeben, außer in bestimmten Fällen.

Obwohl gemeinsame Rückführungen nicht erlaubt sind, erlauben verschiedene Regeln einem Ehe-paar, dass der oder die Einkommensverdiener(in) mit dem höchsten Einkommen alle Kapitalerträge meldet. Nach den derzeitigen Vorschriften müssen die meisten Steuerzahler die jährliche Steuer-erklärung elektronisch einreichen. Zuvor müssen sie eine elektronische Unterschrift registrieren lassen, die bei der Steuererklärung verwendet wird.

Offenlegung von InformationenUnter bestimmten Umständen müssen Einzelpersonen zu Informationszwecken 6 nicht steuer-pflichtige Posten in ihren jährlichen Steuererklärungen angeben.

Zu diesen Posten gehören Kredite, Preise, Geschenke, Erbschaften, Erlöse aus dem Verkauf eines persönlichen Wohnsitzes und Reisekostenerstattungen. Obwohl bei der Rückgabe angegeben, bleiben diese Gegenstände steuerfrei. Wenn diese Posten nicht offengelegt werden, besteht das Risiko, ihre steuerbefreite Behandlung zu verlieren.

Zahlung der SteuerDie monatlichen Steuererklärungen sind in der Regel bis zum 17. Tag des Folgemonats fällig und werden elektronisch eingereicht.

Zusätzlich zu der Verpflichtung, eine jährliche Steuererklärung einzureichen, müssen Privat-personen auch bis zum 28. Februar einen Jahresbericht über die Steueroasen-Anlage-daten einreichen.

Land der Möglichkeiten – Der Wirtschaftsstandort Mexiko und seine deutschen Partner | Investitionsanreize 117

Investitionsanreize


Die mexikanische Regierung hat mehrere Anreize für die Förderung ausländischer Direktinvestitionen geschaffen und gleichzeitig die Produktivität des Landes selbst erhöht. Incentives können steuer-lich oder nicht-steuerlich aufgrund von Regionen, Branchen und verschiedenen Geschäftsaktivitäten erfolgen.

Regionale Anreize

Staatliche und lokale Regierungen können ermächtigt werden, bestimmte Anreize oder Vorteile in ihrem Zuständigkeitsbereich zu gewähren. Solche Anreize werden vor allem den weniger wirtschaftlich entwickelten Staaten und Gebieten durch einen Regulierungsrahmen gewährt.

Der aktuelle Trend der mexikanischen Regierungspolitik in Bezug auf Anreize besteht darin, sie nur in Ausnahmefällen zu gewähren. Was die Auslandsinvestitionen anbelangt, so ist der gegenwärtige Trend, diese zu begrüßen, insbesondere, wenn sie dazu beitragen, das Beschäftigungsniveau, die Exporte und die technologische Entwicklung Mexikos zu steigern.

Bei der Entscheidung über einen Standort für Investitionen ist es auch wichtig, die Steuerbefreiungen in verschiedenen mexikanischen Bundesstaaten zu bewerten.

Die unten dargestellte Analyse staatlicher Anreize ist lediglich ein Hinweis auf die Möglichkeiten, die einzelne Staaten in der mexikanischen Republik bieten.

Die Art der von jedem Staat erzielbaren Anreize (z. B. Landkonzessionen, Zugang zum Stromnetz, öffentliche Zugangsstraßen, etc.) kann variieren je nach Art der getätigten Investitionen und direkten Verhandlungen mit dem Staat und der Bundesregierung.

Oaxaca

Puebla

Coahuila

Durango

Zacatecas

Sonora Chihuahua

Guerrero

Aguascalientes

Guanajuato Querétaro

San Luis Potosí

Tamaulipas

Veracruz

Baja California

Baja CaliforniaSur

Sinaloa

Jalisco

NayaritYucatán

Tabasco Campeche

Quintana Roo

Chiapas

HidalgoMexiko Mexiko-Stadt

TlaxcalaMorelos MichoacánColima

Nuevo León



Anreiz51 Bundesländer

1 Vorübergehende Befreiung von Steuern und vom Gesetz festgeschriebener Rechte

1.Baja California, 2. Sonora, 3. Chihuahua, 4. Coahuila, 5. Nuevo León, 6. Tamaulipas, 7. Sinaloa, 8. Durango, 9. Zacatecas, 10. San Luis Potosí, 11. Aguascalientes, 12. Jalisco, 13. Colima, 14. Guanajuato, 15. Hidalgo, 16. State of Mexico (Edomex), 17. Tlaxcala, 18. Morelos, 19. Puebla, 20. Tabasco, 21. Campeche, 22. Yucatán

2 Befreiung von vorläufigen Gebühren (ISNs) für neu gegründete Unternehmen

1. Baja California, 2. Sonora, 3. Chihuahua, 4. Coahuila, 5. Nuevo León, 6. Tamaulipas, 7. Sinaloa, 8. Durango, 9. Zacatecas,10. San Luis Potosí, 11. Aguascalientes, 12. Jalisco, 13. Colima, 14. Guanajuato, 15. Hidalgo, 16. State of Mexico (Edomex), 17. Tlaxcala, 18. Morelos, 19. Puebla, 20. Tabasco, 21. Campeche, 22. Yucatán

3 Ausnahmen von der Zahlung von Rechten im öffentlichen Register für Eigentum und Handel

1. Sonora, 2. Chihuahua, 3. Coahuila, 4. Nuevo León, 5. Sinaloa, 6. Durango, 7. Nayarit, 8. Aguascalientes, 9. Michoacán, 10. Hidalgo, 11. Tlaxcala, 12. Morelos, 13. Tabasco, 14. Campeche, 15. Yucatán, 16. Chiapas

4 Befreiung von der Zahlung der „Landnutzungslizenz“

1. Sonora, 2. Chihuahua, 3. Coahuila, 4. Nuevo León, 5. Sinaloa, 6. Durango, 7. Nayarit, 8. Aguascalientes, 9. Michoacán, 10. Hidalgo, 11. Tlaxcala, 12. Morelos, 13. Tabasco, 14. Campeche, 15. Yucatán, 16. Chiapas

5 Befreiung von der Zahlung der Baulizenz

1. Baja California, 2. Sonora, 3. Chihuahua, 4. Nuevo León, 5. Sinaloa, 6. Durango, 7. Nayarit, 8. Aguascalientes, 9. Guanajuato, 10. Hidalgo, 11. Jalisco, 12. Tlaxcala, 13. Puebla, 14. Yucatán

6 Befreiung von der Zahlung der Steuer auf gebrauchte Kraftfahrzeuge

1. Baja California, 2. Chihuahua, 3. Colima, 4. State of Mexico (Edomex), 5. Tlaxcala, 6. Puebla, 7. Campeche, 8. Yucatán

7 Ausnahme für Anschluss-rechte für Trinkwasser und Abwasser

1. Baja California, 2. Sonora, 3. Coahuila, 4. Sinaloa, 5. Aguascalientes, 6. Hidalgo, 7. Yucatán

8 Reduzierung von Steuern und staatlichen Rechten

1. Baja California, 2. Sonora, 3. Coahuila, 4. Nuevo León, 5. Tamaulipas, 6. Sinaloa, 7. Durango, 8. Nayarit, 9. Zacatecas, 10. Aguascalientes, 11. Hidalgo, 12. Jalisco, 13. Colima, 14. Guanajuato, 15. Tlaxcala, 16. State of Mexico (Edomex), 17. Guerrero, 18. Morelos, 19. Veracruz, 20. Puebla, 21. Oaxaca, 22. Tabasco, 23. Chiapas, 24. Campeche, 25. Yucatán, 26. Quintana Roo

9 Senkung der Kosten im Zusammenhang mit der Eintragung in das öffentliche Eigentums- und Handels-register

1. Baja California, 2. Sonora, 3. Coahuila, 4. Nuevo León, 5. Sinaloa, 6. Durango, 7. Nayarit, 8. Jalisco, 9. Colima, 10. Guanajuato, 11. Michoacán, 12. Hidalgo, 13. Guerrero, 14. Tlaxcala, 15. D. F.., 16. Morelos, 17. Veracruz, 18. Tabasco, 19. Chiapas, 20. Campeche, 21. Yucatán, 22. Quintana Roo

10 Kostenreduktion auf den geschätzten Wert von Immobilien

1. Sinaloa, 2. Nuevo León, 3. Hidalgo, 4. Tlaxcala, 5. Puebla, 6. Michoacán, 7. Chiapas

11 Senkung der Grunderwerb-steuer

1. Sonora, 2. Chihuahua, 3. Nuevo León, 4. Durango, 5. San Luis Potosí, 6. Nayarit, 7. Jalisco, 8. Hidalgo, 9. Tlaxcala, 10. Querétaro, 11. Tabasco, 12. Quintana Roo


Anreiz51 Bundesländer

12 Steuerermäßigung für „Registrierung und Versand von Nummernschildern und Fahrzeugummeldungen“

1. Sonora, 2. Colima, 3. Yucatán, 4. Quintana Roo

13 Senkung der Abgaben für Unternehmen, die neue Arbeitsplätze schaffen

1. Baja California, 2. Sonora, 3. Chihuahua, 4. Coahuila, 5. Nuevo León, 6. Tamaulipas, 7. Sinaloa, 8. Durango, 9. Zacatecas, 10. San Luis Potosí, 11. Aguascalientes, 12. Jalisco, 13. Colima, 14. Guanajuato, 15. Hidalgo, 16. State of Mexico (Edomex), 17. Guerrero, 18. D. F.., 19. Tlaxcala, 20. Morelos, 21. Veracruz, 22. Tabasco, 23. Campeche, 24. Yucatán, 25. Quintana Roo

14 Vorübergehende Senkung der Gebührensteuer

1. Baja California, 2. Sonora, 3. Chihuahua, 4. Coahuila, 5. Nuevo León, 6. Sinaloa, 7. Durango, 8. Aguascalientes, 9. Jalisco, 10. Hidalgo, 11. State of Mexico (Edomex), 12. Guerrero, 13. Tlaxcala, 14. Veracruz, 15. Tabasco, 16. Campeche, 17. Yucatán, 18. Quintana Roo

15 Reduzierung der Unternehmensbilanz

1. Baja California, 2. Sonora, 3. Chihuahua, 4. Coahuila, 5. Nuevo León, 6. Sinaloa, 7. Durango, 8. Nayarit, 9. Aguascalientes, 10. Jalisco, 11. San Luis Potosí, 12. Hidalgo, 13. Tlaxcala, 14. Veracruz, 15. Guerrero, 16. D. F.., 17. Puebla, 18. Yucatán

16 Reduzierung der Steuer auf den Kauf von Immobilien

1. Baja California, 2. Sonora, 3. Chihuahua, 4. Coahuila, 5. Nuevo León, 6. Sinaloa, 7. Nayarit, 8. Aguascalientes, 9. Jalisco, 10. San Luis Potosí, 11. Hidalgo, 12. Guerrero, 13. D. F., 14. Puebla, 15. Tabasco, 16. Campeche, 17. Quintana Roo

17 Senkung der Zahlung von Rechten für die Erteilung von Baugenehmigungen

1. Baja California, 2. Sonora, 3. Chihuahua, 4. Coahuila, 5. Nuevo León, 6. Sinaloa, 7. Durango, 8. Nayarit, 9. Aguascalientes, 10. Jalisco, 11. San Luis Potosí, 12. Hidalgo, 13. Guanajuato, 14. Tlaxcala, 15. Guerrero, 16. D. F.., 17. Veracruz, 18. Puebla, 19. Yucatán, 20. Quintana Roo

18 Kürzung der Zahlung der Rechte für den Anschluss an das Trinkwassernetz

1. Baja California, 2. Sonora, 3. Coahuila, 4. Nuevo León, 5. Tamaulipas, 6. Sinaloa, 7. Aguascalientes, 8. Colima, 9. Guanajuato, 10. Hidalgo, 11. Veracruz, 12. Yucatán

19 Besondere Anreize für Forschung und technologische Entwicklungsprojekte

1. Baja California, 2. Sonora, 3. Chihuahua, 4. Coahuila, 5. Nuevo León, 6. Tamaulipas, 7. Durango, 8. San Luis Potosí, 9. Nayarit,10. Jalisco, 11. Guanajuato, 12. Hidalgo, 13. State of Mexico (Edomex), 14. Tlaxcala, 15. Guerrero, 16. D. F.., 17. Veracruz, 18. Morelos, 19. Puebla, Oaxaca, 21. Chiapas, 22. Campeche, 23. Yucatán, 24. Quintana Roo

20 Besondere Anreize für Projekte außerhalb der Metropolregion

1. Baja California, 2. Sonora, 3. Chihuahua, 4. Coahuila, 5. Nuevo León, 6. Tamaulipas, 7. Sinaloa, 8. Durango, 9. San Luis Potosí, 10. Aguascalientes, 11. Jalisco, 12. Guanajuato, 13. Hidalgo, 14. State of Mexico (Edomex), 15. Puebla, 16. Morelos, 17. Chiapas, 18. Campeche, 19. Yucatán, 20. Quintana Roo

21 Vorübergehende Reduzierung der Beiträge zur öffentlichen Beleuchtung

1. Baja California, 2. Sonora, 3. Coahuila, 4. Durango, 5. Puebla, 6. Oaxaca


Nichtsteuerliche AnreizeAuf Bundesebene werden keine regionalen steuerfreien Anreize gewährt. Bestimmte Staaten spenden Flächen für Werksgelände oder verkaufen Industriestandorte zu reduzierten Preisen und garantieren die Verfügbarkeit von öffentlichen Dienstleistungen, einschließlich Strom, Wasser, Transport usw.

UnternehmensgewinneEs gibt keine staatlichen oder lokalen Einkommenssteuern auf Unternehmensgewinne.

Branchenanreize

Die unten beschriebenen Branchen genießen besondere Anreize, unabhängig von ihrer Größe und ohne Einschränkungen hinsichtlich ihres Standorts oder des ausländischen Eigentums an ihrem Kapital.

Steuerliche AnreizeFolgende Branchen erhalten steuerliche Anreize:

• Landwirtschaft,

• Viehzucht

• Fischerei

• Forstwirtschaft

Steuerzahler, die ausschließlich in diesen Branchen tätig sind, unterliegen einer besonderen Steuer-regelung, die bestimmte Ausnahmen basierend auf der Anzahl der Aktionäre vorsieht.

Nichtsteuerliche Anreize

Tourismus IndustrieMit der staatlichen Verpflichtung, die Expansion des Tourismus in Mexiko zu forcieren, dürfen Ausländer, die Wohnimmobilien erwerben, nun alle Rechte besitzen, mit Ausnahme des bloßen Eigentums an Land in den Küstengebieten oder entlang der Landesgrenzen.

Keine Einschränkung gilt für nicht gewerbliche Immobilien in diesen Gebieten, sofern die Immobilie von einer mexikanischen juristischen Person (unabhängig von der Nationalität der Gesellschafter/ Partner) erworben wird und dies dem Außenministerium innerhalb von 60 Tagen nach dem Erwerb mitgeteilt wird. Der Regierungsverband, FONATUR, hat erhebliche Investitionen in die Infrastruktur getätigt, die für die Entwicklung einer Reihe von Ressorts notwendig war. FONATUR verkauft die Rechte für die Nutzung in Feriengebieten für Hotels, Eigentumswohnungen, Einkaufszentren usw. zu relativ günstigen Konditionen und berät Investoren bei der Planung solcher Projekte.

Wissenschaft und Technologie AnreizeDer Nationale Rat für Wissenschaft und Technologie (CONACYT) ist die Regierungsstelle, die für die Förderung der Forschung und Entwicklung von Technologie (F & E) in Mexiko zuständig ist. Sie hat zu diesem Zweck mehrere Programme durchgeführt, wie das „Programm zur Incentivierung von Innovation“.

Dieses nationale Programm umfasst Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen (Mipymes), Großunter-nehmen und Einzelpersonen mit Geschäftstätigkeit, die ordnungsgemäß im RENIECYT 4 (internes Register von CONACYT) registriert sind. Diese realisieren F & E-Projekte z. B. indem sie spezialisierte Arbeitsplätze schaffen, innovative Produkte entwickeln, umweltfreundlicher Projekte initiieren, etc., um dadurch einen nachhaltigen Mehrwert zu generieren.


Wichtige Punkte dieses Programms sind:• Unternehmen können finanzielle Unterstützung für die im laufenden Geschäftsjahr entwickelten

Projekte beantragen. Diese Unterstützung muss den Haushaltsrichtlinien unterliegen.• Zusätzlich zu den im Antrag geforderten Informationen müssen die Unternehmen eine

Machbarkeits studie, einen Ablaufplan und ein jährliches und projektbezogenes Budget einreichen. Darüber hinaus müssen sie eine Strategie für die Aneignung des geistigen Eigentums und des Urheberrechts (Patent) ausarbeiten sowie eine Beschreibung der Auswirkungen und Vorteile.

Der Antrag kann unter 3 Regelungen gestellt werden:• INNOVAPYME: Konzentriert sich auf die technologische Innovation mit hohem Mehrwert für

F & E-Projekte, die von Kleinstunternehmen, kleinen und mittleren Unternehmen (MIPYMES) eingereicht werden, was sich erheblich auf ihre Wettbewerbsfähigkeit auswirkt. Im Rahmen dieser Regelung können Unternehmen ihr Projekt einzeln oder in Verbindung mit mindestens einem Forschungszentrum oder einer Universität einreichen. Diese Allianz sollte mindestens 10 % des Gesamtbudgets ausmachen. Projekte haben Priorität. Die maximale Unterstützung pro Unter-nehmen im Rahmen dieser Regelung beträgt 21 Millionen mexikanische Pesos.

• PROINNOVA: Konzentriert sich auf die Entwicklung und Innovation von Vorläufer-Technologien für F & E-Projekte, die von MIPYMES oder von großen Unternehmen eingereicht werden, die in einem Netzwerk mit mindestens einem Unternehmen und 2 Forschungszentren und/oder Universitäten kooperieren. Diese Allianz sollte mindestens 10 % des Gesamtbudgets ausmachen. Die maximale Unterstützung pro Unternehmen im Rahmen dieser Regelung beträgt 27 Millionen mexikanische Pesos.

• INNOVATEC: Unterstützt technologische Innovation für die Wettbewerbsfähigkeit von F & E- Projekten, die von großen Unternehmen eingereicht werden, die produktiven Ketten in Bezug auf Forschung und Entwicklung von technologischen Aktivitäten erzeugen und die Investitionen in Infrastruktur (Stiftungen und Humanressourcen) sowie die Schaffung neuer spezialisierte Jobs. Im Rahmen dieses Programms kann das Unternehmen sein Projekt einzeln oder in Verbindung mit mindestens einem Forschungszentrum oder einer Universität einreichen. Diese Allianz sollte mindestens 10 % des Gesamtbudgets ausmachen. Ein verknüpftes Projekt hat Priorität. Die maximale Unterstützung pro Unternehmen im Rahmen dieser Regelung beträgt 36 Millionen mexikanische Pesos.

Strategische Zolllager

Das Strategic Bonded Warehouse System besteht darin, nationale oder importierte Waren für befristete Zeit in autorisierte Lagerhäuser einzubringen, um sie zur Aufbewahrung, Ausstellung, Verteilung oder Umwandlung zu lagern oder um sie zu reparieren. Genehmigte Lager müssen neben einer Zollstelle errichtet werden.

Die wichtigsten Vorteile dieser Regelung sind:• Für die vorübergehenden Einfuhren werden weder Einfuhrzölle noch Ausgleichszölle gezahlt,

außer in Fällen, die in den Vorschriften für Freihandelsabkommen vorgesehen sind.• Tarif-Beschränkungen und -vorschriften gelten nicht, außer in Bezug auf Tier- und Pflanzen-

hygiene, öffentliche Gesundheit, Umwelt, Sicherheit und nationale Sicherheit.

Gewerbeparks

Industrieparks wurden in einer Reihe von Gebieten im ganzen Land eingerichtet, um die benötigte Infrastruktur für Unternehmen bereitzustellen. Grundstücke sind in diesen Gebieten in der Regel zu relativ günstigen Bedingungen verfügbar. Einige Staaten haben Flächen für neue Industrie-ansiedlungen gespendet oder verkaufen es zu relativ niedrigen Preisen.


Die Asociación Mexicana de Parques Industriales Privados (AMPIP) fördert die Zertifizierung von Industrieparks.

Der größte Vorteil von Industrieparks ist, dass sie auf privatem Grund gebaut sind und alle gesetzlichen Genehmigungen haben. Darüber hinaus sind sie erschlossen, so dass die nötige Infrastruktur wie Strom, Wasser und Telekommunikation vorhanden ist. In Mexiko gibt es 261 zertifizierte Industrieparks an verschiedenen Standorten im ganzen Land.

Export Anreize

Die wichtigsten Vorteile des mexikanischen Plans für die wirtschaftliche Entwicklung sind diejeni-gen, die zur Förderung der Ausfuhr von Industrieerzeugnissen vorgesehen sind. Diese Exportvorteile gelten für alle Unternehmen, unabhängig von der Größe und dem Grad des ausländischen Eigentums und werden sowohl in steuerlicher als auch in nichtsteuerlicher Form angeboten.

Exportprogramme des Wirtschaftsministeriums (SE)

Einfuhrzoll MinderungAlle Exporteure (einschließlich der Lieferanten von indirekten Exporteuren) haben Anspruch auf die Erstattung von Einfuhrabgaben, die bis zu einem Jahr zuvor auf eingeführte Waren erhoben wurden, die in Ausfuhrwaren integriert oder an andere Unternehmen verkauft wurden, die die entsprechenden Waren physisch ausführen.

Exporteure können möglicherweise auch Einfuhrzölle über das Rückerstattung System einziehen, wenn sie Produkte in demselben Zustand ausführen, in dem sie importiert wurden.

Sektorale Hilfsprogramme (SRP)52 Die SRPs kommen Unternehmen zugute, welche Importsteuern auf für die Produktion bestimmte Güter zahlen, unabhängig von deren Herkunftsland. Die Steuer variiert von 0 bis 5 %, abhängig von der Branche. Solche sektoralen Hilfsprogramme werden PROSEC (Programs de Promoción Sectorial) genannt.

52 SE (Secretaría de Economía): https://www.gob.mx/se/acciones-y-programas/siicex-transparencia-prosec


Die zugelassenen Industriesektoren, in denen Unternehmen den oben genannten Steuervorteil geltend machen können, sind folgende:• Elektrizität• Elektronikwaren• Möbel• Spielzeug, Freizeit und Sportartikel• Schuhwerk• Bergbau und Metallurgie• Kapitalgüter• Fotografieprodukte• Landwirtschaftliche Maschinen• Chemische Grundstoffe• Gummi- und Kunststoffherstellung• Stahl• Pharmazeutika, Medikamente und medizinische Ausrüstung• Transport (Industrietransporte ausgeschlossen)• Papier und Pappe• Holz• Leder und Fell• Automobil- und Autoteile• Textil und Bekleidung• Schokolade und Süßigkeiten• Kaffee• Lebensmittel• Dünger

Land der Möglichkeiten – Der Wirtschaftsstandort Mexiko und seine deutschen Partner | Interviews mit deutschen Entscheidern 125

Interviews mit deutschen Entscheidern


Unsere ersten Handelsbeziehungen in Mexiko bahnten sich schon ab dem späten neunzehnten Jahrhundert an. Im Jahr 1890 wurde ein Handelshaus beauftragt die Produkte der BASF in Mexiko zu vertreiben. Im Jahr 1964 mit der Akquisition der Firma „Aislantes Industriales“, begann dann unsere Produktion im Land. Heute sind wir mit mehr als 2.500 Mitarbeitern in Mexiko, Zentralamerika und der Karibik in der Produktion und Vermarktung von chemischen Produkten und Lösungen vertreten.

Mit 50 Jahren im Markt ist Mexiko mittlerweile das größte ausländische Chemieunternehmen in Mexiko. Wir sehen Mexiko zweifellos als einen wichtigen Standort für den Chemiemarkt und wir sehen hier vor allem die Herausforderung weiter zu wachsen, dafür gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie z. B. das starke Wachstum des Automotive Sektors.

Die deutsche und mexikanische Kultur ergänzen sich gegenseitig. Während die deutsche Kultur sehr auf Prozesse und Standards ausgelegt ist, kann die mexikanische Kultur unter anderem durch Improvisation und Kreativität andere Antworten auf bestehende Probleme liefern. Nach 50 Jahren im Land sind wir stolz sagen zu können, dass es uns gelungen ist eine gute Beziehung zwischen beiden Kulturen herzustellen. Wir leben in einer globalen Welt, in der es wichtig ist eine integrale Vision zu haben aber auch eine eigene Sicht auf die lokalen Märkte beizubehalten, sich anzupassen und zu integrieren.

Wir sehen große Möglichkeiten in den neuen Infrastruktur Projekten. Diese Herausforderungen werden das Wachstum der chemischen- und petrochemischen Industrie in Mexiko in den nächsten Jahren stark vorantreiben.

Für deutsche Unternehmen ist Mexiko ein wichtiger Markt, was sich vor allem in Sektoren wie Chemie, Automobil, Pharma und Technologie bemerkbar macht. In Mexiko gibt es mehr als 2.000 deutsche Unternehmen, die mehr als 150.000 direkte Arbeitsplätze geschaffen haben. Dies zeigt deutlich, dass die deutsche Industrie an das große Potenzial glaubt.

BASF ist ein Unternehmen, das langfristig plant und immer nach Wachstumsmöglichkeiten sucht. Im Moment wachsen wir mittels verschiedener Projekte, wie zum Beispiel unser neues Werk für Beschichtungen in Tultitlán (nahe Mexiko-Stadt). Dort investieren wir auch in Autolacke auf Wasser-basis um dem wachsenden Bedarf nach nachhaltigen Produkten gerecht zu werden. Daneben natürlich die weltweite Akquisition von Chemetall und des mexikanischen Unternehmens Thermotek, mit welchem wir unseren Marktanteil ausbauen konnten und uns klar für eine Zukunft in Mexiko bekennen.

Claus Wünschmann

Präsident von BASF für Mexiko


In BASF stellen wir chemische Produkte für eine nachhaltige Zukunft her und sehen uns dem wirtschaftlichen Erfolgt, sowohl dem Schutz der Umwelt, als auch unserer sozialen Verantwortung verpflichtet. Im Jahr 2017 haben wir als einer der Hauptsponsoren am dualen Jahr zwischen und Mexiko und Deutschland teilgenommen. Dabei haben wir vor allem mit unseren „Kids Lab“, einem Labor in dem über 2000 Kinder und Erwachsene spielerisch mit Chemie experimentieren konnten, eine engere Verbindung zu unseren Kunden schaffen können. In diesem Sinne suchen wir als Marktführer in der chemischen Industrie immer nach Wegen um der Gesellschaft auf ökonomischer, ökologischer und sozialer Ebene einen positiven Beitrag zu leisten.


Unsere erste Auslandsniederlassung haben wir 1994 in Mexiko etabliert, genau als Mexiko in die so genannte Tequila Krise geschlittert ist. 1995 haben wir dann in Toluca nahe MexikoStadt eine erste Montagefabrik eröffnet, wo wir heute noch unsere Sicherheitsfahrzeuge fertigen. 1999 haben wir eine eigene Finanzdienstleistungsgesellschaft in Mexiko gegründet. 2003 wurde dann ein eigenes Logistik und Teilezentrum in Toluca eröffnet und auch ein eigenes Training Center, in welchem wir nicht nur in und für Mexiko, sondern für die ganze Region Lateinamerika schulen. 2008 haben wir ein Einkaufsbüro etabliert wo wir von mehr als 130 lokalen Zulieferern jährlich mehr als 3 Milliarden USDollar in Teilen sourcen für unser weltweites Produktionsnetzwerk mit über 30 Standorten. Nach der Grundsteinlegung in 2016, haben wir dann 2017 schon das erste Gebäude in unserem neuen Werk im mexikanischen San Luis Potosí eröffnet, nämlich das Training Center im November.

Die geostrategische Lage ist natürlich von besonderer Bedeutung, weil Mexiko eine Brücke darstellt zwischen Nordamerika, dem NAFTA Raum und Mittel- und Südamerika. Mexiko hat nicht nur ein großes Bruttoinlandsprodukt mit einer starken Wachstumsrate, sondern bietet auch eine sehr breite Basis über verschiedenste Wirtschaftszweige. Natürlich gibt es da, wo Licht ist auch immer Schatten, Lateinamerika ist grundsätzlich politisch instabil und wirtschaftlich volatil, das betrifft die Währung, die Zinsen, die Inflationsrate und Vieles mehr, das heißt, man muss klar wissen, dass man in einen Wachstumsmarkt investiert. Vor allem als deutscher Hersteller wissen wir, dass es hier eine andere Art ist, Geschäfte zu machen. Was dazukommt ist, dass wir in Lateinamerika einen geringeren Bildungsstand sehen, ein Beispiel die Sprachkenntnisse im Englischen, aber natürlich auch die Kriminalität und Korruption.

Ich würde am Beispiel der BMW Group nicht vom deutschen Geschäftsmodell sprechen, denn wir verstehen uns als Global Player. Umzugehen hat man jedoch mit dem grundsätzlichen Unterschied, dass wir in Europa mit dem Euro und der Wirtschafts- und Währungsunion tendenziell eine hohe wirtschaftliche Homogenität bei zugleich großen kulturellen Unterschieden haben, während dies in Lateinamerika genau gegensätzlich ist, d. h. wir haben es hier mit annähernd 30 unterschiedlichen Zoll-, Steuer- und Rechtssystemen und unterschiedlichen Währungen bei hoher kultureller Identität und Homogenität zu tun. Also muss man in der Lage sein, wenn man als Unternehmen unter-schiedliche Märkte in einem volatilen und instabilen Umfeld wie dem mexikanischen Markt bedienen möchte, dass es einem gelingt, das Lokale mit dem Globalen zu verknüpfen, d. h. mit der unter-nehmensstrategischen Ausrichtung bestmöglich zu verbinden.

Keiner weiß, was morgen ist. Es muss jedem klar sein, dass die Planungsgenauigkeit in einem solch volatilen Wachstumsmarkt eine andere ist als die man bspw. in Belgien, Österreich oder der Schweiz vorfindet. Eine andere große Herausforderung ist die politische Instabilität und die bevorstehenden Wahlen. Nichtsdestotrotz glauben wir fest an die Fortsetzung des Wachstums in diesem Markt.

Dr. Alexander W. Wehr

CEO BMW Group Mexico, Latin America & Caribbean


Für die lange Frist sehen wir auf jeden Fall weiteres signifikantes Wachstum, wir sprechen von einem zweistelligen Prozentbereich. Wir haben ein sehr vollständiges, neues und innovatives Produkt-programm und damit mein ich nicht nur die Limousinen, die sich auch hier großer Nachfrage erfreuen, sondern auch unsere X Fahrzeuge, die SUVs, die sich hier aufgrund der Beschaffenheit der Straßen besonders anbieten sowie nicht zuletzt ein umfangreiches Angebot an Elektro- und Hybrid-fahrzeugen, die sich von Jahr zu Jahr besser verkaufen.

Wir sind überzeugt vom Wachstum der Region aufgrund der vielen strukturellen Parameter. Man muss auch sehen, dass sich die Position in Hinblick auf Lateinamerika und Mexiko sehr verändert hat, das heißt es gibt Investitionen, es gibt Commitment nicht nur von der BMW Group und von anderen Herstellern, sondern auch von unseren Handelspartnern, von den Lateinamerikanern selber.

Im Hinblick auf unser neues Werk in San Luis Potosí wird sich das erste Investment im Bereich von einer Milliarde US Dollar belaufen. Darüber hinaus sind wir aktuell darin begriffen, weiter Infrastruktur für Elektromobilität zu schaffen. Dabei haben wir eine sehr erfolgreiche Kooperation mit Nissan und der CFE (nationaler Elektrizitätsversorger), sodass wir bereits heute schon über mehr als 430 öffentliche Ladestationen verfügen. Das nächste Projekt wird für uns sein, einen Korridor öffentlicher Ladestationen entlang der Autobahn von Mexiko City nach San Luis Potosí zu schaffen, mit dem Ziel, dass man sich in Mexiko in wenigen Monaten elektrisch über das ganze Land bewegen kann.

Unser Nachhaltigkeitsverständnis basiert im Grunde auf 3 Pfeilern: Das ist die wirtschaftliche Nachhaltigkeit, eine ökologische Nachhaltigkeit und die soziale Nachhaltigkeit. Des Weiteren leisten wir mittels neuer Car Sharing Konzepte, weiterentwickelten Ansätzen und Technologien im Bereich des autonomen Fahrens und nicht zuletzt mit der Digitalisierung und Elektrifizierung unserer Fahr-zeuge einen wichtigen Zukunftsbeitrag zur Entwicklung Lateinamerikas und Mexikos. Zum Abschluss verstehen wir uns als Corporate Social Citizen, als Mitglied der Gesellschaft mit über 20 Jahren im mexikanischen Markt.


Der HDI wurde als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit von der Industrie für die Industrie gegründet. Von Anfang an ist es unser Auftrag gewesen, hochwertigen und bezahlbaren Versicherungsschutz für deutsche Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Als im Zuge der Globalisierung immer mehr deutsche Unternehmen auch im Ausland aktiv wurden, gehörte es zu unserem Auftrag, diesen Unternehmen ins Ausland zu folgen und sie auch dort mit Versicherungsschutz zu versorgen. Das war anfangs auch die Hauptaufgabe unserer lokalen Einheit in Mexiko. Das Land ist ja für viele Unternehmen aus Deutschland ein wichtiger Wirtschaftsstandort. Hinzu kam an unseren Auslandsstandorten auch der Versicherungsschutz für lokale Unternehmen. Das beschleunigt unser Wachstum im Ausland. Das ist auch hier in Mexiko so. Wir sind hier bereits seit 1996 mit eigener Versicherungslizenz aktiv. Inzwischen gehören mehrere große mexikanische Unternehmen zu unseren Versicherungskunden.

Für uns war es sehr interessant, in einen damals nicht vollständig entwickelten Versicherungsmarkt einzutreten. Im Vergleich zu einem entwickelten Versicherungsmarkt wie Deutschland bietet das viele Chancen. Zur gleichen Zeit gab es aber auch andere Versicherungsunternehmen, die durch Aufkäufe von mexikanischen Versicherern schnell gewachsen sind. Das befeuerte den lokalen Wettbewerb ganz erheblich. Wir haben dagegen von null angefangen und eine selbständige Firma aufgebaut. Das ist eine sehr große Herausforderung. Aber es gab uns dafür die Chance, die HDI-Kultur und unseren hohen Qualitätsanspruch hier von Anfang an umzusetzen.

Ich habe an einer deutschen Schule gelernt und auch einige Jahre in Deutschland gelebt. In Mexiko wird dem Modell „Made in Germany“ traditionell viel Wert beigemessen: Disziplin bei der Arbeit, strikte Methoden und hoher Qualitätsanspruch. Als wir in den 90er-Jahren unsere Einheit aufbauten, haben wir uns daran ein Beispiel genommen. Wir nutzen auch heute noch einige Methoden und Prozesse, die unsere gesamte HDI-Gruppe auf globaler Ebene anwendet. Manches davon würde man vielleicht als „typisch deutsch“ bezeichnen. Aber so genau lässt sich das heute gar nicht mehr unterscheiden. Wir sind ja längst ein sehr internationales Unternehmen. Da vermischen sich nach und nach die Kulturen und Arbeitsmethoden. Wir passen uns auch dem jeweiligen Markt und seinen lokalen Gepflogenheiten an. Anders ginge es gar nicht. Im Idealfall nimmt man das Beste beider Welten. Das ergibt dann die perfekte Mischung für den Erfolg.

German Cardenas

Director General HDI Gerling de México


In der Versicherungsindustrie haben wir es mit zahlreichen Herausforderungen zu tun. Dazu gehört zum Beispiel die Inflation, aber auch die wirtschaftlich angespannte Lage von Mexiko und die Wechsel kursschwankungen. Auch der „weiche Markt“ – so nennen wir die Phase niedriger, teilweise sogar nicht auskömmlicher Preise – ist für die Assekuranz eine Herausforderung; insbesondere, weil dieser weiche Markt nun schon viele Jahre andauert. Das hat auch mit der großen Konkurrenz in der Branche zu tun. Volkswirtschaftliche Rahmenbedingungen können wir nicht beeinflussen. Was aber die starke Konkurrenz anbelangt: hier steuern wir entgegen, indem wir unseren Kunden unsere besonderen Stärken verdeutlichen. Wir zeigen ihnen, welchen Service und Versicherungsschutz wir bieten können. Auf diesem Weg erkennen die Makler und unsere Versicherungsnehmer, welche Vorteile das für sie bietet. Nur so entsteht eine Win-Win-Situation in der Industrieversicherung.

Wenn dann noch Mexikos Wirtschaft und Industrie in den nächsten Jahren wachsen, sieht auch die Zukunft unserer Branche gut aus.

Generell sehen wir die Chancen deutscher Unternehmen in Mexiko sehr positiv. Gleichzeitig war in der jüngsten Vergangenheit infolge der Präsidentschaftswahlen aber auch eine gewisse Nervosität zu spüren. Allerdings überwiegend nach meiner Einschätzung die positiven Faktoren. Das spüren wir an mehreren Stellen. Wir sehen das z. B. an wichtigen Investitionen deutscher und anderer internationaler Unternehmen in unserem Land. Nehmen Sie zum Beispiel die neuen Motoren-, bzw. Autowerke in der Bajio Region in Puebla und auch in San Luis Potosi. Auch die optimistischen Signale des deutschen Botschafters in Mexiko, der Camexa und der deutschen Bundesregierung lassen uns der Zukunft positiv entgegensehen.

Wir sind auf dem lokalen Versicherungsmarkt in den vergangenen Jahren im Durchschnitt mit zweistelligen Prozentzahlen gewachsen. Uns hat dabei auch die Wertschätzung unserer lang fristigen globalen Kunden geholfen. Das ist für uns immer eine gute Referenz, wenn wir in Gespräche mit neuen Kunden gehen. In den vergangenen Jahren sind wir besonders im lokalen mexikanischem Geschäft gewachsen. In diesem Bereich wollen wir auch in der Zukunft investieren.

Unsere Angebote tragen dazu bei, dass Umweltrisiken angemessen versichert sind und im Schaden-fall die Auswirkungen behoben oder begrenzt werden. Durch Technische Versicherungen werden vielseitige Versicherungslösungen zur Förderung erneuerbarer Energien verwirklicht, die sich von Windenergie im Bereich On- und Offshore über Photovoltaik bis zur Geothermie erstrecken. Nicht zuletzt leisten wir durch die Nachhaltigkeit unseres Unternehmens in Mexiko auch einen Beitrag für unsere Mitarbeiter indem wir ihnen einen sicheren Arbeitsplatz anbieten können.


Lanxess ist seit der Aufteilung Bayers in 2004 in Mexiko vor allem mit dem An und Verkauf von Produkten vertreten. Neben unserem Büro in MexikoStadt, welches der Zentrale in Pittsburgh untersteht, haben wir auch unsere Labore für Ledertechnologie und Materialschutz in León, im Bundesstaat Guanajuato und, nach der weltweiten Akquisition von Chemtura, 2 Werke im Bundesstaat Tamaulipas. Insgesamt arbeiten für Lanxess Mexiko etwa 180 Mitarbeiter.

In Mexiko gab es verschiedenste Herausforderungen für den Markteintritt. In unserem Sektor war das sicherlich der Wettbewerb mit lokalen Anbietern, das heißt mit importierten Produkten gegen lokale Produzenten anzutreten. In Lanxess konzentrieren wir uns hierbei sehr auf die Qualität und den Kunden service, um wettbewerbsfähig zu sein und Marktanteil zu gewinnen. Auch ist die Zahlungs-moral eine andere, die Kultur ist weniger strikt, weswegen es manchmal mehr Zeit in Anspruch nehmen kann, Außenstände einzufordern. In unserer Industrie müssen wir auch immer sehr darauf achten, alle aktuellen Vorschriften einzuhalten und genug Zeit für die Erlangung von Zulassung von neuen Produkten einzuplanen.

Da das deutsche Modell nicht auf alle lokale Herausforderungen eine Antwort hat, mussten wir natürlich hier unsere eigenen Wege finden. Lanxess arbeitet aber mit der Struktur des Hauptsitzes in Deutschland und richtet sich an dessen Prozessen aus.

Unsere Leistungskultur hilft uns, hier ein hervorragendes Arbeitsklima und gute Ergebnisse zu erzielen, was sich vor allem in der geringen Rotation unserer Mitarbeiter deutlich macht. Wir stellen national und international ein und sind Teil des Programmes der Kammer der chemischen Industrie (ANIQ) für Praktika in der Chemieindustrie. Außerdem haben wir es uns auf globaler Ebene zum Ziel gesetzt, dass bis 2020 20% des Vorstands mit weiblichen Mitarbeitern besetzt ist.

Hier in Mexiko schätzen wir besonders die Direktheit und die Pünktlichkeit, welche die Deutschen mitbringen, in der gesamten Firma richten wir uns nach diesen Grundsätzen. Die Mexikaner, auf der anderen Seite bringen viel Charisma und eine offene Art mit, die es ihnen einfach macht, gute Beziehungen am Arbeitsplatz aufzubauen. Auch sind sie sehr auf Wettbewerb bedacht und suchen konstant nach Wachstumsmöglichkeiten, was uns hilft wettbewerbsfähig zu bleiben.

Den großen deutschen Firmen, vor allem in der Chemie Industrie geht es aber im Moment sehr, sehr gut. Der US Markt bietet viele Möglichkeiten vor allem für die Automobilhersteller und seine Zulieferer.

Pedro Bojaca

Managing Director bei Lanxess


Lanxess an sich wird sich in den nächsten Jahren zu einer mehr und mehr spezialisierten und digitalisierten Firma entwickeln, mit neuen Produkten für die Konstruktion wie zum Beispiel Schmier- und Flammschutzmittel. Bis 2020 planen wir 400 Millionen Euros in unser organisches Wachstum zu investieren, vor allem um in der Produktion Engpässe vermeiden zu können. Auf der anderen Seite haben wir vor 4 Jahren mit Saudi Aramco den Ableger Arlanxeo gegründet, welcher synthetischen Kautschuk herstellt und konnten dadurch in diesem Segment unabhängiger werden. Im Jahr 2018 konnten wir daneben auch die besten Ergebnisse im Absatz als auch im EBITDA verzeichnen. Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren vor Allem in den Amerikas und in Asien weiter durch organisches Wachstum und Akquisitionen zu wachsen.

Lanxess ist Teil des Dow Jones Sustainability Index und ist unter den Top 5 % auf der Liste der 2400 Teilnehmerfirmen. Des Weiteren nehmen wir am „Carbon Disclosure Project“ (CDP) Teil, in Zuge wessen wir uns verpflichten bis 2050 unsere Treibhausgasemissionen um 25 % zu verringern (das mexikanische Klimaschutz Gesetz schreibt hier für unsere Industrie lediglich eine Verringerung um 8 % vor). Hier in Mexiko betreiben wir ausschließlich kleinere Werke, das heißt wir kümmern uns hier vorwiegend darum, die Abfalllast zu verringern und intelligent zu recyceln.


Erster Meilenstein war die Eröffnung des German Centers in MexikoStadt in 2001, welche eine Investition der Landesbank BadenWürttemberg (LBBW) war. Darauf folgte die Eröffnung der Repräsentanz der Bank und in 2008 die Finanzierungsgesellschaft als eigene Einheit in Mexiko.

Das Thema Erschließung war damals, im Vergleich zu heute, deutlich bürokratischer und hat im Allgemeinen länger gedauert.

Für alle Geschäfte, die deutsche Unternehmen in Mexiko tätigen, gibt es ganz bestimmte Standards. Die Abteilung, die bei allen zweistellig wächst, ist Compliance. Für jeden Schritt sind Manuale und Arbeitsanweisungen vorhanden, die dann selbstverständlich auf die Einheiten in anderen Ländern ausgerollt werden. Wenn es dann im Ausland andere Gesetze und Anforderungen gibt, dann kann man die teilweise nicht in Einklang bringen. Beispielsweise beim Thema Geldwäscheprävention gibt es klare Anweisungen in Deutschland, die auch für uns in Mexiko gelten. Um jedoch lokal die Anforderungen zu erfüllen, befolgen wir andere Manuale, was bedeutet, dass wir in diesem Fall mit doppelter, paralleler, Sicherung arbeiten.

Die Mexikaner schätzen an den Deutschen ganz besonders die Verlässlichkeit. Wenn ein deutscher Geschäftspartner etwas verspricht, dann weiß man, dass es passieren wird. Daneben wird auch die die Qualität der deutschen Produkte wertgeschätzt, welche unter Umständen ein wenig teurer sein dürfen, wobei man jedoch sicher sein kann, dass sie funktionieren. Die Direktheit im Zwischen-menschlichen wird ebenfalls angesehen, es gibt klare Vorgaben und Erwartungen. Direktheit muss in manchen Situationen allerdings dosiert eingesetzt werden, weil ein mexikanischer Partner manche Themen kulturell bedingt einfach nicht so direkt ausdrückt. Was, meiner Erfahrung nach, die Deutschen an den Mexikanern schätzen, ist deren Lernfähigkeit. Insbesondere im Produktions sektor, in dem es zwar eine überschaubare Grundausbildung gibt, aber primär am Arbeitsplatz weiter-gebildet wird, glänzen die Mexikaner. Darüber hinaus sind sie ausgeprägt positiv, Spaß an der Arbeit hat ja bekanntlich einen positiven Effekt auf die Produktivität. Im Vergleich zu Deutschland knüpfen sie hier schnell Kontakte und bilden rasch Freundschaften mit Arbeitskollegen.

Herausfordernd ist manchmal die starke Hierarchiehörigkeit, welche dazu führt, dass mexikanische Mitarbeiter sich zum Teil in ihrer Kreativität selbst ausbremsen. Mir hat geholfen, in diesen Fällen den Mitarbeiter positiv zu bestätigen, damit dieser und auch sein Team sieht, dass es sich lohnt, kritische Verbesserungsvorschläge zu äußern. Proaktives „Mitdenken“, wie wir im Deutschen sagen, im Gegensatz zum puren Ausführen, ist etwas, was ich mir noch verstärkt wünschen würde. Allgemein sehen wir einen sehr positiven Wechsel, speziell in größeren mexikanischen Firmen, als auch bei den aktuellen Berufseinsteigern.

Volker Helms

Managing Director der Landesbank Baden-Württemberg in Mexiko


Unser Sektor, der Finanzsektor, in Mexiko ist äußerst solide. Die letzte Finanzkrise in 1996 hat die Banken genauso getroffen, wie überall in der Welt, insofern war staatlicher Eingriff und Krisen-management gefordert. Die darauffolgende Regulation war interessanterweise dann so strikt, dass die Implementierung Jahre benötigte. Gleichzeitig jedoch wurden dadurch die Banken für ausländische Firmen attraktiver, das Finanzsystem in Mexiko ist heute international salonfähig. Unter-nehmen haben guten Zugang zu Krediten, wenn auch die üblichen Margen deutlich höher sind als die Europäischen. Wir von der LBBW haben in diesem Kontext einen großen Vorteil, dass wir vorwiegend Kunden aus dem deutschsprachigen Raum betreuen, die wir aus Europa schon kennen und deshalb, im Vergleich zu lokalen Banken, bedeutend besser einschätzen können.

Wir schätzen das Potential des Standorts „Mexiko“ als ausgezeichnet ein. Es gibt meiner Erfahrung nach 3 strategische Ausrichtungen, die zum Erfolg führen. Für den lokalen Markt produzieren, sich auf den NAFTA (USMCA) Markt ausrichten oder von Mexiko aus in viele andere Länder liefern. Da gibt die Lage, die Infrastruktur und die vielen Freihandelsabkommen extrem viel her.

Persönlich gehen wir davon aus, dass wir expandieren werden, weil auch unsere Kunden wachsen. Das heißt nicht, dass wir grundsätzlich andere Dinge machen werden, sondern dass wir im Tempo mit unseren Kunden mitwachsen. Wir werden auch, wo sinnvoll, mehr Produkte und Lösungen anbieten.

Nachhaltigkeit liegt uns am Herzen. Viele der Projekte, die wir finanzieren, sind in ihrer Natur nach-haltig. Auch in der Exportfinanzierung, müssen die Regeln zur Nachhaltigkeit, insbesondere Umwelt-nachhaltigkeit, stets eingehalten werden. Natürlich finanzieren wir auch Projekte, die den Ausbau von erneuerbaren Energien weiter vorantreiben.


Im Jahr 2018 feierte Merck seinen 350ten Geburtstag. Auch in Mexiko sind wir seit mittlerweile seit fast 90 Jahren in Operation. 1928 hat Merck, anfänglich nur mit dem Vertrieb, in Nuevo Leon im Norden des Landes begonnen. Seit 1930 operieren wir als eingetragene Pharmazeutik Firma.

1946 haben wir dann in Mexiko Staat unseren Hauptsitz eröffnet, neben welchem sich auch unser Werk befindet. Ein anderer wichtiger Meilenstein in der Geschichte ist der Start der Produktion von Praziquantel Tabletten 2007, welche bis heute mit Hilfe der WHO als humanitäre Hilfe in Afrika und Asien verteilt werden um die Ausbreitung von Schistosomiasis zu stoppen.

Wir haben in Mexiko mit der Produktion ausschließlich für den lokalen Markt angefangen. Zu dieser Zeit hatten alle großen Märkte in den Amerikas schon eigene Produktionsstätte. Heute bestehen hier nur noch die Werke in Brasilien und Mexiko. Am Anfang und natürlich bis heute sind die Heraus-forderungen kulturell geprägt aber auch die Infrastruktur stellt manchmal Probleme dar, zum Beispiel war das Straßennetz zu dieser Zeit noch sehr unzureichend, was sich bis heute sehr verbessert hat, so dass die Patienten besseren Zugang zu unseren Produkten und Therapien haben. Außerdem ver-ändern sich die Regulationen in Hinblick auf Pharmazeutika konstant, weswegen wir hier in vorderster Reihe stehen müssen.

Man kann nicht einfach der „deutschen Formel“ folgen und sich nicht auf die Herausforderungen des lokalen Marktes anpassen. Auf der anderen Seite schätzen die Mexikaner vor allem die Organisation, die Disziplin und die Produktionsqualität der Deutschen. Auch die direkte Art der Deutschen und dem Respekt gegenüber den Mitarbeitern in deutschen Firmen erzeugt viel Wertschätzung im mexikanischen Mark. Hier schätzen die Deutschen natürlich die warme Seite der Mexikaner, die Fröhlichkeit, die Motivation und Energie. Wir versuchen aber auch, das deutsche Modell nicht mit Kraft durchzusetzen, denn der Markt ist einfach ein Anderer. Andere Produkte, andere Klienten, da müssen wir viel Flexibilität zeigen und uns anpassen wo es notwendig ist. Man muss sich immer an das halten, was lokal am besten funktioniert.

In der Pharmaindustrie gibt es natürlich den Trend, dass die eigentlich junge Bevölkerung Mexikos auch altert und somit andere Krankheiten entwickelt, welche andere Medikamente benötigen. Leider reagieren die Institutionen nicht immer korrekt auf diese Lage, manchmal wird Gesundheitspolitik eher als Kostenfaktor und nicht als Investition in die Zukunft gesehen. Bis hierhin wurde viel Gutes getan um die Landesweite medizinische Abdeckung zu gewährleisten aber immer noch sind wir von einem Zugang für alle Mexikaner entfernt. Die vorwiegenden Krankheiten haben sich daneben auch von ansteckenden – zu erblichen – oder chronischen Krankheiten entwickelt (zum Beispiel Diabetes oder Adipositas), hierbei ist das Gesundheitssystem immer noch zu viel auf Reaktion und nicht auf Vorsorge ausgerichtet. Merck hat in der Industrie einen großen Vorteil mit einem Portfolio welches an die Bedürfnisse des Marktes angepasst ist, von speziellen Medikamenten für z. B. Krebs oder MS und auf der anderen Seite Produkte für die Allgemeinmedizin wie Antibiotika oder Diabetes Produkte. In Mexiko gelten deutsche Firmen als Vorreiter in ihren Industrien und es kommen immer mehr auch kleinere Firmen nach Mexiko.

Pedro Galvis

Managing Director & General Manager für Merck Mexiko


Wir sind vom Potential von Mexiko überzeugt, auch aufgrund der lokalen Nachfrage und der geo-strategischen Lage. Im Moment verdreifachen wir unsere Produktion und investieren in Projekte wie z. B. unser neues Distributionszentrum, unserer Abteilung für Biowissenschaften in Toluca. Wir wachsen in Mexiko seit mehr als 4 Jahren im doppelstelligen Bereich.

In der Nachhaltigkeit unserer Produkte legen wir uns selber strenge Auflagen auf, z. B. zur Kontrolle der Emissionen oder Behandlung von Wasser. Auch bei Katastrophen wie dem Erdbeben im September 2017 haben wir umgehend mit Sachspenden aushelfen können. Am Ende tragen unsere Produkte zur Verbesserung und Beibehaltung der Gesundheit im Land bei. So fühlen sich unsere Mitarbeiter auch konstant in ihrem Beruf bestätigt.


Multivac ist ein mittelständisches Familienunternehmen mit 5300 Mitarbeiter und ist in 85 Ländern auf der ganzen Welt vertreten. In Mexiko sind wir seit 2004 im Markt, weil wir hier ein großartiges Potential gesehen haben. Mittlerweile sind wir hier mit den Bereichen Vertrieb von Maschinen, Wartung und Verkauf von Ersatzteilen gut aufgestellt. Damit sind wir in Mexiko in unserer Nische Marktführer und sehen klar, dass Mexiko auch für kleine und Mittelgroße Firmen interessant ist.

Herausforderungen haben wir beim Eintritt in Mexiko definitiv im Kulturunterschied gesehen, Geschäfte in Mexiko zu machen ist definitiv anders als in Deutschland. Dahingehend ist es auch wichtig die richtigen Mitarbeiter zu finden, welche in einem mexikanischen Geschäftsumfeld arbeiten können und auf der anderen Seite aber auch den deutschen Führungsstil verstehen.

Da mussten wir eine Struktur entwickeln, welche dieser Situation gerecht wird. Der Markt verlangt hier nach Firmen, welche in ganz Mexiko flächendeckend guten Service anbieten können. Da kommt uns der gute Ruf der deutschen Technologie zugute. Auf der anderen Seite sehen wir als Heraus-forderung auch die erforderliche Flexibilität im Bereich der Zahlung von Krediten und Rechnungen, die darf man auf keinen Fall unterschätzen und muss sich ein bisschen an Mexiko anpassen. Man muss Schritt für Schritt vorangehen und es bedarf gut ausgebildeter Mitarbeiter auch wegen der enormen Größe des Landes, welches von der Fläche bedeutend größer als Deutschland ist.

Es ist immer schwierig ein Geschäftsmodell zu kopieren, da muss man sich hier in Mexiko von der Idee des „Copy & Paste“ verabschieden. Bei der Investition muss man sich den Gegebenheiten anpassen, zum Beispiel in Verhandlungen, in welchen es hier immer ein bisschen mehr Gelassenheit braucht damit es zu einer Einigung kommt.

Was die Mexikaner auszeichnet ist, dass sie hervorragende Gastgeber sind, jedoch muss man vorher ihr Vertrauen gewinnen, was immer Zeit braucht. Außerdem gehen Geschäftsbeziehungen in Mexiko einfacher in Freundschaften über. Auf der anderen Seite schätzen viele Deutsche an den Mexikanern ihre Offenheit, vor allem gegenüber neuen Technologien. Was manchmal ein Reizthema ist, ist die Korruption, welche aber in jeglicher Firma mit einer Compliance Abteilung nicht wirklich ein Problem darstellt. Wenn natürlich Regierungsorgane involviert sind kann es schwieriger werden aber im Großen und Ganzen spielt das Thema im Tagesgeschäft eine untergeordnete Rolle.

Wir sehen im Moment den Lebensmittelsektor, zu welchem wir als Zulieferer gehören, stark wachsen, auch aufgrund der wachsenden, jungen Bevölkerung mit steigenden Haushaltseinkommen. Daneben sehen wir im Medizinsektor starke Investitionen, auch trotz der angespannten Lage mit den USA. Es kommen jedes Jahr mehr deutsche Firmen nach Mexiko und vor allem im Bereich der Automotive sind diese Investitionen sehr wichtig um Zulieferer und andere, auch kleinere deutsche Firmen sukzessive nach Mexiko zu holen.

Bernd Schreiber

CEO Multivac México und CEO México & Venezuela bei FESTO


Wir haben es uns zum Ziel gesetzt in den nächsten 3 bis 4 Jahren durch eine Vergrößerung unseres Angebots im Bereich der Verpackungsprozesse, auch hin zur Industrie 4.0, unseren Umsatz zu ver-doppeln. Da ist unser wichtigster Investitionsposten der Humanfaktor, soll sagen unsere Mitarbeiter sind der wichtigste Baustein um dieses Ziel zu erreichen.

In Bezug auf die Nachhaltigkeit arbeiten wir mehr und mehr mit umweltfreundlichen Materialien in unseren Maschinen. Auch unser Engagement hinzu Industrie 4.0 hilft uns den Bedarf an Materialien und Energie signifikant zu senken.

Land der Möglichkeiten – Der Wirtschaftsstandort Mexiko und seine deutschen Partner | Wichtige Ansprechpartner in Mexiko 140

Wichtige Ansprechpartner in Mexiko


CAMEXA

Die Auslandshandelskammer (AHK) Mexiko ist seit 1929 in Mexiko aktiv. Sie ist Mitglieder-organisation, Dienstleister und Interessenvertreter der deutschen Wirtschaft in Mexiko.

Ihren Sitz hat die AHK Mexiko im German Center For Industry and Trade in Mexiko-Stadt. Zudem unterhält sie Repräsentanzen in den 4 wichtigen Industrieregionen im Land:• Region Bajío (Bundesstaaten Querétaro, Guanajuato, San Luis Potosí, Aguascalientes)• Bundesstaaten Puebla und Tlaxcala• Bundesstaaten Nuevo León und Coahuila• Bundesstaat Jalisco

MitgliederorganisationMit mehr als 800 Mitgliedsunternehmen bietet die AHK Mexiko das Netzwerk für deutsch- mexikanische Wirtschaftskontakte. Sie organisiert zahlreiche Informationsveranstaltungen im Jahr. Mitgliedern stehen die Sektorenkomitees offen, die einen intensiven Austausch über branchen-relevante Themen ermöglichen.

DienstleisterUnter dem Markendach DEinternational bietet die AHK Mexiko Mitgliedsfirmen und externen Interessenten Dienstleistungen rund um den Markteinstieg und -ausbau in Mexiko an. Hierzu zählen:• Firmenauskunft• Geschäftspartnersuche• Importüberprüfung• Marktstudie• Standortanalyse• Terminmanagement• Ursprungsanalyse

Die Branchenexperten der AHK Mexiko verfolgen die aktuellen Entwicklungen in der mexikanischen Wirtschaft. Eine Übersicht finden Sie hier: mexiko.ahk.de/dienstleistungen/maerkte-im-fokus/

Duale AusbildungDie AHK Mexiko unterstützt Unternehmen, die in Mexiko nach dem deutschen Dualen System der Berufsausbildung ausbilden. Zudem berät die Kammer mexikanische Partnerinstitutionen beim Aufbau und Ausbau eines mexikanischen Modells der dualen Berufsausbildung.

KontaktDeutsch-Mexikanische Industrie- und HandelskammerCámara Mexicano-Alemana de Comercio e Industria

German Centre, 1-4-10Avenida Santa Fe 170Colonia Lomas de Santa Fe01210 Ciudad de México

Tel.: +52 55 1500 5900Montag bis Freitag 8:00 Uhr bis 16:30 Uhr (MEZ -7 Stunden)

mexiko.ahk.de


Ihre AnsprechpartnerDienstleistungenAnika KerstenE-Mail: [email protected]

MitgliedschaftTatjana HeinrichE-Mail: [email protected]

Duale BerufsausbildungAndreas MüllerE-Mail: [email protected]


Germany Trade & Invest, GTAI

Germany Trade and Invest (GTAI) ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Bundesrepublik Deutschland. Die Gesellschaft sichert und schafft Arbeitsplätze und stärkt damit den Wirtschafts-standort Deutschland. Mit über 50 Standorten weltweit und dem Partnernetzwerk unterstützt GTAI deutsche Unternehmen bei ihrem Weg ins Ausland, wirbt für den Standort Deutschland und begleitet ausländische Unternehmen bei der Ansiedlung in Deutschland. Das Expertenteam von GTAI recherchiert und analysiert vor Ort die neuesten Trends und Entwicklungen, die Chancen und Risiken der Märkte. Ob internationale Ausschreibungen, Brancheninformationen, Investitionsklima, Wirt-schaftsrecht oder die neuesten Zollbestimmungen - Unternehmen können sich über mehr als 130 Ländern informieren, auf verschiedenen Kanälen und kostenfrei. In Mexiko ist die GTAI seit 1969 mit einem eigenen Büro vertreten. Darüber hinaus unterstützt GTAI Unternehmen, die sich in Deutschland ansiedeln wollen. Die Expertinnen und Experten der Gesellschaft analysieren Marktchancen, entwickeln gemeinsam mit ihnen ihre Markteintrittsstrategie und helfen Ihnen persönlich bei der deutschland weiten Suche nach dem idealen Standort.

Hinzu kommen die schnelle und verlässliche Klärung von Rechts-und Steuerfragen sowie die Finanzierungs- und Fördermittelberatung, kostenlos und kompetent. GTAI ist global tätig und bietet den direkten und unbürokratischen Zugang zu den entscheidenden Ansprechpartnern für den erfolgreichen Ansiedlungsprozess von Unternehmen in Deutschland.

Sowohl bei der Außenwirtschaftsförderung als auch bei der Investorenwerbung arbeitet GTAI eng mit Partnern zusammen. Dazu gehören unter anderem die Landes Wirtschaftsförderungsgesellschaften, das Netzwerk der Auslandshandelskammern, der Industrie- und Handelskammern, der DIHK und die Wirtschafts- und Branchenverbände in Deutschland.

Das Informationsangebot der GTAI zu Mexiko ist vollständig abrufbar unter www.gtai.de/mexiko.

Daneben stehen Ihnen unsere Länderexperten bei Fragen gerne zur Verfügung:

Ihre AnsprechpartnerFlorian SteinmeyerBerichterstatter für Mexiko und KubaGERMANY TRADE & INVESTE-Mail: [email protected]

Barbara ZimniokBereichsleiterin AmerikaGERMANY TRADE & INVESTE-Mail: [email protected]

www.gtai.de


German Mexican Business Group von PwC

Das Inbound Team ist der zentrale Ansprechpartner innerhalb von PricewaterhouseCoopers in Mexiko. Im Inbound Team arbeiten Mitglieder der Service Lines (Assurance, Tax/Legal Advisory) mit der Staatsbürgerschaft unserer Kunden. Damit stellen wir sicher, dass kulturelle und sprachliche Barrieren keine Rolle spielen und der Service in gewohnt guter Qualität erbracht wird.

Wir pflegen Kontakte mit Top-Entscheidern und nutzen unser Netzwerk in den mexikanischen Industrien, Regierungsorganisationen und innerhalb der Service Lines von PwC, um langfristigen Erfolg in Mexiko zu gewährleisten.

Die German Mexican Business Group stellt seit 2013 einen wesentlichen Ansprechpartner für deutsche Firmen in Mexiko dar. Mit mehr als 1900 deutschen Firmen und nach Berechnungen unserer Partner 35 Billionen US-Dollar deutscher Investition in Mexiko, vor allem in den Bereichen Automotive, Luft- und Raumfahrt, Chemie, Pharmazeutika und Transport, zahlen die deutschen Firmen einen wesentlichen Teil auf das mexikanische Brutto-Inlandsprodukt ein. In dieser Hinsicht arbeiten wir stets daran, deutschen Unternehmen in Mexiko mit individuellen und aktuellen Lösungen zur Seite zu stehen und Firmen, die eine Expansion in und nach Mexiko in Betracht ziehen, zu unter-stützen.

Wir bieten allen Firmen der deutschen Gemeinschaft in Mexiko ständig aktuelle Informationen zu relevanten Themen, wie Industrienachrichten, Reformen und Gesetzesänderung.

Ihre AnsprechpartnerMarta MilewskaLeiterin InboundE-Mail: [email protected]

Florian KrainerLeiter der German Mexican Business GroupE-Mail: [email protected]

PricewaterhouseCoopers S. C.Mariano Escobedo 573, Col. Rincon del Bosque, 11580 Ciudad de México

http://www.pwc.com

Land der Möglichkeiten – Der Wirtschaftsstandort Mexiko und seine deutschen Partner | Fazit 145

Mexiko und Deutschland stellen 2 verschiedene Welten dar, die sich trotz ihrer Verschiedenheit hervorragend ergänzen. Seit Jahren feiern deutsche Firmen in Mexiko, vor allem in den Branchen Automotive, Fabrikation und Chemie große Erfolge. Allen an dieser Publikation beteiligten Institutionen ist es ein großes Anliegen, vielen Unternehmen den Wirtschaftsstandort Mexiko näher zu bringen.

Während diese Publikation die wichtigsten Themen abdeckt, sind einige Details besonders hervor-zuheben. Zum Ersten öffnet sich der Entwicklungsmarkt Mexiko, auf seinem Weg zu einem der wichtigste der Welt, immer mehr für ausländische Unternehmen. Durch die zahlreichen Reformen seit 2013 eröffnen sich großartige Möglichkeiten für ausländische Investitionen in Sektoren wie Telekommunikation Energie und auch durch Arbeitsrechts und Transparenz Reformen wird es zunehmend einfacher den Eintritt nach Mexiko zu wagen.

Daneben tut sich durch die wachsende Mittelschicht in Mexiko, die Nähe zu den USA und allgemein die strategische Lage in Nordamerika ein immenser und stetig wachsender Absatzmarkt auf.

Zum Redaktionsschluss dieser Publikation hat die neue Administration Mexikos, unter dem Präsidenten Manuel López Obrador, gerade ihre Arbeit begonnen. Wir sind überzeugt, dass die mehr egalitären Ansätze im Vergleich zur Vorgängerregierung Mexiko weiterhin zum „Land der Möglichkeiten“ macht.

Abschließend stellen die Mexikaner durch ihren Elan, ihrer Gastfreundschaft und Arbeitsbereitschaft aber vor allem durch ihre Bewunderung für deutsche Produkte und Unternehmen großartige Partner für eine erfolgreiche Investition in Mexiko dar.

Wir möchten uns auf diesem Wege bei allen an dieser Publikation beteiligten Institutionen und Firmen bedanken, ohne deren Hilfe, in einem ereignisreichen Jahr 2018, die vielen nützlichen Informationen, Einblicke und Erfahrungswerte nicht in diesem Umfang zusammengekommen wären.

Als Herausgeber, namentlich die Deutsche Botschaft in Mexiko, die CAMEXA, GTAI und PwC, möchten wir ihnen auch über die Publikation hinaus unsere Unterstützung zusichern, damit sie langfristig in Mexiko erfolgreich sein können.

Fazit

Land der Möglichkeiten – Der Wirtschaftsstandort Mexiko und seine deutschen Partner | Anhang 146

Abkürzungen

GTAI German Trade and InvestGMBG German Mexican Business GroupCAMEXA Deutsche Aussenhandelskammer in MexikoNAFTA North America Free Trade Agreement, Nordamerikanischer FreihandelsabkommenOECD The Organization for Economic Cooperation and Development, Organisation für

wirtschaftliche Zusammenarbeit und EntwicklungUNGA United Nations General Assembly, Generalversammlung der Vereinten NationenINADEM The National Institute of Entrepreneurs, Nationales Institut für Gründer (Mexiko)INEGI The National Institute of Statistics and Geography, Nationales Statistik und

Geographie Institut (Mexiko)CONCAMIN Confederation of Industrial Chambers, Vereinigung der Industriekammern (Mexiko)CONCANACO Confederation of National Chambers of Commerce, Vereinigung der Handels-

kammern (Mexiko)COMCE Mexican Business Council for Foreign Trade, Investment and Technology,

Mexikanischer Wirtschaftsrat für AußenhandelPEMEX Mexican Petroleum (Literal Translation) – Mexican oil and gas PSU – Mexikanische

Öl- und Gas Gesellschaft CFE The Federal Electricity Commission, Bundes Elektrizitätskommission (Mexiko)CNH National Hydrocarbons Commission, Nationale Kohlenwasserstoff Kommission

(Mexiko)IFT Federal Institute of Telecommunications, Nationales Telekommunikationsinstitut

(Mexiko)COFECE Federal Competition Commission, Bundeswettbewerbsbehörde (Mexiko)UNCTAD United Nations Conference on Trade and Development, Konferenz der Vereinten

Nationen für Handel und EntwicklungIMF International Monetary Fund, Internationaler WährungsfondALADI Latin-American Integration Association, Lateinamerikanische IntegrationsvereinigungWTO World Trade Organization, Welthandelsorganisation APEC Asia Pacific Economic Cooperation, Asiatisch-Pazifische WirtschaftsgemeinschaftSE Ministry of Economy, Wirtschaftsministerium (Mexiko)SHCP Ministry of Finance, Finanzministerium (Mexiko)STPS The Mexican Ministry of Labor and Social Security, Mexikanisches Ministerium für

Arbeit und soziale Sicherheit (Mexiko)CONASAMI The National Commission for Minimum Salaries, Nationale Kommission für Mindest-

gehälter (Mexiko)AFORE The Pension Fund, Rentenfond (Mexiko)SIEFORE Registration Body for AFORE, Verwaltungsapparat für AFORE Fonds (Mexiko)IMSS Mexican Social Security Institute, Mexikanische SozialversicherungsbehördeINFONAVIT National Workers’ Housing Fund Institute, Nationales Wohnbauinstitut für

Arbeitnehmer (Mexiko)SCT Ministry of Transport and Communications, Ministerium für Verkehr und

Kommunikation (Mexiko)SRP Sectoral Relief Programs, Sektorale HilfsprogrammeC-TPAT The Customs-Trade Association Against Terrorism, Zoll-Handelsverband gegen

Terrorismus (USA)NEEC New Company Certification Scheme, Zertifizierungssystem für neue Unternehmen

(Mexiko)INAI The National Institute of Transparency, Access to Information and Protection of

Personal Data, Nationales Institut für Transparenz, Zugang zu Informationen und zum Schutz personenbezogener Daten

Anhang


SAT Mexican Tax Authority – Revenue Administration Service, Finanzamt (Mexiko)CNBV The National Banking and Securities Commission, Nationale Bank- und Wertpapier-

kommission (Mexiko)CONSAR The National Commission for Retirement Savings Systems, Nationale Kommission für

Altersvorsorge (Mexiko)CNSF The National Insurance and Bonding Commission, Nationale Versicherungs- und

Haftungskommission (Mexiko)CONDUSEF The National Commission for the Protection and Defense of Users of the Financial

System, Nationale Kommission für den Schutz und die Verteidigung der Nutzer des Finanzsystems (Mexiko)

IPAB The Institute for the Protection of Savings, Institut für den Schutz von Ersparnissen und Sparern (Mexiko)

SOFOM The Multi-Purpose Financial Companies, Mehrzweck-Finanzunternehmen (Mexiko)APA Advanced Pricing Agreements, Vorauszahlungsvereinbarungen CUFIN After-tax earnings account, Konto für Ergebnis nach SteuernWHT Withholding Tax, QuellensteuerREIT Real Estate Investment Trusts, Immobilien InvestmentfondIEPS Special Tax on Production and Services, Sondersteuer auf Produktion und

Dienstleistungen (Mexiko)PE Permanent Establishments, BetriebsstätteM&E Machinery and Equipment, Maschinen und AnlagenCbC Country-by-Country reporting, BEPS Base Erosion and Profit Shifting, Basis-Erosion und GewinnverlagerungCONACYT The National Council of Science and Technology, Nationalrat für Wissenschaft und

Technologie (Mexiko)

Checklisten – Planung einer Investition in Mexiko53

Überlegungen für Investoren

Beschränkungen für ausländische Beteiligungen? Vorteile/Nachteile der Neugründung? Begrenzte Haftung? Anteilige Aufwendungen sind für Tochtergesellschaften nicht abzugsfähig Hybride Einheiten/Instrumente? Gründungs- und Wartungskosten? Als Einheit besteuert? Besteuerung der an die Aktionäre auszuschüttenden Beträge? Auswahl des Pflicht Prüfers Finanzierung durch Kapital oder Darlehen? Mindestkapitalanforderungen? Leverage – Finanzierung mit Dollar- oder Peso-Darlehen? Vorteile/Nachteile einer Liquidation? Rückführung von Kapital und Profiten?

Überlegungen zum Rechtsbeistand

Art der Rechtsform? Satzung? Statuten? Firmenname? Registrierungsanforderungen (Nationales Register für ausländische Investitionen, Ministerium für Finanzen und öffentliche Kredite, öffentliches Handelsregister)?

Steueridentifikationsnummer Sozialversicherungs-Zugehörigkeit? Zertifikate? Aktionäre? Hauptversammlungen? Sitzungsprotokolls des Verwaltungsrats? Haupt Variation Registrierung? Jahresversammlung? Andere Formalitäten? Anforderungen an die Rechnungslegung? Steuervorteile / Nachteile Neugründung? Steuerregelung? Steuer Planungsmöglichkeiten?



Zweigniederlassung


Vorteile/Nachteile des Betriebs als Filiale Ausländische Unternehmen können Zweigstellen einrichten Einschränkungen der ausländischen Beteiligung in Abhängigkeit von ihren Aktivitäten

Verluste können mit dem Einkommen nicht ansässiger Eltern verrechnet werden Angemessene anteilige Kosten sind abzugsfähig Muttergesellschaft haftet Überweisungen in Land der Muttergesellschaft sind nicht abzugsfähig Kapital, das von den Muttergesellschaften bereitgestellt wird Repatriierung von Kapital und Profiten Keine Austausch-Kontrollen Vorteile/Nachteile beim Schließen einer Zweigstelle


Voraussetzungen für die Niederlassung? Genehmigung des Wirtschaftsministeriums? Registrierungsanforderungen (Nationales Register für ausländische Investitionen, Ministerium für Finanzen und öffentliche Kredite, öffentliches Handelsregister)?

Wahl des Buchhalters Einzelabschluss Besteuerung einer Filiale Zahlung von Überweisungen Steuer Planungsmöglichkeiten


Partnerschaft (Joint Venture)


Einschränkungen der Beteiligung ausländischer Investoren? Anforderungen für Partner? Vorteile/Nachteile des partnerschaftlichen Handelns? Rechtsberatung? Gründungsvoraussetzungen? Genehmigung des Wirtschaftsministeriums? Registrierungsanforderungen (Öffentliches Handelsregister, nationales Register für ausländische Investitionen)?

Wahl des Buchhalters Wird als Conduite oder eigene Rechtsform besteuert? Steuerplanung Chancen Joint Venture (Asociación en Participación) Partnerschaft ist eine Vereinbarung, keine juristische Person Verwaltung des Joint Ventures? Verpflichtungen im Joint Venture (zwischen Parteien, gegenüber Dritten)? Laufzeit des Joint Ventures? Vorteile / Nachteile der Teilnahme an einem Joint Venture? Aktiver Partner und stiller Partner benötigt?


Bedarf?Wahl des Rechtsbeistands Einzelabschluss? Als Körperschaft für Steuerzwecke besteuert

www.pwc.de

Mexiko: Land der Möglichkeiten - PwC · 2020. 3. 13. · Mexiko hat sich als Deutschlands...

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