Michael Reaves & Steve Perry

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Michael Reaves & Steve Perry JEDI-HEILERIN MedStar 2

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Michael Reaves & Steve Perry

Jedi-HeilerinMedStar 2

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Drew Karpyshyn: Darth Bane – Schöpfer der Dunkelheit (24453) · Darth Bane – Die Regel der Zwei (26596) · Darth Bane – Dynastie des

Bösen (37559)

Michael Reaves: Darth Maul – Der Schatten jä­ger (24315) · Terry Brooks: Episode I. Die dunk­le Bedrohung (36313)  · Greg Bear: Planet der Verräter (35886) · T. Zahn: Die Kundschafter(36898) · Alan D. Fos ter: Ein Sturm zieht auf (37093) · R.    A. Salvatore: Episode II. Angriff der Klonkrieger (35761) · Karen Traviss: Clone Wars (26635) · Karen Miller: Clone Wars – Wil­der Raum (26636) · Karen Traviss: Clone Wars – Keine Gefangenen (26637) · Karen Miller: Clone Wars – Im Verborgenen (26638) · Michael Reaves: MedStar – Unter Feuer (26811) · Michael Reaves & Steve Perry: MedStar – Jedi­Heilerin (26815) · Matthew Stover: Mace Windu und die Armee der Klone (36292) · Steven Barnes: Obi­Wan Kenobi und die Bio droiden (36394)  · David Sherman & Dan Cragg: Die Feuer taufe (36163) · Sean Stewart: Yoda – Pfad der Dunkel­heit (24436) · James Luceno: Labyrinth des Bö­sen (36226) · Matthew Stover: Episode III. Die Rache der Sith (36431) · James Luceno: Dunkler Lord. Der Aufstieg des Darth Vader (36609)

George Lucas: Eine neue Hoffnung [Episo­de IV] (35248) · Michael Reaves & Steve Per­ry: Die Macht des Todessterns (26566) · Joe Schreiber: Der Todeskreuzer (37560) · Timo­thy Zahn: Treue schwur (36980) · Donald F. Glut: Das Im pe rium schlägt zurück [Episode V] (35249) · Kevin J. Anderson (Hrsg.): Kopfgeld auf Han Solo (25008) · James Kahn: Die Rückkehr der Jedi­Ritter [Episode VI] (35250) · Matthew Stover: Luke Skywalker und die Schatten von

Mindor (26599)

Timothy Zahn: Erben des Imperiums (35251) · Die dunkle Seite der Macht (35252) · Das

letzte Kommando (35253)

Peter Schweighofer (Hrsg.): Flucht der Rebellen (24234) · Peter Schweighofer & Craig

Carey (Hrsg.): Kampf um die Neue Republik (24235)

Aaron Allston: Operation Eiserne Faust (35142)

Das ErbE DEr JEDi-rittEr: R. A. Salva tore: 1. Die Abtrünnigen (35414) · Michael Stack­pole: 2. Die schwarze Flut (35673) · 3. Das Ver­derben (35620) · James Luceno: 4. Der Un ter­gang (35822) · 5. Die letzte Chance (35883) · Kathy Tyers: 6. Planet der Verlorenen (35983) · Greg Keyes: 7. Anakin und die Yuuzhan Vong (36101) · 8. Die Verheißung (24302) · Troy Den­ning: 9. Das Ultimatum (24342) · Elaine Cunning­ham: 10. Jainas Flucht (24347) · Aaron Allston: 11. Rebellenträume (24370) · 12. Aufstand der Rebellen (24377) · Matthew Stover: 13. Verrä­ter (24408) · Walter Jon Williams: 14. Wege des Schicksals. Mit Bonus-Roman Ylesia (24398) · Sean Williams & Shane Dix: 15. Die Ru inen von Corus cant (24433) · 16. Der verschollene Planet (24438) · 17. Wider alle Hoffnung (24459) · Greg Keyes: 18. Die letzte Prophezei­ung (24468) · James Luceno: 19. Vereint durch

die Macht (24489)

DunklEs nEst: Troy Denning: 1. Die Königs­drohne (24491) · 2. Die verborgene Königin

(26567) · 3. Der Schwarmkrieg (26568)

WächtEr DEr Macht: Aaron Allston: 1. Intri­gen (26603) · Karen Traviss: 2. Blutlinien (26607) · Troy Denning: 3. Sturmfront (26624) · Aaron Allston: 4. Exil (26625) · Karen Traviss: 5.  Opfer (26597) · Troy Denning: 6. Inferno (26598) · Aaron Allston: 7. Zorn (26666) · Karen Traviss: 8. Enthüllungen (26684) · Troy Denning:

9. Sieg (26685)

Das VErhängnis DEr JEDi-rittEr: Aaron Allston: 1. Der Ausgestoßene (26660) · Christie Golden: 2. Omen (26676) · Troy Denning: 3. Ab­grund (26677) · Aaron Allston: 4. Rückschlag (26678) · Christie Golden: 5. Die Verbündeten

(26679)

Das star-Wars-uniVErsuM iM blanValEt VErlag in chronologischEr rEihEnfolgE

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Jedi-HeilerinMedStar 2

Aus dem Englischenvon Andreas Kasprzak

TM

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Die amerikanische Originalausgabe erschien unter dem Titel»Star Wars™ Medstar 2. Jedi Healer«

bei Del Rey/The Ballantine Publishing Group, Inc., New York.

Verlagsgruppe Random House fsc-deu-0100Das fsc®-zertifizierte Papier Holmen Book Cream für dieses Buch

liefert Holmen Paper, Hallstavik, Schweden.

1. AuflageDeutsche Erstveröffentlichung Juni 2011

bei Blanvalet, einem Unternehmen der VerlagsgruppeRandom House GmbH, München.

Copyright © 2004 by Lucasfilm Ltd. & ® or ™ where indicated.All rights reserved. Used under authorization.

Translation Copyright © 2011 by VerlagsgruppeRandom House GmbH, München

Umschlaggestaltung: HildenDesign, MünchenCover Art Copyright © 2004 by Lucasfilm Ltd.

Cover Illustration by Dave SeeleyRedaktion: Marc Winter

HK · Herstellung: samSatz: omnisatz GmbH, Berlin

Druck und Bindung: GGP Media GmbH, PößneckPrinted in Germany

ISBN 978-3-442-26815-3

www.blanvalet.de

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Die Romane: Was geschah Wann?

Tm

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ca. 1000 JahRe voR Eine neue Hoffnung · Darth Bane – Schöpfer der

Dunkelheit· Darth Bane – Die Regel der

Zwei· Darth Bane – Dynastie des

Bösen

32,5 JahRe voR Eine neue Hoffnung· Darth Maul – Der Schatten­

jäger

32 JahRe voR Eine neue Hoffnung· Star Wars: Episode I –

Die dunkle Bedrohung

29 JahRe voR Eine neue Hoffnung · Planet der Verräter

27 JahRe voR Eine neue Hoffnung· Die Kundschafter

22,5 JahRe voR Eine neue Hoffnung· Ein Sturm zieht auf

22 JahRe voR Eine neue Hoffnung· Star Wars: Episode II –

Angriff der Klonkrieger

22–19 JahRe voR Eine neue Hoffnung· Star Wars: Clone Wars· Clone Wars – Wilder Raum

22–19 JahRe voR Eine neue Hoffnung· Clone Wars – Keine Gefange­

nen· Clone Wars – Im Verborgenen

· Mace Windu und die Armee der Klone

· Obi­Wan Kenobi und die Biodroiden

· Die Feuertaufe· Yoda – Pfad der Dunkelheit· Labyrinth des Bösen

20 JahRe voR Eine neue Hoffnung· MedStar – Unter Feuer· MedStar – Jedi­Heilerin

19 JahRe voR Eine neue Hoffnung· Star Wars: Episode III –

Die Rache der Sith· Dunkler Lord – Der Aufstieg

des Darth Vader

10–0 JahRe voR Eine neue HoffnungDie Han-Solo-Trilogie:· Der Pilot· Der Gejagte· Der König der Schmuggler

ca. 5–2 JahRe voR Eine neue Hoffnung Lando Calrissian – Rebell des Sonnensystems:· Die Geisterharfe· Der Flammenwind von Oseon

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ca. 5–2 JahRe voR Eine neue Hoffnung · Die Sternenhöhle von

Thon Boka Han Solos Abenteuer:· Han Solo auf Stars’ End· Han Solos Rache· Das verlorene Vermächtnis

ca. 1 JahR voR Eine neue Hoffnung· Der Todeskreuzer

ca. 1–0 JahRe voR Eine neue Hoffnung· Die Macht des Todessterns

sTaR WaRs· Episode IV – Eine neue Hoffnung

0–3 JahRe nach Eine neue Hoffnung· Sturm über Tatooine· Treueschwur· Skywalkers Rückkehr

3 JahRe nach Eine neue Hoffnung· Star Wars: Episode V – Das

Imperium schlägt zurück· Kopfgeld auf Han Solo

3,5 JahRe nach Eine neue Hoffnung· Schatten des Imperiums

4 JahRe nach Eine neue Hoffnung· Star Wars: Episode VI –

Die Rückkehr der Jedi­Ritter· Palast der dunklen SonnenDer Kopfgeldjägerkrieg:· Die mandalorianische

Rüstung· Das Sklavenschiff· Die große Verschwörung· Der Pakt von Bakura

5 JahRe nach Eine neue Hoffnung· Luke Skywalker und die

Schatten von Mindor

6,5–7,5 JahRe nach Eine neue HoffnungX-Wing: · Angriff auf Coruscant· Die Mission der Rebellen· Die teuflische Falle· Bacta­Piraten· Die Gespensterstaffel· Operation Eiserne Faust· Kommando Han Solo

8 JahRe nach Eine neue Hoffnung· Entführung nach Dathomir

9 JahRe nach Eine neue HoffnungDie Thrawn-Trilogie:· Erben des Imperiums· Die dunkle Seite der Macht· Das letzte Kommando

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9 JahRe nach Eine neue HoffnungX-Wing: · Isards Rache

11 JahRe nach Eine neue HoffnungDie Jedi-Akademie-Trilogie:· Flucht ins Ungewisse· Der Geist des Dunklen Lords· Der Meister der Macht· Der Kampf des Jedi

12–13 JahRe nach Eine neue Hoffnung· Palpatines Auge· Dark Saber – Der Todesstern· Planet des ZwielichtsX-Wing: · Das letzte Gefecht

14 JahRe nach Eine neue Hoffnung· Der Kristallstern

16–17 JahRe nach Eine neue HoffnungDie schwarze Flotte:· Vor dem Sturm· Aufmarsch der Yevethaner· Entscheidung bei Koornacht

17 JahRe nach Eine neue Hoffnung· Rebellion der Verlorenen

18 JahRe nach Eine neue HoffnungDie Corellia-Trilogie:· Der Hinterhalt· Angriff auf Selonia· Showdown auf Centerpoint

19 JahRe nach Eine neue HoffnungDie Hand von Thrawn:· Schatten der Vergangenheit· Blick in die Zukunft· Der Zorn des Admirals

22 JahRe nach Eine neue Hoffnung· Die Verschollenen

23–24 JahRe nach Eine neue HoffnungYoung Jedi Knights:· Die Hüter der Macht· Akademie der Verdammten· Die Verlorenen· Lichtschwerter· Die Rückkehr des dunklen

Ritters· Angriff auf Yavin 4· Die Trümmer von Alderaan· Allianz der Vergessenen· Stimmen des Zorns· Gefangen auf Ryloth· Das Vermächtnis des

Imperiums

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25 JahRe nach Eine neue HoffnungDas Erbe der Jedi-Ritter:· Die Abtrünnigen· Die schwarze Flut· Das Verderben· Der Untergang· Die letzte Chance· Planet der Verlorenen· Anakin und die Yuuzhan Vong· Die Verheißung· Das Ultimatum· Jainas Flucht· Rebellenträume· Aufstand der Rebellen· Verräter· Wege des Schicksals· Die Ruinen von Coruscant· Der verschollene Planet· Wider alle Hoffnung· Die letzte Prophezeiung· Vereint durch die Macht

35 JahRe nach Eine neue HoffnungDunkles Nest:· Die Königsdrohne· Die verborgene Königin· Schwarmkrieg

40 JahRe nach Eine neue HoffnungWächter der Macht:· Intrigen· Blutlinien· Sturmfront· Exil· Opfer· Inferno· Zorn· Enthüllungen· Sieg

43 JahRe nach Eine neue Hoffnung

Das Verhängnis der Jedi-Ritter:· Der Ausgestoßene· Omen· Abgrund· Rückschlag· Die Verbündeten

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Für meinen Sohn Alexander.»Die Macht wird mit dir sein – immer.«

– M. R.

Für dianne.– S. P.

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es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis …

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1. Kapitel

FleHr-7dAS JASSerAK-HocHlAnd von TAnlASSA, nAHe der QAroHAn-STeppenplAneT dronGArJAHr 2 nAcH der ScHlAcHT von GeonoSiS

Mit einem Mal blieb wenig Zeit zum Nachdenken. Keine Zeit, um den bewussten Verstand über Aktion und Reaktion urteilen zu lassen, keine Zeit für Entscheidungen über Form und Fluss. Das Bewusstsein war viel zu langsam, um ihr in dieser Situation auf Leben oder Tod Schutz zu gewähren. Sie musste auf ihr Muskelgedächtnis vertrauen, musste jede Bindung zu vergangenen oder künftigen Belangen loslassen. Sie musste vollkommen und total im Jetzt sein, wenn sie die-sen Kampf überleben wollte.

Selbst diese Gedanken schossen ihr binnen eines Zeit-raums von nicht mehr als einem Herzschlag durch den Kopf.

Barriss Offee hieb und schnitt mit ihrem Lichtschwert durch die Luft, drehte und wirbelte es, um mit diesen Bewe-

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gungen vor sich einen Schild leuchtender Energie zu erzeu-gen, der Blastersalven, Pfeile, Schwerter, ja, sogar ein paar Schleudersteine abhielt, ohne irgendetwas davon geradewegs zu ihren Angreifern zurückzuschicken. Das war von entschei-dender Bedeutung und der schwierigste Teil des Kampfes: Bring keinen von ihnen um! Was das betraf, war Meister Ke-nobi eisern gewesen. Trenn keine Arme, Beine oder Köpfe ab, ramm die Klinge nicht durch die Leiber der Angreifer! Nicht durch die der Brokii, nicht durch die der Januul.

Es war viel schwerer, zu kämpfen und den Gegner dann zu entwaffnen oder zu verwunden, als ihn direkt zu verstüm-meln oder zu töten. Es war immer schwerer, das Richtige zu tun.

Barriss kämpfte …Neben ihr stellte Anakin Skywalker ein solides Maß an Ge-

schick im Umgang mit dem Lichtschwert zur Schau, auch wenn seine Technik noch immer ein wenig rabiat war. Er hatte erst viel später als die meisten Jedi mit der Ausbil-dung begonnen, doch er schlug sich ziemlich gut. Durch die Macht spürte sie, dass er mehr tun wollte, dass er sie alle nie-dermetzeln wollte, doch er behielt sich im Griff. Allerdings konnte sie fühlen, was ihm das für Schwierigkeiten bereitete. Und dieses kleine Lächeln auf seinem Gesicht, als er zur Ver-teidigung ein Energienetz vor sich wob, beunruhigte sie ein wenig. Er schien hieran viel zu viel Gefallen zu finden.

Zu ihrer Linken mähte Meister Kenobis brummende Energieklinge einen nach Ozon riechenden Gobelin ver-waschener Lichter, schlug Blasterschüsse in den Boden, blockte heranzischende Pfeile ab und zerschmetterte Dura-stahlklingen beinahe zu schnell, als dass man dem Spekta-kel mit bloßem Auge folgen konnte. Seine Miene war ernst, grimmig.

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Meisterin Unduli bewegte sich mit dieser unglaublichen, geschmeidigen Anmut, die ihr Markenzeichen darstellte, tanzte defensiv umher, wehrte die Angriffe mit Leichtigkeit ab. Barriss stand neben ihrer Lehrmeisterin und führte die blaue Klinge im perfekten Gleichklang mit dem blassgrü-nen Schimmer, der vom Lichtschwert ihrer Meisterin aus-ging. Jede für sich allein waren sie Gegnerinnen, mit denen man rechnen musste. Zusammen, von und in der Macht ver-schmolzen, stellten sie eine Kampfeinheit dar, die wesent-lich stärker und schneller war als die Summe ihrer beiden Teile. Sie ergänzten die Finten, Paraden und Blöcke des je-weils anderen so absolut und vollkommen, dass viele der wilden ansionianischen Ebenenbewohner ungläubig glotz-ten, während sie den Angriff fortsetzten.

Als die heulende Meute ungeachtet ihrer routinierten Fähigkeit das erste Mal vorgerückt war, hatte Barriss eine Woge der Furcht verspürt. Da waren so viele von denen, und die Oberhand über sie zu erlangen, ohne zu töten, war ziem-lich schwer. Doch als sie nun sprang und parierte und die Waffe schwang, während die Macht jede ihrer Bewegungen leitete, war die anfängliche Panik verflogen. Sie hatte den Fluss der Macht noch nie so stark gespürt wie jetzt, als sie vier auf diese Weise hier vereint waren. Sie war mit Anakin und Meister Kenobi ebenso vollkommen verbunden wie mit Meisterin Unduli. Es war ein unglaublich kraftvolles, berau-schendes Gefühl, aufregend, überwältigend, das sie mit Zu-versicht erfüllte: Wir können es schaffen … Wir können beide Armeen besiegen …

Vernunftmäßig wusste sie, dass es nicht klappen konn-te, doch Überzeugung war eine Frage des Herzens, nicht des Verstandes. Sie waren unbezwingbar. Sie schlugen den Tod aus der Luft: leistungsstarke Partikelstrahlen, Pfeile mit Na-

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delspitzen, Schwerter, die scharf genug waren, um die lan-gen Mähnen der Ansionianer abzurasieren …

Der Kampf schien lange Zeit zu währen, doch als er vor-über war, wurde Barriss bewusst, dass die gesamte Aus-einandersetzung vielleicht zehn Minuten oder weniger ge-dauert hatte. Zu ihren Füßen lagen Dutzende zerschmet-terter Waffen, und die überraschten Krieger umringten sie voller Ehrfurcht vor den Kampfkünsten der Jedi.

Die sollten sie auch besser haben …

Barriss lächelte bei der Erinnerung an die Begegnung auf Ansion. Sie hatte die Macht viele Male gefühlt, davor und da-nach, aber niemals sonst war sie so … unwiderstehlich gewe-sen. Selbst, als sie den Alwari ihre »Seele« gezeigt hatten – sie mit ihrem Zirkeltanz, Anakin mit seinem Gesang, Meis-ter Obi-Wan Kenobi mit seinem Geschichtenerzählen und Meisterin Luminara Unduli mit ihrer Macht-Skulptur aus wirbelndem Sand –, hatte sie sich nicht so lebendig gefühlt wie während des Kampfes, als sie an der Seite ihrer Meiste-rin und der anderen focht. Allein zu kämpfen war eine Sache, aber als Duo oder als Teil einer Gruppe zu kämpfen? Das war viel, viel besser.

Doch das war die Vergangenheit, und wenn sie in ihren Jahren im Jedi-Tempel etwas gelernt hatte, dann, dass man die Vergangenheit zwar Revue passieren, aber nicht erneut erleben konnte. Jetzt befand sie sich nicht mehr auf Ansion, sondern auf Drongar, diesem klammen Treibhaus von einem Planeten, und obgleich ihre Mission, den Dieb zu finden, der die kostbaren, hier wachsenden Bota-Pflanzen gestohlen hatte, vorüber war, wartete sie im Moment noch darauf, von ihrer Meisterin zu hören, um anschließend mit dem nächs-ten Schritt ihrer Ausbildung fortzufahren.

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Gerade, als sie von Neuem fühlte, wie Frustration in ihr auf-stieg, piepte die Kom-Einheit auf ihrem Tisch. Sie aktivierte sie, und schon schimmerte ein kleines Holoprojektor-Abbild ihrer Lehrmeisterin in der warmen Luft. Die Kom-Einheit war klein und schien eine geringfügige Fehlfunktion zu haben. Ab-gesehen von dem üblichen Flackern und Rauschen, das bei der Kommunikation über viele Parsecs hinweg nichts Unge-wöhnliches war, schien irgendein Element des Energiever-stärkers so viel Wärme abzugeben, dass Schaltkreise schmol-zen, so unmerklich, dass sie sich nicht sicher war, ob sie das Ganze tatsächlich wahrnahm oder es sich einfach nur einbil-dete. Es war kein unangenehmer Geruch, er erinnerte Barriss vielmehr an geröstete Klee-Klee-Nüsse.

Meisterin Unduli war jetzt Lichtjahre entfernt, auf Coru-scant, auch wenn ihr Bild nah genug war, um es zu berühren. Das dreidimensionale Abbild war allerdings substanzlos, so-dass dieser Versuch genauso vergebens gewesen wäre, wie einen Geist anzufassen.

Barriss seufzte, als sie fühlte, wie sich die Anspannung in ihr löste. Hier auf Drongar hatte sie die Trennung von ihrer Lehrerin deutlich gespürt. Allein der Anblick von Meisterin Unduli, selbst in einer flackernden, niedrig aufgelösten Ho-loübertragung, genügte, ihr dabei zu helfen, sich zu sam-meln. Sie hatte es auch bitter nötig, sich zu sammeln. Nach der jüngsten, gezwungenen Umstationierung der Feldlaza-retteinheit – gute fünfzig Kilometer weiter nach Süden, um zu verhindern, dass sie von Kampfdroiden der Separatisten überrannt wurde –, dem Tod von Zan Yant und den niemals endenden Strömen neu eintreffender Verwundeter, verspür-te sie das drängende Verlangen nach dem beruhigenden, zentrierenden Einfluss, den ihre Lehrmeisterin stets auf sie ausübte.

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Nachdem sie einander begrüßt hatten, sagte Barriss: »Also, ich nehme an, meine Mission hier auf Drongar ist zu Ende.«

Meisterin Unduli neigte den Kopf. »Und was führt dich zu dieser Annahme?«

Barriss betrachtete das Bild, mit einem Mal unsicher. »Nun  … Ich wurde hierhergeschickt, um herauszufinden, wer das Bota stiehlt. Diejenigen, die dafür die Verantwor-tung trugen, der Hutt Filba und Admiral Bleyd, tun das mitt-lerweile nicht mehr, da sie tot sind. Das Militär hat einen neuen Admiral entsandt, um den MediStern und die Flehrs auf dem Planeten zu befehligen. Er sollte in Kürze hier ein-treffen, und ich vermute, dass er angesichts des Werts der Bota-Pflanzen wegen seiner Redlichkeit für den Posten aus-gewählt wurde.«

»Das war bloß ein Teil deiner Mission, Padawan. Du bist außerdem als Heilerin hier, und es gibt immer noch Leute, die Hilfe nötig haben, nicht wahr?«

Barriss blinzelte. »Ja, Meisterin, aber …«Es folgte eine Pause, als ihre Lehrmeisterin sie musterte.

»Aber du denkst nicht, dass das ein hinreichender Grund für dich ist, dort zu verweilen, oder?«

»Mit allem gebotenen Respekt, aber ich scheine hier kaum einen Unterschied auszumachen. Es ist, als würde man ver-suchen, einen Sandstrand Körnchen für Körnchen anders-wohin zu schaffen. Ich könnte ohne Weiteres durch irgend-einen kompetenten Mediziner ersetzt werden.«

»Und du denkst, dass deine Talente anderswo von größe-rem Nutzen wären.« Das war keine Frage.

»Ja, meine Meisterin. Das tue ich.«Meisterin Unduli lächelte. Selbst bei der flackernden Pro-

jektion konnte Barriss sehen, wie sich um diese intensiven,

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blauen Augen herum Fältchen bildeten. »Natürlich tust du das. Du bist jung, und dein Verlangen, eine leuchtende Macht des Guten zu sein, hat dich ein bisschen blind ge-macht für all die anderen Dinge um dich herum, die eben-falls deiner Aufmerksamkeit bedürfen. Aber ich spüre, dass du dort noch nicht fertig bist, mein ungeduldiger Padawan. Es gibt immer noch Lektionen zu lernen. Auch Seelen brau-chen Heilung, manchmal ebenso sehr oder noch mehr, als Leiber es tun. Ich werde mit dir in Kontakt treten, wenn ich denke, dass es für dich an der Zeit ist, Drongar zu verlassen.«

Meisterin Undulis Abbild erlosch.Barriss saß einige Zeit auf ihrer Pritsche. Sie konzentrier-

te sich darauf, ihren Geist zu beruhigen, und stellte fest, dass das schwierig zu erreichen war. Die Gründe ihrer Meisterin, sie hierzulassen, waren ihr ein Rätsel. Ja, sie war eine Heile-rin, und ja, sie hatte ein paar Leben gerettet, aber das konnte sie überall tun. Auf diesem wildwüchsigen Planeten schien es wenig zu geben, das ihr dabei helfen würde, eine voll aus-gebildete Jedi-Ritterin zu werden. Sie fand, dass ihre Meiste-rin lieber nach einem Ort suchen sollte, wo sie sie angemes-sen testen konnte, um all ihre Fähigkeiten auf die Probe zu stellen, und nicht bloß die als Heilerin.

Doch stattdessen hatte Meisterin Unduli beschlossen, sie auf dieser durchnässten Schlammkugel zu lassen, auf der Schlachten geschlagen wurden, wie sie in den vergange-nen tausend Jahren selten geschlagen worden waren – auf dem Boden, zwischen Armeen, die angehalten waren, mit Bedacht ins Gefecht zu ziehen, um zu vermeiden, dass die wertvollen Bota-Pflanzen Schaden nahmen, die hier dich-ter wuchsen als irgendwo sonst in der bekannten Galaxis. Bota  – ein erstaunliches, adaptogenes Gewächs, aus dem eine Vielzahl von Wundermitteln hergestellt werden konn-

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ten – war überaus schadensanfällig, und selbst die schwache Druckwelle einer zu nahen Explosion konnte ein ganzes Feld davon ruinieren. Manchmal genügte sogar der Donner eines dichtbei einschlagenden Blitzes – von denen es auf diesem jungen und unbeständigen Planeten jede Menge gab –, um die fragile Pflanze zu schädigen. Weder die Republik noch die Konföderation wollte das, weshalb die hier eingesetz-ten Waffen und Kriegstaktiken in höchstem Maße primitiv waren. Meistens kämpften Kampfdroiden in Handblaster-Reichweite in kleiner Zahl gegen Klontruppen, ohne dass viel Artillerie oder leistungsstarke Energiestrahlen zum Ein-satz kamen. Da die Pflanze, um deren Vorherrschaft die bei-den Seiten kämpften, ihr Gewicht in wertvollen Edelsteinen wert war, wollte niemand das Bota zu Tode schütteln oder in Brand setzen – was in der überaus sauerstoffhaltigen Atmo-sphäre trotz des sumpfigen Geländes nur allzu leicht passie-ren konnte. Obwohl es stimmte, dass beide Seiten gelegent-lich schwerere Waffen eingesetzt hatten – wie beispielsweise bei dem jüngsten Separatistenangriff, der es notwendig ge-macht hatte, die gesamte Basis zu verlegen –, kämpfte – und blutete – meistens die Infanterie um jeden kostbaren Zen-timeter Boden, und das alles wegen des zimperlichen Vor-gehens, den das Bota erforderte. Nicht zum ersten Mal frag-te Barriss sich, wie es eine einheimische, so anfällige Pflan-ze bloß geschafft hatte, sich auf dieser stürmischen Welt so lange in ihrer ökologischen Nische festzuklammern.

Doch solche Fragen spielten jetzt keine Rolle. Alles, was zählte, war, dass der Bota-Dieb tot war – und dennoch hatte Meisterin Unduli ihr befohlen hierzubleiben. Warum? Was steckte dahinter?

Sie schüttelte diese Gedanken ab. Zu viel nachzudenken, war der Klarheit des Geistes nicht förderlich  – tatsächlich

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war genau das Gegenteil der Fall. Sie musste von sich selbst ablassen, musste der Macht erlauben, sie mit der Ruhe und Gelassenheit zu erfüllen, die sie ihr stets schenkte – wenn es Barriss gelang, damit in Verbindung zu treten.

An manchen Tagen war das wesentlich schwerer als an anderen.

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2. Kapitel

Jos Vondar lag auf dem Bett und schaute den jungen Mann in Offiziersuniform, der im Türrahmen seiner Bude stand, finster an. Eigentlich kaum mehr als ein Junge … Er sah aus, als wäre er gerade mal fünfzehn Standardjahre alt.

»Was ist?«»Captain Vondar? Ich bin Lieutenant Kornell Divini.«»Das ist schön. Und warum stehst du da in der offenen

Tür und lässt die Hitze in mein trautes Heim?«Der Junge schaute etwas unbehaglich drein. »Ich wurde

Ihnen zugewiesen, Sir.«»Ich brauche keinen Hausburschen«, erwiderte Jos.Überraschenderweise lächelte der Junge. »Nein, Sir, das

hatte ich auch nicht erwartet – wenn man sieht, wie sauber und ordentlich Ihre Bude ist.«

Jos erwiderte nichts darauf. Es stimmte, dass die Dinge in letzter Zeit ein wenig … unorganisiert geworden waren. Er ließ den Blick durch die kleine Wohneinheit schweifen. Seine letzten beiden Garnituren Wechselwäsche hingen über der Rückenlehne eines Formplaststuhls, der Getränkekühler war versifft genug, dass es sich selbst ein schäbiger Meuchel-händler zweimal überlegt hätte, etwas aus dem Ding zu trin-

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ken, und der Schimmel, der die Wände hochkroch, war so dicht wie Waldmoos von Kashyyyk. Jos musste ehrlich zu-geben, dass vermutlich nicht einmal ein Sumpfschwein frei-willig in einem Saustall leben würde, der so dreckig und voll-gemüllt wie dieses Quartier war.

Von ihnen beiden war Zan stets der Ordentlichere gewe-sen. Er hätte nie zugelassen, dass diese Sache außer Kontrol-le geriet. Beinahe konnte Jos die Stimme des Zabrak hören: Hör mal, Vondar, ich habe schon Müllschuten gesehen, die ste-riler waren als das hier. Was willst du damit erreichen? Ver-suchst du, dein Immunsystem auf die Probe zu stellen?

Aber Zan war nicht hier. Zan war tot.Wieder sprach der Junge. Jos schenkte ihm wieder seine

Aufmerksamkeit: »… wurde Flehr Sieben als Chirurg zuge-wiesen, Sir.«

Jos setzte sich in seiner Koje auf und starrte ihn an. Hörte er richtig? Dieses … dieses Kind war Arzt?

Unmöglich!Sein Unglauben musste ihm anzusehen sein, da der Junge

ein wenig steif sagte: »Coruscant Medizentrum, Sir. Vor zwei Jahren graduiert, dann habe ich mein praktisches Jahr und danach ein Jahr Facharztausbildung im Großen Zoo ge-macht.«

Das zauberte ein Lächeln auf Jos’ Antlitz. Der Große Zoo war der inoffizielle Name für das Galaktische Polysapiens, das Multi-Spezies-Medizentrum auf Alderaan, bei dem er selbst sein Berufspraktikum absolviert hatte. Das Zentrum beherbergte nicht weniger als dreiundsiebzig verschiede-ne Umgebungszonen und Operationsbereiche und verfügte über Behandlungsprotokolle für jede bekannte kohlenstoff-basierte empfindungsfähige Spezies in der bewohnten Gala-xis sowie über die meisten der silikon- und halogenbasierten

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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Michael Reaves, Steve Perry

Star Wars™ Medstar 2Jedi-Heilerin

DEUTSCHE ERSTAUSGABE

Taschenbuch, Broschur, 384 Seiten, 12,5 x 18,7 cmISBN: 978-3-442-26815-3

Blanvalet

Erscheinungstermin: Mai 2011

Die junge Jedi-Heilerin Bariss Offee kämpft auf dem Sumpfplaneten Drongar um die Leben ihrerPatienten, während um sie herum die Schlacht tobt. Sie ahnt nicht, dass sie und alle Soldatender Republik von höchster Stelle verraten wurden. Die korrupte Systemkommandantin TarneseBlayd ist bereit, sie alle in den Tod zu schicken. Doch der Tod lauert längst in Bariss’ Nähe, denndem Feind ist es gelungen, einen Spion in ihr Team zu schleusen …