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Pressetermin 08. September 2011 Anlage 2 zur Presseinformation Grundsteinlegung BÜRO- UND SOZIALGEBÄUDE PASSIVHAUS Passivhausstandard Ein Gebäude im Passivhausstandard ermöglicht einen sehr hohen Nutzerkomfort bei zugleich sehr niedrigem Energieverbrauch. Kernaspekte eines Passivhauses sind die thermisch sehr gut gedämmte Gebäudehülle, die wärmebrückenarme Konstruktion und die hohe Luftdichtheit des Gebäudes. Die Lüftungsanlage des Passivhauses ist das Herzstück der Gebäudetechnik im Passivhaus. Sie wird optimaler Weise als zentrale Zu- und Abluftanlage ausgeführt, wobei zwischen Abluft und Zuluft eine Wärmerückgewinnung zwischen 75 und 90% stattfindet. Durch Einsatz von hocheffizienten Ventilatoren, optimierten Leitungswegen und Leitungsquerschnitten wird der Einsatz „teurer“ Elektroenergie minimiert. Transmissions- und Lüftungswärmeverluste des Gebäudes sind so gering, dass die benötigte Heizleistung über erwärmte Zuluft eingebracht wird und auf ein weiteres Heizungssystem oft vollständig verzichtet werden kann. Während die Betonung bei Wohngebäuden auf Heizenergieeinsparung und Komfort liegt, kommen beim Nichtwohngebäude weitere Anforderungen hinzu. So wird bei großflächigen Verglasungen ein effektiver Sonnenschutz besonders wichtig. Hohe und ggf. wechselnde interne Lasten durch EDV, Beleuchtung müssen abgeführt werden. Insgesamt gilt der Grundsatz, die Gebäudetechnik zu reduzieren und den Dämmstandard der Gebäudehülle zu erhöhen, da hoch wärmegedämmte Bauteile langlebiger sind als technische Einbauten, die sehr viel mehr Wartung benötigen. Die Einsparung im Energieverbrauch ist beim Passivhausstandard sehr hoch. Der spezifische Heizenergieverbrauch eines Passivhauses liegt unter 15 kWh pro m² Energiebezugsfläche und Jahr. Das Passivhaus spart damit gegenüber einem EnEV Standardgebäude etwa 70% ein Seite 1

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Pressetermin 08. September 2011

Anlage 2 zur Presseinformation Grundsteinlegung

BÜRO- UND SOZIALGEBÄUDE PASSIVHAUS

PassivhausstandardEin Gebäude im Passivhausstandard ermöglicht einen sehr hohen Nutzerkomfortbei zugleich sehr niedrigem Energieverbrauch. Kernaspekte eines Passivhauses sind die thermisch sehr gut gedämmte Gebäudehülle, die wärmebrückenarme Konstruktion und die hohe Luftdichtheit des Gebäudes.Die Lüftungsanlage des Passivhauses ist das Herzstück der Gebäudetechnik im Passivhaus. Sie wird optimaler Weise als zentrale Zu- und Abluftanlage ausgeführt, wobei zwischen Abluft und Zuluft eine Wärmerückgewinnung zwischen 75 und 90% stattfindet. Durch Einsatz von hocheffizienten Ventilatoren, optimierten Leitungswegen und Leitungsquerschnitten wird der Einsatz „teurer“ Elektroenergie minimiert. Transmissions- und Lüftungswärmeverluste des Gebäudes sind so gering, dass die benötigte Heizleistung über erwärmte Zuluft eingebracht wird und auf ein weiteres Heizungssystem oft vollständig verzichtet werden kann.Während die Betonung bei Wohngebäuden auf Heizenergieeinsparung und Komfort liegt, kommen beim Nichtwohngebäude weitere Anforderungen hinzu. So wird bei großflächigen Verglasungen ein effektiver Sonnenschutz besonders wichtig. Hohe und ggf. wechselnde interne Lasten durch EDV, Beleuchtung müssen abgeführt werden. Insgesamt gilt der Grundsatz, die Gebäudetechnik zu reduzieren und den Dämmstandard der Gebäudehülle zu erhöhen, da hoch wärmegedämmte Bauteile langlebiger sind als technische Einbauten, die sehr viel mehr Wartung benötigen. Die Einsparung im Energieverbrauch ist beim Passivhausstandard sehr hoch. Der spezifische Heizenergieverbrauch eines Passivhauses liegt unter 15 kWh pro m² Energiebezugsfläche und Jahr. Das Passivhaus spart damit gegenüber einem EnEV Standardgebäude etwa 70% ein

GebäudehülleDie Außenwände des aha Verwaltungsgebäudes werden mit 26cm Wärmedämmverbundsystem mit Klinkerriemchen ausgeführt. Es werden Fenster mit hochwertiger 3 Scheiben-Wärmeschutz-Verglasung und mit hochwärmegedämmten Rahmen eingesetzt. Unterhalb der Bodenplatte wird eine Dämmschicht aus Schaumglasschotter (SGS) eingebaut. Dieses Material wird zu ca. 98% aus Recyclingglas und zu 2% aus rein mineralischen Zuschlagstoffen hergestellt, ist bei entsprechender Verdichtung druckfest und vermeidet Wärmebrücken durch Streifenfundamente oder Frostschürzen.Zur Gewährleistung des sommerlichen Wärmeschutzes ist an allen Fenstern von Büros und Aufenthaltsräumen auf der Ost-, Süd- und Westfassade ein außenliegender Sonnenschutz vorgesehen.

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Gebäudetechnik Heizung

Die Wärmeversorgung des Neubaus wird über einen Fernwärmeanschluss derStadtwerke Hannover sichergestellt. Durch einen hohen Anteil an Kraft-Wärme-Kopplung weist die Fernwärme der Stadtwerke Hannover eine gute energetische Bilanz auf.Die Raumheizung in den Büroräumen erfolgt ausschließlich über erwärmte Zuluft.Auf Heizkörper kann dort vollständig verzichtet werden. Die Fenster sind mit Öffnungskontakten ausgestattet, die die Heizfunktion beim Öffnen automatisch abschalten, so dass die Nutzer den Energiebedarf aufgrund geöffneter Fenster nicht deutlich steigern können. Die Sozialbereiche mit Duschen und Umkleiden erhalten eine Fußbodenheizung. Neben dem angenehmen Raumklima sorgt die Fußbodenheizung auch für schnelles Abtrocknen der Nassbereiche.

LüftungDie Belüftung des Bürobereiches im 1. bis 3.OG sowie in Teilbereichen des EGs erfolgt über eine Lüftungsanlage mit einem sehr hohen Wärmerückgewinnungsgrad. Die Luftauslässe sind in Deckensegeln montiert. Die Abluftventile befinden sich nicht sichtbar oberhalb der Deckensegel. Eine zweite Lüftungsanlage, ebenfalls mit hohem Wärmerückgewinnungsgrad, be- und entlüftet die Sozialbereiche. Sie erhöht automatisch die Luftmengen bei steigender Feuchtigkeit.Beide Anlagen sind auf die Betriebszeiten abgestimmt, um unnötigen Energieverbrauch während der Abwesenheitszeiten der Nutzer zu vermeiden.

3.3 KühlungFür das Kühlkonzept wurde bei diesem Projekt eine von proKlima geförderte Planungsstudie mit einer dynamischen Gebäudesimulation erstellt. Auf Grundlage dieser Studie wird für den Neubau des aha Sozial- und Bürogebäudes nicht wie sonst üblich eine strombetriebene Kompressionskältemaschine eingesetzt, sondern eine Absorptionskältemaschine, die ähnlich einem Campingkühlschrank thermisch angetrieben wird. Als Wärmequelle wird ebenfalls die anstehende Fernwärme genutzt.Durch die Nutzung der Absorptionskälte und Fernwärme bleibt dem elektrischen Versorgungsnetz eine weitere Belastung zu den Spitzenzeiten in sommerlichen Hitzeperioden erspart. Die Netzauslastung wird gleichmäßiger, es muss weniger Spitzenlastreserve vorgehalten werden. Dies wirkt sich positiv auf Stromerzeugungseffizienz und langfristig günstig auf den Strompreis aus. Zusätzlich ist generell eine passive Kühlung durch Nachtauskühlung möglich. Bei entsprechenden Verhältnissen wird nachts über die Lüftungsanlagen kühle Außenluft ins Gebäude ventiliert und trägt zu einer beschleunigten Abkühlung nach Überhitzung tagsüber bei. Aufgrund des geringen Energieaufwands sollte dieser Methode stets der Vorzug gegeben werden.

3.4 BeleuchtungFür die künstliche Beleuchtung wird eine Tageslicht abhängige Beleuchtungssteuerung realisiert. Zusätzlich werden Tageslichtröhren,

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sogenannte Lichttubes, eingesetzt, die Tageslicht in innenliegende Bereiche leiten, die sonst dauerhaft mit künstlicher Beleuchtung belichtet werden müssten. Sie sind wesentlich effektive als herkömmliche Oberlichter und können zudem mit Dimmern und LED-Lichteinsätzen kombiniert werden. Neubau aha-Verwaltungsgebäude, Region

EnergiebedarfGemäß einer Studie der TU Braunschweig in den Jahren 2004 bis 2006, in der 19 Bürogebäude neueren Baudatums hinsichtlich ihrer Energieeffizienz und ihres Nutzerkomforts untersucht wurden, beträgt der Jahres-Endenergieverbrauch für Wärme eines durchschnittlichen Bürogebäudes 76 kWh/m²a. Nach IEMB 2005 hat ein durchschnittliches Verwaltungsgebäude im Bestand sogar einen Endenergiebedarf von 136 kWh/(m²a). Verglichen damit ist der als Passivhaus ausgelegte Neubau des aha Verwaltungsgebäudes mit 15 kWh/(m²a) Heizwärmebedarf äußerst energieeffizient.

5 CO2 EinsparungDer Neubau des aha Sozial- und Bürogebäudes wird im Vergleich zu einem Standardbürogebäude allein bezogen auf die Heizenergie ca. 213 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.

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