Sommerausgabe 2011 Korr Py

11
Katholischer Akademiker/innenverband Wien Sommerausgabe 2011 Zur gegenwärtigen Aufgabe der Laien in der Kirche: Die Civitas des Dialogs Johann Schelkshorn Die Situation der Katholischen Kirche hat sich seit dem II. Vatikanischen Konzil grundlegend geändert. Manche sind den Weg in die Moderne mutig weitergegangen, andere haben sich im Schock gegenüber manchen Auswüchsen der Moderne in traditionalistische Mauern eingeschlossen. Die katholische Christenheit ist daher heute tief gespalten. Vor diesem Hintergrund muss die Frage nach der Aufgabe des Laien neu gestellt werden. Das II. Vatikanum hat den Laien primär im Dienst an der Welt zugeordnet und damit vor allem die moderne Welt gemeint. Doch eben in der Frage nach dem Verhältnis zur Moderne geht heute ein tiefer Riss nicht nur durch katholische Christen - ein Riss, der Laien und Priester gleichermaßen erfasst hat. So stehen einander fundamentalistische bzw. traditionalistische Laien und Priester und modernitätsoffene Laien und Priester oft sprachlos gegenüber. Das latente Schisma wird auch dadurch verschärft, dass inmitten der tiefen Zerrissenheit der katholischen Christen bedeutsame Teile der Amtskirche selbst als Partei agieren und daher die Aufgabe der Ein- heitsstiftung immer weniger erfüllen. Angesichts dieser gespenstischen Sprachlosigkeit zwischen christlichen Gruppen scheint mir eine der zentralen Aufgaben der Laien heute darin zu bestehen, das faktische, zugleich jedoch hartnäckig verdrängte „Schisma“ offensiv zu bearbeiten. Zu diesem Zweck müssen wir über Fragen der Kirchenordnung (Zölibat, Moral u.a.), so wichtig sie sind, hinausgehen und die ihnen zugrundeliegenden theolo- gischen Weltbilder, die gegenwärtig oft blind aufeinanderprallen, kritisch überprüfen. An dieser Stelle scheint mir gerade auch eine christlich orientierte Philosophie gefordert zu sein, deren Aufgabe nicht darin besteht, eine christliche Weltanschauung zu entwerfen, sondern die Bedingungen christlichen Glaubens im Kontext der Moderne kritisch zu reflektieren. Wer sich den Herausforderungen neuzeitlichen Denkens in aller Offenheit stellt, wird auch das II. Vatikanische Konzil als einen ersten Schritt hin zu einer konstruktiven Auseinandersetzung mit der Moderne wahrnehmen. Dies bedeutet, dass wir heute auch nach neuen Deutungen des christlichen Glaubens suchen müssen, was zu einer enorm existenziellen Spannung führt. Denn wie in Fragen der Moral, so möchte man sich auch in der religiösen Orientierung nicht mit bloßen Deutungen zufrieden geben. Eine Lebensform baut auf einem Moment des Unbedingten auf. Dennoch können wir als Christen, die zugleich Bürger einer pluralistischen Moderne sind, heute nicht mehr davon absehen, dass das Unbedingte, worauf wir uns existentiell einlassen, zugleich mit unseren zerbrechlichen Deutungen verwoben ist. Wir sind daher heute aufgerufen, uns der Grenzen unserer Selbstauslegungen

Transcript of Sommerausgabe 2011 Korr Py

Page 1: Sommerausgabe 2011 Korr Py

Katholischer Akademiker/innenverband Wien

Sommerausgabe 2011

Zur gegenwärtigen Aufgabe der Laien in der Kirche: Die Civitas des DialogsJohann SchelkshornDie Situation der Katholischen Kirche hat sich seit dem II. Vatikanischen Konzil grundlegend geändert. Manche sind den Weg in die Moderne mutig weitergegangen, andere haben sich im Schock gegenüber manchen Auswüchsen der Moderne in traditionalistische Mauern eingeschlossen. Die katholische Christenheit ist daher heute tief gespalten.

Vor diesem Hintergrund muss die Frage nach der Aufgabe des Laien neu gestellt werden. Das II. Vatikanum hat den Laien primär im Dienst an der Welt zugeordnet und damit vor allem die moderne Welt gemeint. Doch eben in der Frage nach dem Verhältnis zur Moderne geht heute ein tiefer Riss nicht nur durch katholische Christen - ein Riss, der Laien und Priester gleichermaßen erfasst hat. So stehen einander fundamentalistische bzw. traditionalistische Laien und Priester und modernitätsoffene Laien und Priester oft sprachlos gegenüber. Das latente Schisma wird auch da-durch verschärft, dass inmitten der tiefen Zerrissenheit der katholischen Christen bedeutsame Teile der Amtskirche selbst als Partei agieren und daher die Aufgabe der Einheitsstiftung immer weniger erfüllen. Angesichts dieser gespenstischen Sprachlosigkeit zwischen christlichen Gruppen scheint mir eine der zentralen Aufgaben der Laien heute darin zu bestehen, das faktische, zugleich jedoch hartnäckig verdrängte „Schisma“ offensiv zu bearbeiten. Zu diesem Zweck müssen wir über Fragen der Kirchenordnung (Zölibat, Moral u.a.), so wichtig sie sind, hinausgehen und die ihnen zugrundeliegenden theologischen Weltbilder, die gegenwärtig oft blind aufeinanderprallen, kritisch überprüfen.

An dieser Stelle scheint mir gerade auch eine christlich orientierte Philosophie gefordert zu sein, deren Aufgabe nicht darin besteht, eine christliche Weltanschauung zu entwerfen, sondern die Bedingungen christlichen Glaubens im Kontext der Moderne kritisch zu reflektieren.

Wer sich den Herausforderungen neuzeitlichen Denkens in aller Offenheit stellt, wird auch das II. Vatikanische

Konzil als einen ersten Schritt hin zu einer konstruktiven Auseinandersetzung mit der Moderne wahrnehmen. Dies bedeutet, dass wir heute auch nach neuen Deutungen des christlichen Glaubens suchen müssen, was zu einer enorm existenziellen Spannung führt. Denn wie in Fragen der Moral, so möchte man sich auch in der religiösen Orientierung nicht mit bloßen Deutungen zufrieden geben. Eine Lebensform baut auf einem Moment des Unbedingten auf. Dennoch können wir als Christen, die zugleich Bürger einer pluralistischen Moderne sind, heute nicht mehr davon absehen, dass das Unbedingte, worauf wir uns existentiell einlassen, zugleich mit unseren zerbrechlichen Deutungen verwoben ist.

Wir sind daher heute aufgerufen, uns der Grenzen unserer Selbstauslegungen und Theologien bewußt zu werden und in ein fruchtbares Gespräch einzutreten – so schwer dies für viele auch sein mag. Denn dies setzt voraus, dass sich jede/r bewußt macht, dass auch seine/ihre Sicht des Christentums nur eine mögliche Deutung ist.

Da es derzeit wenige gibt, die innerhalb christlicher Ge-meinschaften gerade in der Katholischen Kirche einen Raum schaffen können, wo ohne Tabus die verschiede-nen Selbstauslegungen und unterschiedliche theologische Weltbilder in ein Gespräch kommen, scheint mir eben eine Aufgabe der Laien heute zu sein, im Geist des Sokrates Foren des Dialogs zu bilden. Vermutlich wird aus solchen Dialogen auch in absehbarer Zeit kein Konsens erwachsen. Doch es wäre schon viel gewonnen, wenn wir unsere Differenzen zu verstehen beginnen. In diesem Sinne könnten Laien heute gleichsam die Aufgabe eines „Pontifex“, d.h. eines Brückenbauers, übernehmen.

Die Aufgabe der Laien kann sich selbstverständlich nicht auf innerkirchliche Problemlagen beschränken. Unter dem Eindruck des 2. Weltkriegs hatte Albert Camus 1946 in einem Vortrag vor den Dominikanern in Paris die Christen eindringlich zu einem Engagement für eine „Civitas des Dialogs“ aufgerufen. Denn „zwischen den Mächten des Schreckens und denen des Zwiegesprächs“ ist nach Camus „ein gewaltiger und ungleicher Kampf entbrannt. Ich hege nur mäßige Illusionen in Bezug auf den Ausgang dieses Kampfes… Die Zukunft bringt entweder die Civitas des Zwiegesprächs oder die feierliche und bedeutungsschwere Hinrichtung der Zeugen dieses Zwiegesprächs.“

Angesichts der Aushöhlung rechtsstaatlicher Strukturen und des Aufstiegs neofaschistischer Bewegungen in zahlreichen Ländern Europas, die jeweils von traditionalistischen christlichen Gruppen offen unterstützt werden, hat Camus‘ Aufruf an die Christen eine beklemmende Aktualität gewonnen. An dieser Stelle zeigt sich zugleich, dass die theologischen Spaltungen nicht bloß innerkirchliche Differenzen betreffen, sondern auch weitreichende politische Konsequenzen haben. Vor

Page 2: Sommerausgabe 2011 Korr Py

diesem Hintergrund scheint mir der Aufbau einer „Civitas des Dialogs“ sowohl zwischen Christen als auch zwischen den Akteuren der Zivilgesellschaft ein Gebot der Stunde zu sein. Kurz: Wir sind Camus‘ Frage “Wird Sokrates wiederum alleine stehen und gibt es nichts in seiner und eurer Lehre, das euch dazu bewegen könnte, zu uns zu stoßen?“ eine positive Antwort schuldig.

Diözesanversammlung und Neuwahlam 15. Juni 2011

ArbeitsberichtWS 2009/2010 bis SS 2011

Seit dem Wintersemester 2008/2009 verfolgt das Forum Zeit und Glaube seine Bewerbung über ein Programm im Trimester-Zyklus. Sämtliche Veranstaltungen werden dort in einer einzigen postalischen Folder-Zustellung (und per e-Mail) an die Mitglieder und Freunde beworben: Das Herbstprogramm umfasst die Monate September bis Dezember, das Winterprogramm die Monate Jänner bis März und das Frühjahrsprogramm bewirbt die Veranstaltungen ab April bis Ende Juni.

Auf www.kav-wien.at (Leitung: Georg Gemeinböck) sind alle Programme abrufbar. Pressemeldungen, Be-richte, Fotodokumente und Informationen, die mittelbar den KAV betreffen, sind dort ebenso zu finden. Die Homepage wird dank des Engagements von Georg Gemeinböck 1-2 Mal wöchentlich aktualisiert.

Die inhaltliche Schwerpunktsetzung der Programme geht von Arbeitsgruppen wie auch vom Vorstand selbst aus, wo Impulse für Projekte und Veranstaltungsreihen gesetzt werden: Eine Reihe beschäftigte sich mit dem Verständnis der Sakramente, eine weitere unter dem Titel „Kirche brennt“ mit Auswirkungen der gegen-wärtigen Kirchenkrise. Die Vortragsreihen „Gott und Geld“ und „Migration“ greifen aktuelle Themen auf. Die Reihe Autor/innen im Gespräch (Leitung: Brigitte Schwens-Harrant) wurde fortgesetzt. Ein ständiges Bibelseminar (Leitung: Anton Kalkbrenner) hat sich eta-bliert. In Zusammenarbeit mit „Pro Oriente“ und der „Evangelischen Akademie“ werden laufend Themen der Ökumene behandelt. Buchpräsentationen runden das Programm ab. Einen neuen Schwerpunkt bilden Veran-stalt- ungen zu Themen der Naturwissenschaften und der Technik.Darüber hinaus arbeiten flexible Teams, die sich aus dem Vorstand bilden, an der Durchführung von Projekten.

Fraueninitiative (Leitung: Brigitte Gutknecht)Ziel der KAV-Fraueninitiative ist die Untersuchung, Vertretung und Förderung von Fraueninteressen aus christlicher Sicht sowie das Sichtbarmachen des Beitrags qualifizierter Frauen als Vortragende. Sie wirkt maßgeblich am Programm des KAV mit, arbeitet mit anderen Frauenorganisationen zusammen und pflegt

ökumenische Kontakte. Die Fraueninitiative ist Mitglied des Ökumenischen Forums Christlicher Frauen Österreichs und der Europäischen Vereinigung katholischer Frauenverbände andante.

Mittwochgespräch (Leitung: Helga Kauer)Die inhaltliche und strukturelle Offenheit dieser Ge-sprächsform hat sich bewährt. Neben der klassischen Diskussionsform und dem persönlichen Austausch wurden auch TV-Dokumentationen und Kirchen-führungen angeboten.

Musik (Leitung: Adelheid Stix)Der Arbeitskreis KAV-Musik bot eine stilistische Bandbreite an, die vom Jazz bis zur Gegenwartsmusik reichte. Schwerpunkte waren das Gedenken an Robert Schumann und Gustav Mahler. Die beiden Musik-Ausflüge waren Ernst Krenek, Wilhelm Kienzl und Gottfried von Einem gewidmet. Als Kooperationspartner haben sich die Katholische Akademie Wien, der Chor der KHJ-Wien und em. Prof. Erich Vanecek (mit dem Verein „Freunde der Kammermusik“) erwiesen.

Religionsphilosophie (Leitung: Johann Schelkshorn)Gemeinsam mit der Kath.-Theol. und der Evang.-Theol. Fakultät wird versucht, die Situation von Reli-gion und Kirchen in der globalen Moderne zu unter-suchen. Die Zusammenarbeit mit der Universität öffnet den KAV im Otto-Mauer-Zentrum für zahl-reiche studentische Teilnehmer.

Page 3: Sommerausgabe 2011 Korr Py

Diözesanversammlung 2011 mit einem Impuls von Johann Schelkshorn

Europe ahead (Leitung: Hannes Farnleitner)Der Arbeitskreis beschäftigt sich mit aktuellen Themen und publiziert sie auf der KAV-Wien Homepage. Exzellente Fachleute, die persönlichen Kontakt mit höchsten Entscheidungsträgern auf österr. wie internationaler Ebene haben, leisten „nichtöffentliche“ Überzeugungsarbeit.

Europasymposion (Leitung: Rembert Schleicher)„Internationale Tagung“ hieß sie früher. Unter dem neuen Namen „Europasymposion“ fand diese Tagung heuer bereits zum 3. Mal statt. Bewährt hat sich auch das erweiterte Konzept des Symposions – im Anschluß an die Tagung wird eine kulturgeschichtliche Exkursion in das Umland des jeweiligen Veranstaltungsorts angeboten. 2010 fand es in Vranov bei Brünn statt, 2011 war man in Kancevci bei Murska Sobota in Slowenien zu Gast. Ärztegemeinschaft (Leitung: Ruth Panka)Sie unterstützt den Arbeitskreis Dritte Welt bei der Auswahl der Kandidatinnen und Kandidaten für den Einsatz österreichischer Ärzte. Weiters organisiert sie Informationsveranstaltungen und beteiligt sich an der Organisation und der Finanzierung der AIDS-Prophylaxe für Kolleg/innen durch Spendenaktionen. Zur Tradition der Ärztegemeinschaft gehört die Lukas-Messe.

Solidarität weltweit (Leitung: Wolfgang Spitaler)Ein gesonderter Bericht wurde kürzlich verschickt und kann auf Wunsch angefordert oder auf der Homepage abgerufen werden.

Sozialwissenschaftlicher Arbeitskreis (Leitung: Christoph Mayerhofer)In ihren regelmäßigen Sitzungen befasste sich der Kreis nicht nur mit rechtstheoretischen Themen. Verstärkt wurde in Vorträgen auch auf aktuelle kir-chensoziologische und –strukturelle Aspekte einge-gangen.

Bilanz in Zahlen

Dem Forum Zeit und Glaube / Kath. Akademikerverband Wien fühlen sich aktuell 563 zahlende Mitglieder und 1789 “Freunde” verbunden. Zwischen September 2009 und Juni 2011 fanden 168 Veranstanstaltungen statt , die von rund 6.250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern besucht wurden. Dies entspricht einem Schnitt von 37 Besuchern pro Veranstaltung.

Das Otto-Mauer-Zentrum als Kooperationszentrum

Die Betreuung des Otto-Mauer-Zentrums durch das Forum Zeit und Glaube/KAV-Wien umfasst die Aufgabe, der KA-Wien, ihren Gliederungen und Projekten Räume zur Begegnung, für Veranstaltungen, Konferenzen, Versammlungen, Sitzungen und anderen Zusammen-künften zu bieten. Der KAV-Wien ist für die Bewirt-schaftung des Zentrums verantwortlich und hat für seine Auslastung Sorge zu tragen. Daher können die Räum-lichkeiten auch von außerkirchlichen Einrichtungen für Veranstaltungen angemietet werden. Dies ermöglicht weitere Kontakte, Kooperationen und Vernetzungen.

Ständiger Mieter ist der Katholische Akademikerverband Österreichs, das Büro des Otto-Mauer-Fonds, des Forums St. Stephan und der Stiftung Pro Scientia; weitere Mieter sind derzeit der „Weltgebetstag der Frauen“ und WIDE (Koordinationsbüro eines entwicklungspolitischen Netz-werkes).

Projekt bezogen trat das Forum mit der Kath. Hoch-schuljugend Wien, der Kath. Frauenbewegung und der Kath. Aktion Wien auf. Auch andere Partner konnten für Kooperationen gewonnen werden: das Studienförderwerk Pro scientia / das Forum St. Stephan / das Dom- und Diözesanmuseum / das Institut für Astronomie der Uni-versität Wien / Institute der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Wien / die Theologischen Kurse / die Stiftung Pro oriente / die Kontaktstelle für Weltreligionen / der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Verstän-digung / die Plattform Christen und Muslime und die Evangelische Akademie Wien.

Die Dokumentation der Veranstaltung als Sondernummer der „Quart“

Das „Projekt Zivilcourage. Aufruf zu einer neuen Solidarität“ der Katholischen Aktion Österreich startete am 2. November 2010 in Kooperation mit Nationalratspräsiden-tin Barbara Prammer im Parlament mit den Vorträgen von:

Page 4: Sommerausgabe 2011 Korr Py

Gerhard Jagschitz „Zivilcourage und Demokratie“

Veronika Brandstätter-Morawietz„Zivilcourage – Kleine Schritte statt Heldentaten“

Christian Felber„Politisches Engagement in Österreich: Von der Zivil-courage zur Souveränität“

Rudolf de Cillia„Ausgrenzung durch Sprache“

Antonia Gössinger„Wie Medien agieren (müssen)“

Susanne Heine „Anders denken, anders handeln – Aspekte christlicher Zivilcourage“

Markus Hengstschläger„Vielfalt und Offenheit als Überlebensstrategie“ (Bericht)

Ottmar Fuchs„Zivilcourage im Konflikt. Christliche Ressourcen gegen die Resignation“

Preis (inkl. Porto): € 15,- bzw. € 11,- für Quart-AbonnentenPreisnachlass bei Mehrfachbestellungen auf Anfrage!

Zur Bestellung der Dokumentation senden Sie eine Nachricht an:Katholischer Akademiker/innenverband Österreichs, „Projekt Zivilcourage“z. Hd. Lisa SimmelOtto-Mauer-ZentrumWähringer Str. 2-41090 Wiene-mail: [email protected]

Medieninhaber u. Herausgeber Katholischer Akademikerverbandder Erzdiözese Wien, 1090 Wien, Währinger Str. 2-4 Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1090 Wien, Impressum: „KAV-aktuell“, Redaktion: Gottfried Riegler-Cech, Peter Pawlowsky P.b.b. 03/11 GZ02Z031408M

Die Neuwahl des Vorstandes

Kontinuität und Erneuerung

Dr. Peter Pawlowsky, Mag. Rembert Schleicher und Mag. Hermine Mitter sind auf eigenem Wunsch aus dem bisherigen Vorstand ausgeschieden. Univ.-Doz. Dr. Brigitte Gutknecht gehört dem Vorstand als Leiterin der Fraueninitiative an.

Bei 34 gültig abgegebenen Stimmen wurde in 3 Wahl-gängen die vorgelegten Kandidatenlisten nahezu ein-stimmig gutgeheißen. Zum Vorstand gehören außer den 13 gewählten Mitgliedern der Geistliche Assistent und der Sekretär des Verbandes, sowie Mitglieder von Berufsgemeinschaften, die der Vorstand laut Statut kooptieren kann; das trifft gegenwärtig nur auf zwei Person zu. Der vollständige Vorstand besteht somit derzeit aus17 Personen.

Univ. Prof. Dipl Ing. Dr. Wolfgang Kautek Neuer Vorsitzender

Seit 2004 Vorstand des Instituts für

Page 5: Sommerausgabe 2011 Korr Py

Physikalische Chemie der Universität Wien. Fulbright Scholar an der University of Kentucky, bis 1982 an der Max-Planck-Gesellschaft,

Berlin, dann im IBM Research Laboratory in Kalifornien und bei Siemens in Erlangen.

Mag. Annemarie Weinzettl Stellvertretende Vorsitzende Vormals AHS-Lehrerin (Deutsch, Englisch) mit Hang zu internationalen Aktivitäten: Schüler/innen-Austausch-Programme (mit England und Ungarn). Lehrer-Aus-tauschjahr in Südengland; Initiatorin und Koordinatorin des europäischen Pax Romana Frauenkreises "Woman’s Vision" und des internationalen „Secretariat of Gender Equality and Women Issues“.  Univ. Prof. Dr. Hans SchelkshornStellvertretender VorsitzenderStudium der Theologie und Philosophie in Wien und Tübingen, seit 2007 Professor am Institut für Christliche Philosophie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien. Sein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der interkulturellen Philosophie.

Mag. Helmut SchüllerGeistlicher Assistent des „Forum Zeit und Glaube“.Studierte Theologie in Wien und Freiburg i. Br. Nach der Priesterweihe Kaplan, Religionslehrer, Diözesanjugend-seelsorger. 1988 Wiener Caritasdirektor, 1991 Präsident der Caritas Österreich. 1995-1999 Generalvikar der Erzdiözese Wien. Seither Pfarrer in Probstdorf und Universitätsseelsorger. Initiator der „Pfarrer-Initiative“.

Dipl. Ing. Theodor Quendler FinanzreferentStudium der Bodenkultur, Agraringenieur bis 2003 als Experte in den Agrar- und Regionalwissenschaften tätig; zusätzlich Lehrtätigkeit an der TU Wien im Bereich Raumplanung/Regionalentwicklung. Tritt für eine offene Kirche im Sinne des Konzils ein, als Gemeinschaft mündiger Christen mit ungeteilter Verantwortung von Priestern und Laien für eine menschenfreundliche Gesellschaft und Wirtschaft national und international.

HR Dkfm. Mag. Adelheid Stix Stellvertretende FinanzreferentinHandelsakademie Wels, Wirtschaftsstudium in Wien, Steuerberaterin und 30 Jahre im Finanzdienst, Ehren-amtliche Tätigkeiten: KAV-Fraueninitiative, KAV-

Musik, KAV-Finanzreferentin, Finanzreferentin und Rechnungsprüferin in vielen kirchlichen und weltlichen Vereinen (z. B. Freunde der Wiener Staatsoper).Interessen: Gesellschafts-, v. a. Frauenpolitik, Musik, Theater, Geschichte, Reisen

OstR Prof. DDr. Wolfgang DanglNEU im Vorstand

Page 6: Sommerausgabe 2011 Korr Py

Studium der Theologie und Pädagogik. Er ist Leiter des Forschungsaus-schusses und Co-Leiter des Kompe-tenzzentrums für Menschenrechts-pädagogik, lehrt an der kirchlich pädagogischen Hochschule Wien-Krems im Bereich Religionspädagogik und Erziehungswissenschaft. Er ist Lektor am Institut für Bildungswis-senschaft in Wien.

Mag. Dr. Georg Gemeinböck VorstandsmitgliedStudium der Rechtswissenschaften in Wien, Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien, seit 1985 in der Marketingabteilung der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, seit 1991 externer Lehrbe-auftragter an der WU Wien und Universität Wien, Lehr-stuhl für Marketing. Hobbies: Klassische Musik (aktiv und passiv), Sport (aktiv - Bowling - und passiv), Reisen.

Mag. Susanne JustNEU im VorstandStudierte Musikwissenschaft und Kunstgeschichte in Wien, dann auch Ausbildung als Musiklehrerin. Sie gibt Unterricht in Gesang und Klavier.

MMag. Rudolf KaislerNEU im VorstandAm Institut für Fundamentaltheo-logie an der Katholisch-Theolo-gischen Fakultät der Universität Wien ist er Ansprechperson der For-schungsplattform „Religion and Transformation in Contemporary European Society“

Univ. Prof. Dr. Franz Kerschbaum VorstandsmitgliedLehrt seit 2001 beobachtende Astrophysik am Institut für Astronomie der Universität Wien. Forschungsaufenthalte Frankreich, Schweden, Spanien und Chile. Beratung bei internationalen Einrichtungen (Europäische Weltraum-agentur ESA, EU-Kommission u.a.). Forschungsgebiete: Spätstadien der Sternentwicklung, astronomische Instru-mentenentwicklung, Weltraumexperimente, wissen-

schaftshistorische Fragen.

MMag. Lisa SimmelNEU im Vorstandist seit 2007 Generalsekretärin des Katholischen Akademiker/innen-verbandes Österreichs. Sie studierte

Geschichte, Europäische Ethnologie und Kunstgeschichte und arbeitete u.a. im Theaterverein Wiener Metropol und im Wiener Diözesanmuseum.

Mag. Herta Spitaler VorstandsmitgliedHandelsakademie Wien, 35 Jahre Bankangestellte, in der Pension von 1993-98 Studium der Romanistik (Italie-nisch, Französisch), Beratung von Seniorenstudenten und -innen bei der Österreichischen Hochschülerschaft, Geschäftsführerin der EFOS (Europäische Vereinigung älterer Studierender an den Universitäten).

Univ. Prof. Dr. Brigitte Gutknecht Vorsitzende der FraueninitiativeUniv.-Dozentin am Institut für Staats- und Verwaltungs-recht der Universität Wien (in Pension). Interessens-gebiete: u. a. Grund- und Menschenrechte, Fragen der Gesellschafts- und Rechtspolitik, insbesondere auch Gleichstellung von Frau und Mann. Leiterin der KAV-Fraueninitiative, Tätigkeit in der Ökumene.

Dr. Ruth Panka, Kooptiertes VorstandsmitgliedÄrztin im Malteserhilfsdienst, wurde bei der ersten Sitzung des neuen Vorstands am 20. Juni 2011 wieder für die Ärztegemeinschaft kooptiert.

Mag. Gottfried Riegler-Cech, Sekretär des „Forum Zeit und Glaube“Prägende Jahre im Stiftsgymnasium der Abtei Schlierbach. Studium der Theologie in Wien, (Schwerpunkt "Politische Theologie"). Seit 2001 beruflich bei der Katholischen Aktion Österreich, seit 7 Jahren für den Katholischen Akademikerverband tätig. 

Page 7: Sommerausgabe 2011 Korr Py

Der neue Vorstand: v.l.n.r.: Riegler-Cech, Theo Quendler, Rudolf Kaisler, Herta Spitaler, Susanne Just, Lisa Simmel, Wolfgang Kautek, Gertrude Braun, Franz Kerschbaum, Annemarie Weinzettl, Johann Schelkshorn, Adelheid Stix, Hans Kouba, Ruth Panka, Wolfgang Dangl, Georg Gemeinböck.

Nicht im Bild: Brigitte Gutknecht, Helmut Schüller

Nicht im Vorstand, aber unentbehrlich – wer mit unserem Büro zu tun hat, trifft auf:Gertrude BraunSekretärin im Büro des „Forum Zeit und Glaube“Volksschule und Hauptschule in Güssing, Handelsschule in Stegersbach. Eintritt in den Dienst der Erzdiözese Wien im Jahr 1980: Ein Jahr in der Datenerfassung, acht Jahre in der Religionspädagogischen Akademie. Führt seit über 20 Jahren das Büro für den KAV im Otto-Mauer-Zentrum.

Dank und Gruß der scheidenden Vorsitzenden

Gemeinsam mit Peter Pawlowsky und Hans Kouba war mir für zwei Perioden als Vorsitzende die Leitung des

„Forum Zeit und Glaube“ / KAV-Wien anvertraut.

Arbeitsberichte und die bewährten 3-Monatsfolder geben Auskunft über die Vielfältigkeit unserer Angebote, die

gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern entwickelt und umgesetzt wurde. Ihnen sowie den KAV-Mitgliedern,

den Freunden/innen und Interessenten/innen an unserer Arbeit möchte ich an dieser Stelle sehr herzlich danken

für Treue, Besuche und Empfehlungen unserer Veranstaltungen.

Unter dem Vorsitz von Wolfgang Kautek bleiben Hans Kouba und ich auch im neuen Team. Das bedeutet

Neuanfang und Kontinuität, und dafür bitten wir auch in Zukunft um Ihre Unterstützung.

Auf gutes Gelingen und mit den besten Wünschen für einen erholsamen Sommer grüßt

Annemarie WeinzettlHerausforderungenWolfgang Kautek

Der Katholische Akademiker/innen Verband Wien (KAV Wien) zeigt Präsenz für

- interessierte Menschen - intellektuell, künstlerisch, spirituell

- die junge Generation – Studierende und Berufstätige- fragende und skeptische Menschen- die ökumenische Begegnung mit den Weltreligionen.

Moderne Wissenschaften bieten so viel Verfügungswissen wie es die Menschheit noch nie erlebt hat. Es gibt jedoch mehr Fragen als einfache Antworten. Es gilt um die richtigen Fragen zu ringen - eher als die richtigen Antworten zu haben.

Wenn wir diesem Fragen ein offenes Forum, getragen von akademischer Redlichkeit, bieten, dann stellt sich eventuell neben dem immensen Verfügungswissen auch das Orientierungswissen ein.

Der KAV Wien möchte ein Forum bieten, auf dem Menschen nach dem Rüstzeug für das Aushalten von Paradoxien suchen können, und lang akademisch trainiertes dualistisches Denken transformieren lernen, damit wir die starren Grenzen auflösen, die immer wieder zu Fundamentalismus und Gewalt führen.

„ll faut avoir un esprit dur et le coeur tendre“ sagt Jacques Maritain, - und wurde daher von den Geschwis-tern Hans und Sophie Scholl auf ihrem widerständigen Lebensweg verstanden: „Es ist nötig einen wider-ständigen Geist zu haben – und – ein weiches Herz“.

Der KAV Wien will Zeugnis geben, dass die Christliche Frohbotschaft keine Gesetzeslehre darstellt, sondern ein Weg der Transformation und eine Aufforderung der Nachfolge ist.

Der KAV Wien steht ein für die Freiheit des wissenschaftlichen Forschens und die Würde moderner wissenschaftlicher Erkenntnis. Wir sind überzeugt, dass dies zur unveräußerbaren Würde des Menschen gehört, die Würde eines „Königs, Priesters und Propheten“, wie wir Christen es uns gegenseitig bei der Taufe auf den Kopf zusagen.

Der KAV Wien möchte besonders dem akademischen Nachwuchs ein Forum für praktische, geistige und geistliche Hilfe und Begleitung bieten - auf dem Weg heraus aus der Universität hinein ins Berufsleben – basierend auf dem Erfahrungsschatz der beruflich tätigen KAV-Mitglieder.

Der KAV Wien stellt ein einzigartiges Forum dar, bei dem junge Menschen, Studierende, Arbeitssuchende, Berufstätige und erfahrene Menschen aus vielen spirituellen Traditionen und Lebensverhältnissen in dieser Stadt in Offenheit, Toleranz, und Respekt, über „Gott und die Welt reden“ können.

Bereits fixierte Herbsttermine:

Sonntag, 9. Oktober 2011, 17.00 Uhr

Page 8: Sommerausgabe 2011 Korr Py

EUCHARISTIEFEIEREröffnungsgottesdienst des Akademischen Jahres 2011/2012 in der Universitätskirche mit Prof. Johann Pock, Institut für Pastoraltheologie, Wien(gem. mit der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Wien)

Mittwoch, 12. Oktober 2011, 19.00 UhrGOTT UND GELDFortgesetzt wird diese Reihe mit einem Vortrag von Dr. Friedrich Hartl, Facharzt für Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation. Er diskutiert die Problematik schleichender Ökonomisierung in der Medizin.

Samstag, 15. Oktober 2011HERBSTAUSFLUGHans Kouba lädt zu einem Ausflug in den altbekannten Thermalort Pištány in der Slowakei ein. Bereits um die Jahrhundertwende zählten seine Rheumaheilbäder zu den bedeutendsten in Europa

Mittwoch, 26. Oktober 2011JÜDISCHE GESCHICHTE IN WESTUNGARN:Kobersdorf – Güns – Ödenburg

Im Rahmen der Gedenkwoche mechaje hametim ist eine Erkundungsfahrt zu jüdischen Friedhöfen und Synagogen im burgenländisch-ungarischen Grenzgebiet geplant.Leitung: Dr. Markus Himmelbauer(gem. mit dem christ.-jüdischen Koordinierungsausschuß und der Evangelischen Akademie Wien)

Donnerstag, 8. November 2011VIRTUELLE SPAZIERGÄNGE ZU ZERSTÖRTEN SYNAGOGEN WIENSDas Architektenduo Martens/Peter der TU Wien ermöglicht es, mit modernsten technischen Mitteln 21 zerstörte Synagogen in Wien real und virtuell wieder (be)greifbar zu machen – eine Gegenüberstellung von zeitgenössischen Fotographien und virtuellen Rekonstruktionen(gem. mit dem christ.-jüdischen Koordinierungsausschuß und der Evangelischen Akademie Wien)

Sie haben eine Karte für den Bummelzug und Sie sitzen im Express. Sie müssen nachzahlen! –

Nein. Wozu? Fahren Sie langsamer, ich habe Zeit.  

(jüdischer Witz)