Mit Charme und Schwung...Kemberg/MZ. Der Tourismusver-band Dübener Heide schreibt einen...

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überparteilich · unabhängig ElbeKurier Regionalredaktion Wittenberg/Bitterfeld: Markt 20, 06886 Wittenberg, Telefon: (0 34 91) 45 88 10 / 45 88 11, Fax: (0 34 91) 45 88 29, E-Mail: [email protected] Henrik Klemm (hk) Leiter Regionalredaktion - Telefon: (0 34 91) 45 88 12, E-Mail: [email protected] Klaus Adam (ka) - Telefon: (0 34 91) 45 88 14, E-Mail: [email protected] Michael Hübner (hü) - Telefon: (0 34 91) 45 88 15, E-Mail: [email protected] Ute Otto (teo) - Telefon: (0 34 91) 45 88 16, E-Mail: [email protected] Dirk Skrzypczak (dsk) - Telefon: (0 34 91) 45 88 19, E-Mail: [email protected] Ramona Gladis - Sekretariat, Telefon: (0 34 91) 45 88 10, E-Mail: [email protected] Lokalredaktion Wittenberg: Markt 20, 06886 Lutherstadt Wittenberg, Telefon: (0 34 91) 45 88 30, Fax: (0 34 91) 45 88 49 Marcel Duclaud (mac) Redaktionsleiter - Telefon: (0 34 91) 45 88 31, E-Mail: [email protected] Irina Steinmann (irs) - Telefon: (0 34 91) 45 88 34, E-Mail: [email protected] Markus Wagner (wam) - Telefon: (0 34 91) 45 88 35, E-Mail: [email protected] Sabine Wesner (sw) - Telefon: (0 34 91) 45 88 36, E-Mail: [email protected] Achim Kuhn, Fotograf - Telefon: (0 34 91) 45 88 13, E-Mail: [email protected] Gabriele Hellwig - Sekretariat, Telefon: (0 34 91) 45 88 30, E-Mail: [email protected] Service-Center: Markt 20, 06886 Lutherstadt Wittenberg, Telefon: (0 34 91) 45 88 60, Fax: (0 34 91) 45 88 69 Abonnementspreis pro Monat: 18,20 Euro inklusive Zustellgebühren bei Botenzustellung und Mehrwert- steuer. 22,95 Euro bei Lieferung durch die DP AG. Servicenummern Aboservice (01802) 243 243 6 Cent je Anruf Anzeigenannahme (01803) 343 343 7 Cent je 40 Sek. Mo. - Fr. von 6.00 - 20.00 Uhr Sa. von 6.00 - 16.00 Uhr Raus aus der philosophischen Polemik Psychiatrieforum: Debatte unter anderem über Zusammenhang von Hirnbiologie und Delinquenz Wittenberg/MZ. „Psychiatrie und Psychotherapie im Spannungsfeld zwischen Neuroscience und Ethik“ war der Titel des 2. Wittenberg- Dessauer Psychiatriesymposiums am Wochenende in der Wittenber- ger Leucorea. Namhafte Referenten aus dem In- und Ausland stellten aktuelle Entwicklungen ihrer Spe- zialgebiete vor. Im MZ-Gespräch mit Corinna Nitz sprach Gastgeber Nikolaus Särchen, Ärztlicher Di- rektor der Klinik Bosse Wittenberg, über seine Eindrücke. Herr Dr. Särchen, war es eine ge- lungene Tagung? Särchen: Ja. Ich bin sehr zufrieden. Wir sind ja hier eine kleine Ge- meinde, und Wittenberg ist nicht der Nabel der Psychiatrie. Umso er- freulicher ist, dass wir einen inter- essierten und kräftigen Teilneh- merkreis und hochkarätige Refe- renten hatten. Es war keine Stan- dardweiterbildung. MZ-Interview Sondern? Särchen: Wir wollten zeigen, was in der Psychiatrie los ist. Und dass sie mehr ist als nur ein Fachgebiet in der Medizin. Sie ist vor allem auch eine Schnittstelle zwischen gesellschafts- und geisteswissen- schaftlichen, historischen und na- türlich medizinischen Aspekten. Zu den spannenden Vorträgen ge- hörte das Referat des Magdebur- ger Psychiaters und Universitäts- professors Bernhard Bogerts. An- hand von etwa 150 Beispielen zeigte er, dass bei Gewalttätern in signifikant großer Anzahl deutli- che Hirnveränderungen gegen- über einem Normalgehirn nachge- wiesen werden konnten. Welche Konsequenzen hat das nach Ihrer Meinung, etwa für die Justiz? Särchen: Dass Hirnveränderun- gen zu Verhaltensänderungen füh- ren und im Zusammenhang mit De- linquenz stehen, wissen wir schon lange. Umgekehrt ist Delinquenz nicht automatisch mit Hirnverän- derungen verknüpft. Bogerts Stu- dien, die sehr aktuell sind, zeigen, dass in großem Ausmaß bei Straftä- tern mit Kapitalverbrechen ein ho- her Anteil an Hirnveränderungen nachgewiesen werden konnte. Ebenso viele wiesen keine auf. Wird das nicht erhebliche Konse- quenzen für den künftigen Um- gang mit diesen Gewalttätern ha- ben? Anders gefragt: Sind die jetzt alle schuldunfähig oder nur ver- mindert schuldfähig? Särchen: Nein. Es heißt eben nicht, dass jemand automatisch schuld- unfähig ist, wenn bei ihm Hirnver- änderungen nachgewiesen wur- den. Die Erkenntnisse führen aber dazu, dass wir aus der philosophi- schen Polemik in diesem Punkt he- raus kommen müssen. Es sind vie- le Fragen aufgeworfen worden, die wir Ärzte zusammen mit Richtern disputieren werden. Wollen Sie das Thema beim 3. Symposium, das in Dessau stattfindet, erneut aufgreifen? Särchen: Ja, es bietet sich an, in dieser Richtung weiterzumachen. Zumal wir seit zwei Jahren gut mit Juristen zusammenarbeiten. Mit Charme und Schwung Benfizkonzert für Bechstein-Flügel Von Ute van der Sanden Wittenberg/MZ. Auf so viel Zu- spruch hätten die Veranstalter nicht zu hoffen gewagt. Deswegen waren sie mindestens genauso überrascht wie erfreut, als sich am Freitagabend etwa 100 Zuhörer im Katharinensaal einfanden, um Eva und Ulrich Lamberti Klavier spie- len zu hören - und mitzuhelfen, dass im nächsten Jahr ein restau- rierter Bechstein-Flügel im restau- rierten Bugenhagenhaus stehen kann. Noch steht das Instrument in einer Ecke des Katharinensaals, nicht nur äußerlich ramponiert, sondern „wirklich sehr reparatur- bedürftig“, wie Andreas Volkmann eingangs versicherte. „So etwas hat es noch nicht gege- ben“, konstatierte der Pfarrer der Stadtkirche froh und verwies auf die mäzenatische Verbindung zwi- schen Stadtkirchenamt und Lions- Club Wittenberg, der zu dem Bene- fizkonzert geladen hatte. Die Club- mitglieder kamen nicht mit leeren Händen: Auf dem Weihnachts- markt hatten sie Glühwein ver- kauft und somit 3 000 Euro für die Restaurierung der Sauer-Orgel in der Stadtkirche erwirtschaftet. Lions-Präsident Thomas Quast überreichte den Betrag vermittels eines symbolischen Riesenschecks an die Kantorin der Stadtkirche, Heike Mross-Lamberti. Und als Volkmann erwähnte, dass der Blü- thner-Flügel, an welchem nun Eva und Ulrich Lamberti säßen, wohl schon von Clara Schumann ge- spielt worden sei, wehte der Atem der Musikgeschichte direkt in den Katharinensaal, und man kam nicht umhin, einen Augenblick lang die größte Pianistin des 19. Jahrhunderts selbst am Flügel sitzen zu sehen. Zumal auch über den musikalischen Teil des Abends viel Schönes zu sagen ist. Allein das Finale, Mozarts C-Dur- Sonate zu vier Händen: Sie wim- melt von Läufen, Akkordgängen, Dreiklangsbrechungen aller Art - kurz, das reinste Klavierkonzert, und man hört jeden Ton, auch jeden falschen. Die Lambertis brei- teten die drei Sätze mit Charme und Schwung vor ihren Zuhörern aus. Es war ein weitgehend ent- spanntes Musizieren, ein aufmerk- sames Sich-Begleiten, ein musi- kantisch inspiriertes Parlieren und Korrespondieren. Bemerkenswert, wie viel Eva Lamberti musikalisch zu sagen hat. Sie buchstabierte nicht, sie gestaltete: das Intermez- zo in a-Moll und die g-Moll-Ballade aus Brahms’ Opus 118 sowie die erste Etüde aus Opus 25 von Cho- pin. Drumherum absolvierte Ulrich Lamberti ein pianistisches Hoch- leistungsprogramm. Bachs vierte Partita in D-Dur spielte der Dozent an der Hochschule für Kirchenmu- sik in Halle ebenso stilsicher wie selbstbewusst - mit perlenden Ver- zierungen, die sämtlich der Aussa- ge, nicht nur der Ausschmückung, dienten, mit flüssigen Tempi, zau- berhaften Verzögerungen und Hochachtung gegen jeden Vorhalt, jedes Arpeggio. Danach: Mendels- sohn Bartholdys „Variations sé- rieuses“! Beachtlich, mit wie wenig äußerlichem Aufwand sich Lam- berti dieses Kompendiums der Kla- viertechnik annahm, wie unpräten- tiös, ja gelassen er es vortrug. Und weil’s so schön war, gleich noch- mal: Mozart vierhändig, nur dass jetzt der Vater im Diskant spielte. Eine weitere Zugabe hätte das kräf- tig applaudierende Publikum nicht zu erklatschen gewagt. Kirchenmusiker Ulrich Lamberti und Tochter Eva. Sie spielten Klavier für die Restaurierung eines ramponierten Bechstein-Flügels. MZ-Foto: Achim Kuhn Aus dem Umland Handwerkerlade wird restauriert Torgau/MZ. Eine Innungslade der Torgauer Maurer aus dem 17. Jahr- hundert gehört zu den Schätzen in der Dauerausstellung des Stadt- und Kulturgeschichtlichen Mu- seums in der Torgauer Wintergrü- ne. Doch müssen Besucher derzeit mit einem Bild von dem guten Stück mit verzinnten und teils öl- vergoldeten Beschlägen vorlieb nehmen. Wie die Torgauer Zeitung berichtet, wird die Lade derzeit in Dresden restauriert. Weil eine sol- che Restaurierung ihren Preis hat, wandte sich der Torgauer Ge- schichtsverein mit der Bitte um Unterstützung an die Stiftung der Sparkasse Leipzig. Mit Erfolg: 5 000 Euro konnte der Vereinsvor- sitzende Jürgen Herzog und die Lei- terin des Stadt- und Kulturge- schichtlichen Museums Torgau, Cornelia König, vergangene Woche in Empfang nehmen. Aus dem Landkreis Fotos von Wandmalereien gefragt Kemberg/MZ. Der Tourismusver- band Dübener Heide schreibt einen Fotowettbewerb aus. Gefragt sind wie bereits im vergangenen Jahr Bilder von Fassadenmalereien an Gebäuden in der Dübener Heide. Eine kurze Ortsbeschreibung und wenn möglich der Name des Ma- lers sollten dem Foto beigefügt wer- den. Es gibt zehn Preise zu gewin- nen: vom Restaurantgutschein über Eintrittskarten für das Heide- Spa und das Wolfener Woliday be- ziehungsweise für das Militärmu- seum Bunker Kossa bis hin zum Bi- ber-Maskottchen. Einsendungen werden bis zum 30. Juni beim Tou- rismusverband Dübener Heide, Markt 1, 06901 Kemberg erwartet. Einsendungen per E-mail gehen an: geschaeftsstelle.dhtour@t-onli- ne.de Feuerwehr zieht in alte Schule ein Tornau/MZ. Eine aktuelle Mittel- deutsche Zeitung, eine Schulchro- nik, einige Münzen und anderes liegen seit Sonnabend im Grund- stein zum neuen Feuerwehrgeräte- haus in Tornau. Mit diesem offiziel- len Schritt sind die Feuerwehrleute des Ortes ihrem neuen Domizil ein großes Stück näher gekommen. „Keine Heizung, kein Wasser, kei- ne Toiletten, Waschräume und an- deres“, zählte Wehrleiter Matthias Guthe viele Gründe auf, für die Feuerwehr etwas Neues zu schaf- fen. Doch der erste Fördermittelan- trag im Jahr 2004 wurde noch ab- schlägig beschieden. Der zweite Versuch brachte die Zusage. 75 000 Euro sollen vom Land flie- ßen, 209 000 Euro hat die Gemein- de angespart. Für so einen kleinen Ort keine unbeträchtliche Summe. 40 Seiten über die Flaeming-Skate Luckenwalde/MZ. Nach der Prä- sentation auf der ITB in Berlin wird jetzt der neue Flyer für die Flae- ming-Skate an Institutionen und Unternehmen, die sich mit dem Tourismus befassen, ausgeliefert. Das 40 Seiten starke Heftchen ent- hält erstmals einen Teil in engli- scher Sprache. Neu sind außerdem die Hinweise zur Flaeming-Skate- Card, zum sicheren Skaten und zum Flaeming-Walk. Auch der Fan- Shop, in dem unterschiedliche Sou- venirs rund um die Skaterbahn und das Skaten angeboten werden, wird vorgestellt. Wie schon in den Vorjahren findet der Nutzer auch wieder die Beschreibungen der ein- zelnen Rundkurse sowie ein Kurz- porträt der Skate-Arena Jüterbog. Interessenten können sich den Fly- er gegen Einsendung einer Brief- marke im Wert von 1,44 Euro von der Flaeming-Skate GmbH, Zinna- er Straße 34, 14943 Luckenwalde, zustellen lassen. Firmen aus Ost und West in Kontakt Torgau/MZ/ka. Der Ost-West-Ver- ein in der nordsächsischen Kreis- stadt Torgau lädt für den 6. und 7. April zur Internationalen Unter- nehmerbörse nach Torgau. Seit 1998 gibt es diese jährlichen Treffen. Zwischen 80 und 100 Teil- nehmer sind jedes Mal dabei. Im Angebot sind Kontakte mit ande- ren Unternehmern aus Ost und West. Die Teilnehmer erhalten In- formationen über die Situation auf dem osteuropäischen Markt, über Vertriebschancen und zu mögli- chen Beteiligungen oder Neugrün- dungen in Osteuropa. Neben Inter- essenten aus dem gesamten Bun- desgebiet haben für das diesjährige Treffen bereits Interessenten aus der BRD, den Niederlanden, Bel- gien, Italien, Polen, Tschechien, der Slowakei, Slowenien, der Ukraine und Russland zugesagt. Omas Möbel und Opas alte Orden Gräfenhainichen/MZ. Gut be- sucht war am Samstag wieder der Antik- und Trödelmarkt in der Hal- le im Gräfenhainichener Ortsteil Strohwalde. Organisiert wird er für jeden dritten Samstag im Monat von Thomas Plonski. Auf 800 Qua- dratmetern finden 30 bis 35 Händ- ler Platz unterm Dach, Hartgesotte- ne können ihren Kram auch auf der Freifläche anbieten. Das Angebot reicht von antiken Möbeln bis hin zu Münzen und Orden, aber auch Sammler von Überraschungsei-Fi- guren werden dort fündig. Der Markt hat sich herumgespro- chen. Die Sammelleidenschaft ver- schlägt Interessenten auch aus Dessau und Roßlau dorthin. Historische Gaststätte ein Opfer der Flammen Hoher Sachschaden bei Dachstuhlbrand in Möhlau - Kripo ermittelt Möhlau/MZ/dsk. Nur drei Minu- ten nach der Alarmierung sind Ein- satzkräfte der Freiwilligen Feuer- wehr am Sonnabend früh an der Gaststätte zum Möhlauer See. Star- ker Qualm quillt aus dem Dach- stuhl. Die Hoffnung, den Brand im Inneren des Gebäudes bekämpfen zu können, ist schnell dahin. „Die Wärmebildkamera zeigte uns das ganze Ausmaß des Feuers. Aus Si- cherheitsgründen haben wir das Haus wieder verlassen“, sagt Stef- fen Jude, Wehrleiter in Möhlau. Die Entscheidung kommt keine Se- kunde zu früh, denn wenig später bricht das Dach zusammen. Mitt- lerweile haben die Möhlauer Unter- stützung aus Gräfenhainichen, Zschornewitz und Jüdenberg be- kommen. Auch die Berufsfeuer- wehr Dessau rückt an. 55 Feuer- wehrleute kämpfen gegen die Flammen und können ein Über- greifen des Brandes verhindern. Durch Löschwasser und den Qualm wird die 1680 erbaute Gaststätte - letztes Überbleibsel des Möhlauer Ritterguts - arg in Mitleidenschaft gezogen. Augenzeugen schätzen den Sachschaden auf eine Summe im sechsstelligen Bereich. Eine Ge- fährdung für Anwohner habe nicht bestanden, so die Feuerwehr. Zurückhaltend gibt sich die Polizei. Die Spurensuche durch die Kripo soll erst heute beginnen. Die Hitze- entwicklung sei noch zu stark ge- wesen, heißt es aus Polizeikreisen. Feuerwehr und Ermittler sperren den Brandort ab, die Möhlauer Wehr hält zudem Wache, um ein Auflodern der Flammen sofort ver- hindern zu können. Für die Betrei- ber der Gaststätte ist der Schock zu groß. Sie müssen ärztlich versorgt werden. „Einen Einsatz wie diesen hatten wir lange nicht mehr. Die Eigentümer trifft es hart. Schließ- lich geht es hier um die Existenz“, weiß Wehrleiter Steffen Jude. Am Sonnabendmorgen brannte die Gaststätte „Zum Möhlauer See“. Da- bei stürzte das Dach des historischen Gebäudes ein. MZ-Foto: Thomas Klitzsch Viele Interessenten zog es am Wochenende wieder zum Antik- und Trö- delmarkt nach Strohwalde. MZ-Foto: Thomas Klitzsch Aus der Region 8 Montag, 20. März 2006 − WBG

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Page 1: Mit Charme und Schwung...Kemberg/MZ. Der Tourismusver-band Dübener Heide schreibt einen Fotowettbewerb aus. Gefragt sind wie bereits im vergangenen Jahr Bilder von Fassadenmalereien

überparteilich · unabhängig

ElbeKurierRegionalredaktion Wittenberg/Bitterfeld:Markt 20, 06886 Wittenberg,Telefon: (0 34 91) 45 88 10 / 45 88 11,Fax: (0 34 91) 45 88 29,E-Mail: [email protected] Klemm (hk) Leiter Regionalredaktion - Telefon:

(0 34 91) 45 88 12, E-Mail: [email protected] Adam (ka) - Telefon: (0 34 91) 45 88 14,

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Telefon: (0 34 91) 45 88 31,E-Mail: [email protected]

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Raus aus der philosophischen PolemikPsychiatrieforum: Debatte unter anderem über Zusammenhang von Hirnbiologie und Delinquenz Wittenberg/MZ. „Psychiatrie undPsychotherapie im Spannungsfeldzwischen Neuroscience und Ethik“war der Titel des 2. Wittenberg-Dessauer Psychiatriesymposiumsam Wochenende in der Wittenber-ger Leucorea. Namhafte Referentenaus dem In- und Ausland stelltenaktuelle Entwicklungen ihrer Spe-zialgebiete vor. Im MZ-Gesprächmit Corinna Nitz sprach GastgeberNikolaus Särchen, Ärztlicher Di-rektor der Klinik Bosse Wittenberg,über seine Eindrücke.

Herr Dr. Särchen, war es eine ge-lungene Tagung?

Särchen: Ja. Ich bin sehr zufrieden.Wir sind ja hier eine kleine Ge-meinde, und Wittenberg ist nichtder Nabel der Psychiatrie. Umso er-freulicher ist, dass wir einen inter-essierten und kräftigen Teilneh-

merkreis und hochkarätige Refe-renten hatten. Es war keine Stan-dardweiterbildung.

MZ-Interview

Sondern?Särchen: Wir wollten zeigen, wasin der Psychiatrie los ist. Und dasssie mehr ist als nur ein Fachgebietin der Medizin. Sie ist vor allemauch eine Schnittstelle zwischengesellschafts- und geisteswissen-schaftlichen, historischen und na-türlich medizinischen Aspekten.

Zu den spannenden Vorträgen ge-hörte das Referat des Magdebur-ger Psychiaters und Universitäts-professors Bernhard Bogerts. An-hand von etwa 150 Beispielen

zeigte er, dass bei Gewalttätern insignifikant großer Anzahl deutli-che Hirnveränderungen gegen-über einem Normalgehirn nachge-wiesen werden konnten. WelcheKonsequenzen hat das nach IhrerMeinung, etwa für die Justiz?

Särchen: Dass Hirnveränderun-gen zu Verhaltensänderungen füh-ren und im Zusammenhang mit De-linquenz stehen, wissen wir schonlange. Umgekehrt ist Delinquenznicht automatisch mit Hirnverän-derungen verknüpft. Bogerts Stu-dien, die sehr aktuell sind, zeigen,dass in großem Ausmaß bei Straftä-tern mit Kapitalverbrechen ein ho-her Anteil an Hirnveränderungennachgewiesen werden konnte.Ebenso viele wiesen keine auf.

Wird das nicht erhebliche Konse-quenzen für den künftigen Um-

gang mit diesen Gewalttätern ha-ben? Anders gefragt: Sind die jetztalle schuldunfähig oder nur ver-mindert schuldfähig?

Särchen: Nein. Es heißt eben nicht,dass jemand automatisch schuld-unfähig ist, wenn bei ihm Hirnver-änderungen nachgewiesen wur-den. Die Erkenntnisse führen aberdazu, dass wir aus der philosophi-schen Polemik in diesem Punkt he-raus kommen müssen. Es sind vie-le Fragen aufgeworfen worden, diewir Ärzte zusammen mit Richterndisputieren werden.

Wollen Sie das Thema beim3. Symposium, das in Dessaustattfindet, erneut aufgreifen?

Särchen: Ja, es bietet sich an, indieser Richtung weiterzumachen.Zumal wir seit zwei Jahren gut mitJuristen zusammenarbeiten.

Mit Charmeund SchwungBenfizkonzert für Bechstein-FlügelVon Ute van der Sanden

Wittenberg/MZ. Auf so viel Zu-spruch hätten die Veranstalternicht zu hoffen gewagt. Deswegenwaren sie mindestens genausoüberrascht wie erfreut, als sich amFreitagabend etwa 100 Zuhörer imKatharinensaal einfanden, um Evaund Ulrich Lamberti Klavier spie-len zu hören - und mitzuhelfen,dass im nächsten Jahr ein restau-rierter Bechstein-Flügel im restau-rierten Bugenhagenhaus stehenkann. Noch steht das Instrument ineiner Ecke des Katharinensaals,nicht nur äußerlich ramponiert,sondern „wirklich sehr reparatur-bedürftig“, wie Andreas Volkmanneingangs versicherte.

„So etwas hat es noch nicht gege-ben“, konstatierte der Pfarrer derStadtkirche froh und verwies aufdie mäzenatische Verbindung zwi-schen Stadtkirchenamt und Lions-Club Wittenberg, der zu dem Bene-fizkonzert geladen hatte. Die Club-mitglieder kamen nicht mit leerenHänden: Auf dem Weihnachts-markt hatten sie Glühwein ver-kauft und somit 3 000 Euro für dieRestaurierung der Sauer-Orgel inder Stadtkirche erwirtschaftet.Lions-Präsident Thomas Quastüberreichte den Betrag vermittelseines symbolischen Riesenschecks

an die Kantorin der Stadtkirche,Heike Mross-Lamberti. Und alsVolkmann erwähnte, dass der Blü-thner-Flügel, an welchem nun Evaund Ulrich Lamberti säßen, wohlschon von Clara Schumann ge-spielt worden sei, wehte der Atemder Musikgeschichte direkt in denKatharinensaal, und man kamnicht umhin, einen Augenblicklang die größte Pianistin des19. Jahrhunderts selbst am Flügelsitzen zu sehen. Zumal auch überden musikalischen Teil des Abendsviel Schönes zu sagen ist.

Allein das Finale, Mozarts C-Dur-Sonate zu vier Händen: Sie wim-melt von Läufen, Akkordgängen,Dreiklangsbrechungen aller Art -kurz, das reinste Klavierkonzert,und man hört jeden Ton, auchjeden falschen. Die Lambertis brei-teten die drei Sätze mit Charmeund Schwung vor ihren Zuhörernaus. Es war ein weitgehend ent-spanntes Musizieren, ein aufmerk-sames Sich-Begleiten, ein musi-kantisch inspiriertes Parlieren undKorrespondieren. Bemerkenswert,wie viel Eva Lamberti musikalischzu sagen hat. Sie buchstabiertenicht, sie gestaltete: das Intermez-zo in a-Moll und die g-Moll-Balladeaus Brahms’ Opus 118 sowie dieerste Etüde aus Opus 25 von Cho-pin. Drumherum absolvierte Ulrich

Lamberti ein pianistisches Hoch-leistungsprogramm. Bachs viertePartita in D-Dur spielte der Dozentan der Hochschule für Kirchenmu-sik in Halle ebenso stilsicher wieselbstbewusst - mit perlenden Ver-zierungen, die sämtlich der Aussa-ge, nicht nur der Ausschmückung,dienten, mit flüssigen Tempi, zau-berhaften Verzögerungen undHochachtung gegen jeden Vorhalt,jedes Arpeggio. Danach: Mendels-

sohn Bartholdys „Variations sé-rieuses“! Beachtlich, mit wie wenigäußerlichem Aufwand sich Lam-berti dieses Kompendiums der Kla-viertechnik annahm, wie unpräten-tiös, ja gelassen er es vortrug. Undweil’s so schön war, gleich noch-mal: Mozart vierhändig, nur dassjetzt der Vater im Diskant spielte.Eine weitere Zugabe hätte das kräf-tig applaudierende Publikum nichtzu erklatschen gewagt.

Kirchenmusiker Ulrich Lamberti und Tochter Eva. Sie spielten Klavier fürdie Restaurierung eines ramponierten Bechstein-Flügels. MZ-Foto: Achim Kuhn

Aus dem Umland

Handwerkerlade wird restauriertTorgau/MZ. Eine Innungslade derTorgauer Maurer aus dem 17. Jahr-hundert gehört zu den Schätzen inder Dauerausstellung des Stadt-und Kulturgeschichtlichen Mu-seums in der Torgauer Wintergrü-ne. Doch müssen Besucher derzeitmit einem Bild von dem gutenStück mit verzinnten und teils öl-vergoldeten Beschlägen vorliebnehmen. Wie die Torgauer Zeitungberichtet, wird die Lade derzeit in

Dresden restauriert. Weil eine sol-che Restaurierung ihren Preis hat,wandte sich der Torgauer Ge-schichtsverein mit der Bitte umUnterstützung an die Stiftung derSparkasse Leipzig. Mit Erfolg:5 000 Euro konnte der Vereinsvor-sitzende Jürgen Herzog und die Lei-terin des Stadt- und Kulturge-schichtlichen Museums Torgau,Cornelia König, vergangene Wochein Empfang nehmen.

Aus dem Landkreis

Fotos von Wandmalereien gefragtKemberg/MZ. Der Tourismusver-band Dübener Heide schreibt einenFotowettbewerb aus. Gefragt sindwie bereits im vergangenen JahrBilder von Fassadenmalereien anGebäuden in der Dübener Heide.Eine kurze Ortsbeschreibung undwenn möglich der Name des Ma-lers sollten dem Foto beigefügt wer-den. Es gibt zehn Preise zu gewin-nen: vom Restaurantgutschein

über Eintrittskarten für das Heide-Spa und das Wolfener Woliday be-ziehungsweise für das Militärmu-seum Bunker Kossa bis hin zum Bi-ber-Maskottchen. Einsendungenwerden bis zum 30. Juni beim Tou-rismusverband Dübener Heide,Markt 1, 06901 Kemberg erwartet.Einsendungen per E-mail gehen an:[email protected]

Feuerwehr zieht in alte Schule einTornau/MZ. Eine aktuelle Mittel-deutsche Zeitung, eine Schulchro-nik, einige Münzen und anderesliegen seit Sonnabend im Grund-stein zum neuen Feuerwehrgeräte-haus in Tornau. Mit diesem offiziel-len Schritt sind die Feuerwehrleutedes Ortes ihrem neuen Domizil eingroßes Stück näher gekommen.„Keine Heizung, kein Wasser, kei-ne Toiletten, Waschräume und an-

deres“, zählte Wehrleiter MatthiasGuthe viele Gründe auf, für dieFeuerwehr etwas Neues zu schaf-fen. Doch der erste Fördermittelan-trag im Jahr 2004 wurde noch ab-schlägig beschieden. Der zweiteVersuch brachte die Zusage.75 000 Euro sollen vom Land flie-ßen, 209 000 Euro hat die Gemein-de angespart. Für so einen kleinenOrt keine unbeträchtliche Summe.

40 Seiten über die Flaeming-SkateLuckenwalde/MZ. Nach der Prä-sentation auf der ITB in Berlin wirdjetzt der neue Flyer für die Flae-ming-Skate an Institutionen undUnternehmen, die sich mit demTourismus befassen, ausgeliefert.Das 40 Seiten starke Heftchen ent-hält erstmals einen Teil in engli-scher Sprache. Neu sind außerdemdie Hinweise zur Flaeming-Skate-Card, zum sicheren Skaten undzum Flaeming-Walk. Auch der Fan-Shop, in dem unterschiedliche Sou-

venirs rund um die Skaterbahn unddas Skaten angeboten werden,wird vorgestellt. Wie schon in denVorjahren findet der Nutzer auchwieder die Beschreibungen der ein-zelnen Rundkurse sowie ein Kurz-porträt der Skate-Arena Jüterbog.Interessenten können sich den Fly-er gegen Einsendung einer Brief-marke im Wert von 1,44 Euro vonder Flaeming-Skate GmbH, Zinna-er Straße 34, 14943 Luckenwalde,zustellen lassen.

Firmen aus Ost und West in KontaktTorgau/MZ/ka. Der Ost-West-Ver-ein in der nordsächsischen Kreis-stadt Torgau lädt für den 6. und 7.April zur Internationalen Unter-nehmerbörse nach Torgau.

Seit 1998 gibt es diese jährlichenTreffen. Zwischen 80 und 100 Teil-nehmer sind jedes Mal dabei. ImAngebot sind Kontakte mit ande-ren Unternehmern aus Ost undWest. Die Teilnehmer erhalten In-

formationen über die Situation aufdem osteuropäischen Markt, überVertriebschancen und zu mögli-chen Beteiligungen oder Neugrün-dungen in Osteuropa. Neben Inter-essenten aus dem gesamten Bun-desgebiet haben für das diesjährigeTreffen bereits Interessenten ausder BRD, den Niederlanden, Bel-gien, Italien, Polen, Tschechien,der Slowakei, Slowenien, derUkraine und Russland zugesagt.

Omas Möbel und Opas alte OrdenGräfenhainichen/MZ. Gut be-sucht war am Samstag wieder derAntik- und Trödelmarkt in der Hal-le im Gräfenhainichener OrtsteilStrohwalde. Organisiert wird er fürjeden dritten Samstag im Monatvon Thomas Plonski. Auf 800 Qua-dratmetern finden 30 bis 35 Händ-ler Platz unterm Dach, Hartgesotte-ne können ihren Kram auch auf der

Freifläche anbieten. Das Angebotreicht von antiken Möbeln bis hinzu Münzen und Orden, aber auchSammler von Überraschungsei-Fi-guren werden dort fündig.

Der Markt hat sich herumgespro-chen. Die Sammelleidenschaft ver-schlägt Interessenten auch ausDessau und Roßlau dorthin.

Historische Gaststätteein Opfer der FlammenHoher Sachschaden bei Dachstuhlbrand in Möhlau - Kripo ermitteltMöhlau/MZ/dsk. Nur drei Minu-ten nach der Alarmierung sind Ein-satzkräfte der Freiwilligen Feuer-wehr am Sonnabend früh an derGaststätte zum Möhlauer See. Star-ker Qualm quillt aus dem Dach-stuhl. Die Hoffnung, den Brand imInneren des Gebäudes bekämpfenzu können, ist schnell dahin. „DieWärmebildkamera zeigte uns dasganze Ausmaß des Feuers. Aus Si-cherheitsgründen haben wir dasHaus wieder verlassen“, sagt Stef-fen Jude, Wehrleiter in Möhlau.

Die Entscheidung kommt keine Se-kunde zu früh, denn wenig späterbricht das Dach zusammen. Mitt-lerweile haben die Möhlauer Unter-stützung aus Gräfenhainichen,Zschornewitz und Jüdenberg be-kommen. Auch die Berufsfeuer-wehr Dessau rückt an. 55 Feuer-wehrleute kämpfen gegen dieFlammen und können ein Über-greifen des Brandes verhindern.Durch Löschwasser und den Qualmwird die 1680 erbaute Gaststätte -letztes Überbleibsel des MöhlauerRitterguts - arg in Mitleidenschaftgezogen. Augenzeugen schätzen

den Sachschaden auf eine Summeim sechsstelligen Bereich. Eine Ge-fährdung für Anwohner habe nichtbestanden, so die Feuerwehr.

Zurückhaltend gibt sich die Polizei.Die Spurensuche durch die Kriposoll erst heute beginnen. Die Hitze-entwicklung sei noch zu stark ge-wesen, heißt es aus Polizeikreisen.Feuerwehr und Ermittler sperren

den Brandort ab, die MöhlauerWehr hält zudem Wache, um einAuflodern der Flammen sofort ver-hindern zu können. Für die Betrei-ber der Gaststätte ist der Schock zugroß. Sie müssen ärztlich versorgtwerden. „Einen Einsatz wie diesenhatten wir lange nicht mehr. DieEigentümer trifft es hart. Schließ-lich geht es hier um die Existenz“,weiß Wehrleiter Steffen Jude.

Am Sonnabendmorgen brannte die Gaststätte „Zum Möhlauer See“. Da-bei stürzte das Dach des historischen Gebäudes ein. MZ-Foto: Thomas Klitzsch

Viele Interessenten zog es am Wochenende wieder zum Antik- und Trö-delmarkt nach Strohwalde. MZ-Foto: Thomas Klitzsch

Aus der Region 8Montag, 20. März 2006 − WBG