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WO JIMI HENDRIX NOCH IMMER DEN BLUES HAT Retro-Clubs: Feiern wie in den wilden 60ern und 70ern
KATHEDRALEN UNTER DER ERDE Metrotour zu stilvollen Stationen
ST. PETERSBURGMit EXTRA Faltkarte & Cityatlas Mit Reiseatlas (offl ine verfügbar)
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Die wichtigstenMARCO POLOHighlights!Diese Highlights sind im Cityatlas,
in der Faltkarte und auf dem
hinteren Umschlag eingezeichnet
I BERNSTEINZIMMER
Ein verloren gegangenes
Weltwunder ist auferstan-
den – im Katharinenpalast
von Zarskoje Selo, dem
schönsten Zarenschloss von
Petersburg → S. 64
J GOSTINY DWOR
Wenn ein Kaufhaus stolze
250 Jahre alt ist, darf es
auch aus der Art schlagen:
Der zweistöckige Arkaden-
bau zieht sich 1 km lang im
Karree durch Petersburgs
Zentrum → S. 79
K IMPERATORSKI
FARFOROWY SAWOD
In der Kaiserlichen Por-
zellanfabrik verkauft man
Tischgedecke, mit denen
schon die Zaren ihre Gäste
beeindruckten → S. 83
L PURGA
Russischer Humor: Um
Mitternacht wird immer
Neujahr gefeiert, und
Breschnew lallt eine Gruß-
botschaft → S. 86
M PHILHARMONIE
Erhaben klassische Innen-
architektur: einer der
schönsten Konzertsäle
der Welt → S. 89
N MARIINSKI-THEATER
Oper und Ballett auf höchs-
tem Niveau – zwischen klas-
sischem Erbe und moderner
Inszenierung → S. 91
O GRAND HOTEL EUROPE
Ein Luxushotel der alten
Schule mit historischem
Flair – trotz gelungener
Modernisierung → S. 96
A EREMITAGE
Mehr als ein Kunstmuseum:
Der prächtige Winterpalast
stiehlt Bildern und Skulptu-
ren oft die Schau → S. 28
B ISAAKSKATHEDRALE
Eine Kirche wie ein Berg.
Der Aufstieg belohnt mit
dem besten Ausblick über
die Altstadt → S. 31
C EHERNER REITER
Zar Peter der Große macht
am Senatsplatz für Russland
einen mächtigen Sprung
nach vorne → S. 34
D CHRISTI-
AUFERSTEHUNGSKIRCHE
Diese Zwiebelturmkirche
ist ein wunderbarer Farb-
tupfer im Petersburger
Stadtbild → S. 35
E NEWSKI PROSPEKT
Petersburgs schönste Bau-
ten liegen am Prachtboule-
vard, aufgefädelt wie Perlen
an einer Schnur → S. 38
F PETER-PAUL-FESTUNG
Hier begründete Peter der
Große seine Stadt, hier liegt
er begraben – wie alle Za-
ren nach ihm → S. 49
G STRELKA
Steht man auf dieser Land-
spitze, breitet sich das his-
torische Zentrum in einem
weiten Ring aus → S. 55
H PETERHOF
Das „russische Versailles“
verzaubert mit Fontänen,
einem überreichen, baro-
cken Palast und einem Park
am Meer → S. 61
MARCO POLO AutorLothar Deeg
Lothar Deeg studierte Journalistik in München, lebt
seit 1994 in St. Petersburg – und empfindet sich als
„Petersbürger“ mit deutschem Pass. Er arbeitet als
freier Russland-Korrespondent für Printmedien und
Redakteur der Web-Zeitung „Russland-Aktuell“
(aktuell.ru). Gemeinsam mit Frau, Sohn und vier
Katzen wohnt er auf der Petrograder Seite, wo die
Stadt seiner Meinung nach besonders lebenswert ist.
ST. PETERSBURG
www.marcopolo.de/stpetersburg
Best of ... → S. 6
Sehenswertes → S. 26
Essen & Trinken → S. 66
← UMSCHLAG VORN: DIE WICHTIGSTEN HIGHLIGHTS
4 DIE BESTEN INSIDER-TIPPS
6 BEST OF ... r TOLLE ORTE ZUM NULLTARIF S. 6
r TYPISCH ST. PETERSBURG S. 7
r SCHÖN, AUCH WENN ES REGNET S. 8
r ENTSPANNT ZURÜCKLEHNEN S. 9
10 AUFTAKT
16 IM TREND
18 STICHWORTE
24 DER PERFEKTE TAG
26 SEHENSWERTES RUND UM DIE ADMIRALITÄT, STADT-
MITTE, MOSKAUER BAHNHOF, PETRO-
GRADER SEITE, WASSILI-INSEL, IN ANDE-
REN VIERTELN, AUSSERHALB DER STADT
66 ESSEN & TRINKEN EXOTISCHE KONKURRENZ FÜR BLINY
UND BORSCHTSCH: INTERNATIONALES
FLAIR MIT RUSSISCHEN EIGENHEITEN
76 EINKAUFEN SHOPPING ZWISCHEN KITSCH UND
AUTHENTISCHEM KUNSTHANDWERK
Die besten Insider-Tipps → S. 4
Titelthemen: Wo Jimi Hendrix den Blues hat S. 17 | Kathedralen unter der Erde S. 104
SYMBOLE
yz Insider-Tipp
h Highlight
r r r r Best of …
a Schöne Aussicht
g Grün & fair: für ökologi-sche oder faire Aspekte
(*) kostenpfl ichtigeTelefonnummer
PREISKATEGORIEN HOTELS
€€€ über 220 Euro
€€ 130 – 220 Euro
€ bis 130 Euro
Die Preise gelten pro Nacht für ein Doppelzimmer mit Frühstück in der Hochsaison
PREISKATEGORIEN RESTAURANTS
€€€ über 20 Euro
€€ 10 – 20 Euro
€ bis 10 Euro
Die Preise gelten für ein durchschnittliches Hauptge-richt mit Beilage
INHALT
GUT ZU WISSEN La Ola an der Newa → S. 40Bücher & Filme → S. 44Stadt-Streifzüge → S. 50Klappbrücken → S. 54Entspannen & Genießen → S. 56Richtig fit! → S. 62Gourmettempel → S. 70Spezialitäten → S. 72Richtig Trinkgeld geben → S. 75Luxushotels → S. 96Abkürzungen → S. 116
KARTEN IM BAND(126 A1) Seitenzahlenund Koordinaten verweisenauf den Cityatlas (0) Ort/Adresse liegt außer-halb des KartenausschnittsEs sind auch die Objekte mit Koordinaten versehen, die nicht im Cityatlas stehenEinen Liniennetzplan der öffentlichen Verkehrsmittel finden Sie im hinteren Um-schlag
FALTKARTE f(f A–B 2–3) verweist auf die herausnehmbare Falt-karte
Einkaufen → S. 76
Am Abend → S. 84
Cityatlas → S. 124
Übernachten → S. 92
UMSCHLAG HINTEN:FALTKARTE ZUM HERAUSNEHMEN →
AM ABEND 84 ADELSSAAL ODER UNTERGUNDBUNKER,
BALLETT ODER RUSSICHER ROCK?
ÜBERNACHTEN 92 OB LUXUSHERBERGE ODER MINIHOTEL:
DIE WEISSEN NÄCHTE SIND TEUER
STADTSPAZIERGÄNGE 100
MIT KINDERN UNTERWEGS 106
EVENTS, FESTE & MEHR 108
ICH WAR SCHON DA! 110
LINKS, BLOGS, APPS & MORE 112 PRAKTISCHE HINWEISE 114 SPRACHFÜHRER 120 CITYATLAS & STRASSENREGISTER 124
REGISTER & IMPRESSUM 142 BLOSS NICHT! 144
2 | 3
Die bestenMARCO POLOInsider-Tipps
Von allen Insider-Tipps finden
Sie hier die 15 besten
yz Beutekunst aus dem
Geheimdepot
Die Eremitage (Foto o.) zeigt lang
versteckte Meisterwerke französi-
scher Impressionisten – einst in
deutschen Sammlungen → S. 30
yz Prachtmeile im
schönsten Licht
Nachteil der sommerlichen Weißen
Nächte, in denen es in St. Peters-
burg nicht dunkel wird: Man sieht
den prachtvoll illuminierten Newski
Prospekt (Foto r.) nicht! → S. 38
yz Wiener Schick
lässt grüßen
Ein Rondell wie aus einem Guss:
Am Österreichischen Platz zeigt
sich Petersburg ganz im Kleid des
Jugendstils → S. 49
yz Wo das Universum im
Erdinnern liegt
Nehmen Sie Platz in einem mecha-
nischen Wunderwerk: Der Gottor-
per Globus war Zar Peters Weltmo-
dell → S. 54
yz Genossen, trinkt
mehr Bier!
Die Kneipe Tolsty Frajer verwandelt
Sowjetagitation in ironisch gebro-
chene, fröhliche Gemütlichkeit –
und das bei absolut fairer Preisge-
staltung → S. 69
yz Gut behütet
In den Hutläden von Chapeaulé
gibt es was auf den Kopf – beson-
ders angenehm, wenn der eiskalte
Winterwind durch die Prospekte
pfeift → S. 82
yz Leicht zu übersehen:
das winzigste Monument
Das Denkmal für einen beschwips-
ten Zeisig, nur wenig größer als
das Original, heißt lautmalerisch-
putzig: Tschischik-Pyschik. Von den
Petersburgern wird es heiß geliebt –
und oft gestohlen → S. 41
yz Höheres Hörerlebnis
Der Konzertsaal des Mariinski-
Theaters verwöhnt die Zuhörer mit
Superakustik → S. 88
yz Über sieben Brücken
musst Du gehen
Die vielen Kanäle und die Bauwerke,
mit denen sie überwunden werden
können – besonders gut sind sie
von der Pikalow-Brücke aus zu be-
wundern: Insgesamt sieben Brü-
cken präsentieren sich dem stau-
nenden Betrachter → S. 102
yz Preiswertes Wohnen im
Zarenschloss
Dem Zar ganz nah: Im Kathari-
nenpalast gibt es nicht nur das
Bernsteinzimmer, sondern auch
das günstige Hotel Jekaterina. Wer
beim Aufwachen auf den Palast
schauen möchte, investiert ein
bisschen mehr → S. 98
yz Billigflug in die
Seebastion
Der öffentliche Nahverkehr nach
Kronstadt dauert per Tragflügel-
boot zwar ein bisschen länger als
mit dem Bus, ist aber auch ein au-
ßergewöhnliches maritimes Aben-
teuer → S. 59
yz Das Petersburg der
Deutschen
Vor 1914 lebten viele Deutsche an
der Newa. Wie, zeigt die Ausstellung
in der Petrikirche, die zu Sowjetzei-
ten ein Hallenbad war → S. 38
yz Romantisches Blätter-
rascheln im Park
Der Schlosspark von Pawlowsk
verzaubert mit seiner perfekten
Landschaftsarchitektur vor allem
im Herbst → S. 61
yz Eiszeitriesen aus dem
Permafrost
Ausgestopfte Tiere sind das eine,
aber fast perfekt erhaltene Mam-
mutmumien gibt es nur hier, im
Zoologischen Museum → S. 107
yz Wie damals bei Oma
auf dem Dorf
Im kleinen ukrainischen Kellerlokal
Barwinok wird man mit Kartoffel-
puffern und Quarkfladen verwöhnt,
als säße man bei Großmuttern auf
der Ofenbank → S. 74
TOLLE ORTE ZUM NULLTARIFNeues entdecken und den Geldbeutel schonen
r Strandbad auf der Museumsinsel
Wie leicht wäre es, hier Kassenhäuschen aufzustellen: Nur zwei Zugän-
ge führen in die Peter-Paul-Festung. Doch der Eintritt in die Keimzelle
der Stadt ist frei – einschließlich des Strands mit der exklusiven Aus-
sicht auf die Eremitage → S. 49
r Der Kreuzer kostet keinen Heller
Das über 100 Jahre alte Museumskriegsschiff Aurora ist eine Polit-
Ikone wie das Moskauer Lenin-Mausoleum. Und wer könnte so sündig
sein, Geld für den Besuch eines Heiligtums zu nehmen? → S. 46
r Kopftuch und Gottesdienst statt Eintrittsgeld
Die Isaakskathedrale ist ein Museum – und kostet deshalb Eintritt. Es
sei denn, Sie besuchen am Wochenende einen der beiden orthodoxen
Gottesdienste (Foto) → S. 32
r Zeitreise in den Stalinismus
Die Metrostationen zwischen Awtowo und Ploschtschad Wosstanija sind
ein Architekturmuseum der frühen 1950er-Jahre, für das Sie keinen
Eintritt zahlen müssen – außer der Metrokarte → S. 104
r Im Privatpark der Zaren
Wie sich Russlands Herrscher gefühlt haben? Probieren Sie’s aus, beim
Schlendern durch den wunderbaren Katharinenpark in Zarskoje Selo
(Puschkin). Abends ist der Park frei zugänglich → S. 65
r Freiluftdisko im Herzen der Stadt
Auf der Strelka tut sich an Sommerwochenenden Er-
staunliches: Tanz-Fans bauen abends Musikanlagen
und DJ-Pulte auf – und dann tanzen alle, die Lust
haben, zu Popklassikern oder Tangomusik → S. 55
r Jugendstil-Schatulle mit Bahnanschluss
Ein Jugendstilgebäude von innen besichtigen – das
geht nicht nur in Museumsbauten: Der Witebsker
Bahnhof ist original 1904 und bietet neben stilvoller
Innenarchitektur auch noch Dampflokaura → S. 105
BEST OF ...
r r r r Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
r Kunstgenuss im Winterpalast
Sie müssen kein Kunstkenner sein, um sich in die
prachtvollen Säle der Eremitage, ihre theatrali-
schen Treppen, das edle Parkett, den Stuck
und die Wand- und Deckenmalereien zu ver-
gucken – ein Gesamtkunstwerk! → S. 28
r Farbrausch in den Weißen Nächten
Nutzen Sie das mitternächtliche Pastell-
licht des Sommers für einen Spaziergang
an der Newa, entlang des Universitäts-
Kais im Bereich der Sphinxe an der Kunst-
akademie. Dann leuchten die Fenster der
Paläste am Ufer gegenüber orange im
Abendrot, der Himmel darüber ist tief ultra-
marin → S. 23
r Hommage an Amsterdam und Venedig
Auch ohne Grachten und Gondeln: Petersburg wirkt vom
Wasser aus am schönsten. Kleinere Rundfahrtboote tuckern mit Ihnen
auch über die schmalen Wasserläufe, da, wo Petersburg am roman-
tischsten ist (Foto) → S. 119
r Nostalgischer Hotelluxus
Im noblen Grand Hotel Europe abzusteigen, das hatte schon vor über
hundert Jahren Stil – und seinen Preis. Wer einmal hineinschnuppern
will, gönne sich einen Kaffee oder Drink in der Lobby-Bar → S. 96
r Treppauf, treppab durchs Künstlerbiotop
Die Hinterhäuser des Art-Centers Puschkinskaja 10 stehen für eine Ent-
deckungsreise durch Galerien und Ateliers der nonkonformen Kunst-
szene offen. Lassen Sie sich überraschen! → S. 43
r Back in the USSR
Zuckersüße Nostalgie: Im Stehcafé Pyschnaja gibt’s sowjetische Do-
nuts, Kaffee vom Fass – und sonst nichts, das aber in dieser typischen
Imbissbude schon seit Jahrzehnten! → S. 73
r Russische Weite von oben
Wenn es Nacht wird, dann werden im Venedig des Nordens nicht die
Bürgersteige, sondern die Brücken – für vorbeifahrende Schiffe – hoch-
geklappt. Pilgern Sie in einer der Weißen Nächte zur Schlossbrücke,
denn dort erwartet Sie das typischste aller Petersburg-Motive → S. 33
TYPISCH ST. PETERSBURGDas erleben Sie nur hier
6 | 7
r Russlands Kunstgrößen
Das Russische Museum bietet viel Kunst im
Riesenformat: Versuchen Sie mal, auf Re-
pins „Feierlicher Staatsratssitzung“ die 60
Porträts zu identifizieren (Foto) → S. 40
r Der Shopping-Gigant
290 Läden! Ein Konsumangebot, das
andernorts ganze Innenstädte füllen
würde, wartet auf Sie in der Mall Gale-
reja unter einem Dach → S. 79
r Finnisch-russisch-römisches Schwitzen
Bei fiesem Wetter ist ein Saunabesuch ge-
rade richtig. Und wenn es sich dabei um eine
Luxus-Therme wie die im Sokos Hotel Palace
Bridge handelt, ist Erholung garantiert → S. 56
r Arkaden im Karree
Nein, Sie müssen auch bei Regen auf einen Frischluftspaziergang samt
Schaufensterbummel nicht verzichten – dem zweistöckigen Lauben-
gang rund ums historische Kaufhaus Gostiny Dwor sei Dank → S. 36
r Kaffeepause mit Newski-Perspektive
Regenwetter und Literatur, beides ist typisch Petersburg: Im Café Sin-
ger im oberen Stock des „Haus des Buches“ bekommt der Blick auf die
über den Newski hastenden Regenschirme etwas Poetisches → S. 78
r Selbst ist der Stadtforscher
Im interaktiv angereicherten Museum für Stadtgeschichte in der Fes-
tung dürfen Sie in Schränke und Schubladen schauen, in Fernspre-
chermuscheln lauschen – und überall Spannendes entdecken → S. 51
r Gemütliche Gaststube
Erst ein Kännchen Tee und eine Partie Backgammon auf dem Sofa,
dann leckere pelmeni und ein Glas Wein – im wohnlichen Kellerrestau-
rant Idiot lässt sich leicht ein halber Tag verbummeln → S. 71
BEST OF ...SCHÖN, AUCH WENN ES REGNETAktivitäten, die Laune machen
r Entspannte Anreise statt hektischem Ortswechsel
Zweieinhalb Tage auf See statt zweieinhalb Stunden in der Luft: Wenn
Sie in Lübeck die Remmidemmi-freie Lkw-Fähre von Finnlines nach St.
Petersburg nehmen, nähern Sie sich dem Ziel mit 25 km/h – und
kommen dank frischer Seeluft schon völlig entspannt an → S. 115
r Grüne Lunge in der Metropole
Eine autofreie Insel, darauf stille Teiche, ein Romanow-Landsitz und
der Schatten alter Bäume – eine Parkbank auf der Jelagin-Insel ist
der beste Ort, um die Metropolenhektik zu verdauen (Foto) → S. 103
r Hochgenuss nicht nur in der Zaren-Loge
Sie haben Karten für das ehrwürdige Mariinski-Theater ergattert? Freu-
en Sie sich auf Musik und Bühnenkunst vom Feinsten. Und schalten
Sie bitte Handy und innere Unruhe vor Vorstellungsbeginn ab! → S. 91
r Speisen mit sanftem Wellenschaukeln
Das schicke Restaurantschiff Volga-Volga dampft in aller Ruhe die
Newa hinauf und hinab, und zum sich wandelnden Stadtpanorama
wird feine Küche mit Meeresfrüchten serviert → S. 71
r Erhabene Exkursion im Bus
Plattfußfrei die Stadt erschließen: Lehnen Sie sich auf dem offenen
Oberdeck der Citytour-Busse zurück und genießen Sie mit der deutsch-
sprachigen Audioguide-Führung auch gleich ein Sonnenbad → S. 118
r Cappuccino im Fauteuil
Die wienerischen Cafés der Coffeeshop Company locken nicht nur mit
gutem Kaffee und Kuchen, son-
dern auch mit Sesseln zum
kultivierten Abhängen
– perfekt für eine
ausgiebige Sight-
seeing-Pause → S. 69
r Konzert mit Kellner
Ein Konzert bei Speis und
Trank? Usus in der Staat-
lichen Jazz-Philharmonie:
Sie können sich hier
während der Auftritte an
Ihrem Tischen bewirten
lassen → S. 88
ENTSPANNT ZURÜCKLEHNENDurchatmen, genießen und verwöhnen lassen
8 | 9
Bild: Blick auf Admiralität und Kirche der Peter Paul Festung
ENTDECKEN SIE ST. PETERSBURG!An der weiten Mündung der Newa in die Ostsee trifft die sprichwörtliche russische
Weite auf Europas Städtekultur: Das Ergebnis ist einmalig und heißt St. Petersburg,
eine Metropole, die in ihrer nur 310 Jahre kurzen Geschichte enorme Höhenflüge und
katastrophale Krisen durchmachte. Und doch kam sie immer wieder fest auf dem
sumpfigen Boden zu stehen, auf dem sie nach dem Willen Peters des Großen errichtet
worden war. Vor allem das 20. Jh. war für die letzte Hauptstadt des Zarenreichs eine
harte Prüfung – zweimal stand sie am Rande des Untergangs. Jetzt, im 21. Jh., startet
das einstige Leningrad wieder durch: Mit einem reichen Erbe an Kultur, Kunst und
Architektur gesegnet, boomt und blüht St. Petersburg wieder.
Die Metropole an der Newa hat etwas von einer Fata Morgana, nicht nur im unwirk-
lichen Pastelllicht der berühmten Weißen Nächte. Steht man auf der Troizki-Brücke,
hoch über der weiten Wasserfläche des Flusses, so scheint die Stadt zu schwimmen.
Horizontale Linien prägen das Bild – der Wasserspiegel, die Ufermauern, die einheit-
lich hohen Prachtbauten entlang der Kais. Und Brücken, die so flach sind, dass man
10 | 11
sie nächtens aufklappen muss, um Schiffe passieren zu lassen. Vertikal stehen nur
zwei goldene Nadeln: Wie Blitze zucken die spitzen Türme von Peter-Paul-Kathedrale
und Admiralität in den Himmel.
Wasser, viel Wasser – und Eis im Winter
– bilden das Zentrum der fünftgrößten
Stadt Europas. Und dies in jenem Staat,
der die größte Landmasse der Erde be-
sitzt. Doch von diesen Ufern aus wurde
Russland zwei Jahrhunderte lang be-
herrscht. Hier floss sein Reichtum zusammen und schlug sich in Form atemberau-
bender Kunstschätze und Baudenkmäler nieder. Deshalb ist St. Petersburg mit seiner
Vielzahl an Museen und Palästen heute „Russlands Kulturhauptstadt“, jünger zwar
als New York, aber dennoch in erster Linie eine historische Metropole. Nach allen
Gesetzen der Wahrscheinlichkeit dürfte es diese Stadt allerdings gar nicht geben: Nir-
gendwo auf der Welt findet sich eine so weit nördlich gelegene Millionenstadt – und
hier erdulden gleich 5 Mio. Menschen die langen, dunklen Winter. Auch der Boden,
auf dem exakt am 16. Mai 1703 zunächst die Festung „Sankt Piter-Burch“ gegründet
wurde, war dafür denkbar ungeeignet: ein sumpfiges Eiland in einem Flussdelta
ohne Weg und Steg. Bei steifem Westwind herrschte gleich Land unter.
Und schließlich: Alle anderen europäischen Metropolen haben gewachsene Struk-
turen. Der Bau von St. Petersburg hingegen war die fixe Idee eines ebenso skru-
pellosen wie fortschrittlichen Diktators:
Zar Peter der Große. Er verheizte dafür
Abertausende seiner Untertanen – um
diesen öden Außenposten seines Reichs
auch noch an Stelle des „ewigen Mos-
kaus“ zur Hauptstadt zu erklären! Doch
Peters phantastische Idee war kein
Luftschloss: Entgegen allen Prophezei-
ungen, diese irreale, unrussische Stadt
würde eines schrecklichen Tages von
den Wassermassen wieder in die Ost-
see gespült, gedieh St. Petersburg unter
seinen Nachfolgern zu einer würdigen
Reichszentrale.
Besonders für die Zeit Katharinas II., der
zweiten „Großen“ auf dem Zarenthron,
gilt: Die besten Baumeister und Städte-
planer Europas durften hier nun Kathe-
dralen, Paläste, Plätze und Prospekte
(breite, schnurgerade Hauptstraßen)
nach dem letzten Stand der Architektur
und Ingenieurskunst gestalten. Barock,
Eigentlich dürfte es St. Petersburg über-haupt nicht geben
AUFTAKT
Klassizismus und schließlich Jugendstil prägten das Stadtbild. Für hochkarätige Au-
toren (Puschkin, Dostojewski, Gogol) und Komponisten (Tschaikowski, Mussorgski,
Rimski-Korsakow) war dies der Boden, um nicht minder dauerhafte geistige Werke
zu schaffen. Gegen die Welle der Revo-
lutionen, die 1917 das Zarenregime hin-
wegfegten, halfen aber auch die soliden
Granitufermauern der Newa nichts. Pet-
rograd (wie die Stadt seit Kriegsbeginn
1914 hieß) wurde die Hauptstadtwürde
entzogen. Hunger, Seuchen und Terror dezimierten die Bevölkerungszahl bis 1921
um 70 Prozent auf 700 000. Russlands „Fenster nach Europa“ war nun mit Wellblech
vernagelt – und einzig als „Wiege der Oktoberrevolution“ und „Laboratorium der
Avantgarde“ fiel noch dürftiger roter Ruhm auf Leningrad (wie die Stadt dann ab
1924 hieß). Nur zwanzig Jahre später schlug das Schicksal noch schrecklicher zu: Im
Zweiten Weltkrieg wurde Leningrad von der deutschen Armee eingekesselt, beschos-
sen und ausgehungert. Hitler wollte die Stadt vernichten, nicht erobern. 870 Tage
dauerte die Blockade. Von 3 Mio. Einwohnern waren am Ende 600 000 übrig, 1 Mio.
war tot – zumeist verhungert und erfroren.
Die einst von Adel und Bourgeoisie geprägte Stadt wurde neu besiedelt, mit braven
sowjetischen Werktätigen. Und erstaunlich, obwohl die alten Petersburger durch
die schrecklichen Ereignisse faktisch ausgerottet waren, hat der Geist der Stadt diese
Menschen ebenfalls in ihren Bann gezogen, spätestens in der zweiten Generation:
Imposanter Anblick: der barocke Winterpalast am Newa-Ufer
Die besten Baumeister durften sich austoben
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