Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein...

96
miteinander Das Magazin der Lebenshilfe Gießen e.V. Juni 2012 Jg. 26 www.lebenshilfe-giessen.de Spielen und Lernen . Wohnen . Arbeiten . Beraten und Unterstützen . Lebensart, Kultur, Reisen . Kaleidoskop . Einrichtungen und Dienste Therapie

Transcript of Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein...

Page 1: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

miteinanderDas Magazin der Lebenshilfe Gießen e.V.

Juni 2012Jg. 26

www.lebenshilfe-giessen.de

Spielen und Lernen . Wohnen . Arbeiten . Beraten und Unterstützen . Lebensart, Kultur, Reisen . Kaleidoskop . Einrichtungen und Dienste

Therapie

Page 2: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

03 Grußwort Dirk Oßwald . Erster Kreisbeigeordneter04 Vorwort Maren Müller-Erichsen .

Aufsichtsratsvorsitzende

Therapie08 Reittherapie – völlig unspektakulär, aber eindrucksvoll12 Auf dem Rücken der Pferde13 Darf’s noch ein bisschen mehr sein?14 Therapie aus Elternsicht16 Spielen, Basteln, Singen und noch viel mehr17 Es war ein Unfall18 Beim Physiotherapeuten19 Klinische Therapie im Rahmen der Suchtbehandlung20 »Please hold the line« – Hoffnung auf Begegnung 22 »Meine Hände können reden …«23 Sprachtherapie in der Kita Helen Keller24 Therapie, ein steter Begleiter von Oliver Heller26 Was ist ein Assistenzhund?

Spielen und Lernen28 Ein »tierisches Vergnügen« . Kita Garbenteich30 »Frühlingserwachen« im Wald . Kita Watzenborn31 Es ist so weit … Kita Helen Keller32 Das »Winke-Fenster« . Kita Nieder-Bessingen32 Hallo, wir sind die Kinder der »Rappelkiste«!33 »Anne Frank meets Sophie Scholl« . Kita Anne Frank34 Erster Spatenstich . Sophie-Scholl-Schule Gießen37 Deutschland wird inklusiv – Wir sind dabei!38 Comenius – Schulpartnerschaftsprogramm

Wohnen42 Modernisierung der Wohnstätte Kiesweg abgeschlossen43 Stationär Begleitetes Wohnen (SBW) im Kiesweg44 Neues Wohnprojekt in Planung44 Neue Leitung

Arbeiten46 Ein Außenarbeitsplatz in einem engagierten Unternehmen47 Eine »gute Fee« in der Küche 48 ReKlAmE aus Kleinlinden49 ÖKOTOPIA, Naturwaren »aus Lust am Essen«50 Neues vom FBI52 Wie aus Tee ein Präsent wird54 Neues von den LiLo-Küchenbetrieben

Beraten und Unterstützen56 Entspannung: Prävention und Therapie57 Heilpädagogische Fachberatung58 Miteinander reden59 Regionales Netzwerk Unterstützte Kommunikation60 Neue Wege der Zusammenarbeit61 Rechtsberatung in der Lebenshilfe

Lebensart, Kultur, Reisen64 Inklusive Freizeitgestaltung und Bildungs angebote65 Freizeitnachtreffen

Kaleidoskop68 14. Run’n Roll for Help 201270 Oldtimerspendenaktion 2011 beendet 71 Schlepperspendenaktion 2012 bei der Lebenshilfe 71 Bereits zum dritten Mal dabei: Urban Priol72 18. Oldtimerspendenaktion 201276 Kultauto Opel Manta A bei der Oldtimerspendenaktion 77 Deutschlands schönste Oldiefete78 Gudrun und Manfred Krug von Nidda spenden 500 Euro78 Ford Clubs auf der Techno Classica in Essen79 18. AvD-Histo Monte

Inhaltsverzeichnis80 Herzlichen Dank!80 Die Volkswagen AG bietet Preisvorteile 81 Danke für Ihre vielfältige Unterstützung 84 Freiwillig sozial aktiv85 Tatendrang86 Fantasymärchen von Hanno Berg87 Abkürzungen in der Lebenshilfe87 Schließungstage 201288 Nachrufe

Einrichtungen und Dienste91 Adressen und Ansprechpartner . Kontakt95 Werden Sie Mitglied

Bildnachweise (wenn nicht anders vermerkt)

Seite 03: (Steg) www.Fotolia.com | Gabriele Rohde;Seiten 04+05: (Rosengarten) www.Fotolia.com | victoria p.;Seite 09: (Striegel und Hufkratzer) www.Fotolia.com | mezzotint;Seite 10: (Heuballen) www.Fotolia.com | Yanterric;Seiten 10+11: (Pferdekoppel) www.Fotolia.com | Jan Schuler;Seite 12: (Pferde) www.Fotolia.com | ConnyP; Seite 16: (Papierkügelchen) www.Fotolia.com | Elnur; Seite 17: (Schwimmbecken) www.Fotolia.com | Murat Subatli;Seite 21: (Telefonhörer) www.Fotolia.com | Kaarsten; Seite 26: (Hundehalsband) www.Fotolia.com | Elnur ; Seite 26: (Futternapf) www.Fotolia.com | sonne fleckl; Seite 27: (Teddybär) www.photocase.com | mojitoweb; Seite 28: (Huhn) www.Fotolia.com | DenisNata; Seite 29: (Ferkel) www.Fotolia.com | Anatolii; Seite 29: (Gans) www.Fotolia.com | Diego Barbieri; Seite 33: (Schrauben) www.Fotolia.com | Andre; Seite 36: (Spaten) www.Fotolia.com | Andrzej Tokarski; Seite 39: (Europaflagge) www.Fotolia.com | Henner Damke;Seite 41: (Wäscheständer) www.photocase.com | pixx;Seite 45: (Brotbox) www.photocase.com | speednik;Seite 55: (Stuhlgruppe) www.photocase.com | pendergast;Seite 56: (Luftballons) www.Fotolia.com | Wolfgang Cibura;Seite 58: (Puzzel) www.Fotolia.com | Franjo; Seite 60: (Spielsteine) www.Fotolia.com | Stefan Balk;Seite 63: (Seifenblase) www.photocase.com | jUliE:p;Seite 67: (Kaleidoskop) www.photocase.com | Lumamarin;Seite 87: (Blume am Fuß) www.Fotolia.com | Joss;Seite 91: (Notizzettel) www.photocase.com | AndreasF.;

Das Impressum befindet sich auf Seite 94.

Page 3: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Liebe Vereinsmitglieder, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lebenshilfe Gießen,

Grußwort

es ist mir eine große Freude und auch eine Ehre, für die

aktuelle Miteinander-Ausgabe das Grußwort schreiben zu

dürfen. Die Lebenshilfe Gießen setzt sich mit großem

Erfolg seit mehr als einem halben Jahrhundert in unserer

Region für die Interessen von Menschen mit Behinde -

rungen ein. Als Erster Kreisbeigeordneter beobachte ich

mit Begeisterung, dass Ihre Vereinigung mit kleinen und

großen Projekten überall im Landkreis anzutreffen ist.

Das Logo mit dem kleinen Kreis und dem Punkt in der Mitte

taucht einfach überall auf. In der Limeswerkstatt in Garben -

teich, wo derzeit der Bau einer großen Küche geplant ist, in

Buseck, wo mit einer Bioland-Gärtnerei insbesondere für

psychisch behinderte Menschen 15 Arbeitsplätze geschaffen

werden sollen, in Lollar oder in Gießen mit dem Erweite-

rungsneubau für die Sophie-Scholl-Schule, für die gerade

der erste Spatenstich getätigt worden ist.

Soziale Integration und Teilhabe an unserer Gesellschaft,

also die Möglichkeit vieler Menschen für ein selbstbe-

stimmtes und sinnerfülltes Leben, sind die Ziele, die von

den Lebenshilfe-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern tag -

täglich verfolgt werden. Dafür kann Ihnen nicht genug

gedankt werden. Denn das ist alles andere als selbstver-

ständlich.

Ich bin persönlich besonders gespannt, wie sich das neueste

Projekt entwickeln wird. Mit dem Kauf mehrerer Objekte

in der Dulles-Siedlung auf dem ehemaligen Gelände der US-

Army in Gießen wollen Sie ein inklusives Wohnprojekt für

gemeinsames Zusammenleben von Menschen mit und ohne

Behinderung umsetzen. Einmal mehr ist dies ein Projekt,

das so ohne die Lebenshilfe Gießen nicht stattfinden könnte.

Und auch hier wird es Ihnen gelingen, da bin ich mir ganz

sicher, Menschen mit Behinderung noch stärker in unserer

Region zu integrieren. Und dafür danke ich allen, die sich

unter dem Dach der Lebenshilfe Gießen engagieren, ob

haupt- oder ehrenamtlich.

Ihr

Dirk Oßwald

Erster Kreisbeigeordneter .

Grußwort des Ersten Kreis -beigeordneten Dirk Oßwald

In eigener Sache . miteinander . Juni 2012 . 03

Page 4: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Mich hat das Bild persönlich sehr berührt. Ich kenne und

erfahre die Nähe ab und an und genieße die Möglichkeit

der Berührung, die zur Stabilisierung meines Selbstwert -

gefühles beiträgt. Einen Menschen zu haben, mit dem man

dieses wunderbare Gefühl erlebt, ist, ganz unabhängig

davon, ob ich ein Mensch mit oder ohne Behinderung bin,

eine wunderbare Erfahrung. Es lohnt sich derzeitig die

Ausstellung zu besuchen.

Wir haben in den zurückliegenden Monaten aber noch

andere Highlights erlebt. Die Einweihung der Tagesförder-

stätte für Menschen mit Behinderung, insbesondere unfall-

behinderter Menschen, in Klein-Linden und den »Ersten Spa -

tenstich« für den Neubau der Sekundarstufe auf dem

Gelände der ehemaligen High-School in der Rödgener Straße.

Natürlich, wie kann es auch anders sein, haben wir auch

Zukunftspläne. Herr Oßwald, Erster Beigeordneter des Land -

kreises hat sie aufgezählt

a) der Neubau einer Zentralküche – unterstützt von der

Oldtimer-Spendenaktion

b) Errichtung von Gebäuden auf dem Biolandhof, der

eigentlich eine Biolandgärtnerei ist

c) den Ankauf eines ½ Gebäudes in der Dulles-Siedlung,

um integratives Wohnen von Menschen mit und

ohne Behinderung umzusetzen. In dem Gebäude soll

insbeson dere eine Wohngemeinschaft für Men schen

mit hohem Hilfebedarf entstehen.

Liebe Eltern, Sie sollten sich melden, falls Sie für Ihren

Sohn oder Tochter mit hohem Hilfebedarf sich für ein

solches Projekt interessieren. Angedacht ist, dass die WG

4 – 6 BewohnerInnen aufnimmt. Wir denken dabei auch

an Umzüge aus den bestehenden Wohnstätten. Begleitet

wird dieses Projekt vom Landesverband der Lebenshilfe

Hessen, der auch eine wissenschaftliche Begleitung über

Aktion Mensch finanziert.

Liebe Eltern, da ich demnächst vor dem Gremium der

Hochschullehrer der Universitäten die LehrerInnen ausbilden,

einen Vortrag zur Didaktik halten soll, wäre ich natürlich

interessiert an Ihrer Einschätzung. Auf Grund meiner Erfah-

rungen wäre es mir schon wichtig, dass der/die Erzieher -

Innen und LehrerInnen wegkommen von der Defiziteinstel-

lung »der/die kann das nicht«. Diese Gedanken sollten aus

den Köpfen der Begleiter (ErzieherInnen wie LehrerInnen)

entschwinden. Vielmehr ist angesagt »ich suche seine

Potenziale und will diese fördern«. Das ist mein Wunsch

für die Zukunft unserer Arbeit. Dazu gehört auch die

Begegnung auf gleicher Augenhöhe. Die MitarbeiterInnen

unserer Einrichtungen und wir Eltern, wir müssen lernen

die Menschen mit Behinderung ernst zu nehmen. Wir müssen

ihnen eröffnen, dass sie Wünsche äußern können und wir

müssen hinhören. Nur so kann die Behindertenrechtskon-

vention umgesetzt werden!

Liebe Mitglieder, liebe Eltern, liebe Freunde,

mit dem Bild der »Platonischen Liebe« –Ti amo Platonicamente – wurde am 20.4.2012die neue Ausstellung in der Galerie am Bahn-damm eröffnet.

04 . miteinander . Juni 2012 . In eigener Sache

Vorwort

Page 5: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Die Stadt Gießen und der Landkreis Gießen haben jeweils

beschlossen, einen Beirat für die Belange der Menschen mit

Behinderung zu installieren. Während die Stadt Gießen

diesen Beirat mit den Wohlfahrtsverbänden und der Lebens -

hilfe und den Selbsthilfegruppen besetzt, wir als Lebenshilfe

Gießen haben Frau Ertel für dieses Gremium vorgeschlagen,

hat der Kreis Gießen ein anderes Konzept. In einer inter-

fraktionellen Arbeitsgruppe haben wir vorgeschlagen, dass

in diesem Beirat die Menschen mit Behinderung und ihre

Angehörigen die Mehrheit haben müssen. Also Menschen

mit geistiger, psychischer, sinnes- und Körperbehinderung.

Inzwischen hat der Kreistag die Satzung verabschiedet. Im

Internet können Sie diese abrufen.

Ich hoffe, dass Endes des Monats alle Vertretungen sicher-

gestellt sind. Die Menschen mit sogenannter geistiger

Behinderung wird Mathias Roth vertreten. Seine Stellver-

treterin ist Inge Wonesch. Die Angehörigen aus dem Kreis

der Lebenshilfe wird Frau Andrea Kreuder vertreten. Ihre

Stellvertreterin ist Frau Angela Nolte. Ich selber werde dem

Beirat über die Fraktion der CDU angehören.

Ich freue mich, dass wir am 14. Juli anlässlich eines Sommer -

festes das 30-jährige Bestehen der Limeswerkstatt feiern

und hoffe auf zahlreiche Teilnahme, auch derjenigen, die

vor 30 Jahren dabei waren.

Und noch ein Wort in eigner Sache: Die Lebenshilfe finan-

ziert die Herausgabe des Magazins »Miteinander« über die

Mitgliedsbeiträge der Mitglieder und die Anzeigen. Inzwi-

schen haben wir festgestellt, dass eine große Gruppe der

Eltern keinen Mitgliedsbeitrag zahlen bzw. nicht Mitglied

der Lebenshilfe Gießen sind. Wir haben diese angeschrieben

und hoffen auf viele positive Rückmeldungen. Um Ihnen

das Magazin weiterhin in Zukunft übersenden zu können,

sollten Sie Mitglied der Lebenshilfe Gießen sein. Aus

Kostengründen müssen wir so entscheiden und bitten um

Ihr Verständnis.

Im Namen von Herrn Magnus Schneider, der Geschäfts -

führung und des Aufsichtsrates wünsche ich Ihnen einen

schönen Sommer mit vielen wunderbaren Erlebnissen!

Ihre

Maren Müller-Erichsen

Aufsichtsratsvorsitzende

In eigener Sache . miteinander . Juni 2012 . 05

Page 6: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Beachten Sie die Angebote unserer Anzeigenpartner.

06 . miteinander . Juni 2012 . Empfehlungen

Empfehlungen

Mehr Infos: www.wohnbau-giessen.de

E i n z e l k ä m p f e r :

In G ießen zuhause.

www.DIVIICE.de

»Ich wohne barrierefrei.Danke Wohnbau«

Top-frische Ware Purer, echter Gemüsegeschmack Knackig-frische Salate mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen

So kaufen Sie Obst und Gemüse biofrisch!

Sie finden eine breite Palette von frischem Gemüse und Salaten auf folgenden Wochenmärkten:

Wochenmarkt Grünberg:Freitags: 07:00 – 13:00 UhrGießener Wochenmarkt:Mittwochs: 07:00 – 14:00 UhrSamstags: 07:00 – 14:00 Uhr

Wir freuen uns auf Ihren Besuch auf dem Wochenmarkt!

Page 7: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Therapie

Reittherapie – völlig unspektakulär, aber eindrucksvoll

Auf dem Rücken der Pferde

Darf’s noch ein bisschen mehr sein?

Therapie aus Elternsicht

Spielen, Basteln, Singen und noch viel mehr

Es war ein Unfall

Beim Physiotherapeuten

Klinische Therapie im Rahmen der Suchtbehandlung

»Please hold the line« – Hoffnung auf Begegnung

»Meine Hände können reden …«

Sprachtherapie in der Kita Helen Keller – ein Konzept, was sich seit langem bewährt …

Therapie, ein steter Begleiter von Oliver Heller

Was ist ein Assistenzhund?

Page 8: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

08 . miteinander . Juni 2012 . Therapie

Reittherapie – völlig unspektakulär,aber eindrucksvoll

neugierige Pferde (gut ausgebildete, interessierte Pferde in artgerechterHaltung sind die besten Mitarbeiter im Team)

Page 9: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Therapie . miteinander . Juni 2012 . 09

Reittherapie ist nicht gleich Reit-therapie. Reittherapie angebotenund durchgeführt von verantwor-tungsbewussten Fachleuten, kann einesehr gute, hoch motivierende (zusätzliche)Möglichkeit der Therapie für Menschen mitBehinderung sein. Maßgeblich verantwort-lich für den Effekt der Therapie sind das Drei-erteam Pferd-Therapeutin-Pferdeführerin.Nachfolgend ein kleiner Einblick in die thera -peutische Arbeit mit sichbaren und oft auchunsicht baren Erfolgen.

Es ist Mittwoch. Heute steht Reittherapie für die Pferde

Capri und Jago auf dem Programm. Wir bewegen und putzen

die Pferde schon mal, stimmen sie auf die Arbeit ein. Wir,

das sind die Pferdeführerinnen und die Reittherapeutin (Ergo -

therapeutin mit Zusatzqualifikationen fürs Therapeutische

Reiten). Auch die Pferdführerinnen sind erfahrene Pferde-

menschen und befinden sich in der Ausbildung zur Reitthera -

peutin bzw. auf dem Weg zum Zertifikat zur Ausbildung

von Reit- und Therapiepferden.

Markus und Steffi werden bald in Begleitung ihrer Betreuer

aus der Tagesförderstätte kommen und sind freudig ge -

spannt auf ihre Zeit mit dem Pferd. Die Ankunft ist ritualisiert

alle wissen was auf sie zukommt. Aussteigen, auf und ab

laufen, einen Schluck trinken, Begrüßung aller untereinander,

Spannungen abbauen, dann zu den Pferden die schon

aufgehalftert auf Ihre Besucher warten und auf den begren -

zten Reitplatz gehen.

Wir (Menschen und Pferde) stehen alle zusammen an

unserem Podest. Eine kleine Besprechung folgt. »Gibt es

etwas Besonderes, was wir wissen sollten?« Eine Frage

gerichtet an die Betreuer. »Ja, Markus war letzte Woche

krank und nicht in der Einrichtung. Es geht ihm aber jetzt

wieder besser. Stimmt das Markus?« »…« Markus kann

nicht sprechen und reagiert mit einem Brummen. »Ja und

Steffi hat auf der Herfahrt viel gesprochen und gelacht.«

Zu Steffi gewandt: »Das hört sich ja so an als ob Du Dich

freust hierher zu kommen.« »Ja das finden wir auch,«

stimmen die Betreuer ein. Steffi sagt »Capri«. Die Anleiterin

fährt fort für alle: »Heute werden wir die Pferde zum

Reiten fertig machen und hier auf unserem Reitplatz reiten.

Markus nimmt Jago und Steffi Capri.«

Capri wurde für Steffi ausgewählt, weil er

nicht sehr hoch ist und schmal. Zudem passt

Capri charakterlich sowie in Schrittmaß und

-frequenz gut zu Steffi. Im Vorgespräch mit Betreuer -

Innen und Eltern wurden als Therapieziele festgelegt, das

Steffi reiten gehen soll, um ihre Beweglichkeit und Haltung

zu fördern. Steffi läuft ungern und hat oft Schwierigkeiten

mit dem Gleichgewicht. Zudem hat sie epileptische Anfälle.

Ein ärztliches Attest, das Reiten für Steffi unbedenklich ist,

haben die Eltern zusammen mit Steffi eingeholt. Zu beob-

achten bleibt, in wie weit sich ihr An fallsleiden im Zusam-

menhang mit der Reittherapie verändert.

Jago arbeitet mit Markus, weil er ein Pferd ist, das sensibel

reagiert und gut Grenzen setzen kann. Er wird ungehalten,

wenn er nicht beachtet wird – er will Anerkennung und die

volle Aufmerksamkeit. Man muss schon etwas um ihn

werben, dann schmust er auch gerne und geht in Kontakt

zu seinen Menschen. Markus kommt gut mit ihm klar,

denn auch er, Markus, ist nicht immer gerne in Kontakt.

Das Putzzeug liegt bereit. Zuerst beginnen wir damit die

Pferde zu putzen. Mit der Bürste zu bürsten, mit den Händen

zu fühlen: mal mit der linken, mal mit der rechten Hand.

Überempfindlichkeiten und Stimmung beobachten. Markus

lehnt die Berührungen des Pferdes ab, kann sie nur sehr

kurz ertragen, für das nächste Mal bestellen wir dünne

Baum wollhandschuhe für Markus. Das Putzen und Helfen

dient der Kontaktaufnahme mit den Pferden, sowie dem

Ankommen im neuen Umfeld, nicht dem wirklichen Putzen

des Pferdes.

Dann geht es ans fertigmachen zum Reiten. Die Gurtunter-

lage muss geholt werden. Markus will das nicht tun,

er setzt sich auf den Boden und wartet ab. Da ein Förderziel

im Vorgespräch mit den Betreuer war, dass Markus an ihn

gestellte Aufgaben ohne viel drum herum bewältigen lernen

soll, bestehen wir erst mal auf die an ihn gestellte Aufgabe.

Wir gehen mit Jago zu ihm und stupsen ihn freundlich an.

»Na magst Du mit mir reiten?« übersetzt die Pferdführerin

den Stupser.

Jago wartet geduldig stehend vor Markus. Er senkt den Kopf

auf Ansage der Pferdeführerin hinab zu Markus. »Dann

brauchen wir eine Unterlage für den Gurt. Die musst Du

holen.« übersetzt die Pferdeführerin weiter was das Pferd ihm

wohl sagen will. Nein, nichts zu machen. Der Betreuer er -

Page 10: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

10 . miteinander . Juni 2012 . Therapie

klärt Markus noch mal seine Aufgabe (Gurtunterlage holen).

Markus bleibt sitzen. Das Pferd wird weggeführt. Markus

reitet gerne – das Drumherum ist ihm lästig. Die vereinbarten

Ziele der Reittherapie für Markus gehen in den Bereich des

Heilpädagogischen Reitens. Es geht darum, Markus über das

Medium Pferd psychomotorisch1 zu schulen, sowie sein

Verhalten in Richtung Eigenständigkeit günstig zu be einflus -

sen. Die Stunden vorher hat Markus oft gut mitgearbeitet

und seine Betreuer haben berichtet, dass er dies auch auf

seine Zeit in der Tagesförderstätte übertragen konnte. Doch

nicht alle Tage sind gleich gut.

Steffi, hat »ihren Capri« bereits mit Unterlage und Gurt

vorbereiten geholfen und nun geht es ans Aufsitzen. Markus

beobachtet interessiert. Steffi geht gerne in Kontakt mit

den Pferden; doch, das Aufsitzen ist für sie sehr schwierig

und sie hat Angst dabei. Sie braucht Vertrauen zu ihrer

Therapeutin und viel Zeit. Es ist manchmal für Steffi mit

Schmerzen verbunden – oder der Angst davor. Steffi braucht

stabilisierende Hilfestellung, sie wird am Becken gestützt,

ihr Bein sanft mit angehoben. Die Aufstiegshilfe, das Podest

hat eine extra Erhöhung, damit Steffi langsam fast von

oben auf das Pferd gleiten kann. Schon durch das Auf- und

Absteigen kommt es zu einem Training der Stand- und

Spielbein-Phasen sowie einer Aktivierung der ventralen

(bauchseitig) und dorsalen (rückseitigen) Rumpfmuskel -

ketten. Das Sitzen auf dem Pferd bedeutet für Steffi einen

aktiven Sitz in einem aufgebroche nen Muster wie eine

Zentrierung des Hüftkopfes in der Pfanne.

Sehr wichtig ist, dass die Größen bzw. Breitenverhältnisse

zwischen Pferd und Reiter passend sind und beachtet wer-

den. Ist ein Pferd für eine Reiterin zu breit kippt die Hüfte

nach hinten ab, der Reiter sitzt mit einem Rundrücken auf

dem Pferd und die Bewegungen des Pferdes werden

ungünstig auf den Reiter übertragen. Die Rückenmuskeln

werden überstreckt, die Bauchmuskeln bleiben verkürzt,

eine Rumpfaufrichtung ist physiologisch nicht möglich. Die

gewünschten Effekte, das passive Training der Rumpfmus-

kulatur bleibt aus. In Steffis Fall wäre dies für sie zusätzlich

mit Schmerzen verbunden.

Dann können wir auf Steffis Kommando hin starten. Steffi

wird anfangs beidseitig auf dem Pferd von unten gesichert.

Ihr Kommando lautet »Capri los« und wir gehen im Schritt

los. Geradeaus im Therapieschritt. Wir steuern Markus an

und bitten Steffi, ihn zu ermutigen. Markus steht auf als wir

auf ihn zugehen, die Größe des Pferdes scheint ihm un -

heimlich. Er geht weg und will aus unserem Reitplatz raus.

Die Therapeutin weist ihn darauf hin, dass dies zu gefährlich

ist. Markus muss mit seinem Betreuer warten. Die Thera-

peutin erinnert Markus nochmals an seine Aufgabe. »Komm

wir gehen die Sachen gemeinsam holen«, sie weist auch

darauf hin, dass die Zeit hier bei den Pferden begrenzt ist.

Markus ärgert sich, er schlägt nach seinem Betreuer. Warum

es Markus heute nicht schafft, seine Aufgabe zu erledigen

bleibt unklar.

Steffi ist fröhlich, unterhält sich auf ihre Weise mit dem Pferd

und fordert viel Bestätigung von den Begleitern ein. Sie

will gelobt werden. Damit Steffis Muskelapparat nicht über -

fordert wird, sind Pausen wichtig. Die sind

ihr lästig. Mal halten wir an und

lenken sie ab, in dem wir sie

auffordern hier und da hin zu

schauen und etwas zu beobach-

ten z.B. was Markus gerade tut.

1 Die Psychomotorik ist pädagogisches und therapeutisches Konzept zugleich.Jean Ayres Theorie besagt, dass alle Bereiche des Zentralnervensystems,welches sämtliche Informationen die der Körper über Bewegung und Wahr -nehmung (Gleichgewicht, Tiefensensibilität, taktile Wahrnehmung, visuelleWahrnehmung, auditive Wahrnehmung etc.) erhält, verarbeitet und dannintegrierend zusammenwirken müssen, um dem Menschen ein verständ -liches Bild von sich selbst und seiner Umwelt abzubilden. Dieses macht ihnerst handlungsfähig. Dies ist der Prozess der sensorischen Integration. Er ist Grundlage für alle Lern- und Verhaltensprozesse des Menschen undläuft unbewusst ab.

Page 11: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Therapie . miteinander . Juni 2012 . 11

Wichtig ist uns, dass Steffi ihre Selbstwirksamkeit erlebt.

Dafür haben wir mit ihr geübt, dass sie die Kommandos an

Capri gibt. Wir fragen sie »Willst du mal schneller reiten?«,

sie sagt dann: »Los Capri schnell« und freut sich über die

direkte Rückmeldung, über das veränderte Bewegungsge-

fühl im schnellen Schritt. Mal leitet sie uns durch Zeigen

über Stangen oder mal leicht bergauf über unseren Sand-

hügel. Schnellere Gangarten überfordern Steffi körperlich.

Dennoch gehen wir manchmal einen sehr langsamen tra-

genden Trab mit ihr, weil sie es so gerne mag. Das Pferd

trottet gleichmäßig durch die Bahn. Ab und zu ein Schnau-

ben, geblähte Nüstern, Richtungswechsel.

Jedes Tier ge führt von einer Pferdeführerin, daneben –

ständig den Reiter im Blick – eine Reittherapeutin. Zusätz-

lich sichert eine eingewiesene Person Steffi. Alles im Schritt-

Tempo. Unsichtbar fürs menschliche Auge

spielt sich Eindrucksvolles ab. Vor,

zurück, hoch, tief, drehen und in

die Diagonale – alle diese

Bewegungsmuster überträgt

das Pferd auf seinen Rei-

ter. 90 bis 110 Impulse

pro Minute. Das fördert

Becken- und Hüftbeweg-

lichkeit, beeinflusst Fehl -

spannungen von Mus-

keln positiv, unterstützt

die Aufrichtung von

Rumpf und Wirbelsäule.

Langsam ist die Zeit vorbei.

Wir weisen frühzeitig darauf

hin, dass die Stunde bald zu Ende

geht, damit das Ende nicht so plötzlich da ist. Steffi steigt

unter vielem Lautieren dann doch noch ab, erst weigert

sie sich, denn sie will noch weiter reiten. Sie verabschiedet

sich von Capri und wir gehen gemeinsam zu Markus, der

zwischenzeitlich rausgegangen ist und dort mit seinem

Betreuer auf uns wartet. Wir verabschieden uns von allen

und machen Markus Mut fürs nächste Mal.

Das Therapeutische Reiten wird derzeit in 4 unterschiedliche

Kategorien eingeteilt. Dies ist die Hippotherapie (medizi-

nisch-physiotherapeutischer Bereich), die Heilpädagogische

Förderung mit dem Pferd (pädagogischer – psychologischer

Bereich), Sport und Freizeit für Menschen mit Behinderung

mit dem Pferd (pferdesportlicher Bereich) und ergothera-

peutische Behandlung mit dem Pferd (medizinisch-ergothe -

rapeutischer Bereich). Oft sind die Übergänge fließend.

Danja Moldenhauer, Einrichtungsleiterin PROSA

In Ausbildung zum Zertifikat: »Motopäda -

go gik mit Pferden und Kindern«, Interes -

sen gemeinschaft Therapeutisches

Reiten e.V. sowie 1. Vorsitzende

der Pferde sportfreunde Wetten-

berg e.V. .

Abb.: Deutsches Kuratorium für Therapeuti-sches Reiten e.V.

Reittherapeut ist keine geschützte Berufsbe-zeichnung. Es gibt einige Möglichkeiten, qualifi-zierter Fortbildung und die Möglichkeit durch Zerti-

fikate die eigene Fortbildung zu belegen. Es ist gutsich zu informieren bevor man ein Angebot für Reitthera-

pie wahrnimmt. Pferde müssen für diese Art der Arbeit sehrgut ausgebildet werdet. Nervenstark, wohlerzogen, interessiert,

neugierig und gesund sein. Nur so können sie gute Arbeit leisten undstellen kein Gesundheitsrisiko dar. Vorgespräche, das Festlegen von Thera-piezielen und das Fordern eines ärztlichen Attestes sollten bei den Anbie-tern von Reittherapie eine Selbstverständlichkeit sein.

Pferdesport

Psychologie

Päda

gogi

k Medizin

PFERDBewegungsdialogund Beziehungs-

gestaltung

Pferdesportfür Menschen

mit Behinderung

Im psycho-therapeutischen

Kontext

Heil-pädagogische

Förderung

Ergothera-peutische

Behandlung

Hippotherapie

Page 12: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Interview mit Petra Turbanisch zur Reittherapie

Wie lange gehst du schon zur Reit-

therapie? Schon lange. Wie lange,

weiß ich nicht. Vorher war ich in Krof-

dorf. Da waren Haflinger. Aber da

musste man mit dem Auto fahren, da

konnte ich nicht runterlaufen.

Und jetzt bist du in Leihgestern? Ja.

Da ist es ganz gut, die Leute mögen

mich alle. Wenn ich den Anton nehmen

wollte und von der Koppel in den

Hof bringen, war mal eine Frau böse

zu mir.

Wie habt ihr das geklärt? Naja, ich

hab ihr das dann gesagt, dass sie nicht

alles besser weiß. Als wir da mal

übernachtet haben, hat sie mich an -

ge schrien. Deshalb kann sie nicht

mehr meine Freundin sein. Die war

so aggressiv und schadenfroh.

Hast du ein Lieblingspferd? Das Pferd,

das mich gebissen hat, das habe

ich gehasst. Das war aber nicht meins.

Meins heißt Fira.

Mit der kommst du gut aus? Ja.

Was macht ihr in der Reitstunde?

Wir holen die Pferde von der Koppel

hoch. Dann überlegen wir uns, ob

wir ausreiten wollen, oder in die Halle,

oder im Kreis herum draußen. Der

Sascha ist zu klein, den kann ich nicht

reiten. Aber andere, die ein besseres

Gewicht haben, die nehmen den

manch mal. Ich bin auch ein bisschen

groß für den. Manchmal reitet eine

andere die Fira, dann nehme ich den

Anton. Letzte Woche habe ich den

geritten. Es macht Spaß. Aber die Petra,

die Lehrerin, die hat jetzt aufgehört.

Die ist weggezogen. Die mag ich am

meisten. Jetzt macht es die Kerstin, die

heißt genau so wie meine Schwester.

Bist du schon mal runtergefallen? Ja,

schon mal. Wir haben mal geturnt

auf dem Pferd, da ist die Decke immer

weggerutscht, und da bin ich auf den

Po gefallen. Aber mir ist nix passiert.

Aber vom Anton bin ich noch nie

runtergefallen. Dann hatte ich mal ein

Pferd gehabt, das ist immer in den

Stall zurückgegangen. Da hab ich mir

den Kopf gestoßen. Die war so stur.

Die war mein Lieblingspferd, sie hat

nie geschnappt. Da war ich sicher.

Die hat aber nur noch eine Lunge, die

funktioniert. Deshalb kriegt sie Gna-

denbrot. Die war wie ein Sofa, mit

Hängebauch. Da kann man sich so

schön reinsetzen, und die läuft dann

langsam vorwärts. Das ist schön.

Danke für das Interview!

Frederike Körfer,

Mitarbeiterin Wohnstätte Linden .

Auf dem Rücken der Pferde

12 . miteinander . Juni 2012 . Therapie

Reiten macht Spaß

Page 13: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Darf’s noch ein bisschen mehr sein?

In den Tagesförderstätten der Lebenshilfe Gießen finden die verschiedensten Therapienstatt. In der Regel werden Therapien aus den Bereichen Ergotherapie, Physiotherapie undLogopädie durchgeführt.

Niedergelassene Therapeuten nutzen die regelmäßige

Anwesenheit der Mitarbeiter und die guten räumlichen

Gegebenheiten, um die wöchentliche Förderung zu

gewährleisten.

Um nur mal einige Zahlen zu nennen: 14 Physiotherapeuten

behandeln momentan 35 Mitarbeiter, 5 Logopäden,

9 Mitarbeiter und 7 Ergotherapeuten 15 Mitarbeiter.

Aber auch in den Reihen des Personals gibt es im Sinne des

multiprofessionellen Teams Kollegen mit therapeutischer

Ausbildung. Nach Möglichkeit werden Therapieinhalte so

in den Tagesablauf mit aufgenommen oder nach Absprache

Feinabstimmungen der Therapien vorgenommen.

Bei Befragungen fiel uns auf, dass die Mitarbeiter jeweils

ganz unterschiedliche Wünsche und Zielsetzungen mit der

Behandlung verbinden. So kann es dem einen Mitarbeiter

wichtig ein, dass er wieder laufen lernt und dem Anderen,

dass er mit seinen Interessen für eine gewisse Zeit im

Mittelpunkt steht. Ein vertrauensvolles Verhältnis und die

freundliche Begegnung sind dabei nach Aussage der Mit-

arbeiter von zentraler Bedeutung. Darüber hinaus möchten

sie ernst genommen werden und ihre Ideen einbringen

können.

Einige unserer Therapeuten äußerten, dass sie uns mit ihrer

Arbeit gerne die Teilhabe am Leben erleichtern möchten.

Bei der Zusammenarbeit seien Sie immer wieder von unserer

großen Lebensfreude überrascht worden.

Besonders zu erwähnen ist, dass wir in Kleinlinden die Mög -

lichkeit haben, ein benachbartes Therapiezentrum zu

besuchen. Das stellt ein Stück Normalität her und wir

kommen unterwegs unter Leute.

Fazit: Als Zukunftsausblick wäre es sicher wünschens-

wert, dass Therapieangebote umfangreicher und vor

Allem ohne erzwungene Unterbrechung von den Kran-

kenkassen ge nehmigt würden.

Dirk Baerwolf (Mitarbeiter), Michael Barborsik (Mitarbeiter),

Edgar Becker (Mitarbeiter), Jürgen Eger (Mitarbeiter),

Gunnar Fleischhauer (Mitarbeiter), Eugen Kärcher (Mitar-

beiter), Olaf Karber (Mitarbeiter), Julian Kauß (Mitarbeiter),

Stefan Peragowitz (Mitarbeiter), Holger Raab (Mitarbeiter),

Walter Steinbach (Mitarbeiter), Steve Theiss (Mitarbeiter),

Robin Wilde (Mitarbeiter), David Brown (Pädagogischer

Gruppenleiter) .

»Das tut gar nicht weh!« Therapie kann auch Spaß machen Auf zur Krankengymnastik

Therapie . miteinander . Juni 2012 . 13

Page 14: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Die Geburt eines behinderten Kindes ist ein Ereignis, dass uns Eltern vom ersten Tag derGeburt an bis in die späteren Jahre der Entwicklung unseres Kindes permanent beschäftigt.

Therapie aus Elternsicht

Erst einmal sind wir persönlich emotional sehr verunsichert,

verletzt und wir fragen uns, warum gerade wir, warum

gerade ich als Mutter ein Kind mit Behinderung auf die Welt

bringe. Es gibt dazu eine wunderbare Geschichte, in

der die Verfasserin, Frau E. Bambeck, uns Eltern den Spiegel

vorhält und argumentiert, dass Gott sich die Eltern behin-

derter Kinder aussucht.

Mit der Realität hat diese Geschichte sicher nicht viel zu

tun, aber sie hat auch positive Gedanken, die unterstützend

auf uns Eltern Einfluss nehmen kann. Mir hat die Geschichte

gefallen und weiß, dass viele Eltern es ähnlich sehen. Heute

haben die Eltern die Chance sehr frühzeitig, schon in der

Klinik Kontakt mit der Frühförder- und Beratungsstelle der

Lebenshilfe Gießen aufzunehmen. Mit der Mitarbeiterin

der Frühförderung können alle Fragen um das Kind und die

Familie erörtert werden.

Als mein Sohn Olaf geboren wurde, gab es in Gießen noch

keine Frühförderung im heutigen Sinne. Es gab ein Therapie -

zentrum der AWO, das ich mit Olaf schon 3 Monate noch

seiner Geburt besuchte. Angesagt war Krankengymnastik,

um die Muskulatur zu kräftigen. Der Kinderarzt sagte nur:

»Wenn sie es denn für sinnvoll erachten, erstelle ich ein

Rezept.«

Sinnvoll war es auf jeden Fall, speziell auch für mich, denn

ich traf auf Frau Zerb, mit der ich alle meine Fragen erörtern

konnte, denn Olaf war nicht ihr erster kleiner Patient mit

Down-Syndrom. 12 Jahre war Olaf »Patient« in dem Therapie -

zentrum, er hat dort Schwimmen gelernt (leider wurde

das Schwimmbad geschlossen, da es für die AWO finanziell

nicht mehr tragbar war).

In dieser Zeit hatte ich mit vielen Eltern, die in der gleichen

Situation waren, Kontakt, die mir aber auch ein Schuld -

bewusstsein einflössten. »Wir gehen noch zur Spiel-Musik,

Reittherapie, und ich weiß nicht welche Therapie.« Dafür

hatte ich einfach keine Zeit, denn inzwischen wurde ich zur

Vorsitzenden der Lebenshilfe gewählt und war »ziemlich«

beschäftigt, die Lebenshilfe aufzubauen usw.

Ganz wichtig war es mir, dass Olaf sprechen lernt. Als er

zweieinhalb Jahre alt war, starteten wir und brachen wieder

ab, weil er gar nicht gewillt war mitzuarbeiten. Mit drei-

einhalb Jahren begannen wir erneut, mit Erfolg. Er wollte

lernen und war motiviert mitzuarbeiten. Wir besuchten

eine Sprachheillehrerin, die auch Logopädin war. Sie war

zu Olaf streng und fordernd und gab uns für die Woche

Hausaufgaben auf: »Bitte üben Sie Worte mit k, g , t, sch

usw.«

Die ganze Familie hat sich an den Übungen beteiligt,

insbesondere sein Bruder Michael, ich höre es noch heute

»Olaf sag mal Tisch, später, entzückend«, usw.

In dieser Zeit wurde in den Logopädischen Praxen das Thema

»Sprachanbahnung durch Schaukeln bzw. Bewegung«

diskutiert und auch angewandt. Ich bin mir nicht sicher, dass

diese Methode so erfolgreich war oder ist. Vielmehr war

ich erschüttert über die geringe Sprachkompetenz der Schul -

abgänger, die in die Werkstatt eintraten.

Mit unserer damaligen Kindertagesstättenleiterin, Frau

Monkenbusch, habe ich oft darüber gesprochen, auch sie

war über den »geringen« Effekt der Logopädie nicht glück-

lich. Ich denke, dass sich heute vieles verändert hat. In

dieser Zeit, Ende der 70-iger Jahre, gab es viele Artikel und

Bücher zu dem Thema »Sollen Eltern Co-Therapeuten sein«.

Diese Idee wurde massiv abgelehnt, Eltern sollten Eltern

sein und sich dem Kind zuwenden, damit es als geliebtes

Kind aufwachsen kann. Ich habe diese Einstellung sehr

unterstützt, aber dennoch haben wir zu Hause immer wieder

unterstützend eingegriffen, nicht als sogenannte Co-

Therapeuten, sondern als Helfer, Begleiter, Übungshelfer,

wie auch immer wir es nennen. Ich glaube nicht, dass

20 Minuten / Woche Sprachtherapie ausreichend sind, um

einem behinderten Kind zu verhelfen gut und deutlich zu

sprechen. Unsere nichtbehinderten Kleinkinder verbessern

wir ja auch ständig.

Insofern ist meine These »Therapie« – ja, aber auch üben,

üben, üben… Das betrifft auch die Schule: Hausaufgaben

und üben gehört dazu. Kinder mit Behinderung müssen

oft mehr »üben« als ihre nichtbehinderten Geschwister, es

schadet ihnen aber meines Erachtens nicht, es muss halt

Spaß machen und das erfordert oft viel Phantasie.

14 . miteinander . Juni 2012 . Therapie

Page 15: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Natürlich gibt es Kinder, die absolut kein Sprachver-

ständnis haben, dass müssen wir akzeptieren und lernen

ihre Mimik zu deuten bzw. mit ihnen gebärden

(siehe Seite 22).

Noch ein Wort zu den Müttern und Vätern: Als Olaf ein Jahr

alt war, lernte ich über den Kurs der Volkshochschule, die

ein Programm für Eltern behinderter Kinder anbot, einen

Therapeuten kennen, der auch als Betroffener Therapien

für Eltern entwickelt hat. Ich habe diese Therapie in Gruppen

oder alleine besucht und bin bis heute froh, dass ich diesen

Schritt getan habe. In den Stunden in der Gruppe oder allein,

konnte ich meine Verletztheit, warum gerade ich ein behin -

dertes Kind bekommen habe, warum ich auch einen Zorn

auf meine Eltern hatte usw., aufarbeiten. Die Erfahrung in

der Therapie und den Lernaspekt möchte ich heute nicht

missen, denn das gewonnene »Werkzeug« hat mich bestärkt

meinen behinderten Sohn anzuerkennen, zu lieben und

zu unterstützen, Eltern zu verstehen und MitarbeiterInnen

zu motivieren.

So wünsche ich mir, dass Eltern behinderter Kinder den Mut

haben für sich selbst zu sorgen, d. h. eine Therapie nur

einfach aus der Situation heraus »ein behindertes Kind, das

nicht geplant war, bekommen zu haben«, zu beantragen

bzw. durchzuführen.

Ich kenne viele Eltern, die noch heute mit ihrem Schicksal

hadern. Ihren Kindern können Sie helfen, wenn Sie sagen

»Ich liebe Dich so wie Du bist«, und »Ich will aber auch, dass

Du Dich anstrengst vieles zu Lernen.«

Alle Thesen, dass geistig behinderte Kinder nur prak-

tisch bildbar sind, sollten in den Müll wandern, jedes

behinderte Kind hat Potenziale, diese Schätze müssen

wir Eltern finden und müssen darauf bestehen, dass

die ErzieherInnen und die LehrerInnen darauf eingehen,

d.h. für mich »wir Eltern müssen stark sein, manchmal

halt mit der Unterstützung eines Therapeuten.«

Maren Müller-Erichsen, Aufsichtsratsvorsitzende .

Therapie . miteinander . Juni 2012 . 15

Die meisten Frauen werden zufällig schwanger, andere

absichtlich und wieder andere aufgrund irgendwelcher

Zwänge und einige wenige aus Gewohnheit. Dieses

Jahr werden fast einhunderttausend Frauen Mutter eines

behinderten Kindes. Haben Sie sich schon jemals

gefragt, wie diese Mütter behinderter Kinder ausge-

wählt werden?

Irgendwie stelle ich mir vor, wie Gott auf die Erde hin-

unterschaut und seine Fortpflanzungsvehikel mit großer

Sorgfalt und viel Bedacht auswählt. Während er beob-

achtet, gibt er seinem Engel Anweisungen, die der in

ein riesiges Buch einträgt. Irgendwann nennt er dem

Engel einen Namen und lächelt: »Gib ihr ein behindertes

Kind.« Der Engel ist neugierig: »Warum gerade dieser?

Sie ist so glücklich.« »Eben darum«, antwortete Gott.

»Wie könnte ich einer Mutter, die nicht lachen kann,

ein behindertes Kind geben? Das wäre grausam.« »Aber

hat sie Geduld?« fragt der Engel. »Sie soll gar nicht

zu viel Geduld haben, denn sie würde nur in einem Meer

von Selbstmitleid und Verzweiflung ertrinken. Wenn

der Schock und die Empörung erst einmal abgeklungen

sind, wird sie ihr Schicksal gut meistern.« »Aber Gott,

ich glaube nicht, dass sie überhaupt an dich glaubt.«

Gott lächelt: »Das spielt keine Rolle. Ich mache das

schon. Diese Frau ist ideal. Sie ist gerade ausreichend

egoistisch.« Dem Engel blieb vor Verblüffung der

Mund offen stehen. »Ist denn Egoismus erstrebenswert?«

Gott nickte. »Wenn sie nicht fähig ist, sich hin und

wieder von dem Kind zu lösen, kann sie nicht überleben.

Ja, hier ist eine Frau, die ich mit einem behinderten

Kind segnen werde. Sie kann es zwar noch nicht wissen,

aber sie ist zu beneiden. Nie wieder wird sie ein ge -

sprochenes Wort als selbstverständlich erachten. Nie

wieder einen Schritt als gewöhnlich. Wenn ihr Kind

zum ersten Mal »Mama« sagt, wird sie einem Wunder

beiwohnen und dies auch wissen! Wenn sie ihrem

behinderten Kind einen Baum oder einen Sonnenunter -

gang beschreibt, wird sie meine Schöpfung so sehen,

wie sie nur wenige sehen. Ich werde zulassen, dass sie

diese Dinge sieht, die ich sehe – Unwissenheit, Grau-

samkeit, Vorurteile –, und dafür sorgen, dass sie über

ihnen steht. Sie wird nie alleine sein. »Ich werde in

jeder Minute ihres Lebens bei ihr sein, denn sie ver-

richtet mein Werk, gerade so, als säße sie an meiner

Seite.« »Und wer soll ihr Schutzengel sein?« fragte der

Engel mit gezücktem Bleistift.

Gott lächelt: »Ein Spiegel wird genügen.«

Eine Geschichte für Mütter von E. Bambeck

Page 16: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Seit etlichen Jahren kommt die Ergotherapeutin Anne

Wiederhold in die Kita Anne Frank. Zurzeit erhalten zehn

Kinder der Kita eine ergotherapeutische Behandlung.

Montag-, Dienstag- und Mittwochvormittag kommt Anne –

wie sie von allen Kindern der Kita genannt wird – in die

Einrichtung und holt die Kinder einzeln aus ihren Gruppen

ab und geht mit ihnen in unseren so genannten »Schlaf-

raum« oder den Bewegungsraum.

Dort findet die Therapie statt, die 30 – 45 Minuten dauert –

»je nachdem, wie sich das Kind an diesem Tag konzentrie -

ren kann, wähle ich den sinnvolleren Raum aus« sagt Frau

Wiederhold. Was genau in dieser Zeit passiert, hängt vom

Förderschwerpunkt ab, der für das jeweilige Kind gemeinsam

mit Eltern und Erzieherinnen festgelegt wurde.

»Bei Laura geht es gerade vor allem um das Thema Konzen-

tration«, erklärt sie, während sie gemeinsam mit der Vier-

jährigen ein Bild aus bunten, geknüllten Papierkügelchen

klebt. »Und wenn wir das Bild fertig haben, spielen wir

noch ein wenig Ball.« Laura nickt begeistert. Am Ende folgt

noch ein Lied mit Bewegungen und dann bringt Frau

Wiederhold Laura zurück in ihre Gruppe. Als nächster ist

Noah an der Reihe. Er scheint hoch motiviert zu sein und

startet gleich mit einem »Lotto-Spiel«.

Dass die Ergotherapie in der Kita und nicht in den Praxis-

räumen stattfindet, hat sowohl Vor- als auch Nachteile:

Zum einen bedeutet es für die Eltern eine organisatorische

Erleichterung und für die Kinder ist die Therapie in ihren

gewohnten Kitaalltag eingebettet. Außerdem ist der Aus-

tausch mit den Erzieherinnen dadurch sehr intensiv. Zum

anderen muss die Therapeutin, um im Kontakt mit den Eltern

zu bleiben, dies telefonisch tun oder einen Gesprächs -

termin vereinbaren.

Außerdem braucht es seitens der Therapeutin ein bisschen

mehr Flexibilität als in der eigenen Praxis, da je nachdem,

ob das Kind heute zum Frühstücken längere Zeit benötigt

als sonst, oder wegen Krankheit gar nicht in der Kita ist,

der Terminplan spontan angepasst werden muss. Trotzdem

gilt: Für unsere Kita ist die Arbeit von Frau Wiederhold ein

absoluter Gewinn!

Dr. Rebecca Neuburger-Hees, Leiterin der Kita Anne Frank .

16 . miteinander . Juni 2012 . Therapie

Spielen, Basteln, Singen und noch viel mehr

Wie Ergotherapie in der Kita aussehen kann

Beim Abschlusslied darf getrommelt werdenJede Karte findet den richtigen Platz

Page 17: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Es war ein Unfall

Christian und sein Papa, die oft und gerneauf dem Tandem fahren schoben ihr Radüber eine Überquerungshilfe um sicher aufden gegenüberliegenden Radweg zu kom-men. Da kam wie aus dem Nichts einschnell fahrendes Motorrad, das nicht mehrrechtzeitig anhalten konnte und das Tan-dem erfasste.

Dadurch wurde Christian auf die Fahrbahn geschleudert,

wo er verletzt liegen blieb. Passanten riefen Krankenwa-

gen und Polizei, die schnell zur Stelle waren. Im Kranken-

haus wurden Brüche im Rippen-, Becken- und Kreuzbeinbe-

reich und ein wackelnder Zahn festgestellt, der inzwischen

gezogen werden musste.

Die Diagnose war schockierend, denn sie bedeutete acht

Wochen strenge Bettruhe. Elf Tage davon im Krankenhaus,

wobei die Mutter immer dabei war. Christian hatte große

Schmerzen, war aber sehr geduldig. Nachts hat ihn das

Erlebte oft geweckt und sehr beschäftigt. Die Ärzte und

Schwestern haben sich liebevoll um ihn gekümmert. Er

nannte sie seine »Engel«. Besondere Erlebnisse waren die

vielen Besuche von den Verwandten, Nachbarn, Freunden

und Betreuern aus seiner Werkstatt. Er hat sich immer über

die vielen Geschenke und Aufmerksamkeiten gefreut.

Nach der Entlassung musste er daheim weiter das Bett

hüten, unterbrochen durch Fahrten zur Nachuntersuchung,

alles im Liegen. Das war oft nicht einfach. Auch daheim

bekam er viel Post und Besuch, der sich immer wieder seine

Geschichte anhören musste. Aber langsam erwachte

wieder das Interesse für Musik, Fernsehen und Ausmalen.

Es begann die Krankengymnastik, die durch eine Therapie

im Bewegungsbad unterstützt wurde. Regelmäßige kurze

Spaziergänge, anfangs nur ums Haus und Treppensteigen

wurden immer leichter. Ein besonderer Höhepunkt war die

Abholung des Pflegebetts. Nach ¼ Jahr durfte Christian

wieder an seine geliebte Arbeit fahren.

Unglücklicherweise müssen wir oft an der Unfallstelle vor-

beifahren, da kommt immer der Satz: »Hier ist es passiert«.

Es wird noch lange dauern bis das Erlebte ganz verdaut ist.

Erika und Elmar Völker, Elternbeirat der Werkstätten .

Christian Völker

Therapie . miteinander . Juni 2012 . 17

Page 18: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Beim Physiotherapeuten

18 . miteinander . Juni 2012 . Therapie

Interview mit Renate Topol

Renate zu welcher Krankengymnastik gehst du?

Ich gehe zu Herr Schlegel in die Praxis. Vorher bin ich

immer nach Gießen gefahren, aber das war mir zu

umständlich. Dann hat mir eine Mitbewohnerin von Herr

Schlegel erzählt und ich habe gewechselt, nachdem ich

einmal dort war. Ich bin sehr zufrieden mit Herr Schlegel,

auch seine Kollegin ist sehr nett.

Wie lange nimmst du schon an der Krankengymnastik teil?

Das mache ich schon so lange ich in Wohnstätte bin, fast

zwanzig Jahre. Ich glaube zu Herrn Schlegel gehe ich seit

sechs oder sieben Jahren.

Wie häufig gehst du zur Krankengymnastik? Ich gehe

jeden Freitag. Wenn die Praxis Urlaub macht, habe ich

öfter Schmerzen und ich bin froh, dass ich bald wieder

hingehen kann.

Wie lange dauert eine Behandlung? Ich glaube eine halbe

Stunde, ich sehe da nie auf die Uhr.

Was für Beschwerden hast du, warum gehst du zur

Krankengymnastik? Ich habe Schmerzen im Rücken an der

Wirbelsäule und in meinem rechten Bein. Deshalb habe

ich auch Probleme beim Laufen.

Machen dir die Übungen Spaß? Ja, die machen Spaß und

manchmal sind sie auch anstrengend aber ich mache sie

trotzdem gern.

Geht es dir nach den Übungen besser? Hinterher geht

es mir immer besser und die Schmerzen sind dann erst

mal wieder weg. Meine Beine sind dann auch lockerer.

Peter Haider, Wohnstättenleiter .

Renate Topol beim Physiotherapeuten

Page 19: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Klinische Therapie im Rahmen derSuchtbehandlung

Bei der Behandlung von Suchterkrankungen handelt es sich um ein multifaktorielles Therapiekonzept, das heißt, verschiedene Therapieansätze müssen ineinandergreifen und sich gegenseitig ergänzen, um eine erfolgreiche Behandlung der Suchterkrankung zu ermöglichen.

Trotzdem gibt es

individuelle Unter-

schiede, welche

Behandlung im Ein-

zelfall zum Erfolg

führt. Manche der

Süchtigen schaffen

es aus eigener Kraft

oder durch den

Besuch einer Selbst-

hilfegruppe, clean bzw. trocken zu werden. Andere benö-

tigen Hilfe im Rahmen einer stationären therapeutischen

Behandlung. Die klassische Therapie, die in der Regel 12 bis

16 Wochen dauert, beginnt in der Regel mit dem Entzug

des Suchtmittels. Je nach Schwere und Dauer der Sucht-

erkrankung ist hierbei zunächst oftmals eine medikamen -

töse Behandlung zur Unterstützung des Entzugs nötig, um

beim Entzug auftretende Komplikationen wie zum Beispiel

Kreislaufkollaps, Krampfanfälle oder Delirium zu verhindern.

Der Entzug des Suchtmittels ist somit der erste Schritt

in der Suchtbehandlung. Er sollte immer mit ärztlicher Beglei -

tung erfolgen, wg. der oben erwähnten Komplikationen,

und er ist die Voraussetzung dafür, den Patienten überhaupt

in die Lage zu versetzen, an einer anschliessenden Therapie

teilzunehmen.

Die Therapie als solche besteht ebenfalls aus einer Reihe

unterschiedlicher Maßnahmen. Hauptkomponente ist hier

sicher, unter psychotherapeutischer Begleitung die Ursa-

chen und Auswirkungen der Sucht aufzuarbeiten und eine

Änderung des individuellen Verhaltens in Krisensituationen

zu erreichen. Eine häufig bearbeitete Fragestellung innerhalb

der Suchttherapie ist die Frage: Was hätten sie, anstatt

zu trinken, anders machen können? Dieses neue Verhalten

wird im geschützten Rahmen der Suchtklinik trainiert

und auf die unterschiedlichen Persönlichkeitsstrukturen der

Betroffenen angewendet. Als Unterstützung dieser

Maßnahmen wird eine neue Tagesstruktur für den Süchtigen

besprochen, und durch Arbeitsangebote innerhalb der

Klinik trainiert, das heißt, der Süchtige muss erst wieder

lernen, rechtzeitig aufzustehen, pünktlich am Arbeitsplatz

zu erscheinen, Arbeits- und Pausenzeiten einzuhalten.

Neben therapeutischen und tagesstrukturierenden Maß-

nahmen wird die Therapie durch Sportangebote ergänzt,

um die körperliche Leistungsfähigkeit zu verbessern. Eben-

so ist es wichtig, Planungen für eine berufliche Zukunft

zu überlegen oder bei der Vermittlung einer häufig nicht

mehr vorhandenen Wohnung im Anschluss an die Therapie

zu helfen. Hierfür finden sich in den Suchtkliniken Sozial -

arbeiter, die speziell für diesen Aufgabenbereich zuständig

sind und Kontakte zu den zuständigen Ämtern (z.B. Agentur

für Arbeit, Wohnungsamt…) vermitteln und beim Bearbeiten

der erforderlichen Anträge behilflich sind.

Das Durchlaufen einer solchen Therapiemaßnahme ist aber

immer nur der erste Schritt auf dem Weg zur Abstinenz

vom Suchtmittel. Es gibt keine »Heilung« von der Sucht, das

Ziel ist immer lebenslange Abstinenz vom Suchtmittel.

Selbst die Einnahme von kleinsten Mengen des Suchtmittels,

zum Beispiel von sogenanntem »alkoholfreien« Bier, welches

eben nicht alkoholfrei ist sondern eine geringe Menge

Alkohol enthält, kann bei Betroffenen einen Rückfall auslösen.

Zur langfristigen Bewältigung der Trockenheit ist es zudem

zwingend erforderlich, sich nach Beendigung der Therapie-

maßnahme einer Selbsthilfegruppe anzuschließen und

sich dort weiterhin mit seiner Sucht auseinanderzusetzen,

um Rückfällen vorzubeugen.

Eva Wissemann, Suchtkrankenhelferin .

Therapie . miteinander . Juni 2012 . 19

Eva Wissemann

Page 20: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Beratung und Therapie in unserer Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung und deren Familien

»Gehören Sie zum Kreis derer, die in der Lebenshilfe leben

und arbeiten oder ihre Dienste in Anspruch nehmen, sind

wir für Sie zuständig. Es entstehen Ihnen keine Kosten!

Gehören Sie nicht dazu, können wir Ihnen 3 Beratungsge-

spräche kostenlos anbieten.« Wo führt das hin?

Auch in 3 Gesprächen kann sich was bewegen; es wird

erzählt, mitgeteilt, zugehört, ernst genommen, benannt,

geordnet. Der Blick von Außen eröffnet möglicherweise

neue Perspektiven. In 3 Gesprächen kann man wichtige

Informationen und Anstöße geben und erhalten. Es bleibt

dann mehr jedem Einzelnen überlassen, was er daraus

macht. Begleitung auf einem kleinen Stück des Weges, oft

bis zu einem Punkt, wo Entscheidungen anstehen. Die

Möglichkeit besteht, sich nach einer gewissen Zeit wieder

an die Beratungsstelle zu wenden …

»Die Lebenshilfe lässt keinen fallen!«

Ein hoher Anspruch, können wir als Beratungsstelle ihn

annähernd einlösen, ihm gerecht werden? Einen Ort, einen

Freiraum zu haben, wo man sich angenommen und ge -

schützt fühlt, kann eine Chance für Entwicklung, Wachstum

und Veränderung sein. Erzählen, Gedanken und Gefühle

benennen, über die man noch nie gesprochen hat, erleich-

tert. Verstanden werden bringt die Erfahrung, dass man

doch nicht so »anders« und alleine ist, wie befürchtet.

»Meine Mama macht das so« … Es ist wichtig, dies zu wissen.

Das gibt Sicherheit.

»Wenn ich es aber mal anders machen will!?« Da kann ein

Berater, eine Beraterin hilfreich sein. Er, sie bemüht sich zu

verstehen, zu unterstützen, Mut zu machen und aufzu -

fangen, wenn es mal nicht gut geht, nicht klappt. Therapie

und Beratung bieten den Raum zu experimentieren, aus -

zuprobieren.

Erwachsen, unabhängiger und selbständiger zu werden ist

ein langer, schwerer Weg, der Angst macht, der auch mit

Misserfolgen gepflastert sein kann.

Hold the line

Der gemeinsame Weg ist das Ziel. Unsichere, verletzte,

traumatisierte Menschen sind oft verschlossen oder auf -

fällig. Die wenigsten sind in der Lage, sich selber Therapie

und Beratung zu suchen. Sie sind darauf angewiesen, dass

ein Elternteil oder ein Betreuer ihren Zustand, ihr Leid wahr -

nimmt, sich Gedanken macht und die Suche nach einem

Gesprächspartner wohlwollend begleitet.

Die Fähigkeiten anzubahnen, zuzulassen und dann loszu-

lassen sind hier gefragt. Es gibt nicht viele Therapeuten,

die mit Menschen mit einer geistigen Behinderung arbeiten

wollen und können. Es gibt nicht viele, die die Bereitschaft

mitbringen, sich sowohl mit dem Einzelnen als auch mit

dessen Familie und Umfeld auseinanderzusetzen. Die Suche

ist beschwerlich mit einer geringen Aussicht auf Erfolg.

Dies war und ist ein Grund für die Lebenshilfe Gießen,

eine Beratungsstelle einzurichten und zu unterhalten.

20 . miteinander . Juni 2012 . Therapie

»Please hold the line«Hoffnung auf Begegnung

Symbole sind von: www.Symbolstix.com, ©2012, N2Y Inc.

Page 21: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Der Beginn einer Therapie bringt meist nicht die schnelle

Veränderung, oft verstärken sich zunächst die Symptome

und Auffälligkeiten. Das erfordert Geduld und Durchhalte-

vermögen bei allen Beteiligten. Therapie und Beratung

brauchen Zeit.

Therapie und Beratung funktionieren nur in Zusammen -

arbeit. Im Vordergrund steht die Zusammenarbeit zwischen

Klient und Berater: findet eine Begegnung statt, die Ver-

trauen wachsen lässt und ein Arbeitsbündnis ermöglicht?

Stimmt die Chemie? Entsteht eine Beziehung, die tragfähig

ist, auch Rückschläge und Krisen durchzustehen? Dies sind

die Voraussetzungen, die dem Gelingen zugrunde liegen.

Ebenso wichtig ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit

dem Umfeld des Klienten. Sind Eltern und Betreuer in der

Lage diese therapeutische Beziehung zuzulassen, auszuhalten

und zu unterstützen? Oder erleben sie diese als Konkurrenz

oder als lästig? »Die Frau XY hat das aber so gesagt!« Das

Ausprobieren, das zunächst ungelenk selbstbewusste Auf-

treten eines Klienten kann den Alltag durchaus erschweren,

Gewohntes in Frage stellen und immer wieder Auseinan-

dersetzungen mit sich bringen. Auch hier sind Geduld und

Durchhaltevermögen gefragt.

Besonders wichtig ist der Austausch in den »Großen Runden«,

das gemeinsame Ringen um das Verstehen und um eine

Linie, eine Richtung als Grundlage für das Handeln in den

verschiedenen Bereichen. Der Berater ist angewiesen auf

Informationen aus dem Alltag. Der Klient ist angewiesen auf

die wohlwollende Begleitung und Rückmeldung beim

Ausprobieren, beim Übertragen des in der Therapie Erfah-

renen in den Alltag, ins richtige Leben. Therapie ist ein

Prozess, der Auswirkungen hat auf alle Bereiche, in welchen

sich ein Mensch bewegt. Therapie als Freiraum darf die

Verbindung zum Alltag nicht verlieren.

Please hold the line

Der »Erfolg« einer Therapie hängt davon ab, wie gut dies

gelingt. Die Lebenshilfe Gießen leistet sich die Beratungs-

stelle, die einen Aspekt des Bemühens darstellt, sich dem

»Polarstern« zu nähern:

Die Lebenshilfe lässt keinen fallen! –

We hold the line!

Romana Zutautas, Mitarbeiterin der Beratungsstelle .

Therapie . miteinander . Juni 2012 . 21

Symbole sind von: www.Symbolstix.com, ©2012, N2Y Inc.

Page 22: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

»Meine Hände können reden …«

22 . miteinander . Juni 2012 . Therapie

Mit Wörtern hörbar sprechen ist eine Form der Kommunikation. Ist dies aber aufgrundeiner Besonderheit nicht möglich wie bei Konstantin, 6 Jahre, können wir auch andereWege gehen: wir können mit den Händen sprechen.

Gemeinsam lernen wir – die Kinder und Erzieherinnen der

Kindertagesstätte Lich-Eberstadt – die Gebärdensprache

und nutzen sie jeden Tag. Für viele der Kinder ist das

Gebärden schon zur Selbstverständlichkeit geworden, sie

sind ganz wissbegierig und zeigen viel Interesse und Ein-

satz. Wenn also Konstantin etwas mitteilen möchte, dann

kann er das hier mit seinen Händen tun.

Für die Gebärden, die wir neu lernen wollen, haben wir ein

spezielles Computerprogramm. Der PC dafür steht im

Gruppenraum der Tigergruppe, so können alle Kinder und

Erzieherinnen ganz unkompliziert die Gebärden, die

gebraucht werden, raussuchen. Im täglichen Sitzkreis zum

Beispiel begleiten wir unsere Lieder mit Gebärden und ler-

nen neue Gebärden zu bestimmten Themen: Zurzeit

beschäftigen wir uns mit dem Thema Farben. Na klar kön-

nen wir nicht nur unsere Lieblingsfarben gebärden. Da

gehen auch schon kleine Dialoge: »Konstantin, mit wel-

cher Farbe möchtest du malen?« »Mit Rot«. Das Beste

dabei ist, einmal in der Woche kommt Frauke Schmidt in

unsere Kita.

Frau Schmidt ist Gebärdensprachdolmetscherin, im Rah-

men des persönlichen Budgets unterstützt sie Konstantin

im täglichen miteinander Tun, beim Spielen und auch bei

Ausflügen und dabei lernt er immer besser, seinen Gebär-

denwortschatz anzuwenden.

Uns allen hilft sie dadurch,

wie wir das, was wir uns

sagen wollen, mit unseren

Händen sagen können. Die

Eltern von Konstantin »büf-

feln« zu Hause, sie lernen

von Frau Schmidt die Deut-

sche Gebärdensprache.

Man kann sagen, die Kinder

im Kindergarten Eberstadt

wachsen zweisprachig auf.

Das gelingt ihnen ganz

leicht und sie haben sehr,

sehr viel Spaß dabei.

Peggy Janzen, Erzieherin;

Dorothea Welter, Leiterin;

Kita Eberstadt .Jeremy gebärdet »rot« Johann gebärdet »Bad« Konstantin gebärdet »blau« Hendrik gebärdet »bunt«

Joyse gebärdet »umziehen«Emil gebärdet »spielen« Jonathan gebärdet »grau« Jana gebärdet »Farbe«

Konstantin mit der Gebärdensprachdolmetscherin Frauke Schmidt

Page 23: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Sprachtherapie in der Kita Helen Keller – ein Konzept, was sich seit langem bewährt …

Die Tür geht auf und sofort weiß Antonia Bescheid, dass sie heute mit zur Sprachtherapiegehen kann. Sie kann es kaum erwarten und stürzt mit in den Therapieraum.

Am Wochenende hatte sie sich mit den Ägyptern beschäf-

tigt und festgestellt, dass sie die Wände bemalt haben. Das

darf Antonia zu Hause nicht machen und findet, dass die

Ägypter ganz schön viel Quatsch gemacht haben.

Das Thema beziehen wir sofort in die Therapie mit ein und

schauen, was für Grimassen die Ägypter geschnitten haben

können, damit Antonia ihre Mundmotorik trainieren kann.

Nach der Therapie geht Antonia zurück in ihre Gruppe. Es

erfolgt eine Rückmeldung an die ErzieherInnen. Die Sprach-

therapie gehört zum festen Bestandteil des Tages dazu und

die Kinder kommen gerne mit zum »Spielen«. Sie dürfen

Freunde einladen und mitbringen. Die Zusammenarbeit und

der ständige Austausch ermöglichen so eine effektive thera-

peutische Arbeit.

Wir Therapeutinnen geben Anregungen, wie das Kind inner-

halb der Gruppe gefördert werden kann, z.B. mundmoto -

rische Übungen oder auch Tipps für das Kauen und Schluk-

ken. Eltern können gerne jederzeit hospitieren und in der

Therapiestunde dabei sein. Oft werden schriftliche Mitteilun-

gen für sie erstellt, damit durch das häusliche Training

die Effizienz erhöht wird und die Eltern über den Verlauf der

Therapie informiert sind.

Die Kinder kommen gerne. Für sie ist es nichts Außerge-

wöhnliches. So endet der Kindergartentag und die Sprach-

therapie ist auch schon »erledigt«. Die Eltern müssen nicht

mehr durch die Gegend hetzen, die Kinder müssen nicht

durch die halbe Stadt gefahren werden. Durch die gute

Kooperation mit Eltern, ErzieherInnen und Leiterin ist die

Sprachtherapie gelungen und sehr wirkungsvoll. Und der

erlebte Spaß darf dabei natürlich nicht vergessen werden!

Ein Konzept, das sich seit Jahrzehnten bewährt.

Petra Becker und Sandra von Schmidt,

Sprachtherapeutinnen .

Therapie . miteinander . Juni 2012 . 23

Antonia macht Grimassen wie die alten Ägypter und lernt dabei ganz viel

Karima konzentriert bei der »Arbeit«

Page 24: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Oliver wurde am 21.02.1962 mit einer geistigen und körperlichen Behinderung geboren.Mit dem 3. Tag seines Lebens begannen – bis heute (50 Jahre am 21.02.2012) die Therapienbei ihm.

Zuerst beide Beine in Gips, seine Füße mussten korrigiert

werden, ein Klumpfuß und Spitzfuß. Bis zum Alter von

zwei Jahren wöchentliches Entfernen und neues Auflegen

des Gipsverbandes. Nach einer Klumpfuß-OP, musste eine

spezielle Krankengymnastik beim orthopädischen Arzt und

jeden Tag zu Hause durchgeführt werden. Er rutschte immer

wieder auf der Erde entlang, beide Beine nach außen

gerichtet. Oliver konnte erst mit 5 Jahren kleine Schritte

laufen. Der Erfolg der Therapie war sichtbar und spürbar

für Oliver und uns.

Viele Jahre vergingen, es folgte die Aufnahme im Kinder-

garten, der Martin-Buber-Schule. Ausflüge im Kinderwagen,

zu Fuß, im Go-Cart und kleinen Dreirad waren möglich. Es

war für Oliver nicht leicht, er musste viel Energie aufwen -

den. Immer wieder brauchte er zu seiner Sicherheit

unsere Hände. Ein Therapie-Dreirad gab ihm Kraft für

seine Beine.

Mit 43 Jahren erkrankte Oliver an einer schweren Lungen-

entzündung, so dass er drei Monate auf der Intensivstation

der Uniklinik in Gießen behandelt werden musste.

Durch die medizinische Intensivbetreuung wurde Oliver be -

wegungslos. Weder Arme und Beine, noch Kopf und Hände

konnte er bewegen. Es war so schmerzlich anzusehen! Er

wurde ins Koma gelegt. Therapeutinnen und Pfleger waren

ständig mit ihm beschäftigt. Kalte Eistücher wurden auf

ihn gelegt, damit das Fieber sank. Seine Lieblingsmusik

wurde ihm vorgespielt. Wir redeten mit ihm vom Urlaub,

von zu Hause, von der Werkstatt und seinen Arbeitskollegen,

damit das Gedächtnis aufgebaut wurde. Ende Dezember

2005 folgte die erste Reha-Maßnahme in Braunfels.

Oliver war am ganzen Körper bewegungsunfähig. In der

Reha wurde in kleinen Maßnahmen durch Therapie Oliver

wieder zum Sitzen, Stehen, Rollstuhl und Rollator fahren

gebracht. Es war eine lange Zeit des Kampfes von Oktober

2005 bis April 2006.

Im Juli 2008 wurde eine Hüft-OP durchgeführt, im Oktober

2008 ein Oberschenkelbruch und im April 2010 eine er neute

Hüft-OP. Immer wieder musste Oliver im Rollstuhl sitzen.

Durch die Therapien in den Rehas in Bad Nauheim, in Hevic /

Ungarn, in Bad Füssing und bei den Therapeutinnen der

Praxis in Kleinlinden lernte Oliver wieder laufen. Er ist mit

viel Energie und Ausdauer bei seinen Anwendungen: Reit-

therapie fürs Gleichgewicht – 10 Jahre lang, Ergotherapie für

den Schluckpatient nach Koma, Schwimmtherapie nach

Hüft-OP, um laufen zu lernen.

Wichtig war aber auch, dass Oliver Besuch von Freunden

bekam. Unterhaltung, Spiele spielen, ins Café gehen waren

für ihn Abwechslung in den Rehas und zu Hause. Bis heute

gehört Therapie zu seinem Leben – zweimal in der Woche.

Oliver wird am 21.02.2012 50 Jahre alt.

Roswitha Heller, Vorsitzende Elternbeirat Werkstätten .24 . miteinander . Juni 2012 . Therapie

Therapie, ein steter Begleiter von Oliver Heller

Page 25: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Heerweg 12 Tel. 0641/ 202124

35398 Gießen Fax: 0641 / 2502874

www-berno-pelikan.de

e-mail: [email protected]

Die Entwicklung von Oliver Heller aus physiotherapeutischer Sicht

Oliver ist seit seiner Kindheit in regelmäßiger physiotherapeutischer Behandlung.

Dadurch erlernte er ein sehr großes Maß an Selbständigkeit. Er lebt bei seinen Eltern

und arbeitet in der Limeswerkstatt in Pohlheim.

Vor 4 Jahren habe ich die Behandlung von Oliver von einer Kollegin übernommen. Er

kommt zweimal die Woche zur Behandlung. Aufgrund seiner Grunderkrankung klagte er

schon damals über Schmerzen in beiden Hüftgelenken und Armen, ausgelöst durch eine

Arthrose. Das Laufen mit dem Rollator fiel ihm zunehmend schwerer.

Im August 2007 wurde zunächst im linken Hüftgelenk eine Totalendoprothese implantiert.

Von dieser Operation erholte sich Oliver, den Umständen entsprechend, relativ schnell.

Durch regelmäßige intensive Physiotherapie erlernte er alsbald das Laufen mit dem

Rollator. Dann passierte für alle das Unfassbare, er stürzte und brach sich den linken

Oberschenkelknochen. Das bedeutet natürlich wieder Operation, Immobilisation

und aufwendige Pflege. Es stellte sich die drängende Frage, wird er jemals wieder richtig

laufen können? Oder bleibt ihm nur noch ein Leben im Rollstuhl?

Es folgte eine intensive Physiotherapie, 2 – 3x wöchentlich als Hausbesuch, da Oliver

nicht in die Praxis kommen konnte. In enger Zusammenarbeit mit seinen Eltern, erlernte

er wieder das Laufen und kehrte zu seiner alten Verfassung zurück. Nach ein paar

Jahren musste er sich erneut einer Hüft-Op unterziehen, diesmal an der rechten Hüfte.

Wieder musste er eine Reihe von Komplikationen ertragen und eine lange Phase der

Bettruhe in Kauf nehmen. Aber immer wieder rappelte er sich auf, verlor nie den Mut und

arbeitete fleißig mit.

Für seine endlose Geduld, die er in all der langen Zeit mit all ihren Niederlagen

aufbrachte, die ich mit ihm arbeite, hat er meine ganze Bewunderung. Nur durch die

liebevolle Betreuung seiner Eltern, die unermüdlich mit ihm Fahrrad fahren, schwimmen

gehen, Ausflüge unternehmen, um nur Einiges zu nennen, und die regelmäßige

fachgerechte Physiotherapie ist seine Selbständigkeit weitgehend erhalten geblieben.

Im Haus läuft er ohne Hilfsmittel, außerhalb mit Rollator. Oliver kommt immer gerne zur

Behandlung und ist mit Eifer dabei, obwohl es sicherlich in all den Jahren auch

manchmal ermüdend war. Sein Langmut und seine Unermüdlichkeit ist jedoch ein Grund,

durch den ihm bislang ein Leben im Rollstuhl erspart blieb.

Constanze Rohm

staatl. anerkannte Physiotherapeutin

Bobath Therapeutin

Osteopathin i.A.

Therapie . miteinander . Juni 2012 . 25

Page 26: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Auf die Idee bin ich durch meine Arbeit mit Menschen mit

Behinderung gekommen. Das Konzept von »Vista Dogs«

hat mich sehr überzeugt, da hier der Hund bereits als Welpe

gemeinsam mit dem zukünftigen Besitzer ausgebildet wird.

Mir war es wichtig, dass Hund und Mensch von Anfang an

gemeinsam lernen, dass die Kosten stimmen und der

Mensch mit Behinderung nicht Jahre lang auf einer Warte-

liste steht bis er einen Hund bekommt. Der Hund wird

individuell auf die Bedürfnisse seines zukünftigen »Herrchen/

Frauchens« ausgebildet und lernt nur das, was er später

im gemeinsamen Alltag benötigt.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Mensch und Tier von Anfang

an zusammen sind und so ein starkes Team bilden können.

Je nach Behinderungs- oder Krankheitsbild muss der Hund

z. B. Dinge vom Boden aufheben, Türen und Schubladen

öffnen und schließen, bei Diabetes den sog. Unter- oder

Überzucker riechen, Menschen sicher durch die Stadt führen

und vieles mehr.

Doch einen solch besonderen Hund zu besitzen, bedeutet

auch eine große Verantwortung und die Fürsorge für dieses

Tier zu tragen. Dies bedeutet, neben dem Training: Spazieren

gehen, füttern und tränken, spielen, kuscheln, bei Krankheit

zum Tierarzt gehen, konsequent sein in der Erziehung und

konstante Bezugspersonen für den Hund.

Bei Menschen mit geistiger Behinderung sollte eine weitere

Person im Haushalt sein, welche sich darum kümmert, dass

die eben genannten Kriterien für das Wohl des Tieres erfüllt

werden.

Das gleiche gilt bei Kindern. Hierbei zählt besonders die gei-

stige und psychische Reife des Kindes. Dem Kind sollte die

Aufgabe des Hundes bewusst sein und es sollte i. d. R. das

8. Lebensjahr erreicht haben. Der Assistenzhund wird ein

treuer und bedingungsloser Freund, der seinem Frauchen /

Herrchen in allen Lebenslagen zur Seite steht. Ein Hund

wertet nicht, sondern akzeptiert den Menschen so wie er

ist! Durch sein verspieltes, liebevolles und treues Wesen

trägt der Hund zur Steigerung des Selbstwertgefühls und

des allgemeinen Wohlbefinden »seines Menschen« bei.

Die positive psychologische Wirkung eines Haustieres auf

den Menschen ist seit langem bekannt. Gerade für kranke

und behinderte Menschen führen diese Eigenschaften eines

Assistenzhundes auch zu einer deutlichen Verbesserung

der gesamten Lebensqualität. Ich hoffe, ich konnte Ihnen

die Aufgaben und Wirkung eines Assistenzhunds ein

wenig näher bringen und vielleicht Ihr Interesse wecken.

Mehr Infos gerne bei mir oder unter ww.vistadogs.de

Melanie Zwiener, Erzieherin, Kita Watzenborn .

Mein Name ist Melanie Zwiener und ich arbeite in der Kindertagesstätte Watzenborn. SeitMärz 2011 mache ich berufsbegleitend eine Zusatzausbildung zur Assistenzhundetrainerinbei »Vista Dogs«.

Hund reicht Jungen einen Hausschuh

26 . miteinander . Juni 2012 . Therapie

Was ist ein Assistenzhund?

Page 27: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Ein »tierisches Vergnügen« – unser Projekt inder Kita Garbenteich

»Frühlingserwachen« im WaldKita Watzenborn

Es ist so weit …Kita Helen Keller

Das »Winke-Fenster«Kiga Nieder-Bessingen

Hallo, wir sind die Kinder der »Rappelkiste«!Kita Anne Frank

»Anne Frank meets Sophie Scholl«

Erster Spatenstich – Schulneubau der Sekundarstufe in Gießen

Deutschland wird inklusiv – Wir sind dabei!

Comenius – Schulpartnerschaftsprogramm für lebenslanges Lernen

Spielen und Lernen

Page 28: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

28 . miteinander . Juni 2012 . Spielen und Lernen

Wir haben Tiergeschichten gelesen und im Anschluss da -

rüber gesprochen, Fragen gesammelt und gemeinsam Ant-

worten dazu gefunden. So haben wir zusammengetragen,

welche Tiere Winterschlaf machen und von welchen Tieren

man dagegen die Spuren im Schnee finden kann, welche

Vögel im Herbst in den Süden fliegen und warum. Wir haben

festgestellt, dass es auch viele Vögel gibt, die im Winter

bei uns bleiben, diese kann man füttern und am Vogelhaus

beobachten. Die Kinder haben eifrig ihr Wissen eingebracht

und z.B. erzählt wer zu Hause ein Vogelhaus im Garten

stehen hat.

Für unseren Gruppenraum haben wir heimische Tiere wie

Eule, Fuchs, Rabe, Igel, Fledermaus etc. gebastelt und die

Fenster mit ihnen dekoriert. Danach haben wir Plakate zu

einzelnen »Tierkategorien« gestaltet: Tiere im Wald, Tiere

im Feld, Tiere die auf einem Bauernhof leben oder Tiere, die

mit und bei uns zu Hause in der Wohnung leben.

Außerdem haben wir ein Plakat mit dem Thema, was können

wir von den Tieren essen bzw. welche Lebensmittel stam-

men von Tieren, erarbeitet. Dazu fiel den Kindern viel ein:

Fleisch, Fisch, Milch, Butter, Käse, Sahne, Quark. Danach

haben wir uns auch überlegt, was wir außerdem von den

Tieren alles verwenden können: Wolle für unsere Socken,

Leder für unsere Schuhe, …

Die Plakate wurden von allen Kindern, nach und nach, ganz

individuell, entsprechend ihrem Können und doch gemein -

sam, gestaltet: Überlegen, Auswählen, Ausschneiden, Kleben,

Malen, Anordnen. Diese tollen, informativen Plakate

haben wir uns danach immer im Stuhlkreis angeschaut und

sie voller Stolz im Flur aufgehängt, so dass unsere Eltern

sehen konnten was wir alles wissen bzw. vielleicht um selber

noch etwas zu lernen.

Das Thema Tiere haben wir auch für unser wöchentlich statt -

findendes gemeinsames Frühstück aufgegriffen, so haben

wir ein Frühstück nur mit tierischen Produkten (Wurst, Butter,

Käse, Eier) zubereitet und ein Frühstück nur mit nicht-tieri-

schen Produkten (Brot, Margarine, Marmelade, Rohkost).

Außerdem haben wir viele Lieder gesungen, in denen Tieren

vor kommen, z.B. »Der Kuckuck und der Esel«, »Grüner

Frosch«, »Spinne« und die Bewegungsgeschichte »Die Ge -

schichte vom Krokodil« gespielt.

Ein »tierisches Vergnügen« – unser Projekt inder Kita Garbenteich

Seit Jahresbeginn beschäftigen sich die Kinder der »Bienengruppe« intensiv mit dem Projekt »Tiere«, speziell mit unserer heimischen Tierwelt.

Ausflug zu den Hühnern

Page 29: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Am wöchentlich stattfindenden Bewegungstag, wofür wir

in die große Sporthalle der Schule dürfen, haben wir Spiel

wie »Kleiner grauer Esel« gespielt, »Ich hab ein Schaf ver-

loren« und »Der Fuchs geht herum«.

Da die Kinder mit so viel Eifer und Interesse am Thema

waren, haben wir mit der ganzen Gruppe einen Ausflug

zu einem Kind gemacht, welches zu Hause Hühner hat.

Hier konnten wir uns den Stall anschauen, sogar selber die

Hühner füttern und wer sich getraut hat auch streicheln,

denn der Vater hat zwei Hühner aus dem Stall geholt und

festgehalten. Zum Schluss durften wir die Eier im Stall

suchen und mitnehmen. Wir haben sie dann fürs Frühstück

am nächsten Tag hart gekocht und dabei gelernt, dass

man ganz frische Eier sehr schlecht schälen kann!

Als nächstes steht der Besuch einzelner Kinder zu Hause

auf dem Programm, um uns ihre Haustiere (Fische, Hasen,

Pferde, Hunde, Schildkröten und Katzen) zeigen zu lassen.

Als Abschluss des Projektes ist vor den Sommerferien noch

ein Ausflug zum Hofgut Friedelhausen mit der Erkundung

der Landwirtschaft mit Milchvieh, Schweinen, Hühnern und

Gänsen geplant sowie der Besuch des Kleintierparks in

Arnsburg.

Nicole Gilbert, Erzieherin, Kita Garbenteich .

Collage

Spielen und Lernen . miteinander . Juni 2012 . 29

Page 30: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

30 . miteinander . Juni 2012 . Spielen und Lernen

Ein Ritual ist, bereits im Wald auf dem selbst gebauten Wald -

sofa gemeinsam zu frühstücken, um dann direkt die viel -

fältigen Aktivitäten im Wald aufnehmen zu können: es wird

gebuddelt, Äste geschleppt, damit gebaut, erforscht, expe -

rimentiert, gelauscht, Tiere und Pflanzen entdeckt, beob-

achtet und noch viele, viele andere Dinge ausprobiert.

Weil Ostern vor der Tür stand wurde ein überdachtes Moos -

nest für den Osterhasen gebaut, auf Baumstämmen balan-

ciert, in einem Tümpel geangelt, besondere Steine entdeckt

und gesammelt.

Jedes Kind findet für sich und seine Freunde Möglichkeiten

Ideen und Phantasien umzusetzen und auszuleben. Zum

Abschluss treffen sich alle wie immer am Waldsofa, um sich

kurz zu erzählen, was entdeckt wurde und um den Vor -

mittag mit einer Stärkung und mehreren Waldrätseln aus -

klingen zu lassen.

Regina Brähler und Simone Hermann, Erzieherinnen,

Kita Watzenborn .

Einen Tag nach Frühlingsanfang startete die 2. Staffel der Waldgruppe von der Kita Watzen-born. Die Waldgruppe besteht aus den »Vorvorschulkindern«, das sind bei uns die Kinder,die noch nicht Vorschulkinder sind, aber schon lange nicht mehr zu den »Kleinen« gehören.Ein mal pro Woche zieht diese Gruppe – bei Wind und Wetter – in den Wald.

»Frühlingserwachen« im Wald

Page 31: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

… wieder gibt es große Neuigkeiten in derKindertagesstätte Helen Keller, aber nun istes geschafft: Wir sind von der Stadt Gießenund dem Land Hessen als Kinder- und Fami-lienzentrum anerkannt worden.

Doch was bedeutet dies konkret: Von der Kindertagesstätte

zum Familienzentrum?

Würde man die Erzieherinnen in der Kindertagesstätte

fragen, was sich nun verändern wird, würden sie sagen,

dass sie schon immer so gearbeitet haben.

Würde man die Eltern fragen, was sich nun verändern wird,

würden sie sagen, dass die gute Art und Weise, das gute

Miteinander und das gemeinsame Erleben nur noch inten-

siviert werden.

Würde man die Kinder fragen, was sich nun verändern wird,

würden sie sagen, dass sie weiterhin so viel Spaß haben.

In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass der »Kinder -

garten« im klassischen Sinne, wie er noch vor mehr als

30 Jahren existiert hat, eine Veränderung braucht. Es geht

nicht mehr darum, dass man nur den Blick auf das Kind in

der täglichen Arbeit richtet, sondern die Familie als Ganzes

sieht und in den Mittelpunkt rückt. Denn in einer Kinder -

tagesstätte sind nicht nur Kinder, sondern auch Eltern, Groß -

eltern, Tanten, Onkel, Freunde und viele andere Menschen.

Die Kindertagesstätte soll nun ein Ort für Bildung, Beratung

und Betreuung sein und das alles unter einem Dach. Eltern

sollen hierdurch ein wohnortnahes Angebot bekommen,

das sie in der Bewältigung ihres Familienalltags unterstützt.

Durch die Vernetzung mit anderen Institutionen, wie z.B.

Familienbildungsstätte, Erziehungsberatung oder Sportver-

einen, sollen den Familien kurze Wege entstehen, da der

Alltag in der Familien schon bunt und hektisch genug ist.

Wir freuen uns, dass durch die Anerkennung seitens der

Stadt Gießen gesehen und gewertschätzt wurde, welche

gute Arbeit wir hier leisten und können schon jetzt sagen:

Mit Volldampf voraus zum Kinder- und Familienzentrum.

Larissa Zeinert, Leiterin der Kita Helen Keller .

Spielen und Lernen . miteinander . Juni 2012 . 31

Es ist so weit …

Page 32: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

32 . miteinander . Juni 2012 . Spielen und Lernen

Ganz einfach, es ist jeweils das Fenster in der Sonnengruppe

und der Sternengruppe im Kindergarten Lich /Nieder-Bes-

singen, durch das die Kinder und ihre Eltern sich gegenseitig

zuwinken.

Es ist ein Ritual, das es dem Kind – besonders in der Einge-

wöhnungszeit – erleichtert, sich von seinen Eltern zu verab -

schieden. Es gehört zum Konzept der Kita, dass die Einge-

wöhnungszeit ganz bewusst gestaltet wird. In den ersten

Tagen kommt das Kind in Begleitung einer familiären Bezugs -

person nur kurz in den Kindergarten.

Mutter, Vater oder Oma bleiben dabei und geben dem Kind

Sicherheit, während es beginnt, das viele Neue zu ent -

decken. Eine Erzieherin widmet sich in dieser Zeit ganz dem

Kind, sie baut Kontakt zu ihm auf und spielt mit ihm.

Das »Winke-Fenster«

Was ist ein »Winke-Fenster«?

Kinder winken zum Abschied am »Winke-Fenster«

Eltern wundern sich dabei manchmal, dass sie bleiben sollen,

wo doch das Kind schon so schön spielt.

Doch gerade die ersten Tage in der Kita sind wichtig, denn

sie schaffen eine Basis des Vertrauens. Und da alle Kinder

verschieden sind, wird die Eingewöhnungsphase individuell

mit den Eltern abgesprochen. Das erste Mal Abschied

nehmen kann deshalb für das eine Kind ganz leicht und für

das andere Kind ein bisschen schwer sein.

Auf dem Arm der schon vertrauten Erzieherin lässt es sich

trösten und zusammen winkt man am »Winke-Fenster«.

Dorothea Welter, Leiterin, Kita Nieder-Bessingen .

Nach der Schule machen wir in der »Rappelkiste« Haus auf -

gaben, essen gemeinsam zu Mittag und spielen miteinander.

In den Schulferien gibt es immer ein besonderes Programm

mit Basteln, Ausflügen, gemeinsamem Kochen …

Ein Highlight ist jedes Jahr unsere Freizeitfahrt in den

Osterferien – dieses Jahr geht es nach Schwarzenborn im

Rotkäppchenland!

Eure »Rappelkisten«-Kinder

Dr. Rebecca Neuburger-Hees, Leiterin der Kita Anne Frank .

Hallo, wir sind die Kinder der »Rappelkiste«!

Seit Januar gehört unsere Schülerbetreuung »Rappelkiste« zur Lebenshilfe. Wir, das sind 28 Schüler/innen der Kirschbergschule (Grundschule) Reiskirchen.

Hausaufgaben in der 1.Klasse Draußen spielen Unsere »Rappelkiste«

Page 33: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Spielen und Lernen . miteinander . Juni 2012 . 33

»Anne Frank meets Sophie Scholl«

Höchste Konzentration beim Experiment »Salat«

Die »Schlauen Füchse« der Kita Anne Frank besuchen die Forscherwerkstatt der SophieScholl Schule.

Wir waren alle so richtig gespannt, als wir morgens von der

Kita zur Sophie-Scholl-Schule aufbrachen. Keiner von

uns war vorher schon einmal in einer »Forscherwerkstatt«

gewesen – was würde uns dort wohl erwarten? Als wir

ankamen, erwartete uns als erstes einmal Frau Zimmermann,

Lehrerin an der Sophie-Scholl-Schule und Expertin für die

Forscherwerkstatt. Sie erklärte uns, dass es in der Forscher-

werkstatt vor allem um Sachkunde geht und darum, Dinge

zu lernen, indem man etwas selber ausprobiert und dann

beobachtet, was passiert.

Manchmal geht »Probieren über Studieren«

Frau Zimmermann zeigte uns einige Sachen aus ihrem großen

Ausstellungsschrank: Da gab es den Knochenschädel eines

Wildschweins (… kein Dinosaurierschädel wie von einigen

von uns vermutet wurde), ein verlassenes Wespennest,

ein ausgestopftes Eichhörnchen u.v.m.

Danach haben wir in Kleingruppen angefangen zu forschen:

Wir haben probiert …

… ob Gegenstände auf Wasser schwimmen oder unter -

gehen.

… wie man aus einem »Salat« aus Gries, Erbsen, Nüssen

und Schrauben die Nüsse heraussieben kann.

… ob ein Stück Schwamm Wasser aus einer Schale in eine

andere leitet.

Jede Forschergruppe stellte am Ende ihre Forschungser-

gebnisse vor und bekam von den anderen einen »Forscher-

applaus«.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau Zimmermann und

Frau Helmer-Leemhuis, die uns den tollen Vormittag in

der Forscherwerkstatt ermöglicht haben!

Dr. Rebecca Neuburger-Hees, Leiterin der Kita Anne Frank .

Frau Zimmermann erklärt das Experiment »Fisch«

Wie kriegt man wohl Schrauben und Nüsse getrennt?

Page 34: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

34 . miteinander . Juni 2012 . Spielen und Lernen

Erster Spatenstich – Schulneubau der Sekundarstufe in Gießen

Endlich ist es soweit...

Bei strahlendem Sonnenschein wurden

am 26.03.2012 mit dem ersten Spa -

ten stich die Bauarbeiten für unseren

Schu lneubau der Sekundarstufe an der

Rödgener Str. 72 in Gießen begonnen.

Frau M. Müller-Erichsen begrüßte die

anwesenden Gäste aus Politik, Ver-

waltung und SchülerInnen und Schul-

team sowie Eltern der Sekundarstufe.

Im Besonderen dankte Frau Müller-

Erichsen Herrn Ministerpräsident

V. Bouffier, der zugunsten unseres Spa -

tenstichs auf ein Treffen in Berlin ver-

zichtete. »Es ist uns eine Ehre, dass Sie

sich Zeit für diesen für uns wichtigen

Termin genommen haben.« Deswei -

teren begrüßte Sie Freiherr von Gem-

mingen-Hornberg, der als privater

Investor diesen Schulneubau mit Hilfe

der gegründeten Sophie-Scholl-Schu-

len Immobilien gGmbH & Co. KG erst

ermöglicht hat. Nach den Reden von

Herrn Ministerpräsident Volker Bouffier,

und Herrn Dr. Frank Hinrichs wurde

unter Mitwirkung der nachfolgenden

Personen der erste Spatenstich tatkräf -

tig durchgeführt.

Danach überbrachten Ronja Keil und

Jonas Weisel stellvertretend für

145 SchülerInnen und 30 Mitarbeiter/

innen des Schulteams der Sekundar-

stufe die Wünsche der Klassen für Ihren

Schulneubau. Zeitgleich wurden Luft-

ballons mit den vorgelesenen Wünschen

von den Schülern in die Luft steigen

gelassen. Die Zeitkapsel mit Geld, Tages -

zeitung und Wünschen der Schüler/

innen für die Grundsteinlegung wurde

an Herrn P. Diehl von der Diehl – Archi -

tekten GmbH übergeben.

Offizieller Spatenstich – teilnehmende Personen (v.l.n.r.): Herr Michael Plappert (Schulleiter Sekundarstufe), Herr Peter Diehl (Architekt), Herrn Dr. Frank Hinrichs(Geschäftsführer Sophie-Scholl-Schulen Immobilien GmbH & Co. KG), Freiherr Wolf-Eckart von Gemmingen-Hornberg (privater Investor), Frau Wiltrud Thies(ehemalige Schulleiterin Sophie-Scholl-Schule), Herr Achaz Bading (stellv. Aufsichtsratsvorsitzender der Lebenshilfe Gießen), Herr Volker Bouffier (Hess. Minister-präsident), Frau Maren Müller-Erichsen (Aufsichtsratsvorsitzende Sophie-Scholl-Schulen gGmbH), Herr Magnus Schneider (Geschäftsführer Sophie-Scholl-Schulen gGmbH), Herr Egon Fritz (Stadtverordnetenvorsteher der Stadt Gießen)

Page 35: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Wir wünschen uns, dass … die

Schule jedem eine Zukunft gibt, viel

Respekt im Umgang miteinander,

eine behindertengerechte Schule, für

unser Außengelände: Klettergerüst,

Wippe, Spinde, Stelzen, Balancier-

balken, Nestschaukel, ein besseres

Mittagessen, eine mobbingfreie

Schule, eine Tennis-AG, ein langjäh-

riges Bestehen und Vorbildfunktion

für andere Schulen, eine Cafeteria

mit leckerem Essen und vielen Aus-

wahlmöglichkeiten. Wir wünschen

der Schule, dass sie sich auch in

schwierigen Situationen getragen

fühlt und wie eine Kerze Licht und

Wärme verbreitet.

Im Anschluss an den Spatenstich infor -

mierte Herr M. Schneider, Geschäfts-

führer der Sophie-Scholl-Schulen gGmbH

im bestehenden Musikpavillon über

die Entstehung des Projektes. Herr M.

Plappert, Schulleiter der Sekundar -

stufe, gab weitere interessante Ein-

blicke in die Planung des Neubaus,

bei der Schulleitung und Lehrkräfte zu

100% einbezogen wurden.

Allgemeine Informationen zum

Schulneubau

Durch das stetige Weiterentwickeln des

Schulkonzeptes unserer Schule und

wachsende Schülerzahlen, wird seit

dem Schuljahr 2009/2010 die Schule

als integrierte Grund- und Gesamtschule

sukzessive erweitert. Zurzeit werden

die SchülerInnen der Klassen 5 – 9 im

Übergangsgebäude in der Roosevelt-

straße 7– 9 unterrichtet. Mit dem Ein-

zug in den Schulneubau zum Schulj -

ahresbeginn 2013/2014 können knapp

300 SchülerInnen auf einer Gesamt-

fläche von fast 6000 m2 unterrichtet

werden. Dies bietet beste Grundlagen

für ein vielgestaltiges und inklusives

Schulkonzept, um den vielfältigen Be -

dürfnissen und Anforderungen aller

Schüler/innen, ob mit und ohne Be -

hinderung, bis Jahrgang 10 gerecht

zu werden.

Das neue Schulgebäude umfasst drei

Gebäudekörper, ist klar in sich unter-

gliedert. Jede Klasse verfügt neben

dem Klassenraum über einen zusätzli-

chen Lernraum. Die auf einem Stock-

werk beheimateten vier Klassen können

sich in der Mitte in einem sog. Forum

zur Präsentation, gemeinsamen Feiern

und nicht zuletzt zum »Chillen« in

der Pause oder am Nachmittag treffen.

Neben den üblichen Fachräumen

werden eine Holz- und Metallwerkstatt,

ein Näh-, Hauswirtschafts-, Therapie-

und Snoozleraum eingerichtet. Die

Kosten für den Schulneubau betragen

ca. 7,4 Mio €.

Wir hoffen – mit Volker Bouffier – dass

unsere Schule als »Leuchtturm« für

einen gemeinsamen Unterricht für Schü -

lerInnen mit und ohne Behinderung

auf andere Schulen ausstrahlt.

Ministerpräsident Volker Bouffier

1. Spatenstich

Spielen und Lernen . miteinander . Juni 2012 . 35

Jonas Weisel, Ronja Keil undFrau Maren Müller-Erichsen

Page 36: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Stimmen zum Schulneubau:

Herr Ministerpräsident Volker Bouffier:

»Ich begleite die Schule vonder Gründung an in allenPhasen und ich freue mich,dass wir heute einen sogewaltigen Schritt machenkönnen und die Sekundar -stufe I mit einem neuen Bauversehen wird. Das ist einMeilenstein für diese Schuleund diese kontinuierliche Entwicklung. Dieses Projektkann beispielgebend auch für andere Schulen weit überunsere Heimat hinaus sein.Die Schule ist zu einer Erfolgs -geschichte geworden.«

Frau M. Müller- Erichsen, Aufsichts-

ratsvorsitzende der Sophie-Scholl-

Schulen gGmbH:

»Für mich ist es heute einbesonderer Tag, denn bei derSchulgründung 1998 habeich von der Errichtung einerSekundarstufe noch nicht einmal geträumt. Ich freuemich, dass jetzt hier eingenauso schönes Schulge-bäude für die Sekundarstufeentsteht, wie wir schon eines für die Primarstufe inder Grünbergerstraße haben.«

Herr Dr. Frank Hinrichs, Geschäftsführer

der Sophie-Scholl-Schulen Immobilien

GmbH & Co. KG:

»Eine solche Zusammenarbeitzwischen einem sozialen Träger und einem privatenInvestor gibt es kein zweitesMal in Deutschland. Ich sehemit Vorfreude dem Aufbaudes Leuchtturms entgegen.«

Herr Magnus Schneider, Geschäftsführer

der Sophie-Scholl-Schulen gGmbH:

»Dieser Schulneubau ist dasEndergebnis eines langjährigenProzesses und vieler Gesprä-che und gleichzeitig ein Startin eine gute Zukunft für unsereSchule.«

Herr Michael Plappert, Schulleiter der

Sekundarstufe:

»Wir sind eine inklusive Grund-und Gesamtschule bis zurKlasse 10. Unser inklusivesSchul konzept heißt, dass wiralle SchülerInnen mit undohne Behinderung beschulenund dass wir gemeinsam füralle vielfältigen Bedürfnisseund Erfordernisse zur Verfü-gung stehen. Dafür bietet dergroßzügig geplante, vielgestal -tige und gut gegliederte Neu-bau beste Voraussetzungen.«

Teresa Lüdge, Fundraising

Sophie-Scholl-Schule Gießen .

36 . miteinander . Juni 2012 . Spielen und Lernen

Page 37: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Der 15.02.2012 war ein besonderer Tag fürSchülerinnen und Schüler sowie Schulteamin der Primarstufe in Gießen. Herr HubertHüppe Bundesbeauftragter der Bundes re -gierung für Menschen mit Behinderungbesuchte unsere Schule mit Herrn Berausund Herrn Schmidt in Vertretung für denhessischen Landesbeauftragten für Menschenmit Behin derung (Herr Werner Koch) imRahmen der Inklusionstour durch Hessen.

Ziel der Inklusionstour ist es, inklusive Projekte in allen

16 Bundesländern zu besuchen, um für mehr Inklusion zu

werben und gute Beispiele aus dem gesamten gesellschaft -

lichen Leben bundesweit bekannt zu machen. Die Sophie-

Scholl-Schule Gießen wurde als Beispiel für gelungene

Inklusion in der Schule neben 2 weiteren hessischen Projekten,

Paul-Erlich-Institut in Langen – als Beispiel für Inklusion

am Arbeitsplatz

Jugend- und Kulturzentrum in Höchst – als Beispiel für

Inklusion in der Freizeitgestaltung besucht.

Wir waren die erste Station an diesem Tag. Alle Schülerinnen

und Schüler der Primarstufe versammelten sich in der

Aula und die Schulsprecherinnen sowie drei weitere Kinder

überreichten Herrn Hüppe und den Vertretern der hessi-

schen Landesregierung jeweils eine Karte, auf der alle Kinder

unser Schule unterschrieben haben.

Die Politiker freuten sich sehr über die kleine Anerkennung

sowie über die freundlichen Worte der Kinder. Überrascht

waren alle von der Präsenz der Presse, denn sogar ein Film -

team des hessischen Rundfunks war anwesend.

Deutschland wird inklusiv – Wir sind dabei!

Am Abend fand in den Kurhaus Kolonaden in Wiesbaden

die »Inklusionsparty« statt. In ansprechender Atmosphäre

bekamen die 11 aufgenommenen Projekte aus Hessen Ihre

Inklusionsurkunde zur Aufnahme auf der »Landkarte

inklusiver Beispiele« von Herrn Hüppe und Herr Werner Koch

überreicht.

Vertreterinnen und Vertreter der Projekte, aus Landes- und

Kommunalpolitik und interessierte Bürgerinnen und Bürger

feierten zusammen und konnten sich über die einzelnen

Projekte informieren oder gegenseitige Erfahrungen aus-

tauschen.

Weitere Informationen über die Inklusionslandkarte finden

Sie unter www.inklusionslandkarte.de

Teresa Lüdge, Fundraising Sophie-Scholl-Schule Gießen

Invield Helmer-Leemhuis, Leitung Primarstufe Sophie-Scholl-

Schule Gießen .

Inklusionstour, Inklusionsparty

Spielen und Lernen . miteinander . Juni 2012 . 37

Page 38: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

38 . miteinander . Juni 2012 . Spielen und Lernen

Im Fachbereich Sport der Sekundarstufe laufen die Vorbe-

reitungen für die ersten Inklusiven und internationalen

Leichtathletik-Dreikampfmeisterschaften am 26. Juni 2012

auf Hochtouren.

Die Sekundarstufe der Sophie-Scholl-Schule nimmt im Rahmen

des Comenius-Schulpartnerschaftsprogramm für lebens -

langes Lernen an dem Schulsportprojekt »ARATIS – Bewusst -

sein, Respekt, Handlung, Toleranz und Inklusionssport«

mit Schulen aus den Ländern Luxembourg, Italien, Ungarn

und Österreich teil.

Ziel des Projektes ist es, durch das gemeinsame Erleben

von Spiel, Spaß und Sport im Schulsportunterricht und an

Schulsportturnieren für Kinder und Jugendliche mit und

ohne Behinderung den Inklusionsgedanken im Schulsport

in unserer Gesellschaft voranzutreiben. Gleichzeitig wird

der fachliche Austausch zwischen den Lehrern der teilneh-

menden Schulen im Hinblick auf die Entwicklung von

neuen pädagogischen inklusiven Strategien (Konzepte) im

Fachbereich Sport unterstützt.

Im Rahmen des Projektes richten alle teilnehmenden Schu-

len inklusive Sportveranstaltung in dem jeweiligen Land

aus. Vom 23.11. bis 25.11.2011 fanden ein Projekttreffen

und ein Brennballturnier der Sekundarstufe statt, an dem

über 40 Schülerinnen und Schülern aus Luxembourg teil-

nahmen.

Vom 20.03. bis 23.03.2012 nahmen 4 Lehrerinnen aus

Haus II an einem Projektreffen mit Tanztraining in Treviso /

Italien teil. Nach den Osterferien wurde mit Tanztraining

für die Schülerinnen und Schüler begonnen, in Form eines

offen Angebotes in der Mittagspause.

Weitere geplante Termine sind: Im Mai ein zweites Tanztrainig

in Ungarn und Anfang Juni die Teilnahme unserer Fußball-

schulmannschaft an der Fußballtrophy in Gnas /Österreich.

Comenius – Schulpartnerschaftsprogrammfür lebenslanges Lernen

Die Sekundarstufe der Sophie-Scholl-Schule nimmt im Rahmen des Comenius-Schulpart-nerschaftsprogramm an dem Schulsportprojekt »ARATIS – Bewusstsein, Respekt, Hand-lung, Toleranz und Inklusionssport« teil.

BrennballturnierBesuch bei der Lebenshilfe

Page 39: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

In Kooperation mit dem Institut für Sportwissenschaften der

JLU Gießen veranstalten wir am 26. Juni 2012 auf dem

Sportgelände der JLU Gießen am Kugelberg unser inklusives

Sportturnier. Unterstützt werden wir von Herrn Prof. Dr.

Georg Friedrich, der zu dem Thema »Inklusiven Sportunter-

richt – spezielle Themen der Sportdidaktik« ein Studiense -

minar im Sommersemester 2012 anbietet und uns mit den

eingeschriebenen Studenten bei der Vorbereitung und

Abwicklung des Turniers tatkräftig unterstützen wird.

Die Mannschaften der jeweiligen Schulen werden aus

Schüler Innen mit und ohne Behinderung bestehen. Die Leicht -

athletik-Dreikampfmeisterschaften orientieren sich an den

Disziplinen der Bundesjugendspiele bestehend aus: Sprint

50 m /75 m/100 m, Weitsprung und Weitwurf. Die ein -

zelnen Disziplinen werden gesondert gewertet, und auf

Grund der erzielten Ergebnisse ergibt sich das Gesamter-

gebnis im Drei kampf als Einzel- bzw. Mannschaftswertung.

Neben allen SchülerInnen aus der Sekundarstufe nehmen

Mannschaften aus Österreich, Ungarn und Luxembourg,

sowie Mannschaften von Schulen der Stadt und Landkreis

Gießen an unserer Sportveranstaltung teil.

Sie sind herzlich eingeladen, diese bisher einmalige Sport-

veranstaltung am 26.06.2012 ab 10.00 Uhr auf dem

Sportgelände der JLU Gießen am Kugelberg zu besuchen

und die teilnehmenden Mannschaften kräftig anzufeuern.

In der nächsten Ausgabe berichten wir Ihnen über die Er -

eignisse am Turniertag und weitere Besuche unserer

SchülerInnen und Lehrer an anderen Sportveranstaltungen

im Rahmen des Comenius-Schulpartnerschaftprojektes

»ARATIS«.

Erika Salzmann & Teresa

Lüdge, Sekundarstufe

Sophie-Scholl-Schule .

Comenius Start

Spielen und Lernen . miteinander . Juni 2012 . 39

Brennballturnier

Page 40: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Empfehlungen Beachten Sie die Angebote unserer Anzeigenpartner.

40 . miteinander . Juni 2012 . Empfehlungen

Jetzt Probefahrt vereinbaren!

Zum Sonnen ans Meer, zum Sportüberallhin. Der Multivan.

Jetzt steht Ausflügen mit Freunden und Familie nichts mehr

im Wege. Der Multivan lässt sich problemlos auf die

Bedürfnisse von Aktiv- oder Passivfahrern umrüsten und

bietet dabei Platz für Ihre Hobbys und jede Menge Gepäck.

Besuchen Sie uns. Wir beraten Sie gern.

Abbildung zeigt Sonderausstattung gegen Mehrpreis.

In Kooperation mit

Page 41: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Modernisierung der WohnstätteKiesweg abgeschlossenNach Sanierung des Altbaus freuen sich die Bewohner der Wohnstätte jetzt über ein barrierefreies Zuhause

Stationär Begleitetes Wohnen (SBW) in der Wohnstätte KieswegMit diesem neuen Wohnangebot erweitern wir die Möglichkeiten selbstständig zu leben

Neues Wohnprojekt in PlanungInklusives Wohnen in der Stadt Gießen

Neue LeitungNeue Leitung in der Wohnstätte Staufenberg undin der Autisten Wohngemeinschaft im Aulweg

Wohnen

Page 42: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

42 . miteinander . Juni 2012 . Wohnen

Das Haus ist fast nicht wieder zu erkennen

Modernisierung der Wohnstätte Kieswegabgeschlossen

Nach 2 Jahren Anbau und Sanierung des Altbaus freuen

sich die Bewohner der Wohnstätte jetzt über ein barriere-

freies Zuhause, mit neuen Sanitärräumen, moderner

Gestaltung der Gemeinschaftsräume und natürlich dem

Aufzug, der eingebaut wurde.

Sobald die letzten Arbeiten am Außengelände abgeschlossen

sind, werden die neuen Räumlichkeiten mit einem Sommer -

fest eingeweiht.

Christine Hasenauer, Bereichsleiterin Wohnen .Wohnstätte Kiesweg vorher

Wohnstätte Kiesweg nachher

Page 43: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Mit diesem neuen Wohnangebot erweitern wir die Möglichkeiten selbstständig zu lebenund doch den Schutz der Gemeinschaft nutzen zu können.

Schnell waren die neuen Wohnplätze vergeben und sechs

junge Menschen, die sich vorher kaum kannten und zum

Teil noch in Ausbildung sind, gründeten 2 Wohngemein-

schaften und starteten in ihr neues Leben.

Zur Unterstützung einer möglichst selbständigen Lebens-

führung und -gestaltung stehen 2 Fachkräfte und 2 studen -

tische Mitarbeiter zur Verfügung. Sie bieten Hilfe und

Beratung in allen lebenspraktischen Fragen, bei der Freizeit -

gestaltung und dem Leben in der Gemeinschaft.

Die angrenzende Wohnstätte bietet weitere Kontaktmög-

lichkeiten und Sicherheiten für die Zeiten, in denen kein

Personal in den Wohngemeinschaften präsent ist.

Thorsten Sohn, Wohnstättenleiter .

Wohnen . miteinander . Juni 2012 . 43

Stationär Begleitetes Wohnen (SBW) in derWohnstätte Kiesweg

Im Frühjahr 2009 wurde in der Wohnstätte Kiesweg mit

den ersten Baumaßnahmen zur Erweiterung der Wohn-

stätte begonnen. Raum für sechs neue Wohnplätze des

stationär begleiteten Wohnens.

Nachdem die Neubau- bzw. die Renovierungsarbeiten im

August 2011 größtenteils abgeschlossen waren, zogen die

ersten Bewohner in ihr neues Zuhause.

Platz für Neues

Kochen in der eigenen Küche Gemeinsam essenGemeinschaftsraum

Page 44: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

44 . miteinander . Juni 2012 . Wohnen

Neues Wohnprojekt in Planung

Im April konnten wir einen halben Wohnblock in der ehe-

maligen amerikanischen „Dulles-Siedlung“ erwerben. Im

Sinne der Inklusion sollen hier Wohnungen für Menschen

mit und ohne Behinderung entstehen. Die Sanierung wird

etwas Zeit beanspruchen, danach bietet das Haus vom Ein-

zelappartement bis zur 3- oder 4 Zimmer Wohnung barriere-

freies Wohnen für die unterschiedlichsten Wohnwünsche.

Näheres zur Idee und zum Konzept werden wir in einer der

nächsten Ausgaben des Miteinander veröffentlichen.

Christine Hasenauer, Bereichsleiterin Wohnen .

Inklusives Wohnen in der Stadt Gießen

Wohnprojekt Dulles-Siedlung

Thomas Kühne

Seit 1.1.2012 ist Herr Thomas

Kühne mit der Leitung der Autisten

WG im Aulweg betraut. Herr

Kühne ist Diplom-Pädagoge und

hat bereits als Student mehrere

Jahre Erfahrung in der Arbeit mit

autistischen Menschen sammeln

können.

Das Team der Wohngemeinschaft und die Bereichsleitung

freuen sich auf die nächsten Jahre gemeinsamer konstruk-

tiver Zusammenarbeit.

Christine Hasenauer, Bereichsleiterin Wohnen .

Neue Leitung in der Autisten Wohngemein-schaft im Aulweg

Sophia Mkheidze

Seit 1.5.2012 ist Frau Sophia

Mkheidze mit der Leitung der

Wohnstätte Staufenberg betraut.

Frau Mkheidze ist Diplom-Päda -

gogin und hat mehrjährige

Berufserfahrung im Bereich Woh-

nen der Lebenshilfe Gießen.

Das Team der Wohnstätte Staufenberg, Bereichsleitung

und Geschäftsführung freuen sich auf eine konstruktive

Zusammen arbeit mit Frau Mkheidze.

Christine Hasenauer, Bereichsleiterin Wohnen .

Neue Leitung

Neue Leitung in der Wohnstätte Staufenberg

Page 45: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Ein Außenarbeitsplatz in einem sozial engagierten Unternehmen mit angenehmerArbeitsatmosphäre

Eine »gute Fee« in der Küche der Katholischen Kindertagesstätte St. Elisabeth inGroßen-Buseck

ReKlAmE aus KleinlindenDie neue Redaktionsgruppe »ReKlAmE« stellt sich vor

ÖKOTOPIA, Naturwaren »aus Lust am Essen«Im September 2011 schloss die Integrationsfirma ÖKOTOPIA, Fach-

geschäft für Naturkost und Naturwaren in der Ludwigstraße 47A in

Gießen, ihre Pforten

Neues vom FBIStolze Teilnehmer/-innen des Kurses »Fit fürs Praktikum«

Wie aus Tee ein Präsent wirdDer Brunnen Verlag und die Werkstätten der Lebenshilfe für Menschen

mit Behinderung: Eine Zusammenarbeit mit Mehrwert

Neues von den LiLo-KüchenbetriebenNeue Schulmensa der August-Hermann-Francke-Schule Gießen

erfolgreich eröffnet

Arbeiten

Page 46: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Vorab eine kurze Einleitung zu denunten folgenden Artikeln:

Die Lebenshilfe Gießen beschäftigt Fachkräfte,

die für die berufliche Integration der Mitar -

beiterInnen ihrer Werkstätten zuständig sind.

Dies sind Frau Domagala und Frau Geldmacher,

zuständig für die Reha-Mitte und die Reha-

West sowie Frau Emin und Frau Vesper, zustän-

dig für die Werkstätten in Lollar, Garbenteich

und Reiskirchen.

Diese Fachfrauen helfen bei der Vermittlung von

Praktika und Außenarbeitsplätzen und begleiten

diese und auch alle anderen Aktivitäten von

MitarbeiterInnen der Werkstätten für Menschen

mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt.

In Form einer Serie von Artikeln im »miteinander«

wird nun über die Außenarbeitsplätze der Werk-

stattmitarbeiterInnen berichtet.

46 . miteinander . Juni 2012 . Arbeiten

Die in Beuern beheimatete Firma Schwalb-Reisen beschäftigt

nach Worten ihres Seniorchefs, Dieter Schwalb, verschie-

dene Menschen mit Handicap, zum Beispiel Dirk Schäfer.

Dieser arbeitet dort seit 2007, nachdem er in der Gießener

Friedrich-Feld-Schule an einer Ausbildung zum Netzwerk-

assistenten teilgenommen hatte. Er hat einen Mischaußen-

arbeitsplatz inne und arbeitet dabei von Mittwoch bis Freitag

im Büro der Firma, während er Montag und Dienstag für

die Industriemontage der Gießener Reha-Mitte tätig ist.

Das Profil seines Arbeitsplatzes im Büro des Busunterneh-

mens hat sich im Lauf der Zeit gewandelt. Musste er hier

zu Beginn noch die Tachoscheiben der Busfahrer nach Bus-

sen und Datum sortieren und die einzelnen Stationen der

Touren nach den Angaben der Fahrer im PC auflisten, so

muss er heute Excel-Kurse bei der VHS belegen und mit

diesem Computerprogramm für das Unternehmen arbeiten.

Beispielsweise wurden neue Telefonnummern für die ein-

zelnen Busse vergeben, und Dirk Schäfer musste diese in

Excel-Tabellen erfassen, damit die Kommunikation zwischen

dem Betrieb und den Fahrern reibungslos funktioniert.

Dirk Schäfer schätzt das hervorragende Arbeitsklima im

Betrieb, der seit nunmehr drei Generationen in Familienhand

ist. Das freundschaftliche »Kabbeln« mit dem Seniorchef

gehört für beide einfach dazu, und keiner nimmt es dem

jeweils anderen übel.

Es gibt nach Aussage des Unternehmers noch einen weiteren

Mitarbeiter mit Handicap im Betrieb, Udo Gröschl, der

beim Säubern der Busse wertvolle Arbeit leistet. All diese

Aspekte bescheinigen der Firma Schwalb ein ausgesprochen

soziales Engagement, doch dieses könnte leider bald nicht

mehr in der derzeitigen Form möglich sein, denn das Ein-

kommen der Firma soll von öffentlichen Auftraggebern der -

maßen gekürzt werden, dass dafür einfach die Mittel fehlen

werden. Dies ist auch nach Ansicht von Frau Domagala sehr

schade, die Dirk Schäfers Arbeit bei dem Busunternehmen

begleitet und darauf hinweist, dass die Gießener Reha-Mitte

gerne ihre Busse für Betriebsausflüge bei Schwalb in Beuern

chartert und immer mit dieser Firma zufrieden war.

Schwalb-Reisen beschäftigt verschiedeneMitarbeiter mit Handicap – »Kabbeln« mitHerrn Schwalb lockert Dirk Schäfers Arbeits-alltag auf

Dieter Schwalb im Betrieb

Ein Außenarbeitsplatz in einem sozial engagierten Unternehmen mit angenehmerArbeitsatmosphäre

Dieter Schwalb, Udo Gröschl, Dirk Schäfer und Barbara Domagala (v.l.)vor einem Bus des Unternehmens

Page 47: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Arbeiten . miteinander . Juni 2012 . 47

»Sie ist mittlerweile eine von uns!«

Seit 2008 hat Nadine Ried ihren Außenarbeitsplatz in der

Küche der Kindertagesstätte St. Elisabeth in Großen-Buseck

inne. Sie bereitet dort Speisen vor, indem sie Kartoffeln,

Zwiebeln, Karotten etc. schält, räumt die Geschirrspülma-

schine ein und aus, stellt das saubere Geschirr in die vor-

handenen Schränke, legt Wäsche zusammen und sortiert

sie ein und vieles mehr. Dabei arbeitet sie Montag bis Frei-

tag von 10.30 bis 14.30 Uhr. Damit ist jedoch ihr Arbeits-

tag noch nicht beendet. Frau Ried ist seit Juni 2011 ver -

heiratet und wenn sie nach Hause kommt, wartet da noch

ihr eigener Haushalt. Die Großen-Busecker Kita St. Elisabeth

hat noch den Luxus einer eigenen Köchin. Dabei ist Frau Ried

der Köchin, Angelika Lich, eine wichtige Hilfe, die ihr mit

großer Selbstständigkeit zuarbeitet, sehr schnell lernt und

das mittägliche Kochen vorbereitet, indem sie zum Beispiel

auch Töpfe und Pfannen zurechtstellt.

Da Frau Lich nur drei Stunden täglich im Betrieb ist, ist die

Hilfe von Frau Ried sehr wichtig. »Wir können uns gar nicht

mehr vorstellen, wie es ohne sie liefe«, so Claudia Sharifi,

die Leiterin der Kita. Wenn Frau Lich einmal krank ist, küm-

mert sich Nadine Ried alleine um die Küche, wenn auch –

falls es sich um eine längere Krankheit handelt – das Essen

von der Zaug GmbH geliefert wird.

Der Kindergarten betreut siebzig Kinder in drei Gruppen, von

denen ca. dreißig Kinder zu Mittag essen. Auch die Mitar-

beiter können auf Wunsch mitessen, und der Herr Pfarrer

freut sich ebenfalls über diese Möglichkeit. Da kann schon

einmal großer Zeitdruck zur Mittagszeit entstehen, den

Nadine Ried ohne Probleme aushält. Sie hat dazu bei der

Arbeit mit den Kindern, die sie alle schon lange kennen,

großen Spaß, wenn diese zum Beispiel zum Trinken in die

Küche kommen oder nachfragen, was es denn zu essen gibt.

»Nadine ist mittlerweile eine von uns!«, sagt Frau Sharifi und

berichtet, dass diese an Weihnachtsfeiern und Betriebsaus-

flügen teilnimmt, also völlig ins Team integriert ist und akzep -

tiert wird, was sie auch der guten Integrationsfähigkeit

ihrer Mitarbeiterin zuschreibt. Wenn sie einmal fehle, und

die Erzieherinnen das Frühstücksgeschirr von siebzig Kindern

selbst spülen müssen, sei dies mit zusätzlichem Stress ver-

bunden, sodass alle froh seien, wenn sie dann wieder da ist.

Wolfgang Wiekert,

Mitarbeiter der Werkstatt der Reha-Mitte .

Eine »gute Fee« in der Küche der Katholischen Kindertagesstätte St. Elisabethin Großen-Buseck

Am Ende noch einmal ein Appell an die Betriebe der heimischen Wirtschaft und die Verwaltung der Stadt und

des Landkreises: Die Lebenshilfe Gießen bittet Sie, die Verantwortlichen dieser Bereiche, darum, Praktikums-

und Außenarbeitsplätze für ihre Rehabilitanden anzubieten. Viele Menschen mit Handicap aus den Werkstätten

der Lebenshilfe würden sich sehr über neue Perspektiven freuen. Je mehr Auswahl besteht, desto größer ist die

Chance auf Vermittlung, und desto eher können sie ihrem Ausbildungsstand entsprechend eingesetzt werden.

Claudia Sharifi, Nadine Ried und Angelika Lich (v.l.) vor der Kita

Page 48: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

ReKlAmE aus Kleinlinden

Gemeinsam kümmern wir uns jetzt

regelmäßig um die Artikel im »Mit-

einander«. Die neue Einrichtung

besuchen derzeit 13 Mitarbeiter.

Insgesamt bieten die Räumlichkeiten

Platz für 18 Mitarbeiter. Unter dem

Konzeptnamen »Drei unter einem

Dach« finden sich die Tagesförder-

stätte der Lebenshilfe und eine Senio -

ren-Tagesstätte sowie eine Krabbelgruppe der Arbeiterwohl -

fahrt. Die großzügig geschnittenen und hellen Räume bieten

reichlich Platz für Begegnungen im Mehr-Generationen-

Haus. Da wir die Einrichtung im Oktober 2011 erstmals be -

zogen haben, sind besonders im Außenbereich noch gestal -

terische Maßnahmen vorzunehmen.

Zu Beginn stand ein ausgiebiges Sich-Kennen-Lernen der

Gruppen aus Pohlheim und Lollar und der Betreuer im Vor-

dergrund. Leider hatten wir zu Beginn des Jahres einen

Trauerfall zu beklagen. Unerwartet verstarb Hermann Bur-

lich. Die neue Tagesförderstätte ist durch die räumliche

Lage in Kleinlinden nicht mehr direkt an die Werkstätten

angebunden. Deshalb ist uns eine gute Anbindung an

Einrichtungen, Gewerbetreibende und auch Privatleute im

räumlichen Umfeld sehr wichtig.

Im benachbarten Supermarkt können wir bargeldlos ein-

kaufen. Die Kerzenwerkstatt wurde im Rahmen des Umzugs

nach Kleinlinden verlegt. Wir stehen momentan in Ver-

handlungen darüber, in diesem Jahr im Eingangsbereich

des Supermarktes einen Verkaufsstand für unsere Kerzen

zu eröffnen.

Unser Haus verfügt ebenfalls über eine Kreativ- und Holz-

werkstatt. Neben einem Ruheraum mit Fernsehschrank

und Wii-Spielekonsole gibt es einen Motorik- und Snoozle-

raum mit Deckenlifter, Sprossenwand und Podest mit inte-

grierten Klangkörpern. Den Mittelpunkt bildet der groß

geschnittene Gruppenraum mit Schallschutz und offener

Küchenzeile. Den Besprechungsraum mit höhenverstell -

baren Computerarbeitsplätzen nutzen wir nicht zuletzt für

die Redaktionsarbeit.

»Fazit: Mit der neuen Einrichtung haben wir eine räumliche und personelle Perspektivegewonnen und hoffen darauf, diese inZukunft noch weiter ausbauen zu können.«

Dirk Baerwolf (Mitarbeiter), Michael Barborsik (Mitarbeiter),

Edgar Becker (Mitarbeiter), Jürgen Eger (Mitarbeiter),

Gunnar Fleischhauer (Mitarbeiter), Eugen Kärcher (Mitar-

beiter), Olaf Karber (Mitarbeiter), Julian Kauß (Mitarbeiter),

Stefan Peragowitz (Mitarbeiter), Holger Raab (Mitarbeiter),

Walter Steinbach (Mitarbeiter), Steve Theiss (Mitarbeiter),

Robin Wilde (Mitarbeiter), David Brown (Pädagogischer

Gruppenleiter) .

Die neue Redaktionsgruppe »ReKlAmE« stellt sich vor. Die Rollstuhlfahrergruppe aus Lollar(ehem. Rollo) ist im Zuge der Neueröffnung einer Tagesförderstätte in Kleinlinden seitEnde letzten Jahres dorthin umgezogen. Außerdem sind einige Mitarbeiter aus Pohlheim-Garbenteich jetzt in Kleinlinden zur Tagesbetreuung untergebracht.

»Das sind wir – fast komplett«

48 . miteinander . Juni 2012 . Arbeiten

Page 49: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Arbeiten . miteinander . Juni 2012 . 49

26 Jahre war der Bioladen Ökotopia mit seinen 9 Mitarbeiter -

Innen, davon 5 – 6 mit Frauen mit Schwerbehinderung,

Teil der Einzelhandelslandschaft Gießens. Das Geschäft

gehörte schon zu den alteingesessenen Läden und war

fest im Südviertel verankert. Die Kunden kamen vorrangig

natürlich aus dem Viertel, aber auch aus der Stadt, aus

Klein Linden, sowie aus Linden und der Umgebung Gießens.

Mann/Frau kannte sich, oft sogar namentlich und schon

seit Jahren. Es wurde nicht nur eingekauft, sondern auch

über Sorgen und Nöte, tägliche Ereignisse und Politik

geplaudert.

Allerdings war die finanzielle Situation des Geschäftes schon

seit Jahren nicht mehr rosig, da einerseits die Kostenträger

die Zuschüsse immer weiter kürzten und andererseits die

Konkurrenz durch den »normalen« Lebensmitteleinzel -

handel ständig zunahm. Die Betriebsumsätze konnten da -

durch nicht entsprechend der Kürzungen gesteigert werden.

2010 entschloss sich die Lebenshilfe Gießen ÖKOTOPIA in

die neugegründete Integrationsfirma proWerk zu integrieren,

um den Laden zu erhalten. Leider hatte sich die Lage zwi-

schenzeitlich so verschärft, dass mit der Geschäftsleiterin

Claudia Jesiek die Schließung zum Dezember 2011 be -

schlossen werden musste.

Glücklicherweise konnte das Geschäft im September 2011

in private Hände abgegeben werden und besteht nun als

privatwirtschaftliches Unternehmen ohne behinderte Mit-

arbeiter am selben Standort weiter.

Die proWerk gGmbH, 100%ige Tochter der Lebenshilfe

Gießen, besteht natürlich weiter und aquiriert derzeit neue

Geschäftsfelder. Zurzeit läuft bereits eine sehr erfolgreiche

Kooperation im Bereich Catering/Partyservice mit den LiLo-

Küchenbetrieben.

Die Integrationsfirma verfügt über einen Aufsichtsrat, be -

stehend aus Magnus Schneider, Reinhard Schade, Fedor

Weiser und Andreas Büscher, dem ehrenamtlichen Geschäfts -

führer Burkhard Stertmann und Claudia Jesiek als Mitar -

beiterin. Das Einstellungsverfahren für zwei Menschen mit

Behinderung ist angelaufen.

Claudia Jesiek, Leitung ÖKOTOPIA .

Im September 2011 schloss die Integrationsfirma ÖKOTOPIA, Fachgeschäft für Naturkostund Naturwaren in der Ludwigstraße 47A in Gießen, ihre Pforten.

Das ehemalige Ökotopia-Team

ÖKOTOPIA, Naturwaren »aus Lust am Essen«

Page 50: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

8 Mitarbeiter/-innen aus der Limeswerkstatt, der WeLo,

der Integ Mechanik und 3 aus dem ambulanten Berufsbil-

dungsbereich trafen sich ein Jahr lang, jeden Donnerstag

zum Qualifizierungskurs »Fit fürs Praktikum«. Durch verschie -

dene Methoden (Rollenspiele, Expertenbefragung, Gruppen -

arbeiten, Betriebsbesichtigungen etc.) setzten sie sich mit

Themen rund ums Praktikum auseinander.

Im Mittelpunkt standen die 3 K’s:

Kommunikation, Kooperation und Konfliktfähigkeit.

Viel Raum nahm außerdem die regelmäßige Reflexionsrunde

ein. Alle, bis auf einen Teilnehmer, absolvierten ein Praktikum

außerhalb der WfbM. Begleitend nahmen sie weiter am

Kurs teil. So war eine direkte Reflexion der Praktikumsein-

drücke mit den anderen Teilnehmern möglich.

Hier die Ergebnisse:

50 . miteinander . Juni 2012 . Arbeiten

Neues vom FBI

Stolze Teilnehmer/-innen des Kurses»Fit fürs Praktikum«

Thomas Auer, 43,

20 Jahre Integ Mechanik

seit Oktober 2011

3 neue Beschäfftigungsplätze außerhalb der Werkstatt

Lagerverkauf Freilinger

Gießen

Graphit Technologie GmbH

Langgöns

Rewe Getränkemarkt

Garbenteich

Eugen Barkar, 28,

8 Jahre Integ Mechanik

seit August 2011

Jörg Stumpf, 47,

30 Jahre Limeswerkstatt

seit Dezember 2011

Page 51: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

»Der Kurs sollte weiter gehen, auch wenn wirjetzt einen Außenarbeitsplatz haben, ist es wichtig, dass wir uns über die Arbeit undalles was dazu gehört auszutauschen können.«(Thomas A. TN)

Arbeiten . miteinander . Juni 2012 . 51

Im Sommer startet ein neuer Kurs, für den es schon einige

Interessenten gibt. Wir planen künftig auch Mitarbeitern /

innen, die bereits auf Außenarbeitsplätzen arbeiten einen

monatlichen Gruppenreflexionstag anzubieten.

Dieser würde das bisherige Unterstützungs-, Begleitungs-

angebot (Praktikumsbesuche, Strammtisch, Bildungsseminar)

sinnvoll ergänzen und dazu beitragen Beschäftigungsver-

hältnisse langfristig zu halten.

Petra Emin, Ruth Vesper, Fachdienst Berufliche Integration .

noch laufende Praktika

weitere Praktika und Hospitationen

Patrick Thielemann

Wildpark Lich Kloster Arnsburg

Elina Lusser

KiTa Albach und Annerod

ab August Beschäftigungsplatz

Martin Ulrich

Wäscherei Vitos Gießen

ab JuliBeschäftigungsplatz

Pinar Aslanoglu

Star Kaufhaus Gießen

Maik Thiele

Regierungspräsidium GIGross/Wettenberg

»Die Suche geht weiter.«

Manuela Schmidt

Ensemble Gießen,Küchenbereich

»Im Sommer geh ichwieder hin.«

Matthias Prax

»Ich habe noch nicht dasRichtige für mich gefun-den.«

Katja Richter

Hospitation Schunk Wettenberg

»Mache dort bald einPraktikum.«

Page 52: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Wie aus Tee ein Präsent wird

Der Brunnen Verlag und die Werkstätten derLebenshilfe für Menschen mit Behinderung:Eine Zusammenarbeit mit Mehrwert

»Werteorientierung ist beim Brunnen Verlagin Gießen nicht nur ein Wort, sondern ge -lebte Realität. Das zeigt sich ganz konkret inder Zusammenarbeit mit der LebenshilfeGießen. Seit fast zehn Jahren bietet dieseKooperation Menschen mit einer chroni-schen psychischen Erkrankung attraktiveArbeitsplätze.«

52 . miteinander . Juni 2012 . Arbeiten

Ein Besuch in den Werkstätten der

Lebenshilfe Gießen.

In den Reha-Werkstätten der Lebenshilfe in

Gießen-West und Gießen-Mitte lässt der

Brunnen Verlag sein breites Sortiment rund

um Tee, Süßigkeiten und andere Geschenk-

artikel konfektionieren. Besucher, die in eine

der Werkstätten kommen, nehmen als Erstes

den leicht süßlichen Duft von Tee wahr. Ein

an genehmer Geruch. An der Wand steht

ein Regal mit 100 verschiedenen Motiven,

die einmal »Teekarten« zieren sollen. Das

sind flache silberfarbene Teebeutel in Post-

kartengröße, auf einer Seite mit Bild, auf der

anderen Seite mit Adressaufkleber. In einem

anderen Regal lagern acht verschiedenen Teesorten – vom

Rooibostee mit dem Aroma »Vanille« bis hin zum Früchtetee

»Mara paya«. Gruppenleiter Matthias Zgerski sorgt mit sei-

nem 29-köpfigen Team dafü�r, dass die Teebeutel mit den

beiden Aufklebern versehen werden. Wenn Eile geboten ist,

schafft sein Team bis zu 4.000 Teebeutel am sechseinhalb-

stü�ndigen Arbeitstag.

Katrin B. (44) und ihren Kollegen Christian L. (56),

Bodo B. (47) und Patrizia K. (35) macht die

Arbeit Spaß. Sie sind teilweise seit dem

Jahr 2000 in der Werkstatt beschäftigt und sitzen neben-

einander an einem großen Tisch mit einem Berg von Tee-

briefen. Man bildet Zweierteams. Einer klebt das Bild, der

andere den Adressaufkleber. Eine gute Beschäftigung, finden

sie. Man kann miteinander reden. Und auch die Augen

sind beschäftigt. Besondere Freude haben sie an ihrer Arbeit,

wenn sie Geburtstagskarten kleben oder solche mit Tier-

motiven.

Kreativität ist gefragt

Ein Haus weiter: Im ersten Stock ist das Reich der Gruppen-

leiterin Petra Kirchner in der Abteilung Montage. Ihre

16 festen Mitarbeiter arbeiten ebenfalls fü�r den Brunnen

Verlag. Auch hier in der großen Werkhalle duftet es wun-

derbar nach Tee. Die Aufgabe hier: Teepackungen mit jeweils

100 Gramm Inhalt werden mit einem Aufkleber versehen –

zudem schmückt jede Packung eine bunte, handgefertigte

Kette mit Perlen, die farblich zum Produkt passen mü�ssen.

Zum »Dschungeltraum« kommen lila- und apricotfarbene

Perlen, zum »Gute-Laune-Tee« Braune und Blaue, zur

»Kleinen Pause« Grü�ne und Blaue. »Da ist Kreativität gefragt«,

sagt Petra Kirchner. Denn auch in der Größe mü�ssen die

Perlen zueinander passen. Und manchmal sind die Löcher

in den Perlen verstopft. Dann muss man mit

einer Nadel das Loch durchstechen. Manche

Mitarbeiter schaffen 20 oder 30 Ketten in

einer Stunde, andere schaffen in dieser Zeit

nur drei oder vier.

Page 53: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Arbeiten . miteinander . Juni 2012 . 53

Im Westen von Gießen ist das Sortiment etwas breiter, das

die Beschäftigten fü�r den Brunnen Verlag konfektionieren.

Dosen in den verschiedensten Formen und Farben sowie

Flaschen in unterschiedlichen Größen warten darauf, Stü�ck

fü�r Stück vervollständigt zu werden. Eine Herzdose, die

»Sonnenschein fü�r die Seele« verspricht, erhält beispiels-

weise ein sorgfältig geformtes Herz aus Holzwolle als Futter.

»Sieben Teebeutel in Herzform mu�ssen dann eingelegt

werden«, berichtet Diana L. (37). Zum Schluss kommen

zwei kleine Beutel Kandiszucker dazu, liebevoll versehen

mit einer Schleife. Nicht zu vergessen das passende Gruß-

kärtchen in Herzform – und fertig ist ein hü�bsches Präsent.

Fü�r Diana L. und ihre Kollegen ist dabei eines ganz wichtig:

»Am Ende zählt das Gesamtergebnis.« Die Qualität muss

stimmen. Dafü�r bü�rgt auch das werkstatteigene Qualitäts-

management. Schließlich sind beide Werkstätten zertifiziert.

Ein Gewinn fü�r alle

Die beiden Werkstattleiter Stefan Bolz (Gießen-West) und

Sebastian Ziegler (Gießen Mitte) sind

begeistert ü�ber den Auftrag des

Brunnen Verlags. Denn es ist ein

Dauerauftrag, der wichtig fü�r die

Auslas tung der Werkstätten

ist. Fü�r die beiden Leiter geht es darum, psychisch kranke

Menschen – von Schädel-Hirn-Verletzungen nach einem

Unfall bis zu Autisten – fit zu machen, damit sie eine Chance

auf dem ersten Arbeitsmarkt bekommen. Das klappt

nicht in allen Fällen, aber immerhin

ein oder zwei Mitarbeiter pro

Jahr schaffen den Absprung.

Fü�r die anderen bedeutet die

Arbeit zumindest ein Stü�ck Teil-

habe am Leben in der Gesell-

schaft. Und das ist auch dem

Brunnen Verlag wichtig. »Fü�r uns

muss am Ende die Qualität stimmen«, sagt

Brunnen-Geschäftsfü�hrer Detlef Hogrefe. »In

den Werkstätten bekommen wir diese – und

können darü�ber hinaus Menschen mit Behinderung

unterstü�tzen.« Eine Kooperation, bei der am Ende alle

gewinnen.

Text und Bilder: Brunnen Verlag GmbH, Gießen .

Page 54: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Neues von den LiLo-Küchenbetrieben

Abwechslung, Kreativität, Qualität und Flexibilität – diese

Grundsätze kann LiLo seit Januar 2012 auch in der Schul-

mensa mit angrenzender Produktionsküche in der August-

Hermann-Francke-Schule (AHFS) Gießen zum Einsatz brin-

gen. LiLo freut sich gemeinsam mit der Schulleitung der

AHFS über den guten Start und die positive Resonanz seit

der Eröffnung am 23. Januar.

Um mit der nahegelegenen Konkurrenz mithalten zu können,

stellt die modern ausgestattete Küche unter Leitung von

Alexander Herrmann und seinem 3-köpfigen Küchenteam

(davon ein Mensch mit Behinderung) ein vielfältiges Ver-

pflegungsangebot bereit. Neben dem täglich wechselnden

Mittagsangebot, können sich die Schüler ganztägig mit

Backwaren, wie frisch belegten Brötchen, und Getränken

versorgen. Dabei geht der Mensabetrieb auf die Wünsche

und Vorlieben der Schüler ein, ohne den Aspekt einer

gesunden Schulverpflegung aus den Augen zu verlieren.

Der Bistrobereich mit gemütlichen Sitzmöbeln und Tischen

ist täglich von 7.15 bis 15 Uhr für die insgesamt 770 Schüler

sowie die Lehrerschaft geöffnet. Zum Mittagessen von

12 bis 13.30 Uhr sind auch Eltern und – nach Anmeldung –

Mitarbeiter umliegender Firmen willkommen. Die Kapazität

der Mensa im Neubau beträgt 150 Sitzplätze, bei Bedarf

kann auf das Doppelte erweitert werden. Die Vorbestellung

der Essen ist über das Internet möglich. Die Bezahlung

erfolgt bar oder mit elektronischer Chipkarte. Auf dieser

können auch besondere Merkmale wie Lebensmittel aller -

gien gespeichert werden, damit das Küchenpersonal diese

bei der Ausgabe berücksichtigen kann. Das auf die Schüler

ausgerichtete Mensakonzept von LiLo bezieht ebenfalls die

Aufteilung des Speisesaals nach Altersgruppen in kleinere

Bereiche ein, um den Klassen einen eigenen Raum zu geben.

Die neue LiLo-Küche in der AHFS ermöglicht nahezu die

komplette Eigenproduktion der Speisen, wobei bis zur Fertig -

stellung der Großküche der Lebenshilfe Gießen e.V. in

Pohlheim-Garbenteich 2013 auch Frischgefrierkomponenten

eingesetzt werden. Die christliche Privatschule und die

LiLo-Küchen möchten den Schülern eine gesunde, abwechs -

lungsreiche Alternative zu den in der Nachbarschaft gele-

genen Schnellrestaurants, dem Pizzaservice und den Super-

märkten bieten. Hierbei kann LiLo nicht zuletzt auf die

Erfahrung in der Schulverpflegung an der Liebigschule und

der Lebenshilfe-eigenen Sophie-Scholl-Schulen zurückgreifen.

Tina Westbrock Verwaltung Küchenbetriebe,

Swen Groß Leitung Küchenbetriebe .

Neue Schulmensa der August-Hermann-Francke-Schule Gießen erfolgreich eröffnet

(v. l.) AHFS-Verwaltungsleiter Egon Thielmann, Schulleiter Lothar Jost, LiLo-Leitung Swen Groß, sowie die Bereichsleitung Arbeit Burkhard Stertmannund Vorstand Magnus Schneider

54 . miteinander . Juni 2012 . Arbeiten

Telefon 06404 804-500 www.lilo-kuechen.de [email protected] gute Küche für Schulen, Kindergärten & Betriebe, Partyservice, Catering & Geschirrverleih

Page 55: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Entspannung: Prävention und TherapieIn diesem Jahr werden 2 Kurzkurse angeboten, damit möglichst viele

Interessenten profitieren können

Heilpädagogische Fachberatung – ein Angebotfür ErzieherInnen und Eltern

Miteinander reden8 Männer und Frauen trafen sich um miteinander ins Gespräch

zu kommen

Regionales Netzwerk Unterstützte Kommuni-kation in Stadt- und Landkreis Gießen ins Leben gerufenAm 15. März 2012 fand bereits das 2. Treffen statt

Neue Wege der Zusammenarbeit –Verhaltenstherapeutische Ambulanz der Universität Gießen und die

Beratungsstelle der Lebenshilfe

Rechtsberatung in der Lebenshilfe

Beraten und Unterstützen

Page 56: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

56 . miteinander . Juni 2012 . Beraten und Unterstützen

Entspannung: Prävention und Therapie

Großen Anklang fanden bisher die Entspan -nungstrainingskurse, die von Elisabeth Gohlund mir für die MitarbeiterInnen der Werk-stätten durchgeführt wurden. In diesem Jahrwerden 2 Kurzkurse angeboten, damitmöglichst viele Interessenten profitierenkönnen.

Stressreaktionen können den ganzen Körper betreffen: Oft

handelt es sich um Atem- und Herzbeschwerden, Kopf-

schmerzen, Magen-, Darmprobleme, Schlafstörungen und

Muskelverspannungen. Psychische Probleme spiegeln sich

u.a. in innerer Unruhe, Angst, Nervosität, Unzufriedenheit,

nachlassender Konzentration und Leistungsfähigkeit wider.

Wird bedacht, dass Menschen mit Behinderung, oftmals

unkontrollierbare Situationen erfahren, in denen sie keine

Problem lösenden Strategien einsetzen können, sondern

versuchen müssen, ihre Stress begleitenden Emotionen zu

regulieren, wird der Stellenwert der Entspannung in der

Stressverarbeitung besonders deutlich. Erlernen Menschen

mit Behinderung Emotionsregulierende Bewältigungsstra -

tegien, können sie in unterschiedlichen Belastungssituationen

angemessene Bewältigungsstrategien flexibel einsetzen.

Außerdem erfahren sie in einem Entspannungstraining,

dass sie ihr Verhalten, ihre Empfindungen und ihre Gedanken

selbst kontrollieren können. Hierdurch werden die Selbst-

wirksamkeitserwartungen erhöht, was auf Grund der häufig

eingeschränkten Kontrollierbarkeit der Belastungssituationen

von großer Bedeutung ist.

Deshalb wird der Einsatz von Entspannungsverfahren von

uns auch als therapeutisches Mittel betrachtet. Bei unseren

Teilnehmern mussten wir genau nach den vorhandenen

Voraussetzungen schauen, damit jeder individuell profitieren

konnte. In unseren Kursen ließen sich die Teilnehmer gerne

auf Atemübungen, Autogenes Training, Fantasiereisen, Tänze

und Progressive Muskelentspannung ein. Mental erholt

und erfrischt, konnten sie sich anschließend wieder mit ihrem

Werkstattalltag konfrontieren.

Romy König, Mitarbeiterin in der Beratungsstelle für

Menschen mit Behinderung .

Luftballontanz

Äußerst beliebt: Fantasiereisen

Wellengang durch unseren Atem

Wer richtig atmet, regt sich nicht auf!

Page 57: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Beraten und Unterstützen . miteinander . Juni 2012 . 57

»Die Aufgabe der Frühförder- und Beratungs-stelle ist es, sich für eine »nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation von Kindern mit Behinderung, mit drohender Behinderung, mit Entwicklungsverzögerung und -gefährdung«einzusetzen.« (Definition aus der Schriftreihe LAG Frühe Hilfen, Heft 1)

Dieser Aufgabe kommen die Frühförder- und Beratungs-

stellen in Hessen neben der Begleitung und Beratung von

Familien auch zu einem großen Teil im Rahmen der Heil-

pädagogischen Fachberatung nach.

Der Begriff der »Heilpädagogischen Fachberatung« umfasst

eine praxisorientierte Unterstützung von ErzieherInnen in

Kindergärten, die Beratung von Eltern bzgl. einer möglichen

Förderung ihres Kindes und konzeptionelle Anregungen

für die Kindertagesstätten. Hier steht die Zusammenarbeit

zwischen den Kindergärten unseres Landkreises und der

Stadt Gießen und der Heilpädagogischen Fachberatung im

Vordergrund.

Gerufen werden wir von den ErzieherInnen, die eine Beratung

von uns wünschen. Wichtig ist hierbei, dass die Eltern des

betroffenen Kindes über diese Zusammenarbeit informiert

sind und damit einverstanden sind, dass wir in den zustän-

digen Kindergarten kommen.

Die Inanspruchnahme einer heilpädagogischen

Fachberatung wird benötigt wenn:

ein Kind in der Kindertagesstätte entwicklungsauffällig ist

ein Kind mit einer (drohenden) Behinderung in einen

Kindergarten aufgenommen wird

Probleme während einer Integrationsmaßnahme im

Kindergarten auftreten

Die heilpädagogische Fachberatung unterstützt

Kindertagesstätten bei:

der Früherkennung von Entwicklungsauffälligkeiten

(Prävention)

der Planung und Umsetzung von Unterstützungs-, Be -

gleitungs- und Fördermaßnahmen der betroffenen Kinder

der Vorbereitung einer Integrationsmaßnahme

der Begleitung von Integrationsprozessen und

der Begleitung des Übergangs in die Schule

Zur wirksamen Förderung und Unterstützung der Kinder

und deren Familien ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit

mit dem sozialen Netz vor Ort und des Gesundheitswesens

unerlässlich. Nur so kann gewährleistet werden, dass not-

wendige Hilfen transparent gemacht werden und zu einem

größtmöglichen Erfolg führen.

Barbara Nocera, Stellvertretende Leiterin Frühförder- und

Beratungsstelle .

Heilpädagogische Fachberatung – ein Angebotfür ErzieherInnen und Eltern

Page 58: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

58 . miteinander . Juni 2012 . Beraten und Unterstützen

Miteinander reden

Acht Männer und Frauen mit körperlicher,seelischer und/oder geistiger Behinderungtrafen sich fünf Mal für jeweils 1 ½ Stundenum miteinander ins Gespräch zu kommen.Es fanden sich Themen, die alle interessierten.Wieder gab es weitaus mehr Anmeldungenals Plätze. Schade! Aber – schön, dass so eingroßes Interesse besteht einander besserkennen zu lernen über alle Einrichtungenhinweg und dabei auch Regeln für ein gutesGespräch zu berücksichtigen. KatharinaBoesler berichtet:

In der Zeit vom 14. Februar bis 27. März 2012 fand in der

Limeswerkstatt Garbenteich jeweils Dienstagvormittags die

Fortbildung »Miteinander reden« statt.

Hieran nahmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Welo,

der Reha-Mitte und der Limeswerkstatt teil. Die Leitung

übernahmen Rainer Engelhard und Elisabeth Gohl. Bei

dieser Fortbildung lernten wir, dass man andere ausreden

lässt, nicht dazwischen redet und sich gegenseitig zuhört.

»Wenn viele sprechen, heißt es nicht, dass siemiteinander reden – dazu gehört mehr!«

Bei der ersten Sitzung suchten wir Themen heraus, über

die wir reden wollten, z. B. das Rauchen, Freundschaft,

das Wohnen zuhause in der Familie und in der Wohngruppe.

Die Mehrheit vertrat die Meinung, dass die Fortbildung

weitergeführt werden sollte.

Es wurde aber auch der Wunsch geäußert, die Fortbildung

dort durchzuführen, aus deren Einrichtung die meisten

Anmeldungen vorliegen. Die Teilnehmerinnen und Teilneh-

mer bekommen jedenfalls rechtzeitig Bescheid, wo die

nächste Fortbildung stattfindet.

Katharina Boesler, Mitarbeiterin der Reha-Mitte, und

Elisabeth Gohl, Mitarbeiterin der Beratungsstelle für

Menschen mit Behinderung .

In der Gesprächsrunde rücken wir enger zusammen!Unsere Themen machen gute Laune!

Page 59: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Beraten und Unterstützen . miteinander . Juni 2012 . 59

Über 30 Fachleute aus verschiedenen Bereichen wie Bera-

tung, Therapie, Kita, Schule, Arbeit und Wohnen konnten

sich über vielfältige, teilweise sehr individuell entwickelte

und selbst hergestellte Materialien informieren, sich in Ar -

beits gruppen über Möglichkeiten und Stolpersteine in

der Umsetzung von Methoden der Unterstützten Kommuni -

kation austauschen und entwickelten Ideen und Wünsche

für Folgetreffen. Die sehr engagierten und lebhaften Diskus -

sionen zeigten, wie wichtig und richtig die Gründung eines

regionalen Netzwerkes Unterstützte Kommunikation war

und ist. Gabi Mehmet und Susanne Klare-Grußdorf von

unserer neuen Beratungsstelle Unterstützte Kommunikation

ergriffen im letzten Jahr zusammen mit Beate Strieße und

Beate Braun von der Martin-Buber-Schule die Initiative und

organisierten die Gründungsveranstaltung im November 2011.

Beide Institutionen haben sich gemeinsam zum Ziel gesetzt,

mit möglichst vielen Fachleuten, die mit Menschen mit

Behinderungen oder Erschwernissen im Bereich der Kom-

munikation in ihrem Berufsalltag zusammentreffen, in

Kontakt und Austausch zu kommen, um die Chancen durch

die Nutzung von Maßnahmen der Unterstützten Kommu-

nikation weiter zu verbreiten.

»Auch wer nicht sprechen kann, hat viel zusagen.«

Ziel ist, dass möglichst alle, die diese Hilfen brauchen, auch

davon erfahren. Für Menschen, die auf Hilfen durch Unter-

stützte Kommunikation angewiesen sind, ist gerade auch

beim Wechsel von einer Einrichtung in eine Folgeeinrich-

tung z. B. von der Kita in die Schule oder von der Schule in

die Arbeitswelt, wichtig, dass die genutzten Kommunika -

tionsformen in der Nachfolgeeinrichtung verstanden und

weiter genutzt werden können. Daran wollen alle in

diesem Netzwerk gemeinsam arbeiten. Das nächste Tref-

fen findet in der Kita Helen Keller der Lebenshilfe am

26. September 2012 um 19:00 Uhr statt.

Susanne Klare-Grußdorf und Gabi Mehmet,

Beratungsstelle Unterstützte Kommunikation .

Regionales Netzwerk Unterstützte Kommunikation in Stadt- und LandkreisGießen ins Leben gerufen

Am 15. März 2012 fand bereits das 2. Treffen des Regionalen Netzwerkes UnterstützteKommunikation (UK) in Stadt- und Landkreis Gießen statt.

Stolpersteine, die beseitigt werden müssen

Die Initiatorinnen des regionalen Netzwerkes

Page 60: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

60 . miteinander . Juni 2012 . Beraten und Unterstützen

Bessere psychotherapeutische Ver-

sorgung auch für Menschen mit

geistiger Behinderung – Inklusion?!

Wenn ein Mensch mit geistiger Behin-

derung in Deutschland psychisch

erkrankt, so ist es für ihn und seine

Angehörigen extrem schwierig eine

angemessene Behandlung bei nieder-

gelassenen Psychotherapeuten zu

finden. So werden z. B. Krisen, Ängste,

Depressionen (soweit überhaupt

erkannt) meist einseitig pharmakolo-

gisch oder überhaupt nicht behandelt.

Oft werden auffällige Verhaltensweisen

nicht als Hilferufe, sondern als Teil

der Behinderung fehlinterpretiert – was

wiederum zur Verfestigung und Chro-

nifizierung der Erkrankung führen kann.

Kommen körperliche Einschränkungen

hinzu so wird es noch schwerer. Die

wenigsten Praxen erfüllen den Anspruch

auf Barrierefreiheit – für Praxisinhaber

bestehen zurzeit weder Anreize noch

gesetzliche Vorgaben zur Sicherstel-

lung eines barrierefreien Zugangs.

Universität Gießen. Erfreulich waren

die Offenheit und das Interesse, das

uns entgegengebracht wurde.

Hieraus entstand eine neue Form der

Kooperation und somit eine leichte

Entlastung für die Beratungsstelle der

Lebenshilfe. Ein Ergebnis ist, dass heute

Ausbildungskandidaten die Möglich-

keit haben sich auch zu dem Thema

»Psychotherapie mit Menschen mit

geistiger Behinderung« fortzubilden.

Neue Wege der Zusammenarbeit –

Verhaltenstherapeutische Ambulanz der Universität Gießen und die Beratungsstelle der Lebenshilfe

v.r.n.l. Frau Laiacker, Frau Leifheit und Frau Gohl, Herr Engelhardt

Darin »erlegen die Vertragsstaatenden Angehörigen der Gesundheits -berufe die Verpflichtung auf, Men-schen mit Behinderung eine Versor-gung von gleicher Qualität wieanderen Menschen angedeihen zulassen.« Dazu gehört auch die psy-chotherapeutische Versorgung!

(UN-Konvention Artikel 25)

Wen kümmert die Umsetzung der

UN-Konvention? Aus der Not heraus,

unzumutbare Wartezeiten zu haben,

aber auch aus der Erkenntnis, dass es

dringend notwendig ist, dass sich

auch in den Ausbildungsinstituten für

angehende Psychotherapeuten mit

den Besonderheiten der Diagnostik

und Therapie von Menschen mit Be -

hinderung befasst wird, traten wir in

Kontakt mit der Verhaltenstherapeu -

tischen Ambulanz der Justus-Liebig-

Page 61: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

In der Ambulanz werden inzwischen

Menschen mit Behinderung aus den

Einrichtungen der Lebenshilfe behan-

delt. Der räumliche und institutionelle

Rahmen stellt jedoch einige Anforde-

rungen an den Menschen mit Behinde -

rung, sodass aktuell eher die Mitarbei-

ter aus den Behinderten einrichtungen

für die Therapie in der Ambulanz in

Frage kommen, die sprechen können

und relativ angepasst und selbständig

sind. Wenigstens diese haben somit Zu -

gang zur Verhaltenstherapie als Kassen -

leistung. Auch Patienten in Rollstuhl

können die Räume der Ambulanz pro-

blemlos erreichen.

Die Ambulanz liegt verkehrsgünstig in

Gießen – zentral in der Südanlage 30.

Die Anmeldung für die Betroffenen

wird dadurch erleichtert, dass Elisabeth

Gohl, Dipl. Psychologin und Psycho -

logische Psychotherapeutin, von der

Beratungsstelle der Lebenshilfe in Kon -

takt mit der therapeutischen Leitung

der Ambulanz steht und dort den Hilfe

suchenden Menschen bei Bedarf be -

gleitet bzw. vorstellt.

Durch die Kooperation mit der Ambu-

lanz in Gießen ist für unsere Region

ein Grundstein gelegt – bleibt es doch

langfristig ein Ziel, dass immer mehr

niedergelassene Kollegen auch mit

Menschen mit Intelligenzminderung

arbeiten – und dies als Kassenleistung.

Dies ist ein wichtiger Schritt – weg

von der Diskriminierung von Men-

schen mit geistiger Behinderung –

hin zu einer besseren psychothera-

peutischen Versorgung, Inklusion

und Gerechtigkeit.

Elisabeth Gohl, Mitarbeiterin der

Beratungsstelle für Menschen mit

Behinderung .

Eingang der Verhaltenstherapeutischen Ambulanz in der Südanlage 30

Rechtsberatung in der Lebenshilfe

Erbrechtlichen Fragen, Behindertentestament

Fragen des Sozialrechts

Fragen des Sozialhilferechts

Fragen des Zivilrechts

Maren Müller-Erichsen, Aufsichtsratsvorsitzende .

Einmal im Monat haben Mitglieder der Lebenshilfe Gießen die Möglichkeit sich kostenlosvon Herrn Rechtsanwalt Euler, Hüttenberg, beraten zu lassen und zwar in:

Beraten und Unterstützen . miteinander . Juni 2012 . 61

Page 62: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Empfehlungen Beachten Sie die Angebote unserer Anzeigenpartner.

62 . miteinander . Juni 2012 . Empfehlungen

s h o w r o o m

AM ZIMMERPLATZ 1A • 35452 HEUCHELHEIMTELEFON 0641 - 96 07 971

www.dormivital.de

ÖFFNUNGSZEITEN MO. BIS FR. 10 BIS 18 UHR • SA. 10 BIS 16 UHR

O R T H O P Ä D I S C H R I C H T I G E S L I E G E N AUSGEZE ICHNETE KL IMAREGULAT ION

B E S T E N AT U R M AT E R I A L I E NE L E K T R O B I O L O G I S C H N E U T R A L

G E S U N D H E I T U N D N A C H H A LT I G K E I T

H E R G E S T E L LT I N H E U C H E L H E I M

G E S U N D E N AT U R M AT R AT Z E N A U S D E R M A N U FA K T U R

Rohrbach + Schmees Planungsgesellschaft mbH . Dipl.-Ing. Architekten BDA

������� ������� ������ ��#���� ���������������� ��"������������� !!!��������������������

Page 63: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

»Inklusive Freizeitgestaltungund Bildungs angebote in derKommune«ein Projekt im Sinne der Umsetzung der Behindertenrechtskonvention

des Deutsch-Israelischen Vereins

FreizeitnachtreffenUrlaubserleben im Wasser, im Schnee, in der Stadt und in den Bergen

Lebensart, Kultur, Reisen

Page 64: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Dem Deutsch-Israelischen Verein für Rehabilitation Gießen

e.V., ist es gelungen, für ein neues Projekt den Zuschlag zu

bekommen.

Die Projektgruppe des Deutsch-Israelischen Vereins, die in

den letzten Jahren in Mittelhessen für ihr Engagement im

Bereich des Persönlichen Budgets für Menschen mit Behin-

derung bekannt geworden ist, wird sich diesmal dem

Thema »Inklusive Freizeitgestaltung und Bildungsangebote

in der Kommune« widmen. Dabei sollen keine neuen

Freizeit angebote geschaffen werden, sondern bestehende

Angebote – im Sinne des Inklusionsgedankens – für Men-

schen mit Behinderung zugänglich gemacht werden. So soll

eine gemeinsame Freizeiterfahrung von Menschen mit

und ohne Behinderung möglich gemacht werden. Wir bitten

Menschen mit Behinderung, die bezüglich ihrer Freizeit -

gestaltung in der örtlichen Umgebung Wünsche offen haben,

Kontakt mit uns aufzunehmen. Gemeinsam überlegen wir,

wie diese Wünsche in Kooperation mit dem entsprechenden

Verein in die Tat umgesetzt werden könnten, falls beispiels -

weise eine Assistenz oder ein Fahrdienst benötigt werden

(Ehrenamt, Persönliches Budget).

Einige Beispiele:

eine Mutter möchte mit ihrem behinderten Kind am

»Mutter-Kind Turnen« des örtlichen Sportvereins teilnehmen

ein Jugendlicher mit Behinderung möchte am Konfirman-

denunterricht teilnehmen

ein Mensch mit Behinderung möchte im örtlichen Sport-,

Karneval-, Gesangverein, der freiwilligen Feuerwehr oder

einem Volkshochschulkurs teilnehmen, u.a.m.

Mit interessierten Menschen mit Behinderung, Vereinen,

Kirchen- und Bildungsträgern möchten wir während der

Vorlaufphase gemeinsam ein Konzept zur inklusiven Freizeit-

gestaltung im jeweiligen Verein erarbeiten.

Wir sprechen zunächst Interessierte aus der Stadt Gießen

und den Gemeinden Heuchelheim, Linden und Fernwald

an und planen im weiteren Verlauf, die Projektaktivitäten

auf alle Kommunen des Landkreises Gießen auszuweiten.

Falls Sie bei unserem Projekt mitmachen möchten, melden

Sie sich bitte bei Frau Müller-Erichsen, Tel. 06404 804216

oder Mobil 0160 705 9000.

Weiterhin können Sie sich in unserem Büro montags von

8.00 – 12.00 Uhr melden (Anschrift, Telefon, E-Mail siehe

unten) oder sprechen Sie bitte auf unseren Anrufbeant-

worter. Den Fragebogen schicken wir Ihnen dann zu.

Regina Eccher, Andrea Pahlich, Sören Schmidt

Heegstrauchweg 68, 35394 Gießen,

Telefon: 0641-30 190 128 oder

E-Mail: [email protected]

Maren Müller-Erichsen: 01607059000/06404 804-216

oder [email protected] .

ein Projekt im Sinne der Umsetzung der Behindertenrechtskonvention des Deutsch-Israelischen Vereins unter der Leitung von Frau Maren Müller-Erichsen

»Inklusive Freizeitgestaltung und Bildungs -angebote in der Kommune« –

64 miteinander . Juni 2012 . Lebensart, Kultur, Reisen

Das brauche ich, um in dem Verein mit zu machen: Zum Beispiel

- jemanden, der mich hinfährt und wieder abholt ja nein

- ich bringe jemanden mit, der mich im Verein begleitet und mich fährt ja nein

- ich komme allein ja nein

- ich habe einen Rollstuhl und brauche deshalb Räume ohne Treppen

ja nein

- ……………………………………………………………………………………………………………

- ……………………………………………………………………………………………………………

Das brauche ich noch: ………………………………………………………………………………… ……………………………………………………………………………………………………………………… ……………………………………………………………………………………………………………………… Wir möchten uns in der Zukunft mit verschiedenen Vereinen treffen. Bei

diesem Treffen wollen wir besprechen, welche Angebote die Vereine

machen können.

Ich möchte an einem Treffen mit den Vereinen teilnehmen: ja nein Ich bringe jemanden zu dem Treffen mit: ja nein Bitte schicken Sie den ausgefüllten Fragebogen an:

Heegstrauchweg 68, 35394 Gießen oder per Fax: 0641 – 30 190 127

FRAGEBOGEN – „Freizeit und Lernen in meinem Wohnort“

Mein Name ist: Vorname ………………………………………… Nachname ……………………………………………

Straße ……………………………………………………………………… Hausnummer ………………

Wohnort…………………………………………………………………………………………………………………

Unter dieser Telefon-Nummer bin ich zu erreichen …………………………………….

Ich möchte in meiner Freizeit gerne in einem Verein in meinem Wohnort

mitmachen

Zum Beispiel: Sportverein (schwimmen, turnen, reiten, tanzen, klettern, Mutter-Kind-Turnen), Gesangverein, Karnevals-Verein oder Jugendfeuerwehr. ……………………………………………………………………………………………………………………………………

……………………………………………………………………………………………………………………………………

Ich möchte in meiner Freizeit gerne etwas Neues lernen Zum Beispiel: in einem Kurs bei der Volkshochschule oder bei

……………………………………………………………………………………………………………………………………

……………………………………………………………………………………………………………………………………

Ich möchte in meinem Wohnort am Konfirmations- oder

Kommunionsunterricht teilnehmen

ja nein

Rechts: Abbildung des Fragebogens

Page 65: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Lebensart, Kultur, Reisen . miteinander . Juni 2012 . 65

Die Betreuerinnen und Betreuer der Frei -zeiten wurden nun schon zum 6. Mal zueinem »Nachtreffen« von Michael Laatsch eingeladen.

Diese Wertschätzung gegenüber der geleisteten Arbeit in

den Freizeiten ist ausdrücklicher Wunsch der Geschäftsfüh-

rung, den Frau Ertel überbrachte. Sie wurde als neue Leitung

für den Bereich "Ambulante Hilfen" vorgestellt und gab

einen kurzen Einblick über aktuelle Entwicklungen und Ten -

denzen für die Zukunft.

44 hauptamtliche Betreuer waren eingeladen. Die Verkösti -

gung erfolgte erstmals durch die LiLo Küchenbetriebe, das

Ambiente und die Auswahl der Speisen lobten die Einge -

ladenen sehr. Zu jeder Freizeit wurden die schönsten Bilder

gezeigt, der einrichtungsübergreifende Austausch wurde –

wie auch schon in den letzten Jahren – als anregend emp-

funden.

Die 25 Freizeitleitungen bekamen für ihr besonderes Enga-

gement noch einen Gutschein für ein Essen im »Landhaus

Klosterwald«, Lich.

Michael Laatsch, Freizeitpädagogischer Dienst .

Freizeitnachtreffen

Urlaubserle

ben im Wasser, im Schnee, in der Stadt und in den Bergen, ...

...nah und fern – jedes Jahr gerne wieder!

Page 66: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Empfehlungen Beachten Sie die Angebote unserer Anzeigenpartner.

66 . miteinander . Juni 2012 . Empfehlungen

Obershäuserstraße 21 . 35794 MengerskirchenTel. 06476 /41898-0 DW-10 . Fax 06476 / 41898-25

E-Mail: [email protected] . www.ibweis.de

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:15 Seite 1

Page 67: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Kaleidoskop

14. Run’n’Roll for Help 2012

Oldtimerspendenaktion 2011 beendet

Ab 2012 gibt es bei der Lebenshilfe Gießen e.V. auch eine Schlepperspendenaktion

Bereits zum dritten Mal dabei

18. Oldtimerspendenaktion 2012

Kultauto Opel Manta A bei der Oldtimerspendenaktion zu gewinnen

Deutschlands schönste Oldiefete

Gudrun und Manfred Krug von Nidda spenden 500 Euro für diegute Sache

Ford Clubs auf der Techno Classica in Essen

Teilnehmer der 18. AvD-Histo Monte unterschreiben Rallye-Schild

Herzlichen Dank!

Die Volkswagen AG bietet Preisvorteile und maßge schneiderteAngebote für Menschen mit Behinderung

Danke für Ihre vielfältige Unterstützung für die Ausstattung derSekundarstufe der Sophie-Scholl-Schule bis Klasse 10

Freiwillig sozial aktiv

Tatendrang

Fantasymärchen von Hanno Berg – Anfang 2012 erschienen

Abkürzungen in der Lebenshilfe

Schließungstage 2012

Nachrufe

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:15 Seite 2

Page 68: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

14. Run´n´Roll for Help 2012

Am 19. August 2012 ist es wieder soweit:der Gießener Stadtlauf startet mit über1200 Walkern und Läufern ab 15.30 Uhrdurch die Gießener Innenstadt

Die Strecke 2012 führt in einer Länge von ca. 1,7 km vom

Brandplatz über die Walltorstraße, durch die Senckenberg-

strasse und zurück über die Ostanlage zum Ziel.

Der erste Startschuss fällt um 15.30 Uhr für die Walker

und die Nordic-Walker. Die Strecke von 5 km wird in drei

Runden mitten durch die Gießener Innenstadt absolviert.

Danach tritt der Nachwuchs im 1000-Meter-Schülerlauf an.

Spannend wird es ab 16.45 Uhr für die Betriebsmannschaften,

die sich im 5-km-Lauf messen werden. Insgesamt bewarben

sich in den letzten Jahren über 100 Mannschaften um die

begehrte Trophäe! Übrigens:, gewertet für den Pokal wer-

den die drei schnellsten Läufer des 5-km-Laufs, aber

auch die Walker und 10-km-Läufer können in ihrer Mann-

schaft antreten, selbstverständlich auch Einzelläufer zu den

5 km starten.

Ein Höhepunkt der Veranstaltung: der 10-km-Lauf, Start

um 18.00 Uhr. Knapp über 30 Minuten brauchen hier die

schnellsten Athleten, aber alle unsere Teilnehmer werden

vor allem wieder das »Gemeinschaftserlebnis« genießen!

Wir freuen uns auch dieses Jahr wieder über die Teilnahme

unserer PROSA-Mannschaft, dem »Projekt schreibender

autistischer Menschen« und unserer großen Lebenshilfe-

Kindermannschaft »Ohne Norm in Form«!

Unser Motto ist wie immer mitmachen und dabei sein,

Spaß am Sport und Unterstützung für den guten Zweck!

Ziel der Benefizveranstaltung ist die Unterstützung der

Arbeit beider gemeinnütziger Vereine. Die Lebenshilfe Gießen

betreut im Landkreis Gießen ca. 2000 Menschen mit

Behinderung und psychischer Erkrankung. Die AIDS-Hilfe

Gießen setzt sich ein für HIV-infizierte und an Aids er -

krankte Menschen im Landkreis Gießen und leistet präven -

tive Aufklärung und Informationsarbeit.

Seit 14 Jahren ist der Gießener Stadtlauf fester Bestandteil,

unsere gemeinnützige Arbeit in breitem öffentlichen Rah-

men vorzustellen und Spenden zu sammeln.

Integriert in das Gießener Stadtfest hat sich der Lauf als

eine der größten mittelhessischen Sportveranstaltungen

etabliert und aufgestellt.

Seit vielen Jahren dabei, Ober bürger meisterin Dietlind Grabe-Bolz, StadtverordnetenvorsteherEgon Fritz68 . miteinander . Juni 2012 . Kaleidoskop

Start 10-km-Lauf

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:15 Seite 3

Page 69: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Kaleidoskop . miteinander . Juni 2012 . 69

Neu in diesem Jahr: 14. Run´n Roll for Help im Rahmen

der AOK Hessen-Laufserie: Die AOK ist Partner des Hessi-

schen Leichtathletik-Verbands (HLV). Die Gesundheitskasse

unterstützt dabei vor allem den Breitensport, denn hier

steht die Gesundheit und der Spaß an der Bewegung im

Vordergrund. AOK-Mitglieder erhalten für Aktivitäten rund

um Sport, Fitness und Vorsorge bis zu 100 Euro Bonus im

Jahr. Möglich ist das durch die kostenlose Teilnahme am

AOK-Programm BONUS fit. Bei den hessenweit über 40 Ver -

anstaltungen der AOK Hessen-Laufserie wird deshalb auch

nicht die Leistung, sondern die Teilnahme belohnt. Auch

können Läufer und Besucher am Veranstaltungstag und

am Ende der Laufserie attraktive Preise gewinnen. Zusätz-

lich spendet die AOK Hessen pro Läufer einen Euro für den

Guten Zweck. Mehr unter www.aok.de/hessen/laufen.

Besonders wichtig ist uns die Einbindung von Teilnehmern

mit physischer und psychischer Einschränkung, für die wir

individuelle Teilnahmemöglichkeiten zur Verfügung stellen.

Ebenso gewährleisten wir durch eine professionelle Durch-

führung, insbesondere durch die qualifizierte Zeitnahme

auch die Attraktivität der breitensportlichen Veranstaltung

bei ambitionierten Sportlern. So erklären sich Spitzenlei-

stungen gerade im 5- und 10-km-Lauf!

Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt: Herzhaftes, Kuchen,

Kaffee und kalte Getränke gibt es am Stand der Lebenshilfe-

und der AIDS-Hilfe Gießen e.V. am Brandplatz. Der Erlös

des Verkaufs und des Benefizlaufs geht zu gleichen Teilen

an beide Vereine.

Wir bedanken uns für den tollen Einsatz bei der Stadt Gießen

und dem Stadtmarketing Gießen, dem Gießener Anzeiger,

dem Roten Kreuz, der Feuerwehr, die wie immer für Abküh -

lung sorgen wird, und vielen, vielen anderen ehrenamtli-

chen Helfern. Ein großes Dankeschön an alle Helferinnen

und Helfer, die 2011 zum ersten Mal auch die Strecken -

sicherung übernommen haben! Ohne unsere Sponsoren

geht es nicht: Danke an den Gießener Anzeiger, die Schunk

Group, die Sparda Bank Hessen eG und an hessNatur.

Die Licher Brauerei wird auch in diesem Jahr wieder unsere

Sportler im Zieleinlauf mit isotonischem alkoholfreiem

Licher-Bier versorgen.

Auch in diesem Jahr übernimmt Oberbürgermeisterin

Dietlind Grabe-Bolz die Schirmherrschaft über die Veranstal -

tung. Das Stadtfest und der »Gießener Stadtlauf« sind

als Institution inzwischen hessenweit und darüber hinaus

bekannt.

Anmeldungen unter www.runandrollforhelp.de, dort finden

Sie detaillierte Informationen und viel Wissenwertes. Oder

melden Sie sich telefonisch unter 0641-390226 bei unserer

Hot-Line, auch dort wird man alle Fragen gerne beantworten.

Tina Gorschlüter, Marketing .Start 15 km Walken und Nordic Walken

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:15 Seite 4

Page 70: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

In der Klassikstadt Frankfurt fand am 24. Februar 2012

die Übergabe der Oldtimer an die glücklichen Gewin-

ner statt. Reinhard Schade und Tina Gorschlüter von der

Lebenshilfe Gießen e.V. freuten sich, dass alle Gewinner

persönlich gekommen waren, um die Fahrzeuge in Emp-

fang zu nehmen.

»Das war eine Riesenüberraschung« kommentierte Thomas

Dohle den Gewinn des Benz Patent-Motorwagens. Ebenso

begeistert nahm der Gewinner des zweiten Preises, Thomas

Weber, die Schlüssel für sein Fiat Dino Coupé aus den Hän -

den des Spenders Volkmar Spielmann entgegen.

»Es hätte kein anderer sein dürfen« freute sich Sabine Libera

über die Heckflosse mit Peter Formhals und Jörg Herrmann

von der MBIG, die nicht nur den schönen Klassiker sondern

auch noch ein Jahr Mitgliedschaft im Gepäck hatten. Ihre

Eltern hatten selbst eine Mercedes-Vertretung und die Liebe

zur Marke hat sich erhalten. Oliver Kowacek begeisterte

sich für seinen »neuen alten Capri I«, der nun in München

und Umgebung zu sehen sein wird. Urban Priol hatte ihn

für die 17. Oldtimerspendenaktion gespendet.

Über den BMW 2000, eine Spende von BMW Classic, freute

sich Herbert Röhrich. Anke und Frank Rückriegel von der

Firma Top Kopie ließen es sich nicht nehmen, den Porsche

Junior Traktor persönlich an den strahlenden Gewinner

Olaf Petersen zu übergeben. Der Zweiradklassiker von Jan

Batke, eine BMW R45, wird in Zukunft von Mark Schröder

bewegt, allerdings steht vorher noch die Motorradprüfung an.

Jürgen Herzberger von Hacher-Uhren übergab schließlich

den wertvollen von Walter Röhrl handsignierten Chrono-

graphen.

Oldtimerspendenaktion 2011 beendet: Sieben Klassiker finden neue Besitzer

Vorgestellt wurde ein einmaliges Spendenfahrzeug: ein

Ford Fiesta der ersten Serie mit Mittelsitz vorn, umgebaut

von der Fachhochschule Bingen als Experimentalfahrzeug

zum passiven Aufprallschutz. Gespendet von Bernd Gerich

wurde es von Tim Skowronek, Oldtimerstoffe, Christoph

Willms, Classic Car Care und Christian Tomanik, CMT optisch

und technisch als Gemeinschaftswerk wieder perfekt

hergerichtet. Bereits bei der Weihnachtsfeier in der Klassik-

stadt im Dezember 2011 hatten sich Tim Skowronek,

Christoph Willms und Christian Tomanik etwas Besonderes

einfallen lassen: Stückchenweise wurde die von Ihnen

gespendete Riesen-Sahnetorte verteilt: Großartige

1.800 Euro kamen dabei für die Lebenshilfe zusammen.

Über 100 Gäste verfolgten die Übergabe im tollen Ambiente

der Klassikstadt Frankfurt und nahmen gern die Gelegen-

heit zum Rundgang wahr. Gut gelaunt begleitete Moderator

Johannes Hübner die Veranstaltung, Bernd Wieland, Auto

Bild Klassik und Dr. Rainer Landwehr, Goodyear-Dunlop

Deutschland, stellten sich ebenfalls in den Dienst der guten

Sache und ließen es sich nicht nehmen, den Gewinnern

persönlich zu gratulieren.

Tina Gorschlüter, Marketing .

Übergabe der Oldtimer in der Klassikstadt in Frankfurt an die Gewinner

Riesenüberraschung, Olaf Petersenbedankt sich bei den Spendern

Gemeinschaftswerk, Christoph Willms,Tim Skowronek, Christian Tomanik

70 . miteinander . Juni 2012 . Kaleidoskop

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:15 Seite 5

Page 71: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Verabredet hatte man sich vor der schönen Kulisse vom

Aschaffenburger Schloss. Dort nahm Reinhard Schade den

raren Großraum-Oldie in Empfang. Restauriert in schickem

creme-gelb mit zimtfarbenem Vinyldach und ebensolcher

Innenausstattung und nur modell-untypischen 80.000 km

auf dem Tacho wird er sicher nicht jedem Klassik-Fan unge -

teilten Beifall entlocken, bei seinem ersten großen Auftritt

für die Oldtimerspendenaktion 2012 im Rahmen der Retro

Classics in Stuttgart fand sich aber bereits eine große

Anhängerschaft unter den Besuchern. Im nächsten Jahr kann

sich ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin dann über

diesen seltenen Oldtimer freuen!

Tina Gorschlüter, Marketing .

Schauspieler und Kabarettist Urban Priolstellt seinen Ford Granada 1 in den Dienstder guten Sache!

Bereits zum dritten Mal dabei:

Angeregt durch den Erfolg der Oldtimer-spendenaktion und den großen Zuspruch zuunserem Porsche Traktor im letzten Jahrbekamen wir 2012 einen wunderschönenMercedes Unimog 404 S, Bj. 1961 von derFirma Top Kopie aus Frankfurt gespendet.

Der »Mog«, wie er in der Schlepperszene kurz liebevoll

genannt wird, war in den 60er Jahren als Feuerwehr-Vor-

ausfahrzeug im seltenen Einsatz und hat deswegen nur

wenige Kilometer auf seinem Tacho. Mit Unterstützung

von Mercedes Benz wurde das äußerst geländegängige

Gefährt mit einer großen Pritsche ausgestattet und wartet

nun auf seinen Gewinner oder seine Gewinnerin um seiner

Zukunft freudig entgegen zu sehen.

Kräftige 80 PS aus einem Mercedes Benz Reihensechszylin-

der mit 2,2 l Hubraum lassen sich von keinem Gelände

beeindrucken und können jede Menge Brennholz nach

Hause schaffen.

Und so können Sie mitmachen und gewinnen:

Überweisen Sie bitte 5 Euro oder einen Betrag Ihrer Wahl

auf das Schlepperspendenkonto der Lebenshilfe Gießen e.V.:

Sparkasse Gießen, BLZ 513 500 25, Kto.-Nr. 263 007 987

Wichtig! Bitte geben Sie Ihren Namen und Adresse als

Verwendungszweck an. Aktionsende ist der 20.01.2013.

PS: Wenn Sie noch einen Schlepper zu Hause haben oder

jemanden kennen, der seinen nicht mehr benötigt,

dann rufen Sie mich bitte an. Reinhard Schade, Mobil

unter 0160-7059039 oder unter 0641-972 1055 401.

Ab Juni 2012 finden Sie uns unter

www.schlepperspendenaktion.de

Tina Gorschlüter, Marketing .

Ab 2012 gibt es bei der Lebenshilfe Gießen e.V.auch eine Schlepperspendenaktion

Reinhard Schade mit dem Unimog 404 S

Kabarettist und Schauspieler Urban Priol, Reinhard Schade, Lebenshilfe Gießen e.V. mit dem Ford Granada 1

Kaleidoskop . miteinander . Juni 2012 . 71

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:15 Seite 6

Page 72: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Mercedes-Benz 300 SL (R 107), Bj. 1986

Was für ein Erfolg: Die SL-Baureihe mit dem Werkscode

R 107 stand 19 Jahre lang als aktuelles Modell in den

Schauräumen der Mercedes-Benz-Händler. Fast zwei Jahr-

zehnte blieb er aktuell, dieser Roadster, von dem rund

237.000 Exemplare gefertigt wurden. Als Nachfolger der

»Pagode« war diese SL-Ausführung 1971 an den Start

gerollt, und erst 1989 umwarb ein Nachfolger die Gunst

der gut betuchten Klientel.

Die Modellpflege fiel äußerst behutsam aus: Nur 1980 und

1985 strukturierte Mercedes-Benz das Motorenangebot um.

Unser Modell stammt aus dem Jahr 1986, also der letzten

Periode der R 107-Modelle. Der 300 SL trug zwar den nun

berühmten Namen der Flügeltürer aus den 1950er Jahren,

hatte mit der Mercedes-Legende jedoch sonst nichts zu tun.

18. Oldtimerspendenaktion 2012

wirbt mit besonderen Raritäten um Unterstützung für Menschen mit Behinderung

1. Preis: Mercedes-Benz 300 SL (R 107),

Bj. 1986

72 . miteinander . Juni 2012 . Kaleidoskop

Tolle motorisierte Preise warten 2012 wieder auf

glückliche Gewinner. Liebhaber klassischer Fahrzeuge,

Youngtimer-Fans und Zweiradfreunde kommen auch bei

der 18. Auflage der Spendenaktion auf ihre Kosten. Neben

attraktiven Gewinnchancen steht natürlich wieder der gute

Zweck im Mittelpunkt: Mit einer Spende von 5 Euro oder

einem Betrag nach Wahl unterstützen die Teilnehmer auch

Der modern konstruierte, in vielen Aspekten begeisternde

Sechszylinder (Code M 103) löste mit 3,0 Liter Hubraum

und 180 PS das bisherige Aggregat ab – aus dem 280 SL

wurde so der 300 SL, 207 km/h Höchstgeschwindigkeit

wurden ihm attestiert.

In den letzten Jahren seiner Produktion erreichte der R 107

den Gipfel seiner Karriere: Solide, ausgereift und zuverlässig,

wie er war, repräsentierte er auf diese Weise die traditio-

nellen schwäbischen Werte. Und das als Roadster! Unser

300 SL, zu dem sogar ein passendes Hardtop gehört,

stammt aus den Händen von Guido Hommel, Inhaber der

Firma ClimAir aus Okarben.

Er unterstützt die Lebenshilfe Gießen dieses Jahr bereits zum

13. Mal mit einer Spende.

in diesem Jahr wieder Menschen mit geistiger Behinderung

und psychischer Erkrankung. Viele kleinere Preise warten

auf glückliche Gewinner und die Hauptgewinne können sich

sehen lassen:

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:15 Seite 7

Page 73: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Fiat 500 »Topolino« Cabrio-Limousine, Bj. 1947

Sie träumen von der Mille Miglia? Als Teilnehmer? Dafür

braucht es keinen Ferrari, unser zweiter Preis genügt:

Dieser Fiat Topolino besitzt nicht nur bereits die wichtigen

FIVA-Papiere, eine Grundlage für die Zulassung bei der

italienischen Traditionsveranstaltung. Er darf auch starten,

weil der populäre Topolino in jenen Jahren, als die

Mille Miglia noch ein waghalsiges Straßenrennen kreuz

und quer durch Italien war, zigfach im Starterfeld

auftauchte. 2012 jedenfalls ist unser Topolino in Italien

dabei, wenn der Mille-Miglia-Tross von Brescia nach Rom

und zurück rollt. Und für 2013 haben Sie alle Chancen …

Ein charmantes wie zeitgenössisches Weinrot trägt

unsere Cabrio-Limousine, die 1947 an ihren ersten Käufer

ausgeliefert wurde. Damit entstammt sie noch der ersten

Baureihe, die 1936 angelaufen war. Im Bug arbeitet ein

kleiner Reihenvierzylinder mit knapp 600 cm³, seine 13 PS

treiben das »Mäuschen« (deutsch für Topolino) tapfer mit

höchstens 87 km/h voran. Bis Rom, wenn es sein soll.

Oder auch gerne bis zur nächsten Gelateria, wo es keines-

falls weniger begeisternden Applaus geben wird als auf

den Straßen der ewigen Stadt. Versprochen.

Opel Manta A, Bj. 1971

So schön kann zuverlässig sein: Als Opel 1970 erstmals den

neuen Manta zeigte, ernteten die Rüsselsheimer Begeiste-

rung. Zu Recht: Richtig gut gelungen war ihnen das Design

des Sport-Coupés, das mit seinen Doppelscheinwerfern

Kaleidoskop . miteinander . Juni 2012 . 73

Unseren Fiat Topolino hat HEICO Motorsport gestiftet. Der

Wiesbadener Rennstall machte sich im historischen Motor-

sport einen Namen und steht aktuell mit zwei Mercedes-

AMG SLS GT3 im internationalen Rampenlicht.

2. Preis: Fiat 500 »Topolino« Cabrio-Limousine,

Bj. 1947

und der kecken Abrisskante am Heck die richtigen Akzente

setze. So musste ein Opel aussehen, der nicht nur Käufer

mit Hut überzeugen, sondern echte Fans anlocken wollte.

Dass unter dem hübschen Blech die solide Technik aus dem

Opel-Baukasten zu finden war, störte niemanden. Im Gegen -

teil: Wer wollte etwas gegen die langlebigen Rekord-Moto -

ren sagen? Unser roter Manta A, 1971 gebaut, bietet mit

seinem 1600er-Triebwerk, 68 PS und einer beacht -

lichen 154 km/h viel Fahrspaß im coolen

Dress der frühen 1970er. Er ist ein

wahrer Schatz, nicht nur für Opel-

Liebhaber.

Dazu stammt unser Exemplar aus bestem

Hause: Opel Classic hat diesen Manta A

der Lebenshilfe Gießen für die 18. Old -

timerspendenaktion zur Verfügung gestellt.

3. Preis: Opel Manta A,

Bj. 1971

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:15 Seite 8

Page 74: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Ford Taunus 12M (Baureihe P4), Bj. 1966

Ende der 1960er beherrschte der Käfer die deutsche Auto-

Szene. Alles andere folgte abgeschlagen auf den Plätzen.

Kein Wunder also, dass sich die Hersteller rüsteten: Opel

hatte den Kadett als Käfer-Jäger ins Rennen geschickt,

Ford ab 1962 den Taunus 12M, bekannt auch unter seinem

Baureihen-Code P4. Schlecht aufgestellt waren die Kölner

Ford-Bosse nicht: Der modern konstruierte Frontantriebs-

Taunus bot eine Menge Platz und deutlich sicherere Fahr -

74 . miteinander . Juni 2012 . Kaleidoskop

Ford Granada I, Bj. 1976

Ein Ur-Granada in gelb, mit braunem

Kunstleder dach! Wer sich jetzt nicht kopf-

schüttelnd abwendet, wird ihn innig lieben,

diesen schrillen Typen aus dem Höhepunkt des

1970er Jahre. Mit inzwischen beinahe vier

Dekaden Abstand wird er als Prototyp des Zeit-

geistes jener Jahre gefeiert. Willkommen,

Generation 40+: Hier erlebt ihr einen direk-

ten Rücksturz in Eure Kindheit! Nehmt hinten

Platz, im Ford. Intensiver geht es kaum.

Damals machten sich die Kölner mit den Modellen

Consul und Granada stark gegen die Konkurrenz von

Opel. Dass unser außergewöhnliches Granada-Exemplar

aus dem Jahr 1975 keinen V6-Motor unter der Haube

trägt, sondern sich mit einem 1,7-Liter-V4-Block begnügt,

macht es noch ein gutes Stück seltener. Selbstverständlich

hat auch er die moderne Schräglenker-Hinterachse an Bord.

4. Preis: Ford Granada I,

Bj. 1976

Urban Priol, Kabarettist (»Neues aus der Anstalt«) und

ein treuer Freund der Lebenshilfe Gießen, spendete diesen

famosen Ford Granada.

eigenschaften als der Volkswagen. Dabei

hatte Ford ursprünglich ganz andere Pläne

mit dem Taunus verfolgt. Unter dem

Namen »Cardinal« hätte er auf dem ame -

rikanischen Markt antreten sollen – und dem

dort ebenfalls erfolgreichen Käfer Konkurrenz zu machen.

Unser weißes, zweitüriges Exemplar stammt aus dem Jahr

1966 und besitzt den 1,2-Liter-V4-Motor, 40 PS stark,

123 km/h schnell – ein Konzept, das Ford mit dem Taunus

P4 einführte. Es ist äußerst selten, einen derart gut erhalte-

nen Taunus aus jenen Jahren auf unseren Straßen zu sehen –

vielleicht haben Sie das Glück, bald am Steuer dieses Old -

timers sitzen zu können: Sie werden in jedem Fall viel Auf-

merksamkeit erfahren.

5. Preis: Ford Taunus 12M (Baureihe P4),

Bj. 1966

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:15 Seite 9

Page 75: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

BMW R27, Bj. 1964

Klein ging’s los nach dem Zweiten Weltkrieg: Mit Ein -

zylinder-Motorrädern startete BMW 1948 wieder

die Produktion von Motorrädern. Wir

freuen uns in unserer 18. Oldtimer-

spendenaktion über die Krönung die-

ser Baureihe: eine BMW R 27 – von

1960 bis 1967 lief sie von den Mon-

tagebändern. Obwohl sie ebenfalls

einen Hubraum von 250 cm³ besitzt,

war keine Einzylinder-BMW schneller,

keine stärker als die R 27. Mit 18 PS

bei erstaunlichen 7400 /min bietet sie

eine große Portion an Fahrvergnügen, ins-

besondere, weil ihre Motor-Getriebe-Einheit über

Gummiblöcke erstmals schwingend im Rahmen aufge-

hängt ist und so den Fahrer wunderbar vor Vibrationen

schützt. Sie überzeugte mit 128 km/h Spitze und einem

Reisetempo von 110 km/h, weniger erfreulich war allein

ihr Preis: Sie galt damals als unverschämt teuer.

Kaleidoskop . miteinander . Juni 2012 . 75

Teilnehmen kann man mit einer Spende von 5 Euro odereinem Betrag nach Wahl online oder per Überweisung auf dasSpendenkonto bei der Sparkasse Gießen, BLZ 513 500 25;Konto-Nr. 200 626 000

Bitte Namen und Adresse nicht vergessen.

Informationen gibt es unter www.oldtimerspendenaktion.deoder unter www.lebenshilfe-giessen.de.

Aktionsende ist der 20. Januar 2013!

»Ein großes Dankeschön an die Spender der wertvollen

Old- und Youngtimer,« so Initiator und Technikfan Rein-

hard Schade von der Lebenshilfe Gießen e.V., »das sind

wirklich verlockende Preis für unsere zahlreichen Teilnehmer!

Wir sind sehr froh über die großartige Unterstützung der

vielen Teilnehmer, der privaten Spender und vieler Firmen.«

In diesem Jahr stehen bei der Lebenshilfe Gießen neue

Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung im Mittelpunkt:

6. Preis: BMW R27,

Bj. 1964

Der spielt heute keine Rolle

mehr: Unsere blaue BMW

R 27, 1964 gebaut,

kostet den glücklichen

Gewinner nicht mehr

als ein Los, dass Sie für

5 Euro oder einen

Betrag Ihrer Wahl er -

halten. Gespendet hat

dieses klassische Motorrad die Frankfurter Firma Top Kopie,

ein treuer und langjähriger Unterstützer unserer Oldtimer-

spendenaktion.

Unser Küchenprojekt »Lilo« hat mit seinem Kantinen-, Ver-

anstaltungs- und Cateringservice so gute Nachfrage gefun-

den, dass 25 neue Arbeitsplätze entstehen können, wenn

die mittlerweile viel zu kleine Einrichtung erweitert wird. In

dieses Projekt fließt Ihre Spende 2012.

Klar, dass die Lebenshilfe sich auch diesmal wieder auf

zahlreiche Teilnehmer und auf glückliche Gewinner freut.

Tina Gorschlüter, Marketing .

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:15 Seite 10

Page 76: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Tolle Idee: Opel Classic in Rüsselsheim spendet den rassigen Klassiker, zuvor aber wird derWagen komplett zerlegt, restauriert und frisch lackiert.

76 . miteinander . Juni 2012 . Kaleidoskop

Das Besondere: Nicht gelernte Mechaniker bringen den

Manta A zu neuem Glanz, sondern acht Schüler der Mat-

thias-Claudius-Schule in Bochum investieren unter Anlei-

tung von Thomas Boutter (KFZ.-Meister, Claudius-Schule)

und Detlef Jakob (Opel Oldtimerwerkstatt Bochum) ihre

Freizeit in dieses Projekt. Die Devise lautet Teamarbeit:

zunächst demontierten die Schüler den Manta. Sie schraubten

Stossstangen ab, zerlegten Türen, bauten Scheiben und

den Innenraum aus. Nächstes Ziel ist die Lackierung, an -

schließend wird wieder zusammengebaut.

Im Juli wird es dann soweit sein, das Opel-Werk in Bochum

feiert seinen 50. Geburtstag, dann wird der fachmännisch

Kultauto Opel Manta A bei der Oldtimer-spendenaktion zu gewinnen!

restaurierte legendäre Manta A an die Lebenshilfe Gießen

übergeben, ab Januar nächsten Jahres wird er dem glückli-

chen Gewinner viel Freude machen.

Tina Gorschlüter, Marketing .

Opel Manta A auf der Techno Classica auf dem Opel Stand in Essen

Projektgruppe Opel Manta A für die Lebenshilfe Gießen e.V.

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:15 Seite 11

Page 77: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Deutschlands schönste Oldiefete:

23. Festival Golden Oldies »Musik, Motoren & Legenden«Vom 27. Juli bis 29. Juli 2012 im hessischen Wettenberg

Zum 23. Mal lädt das hessische Wettenberg zu

»Deutschlands schönster Oldiefete« ein: Neun Bühnen,

50 Livebands und 2.000 Oldtimerfahrzeuge lassen

dieses Festival zu einer Zeitreise in die 50er und 60er

Jahre werden. Im vergangenen Jahr erlebten 70.000 Be -

sucher das Festival der 50er und 60er Jahre unter der

Burg Gleiberg.

Die Mädchen tragen Petticoats, die Jungs wollen wieder

sein wie James Dean. Vom 27. bis 29. Juli 2012 lautet das

Motto »Musik, Motoren & Legenden«. Man reiste in der

so genannten »Wirtschaftswunderzeit« nach Italien und

tanzte Boogie-Woogie und Rock‘n’Roll. Das Festival im

Wettenberger Ortsteil Krofdorf spiegelt diese Epoche wider

und ist Kult. Es begeistert jedes Jahr mehr Gäste aus

Deut schland und dem benachbarten Ausland.

3 Tage – 9 Bühnen – 52 Livebands, hier trifft sich die

»Bundesliga der Oldiemusik«, die den Festivalgästen insge-

samt 150 Stunden Musikprogramm bieten. Rock’n’Roll

und Beat sind ebenso zu hören, wie Rockabilly und Blues.

Zahlreiche Aktionen, Ausstellungen und Wettbewerbe run-

den das Festival ab. Über 100 Aussteller präsentieren auf

dem 50er-Markt Originalware der sogenannten »Wirtschafts -

wunderzeit«. Ob Nierentisch, Tulpenlampe, Cocktailsessel

für die stilechte Einrichtung oder Vinylschallplatten, für den

Sammler ist dieser große deutsche Nostalgiemarkt ein Ber-

muda-Dreieck, das ihn für Stunden verschlingen kann! Eine

Jury aus Modemachern, Fotografen, Tanzlehrern wählt

am Sonntag, dem 29. Juli 2012 zum 19. Mal die deutsche

»Miss Petticoat«.

Der unverwechselbare Klang alter Motoren – Sehnsucht

nach dem automobilen Glanz vergangener Tage, Fahrzeuge

mit Kult-Charakter vor dem traumhaften Panorama der

Burg Gleiberg, Lifestyle und Luxus der 50er, 60er und 70er

Jahre. Wir laden die Besitzer herzlich ein, mit Ihren kost -

baren Chromjuwelen dabei zu sein! Wer ein Fahrzeug bis

Baujahr 1979 besitzt, kann sich mit seinem Fahrzeug kos -

tenlos zur Ausstellung anmelden.

Am Samstag, 28. Juli und Sonntag, den 29. Juli 2011 findet

der automobile Höhepunkt statt: Die große Ausstellung

der Klassikfahrzeuge. Zu diesem markenungebunden Treffen

sind private Fahrzeugbesitzer und Oldtimerclubs herzlich

eingeladen. Auch in diesem Jahr wird der »Golden Oldies

Pokal« an die interessantesten Oldtimer vergeben.

Auch die Oldtimerspendenaktion wird ihre Oldtimer auf

dem Festival präsentieren und zahlreiche Teilnehmer für

eine Spende begeistern. Sie finden den Stand der Lebens-

hilfe Gießen e.V. diesmal in der Schieferstraße oberhalb

der Feuerwehr.

Infos bei der Gemeinde Wettenberg, 35435 Wettenberg,

Telefon: 0641-804-62 oder im Internet

www.golden-oldies.de

Tina Gorschlüter, Marketing .

Kaleidoskop . miteinander . Juni 2012 . 77

Golden Oldies

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:15 Seite 12

Page 78: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

78 . miteinander . Juni 2012 . Kaleidoskop

Die beiden Inhaber der Classic-Cars Krug vonNidda GmbH – die Oldtimervermietung –überreichten anlässlich ihres Tags der offenenTür den Spendenscheck über 500 Euro fürMenschen mit Behinderung.

Ca. 40 Oldtimer in den unterschiedlichsten Restaurations-

stadien wurden präsentiert. Im Bereich Chauffeurfahrzeuge

konnte man eine spezielle Ausstellung mit dem Thema

»Hochzeitsauto« besuchen. Wer mit seinem eigenen Old -

timer Spaß haben wollte, konnte sich an einem »Oldie-

Mehrkampf« beteiligen, auch für Vereine und Clubs gab es

die Möglichkeit der Präsentation. Das attraktive Programm

wurde kompetent begleitet durch Moderator Detlef Krehl.

Tina Gorschlüter, Marketing .

Glücksrad und Waffeln sorgten für hohe Spende für die Lebenshilfe Gießen e.V.

Ob Granada-Fan, Taunus-Fahrer oder Mustang-Liebhaber:

der tolle Einsatz der Ford Clubs auf der Techno Classica in

Essen führte zu einem Rekord-Spendenerlös. Rund 2.000 Euro

sammelten die engagierten Ford-Freunde während der

fünf Tage dauernden Oldtimermesse in Essen für den guten

Zweck.

Die Ford AG hatte viele Fanartikel, Poster, Modellautos und

vieles mehr rund um die Marke Ford zur Verfügung gestellt

und wer das Glücksrad drehte, durfte sich über attraktive

Gewinne freuen. Auch die leckeren Waffeln in Form der »Ford-

Pflaume« fanden reißenden Absatz. Helga Müller (Ford AG

Clubbetreuung) und Uwe Hochstein (Granada Club Deutsch-

land) freuten sich stellvertretend für die vielen Helfer über

das tolle Ergebnis.

Tina Gorschlüter, Marketing .

Ford Clubs auf der Techno Classica in Essen:

Gudrun und Manfred Krug von Niddaspenden 500 Euro für die gute Sache

Gudrun Krug von Nidda (rechts), Tina Gorschlüter, Lebenshilfe Gießen e.V.

Linkes Bild: Helga Müller (FordAG Clubbetreuung), Uwe Hoch-stein (Granada Club Deutschland)

Rechtes Bild: Glücksrad-Aktion der Ford ClubsDeutschland bei der Techno Classica

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:15 Seite 13

Page 79: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Versteigerung brachte 4.000 Euro Spende für die Lebenshilfe Gießen

Diese Spendensumme kam im Rahmen der 18. AvD-Histo

Monte vom 09. – 12. Februar 2012 zusammen. Keiner

der Teilnehmer ließ es sich nehmen zum Abschluss der an -

spruchs vollen und erlebnisreichen historischen Rallye von

Hanau bis Monaco das große Rallye-Schild zu signieren,

Teilnehmer der 18. AvD-Histo Monte unterschreiben Rallye-Schild

darunter prominente Namen wie Urban Priol, Walter Röhrl

und Jochen Maas. Schauspieler und Kabarettist Urban Priol

erwies sich als erfahrener Auktionator und freute sich mit

der Lebenshilfe über 4.000 Euro.

Veranstalterin Gabriele Triefenbach unterstützt bereits seit

langem die Oldtimerspendenaktion und hatte noch eine

gute Idee: Sie konnte die Firma Neon-Zentgraf aus Frankfurt

gewinnen, beim Start der Rallye in Hanau Gäste und Teil-

nehmer mit Glühwein, Softgetränken und belegten Brötchen

gegen eine Spende für die Lebenshilfe Gießen zu versor-

gen. Stolze 700 Euro kamen auf diesem Weg zusammen,

die die beiden Firmeninhaber Klaus und Dirk Zentgraf

noch zur runden Summe von 1.000 Euro aufstockten. Vielen

Dank an alle, die uns so engagiert und ideenreich unter-

stützten! Wir freuen uns schon auf die Nächste, auf die

19. AvD-Histo Monte im Februar 2013.

Tina Gorschlüter, Marketing .

Ziel der 18. AvD-Histo Monte in Monaco, Mitte Gabriele Triefenbach

Kaleidoskop . miteinander . Juni 2012 . 79

Klaus Zentgraf, Reinhard Schade, Dirk Zentgraf

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:15 Seite 14

Page 80: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Die Volkswagen AG und die Bundesvereini-gung Lebenshilfe kooperieren mit dem Ziel,die Mobilität behinderter Menschen weiterzu verbessern.

Für Menschen mit Behinderung (ab einem Behinderungs-

grad von 50 Prozent und entsprechenden Einstufungen)

und gegebenenfalls für deren Angehörige gewährt Volks-

wagen Preisnachlässe von bis zu 20 Prozent.

Die Volkswagen AG bietet Preisvorteile undmaßgeschneiderte Angebote für Menschenmit Behinderung

Für den rollstuhlgerechten Umbau des Caddy hat die

Volkswagen AG den Marktführer »PARAVAN – behinderten-

gerechte Fahrzeugumbauten« als geprüften Partner

gelistet. Für den PARAVAN-Caddy erteilte

Volkswagen die Unbedenklichkeitsbe-

scheinigung.

Weitere Informationen siehe unter:

www.lebenshilfe.de

(Shop/Angebote; Unternehmens -

kooperationen)

Bundesvereinigung Lebenshilfe .80 . miteinander . Juni 2012 . Kaleidoskop

Am 20.04.2012 übergab der Elternbeiratder Werkstätten durch die Vorsitzende FrauHeller und der Elternkreis im Rahmen einerkleinen Feierstunde bei Kaffee und Kuchen,eine Spende in Höhe von 8.000 Euro an dieLebenshilfe-Einrichtungen.

Viele fleißige Elternhände haben gebastelt, gestrickt, Marme -

lade gekocht, Plätzchen gebacken etc. und sich beim

Verkauf der Produkte engagiert. Ihnen allen sei von Herzen

gedankt, den ich hiermit im Namen des Vorstandes,

der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates ausspreche.

Herzlichen Dank!

Mit dieser Spende können wir Wünsche der Einrichtungen

und der Menschen mit Behinderung erfüllen, die der

Kostenträger nicht übernimmt. Ein besonders hoher Betrag

von 6.000 Euro geht an die Freizeitmaßnahmen, die Herr

Laatsch organisiert. D.h. dieser Betrag kommt den Menschen

mit Behinderung zu Gute, was mich ganz besonders freut.

Also nochmals herzlichen Dank und viel Kraft und Engage-

ment für die nächste Kampagne, verbunden mit der Hoff-

nung und Bitte, dass sich weitere Eltern melden, die den

Elternbeirat und Elternkreis unterstützen.

M. Müller-Erichsen, Aufsichtsratsvorsitzende .

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:15 Seite 15

Page 81: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

1

Kaleidoskop . miteinander . Juni 2012 . 81

1. Gießener Ballnacht des GFV Gießen mit großer Tom-

bola und ehrenamtlichen Engagement des Prinzenpaares

zugunsten der Lebenshilfe für das Projekt »Ausbau der

Sophie-Scholl-Schule bis Klasse 10«

Im Januar veranstaltete die Gießener Fassenachts-Vereinigung

(GFV) die 1. Gie ße ner Ballnacht unter der Schirmherrschaft

von Herrn Ministerpräsident Volker Bouffier. An diesem

stimmungsvollen Abend mit international besetztem Rahmen-

programm (Auftritt von Sydney Youngbood) wurde zum

ersten Mal der Benefizgedanke aufgegriffen und der Erlös

der Tombola kommt der Lebenshilfe Gießen und dem

Projekt Ausstattung des Schulneubaus der Sekundarstufe

unserer inklusiven Sophie-Scholl-Schule Gießen zugute.

Das Prinzenpaar der Kampagne 2011/2012 Michael III und

Rosa I der GFV Gießen ließen sich etwas Besonderes einfallen,

um den Spendenbetrag aufzustocken. Jedem Ballgast

überreichten sie zur Begrüßung einen Goldtaler und baten,

die Münze während des Balls in eine Box zu werfen. Die

Anzahl der eingeworfenen Taler wurde vom Prinzenpaar

verdreifacht und erlöste die Summe von 733,00 €. Beim

Besuch des Gießener Prinzenpaares am 09. Februar 2012

in der Limeswerkstatt der Lebenshilfe in Garbenteich wurde

die Spende an die Aufsichtsratsvorsitzende der Lebenshilfe

Gießen, Frau Maren Müller-Erichsen, übergeben. Aber natür -

lich war das Prinzenpaar nicht nur wegen der Spende

gekommen, sondern auch um sich über die Arbeit der

Lebens hilfe, im speziellen der Limeswerkstatt zu informieren

und sich mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu

unterhalten. Wir danken Herrn und Frau Czech für Ihren

Besuch und ihr Engagement.

Wir möchten Ihnen die verschiedene Möglichkeiten vorstellen, wie sich Personen, Vereineund Unternehmen im letzen Jahr für den Ausbau der Sekundarstufe engagiert haben.

Danke für Ihre vielfältige Unterstützung für die Ausstattung der Sekundarstufe derSophie-Scholl-Schule bis Klasse 10

Prinzenpaar

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:15 Seite 16

Page 82: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

32

Beim ersten Spatenstich für den Neubau der Sekundarstufe

wurde in Anwesenheit von Herrn Ministerpräsident Volker

Bouffier, Schirmherr der Gießener Ballnacht und Herrn

Wolfgang Isenberg,1. Vorsitzender des GFV Gießen, der

Spendenscheck in Höhe von 3.385,00 € aus dem Erlös

der Tombola der 1. Gießener Ballnacht an Frau Müller-

Erichsen, Herrn Plappert und die Klassensprecher der Sekun -

darstufe übergeben. Herr Isenberg freute sich, dass auf-

grund der vielen Losverkäufe während der Ballnacht eine

so große Spendensumme für die Ausstattung des Schul-

neubaus zusammen gekommen ist.

»Day of Service« – der Fa. Lilly Pharma in der

Sekundarstufe

Die Fa. Lilly Pharma Fertigung und Distribution GmbH & Co.,

eines der weltweit führenden pharmazeutischen Unterneh-

men mit einem Standort in Gießen setzt auf das soziale

Engagement als Teil der Unternehmenskultur. Der Konzern

veranstaltet einmal im Jahr weltweit den »Day of Service«.

An diesem Tag sind die Mitarbeiter aufgerufen, sich für

soziale Projekte am jeweiligen Standort zu engagieren. Mit

dem Projekt »Gestaltung des Außen- und Innenbereichs

der Sekundarstufe der Sophie-Scholl-Schule in Gießen« star-

tete die Geschäftsführung ihr erstes Projekt in Gießen.

Mit viel Motivation und Spaß an der Sache wurde ein Flur

der Schule gestrichen, Holzbänke als Sitzgelegenheiten für

den Schulhof fertiggestellt, Balancierrollen aus alten Auto-

reifen zusammengeschraubt und Kunstobjekte der Schüler

(bemalte Holzlatten) als Verschönerungsmaßnahme an der

Außenfassade des Schulgebäudes angebracht.

Das Frühstück für die fleißigen Helferinnen und Helfer wurde

von Schülern aus der Kochwerkstatt der Schule zubereitet.

Nach dem erfolgreichen Tag hatte Herr Paul Holohan (Ge -

schäftsführer des Standorts Gießen) und sein Team zum

Abschluss des Tages eine Überraschung für Herrn Plappert

vorbereitet.

Das Unternehmen spendet für die weitere Schulausstat-

tung der Sekundarstufe einen Betrag von 1.000,00 €.

Danke für den tollen Tag, es hat allen Beteiligten großen

Spaß gemacht und wir freuen uns auf weitere »Social

Days« in der Sekundarstufe!

Neusehland – Spende für neue Unterrichtsmaterialien

für den Physikunterricht

Das Unternehmen »Neusehland«, Spezialist für Augenoptik

und Hörakustik spendete 5.000,00 € an die Sekundarstufe.

Der Spendenscheck wurde von Frau Heike Hartmann-Vitu

(Neusehland-Geschäftsführerin) und Herrn Thomas Kupka

(Prokurist, Neusehland) an Herrn Magnus Schneider, Herrn

Plappert und SchülerInnen der Klasse 7/8b im Rahmen des

naturwissenschaftlichen Unterrichts übergeben. Mit dem

Geld können dringend benötigte Unterrichtsmaterialien für

den Physikunterricht, wie zum Beispiel Experimentierkästen

für Strahlenoptik angeschafft werden. Bei dem Besuch in

der Sekundarstufe, informierten sich Frau Hartmann-Vitu

und Herr Kupka umfassend über unserer Schule und

waren von unserem Schulkonzept begeistert. Es wurde ein

Besuch in der Unternehmenszentrale mit Herrn Kupka und

dem zuständigen Fachleherer für Berufspraktika und -orien -

82 . miteinander . Juni 2012 . Kaleidoskop

Scheckübergabe Spatenstich Lilly Scheckübergabe: Paul Holohan (Geschäftsführer), Erik Wendt (Mgr. Finanz),Dr. Jürgen Maskos (Mgr. Qualität), Dirk Adam (Mgr. Personal), Stefanie Worf(Mgr. Distribution), Ina Vehrs (Mgr. Supply Chain & Verpackung)

Spende Neusehland an Sophie-Scholl-Schule

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:15 Seite 17

Page 83: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

54

tierung Herr Lather in Gießen vereinbart, um die Möglich-

keiten von Betriebspraktikas für unsere SchülerInnen zu

besprechen. Neusehland arbeitet schon seit mehreren Jahren

mit dem Lettershop der Lebenshilfe zusammen und hat

sich bewusst für eine Spende zugunsten unserer Schule ent -

schieden. Wir freuen uns auf eine weitere Zusammenarbeit

und Praktikanten unserer Schule in einem regional so enga -

gierten Unternehmen.

Spende anstatt Geschenke

Am Tag der offenen Tür der Limeswerkstatt am 1. Advent

bekam der Stand der Vision Million Besuch von Familie

Ressing aus Oberhausen. Herr Wilhelm Ressing der im Rah-

men seines 70. Geburtstages anstatt Geschenke, um eine

Spende für die Vision Million gebeten hatte übergab mit

seinen Enkeln Marie und Janik Luh (Schüler der Sophie-

Scholl-Schule) einen Schenk in Höhe von 450,00 €. Wir

danken Familie Ressing für die tolle Idee unsere Initiative

auf diese Weise zu Unterstützen!

Kikierikitheater von Kultur in Mittelhessen GbR (KiM)

Am 18.– 19.11.2011 gastierte das Kikeriki Theater mit

»Siegfrieds Nibelungenentzündung« aus Darmstadt in der

Sport- und Kulturhalle und lockte jeweils mehr als 500

Mittelhessen pro Abend nach Garbenteich. Mit dem Gast-

spiel der Crew vom Kikeriki-Theater ging ein abwechs-

lungsreiches Jahresprogramm aus unterschiedlichsten Gen-

res für das Publikum von Kultur in Mittelhessen zu Ende.

An allen Veranstaltungen ging der Erlös des Caterings an

eine andere gemeinnützige Organisation. Die Vision Million

übernahm mit engagierten Eltern der Schule an beiden Tagen

das Catering und konnte durch den Verkauf von Getränken

und Snacks eine Summe von 2.500,00 € für den Ausbau

der Sekundarstufe unserer Sophie-Scholl-Schule erlösen.

Wir bedanken uns bei Kultur in Mittelhessen Frau Susann

Balser-Hahn, Jutta Grein & Team für die gute Zusammen -

arbeit an diesen beiden Abenden und diese tolle Möglich-

keit, unsere Initiative zu präsentieren. Trotz vieler Arbeit

konnten unsere Helfer auch das unterhaltsame Programm

genießen.

Die Vision Million gibt es jetzt auch auf Facebook.

Schauen Sie auf unserer Seite vorbei

dort finden Sie aktuelle Aktivitäten,

Berichte und Veranstaltungen der

Vision Million. Klicken Sie auf

»Gefällt mir« und helfen Sie mit

unsere Vision bekannt zu machen.

Teresa Lüdge, Fundraising Sophie-Scholl-Schule Gießen .

Kaleidoskop . miteinander . Juni 2012 . 83

Kikeriki Theater Kikeriki Theater

Wilhelm Ressing

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:15 Seite 18

Page 84: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Ob zwischen Schulabschluss und Beruf, zur Überbrü -

ckung der Wartezeit auf einen Studienplatz oder wäh-

rend einer Zeit der Neuorientierung im Leben: Freiwil -

ligendienste eröffnen die Möglichkeit, sich über einen

längeren Zeitraum sozial zu engagieren.

Soziales Engagement unterstützt die Lebenshilfe Gießen

darin, die Teilhabe von Menschen mit Behinderung in der

Gesellschaft zu ermöglichen. Freiwillige Helfer geben per-

sönliche Hilfestellung und Unterstützung im Lebensalltag,

in der Freizeit und auf Reisen.

Zwei Dienste – ein Ziel

Die Lebenshilfe Gießen bietet die Freiwilligendienste »Frei-

williges Soziales Jahr« (kurz: FSJ) und den »Bundesfreiwil -

ligendienst« (kurz: BFD) an. Beide Freiwilligendienste haben

das Ziel, Menschen soziales Engagement über einen länge-

ren Zeitraum zu ermöglichen. Beide Dienste dauern in der

Regel 12 Monate, gezahlt wird ein Taschengeld und es

besteht Urlaubsanspruch. Inhalt und Aufbau beider Freiwil-

ligendienste sind gleich.

Doch was ist der Unterschied zwischen FSJ und BFD? Der

Unterschied liegt im Detail. Der BFD ersetzt den Zivildienst

und ergänzt das FSJ. Während das FSJ jüngeren Menschen

im Alter zwischen 16 und 26 Jahren ermöglicht wird, gibt

es beim BFD keine Altergrenze nach oben. Zudem ist es

für Freiwillige im BFD möglich, in Teilzeit zu arbeiten.

Freiwillig sozial aktiv bei der Lebenshilfe Gießen

Es ging durch Presse und Medien: Die Einsatzstellen für den

BFD sind begrenzt. Diese Meldungen führten auch bei uns

zu Verwirrungen und neuen Überlegungen. Udo Schöps,

Personalreferent der Lebenshilfe Gießen, berichtet:

»Geplant war, die Bedarfe aller Einrichtungender Lebenshilfe Gießen über den neu einge-führten BFD abzudecken. Anfang des Jahreskam dann die Mitteilung, dass die bundes-weit zur Verfügung gestellten 35.000 BFD-Plätze wider Erwarten fast vollständig besetztsind. Somit haben wir uns entschieden, paral-lel zum BFD das FSJ anzubieten.«

Die wesentlichen Unterschiede der beiden Freiwilligendienste

sind im Kästchen dargestellt.

Anja Böhme, Freiwilligenkoordinatorin, Projekt Tatendrang .

84 . miteinander . Juni 2012 . Kaleidoskop

Freiwilligendienste bei der Lebenshilfe Gießen

Freiwillig sozial aktiv

Freiwilligendienste bei der Lebenshilfe Gießen

FSJ: Für Engagierte im Alter zwischen 16 und 26 Jahren

in Vollzeit.

BFD: Für Engagierte ab 27 Jahren in Voll- oder Teilzeit.

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:15 Seite 19

Page 85: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Kaleidoskop . miteinander . Juni 2012 . 85

Tatendrang

»Wir berichten nun regelmäßig von und fürMenschen mit Tatendrang!«

Die Lebenshilfe Gießen setzt sich seit Jahren erfolgreich für

die Inklusion von Menschen mit Behinderung ein. Den

Menschen in Stadt und Landkreis Gießen ist das bekannt.

Regelmäßig erhalten wir Anfragen von interessierten Bür-

gern, die unsere Arbeit ehrenamtlich unterstützen möchten.

Ehrenamtliches Engagement ist für die Lebenshilfe Gießen

nicht neu. Von Anfang an werden wir von Eltern unterstützt,

deren Kinder in unseren Einrichtungen arbeiten oder be -

treut werden.

Um alle Aktivitäten und Ideen rund um das Thema ehren-

amtliche Mitarbeit in der Lebenshilfe Gießen zu bündeln,

wurde das von Aktion Mensch geförderte Projekt »Taten-

drang« ins Leben gerufen. Denn wichtig ist eine ehren -

amtliche Tätigkeit nach »Maß«. Es sollen beide Seiten davon

profitieren – der Mensch mit Behinderung genauso wie

der Mensch mit Engagement.

Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind willkommen!

Tätigkeitsfelder gibt es reichlich: Von der regelmäßigen

Begleitung erwachsener Einzelpersonen oder kleinen Grup-

pen bei Freizeitaktivitäten bis zur punktuellen Hilfe bei

Festen und Veranstaltungen ist vieles dabei. Auch eigene

Ideen und Projekte sind willkommen. Aktuelle Angebote

für ehrenamtliche Helfer/innen finden Sie auf unserer Home -

page www.lebenshilfe-giessen.de unter »Freiwillig sozial

aktiv«.

Ehrenamtliches Engagement ist der Lebenshilfe Gießen etwas

wert: Als Ansprechpartnerin für Ideen, Anregungen und

Kritik steht neben der Freiwilligenkoordinatorin Anja Böhme

auch eine Mitarbeiterin bzw. ein Mitarbeiter in der jeweili-

gen Einsatzstelle zur Verfügung. Daneben sind regelmäßige

Treffen für ehrenamtliche Helfer/innen geplant. Hier be -

steht die Möglichkeit zum Kennenlernen, Austausch und

um inhaltliche Themen zu besprechen. Wer bei der Lebens -

hilfe Gießen ehrenamtlich tätig ist hat die Möglichkeit, an

Fortbildungen aus unserem internen Angebot teilzuneh-

men. Und natürlich besteht während der ehrenamtlichen

Einsatzzeit Versicherungsschutz (Unfall und Haftpflicht).

Für Fragen rund um das Thema »Ehrenamtliches

Engagement« steht die Freiwilligenkoordinatorin

Anja Böhme zur Verfügung. Sie erreichen die Projekt-

stelle »Tatendrang« werktags zwischen 9 und 13 Uhr

unter der Telefonnummer 06404 /804-253 und per E-

Mail unter der Adresse:

[email protected] .

Anja Böhme, Freiwilligenkoordinatorin, Projekt Tatendrang .

Die neue Koordinationsstelle für ehrenamtliches Engagement

Sie stecken voller

Tatendrangund suchen eine ehrenamtliche Tätigkeit

Rechtes Bild: Titel Flyer Tatendrang

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:15 Seite 20

Page 86: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

86 . miteinander . Juni 2012 . Kaleidoskop

Anfang des Jahres veröffentlichte

der Verlag p. machinery aus

Murnau den Märchenroman

»Tangoli« von Hanno Berg. Das

Buch ist vor allem für Kinder

von 8 bis 10 Jahren gedacht,

kommt aber auch für erwachsene

Märchenfreunde in Frage.

Der Verleger, Michael Haitel, der

unter anderem auch als Herausgeber, Storyredakteur

für den Ersten Deutschen Fantasy Club e.V. sowie für den

»Geisterspiegel«, ein Online-Magazin, das sich der Phan -

tastik verschrieben hat, tätig ist, wurde auf das Buch auf-

merksam, das zunächst als eBook des EDFC erschien. Er

lektorierte es persönlich und gab es im Februar 2012 als

Printversion heraus.

Inhaltlich geht es um das Mädchen Zousa. Es wird als

Tochter von Mossar, dem Schreiber eines Bürgermeisters und

seiner Frau Cerva geboren. Die Mutter stirbt bei der Geburt.

Ein Bote des Herrn hat den Eltern vor der Geburt gesagt, dass

das Mädchen an seinem 18. Geburtstag zum Ende eines

Regenbogens reiten soll, wo sich der See ohne Namen be -

findet. Als der Regenbogen an besagtem Tag erscheint,

reitet sie also zu seinem Ende. In dem dortigen See badet

sie und wird durch einen Zauber zu einem jungen Mann,

dem Fürstensohn Rakas aus der Stadt Gora im Lande Tangoli.

Ihre frühere Existenz als Frau vergisst sie – ebenfalls durch

Zauberei – völlig. In Tangoli jedoch herrscht Feindschaft

zwischen den Fürstenhäusern der Städte Gora und Nibula.

Rakas und sein Bruder verbünden sich mit dem Fürstensohn

aus Nibula und seiner Schwester und sorgen während

einer langen Reihe von märchenhaften Abenteuern dafür,

dass im Land wieder Frieden einkehrt, wie es der Engel

den Eltern von Zousa ebenfalls vorhergesagt hat. Am Ende

der Geschichte wird Rakas durch Magie wieder zur Zousa.

Diese bekommt zum Lohn für ihre Taten in Tangoli vom

»echten« Rakas, der währenddessen in den Bergen in einen

Zauberschlaf verfallen war, das Buch des großen Heilers

geschenkt. Mit dessen Hilfe und aufgrund eigener Medizin -

studien wird sie nun zu einer berühmten Ärztin, heiratet

und bekommt eine Tochter, die in ihre Fußstapfen tritt, ein

Happyend, wie es sich für ein Märchen gehört.

Wolfgang Wiekert alias Hanno Berg schreibt und veröf-

fentlicht seit Jahren Märchen – manchmal preisgekrönte –

phantastische Kurzgeschichten und längere Texte. Der vor-

liegende Roman ist seine sechste Einzelveröffentlichung

neben einer Reihe von Beiträgen zu Anthologien, Magazinen,

Zeitschriften und Online-Fanzines. Nach einer freien Mitar-

beiterschaft für den Gießener Anzeiger ist der Autor seit

Mai 2011 in der Bibliothek der Gießener Sophie-Scholl-

Schule tätig und schreibt außerdem Artikel für das »Mitein-

ander« und den »Geisterspiegel«.

Die Grundgeschichte zu »Tangoli« lag als Märchen bereits

vor etwa zwölf Jahren vor. Seitdem hat der Autor immer mal

wieder neue Ideen gehabt, die er dann damit verknüpfte,

sodass das Buch quasi über mehrere Jahre hinweg Form

annahm.

Der Roman ist über den Buchhandel erhältlich und im

Internet bei Amazon, Libri, Bol etc. bestellbar.

(Hanno Berg, Tangoli, 2012, p. machinery, Michael

Haitel, ISBN: 978 3 942533 30 0, 10,90€.)

Die Redaktion .

Fantasymärchen von Hanno Berg Anfang 2012 erschienen

Diese Geschichte ist für Kinder und Erwach-sene gedacht – Buch zuvor schon als eBookdes EDFC veröffentlicht

Buchcover des Fantasymärchens »Tangoli«

Hanno Berg

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:15 Seite 21

Page 87: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Kaleidoskop . miteinander . Juni 2012 . 87

Abkürzungen in der Lebenshilfe

Bei den vielen Abkürzungen in der Lebenshilfe gibt es immer wieder Verwirrungen und Fragezeichen auf der Stirn.

Hier ein Überblick

1 Arbeiten im Verbund AiV

2 Betriebsrat BR

3 Diagnose der Arbeitsmarktfähigkeit besonders

be troffener behinderter Menschen –

proLiberi Mittelhessen gGmbH DIA-AM

4 Fachdienst Berufliche Bildung FBI

5 Facility Management FM

6 Familien-, Erziehungs- und Lebensberatung für

Menschen mit Behinderung und Krisenintervention FB

7 Familienunterstützender Dienst FUD

8 Frühförder- und Beratungsstelle FF

9 Integrationsbetreuung IB

10 Junge Lebenshilfe Gießen JuLe

11 Kompetenzzentrum berufliche Bildung –

Berufsbildungsbereich KobBi

12 Limeswerkstatt Pohlheim-Garbenteich LW

13 Projekt zur beruflichen Integration

von Menschen mit hochfunktionalem

Autismus /Asperger Syndrom MAASarbeit

14 Projekt Interdisziplinäre Diagnose individuelles

Programm InDiPro

15 Projekt schreibender autistischer Menschen PROSA

16 Qualitätsmanagement QM

17 Tagesförderstätte Lollar Tafö Lollar

18 Tagesförderstätte Pohlheim Tafö Pohlheim

19 Unterstützes Wohnen UWO

20 Werkstatt Lollar WeLo

21 Küchenbetriebe der Limeswerkstatt und der

Werkstatt Lollar LiLo

Gemeinsame Termine Werkstätten, BBB und TaFö08.06.12 Brückentag

(nach Fronleichnam)

27. – 28.12.12 Schließungstage

21.02.12 Faschingsdienstag(12.00 Uhr Feierabend)

17.08.12 Betriebsausflug

Berufsbildungsbereich23.07. – 10.08.12 Betriebsferien BBB-G

30.07. – 10.08.12 Betriebsferien Eingangsverfahren-P

Limeswerktstatt02.12.12 Tag der offenen Tür

13.12.12 Weihnachtsfeier

Reha-Mitte22.10.12 Teamtage

13.09.12 Betriebsausflug

TaFö23.06.12 Sommerfest

28.09.12 TaFö-Tag

02.12.12 Tag der offenen Tür

13.12.12 Weihnachtsfeier

WeLo09.10.12 Jubiläumsfeier

Mitarbeiter

11.12.12 Weihnachtsfeier

Personal

Schließungstage 2012Hinzu kommen noch alle gesetzlich festgelegten Feiertage!

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:15 Seite 22

Page 88: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Nachrufe

Die Bewohner und Mitarbeiter der Wohn-stätte Garbenteich/Grüninger Weg trauernum Alfred Schulz

Am 01. März 2012 verstarb für uns alle überraschend

Alfred Schulz. Er lebte lange Jahre in unterschiedlichen

psychiatrischen und heilpädagogischen Einrichtungen,

bis er 1995 in die Wohnstätte der Lebenshilfe nach Lang-

göns zog. Von hier aus kam er 1998 in die Wohnstätte

Dorf-Güll und nach deren Auflösung zog er mit allen Be-

wohnern der Einrichtung in das neu gebaute Haus in

Garbenteich.

Bis zuletzt beeindruckte uns Herr Schulz mit seinem außer-

ordentlichen Lebensmut und -willen. Dass er trotz aller

widrigen Lebensumstände in den Wohnstätten Dorf-Güll

und später in Garbenteich ein Zuhause fand, indem er

sich für alle erkennbar sichtlich wohlfühlte ist uns trotz

aller Trauer ein großer Trost.

Wir vermissen Alfred als humorvollen lebensbejahenden

und in jeder Hinsicht besonderen Menschen, der in unserem

Alltag stets präsent war. Die Lücke, die sein unerwarteter

Tod hinterlassen hat, wird sich nicht schließen lassen. Wir

sind dennoch froh, dass wir ihn in seinen wohl schönsten

Jahren seines Lebens begleiten durften.

Jan Hillgärtner, Wohnstättenleiter .

Silvia Kochanek Warum ist das so?

Zu jeder Gelegenheit stellte Silvia uns diese Frage. Jetzt

können wir nicht aufhören uns diese Frage zu stellen.

Warum Silvia? Warum jetzt? Warum so schnell? Bis jetzt

ist das alles so unfassbar.

Silvia hatte noch so viel vor mit und in ihrem Leben, so

kurz vor dem Aufbruch.

Ein neues Zimmer war angeschaut, das hatte zwar nicht

gleich geklappt aber dennoch war klar, Silvia würde ihren

neuen Weg mit Mut und Neugierde beschreiten.

Warum ist das so?

Silvia war glücklich mit ihrem Freund David. Ein paar

Wochen vor ihrem Tod, hatten die beiden uns noch ganz

verrückt damit gemacht, einfach viel länger auf dem

Weihnachtsmarkt zu bleiben und erst mitten in der Nacht

wieder aufzutauchen.

Wir vermissen sie sehr. Sie war ein wichtiger Teil unserer

Wohnstätte und ist das immer noch. Wir alle denken oft

an sie und fragen uns »Warum ist das so?«.

Monika Janes, Gruppenleiterin Wohnstätte Albach .88 . miteinander . Juni 2012 . Kaleidoskop

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:15 Seite 23

Page 89: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Kaleidoskop . miteinander . Juni 2012 . 89

Hallo Holger,

da ist noch etwas, was wir Dir sagen möchten. Wir ver-

missen Deinen Witz, Humor und den Schalk in Deinem

Nacken, den Du bis zur Verschlechterung Deines Gesund-

heitszustandes während der 15 Jahre in Albach verbreitet

hast. An Deine Erzählungen von der Shell-Tankstelle, den

Einbrechern und den Amis werden wir uns immer erinnern.

Auch daran, dass die Tür von Deinem Zimmer nachts offen

bleiben musste und morgen keine »Schul« ist.

Deine Unbekümmertheit und Ausgeglichenheit werden

uns fehlen. Ebenso die Sorgfalt, mit der Du die Kiste mit

Postkarten ordnetest und das Stoffäffchen »Judy« zum

Einschlafen bei Dir sein musste.

Deine Krankheit nahm über die Jahre ihren Lauf und Dir

die Kraft. Wir haben mit Dir einen wertvollen und beson-

deren Menschen verloren.

Mach’s gut lieber Holger-»Säckele«.

Monika Janes, Gruppenleiterin Wohnstätte Albach .

Ramon Viehmann

»Rölle, rölle, rölle …« . Wie gerne hätten wir das noch

viele Jahre von Dir gehört – in allen ausdrucksstarken und

emotionalen Variationen, deren Du fähig warst.

Ramon, wir vermissen Dich, es ist ruhiger geworden im

Haus, wir vermissen Dein Zähneknirschen, wir vermissen

die laute Musik, wenn Du Dich auf Deine Orgel gesetzt

hast, wir vermissen das Geräusch des An- und Ausknipsen

der Lichtschalter, wir vermissen sogar das laute Türeknallen.

Am meisten vermissen wir Deinen Blick und Dein Lächeln.

Wir werden Dich nicht vergessen.

Mitarbeiter/-innen und Bewohner/-innen von der Wohn-

stätte Grenzweg, Betreuer/-innen der Tagesförderstätte .

Birgit Kolzenburg

Wir durften Birgit auf ihrem letzten Lebensabschnitt be-

gleiten, der geprägt war von vielen kleinen und größeren

Abschieden: von Fähigkeiten und lieb gewonnenen

Gewohnheiten.

Aber eins ist bis zum Schluss geblieben: Birgits Persönlichkeit

und ihre Freude am Genuss. Wir haben sie als ausgespro-

chen fröhlichen Menschen kennen gelernt, der am liebsten

in Gesellschaft von anderen Menschen war und jeden

Körperkontakt genossen hat. Ihre größte Freude war es

andere zum Lachen zu bringen und sich kleine Nasche-

reien zu gönnen. Ihren täglichen Cappuccino hat sie bis

zum Schluss genossen.

Nach dem Abschied tauchen nun wieder die schönen Erin -

nerungen auf: eine verschmitzt lachende Birgit. Wir ver-

missen sie und ihre Lebensfreude.

Betreuer und Bewohner der Wohnstätte Lich .

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:16 Seite 24

Page 90: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Empfehlungen Beachten Sie die Angebote unserer Anzeigenpartner.

90 . miteinander . Juni 2012 . Empfehlungen

06404 950977 www.kultur-in-mittelhessen.de

große und kleineKünstler für Allein der Region!

Catering-Einnahmen und Überschüsse sind immer für einen guten Zweck…

John Cashmore

RILEGATORILEGATOBarocke und zeitgenössische Werke

Samstag, 15. Sept. 2012 um 20:00 Uhr evangelische Kirche Pohlheim-Garbenteich

präsentiert: große und kleineKünstler für Allein der Region!

John CashmoreSpirit of Scotland

Samstag, 17. Nov. 2012 um 20:00 Uhr Sport- und Kulturhalle Garbenteich

Catering-Einnahmen und Überschüsse sind immer für einen guten Zweck…

Weitere Veranstaltungen, Tickets und Infos:06404 950977 / www.kultur-in-mittelhessen.de

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 30.05.12 16:52 Seite 25

Druckkollektiv GmbHAm Bergwerkswald 16-20, 35392 Gießen, Kontakt: 06 41 / 98 49 60, [email protected], druckkollektiv.de

gruendrucken.de

Code einscannen und Video anschauen

Besucht uns bei facebook und freut Euch über unseren Musik-Trailerwww.facebook.com/gruendrucken

KLIMAN

EUTRAL

DRUCKEN

grün und intelligentddd

Page 91: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Vorstand

Magnus SchneiderTelefon 06404 804-222 . Telefax 06404 804-244Mobil 0160 7059001E-Mail [email protected]

Geschäftsführung

Geschäftsführung Bereich Organisations -entwicklungUrsel SeifertTelefon 06404 804-239 . Telefax 06404 804-244Mobil 0160 7059040E-Mail [email protected]

Geschäftsführung Bereich FinanzenEberhard EmrichTelefon 06404 804-224 . Telefax 06404 804-244Mobil 0160 7059035E-Mail [email protected]

Geschäftsführung Bereich PersonalUdo SchöpsTelefon 06404 804-215 . Telefax 06404 804-245Mobil 0160 7059036E-Mail [email protected]

Zentrale Verwaltung

Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-GarbenteichTelefon 06404 804-0 . Telefax 06404 804-244E-Mail [email protected]

Geschäftsstelle / Sekretariat

Florenzia VölzingTelefon 06404 804-255 . Telefax 06404 804-244E-Mail [email protected]

Susanne KemperTelefon 06404 804-240 . Telefax 06404 804-244E-Mail [email protected]

Heike YockTelefon 06404 804-240 . Telefax 06404 804-244E-Mail [email protected]

Aufsichtsrat der Lebenshilfe Gießen

VorsitzendeMaren Müller-ErichsenDresdener Straße 28 . 35440 Linden-Leihgesternprivat 06403 62673 . Telefax 06403 68636dienstlich 06404 804-216Telefax 06404 804-244 . Mobil 0160 7059000E-Mail [email protected]

Stellvertretender VorsitzenderAchaz BadingTriebstraße 62 . 35398 Gießen-Allendorfprivat 06403 8819 . Telefax 06403 928712Mobil 0160 4050704E-Mail [email protected]

Horst HarigRosenweg 46 . 35423 Lichprivat 06404 5107 . Mobil 0179 5204694E-Mail [email protected]

Iris DammUhlandstraße 14 . 35447 Reiskirchenprivat 06408 64697E-Mail [email protected]

Alfred GrummbtRheinfelser Straße 6 . 35398 Gießen-Lützellindenprivat 06403 74745 . dienstlich 0641 97509-21Telefax 0641 97509-20E-Mail [email protected]

Andrea KreuderVon-Bibra-Straße 26 . 35305 Grünbergprivat 06401 3237 . E-Mail [email protected]

Simone KreuterAm Steinkreuz 5 . 35435 Wettenbergprivat 0641 8772634E-Mail [email protected]

Beratung & Unterstützung

Bereichsleitung Ambulante HilfenGrünberger Straße 222 . 35394 GießenTelefon 0641 79798-114Telefax 0641 79798-101Mobil 0160 7059004E-Mail [email protected] Ertel

Beratungsstelle für Unterstützte KommunikationGrünberger Straße 222 . 35394 GießenTelefon 0641 79798-123Telefax 0641 79798-101E-Mail [email protected] Klare-Grußdorf, Gabi Mehmet

Frühförder- und BeratungsstelleGrünberger Straße 222 . 35394 GießenTelefon 0641 79798-0Telefax 0641 79798-101Mobil 0160 7059004E-Mail [email protected] Martina Ertel

Familienunterstützender Dienst (FuD)Schöne Aussicht 1 . 35396 GießenTelefon 0641 96625-0Telefax 0641 96625-101Mobil 0160 7059042 (C. Kröll)Mobil 0160 7059046 (S. Geier)Notfallhandy: 0151 16204891E-Mail [email protected] Christa Kröll, Sabine Geier

Familien-, Erziehungs- und Lebensberatungfür Menschen mit Behinderung und Krisenin-terventionAulweg 66 . 35392 GießenTelefon 0641 25090-599Telefax 0641 25090-598E-Mail [email protected] Gohl, Romy König, Theo Stöber, Romana Zutautas

Einrichtungen und Dienste

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:16 Seite 26

Page 92: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Freizeitpädagogischer DienstMichael LaatschGrüninger Weg 26 . 35415 Pohlheim-GarbenteichTelefon 06404 804-120Telefax 06404 804-104Mobil 0151 16204894E-Mail [email protected]

JuLe, Junge Lebenshilfe GießenGrüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-GarbenteichMobil 0160 94417603 Mo – Fr: 8.00 – 16.00 Uhr

Schatzkiste (Partnervermittlung für Menschen mit Behinderung)Susanne WendelSiemensstraße 6 . 35394 GießenTelefon 0641 9721055-280Telefax 0641 9721055-144E-Mail [email protected]

Spielen & Lernen

Bereichsleitung KindertagesstättenIna MaagGrüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-GarbenteichTelefon 06404 804-282Telefax 06404 804-247Mobil 0160 7059033E-Mail [email protected] Frau Mayer Telefon 06404 804-281

Kindertagesstätte Helen KellerRingallee 64 . 35390 GießenTelefon 0641 34711Telefax 0641 33556Mobil 0151 54439682 E-Mail [email protected] Larissa Zeinert

Kindertagesstätte Anne FrankGoethestraße 31 . 35447 ReiskirchenTelefon 06408 660711Telefax 06408 660436Mobil 0160 7059034E-Mail [email protected] Dr. Rebecca Neuburger-Hees

Kindertagesstätte Lich-EberstadtRömerstraße 2 . 35423 Lich-EberstadtTelefon 06004 1755Telefax 06004 914431Mobil 0160 7059009E-Mail [email protected] Dorothea Welter

Kindergarten Nieder-Bessingen (Kita gGmbH)Erlesbergstraße 12 . 35423 Lich-Nieder-BessingenTelefon 06404 2341Telefax 06404 6680684Mobil 0160 7059009E-Mail kiga-nieder-bessingen@lebenshilfe-kindertages staetten.deLeitung Dorothea Welter

Kindertagesstätte Watzenborn (Kita gGmbH)Germaniastraße 1 . 35415 Pohlheim-WatzenbornTelefon 06403 1202Telefax 06403 9692226E-Mail [email protected] Ursula Schachl

Kindertagesstätte Außenstelle Garbenteich(Kita gGmbH)Fröbelstraße 4 . 35415 Pohlheim-GarbenteichTelefon & Telefax 06404 69689-50Leitung Ursula Schachl

Schülerbetreuung Garbenteich (Kita gGmbH)Fröbelstraße 4 . 35415 Pohlheim-GarbenteichTelefon & Telefax 06404 69689-50Leitung Ursula Schachl

Schülerbetreuung »Rappelkiste« ReiskirchenMeisenweg 4 . 35447 ReiskirchenTelefon 06408 568924Leitung Dr. Rebecca Neuburger-Hees

Sophie-Scholl-Schulen gGmbHGrüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-GarbenteichTelefon 06404 804-240 Telefax 06404 804-244Leitung N.N.

Primarstufe Sophie-Scholl-Schule WetterauFrankfurter Straße 103 . 61231 Bad NauheimTelefon 06032 804086-0 Telefax 06032 804086-111E-Mail [email protected] Marion Deysenroth

Primarstufe Sophie-Scholl-Schule GießenGrünberger Straße 222 . 35394 GießenTelefon 0641 94430-0Telefax 0641 94430-10E-Mail [email protected] Invield Helmer-Leemhuis

Sekundarstufe Sophie-Scholl-Schule GießenRooseveltstraße 7–9 . 35394 GießenTelefon 0641 4801077-0Telefax 0641 4801077-104E-Mail [email protected]: Michael Plappert

LEO die Schreibwerkstatt von proLiberi Mittel-hessen gGmbHGrünberger Straße 222 . 35394 GießenTelefon 0641 73976Telefax 0641 74972E-Mail [email protected] Arbeiter

Agentur für angepasste Arbeit

Bereichsleitung Berufliche RehabilitationBurkhard StertmannGrüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-GarbenteichTelefon 06404 804-226Telefax 06404 804-247Mobil 0151 54439691E-Mail [email protected]

Tagesförderstätten Pohlheim, Kleinlinden undLollarGrüninger Weg 26 . 35415 Pohlheim-GarbenteichTelefon 06404 804-0Telefax 06404 804-104Mobil 0151 16204895E-Mail [email protected] Karin Reuther

DIA-AM von proLiberi Mittelhessen gGmbHHeegstrauchweg 68 . 35394 GießenTelefon 0641 3012013-150Telefax 0641 3012013-255E-Mail [email protected] Arbeiter, Gerlinde Rohde

Kompetenzzentrum berufliche BildungBerufsbildungsbereichSiemensstraße 6 . 35394 GießenTelefon 0641 9721055-0Telefax 0641 9721055-144E-Mail [email protected] Thomas Bauer

Limeswerkstatt Pohlheim-GarbenteichGrüninger Weg 26 . 35415 Pohlheim-GarbenteichTelefon 06404 804-0Telefax 06404 804-104Mobil 0160 7059044E-Mail [email protected] Christian Schneider

Werkstatt LollarRothweg 2 . 35457 LollarTelefon 06406 806-0Telefax 06406 806-20Mobil 0160 7059003 E-Mail [email protected] Jürgen Gall

BiolandhofGrüner Weg 9 . 35418 Buseck-Großen-BuseckTelefon 06408 92167Telefax 06408 92169E-Mail [email protected] Petra Mertens

Integ-MechanikSiemensstraße 8a . 35447 ReiskirchenTelefon 06408 504517-0Telefax 06408 504517-44Mobil 0160 7059048E-Mail [email protected] Jörg Langschied

Reha-Mitte Erdkauter Weg 13 . 35394 GießenTelefon 0641 97509-0Telefax 0641 97509-20Mobil 0160 7059049E-Mail [email protected] Sebastian Ziegler

Integrationsbetreuung (IB) Talstraße 16 . 35394 GießenPostadresse Schiffenberger Weg 6135394 GießenTelefon 0641 9718403E-Mail [email protected]

Reha-WestRobert-Bosch-Straße 6 . 35398 GießenTelefon 0641 4801588-0Telefax 0641 4801588-20E-Mail [email protected] Stefan Bolz

LiLo Die gute Küche für Schulen, Kindergärten &Betriebe, Partyservice, Catering & GeschirrverleihTelefon 06404 804-500Küche Limeswerkstatt 06404 804-135Küche Werkstatt Lollar 06406 806-21Mobil 0151 15108283E-Mail [email protected] Swen Groß

92 . miteinander . Juni 2012 . Einrichtungen und Dienste der Lebenshilfe Gießen

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:16 Seite 27

Page 93: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Einrichtungen und Dienste der Lebenshilfe Gießen . miteinander . Juni 2012 . 93

Arbeiten im Verbund (AiV)Petra Emin, Ruth VesperGrüninger Weg 26 . 35415 Pohlheim-GarbenteichTelefon 06404 804-170Telefax 06404 804-104Petra EminMobil 0151 16204887Ruth VesperMobil 0151 16204889E-Mail [email protected] [email protected]

Fachdienst Berufliche Integration (FBI)Petra EminGrüninger Weg 26 . 35415 Pohlheim-GarbenteichTelefon 06404 804-170Telefax 06404 804-104Mobil 0151 16204887E-Mail [email protected]

Barbara DomagalaErdkauter Weg 13 . 35394 GießenTelefon 0641 97509-31Telefax 0641 97509-20

Betriebsintegrierte Beschäftigungsplätze (BIB)Annette GeldmacherRobert-Bosch-Straße 6 . 35398 GießenTelefon 0641 4801588-12Mobil 0151 54439696E-Mail [email protected]

MAASarbeitProjekt zur beruflichen Integration von Menschenmit hochfunktionalem Autismus /Asperger-SyndromSiemensstraße 6 . 35394 GießenTelefon 0641 9721055-200Telefax 0641 9721055-144Swetlana NowakowskiMobil 0151 55042687 Ina BlodigMobil 0151 55042688 E-Mail [email protected] [email protected] jeden Mittwoch von 9.00 bis11.00 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung

Integrationsfachdienst Unterstützte BeschäftigungLudwigstraße 14 . 35390 GießenTelefon 0641 97576-25Telefax 0641 97576-51Mobil 0177 7051591E-Mail [email protected] Martin Schmidt

PROSA (Projekt schreibender autistischer Menschen)Heegstrauchweg 68 . 35394 GießenTelefon 0641 3012013-250Telefax 0641 3012013-255E-Mail [email protected] Danja Moldenhauer, Ursula Güthoff

ATELIER 23Klaus Lang, Andrea LührigMoltkestraße 5 . 35440 LindenTelefon 06403 7740866Telefax 06403 7741354E-Mail [email protected]

Wohnen

Bereichsleitung WohnenChristine Hasenauer Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-GarbenteichTelefon 06404 804-285 (Sekretariat)Telefax 06404 804-247Mobil 0160 7059002E-Mail [email protected]

WohnstättenHaus Eichenweg 3 . 35463 Fernwald-AlbachTelefon 06404 65544Telefax 06404 666562E-Mail [email protected] Thomas Heeb

Haus Grenzweg 6 . 35415 Pohlheim-GarbenteichTelefon 06404 63157Telefax 06404 668763E-Mail [email protected] Sabine Schroff

Haus Grüninger Weg 29a . 35415 Pohlheim-GarbenteichLeitung Jan HillgärtnerTelefon 06404 804-400Telefax 06404 804-444E-Mail [email protected]

Gruppe 1 Telefon 06404 804-410E-Mail [email protected] 2 Telefon 06404 804-420E-Mail [email protected] 3 Telefon 06404 804-430E-Mail [email protected]

Haus Kiesweg 27 . 35396 Gießen-WieseckTelefon 0641 51251Telefax 0641 5591324E-Mail [email protected] Thorsten Sohn

Haus Am Wingert 5 . 35428 LanggönsTelefon 06403 72900Telefax 06403 76196E-Mail [email protected] Thomas Etzel-Euler

Haus Fichtenweg 2 . 35423 LichTelefon 06404 697816Telefax 06404 697865E-Mail [email protected] Thomas Heeb

Haus Weinbergstraße 37 . 35440 LindenGroßen-LindenTelefon 06403 4294Telefax 06403 779763E-Mail [email protected] Steffen Pfeifer

Haus Burgackerweg 39 . 35460 StaufenbergTelefon 06406 1241Telefax 06406 909760E-Mail [email protected] Sophia Mkheidze

Haus Weimarer Straße 3 . 35415 Pohlheim-WatzenbornTelefon 06403 69269Telefax 06403 969953E-Mail [email protected] Peter Haider

Autisten-WGAulweg 66 . 35392 GießenTelefon 0641 25090-130E-Mail [email protected] Thomas Kühne

Unterstütztes WohnenGrüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-GarbenteichTelefon 06404 804-290Telefax 06404 804-247Mobil 0160 7059010 E-Mail [email protected] Klaus Bergner

TeambüroGrüninger Weg 23 . 35415 Pohlheim-GarbenteichTelefon 06404 804-291Telefax 06404 804-289

Zweigbüro GießenLudwigstraße 7 . 35390 GießenTelefon 0641 9718271Telefax 0641 9718273

Zentrale Serviceleistungen

Qualitätsmanagement (QM) und DatenschutzGerhard PrachtSiemensstraße 6 . 35394 GießenTelefon 0641 9721055-410Telefax 0641 9721055-144Mobil 0151 55042671E-Mail [email protected]

ArbeitssicherheitKlaus JurkeErdkauter Weg 13 . 35394 GießenTelefon 0641 97509-470Telefax 0641 97509-20Mobil 0151 16204892E-Mail [email protected]

Facility-ManagementGrüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-GarbenteichTelefon 06404 804-296 Telefax 06404 804-246Mobil 0160 94661401E-Mail [email protected] René Neutzner

IT-ServiceGrüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-GarbenteichHotline 06404 804-266Telefax 06404 804-246E-Mail [email protected] SchneiderMobil 0160 7059047Marlon DiazMobil 0151 54439700 Sebastian SchlappMobil 0151 15108288Leitung Dirk SchneiderTelefon 06404 804-260

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:16 Seite 28

Page 94: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

KontaktLebenshilfe für Menschen mit Behin -derung Kreisvereinigung Gießen e.V. Grüninger Weg 2935415 Pohlheim-GarbenteichTelefon 06404 804-0Telefax 06404 804-244 [email protected]

Unsere BankverbindungenSparkasse GießenBLZ 513 500 25 . Kontonummer 200512021Volksbank MittelhessenBLZ 513 900 00 . Kontonummer 2590000

© 2012

HerausgeberLebenshilfe für Menschen mit Behin -de rung Kreisvereinigung Gießen e.V. Grüninger Weg 2935415 Pohlheim-GarbenteichTelefon 06404 804-0Telefax 06404 804-244 [email protected]

RedaktionM. Müller-Erichsen (v.i.S.d.P.), U. Seifert, C. Hasenauer, M. Ertel, F. Völzing, R. Heller, A. Grummbt, B. Stertmann(Die Redaktion behält sich vor, Artikelzu kürzen.)

GestaltungWeigand Design und KommunikationGmbH, Frankfurt am Mainwww.weigand-design.de

AnzeigenkoordinationSusann Balser-Hahn .Telefon 06404 [email protected]

DruckDruckkollektiv, Gießen .Telefon 0641 984960 www.Druckkollektiv.de

Auflage4000 Exemplare

Erscheinungsweise halbjährlich

Impressum

Marketing / ÖffentlichkeitsarbeitSiemensstraße 6 . 35394 GießenTelefon 0641 9721055-400Telefax 0641 9721055-144Reinhard SchadeMobil 0160 7059039Tina GorschlüterMobil 0151 16204885E-Mail [email protected] E-Mail [email protected] Reinhard Schade

Projekt ›Tatendrang‹Anja BöhmeFreiwilligenkoordinationGrüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-GarbenteichTelefon 06404 804-253 Telefax 06404 804-246Mobil 0151 55042690E-Mail [email protected]

Betriebsrat & Werkstattrat

BetriebsratHerwig SelzerErdkauter Weg 13 . 35394 GießenTelefon 0641 97509-28Telefax 0641 97509-27E-Mail [email protected]

Sprecherin des WohnstättenbeiratesKatja RichterWohnstätte Staufenberg . Burgackerweg 3935460 Staufenberg

Gesamtsprecherin der WerkstättenFrau Sahar Lahdo (Vorsitzende)LimeswerkstattGrüninger Weg 26 . 35415 PohlheimTelefon 06404 804-0

Elternbeiräte

KindertagesstättenMonika Hitschmann (Vorsitzende)Asterweg 72 . 35390 GießenTelefon 0641 9313254

Sophie-Scholl-SchulenAnja Braschoß (Vorsitzende)Schlangenzahl 75 . 35392 GießenMobil 0173 3458133E-Mail [email protected]

WerkstättenRoswitha Heller (Vorsitzende)Am Gallichten 29 . 35398 Gießen-AllendorfTelefon 06403 5566Mobil 0171 3503119E-Mail [email protected]

TagesförderstättenWilfried RauscherAulweg 3 . 35392 GießenTelefon 0641 71252Mobil 0170 3116701

WohnstättenKarlheinz Metz (Vorsitzender)Hölderlinstraße 12 . 35415 PohlheimTelefon 06403 62038

Tochtergesellschaften der Lebenshilfe Gießen

proLiberi Mittelhessen gGmbHSitz Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-GarbenteichTelefon 06404 804-239Mobil 0160 7059040Geschäftsführerin Ursel Seifert

Lebenshilfe Kindertagesstätten gGmbHGrüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-GarbenteichTelefon 06404 804-282Telefax 06404 804-247Mobil 0160 7059033E-Mail [email protected]äftsführerin Ina Maag

proCasaGrüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-GarbenteichTelefon 06404 804-215Telefax 06404 804-245E-Mail [email protected]äftsführer Udo Schöps

ProWerk gGmbHGrüninger Weg 29 . 35415 Pohheim-GarbenteichTelefon 06404 804-0Telefax 06404 804-247Geschäftsführer Burkhard Stertmann

Lebenshilfe Wetterau gGmbHHauptstraße 29 . 61169 FriedbergTelefon 06031 68456-0Telefax 06031 68456-199E-Mail [email protected]äftsführer Magnus Schneider

Stiftung Lebenshilfe GießenGrüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-GarbenteichTelefon 06404 804-0Telefax 06404 804-244Vorsitzende Maren Müller-Erichsen

Kooperationen

Deutsch-Israelischer VereinGrüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-GarbenteichTelefon 06404 804-0Telefax 06404 804-244E-Mail [email protected] Maren Müller-Erichsen

Projekt InDiPro Heegstrauchweg 68 . 35394 GießenTelefon 0641 30190-128Telefax 0641 30190-127E-Mail [email protected] Eccher, Andrea Pahlich

Behindertenbeauftragte der Stadt GießenChristine BeckerInformation, Koordination, ErmutigungBerliner Platz 1 . 35390 GießenTelefon 0641 306-1828E-Mail [email protected]:jeden 1. & 3. Donnerstag im Monat von 14.00 bis16.00 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung

Behindertenbeauftragter Landkreis GießenSören SchmidtAn der Automeile 3 . 35394 GießenTelefon 0641 9390-9206 (mittwochs–freitags)E-Mail [email protected]

Evangelisches Dekanat GießenTagesstätte für ältere Menschen mit BehinderungSüdanlage 13 . 35390 GießenTelefon 0641 97269570 Telefax 0641 97269573Pfarrer Armin GisselE-Mail [email protected]

Die Bildnachweise befinden sich auf Seite 2.

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:16 Seite 29

Page 95: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

Anmeldung für behinderte Mitarbeiter / innen unserer Ein-richtung – bitte zusätzlich ausfüllen.

Meine Verbindung zur Lebenshilfe

Ich arbeite in der / auf einem

Limeswerkstatt Werkstatt Lollar Integ-Mechanik

Reha-Mitte Reha-West Außenarbeitsplatz

Zahlungsweise & Beitrag

Ich bevollmächtige die Lebenshilfe Gießen zum Einzug des Beitrages in Höhe von

10,00 Euro jährlich

Ort, Datum Unterschrift Unterschrift

Mitarbeiter / in gesetzliche / r Betreuer / in

Werden Sie Mitglied bei uns!

Ich möchte Mitglied bei der Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung Kreisvereinigung Gießen e.V. werden.

Beginn der Mitgliedschaft Monat / Jahr

Persönliche Daten

Name, Vorname Beruf

Straße PLZ, Wohnort

E-Mail Telefon

m w

Geburtsdatum Staatsangehörigkeit Geschlecht

Meine Verbindung zur Lebenshilfe

Betroffener Eltern / direkter Angehöriger

Förderer Firma / Verband

Mit welcher Einrichtung der Lebenshilfe Gießen fühlen Sie sich

besonders verbunden und aus welchem Grund?

Zahlungsweise & Beitrag

Ich bevollmächtige die Lebenshilfe Gießen zum Einzug des Beitrages in Höhe von

5,00 Euro monatlich

10,00 Euro monatlich

12,00 Euro monatlich

anderer Betrag Euro monatlich

40,00 Euro (Mindestbeitrag) jährlichGemäß Beschluss der Mitgliederversammlung beträgt der

Mitgliedsbeitrag mindestens 40,00 Euro jährlich.

Die Abbuchung erfolgt

vierteljährlich halbjährlich jährlich

Bankverbindung

Bank / Sparkasse / Postbank BLZ

Kontoinhaber (Name, Vorname) Kontonummer

Ort, Datum Unterschrift

Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung Kreisvereinigung Gießen e.V.

Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich

Telefon 06404 804-0 . Telefax 06404 804-244 . E-Mail [email protected]

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 05.06.12 17:16 Seite 30

Page 96: Miteinander Juni 2012 - lebenshilfe-giessen.de · Auf dem Rücken der Pferde Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Therapie aus Elternsicht Spielen, Basteln, Singen und noch viel

MEHRMOBILITÄT MIT GROSS

Mit unseren behindertengerechten Fahrzeugumbauten sor gen wir für Ihre Mobilität. Von der Beratung bis zur Montage – unser zertifi ziertes Team ist für Sie da. Rufen Sie uns an oder besuchen Sie unsere Website.

GROSS GmbH | Gewerbegebiet Im Ostpark 13–15 | 35435 WettenbergTelefon 06 41-9 66 16-0; Telefax -22 | E-Mail [email protected]

Bildung geht uns alle an und Bildungsteht uns allen gut!Wir möchten deshalb, dass jeder Mensch in Deutschland nach seinenMöglichkeiten gefördert wird. Am besten lernen wir dabei mitein anderund voneinander, also durch inklusive Bildung! Leider fehlt es diesernoch immer an öffentlicher Aufmerksamkeit und das wollen wir ändern!

Deshalb haben wir das Zeichen der Inklusion entwickelt: Wir sind alle einTeil des Ganzen und wir sind alle besonders. Dies drückt das Zeichen derInklusion aus, in dem innerhalb eines geschlossenen Kreises verschie-denste Punkte ihren Platz finden. Ausgehend von diesem Motiv habenwir eine Reihe von Schmuckstücken geschaffen, mit denen jeder zeigenkann: Ich bin für mehr Inklusion in unserer Gesellschaft! Deshalb zeigDich und zeig es allen, die glauben, dass das nicht geht.

Das Zeichen derInklusion ist dasZeichen unsererZeit!Bildung ist schick ist ein Charity-Projekt zugunsten der Inklusion. DieSandra Platt & Bonnie Wohlers GbR hat keine Gewinnerszielungsabsicht.Der gesamte Erlös kommt Projekten der Inklusion zugute.

Sandra Platt & Bonnie Wohlers GbR

Information und Bestellung unter:

www.Bildung-ist-schick.de E-Mail: [email protected]

Der gepflegte Rahmen, die herzliche Atmosphäre und die zeitgemäße Ausstattung bilden ein ideales Domizil für Geschäfts- und

Privatreisende – nur 10 Gehminuten zur historischen Altstadt.

Hotel Ambiente Hungener Straße 46 35423 Lich Tel. 06404 9150-0www.ambientehotel-lich.de

Das gemütliche Wohlfühlhotel in Lich

RZ_7_MA_Jun12_Kaleidoskop_Dienste_Miteinander 06.07.12 10:13 Seite 31