Mittwoch, 2. Januar 2013 Nummer 1 Ein Prinz lässt die ...2013/01/02  · Böb linger Open öfters ,...

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Kurzpässe Nachdem SV Mötzingen und GSV Mai- chingen III, der kurzfristig für den Türk SV Bobingen eingesprungen war, bei der 30. Sindelfinger Hallenfußball-Gala noch im alten Jahr die Qualifikation fürs Hauptturnier nur haarscharf verpassten, Mötzingen im entscheidenden Spiel erst nach Neunmeterschießen und Maichingen III mit 0:1, versuchen es an diesem Mitt- woch unter anderem FC Isa Boletini Sin- delfingen, VfL Sindelfingen III und TSV Steinenbronn III. Gekickt wird im Glas- palast wieder von 17.30 Uhr bis kurz vor Mitternacht. Am Samstag, 5. Januar, findet ab 10 Uhr in der Schönbuchhalle die 33. Rohrauer Hallenfußball-Ortsmeisterschaft mit Voll- bande statt. Diesmal wird auch ein Sie- benmeterturnier veranstaltet, gemeldet haben für beide Wettbewerbe jeweils zehn Mannschaften. Ballgeflüster Neuer Vertrag keine Option für Huth Kreisliga A, Staffel II: Jochen Huth wehrt sich, die Trennung der SV Böblingen von ihrem Trainer der zweiten Mannschaft, beim Hallenturnier am Murkenbach steht bereits sein Nachfolger Zeljko Milcic an der Bande, sei keineswegs aus sportlichen Gründen erfolgt (die KRZ berichtete). „Ich gehe doch nicht her und sage, dass ein Aufstieg in die Bezirkliga mit mir nicht machbar ist, wenn die Abteilung das als Zielsetzung ausgibt“, sagt der Diplom- Sportwissenschaftler an der Sportklinik Stuttgart. „Natürlich war der Aufstieg auch für mich weiterhin ein Thema und ist sicherlich noch möglich, auch wenn ich gerne ein paar Punkte mehr auf dem Konto hätte.“ Tatsache sei vielmehr, dass sein Vertrag am Jahresende ausgelaufen ist und er sich mit dem Hauptverein zu neuen Vertrags- verhandlungen zusammengesetzt hatte. „Nach den Gesprä- chen kam aber eine weitere Zusam- menarbeit für mich nicht in Frage“, so Huth. „Die finan- ziellen Schwierig- keiten der Fußball- abteilung, seit Mo- naten offene Forde- rungen meinerseits, die vereinbart wa- ren, und nicht ak- zeptierbare Bedin- gungen für einen neuen Vertrag ließen für mich keine andere Option offen.“ Wobei er auch Wert auf die Feststellung legt: „Auf das Geld kommt es mir mit Sicherheit nicht an, schon gar nicht in diesem unte- ren Amateurbereich des Fußballs. Um- sonst arbeitet aber wohl keiner gerne.“ Gleichzeitig betont Jochen Huth, „dass wir im Guten auseinandergegangen sind“. Seine Darstellung der Umstände, die zur Trennung führten, will er deshalb auch keineswegs als Nachkarten verstanden wissen. „Aber ich möchte auch künftig an der Seitenlinie stehen. Und für einen Trai- ner kommt es nun mal nicht gut an, wenn er sich sportlichen Zielsetzungen gegen- über, die durchaus realistisch sind, nicht aufgeschlossen zeigt.“ (ms) Jochen Huth AW Mittwoch, 2. Januar 2013 Nummer 1 19 Sport Ein Prinz lässt die Großmeister alt aussehen Schach: Der 15-jährige Dennis Wagner (SV Hockenheim) gewinnt überraschend das 29. Böblinger Open – Drei weitere Spieler punktgleich Die vielversprechenden Talente im deutschen Schach werden gerne als „Schachprinzen“ bezeichnet, weil angenommen werden darf, dass aus dieser Riege der künftige „König“ hervorgehen dürfte. Die Krone des Turniersiegs beim Böblinger Open sicherte sich einer der Prinzen: der 15-jährige Dennis Wagner, der für Hockenheim in der Bundesliga spielt. Von Hans-Peter Remmler BÖBLINGEN. Er lag vom Start weg immer in der Spitzengruppe und sicherte seine Posi- tion am letzten Turniertag durch Punkte- teilungen gegen die Großmeister Leonid Mi- lov (Nürnberg) und Michael Hoffmann (So- lingen). Damit kam er auf sieben Punkte aus neun Partien. Die gleiche Punktzahl erzielten noch drei weitere Spieler: Oswald Gschnitzer vom Oberligisten Heidelberg-Kirchheim, Leonid Milov und – eine der Überraschungen des Turniers – FIDE-Meister Emanuel Schien- dorfer aus der Schweiz, der für den SC Böb- lingen in der 2. Bundesliga spielt. Als Einzi- ger aus dem Führungsquartett musste Schiendorfer zwar eine Niederlage einstek- ken, in Runde vier gegen den späteren Tur- niersieger, kämpfte sich aber entschlossen in die Spitzenränge zurück. Die beiden 15-jährigen Nachwuchshoff- nungen Dennis Wagner und Matthias Blü- baum hinterließen eine eindrucksvolle Visi- tenkarte. Wagners Turniersieg spricht für sich, bei Blübaum (spielt in der Bundesliga für den SV Werder Bremen) beeindruckte neben Sicherheit und guter Technik im End- spiel besonders sein Sieg gegen Vorjahres- sieger Vladimir Burmakin. Die beiden Jungs haben alles, was ein erstklassiger Schach- spieler braucht: gute Nerven, Durchhalte- vermögen, saubere Variantenberechnung, zuverlässige Partievorbereitung, Übersicht in jeder Phase der Partie, vernünftige Zeit- einteilung und vor allem jede Menge Talent. Internationale Meister sind sie bereits, der Großmeistertitel dürfte für beide nur eine Frage der Zeit sein. Das dafür nötige Kön- nen haben sie allemal. Auch der 46-jährige Heidelberger Oswald Gschnitzer, bisher nicht unbedingt als Open-Spezialist in Erscheinung getreten, spielte ein eindrucksvolles Turnier. Viel- leicht sieht man ihn in Zukunft ja auch beim Böblinger Open öfters, am besten wieder zu- sammen mit seinem Sohn Adrian, der im B-Turnier auf gute 5,5 Punkte kam. 6,5 Punkte in der Endabrechnung des A-Turniers schafften sechs Spieler. Neben Matthias Blübaum auch die Großmeister Michael Hoffmann und Vladimir Burmakin, mit Thilo Kabisch und Alexander Raykhman zwei starke Amateure und schließlich GM Alexey Gavrilov, der verhalten ins Tur- nier gestartet war und sich erst durch einen Schlussrun- densieg gegen David Ortmann vom SC Böblingen – gleich- zeitig dessen einzige Niederlage – in die Top Ten hieven konnte. Mit sechs Punkten sicher nicht zufrie- den waren die Groß- meister Sergey Kali- nitschew und Ilmars Starostits. Kalinit- schew war blendend gestartet, wurde dann aber in Runde vier und fünf durch zwei Niederlagen an einem für ihn „gebrauchten Tag“ entscheidend zurückgeworfen. Da dürfte es kaum ein Trost für Kalinitschew sein, dass sein Ergebnis diesmal wenigstens mit rechten Dingen zustande kam. Bei sei- nem letzten Auftritt in Böblingen anno 1999 wurde er in der Schlussrunde zum promi- nentesten Opfer eines mit Computerhilfe be- trügenden Amateurs, der damals für viel Aufsehen gesorgt hatte. Starostits, im Vor- jahr noch in der Spitzengruppe, verzeich- nete einen klassischen Fehlstart, kämpfte sich wieder heran, aber die Niederlage gegen Gschnitzer in der achten Runde warf ihn endgültig zurück. Gschnitzer nannte nach dem Turnier diese Partie als seine beste Leistung im Turnier, aber auch der Sieg gegen Kalinitschew war herausragend erkämpft. Im B-Turnier gibt Frederik Blum den sicheren Sieg noch aus den Händen Im B-Turnier kam es zu einem nach dem Turnierverlauf nicht mehr erwarteten knap- pen Finish. Frederik Blum von der SV Böb- lingen hatte mit sechs Siegen losgelegt wie die Feuerwehr, und nachdem er in Runde sieben in einer spektakulären Opferpartie auch den Pforzheimer Thomas Schnepel – selbst ein unternehmungslustiger Taktiker und Angriffsspieler – besiegt hatte, schien sein Turniersieg in trockenen Tüchern zu sein. Dann kam bei Blum aber doch noch Sand ins Getriebe. Am Ende wiesen drei Spieler 7,5 Punkte aus neun Runden auf, und die Feinwertung entschied für den 17-jährigen Felix Baier vom SV Ilmmünster, hauchdünn vor Blum und Gerritt Radziwill aus München. Ein unglückliches Ende für Frederik Blum, aber seine Turnierleistung insgesamt und die Glanzpartie in der sieb- ten Runde als Höhepunkt sollten ihn versöh- nen. Auch der unterlegene Gegner zollte ihm höchsten Respekt für sein mutiges Angriffs- spiel. Das C-Turnier wurde eine sichere Beute des favorisierten Steffen Petzold vom SV Schwaikheim, der im gesamten Turnier nur ein einziges Remis abgab und sich sogar den Luxus leisten konnte, sich für die letzte Runde, in der er privat verhindert war, beim Turnierleiter abzumelden: Sein deutlicher Vorsprung war ihm nicht mehr zu nehmen. Der Sieg in der Mannschaftswertung des A-Turniers ging nach Bayern: Der SC Gar- ching landete vor den Stuttgarter Schach- freunden und dem Ausrichterverein. Im B-Turnier hieß der Sieger SV Böblingen vor dem SC Pforzheim, auch hier belegte der SC Böblingen Platz drei (alle Ergebnisse unter www.boeblinger-open.de im Internet). Die drei Erstplatzierte des 29. Böblinger Open (von links): Oswald Gschnitzer (2.), Dennis Wagner (1.), Mario Born, Vorsitzender des SC Böblingen, und Leonid Milov (3.) Foto: Karin Rebstock Die Uhren beim 29. Böblinger Schach-Open sind abgelaufen Foto: SRC VfB als Heiratsvermittler für die Turnieraufsicht Fußball: Jasmin Zeeb begleitet ihren Papa am Böblinger Murkenbach Von Hans-Christian Schunke AIDLINGEN. „Ihr ist doch gar nichts anderes übrig geblieben“, kommentiert Vater Rudi die Fußballbegeisterung seiner Tochter Jas- min. Das Nesthäkchen aus dem Hause Zeeb in Aidlingen ist das jüngste Mitglied einer fußballbegeisterten Familie. Und so ist die Zwölfjährige immer im Schlepptau dabei, wenn der Vater bei einem Hallenturnier als Aufsicht fungiert wie über den Jahreswechsel am Böblinger Murken- bach, wenn die Brüder Michael und Andy selbst die Böller schnüren oder als Schieds- richter unterwegs sind. Damit nicht genug, sie spielt inzwischen bei den Gechinger D-Juniorinnen. Und wenn alle Stricke rei- ßen, dann kommt Mutter Irene ins Spiel – und es geht ab nach Stuttgart zum VfB. Wie zuletzt, als die Brustringkicker gegen die Frankfurter Eintracht einen knappen 2:1-Erfolg bejubelten. Apropos VfB Stuttgart: Dass der Stolz der schwäbischen Fußballgemeinde bei seinen Fans für Glücksgefühle sorgt, soll schon mal vorkommen. Auch für ein paar Tränen, wenn der Ball mal nicht nicht in die ge- wünschte Richtung rollt. Doch der VfB Stuttgart als Heiratsvermittler, das trifft eher selten zu. Passt aber ins Bild der Fami- lie Zeeb. „Auf der Fahrt mit der S-Bahn ins Stadion zum VfB-Spiel gegen Dynamo Dresden saß ich zufällig neben meiner Irene. Danach haben wir getrennt das Spiel ver- folgt, ehe wir auf der Heimfahrt erneut zu- fällig nebeneinander saßen“, erinnert sich der Rudi noch ganz genau, wie die Familien- planung im Hause Zeeb begann. Seitdem sitzen die beiden nicht nur in der S-Bahn nebeneinander, auch wenn die bei- den VfB-Fans anschließend irgendetwas falsch gemacht haben müssen. Denn Sohne- mann Michael fiebert mit dem FC Schalke 04 mit, sein Bruder Andy ist Fan des FC Bayern München. Daher ruhten die ganzen Hoffnungen auf Nachzüglerin Jasmin – und sie enttäuschte ihre Eltern nicht. sondern übernahm die Leidenschaft für den VfB von Mama und Papa. „Mit sechs Jahren habe ich selbst begon- nen, Fußball zu spielen“, berichtet die Zwölfjährige, die eine entwaffnend ehrliche und kurze Erklärung hat, warum sie als Be- gleitperson mit dem Papa in der Murken- bachhalle unterwegs ist, auch wenn sie dort zwischendurch immer mal wieder die Nase in die mitgebrachten Bücher steckt. „Daho- im ischs so langweilig.“ Fünf Jahre lang kickte sie in der F- und E-Jugend der SpVgg Aidlingen, zusammen mit den Jungs, spielte nebenbei noch Handball, ehe sie seit dieser Runde bei den SF Gechingen die D-Junio- rinnen verstärkt. Trainer dort: Papa Rudi. Ob das gut geht? „Na ja“, schnauft seine Tochter erst mal durch. „Er lässt uns zu viel laufen, wir würden viel lieber mehr mit dem Ball machen.“ Dabei ist das mit dem Laufen das Problem von unzähligen Generationen von Fußballern, muss aber sein. „Der Fußball nimmt bei uns sehr viel Zeit ein“, schmunzelt Vater Rudi nur. Auch bei der KREISTIPP-Meisterschaft ist die Fami- lie mit großer Begeisterung bei der Sache. Und das auch erfolgreich. So war Vater Rudi anfangs der laufenden Saison einmal Wochensieger, nur eine Woche später zog seine Tochter nach, war danach sogar sechs Wochen lang in der Rangliste ganz oben da- bei, hat inzwischen aber den Anschluss ein bisschen verloren. „Ich frage den Papa oder meine Brüder schon einmal, was sie wohl meinen, wer da gegen wen gewinnen kann“, verrät Jasmin ihr Erfolgsgeheimnis, „den Rest mache ich aber ganz alleine.“ Stark besetzte Vorrundengruppen drei und vier am Mittwochabend Am Mittwoch- und Donnerstagabend sind Papa Rudi Zeeb und seine Tochter Jas- min natürlich wieder in der Murkenbach- halle anzutreffen. Nachdem sich dort am ersten Tag SpVgg Weil im Schönbuch, SpVgg Holzgerlingen, FV Zuffenhausen, SGV Freiberg U19, SV Böblingen II und TSV Eltingen fürs Weiterkommen qualifi- zierten, sind am Mittwoch ab 16.30 Uhr die stark besetzten Gruppen drei und vier an der Reihe, bevor es am Donnerstag ab 17 Uhr um den Turniersieg geht. – Gruppenein- teilung und Spielplan: Gruppe 3: SV Böblingen I, VfL Sindelfingen, TSV Waldenbuch, TSV Leinfelden, VfL Herrenberg, SpVgg Aidlingen. Gruppe 4: FC Gärtringen, Croatia Stuttgart, TSV Hildrizhausen, SV Böblingen U19, TSV Ehningen, Croatia Sindelfingen. Mittwoch spielen: 16.30 Uhr SpVgg Aidlingen – VfL Sindelfingen, 16.43 Uhr SV Böblingen I – TSV Waldenbuch, 16.56 Uhr VfL Herrenberg – TSV Leinfelden, 17.09 Uhr SV Böblingen U19 – Croatia Sindelfingen, 17.22 Uhr TSV Ehningen – FC Gärtringen, 17.35 Uhr TSV Hildrizhausen – Croatia Stuttgart, 17.48 Uhr VfL Sindelfingen – VfL Herrenberg, 18.01 Uhr TSV Leinfelden – SV Böblingen I, 18.14 Uhr TSV Waldenbuch – SpVgg Aidlingen, 18.27 Uhr FC Gärtringen – SV Böblin- gen U19, 18.40 Uhr Croatia Stuttgart – TSV Ehningen, 18.53 Croatia Sindelfingen TSV Hildrizhausen, 19.06 Uhr SV Böblingen I – VfL Sindelfingen, 19.19 Uhr VfL Herrenberg – SpVgg Aidlingen, 19.32 Uhr TSV Leinfelden TSV Waldenbuch, 19.45 Uhr Croatia Sindelfingen – Croatia Stuttgart, 19.58 Uhr FC Gärtringen – TSV Hildrizhausen, 20.11 Uhr TSV Ehningen – SV Böblingen U19, 20.24 Uhr TSV Waldenbuch – VfL Herrenberg, 20.37 Uhr SpVgg Aidlingen – SV Böblingen I, 20.50 Uhr VfL Sindelfingen – TSV Leinfelden, 21.03 Uhr Croatia Sindelfingen – FC Gärtringen, 21.16 Uhr TSV Hildrizhausen – TSV Ehningen, 21.29 Uhr SV Böblingen U19 – Croatia Stuttgart, 21.42 Uhr VfL Herrenberg – SV Böb- lingen I, 21.55 Uhr TSV Waldenbuch – VfL Sin- delfingen, 22.08 Uhr SpVgg Aidlingen – TSV Leinfelden, 22.21 Uhr TSV Ehningen – Croatia Sindelfingen, 22.34 Uhr Croatia Stuttgart – FC Gärtringen, 22.47 Uhr TSV Hildrizhausen – SV Böblingen U19. Donnerstag: 17 Uhr Viertelfinale, 20.45 Uhr Halbfinale, 21.25 Uhr Spiel um Platz drei, 21.40 Uhr Finale. Der Aidlinger Rudi Zeeb, Turnieraufsicht am Böblinger Murkenbach, und seine Tochter Jasmin: In Sachen Fußball fast unzertrennlich Foto: Rebstock

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  • Kurzpässe

    Nachdem SV Mötzingen und GSV Mai-chingen III, der kurzfristig für den TürkSV Bobingen eingesprungen war, bei der30. Sindelfinger Hallenfußball-Gala nochim alten Jahr die Qualifikation fürsHauptturnier nur haarscharf verpassten,Mötzingen im entscheidenden Spiel erstnach Neunmeterschießen und MaichingenIII mit 0:1, versuchen es an diesem Mitt-woch unter anderem FC Isa Boletini Sin-delfingen, VfL Sindelfingen III und TSVSteinenbronn III. Gekickt wird im Glas-palast wieder von 17.30 Uhr bis kurz vorMitternacht.

    Am Samstag, 5. Januar, findet ab 10 Uhrin der Schönbuchhalle die 33. RohrauerHallenfußball-Ortsmeisterschaft mit Voll-bande statt. Diesmal wird auch ein Sie-benmeterturnier veranstaltet, gemeldethaben für beide Wettbewerbe jeweils zehnMannschaften.

    Ballgeflüster

    Neuer Vertrag keineOption für HuthKreisliga A, Staffel II: Jochen Huth wehrtsich, die Trennung der SV Böblingen vonihrem Trainer der zweiten Mannschaft,beim Hallenturnier am Murkenbach stehtbereits sein Nachfolger Zeljko Milcic ander Bande, sei keineswegs aus sportlichenGründen erfolgt (die KRZ berichtete).„Ich gehe doch nicht her und sage, dassein Aufstieg in die Bezirkliga mit mirnicht machbar ist, wenn die Abteilung dasals Zielsetzung ausgibt“, sagt der Diplom-Sportwissenschaftler an der SportklinikStuttgart. „Natürlich war der Aufstiegauch für mich weiterhin ein Thema und istsicherlich noch möglich, auch wenn ichgerne ein paar Punkte mehr auf demKonto hätte.“

    Tatsache sei vielmehr, dass sein Vertragam Jahresende ausgelaufen ist und er sichmit dem Hauptverein zu neuen Vertrags-verhandlungen zusammengesetzt hatte.„Nach den Gesprä-chen kam aber eineweitere Zusam-menarbeit für michnicht in Frage“, soHuth. „Die finan-ziellen Schwierig-keiten der Fußball-abteilung, seit Mo-naten offene Forde-rungen meinerseits,die vereinbart wa-ren, und nicht ak-zeptierbare Bedin-gungen für einen neuen Vertrag ließen fürmich keine andere Option offen.“ Wobei erauch Wert auf die Feststellung legt: „Aufdas Geld kommt es mir mit Sicherheitnicht an, schon gar nicht in diesem unte-ren Amateurbereich des Fußballs. Um-sonst arbeitet aber wohl keiner gerne.“

    Gleichzeitig betont Jochen Huth, „dasswir im Guten auseinandergegangen sind“.Seine Darstellung der Umstände, die zurTrennung führten, will er deshalb auchkeineswegs als Nachkarten verstandenwissen. „Aber ich möchte auch künftig ander Seitenlinie stehen. Und für einen Trai-ner kommt es nun mal nicht gut an, wenner sich sportlichen Zielsetzungen gegen-über, die durchaus realistisch sind, nichtaufgeschlossen zeigt.“ (ms)

    Jochen Huth AW

    Mittwoch, 2. Januar 2013 Nummer 1 19Sport

    Ein Prinz lässt die Großmeister alt aussehenSchach: Der 15-jährige Dennis Wagner (SV Hockenheim) gewinnt überraschend das 29. Böblinger Open – Drei weitere Spieler punktgleich

    Die vielversprechenden Talente imdeutschen Schach werden gerne als„Schachprinzen“ bezeichnet, weilangenommen werden darf, dass aus dieserRiege der künftige „König“ hervorgehendürfte. Die Krone des Turniersiegs beimBöblinger Open sicherte sich einer derPrinzen: der 15-jährige Dennis Wagner, derfür Hockenheim in der Bundesliga spielt.

    Von Hans-Peter Remmler

    BÖBLINGEN. Er lag vom Start weg immer inder Spitzengruppe und sicherte seine Posi-tion am letzten Turniertag durch Punkte-teilungen gegen die Großmeister Leonid Mi-lov (Nürnberg) und Michael Hoffmann (So-lingen). Damit kam er auf sieben Punkte ausneun Partien.

    Die gleiche Punktzahl erzielten noch dreiweitere Spieler: Oswald Gschnitzer vomOberligisten Heidelberg-Kirchheim, LeonidMilov und – eine der Überraschungen desTurniers – FIDE-Meister Emanuel Schien-dorfer aus der Schweiz, der für den SC Böb-lingen in der 2. Bundesliga spielt. Als Einzi-ger aus dem Führungsquartett mussteSchiendorfer zwar eine Niederlage einstek-ken, in Runde vier gegen den späteren Tur-niersieger, kämpfte sich aber entschlossen indie Spitzenränge zurück.

    Die beiden 15-jährigen Nachwuchshoff-nungen Dennis Wagner und Matthias Blü-baum hinterließen eine eindrucksvolle Visi-tenkarte. Wagners Turniersieg spricht fürsich, bei Blübaum (spielt in der Bundesligafür den SV Werder Bremen) beeindruckteneben Sicherheit und guter Technik im End-spiel besonders sein Sieg gegen Vorjahres-sieger Vladimir Burmakin. Die beiden Jungshaben alles, was ein erstklassiger Schach-spieler braucht: gute Nerven, Durchhalte-vermögen, saubere Variantenberechnung,zuverlässige Partievorbereitung, Übersichtin jeder Phase der Partie, vernünftige Zeit-einteilung und vor allem jede Menge Talent.Internationale Meister sind sie bereits, derGroßmeistertitel dürfte für beide nur eineFrage der Zeit sein. Das dafür nötige Kön-nen haben sie allemal.

    Auch der 46-jährige Heidelberger OswaldGschnitzer, bisher nicht unbedingt alsOpen-Spezialist in Erscheinung getreten,

    spielte ein eindrucksvolles Turnier. Viel-leicht sieht man ihn in Zukunft ja auch beimBöblinger Open öfters, am besten wieder zu-sammen mit seinem Sohn Adrian, der imB-Turnier auf gute 5,5 Punkte kam.

    6,5 Punkte in der Endabrechnung desA-Turniers schafften sechs Spieler. NebenMatthias Blübaum auch die GroßmeisterMichael Hoffmann und Vladimir Burmakin,

    mit Thilo Kabischund AlexanderRaykhman zweistarke Amateureund schließlich GMAlexey Gavrilov, derverhalten ins Tur-nier gestartet warund sich erst durcheinen Schlussrun-densieg gegen DavidOrtmann vom SCBöblingen – gleich-zeitig dessen einzigeNiederlage – in dieTop Ten hievenkonnte.

    Mit sechs Punktensicher nicht zufrie-den waren die Groß-meister Sergey Kali-nitschew und IlmarsStarostits. Kalinit-

    schew war blendend gestartet, wurde dannaber in Runde vier und fünf durch zweiNiederlagen an einem für ihn „gebrauchtenTag“ entscheidend zurückgeworfen. Dadürfte es kaum ein Trost für Kalinitschewsein, dass sein Ergebnis diesmal wenigstensmit rechten Dingen zustande kam. Bei sei-nem letzten Auftritt in Böblingen anno 1999wurde er in der Schlussrunde zum promi-nentesten Opfer eines mit Computerhilfe be-trügenden Amateurs, der damals für vielAufsehen gesorgt hatte. Starostits, im Vor-jahr noch in der Spitzengruppe, verzeich-nete einen klassischen Fehlstart, kämpftesich wieder heran, aber die Niederlagegegen Gschnitzer in der achten Runde warfihn endgültig zurück. Gschnitzer nanntenach dem Turnier diese Partie als seinebeste Leistung im Turnier, aber auch derSieg gegen Kalinitschew war herausragenderkämpft.

    Im B-Turnier gibt Frederik Blum densicheren Sieg noch aus den HändenIm B-Turnier kam es zu einem nach dem

    Turnierverlauf nicht mehr erwarteten knap-pen Finish. Frederik Blum von der SV Böb-lingen hatte mit sechs Siegen losgelegt wiedie Feuerwehr, und nachdem er in Rundesieben in einer spektakulären Opferpartieauch den Pforzheimer Thomas Schnepel –

    selbst ein unternehmungslustiger Taktikerund Angriffsspieler – besiegt hatte, schiensein Turniersieg in trockenen Tüchern zusein. Dann kam bei Blum aber doch nochSand ins Getriebe. Am Ende wiesen dreiSpieler 7,5 Punkte aus neun Runden auf,und die Feinwertung entschied für den17-jährigen Felix Baier vom SV Ilmmünster,hauchdünn vor Blum und Gerritt Radziwillaus München. Ein unglückliches Ende fürFrederik Blum, aber seine Turnierleistunginsgesamt und die Glanzpartie in der sieb-ten Runde als Höhepunkt sollten ihn versöh-nen. Auch der unterlegene Gegner zollte ihmhöchsten Respekt für sein mutiges Angriffs-spiel.

    Das C-Turnier wurde eine sichere Beutedes favorisierten Steffen Petzold vom SVSchwaikheim, der im gesamten Turnier nurein einziges Remis abgab und sich sogar denLuxus leisten konnte, sich für die letzteRunde, in der er privat verhindert war, beimTurnierleiter abzumelden: Sein deutlicherVorsprung war ihm nicht mehr zu nehmen.

    Der Sieg in der Mannschaftswertung desA-Turniers ging nach Bayern: Der SC Gar-ching landete vor den Stuttgarter Schach-freunden und dem Ausrichterverein. ImB-Turnier hieß der Sieger SV Böblingen vordem SC Pforzheim, auch hier belegte der SCBöblingen Platz drei (alle Ergebnisse unterwww.boeblinger-open.de im Internet).

    Die drei Erstplatzierte des 29. Böblinger Open (von links): Oswald Gschnitzer (2.), Dennis Wagner (1.), Mario Born, Vorsitzender des SC Böblingen, undLeonid Milov (3.) Foto: Karin Rebstock

    Die Uhren beim 29. Böblinger Schach-Open sind abgelaufen Foto: SRC

    VfB als Heiratsvermittlerfür die TurnieraufsichtFußball: Jasmin Zeeb begleitet ihren Papa am Böblinger Murkenbach

    Von Hans-Christian Schunke

    AIDLINGEN. „Ihr ist doch gar nichts anderesübrig geblieben“, kommentiert Vater Rudidie Fußballbegeisterung seiner Tochter Jas-min. Das Nesthäkchen aus dem Hause Zeebin Aidlingen ist das jüngste Mitglied einerfußballbegeisterten Familie.

    Und so ist die Zwölfjährige immer imSchlepptau dabei, wenn der Vater bei einemHallenturnier als Aufsicht fungiert wie überden Jahreswechsel am Böblinger Murken-bach, wenn die Brüder Michael und Andyselbst die Böller schnüren oder als Schieds-richter unterwegs sind. Damit nicht genug,sie spielt inzwischen bei den GechingerD-Juniorinnen. Und wenn alle Stricke rei-ßen, dann kommt Mutter Irene ins Spiel –und es geht ab nach Stuttgart zum VfB. Wiezuletzt, als die Brustringkicker gegen dieFrankfurter Eintracht einen knappen2:1-Erfolg bejubelten.

    Apropos VfB Stuttgart: Dass der Stolz derschwäbischen Fußballgemeinde bei seinenFans für Glücksgefühle sorgt, soll schon malvorkommen. Auch für ein paar Tränen,wenn der Ball mal nicht nicht in die ge-wünschte Richtung rollt. Doch der VfBStuttgart als Heiratsvermittler, das triffteher selten zu. Passt aber ins Bild der Fami-lie Zeeb. „Auf der Fahrt mit der S-Bahn insStadion zum VfB-Spiel gegen DynamoDresden saß ich zufällig neben meiner Irene.Danach haben wir getrennt das Spiel ver-folgt, ehe wir auf der Heimfahrt erneut zu-fällig nebeneinander saßen“, erinnert sichder Rudi noch ganz genau, wie die Familien-planung im Hause Zeeb begann.

    Seitdem sitzen die beiden nicht nur in derS-Bahn nebeneinander, auch wenn die bei-den VfB-Fans anschließend irgendetwasfalsch gemacht haben müssen. Denn Sohne-mann Michael fiebert mit dem FC Schalke04 mit, sein Bruder Andy ist Fan des FCBayern München. Daher ruhten die ganzenHoffnungen auf Nachzüglerin Jasmin – undsie enttäuschte ihre Eltern nicht. sondernübernahm die Leidenschaft für den VfB vonMama und Papa.

    „Mit sechs Jahren habe ich selbst begon-nen, Fußball zu spielen“, berichtet dieZwölfjährige, die eine entwaffnend ehrlicheund kurze Erklärung hat, warum sie als Be-gleitperson mit dem Papa in der Murken-bachhalle unterwegs ist, auch wenn sie dortzwischendurch immer mal wieder die Nasein die mitgebrachten Bücher steckt. „Daho-im ischs so langweilig.“ Fünf Jahre langkickte sie in der F- und E-Jugend der SpVggAidlingen, zusammen mit den Jungs, spieltenebenbei noch Handball, ehe sie seit dieserRunde bei den SF Gechingen die D-Junio-rinnen verstärkt. Trainer dort: Papa Rudi.Ob das gut geht? „Na ja“, schnauft seineTochter erst mal durch. „Er lässt uns zu viellaufen, wir würden viel lieber mehr mit demBall machen.“ Dabei ist das mit dem Laufendas Problem von unzähligen Generationenvon Fußballern, muss aber sein.

    „Der Fußball nimmt bei uns sehr viel Zeitein“, schmunzelt Vater Rudi nur. Auch beider KREISTIPP-Meisterschaft ist die Fami-lie mit großer Begeisterung bei der Sache.Und das auch erfolgreich. So war Vater Rudianfangs der laufenden Saison einmalWochensieger, nur eine Woche später zogseine Tochter nach, war danach sogar sechs

    Wochen lang in der Rangliste ganz oben da-bei, hat inzwischen aber den Anschluss einbisschen verloren. „Ich frage den Papa odermeine Brüder schon einmal, was sie wohlmeinen, wer da gegen wen gewinnen kann“,verrät Jasmin ihr Erfolgsgeheimnis, „denRest mache ich aber ganz alleine.“

    Stark besetzte Vorrundengruppendrei und vier am MittwochabendAm Mittwoch- und Donnerstagabend

    sind Papa Rudi Zeeb und seine Tochter Jas-min natürlich wieder in der Murkenbach-halle anzutreffen. Nachdem sich dort amersten Tag SpVgg Weil im Schönbuch,SpVgg Holzgerlingen, FV Zuffenhausen,SGV Freiberg U19, SV Böblingen II undTSV Eltingen fürs Weiterkommen qualifi-

    zierten, sind am Mittwoch ab 16.30 Uhr diestark besetzten Gruppen drei und vier ander Reihe, bevor es am Donnerstag ab 17Uhr um den Turniersieg geht. – Gruppenein-teilung und Spielplan:Gruppe 3: SV Böblingen I, VfL Sindelfingen, TSVWaldenbuch, TSV Leinfelden, VfL Herrenberg,SpVgg Aidlingen.Gruppe 4: FC Gärtringen, Croatia Stuttgart, TSVHildrizhausen, SV Böblingen U19, TSVEhningen, Croatia Sindelfingen.Mittwoch spielen: 16.30 Uhr SpVgg Aidlingen –VfL Sindelfingen, 16.43 Uhr SV Böblingen I –TSV Waldenbuch, 16.56 Uhr VfL Herrenberg –TSV Leinfelden, 17.09 Uhr SV Böblingen U19 –Croatia Sindelfingen, 17.22 Uhr TSV Ehningen –FC Gärtringen, 17.35 Uhr TSV Hildrizhausen –Croatia Stuttgart, 17.48 Uhr VfL Sindelfingen –VfL Herrenberg, 18.01 Uhr TSV Leinfelden – SVBöblingen I, 18.14 Uhr TSV Waldenbuch – SpVggAidlingen, 18.27 Uhr FC Gärtringen – SV Böblin-gen U19, 18.40 Uhr Croatia Stuttgart – TSV

    Ehningen, 18.53 Croatia Sindelfingen – TSVHildrizhausen, 19.06 Uhr SV Böblingen I – VfLSindelfingen, 19.19 Uhr VfL Herrenberg – SpVggAidlingen, 19.32 Uhr TSV Leinfelden – TSVWaldenbuch, 19.45 Uhr Croatia Sindelfingen –Croatia Stuttgart, 19.58 Uhr FC Gärtringen –TSV Hildrizhausen, 20.11 Uhr TSV Ehningen –SV Böblingen U19, 20.24 Uhr TSV Waldenbuch –VfL Herrenberg, 20.37 Uhr SpVgg Aidlingen – SVBöblingen I, 20.50 Uhr VfL Sindelfingen – TSVLeinfelden, 21.03 Uhr Croatia Sindelfingen – FCGärtringen, 21.16 Uhr TSV Hildrizhausen – TSVEhningen, 21.29 Uhr SV Böblingen U19 – CroatiaStuttgart, 21.42 Uhr VfL Herrenberg – SV Böb-lingen I, 21.55 Uhr TSV Waldenbuch – VfL Sin-delfingen, 22.08 Uhr SpVgg Aidlingen – TSVLeinfelden, 22.21 Uhr TSV Ehningen – CroatiaSindelfingen, 22.34 Uhr Croatia Stuttgart – FCGärtringen, 22.47 Uhr TSV Hildrizhausen – SVBöblingen U19.Donnerstag: 17 Uhr Viertelfinale, 20.45 UhrHalbfinale, 21.25 Uhr Spiel um Platz drei, 21.40Uhr Finale.

    Der Aidlinger Rudi Zeeb, Turnieraufsicht am Böblinger Murkenbach, und seine Tochter Jasmin: In Sachen Fußball fast unzertrennlich Foto: Rebstock